Selbstoptimierung per Pille: Ein ethisches Problem?
Diskutieren Sie mit unseren beiden Experten: Arzt Simon John und Apotheker Lorenz Schmid.
20.12.2018
Sie und ein letzter Mitbewerber schaffen es in die Endrunde einer Bewerbung. Sie sind nervös, verhaspeln sich. Ihr Konkurrent: gefasst, charmant, präzise. Doch Ihr Rivale hat nachgeholfen. Er hat vor dem Gespräch Betablocker geschluckt.
Diese Medikamente lassen Angst, Nervosität und Lampenfieber verschwinden.
Simon John ist Arzt. In seinem Text erzählt er die Geschichte der Betablocker – und wie diese zur Wunderdroge für angstgeplagte Musiker, Anwältinnen und Börsenhändler wurden. Man schätzt, dass heute mindestens ein Drittel aller Profimusiker gelegentlich Betablocker nehmen.
Und zumindest oberflächlich, schreibt Simon John, hätten diese Medikamente kaum Schattenseiten: «Sie töten keine Nervenzellen, würgen keine Herzen ab. Machen nicht süchtig und spülen keine Geldscheine in die Koffer von Kartellen.»
Darüber möchten wir gerne mit Ihnen diskutieren.
Wann hätten Sie zuletzt Betablocker brauchen können in Ihrem Alltag? Nimmt die Zahl dieser Gelegenheiten zu? Würden Sie Betablocker nehmen beim nächsten Bewerbungsgespräch? Wenn nein, warum nicht? Fänden Sie es fair, wenn es Ihre Konkurrentin täte und den Job bekäme? Wie weit darf Selbstoptimierung per Pille gehen?
Heute von 16 Uhr bis 19 Uhr werden sich unsere beiden Experten in die Debatte einschalten: Simon John ist Arzt und Autor des Textes. Lorenz Schmid ist Apotheker und Zürcher Kantonsrat.