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Politologin | Universität Oxford
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Frau Kühni an dieser Stelle einfach mal ein Kompliment. Sie leisten grossartige Arbeit! Sowohl diese Analyse, wie auch ihr Artikel zur Gesellschaft mit verstränkter Haftung und bestimmt auch der Beitrag nächster Woche, sind eine Genugtuung. Sie legen völlig unaufgeregt den Finger auf den wunden Punkt. Herzlichen Dank und bitte unbedingt weiter so!

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Oh! Frau B., ich danke Ihnen sehr! Ihre Worte tun mir grad sehr gut - so als Homeoffice-Akrobatin zwischen Kind, Job und Wäschebergen.

Danke.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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«Ohne Ausländer funktioniert unsere ganze Gesellschaft nicht mehr». Mit diesen Worten wird ein Spargel-Bauer in der NZZ zitiert. Wenn ein Spargel-Bauer mehr versteht als ein Rechts-Politiker – Oder «Systemrelevanz für Dummies».

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Sehr auf den Punkt. Besten Dank!

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Vielen Dank für diese interessante Zusammenstellung. Ich möchte auf ein Detail aufmerksam machen, das häufig vergessen geht: für Ärztinnen gilt weiterhin die 50-Stundenwoche als Normalarbeitszeit. Wenn man den Lohnunterschied zwischen Ärzten und Pflege anschaut, muss man berücksichtigen, dass die Arbeitszeit der Ärzte fast 20% länger ist.

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Liebe Frau S., danke für den Hinweis! Eine Ergänzung, nicht an Ihre Adresse: Der VSAO bestätigt alle paar Jahre wieder, dass selbst die 50-Stunden-Woche an Schweizer Spitälern bei den Ärzt*innen mehrheitlich (sic) nicht eingehalten wird. (D.h. der Gesetzesbruch ist die Regel. Nicht die Ausnahme. Und das über zwei Jahrzehnte nach dem „Bleistiftstreik“. Somit geht natürlich auch die Umrechnung auf die 40-Stunden-Woche nicht auf.) Unsere eigene Standesorganisation, die FMH, nennt alle Pensen unter 55 Wochenstunden Teilzeit - in Praxen, nicht Kliniken. Männliche Ärzte verdienen an Spitälern wohl u.a. darum mehr, weil sie auf höheren Hierarchiestufen übervertreten sind. Und in der Praxis vermutlich u.a. deshalb, weil sie deutlich mehr arbeiten. Was aber in den gegenwärtigen Praxis-Arbeitszeiterhebungen schlecht abgebildet wird. Ein Halbtag gilt dort als 4-6 Stunden. Ärzte arbeiten nicht nur mehr, sondern auch längere Halbtage als Ärztinnen. Mit menschenwürdigen Arbeitszeiten und anständiger Abrechnung ist die Medizin längst kein so gut bezahlter Beruf mehr, wie die meisten meinen. Zwei Artikel dazu, mit Daten der jüngsten FMH-Ärztestatistik: „Die Medizin auf dem Weg zum Frauenberuf“ https://saez.ch/article/doi/saez.2020.18764 und „Die Arbeitskräfte könnten knapp werden“ https://saez.ch/article/doi/saez.2020.18803 - weil der klassische, rund um die Uhr verfügbare Hausarzt männlich und um die sechzig ist. D.h. die Personaldecke ist bei näherem Hinsehen ähnlich dünn wie in der Pflege.

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Vielen Dank, Frau F., für die interessanten Hinweise.

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Liebe Frau S., vielen Dank. Die Löhne sind auf 40-Stundenwochen angeglichen. Trotzdem ist Ihr Hinweis sehr wichtig: Sieht man sich Studien/Umfragen zu den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen an, melden Ärztinnen noch einmal deutlich grössere Erschöpfung an. Das ist einer der Hauptgründe, wieso so viele den Beruf wieder verlassen.

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Faszinierend. Was sind denn das für Wundertiere, die jenseits der üblichen Norm noch optimal "performen"? Ich habe ein bisschen das Gefühl dass im Bereich Medizin Life und Work als eins gesehen werden. "Berufung" statt Beruf und so. Diese leicht priesterliche Einstellung kann man ruhig mal in Frage stellen, zum allseitigen Nutzen und Gewinn.

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Das tun viele von uns, trotz kopfschüttelnden älteren Kollegen und Verwandten, welche die „priesterliche“ Haltung internalisiert haben. So oder so werden wir beim Apero im Bekanntenkreis mit Vorurteilen über Abzocker-Ärzte überschüttet.

