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Ein Kommentar von meiner Partnerin:

Liebe Republik, lieber Autor,
Dieser Artikel hat mir mehr als Bauchschmerzen bereitet. Es fehlt an Sensibilität und wissenschaftlicher Einordnung für die Thematik. Wie ist die statistische Situation, was sexualisierten Missbrauch der Jugendliche betrifft, in der Schweiz und in Deutschland? Wieviele Kinder sind von Cybergrooming betroffen und gefährdet? Was gibt es an Hilfs- und Schutzangeboten für betroffene Kinder und Eltern? Wo versagen wir hier als Gesellschaft, die keine sicheren (digitalen) Experimentier-Räume für unsere Teenager zur Verfügung stellt?

Hier wird teilweise ein krasses sprachliches Framing um die Person des Täters Franz aufgebaut um ihn unschuldig und „fast gleichalterig“ mit dem Opfer Lena darzustellen und Vice versa wird die gesellschaftliche Konstruktion von früher erwachsen werdenden Mädchen weiterverbreitet.

Wo bleibt hier die psychologische Einordnung von den Manipulationen die eine soviel jüngere Person in einer solchen Beziehung ausgesetzt ist? Es wird romantisiert und verklärt.

Ich hoffe Lena gehts gut und sie kann mit Abstand, Reflektion und nötiger Hilfestellung mit ihrer Vergangenheit und dem was ihr wiederfahren ist umgehen.

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Lieber Herr W.

Vielen Dank für diesen Kommentar, ich antworte Ihrer Partnerin gerne.

Das sind zweifelsfrei wichtige Punkte, die im Artikel tatsächlich wenig oder nur am Rand thematisiert werden. Ich habe versucht, bei diesem Text so nahe wie möglich an den Personen, ihrer Sicht und ihrer Einordnung der Geschehnisse zu bleiben und mich gleichzeitig mit Wertungen zurückzuhalten. Das ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass es die beiden Protagonist:innen waren, die ihre Geschichte erzählt haben wollten. Eine persönliche Geschichte wie diese kann und soll aus meiner Sicht nicht den Anspruch erheben, ein Gesamtbild zu erzeugen, es ist auch kein Ersatz für eine wissenschaftliche Einordnung.

Ein sprachliches Framing aufbauen, um die Handlungen des Protagonisten in irgendeiner Weise zu rechtfertigen, war nicht meine Absicht, ich habe mich bei der Beschreibung von Franz auf viele Begegnungen, Schriften und Gespräche gestützt. Franz' Schuld ist überdies zweifelsfrei erwiesen, er wurde rechtskräftig verurteilt. Dass ich in dem Text die gesellschaftliche Konstruktion von früher erwachsen werdenden Mädchen bediente, wie von Ihnen beschrieben, war mir nicht klar. Ich kann nachvollziehen, wenn bei dem/r Leser:in dieser Eindruck entsteht, denke aber, er wird der Erzählungen der Protagonist:innen hier nicht gerecht.

Herzlich,
William Stern

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Vielen Dank @HerrStern für diesen Artikel und die dazugehörige Podcastfolge.
Ich fand es stark, diese Geschichte so wertungsfrei wie möglich zu schreiben und so -zumindest bei mir - eine Ambivalenz auszulösen, ob das richtig oder falsch ist. Ich glaube, dass gerade eine Nicht-Wertung es erst möglich macht, die Geschichte so wahrzunehmen, wie sie war und eine Pauschalisierung zu vermeiden, die mir in den Kopf kam, wenn man nur das Alter von Franz und Lena liest.

Ich fände es spannend in z.B. noch einmal 5 Jahren zu erfahren, wie die Beteiligten auf das Geschehene zurückblicken.

Props noch einmal an Sie Herr Stern und einen schönes Wochenende :)

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Multifunktional
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Ich möchte Ihrer Partnerin noch den zum Artikel gehörenden Podcast empfehlen. Darin werden diese Fragen beantwortet.

