Guten Morgen. Schön, sind Sie da.
In weniger als zwei Wochen wählt die EU ihr neues Parlament. Vor zwei Wochen haben wir uns mit den Prognosen auseinandergesetzt, die davon ausgehen, dass die Rechtsnationalen und die EU-Kritiker zulegen, die Sozialdemokraten verlieren und die Parteienlandschaft noch mehr zersplittert. Diese Woche geht es um die Frage: Wie konnte es so weit kommen?
Die politischen Strömungen in Europa waren in den letzten fünfzehn Jahren vor allem von den grossen Krisen geprägt: der Finanzkrise, der Eurokrise und der Flüchtlingskrise. Welche Parteien sind in dieser Zeit europakritischer geworden, welche sind nach links gerutscht, welche nach rechts? Mark Dittli hat für uns Daten zu rund 250 Parteien in Europa ausgewertet, und Thomas Preusse hat sie in eine interaktive Grafik verpackt, die sichtbar macht, was zwischen 2002 und 2017 geschehen ist.
«Ich bin, weil wir sind»: So übersetzt Felwine Sarr die afrikanische Lebensphilosophie ubuntu – und sieht in ihr das Gegenmodell zum westlichen Individualismus. Doch so einfach ist das Ganze nicht. Denn mit Afrika wurden auch «das Denken, der Glaube, die Sinne und Wünsche der Menschen» kolonisiert, wie Bartholomäus Grill schreibt. Und davon muss man sich erst wieder befreien können. Wie gewinnen nun die Länder Afrikas die Deutungshoheit über ihre Geschichte – und eine selbstbestimmte Zukunft? In zwei neuen Büchern beantworten Sarr und Grill die Frage aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.
Und schliesslich schauen wir noch nach Basel. Dort wird am Wochenende über ein Ozeanium im Zoo abgestimmt. Nun muss man wissen: Der Zolli ist in Basel ein Heiligtum. Und wenn man ihnen ans Liebste will, werden die Baslerinnen richtig ungemütlich, schreibt Ronja Beck.
Wir hoffen, dass auch Sie sich nicht alles gefallen lassen. Bis morgen!
Ihre Crew der Republik
Auf lange Sicht: Die europäischen Parteien im Zeitraffer
Theorie & Praxis: Gegen die Kolonie im Kopf
Ameise: Wenn Basler ungemütlich werden