Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!
Spannend - und besorgniserregend, wenn alte, weisse Männer über soviel Macht verfügen, dass sie ihre Interessen rücksichtslos verfolgen können. Mich graust's ...
Wenn man das liest, wird immer klarer, wie wichtig unabhängige Medien sind. Das, was hier beschrieben wird, ist kein Krimi, sondern Realität. Das macht es umso grauenhafter. In viel kleinerem Ausmaß gibt es das allerdings in vielen Staaten.
Mit ein Grund, warum ich Republik.ch unterstütze.
Puh! Drei auf einen Streich - was für ein long read! Perfekt für einen easy Sunday morning!
Ich finde, es ist von höchst politischer und gesellschaftlicher Relevanz, dass solche Machtkämpfe und -verflechtungen von Dynastien nicht nur in Form von Fiktionen wie «Citizen Kane», «Dallas» oder gar «Game of Thrones» wahr- und ernst genommen werden.
Und auch wenn sich hinter der monokausalen - in dieser Hinsicht starken - Aussage eine komplexere Realität verbirgt:
Und wie die dauerhafte Lähmung der britischen Regierungsgeschäfte und die politischen Unruhen in Australien ist auch das Chaos, das nun in den USA eine Eigendynamik annimmt, auf die Machenschaften einer einzigen Familie zurückzuführen.
So illustriert sie doch, welche Dynamik aus «Alternativer» Elite, Medien und «Mob» (Arendt) auch heute noch für Ausmasse annehmen kann. In der bei Ersteren mit ihrem nackten Streben nach Reichtum und Macht ein nihilistischer Opportunismus herrscht, der von Letzterem in ihrer Leichtgläubigkeit und Zynismus geteilt wird.
Denn auch hier geben bloss wieder Mächtige - selbsternannte Führer, deren «Aura» und «Charisma» durch Medien-Mogule erzeugt oder verstärkt werden - Macht- und Hoffnungslosen oder Privilegien-verlustig-Sehenden das Versprechen und damit die Hoffnung, durch sie ihren «gerechten» Anteil an der Macht und am Reichtum (wieder zurück) zu erhalten.
Was die Lehren hinsichtlich der Medien anbelangt, gehe ich mit A. C. überein: Starkes Medien-Kartellrecht, Stärkung der Medienvielfalt und der Medienkompetenz der Bürger*innen.
In Ergänzung zum vorliegenden Artikel bleibt zu erwähnen, dass 'Journalisten' von Murdoch's Zeitung News of the World das Telefon einer ermordeten dreizehnjährigen Schülerin und die Telefone von Verwandten gestorbener britischer Soldaten hackten, um daraus reisserische Stories zu produzieren. Ebenfalls wurden Polizisten der London Metropolitan Police bestochen, um zu Informationen zu gelangen. Rupert Murdoch bemerkte zu all dem, dass dies zur Kultur von Fleet Street gehöre. Die britische Zeitung Guardian trug massgeblich dazu bei, diese Machenschaften aufzudecken, die letztendlich zur Schliessung der News of the World führten.
Etwas am witzigsten dieser lesenswerten Serie war gewiss das opportunistische Verhalten von Murdoch gegenüber Donald Trump und seinem Aufstieg.
Als Lehre bleibt die Notwendigkeit, Medien- und andere Monopole auf allen Ebenen zu verhindern, durch sorgfältige Wahl der Medien, die wir konsumieren und durch staatliche Regeln, gerade auch in der Schweiz, wo die Medienlandschaft immer eintöniger wird.
Inhaltlich finde ich diese Artikelserie top - aber formal muss ich leider wieder einmal sagen, dass mich der Schreibstil im Präsens extrem stört. Es ist anstrengend zu lesen und oft schlicht unklar. Nie weiss man, von wann die Rede ist, Vorzeitigkeit kann kaum ausgedrückt werden, die Reihenfolge der Ereignisse kann oft höchstens erraten werden. Eine klare Unterscheidung von Gegenwart, Vergangenheit, Vorgegenwart und Vorvergangenheit würde helfen, sich zurechtzufinden.