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Erstens: Sehr interessanter Beitrag.
Zweitens: Der hier in den Kommentaren oft aus dem Podcast übernommene Begriff „Ohne Wertung“ bezog sich dort darauf, das der Autor selbst nicht wertet, (was gut ist) trotzdem beinhaltet der Text eine abschliessende Wertung. Und zwar von der Protagonistin selbst, die heute mit etwas Abstand sagt: „ «Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, warum es verboten ist. Der Alters­unterschied ist nicht das Problem. Aber es stimmt etwas nicht, wenn ein 31-jähriger Mann ein 13-jähriges Mädchen attraktiv findet.»
Mehr Wertung braucht es nicht.

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Was für eine traurige Geschichte mit dieser kognitiven Entwicklungsverzögerung , die mit der sexuellen Entwicklung, der nicht verzögerten, kollidiert. Natürlich tun wir uns als Gesellschaft damit schwer, solche Geschehnisse einzuordnen und adäquat mit dem umzugehen, was in unser Regelwerk nicht passt.
Hervorragender Text, der Realität beschreibt, ohne sich selber in den Vordergrund zu drängen. Kompliment.

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Leser
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Definitiv eine Meisterleistung: Spannend und mitreissend - wie ein gutes Buch. Bisher war noch kein Republik Artikel so kurzweilig ;-)
Faszinierend wie gut die Situation aus Sicht der beiden Betroffenen beschrieben wird. Grossartig ist die ausbleibende Wertung: Die Art der Erzählung lässt viele Fragen offen - zu einem sehr heiklen Thema. War es Missbrauch? Wer ist das Opfer? Der Beitrag ist eine tolle Vorlage für Stundenlange diskussionen.
Hut ab Herr Stern, hatte selten so eine grosse Lesefreude an einem Artikel.
Schreiben Sie ein Buch darüber - ich werde der erste Käufer sein.

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Ich danke Ihnen für das schöne Kompliment, Herr A.

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Herr A.: besser könnt ich es nicht formulieren! Danke für diesen tollen Artikel, Herr Stern!!

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Herzlichen Dank, Herr Graf.

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Leser
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Danke :-)

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(von der Moderation verborgen)
Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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Beitrag verborgen. Versuchen Sie's nochmal sachlich.

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· editiert

Ich mobbe zurück, mein gutes Recht. Ich habe mich dem Artikel angepasst.

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Mit-Verlegerin und interessierte Leserin
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Schlichtweg grossartig, sehr berührend! Vielen Dank, Herr Stern!

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Vielen herzliche Dank, Frau G.

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Vielen Dank, Frau G., für diese Rückmeldung. Das freut uns sehr zu hören.

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Wunderbar Beitrag - danke! Eine Frage hätte ich noch (und entschuldigt mein juristisches Unwissen): "Wo kein Kläger, da kein Richter“ - wer hat den Franz denn eigentlich angeklagt?

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Lieber Anonym
Vielen Dank für Ihren Beitrag und die Frage. Da es sich bei sexuellem Missbrauch von Kindern um ein Offizialdelikt handelt, nimmt die Staatsanwaltschaft in solchen Fällen von Amtes wegen die Ermittlungen auf.
Mit besten Grüssen
William Stern

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Ein sehr lesenswerter und eingängiger Beitrag, den Sie verfasst haben. Etwas würde mich an der Stelle allerdings noch interessieren: Wäre Lena jetzt ein Jahr älter gewesen 2017 - also 16 -, dann wäre Franz ja straffrei davongekommen, da man ihn quasi inflagranti ertappt hat und einen früheren sexuellen Kontakt nicht nachweisen konnte?

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Danke für diesen Beitrag. Eine Meisterleistung!

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Vielen herzlichen Dank, Frau B.

