Das Alternativ-Programm fürs Filmfestival

Immer nur Film? Rund um Locarno gibt es genügend Ausflugsmöglichkeiten – im Wasser und auf dem Berg.

Von Alfred Schlienger, 27.07.2018

Die schönsten Orte zum Schwimmen, immer mit dem grandiosen Panorama von See und Bergen:

Streckenschwimmer sind am besten aufgehoben im Lido Locarno (Via Respini 11) mit seinem 50-Meter-Becken. Aber Achtung vor den Kampf-Crawlern, die das Wasser peitschen, als wäre es ihr Todfeind. Einzeleintritt mit 13 Franken etwas teuer. Dafür kann man sich wundern, dass sich auch bei 30 Grad im Schatten die meisten Menschen ins 34 Grad warme Sprudelbecken drängen. Some like it hot.

Den schöneren Seeanstoss mit Sandstrand hat das Bagno pubblico in Ascona (Via Fenaro 11, Ascona) – und es ist gratis.

Direkt in den See steigen kann man auch sehr gut bei Rivapiana (1,5 km von der Piazza Grande den See entlang Richtung Minusio). Mit netter Osteria La Riva (Via alla Riva 19, Minusio) am Seeufer.

Der abenteuerlichste Ort ist sicher die Maggia-Biegung bei Ponte Brolla: Hier hören Sie die Jahrmillionen flüstern, die diese riesigen Felsen glatt poliert haben, auf denen man sich jetzt so gut sonnen kann.

Oder einmal Kapitän sein? Fahren Sie zu den Botanischen Gärten auf den Isole di Brissago. Die subtropischen Pflanzen haben eine unglaublich erholsame Wirkung für Aug und Seele. Sparen Sie sich die Räubertarife der Kursschiffe, auf denen kein Halbtax und kein GA gilt. Wenn Sie sich zu dritt oder viert zusammentun und in Ascona ein Boot mieten, fahren Sie günstiger – und müssen sich nach keinem Fahrplan richten.

Oder Sie streben eben nach Höherem, zum heiligen Berg über Locarno mit den vier Stockwerken:

1. Stock: Mit der Funicolare hoch zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso (346 m). Hier zündete der frühere Festivalpräsident Raimondo Rezzonico regelmässig eine Kerze an, um auf der Piazza für gutes Wetter zu sorgen. Sie können das auch probieren. Bis zu 8000 Menschen werden es Ihnen danken, wenn Sie erfolgreich sind.

2. Stock: Mit der von Mario Botta entworfenen Gondelbahn hinauf zur Cardada (1332 m), dort raus zum schwindelerregenden Botta-Steg, von wo aus man im gleichen Blick den höchsten und den tiefsten Punkt der Schweiz sieht, die Dufourspitze (4634 m) und das Maggia-Delta (193 m) zwischen Locarno und Ascona.

3. Stock: Fussmarsch (ca. 25 Min.) zur Capanna Cardada (1473 m), einer der grandiosesten Aussichtsterrassen des Tessins.

4. Stock: Zu Fuss oder mit der Sesselbahn ganz hinauf bis zur Cimetta (1671 m). Atemraubende Sicht in alle Richtungen. Von da segeln die Gleitschirmflieger in die Tiefe. Und im Winter fährt man hier oben Ski.

Ans Filmfestival mit Alfred Schlienger

Alles rund ums Locarno-Filmfestival – samt einer Liebeserklärung an den grössten Kulturevent der Schweiz – finden Sie im «Vademecum zum Locarno Festival» von Alfred Schlienger. Seine ganz persönlichen Tipps sind mehr als eine Orientierungshilfe – sie sind eine Liebeserklärung an den grössten Kulturevent der Schweiz.