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„Eine Erklärung: Pflege, Betreuung, Verkauf und Reinigung sind von Frauen dominierte Berufe und als solche traditionell schlechter bezahlt.“

Warum sind diese Berufe denn von Frauen dominiert? Weil sie schlechter bezahlt sind? Da zäumt man das Pferd meiner Meinung nach von hinten auf.
Es sind körperlich und emotional belastende Berufe mit eher kurzen und wenig technischen Ausbildungen. Was die Bedeutung und das Ansehen dieser Berufe nicht schmälern sollte.
Was das Ansehen der Berufe angeht, müssen wir uns aber auch mal an die eigene Nase fassen. Wem Begegnen wir mit mehr Respekt, Arzt und Anwalt oder Reinigungskraft und Kassierer?

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Der medizinische Nachwuchs besteht inzwischen mehrheitlich aus Frauen.

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"...oder dass ein Drittel (!) der Spital­ärztinnen wegen der hohen Belastung bereits in jungen Jahren wieder aus dem Beruf aussteigt."
Gleicht sich aber schnell wieder aus.
Wir leben in einem Land in dem sich jeder den Beruf selber aussuchen kann und mehr oder minder davon leben kann.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Irgendwie ist der Artikel etwas substanzlos. Die Zahlenreihen und Diagramme bedürften einer weitaus umfassenderer Analyse und Erläuterung. Was macht denn z. B. einen systemrelevanten Job aus, neben der Tatsache, dass irgend ein Bürogummi diesen als das bezeichnet?
Rutger Bregman beschreibt dies sehr eindrücklich, anhand zweier Beispiele. Dem Streik der New Yorker Müllmänner, übrigens ein sehr schlecht bezahlter Job der sehr männerdominiert ist, und dem Streik der irischen Bankangestellten. Während das Leben in New York nach drei Wochen ohne Müllabfuhr praktisch zum Erliegen kam, ist die irische Wirtschaft nach einem halben Jahr ohne Banken sogar leicht gewachsen.
Das Problem ist im Artikel nur mit einem Satz erwähnt. Den Job des Müllmanns kann fast jeder gesunde Mann und jede gesunde Frau ohne jede Vorbedingung ausführen, während Bankangestellte eine mehrjährige Ausbildung benötigen um die komplexen Regeln des Finanzgeschäfts verstehen zu können. Die Löhne bilden diese Tatsache zu einem grossen Teil ab. Dazu kommt, auch ein Input aus dem grossartigen Buch 'Utopien für Realisten', dass es einer ausgeprägten Schlitzohrigkeit bedarf, um eine eigentlich völlig nutzlose Tätigkeit in finanziellen Gewinn umzumünzen. Diese Fähigkeit haben nur sehr wenige Menschen und diese verdienen daher in der Regel sehr gut. In weniger komplexen Wirtschaftsmodellen sind das meist Kriminelle, welche ihre Mitmenschen auf die eine oder andere Art berauben. In der kapitalistischen Marktwirtschaft hingegen, sind das ganze Berufszweige und Branchen, welche es verstanden haben, sich so in der Gesellschaft zu positionieren, dass sie als unverzichtbar wahrgenommen werden, während andere es versäumt haben. Man denke nur an den Unterschied zwischen einem Landwirt und einem Notar. Würden sich die Bauern mal zu einem Streik zusammenraufen können, würde das Leben innert weniger Wochen brutal schwierig, während die Abwesenheit der Notare erst sehr viel später bemerkt würde. Aber auch hier gilt, ein paar Rüebli sähen kann jeder, die komplexen, langweiligen juristischen Floskeln auslegen nur sehr wenige.

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In dem Zusammenhang könnte sich die Lektüre des schönen Buchs "Bullshit Jobs" von David Graeber lohnen. In a nutshell kommt es hier zur überraschenden Erkenntnis, dass - im Grossen und Ganzen - Berufe umso schlechter bezahlt werden je nötiger und sinnstiftender sie sind. Spass, Sinn und Erfüllung in der Arbeit sind offenbar vielen Menschen regelrecht unheimlich. Arbeit die gern getan wird, ist in dieser Sichtweise irgendwie gar keine. Graeber hat ein paar Ideen dazu wie das kommt; ich gehe nicht mit allen überein. Das Phänomen ist aber jedenfalls gut beobachtet.

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Lieber Herr Reisewitz, ja, ich finde das auch ein interessantes Buch. Danke!

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Lieber Herr Reber, vielen Dank für Ihre Gedanken. Persönlich finde ich es schwierig festzulegen, welche Jobs wirklich essenziell sind und welche nicht. Auch die Finanzbranche - Teile davon zumindest - braucht es, damit die Gesellschaft funktioniert.

Stossend ist doch vielleicht eher, wenn die Wertschätzung und Entlöhnung extrem unterschiedlich sind - gerade weil es schliesslich jeden braucht, jeder seinen wertvollen Beitrag leistet.