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Ein äusserst spannender Artikel! Sehr lesenswert. Ich habe mich gefragt, ob der regelmässige Cannabiskonsum von Franz ab Dezember 2019 bzw. der vorangehende Konsum keine Konsequenzen hatte? Er musste ja Urinproben abgeben. Vielleicht wissen Sie dies.
Besten Dank

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So wie ich es gelesen habe, konsumierte er erst wieder nach der letzten Urinprobe, daher keine (straf)rechtlichen Konsequenzen.

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Vielen Dank für Ihre Frage, Anonym. Ich kann Ihnen dazu aber leider nichts genaueres sagen.
Mit besten Grüssen, William Stern

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Mensch
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Lieber Herr Stern
Vielen Dank für den spannenden und einzigartigen Artikel.
Etwas liegt mir jedoch quer im Magen: was mitschwingt bei dem Artikel, und schliesslich auch im Podcast von Ihnen ausgedrückt wird, ist die Frage, ob es sich hier um eine Liebesgeschichte oder eine Geschichte des Missbrauchs handelt. Sie sagen, dass Ihnen die Beantwortung dieser Frage schwer fällt und dies spürt man auch im Text. Auch vielen von uns Lesenden geht es bestimmt so - dass macht das Thema wohl auch so fesselnd. Ich kann mir vorstellen, dass ein Teil des Nicht-Wertens eben grade die Offenheit ist, dass diese Geschichte mehrere Gesichter haben kann.
Doch mir hat neben der Frage des “entweder oder” dan doch das Stück Wertung und Einsicht gefehlt, dass die beiden Dinge sich eben nicht ausschliessen: Der Missbrauch kann innerhalb der Liebesgeschichte stattfinden. Auch wenn die beiden sich gegenseitig liebten, kann es eine Missbrauchsgeschichte sein. Sie sagen im Podcast, dass es sich bei der Geschichte um keine “klassische” Missbrauchsgeschichte handelt. Doch so oft passiert der Missbrauch im Kontext von Liebe.
Natürlich ist es spannend, Franz als eine dreidimensionale Person zu sehen, die nicht nur Böse oder “P” ist. Und trotzdem ist es ein 31 Mann, der einem jugendlichen Mädchen, welches, mitten in der Entwicklung steckt und daher zu einem gewissen Teil (und vielleicht sogar zu einem Grossen; beschreibt sie sich “vor Franz” doch als sehr unsicher) von den Einschätzungen anderer Menschen abhängig und formbar ist, diese Zeilen schrieb: “Ich habe dir doch nie was böses getan und Dich auch nie ausgenutzt. Es war alles so von Dir gewünscht.” Das ist zutiefst manipulativ und passt perfekt in die “klassische” Missbrauchsgeschichte.
Diese Seite von Franz hätte der sensiblen, in sich gekehrten, suchenden, verliebten Seite noch mehr gegenübergestellt werden müssen. Ich finde nicht, dass das die nicht wertende Haltung beeinträchtigt hätte.
Und falls diese Kommentare oder dieses Verhalten bei Franz einfach nicht so viel vorkamen, dass sie für sich selber gesprochen hätten, dann wäre es für mich wichtig gewesen, den oben erwähnten Kommentar doch mit einer Wertung zu versehen, um ihm mehr Gewicht zu geben. Denn was ist das Ziel davon, nahe an der Person zu erzählen und nicht zu werten, wenn die Person missbrauchendes Verhalten an den Tag legt und dies selbst nicht als solches bewertet?

Herzlich,
M. S.

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Und am Schluss bleibt die Frage : was verändern Gesetze, wenn es um emotionale Aspekten geht?
Was haben die Gesetze in diesem Fall positiv bewirkt??????
Wir brauchen die Gesetze, weil wir nichts besseres kennen.
Ich hoffe die Menschheit findet eines Tages bessere Wege mit problematischen menschlichen Emotionen um zu gehen als NUR Gesetze zu erlassen.

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