Welt in Serie
Die Serie dominiert die heutigen Erzählformen, auf Netflix, im Fernsehen, in Sequels. Ist sie bloss das Genre, das zu den heutigen Konsumformen passt? Oder ist sie das Narrativ, das unserer Welt entspricht – ohne Zielpunkt, endlos fortschreibbar, zum ständigen Neuansetzen, zur ständigen Wiederholung gezwungen? Worin liegt das Gesetz dieser Wiederholung begründet? Und tauchte es nicht schon lange, bevor es Netflix gab, in den grossen Erzählungen immer wieder auf? Diesen Fragen – und aktuellen Serien – widmete sich die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen, Professorin für Anglistik an der Universität Zürich, von September 2018 bis August 2019 in ihrer monatlichen Kolumne «Welt in Serie».