Gänzlich unverständlich bzw. ungerechtfertigt erscheint der Präsens-Stil, wenn man bedenkt, dass die Originalartikel im New York Times Magazine nicht so geschrieben sind, sondern ganz normal in der Vergangenheit. (Hier z.B. der erste Teil: https://www.nytimes.com/interactive…trump.html). Ich frage mich, ob die Übersetzung hier nicht einen Schritt zu weit geht und den Text verfälscht wiedergibt. Auf jeden Fall ist die Verflachung der Zeitenstruktur kein Gewinn, sondern ein grosser Verlust für die Verständlichkeit und Logik des Textes. "Consecutio temporum" mag uncool, altmodisch oder elitär sein, aber sinnvoll und verständnisfördernd ist sie allemal.
Murdoch ist der lebende Beweis dafür, wir recht der sinistre Andreotti hatte: „Macht verbraucht den, der sie nicht hat“. Unverbraucht, trotz einiger Familienquerelen, zieht er seit 60+ Jahren seine Fäden, hat Dutzende von Ministern oder Regierungschefs auf den Schild gehoben oder gnadenlos demontiert, wenn es gerade in sein Konzept passte und schreckt dabei, wie diese Serie eindrücklich aufzeigt, auch vor den dreistesten Lügen nicht zurück. Die kürzlichen Wahlen - genauer: die Berichterstattung im Vorfeld - in Australien, wo 70% der Medien in seiner Hand sind, waren beredtes Zeugnis dafür. Aber mit dem Brexit hat er sich sozusagen den ultimativen Alterskick eingefahren. Drei Fliegen auf einen Schlag: Nicht nur der verhassten EU konnte man kräftig ans Schienbein treten, sondern auch dem „Mutterland“ UK, was einen gebürtigen Australier immer diebisch freut, auch wenn es sich meist auf Cricket, Rugby oder Tennis beschränkt. Und, drittens, das Brexit-Chaos mit den voraussehbaren Anschuldigungen, Streitereien, Parteiengezänk, den windigen Protagonisten, raschen Minister-Rücktritten, etc. versprach herrliches Rohmaterial für seine Boulevard Medien.
Wie bei den IT-Giganten gibt es offenbar auch hier keine Instanz, die ein derartiges Medienmonster zerschlagen oder in die Schranken weisen kann. In diesem Zusammenhang sei auch auf das Buch von Michael Wolff verwiesen: „The man who owns the News“. Obwohl vor 10 Jahren erschienen, hat es nichts von seiner Aktualität verloren.
Ich bin einer der starken Verfechter der langen Republik Artikel und Reportagen, muss aber sagen, dass ich diesen Text ungewöhnlich lange und anstrengend zu lesen fand.
Inhaltlich ist die Story enorm wichtig, aber mir fehlte beim Lesen zum Teil der roten Faden, respektive die Übersicht, wenn sich der Artikel immer mal wieder in minutiösen Details von irgendwelchen Murdoch-Bekannten Medienleuten verzettelt.
Danke für die Rückmeldung. Das war auch mein Empfinden. Gleichzeitig hätte das Verdichten des Textes nochmals enorme Ressourcen gebunden (wir haben die extremsten Verzettellungen schon getilgt). Und dann gibts ja noch sowas wie den Respekt gegenüber den Autoren und ihrem Werk. Kurz: Weil das Thema so enorm wichtig ist, haben wir uns trotz Sperrigkeit entschieden, den Text einzukaufen und zu übersetzen. Haben Sie Ideen, wie wir Ihnen den Zugang hätten erleichtern können? Herzlicher Gruss.
Eine Idee, die mir wahrscheinlich geholfen hätte, wäre zu Beginn der Artikel und/oder der relevanten Abschnitte jeweils kurz die wichtigsten 'Player' aufzuführen, (vielleicht mit Photo/Logo des Medienhauses oder sonswie bildlich geschmückt) - also eine Art kurzes Dramatis Personae, damit man dann beim Lesen schon "vorgewarnt" ist wenn neue Charaktere auftauchen.
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz