Der Mensch lebt nicht vom Film allein

Restaurants und Pizzerias

L’Archetto (Via Marcacci 11). In diesem kleinen Take-away kriegt man die bekömmlichste, knusprigste und günstigste Pizza, die ich je gegessen habe. Es ist eigentlich eine «pinsa romana», die Urmutter der Pizza, oval geformt und aus einem besonderen Hefeteig, den man 48 bis 72 Stunden aufgehen lässt. Deswegen liegt diese Pizza auch nicht schwer auf. Mein Liebling: die simple «Romolo» für 7.50 Franken.

Casa del Popolo (Piazzetta delle Corporazioni 1). Beliebter Treffpunkt mitten in der Altstadt, viele traditionelle Gerichte und Pizza in allen Variationen.

Ristorante Cittadella (Via Cittadella 18). Hervorragend für Fisch und Meeresfrüchte.

Die drei Besten, wenns etwas teurer sein darf:

Locanda Locarnese (Via Bossi 1), ganz hinten an der Piazza. Kreative Küche, auch fürs Auge. Draussen sitzt man in der steilen Gasse auf kleinen Podesten.

La Trattoria (Via Marcacci 9). Beste italienische Küche; schöne, geschützte Terrasse mitten in der Altstadt, keine hundert Meter von der Piazza Grande.

Antica Osteria Il Malatesta (Via dei Pescatori 8, Muralto). 200 Meter vom Bahnhof; ambitioniert, teure Weine; lauschige Terrasse in Richtung See.

Cafés:

Meine zwei Lieblinge. Die Bar Pasticceria Fontana (Largo Franco Zorzi 10) unter den Arkaden. Der Innenraum: eine Zeitreise in die 50er-Jahre. Kellner, die hier seit Jahren bedienen. Bestes Mandelgebäck von Locarno, beste Aussicht auf die Flaniermeile. Und natürlich das Al Borgo (Via Borghese 2): Hier fühlt man sich wie ein Gast in einer herrschaftlichen Privatwohnung, mit alten Möbeln, Spiegeln, Stuckaturen und liebevollem Kitsch samt zauberhaftem Innenhof. Geführt wird die Casa Borgo, in der man die «pinsa» stilvoll verzehren kann, von der Locarneser Vier-Generationen-Familie Pura auch als Kulturtreff für Livemusik, Literatur und Film samt B&B.

Pasticceria Marnin (Piazza Sant’Antonio 9). Beste Gelati und Frappés von ganz Locarno. Leider lässt das Verkehrsregime immer noch einen Grossteil des Durchgangsverkehrs über das Kopfsteinpflaster dieses schönen Kirchplatzes in der Altstadt rattern.

Al Porto Café Lago (Viale Verbano 7). Allerbeste Patisserie, Blick auf den Lungolago.

Gran Caffè Verbano (Piazza Grande 5). Für alle, die auch bei «moscato con torta della nonna» den Blick auf die 26 mal 14 Meter grosse Festival-Leinwand nicht missen wollen.

Grundsätzlich gilt:

Sollten Sie das Gefühl haben, es stimme etwas nicht, könnte das an den Preisen liegen: Sie sind an vielen Orten, auch während des Festivals, um 20, 30, sogar 50 Prozent günstiger als in der Deutschschweiz. Oder wann haben Sie zuletzt in Basel, Bern oder Zürich einen Espresso für 2.30 Franken, einen Latte macchiato für 4.20 Franken, ein Glas Wein für 4 Franken getrunken?