Was fehlt Ihnen denn, was hätten Sie gerne gelesen/besser erklärt? Vielleicht kann ich es in einem nächsten/anderen Beitrag aufnehmen.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Interessanterweise ist die Finanzbranche in ihren Diagrammen nicht aufgeführt, so systemrelevant scheint sie also nicht zu beurteilt zu werden😊.
Natürlich erwarte ich nicht von ihnen, dass sie festlegen was jetzt im Detail systemrelevant ist, oder eben nicht. Aber ein paar Kriterien aufzuzeigen müsste eigentlich schon drin liegen, schliesslich sind die Entscheidungen von Bund und Kantonen ja auch nicht einfach willkürlich gefällt worden.
Nicht das der Artikel schlecht wäre, aber es werden jede Menge Zahlen aufgeführt und die Erklärungen dazu sind sehr knapp gehalten und gehen nicht in die Tiefe. Nach dem Lesen war ich kaum schlauer als zuvor.
Einige Rückschlüsse kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, z. B. die Aussagen zur Technologie. Die Produktivität in der IT ist meines Erachtens sehr gering. Genau wie in der Finanzindustrie gilt es hier die Komplexität im Griff zu behalten, was sehr anspruchsvoll ist und breites Fachwissen erfordert. Ganz im Gegensatz dazu, ist das Verkaufspersonal in Supermärkten sehr produktiv, braucht aber nur ein beschränktes Verständnis der eingesetzten Technologie. Die Technologie an sich ist hier kaum der richtige Anknüpfpunkt.
Die vielen Dinge, welche mit nur einem Satz angerissen werden, machen mich etwas ratlos. Ich würde gerne mehr erfahren, wie es dazu kommt, dass einzelne Branchen mehr Macht haben, warum sie höhere Margen durchsetzen können, während lebenswichtige Bereiche wie die Pflege und die Landwirtschaft buchstäblich an die Wand gedrückt werden.
Warum sind die Löhne im Finanzbereich derart hoch, obwohl es gerade hier eher ein Überangebot an Fachleuten gibt, während es in Pflege, Handwerk, IT und Landwirtschaft sehr schwierig ist Fachpersonal zu rekrutieren?
Warum verdient eine Reinigungskraft in sehr ertragreichen Branchen auch nicht mehr als in den hart umkämpften?
Das alles sind Fragen, die ich gerne näher erörtert hätte, von denen wohl jede einen eigenen Artikel füllen könnte, aber die halt nicht einfach zu beantworten sind, weil es keine einfachen Kausalitäten, sondern komplexe Abhängigkeiten gibt.

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Vielen Dank für diesen Text. Interessant dazu ist auch der Verteilungsbericht des Gewerkschaftsbunds. https://www.verteilungsbericht.ch/l…einkommen/

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Unternehmer, Dozent und Forscher
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Cost Disease | Kostenkrankheit

Vielen Dank für den hübschen kleinen Artikel.

Dazu beitragen möchte ich die von mir erst jüngst entdeckte "Cost Disease" oder Kostenkrankheit.

Es gibt grundlegende strukturelle Gründe, weshalb gewisse Tätigkeiten über die Zeit in unserem Wirtschaftssystem verglichen zum Rest immer teurer erscheinen und deswegen umgekehrt durch Marktdruck immer weniger Lohn bekommen. Weil die Produktivitätssteigerung durch Industrialisierung und Arbeitsteilung und Automatisierung alles andere immer günstiger macht - und so für den Laien, das Volk, die Mehrheit der Eindruck entsteht, dass die Kosten bei diesen gewissen Tätigkeiten "aus dem Ruder laufen" resp. gedrückt werden müssen.

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So ist es. Danke für den Hinweis!

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Die Aussage im 1900 h Mailing:
"Und ausgerechnet in einigen der unverzichtbaren Berufe – ganz zuvorderst im Gesundheits­wesen – sind die Geschlechter­unterschiede bei den Löhnen gross.»"
ist unredlich und irreführend, da sie suggeriert, dass Ärztinnen für die gleiche Leistung weniger bezahlt werden als Ärzte. Dies ist nicht der Fall.
Der statistische Unterschied ist ausschliesslich auf die unterschiedliche Ausbildung (Facharzt), Erfahrung (Berufsjahre) und Arbeitsausmass (Teilzeitarbeit) zurück zu führen.
Ich möchte ein Spital sehen, das bei identischen Parametern einen Salär-Unterschied zwischen Frau und Mann macht.
Bei den praktizierenden Ärzten ist der Abrechnungskatalog für Frau und Mann ohnehin der gleiche.
Im Spitalbereich sind die jungen Ärztinnen (Assistenzärztinnen) deutlich in der Überzahl, im Praxisbereich die älteren Männer. (FMH-Statistik 2019).
Das heisst, dass in wenigen Jahren die Anzahl der Oberärztinnen und der leitenden Ärztinnen zunehmen wird und sich damit im Spitalbereich auch die statistischen Zahlen angleichen werden. Das gleiche wird in der Praxis passieren, wenn die Arbeitszeit und die Ausbildungsqualität berücksichtigt wird.
Die gleiche Aussage gilt sinngemäss für die Physiotherapeuten und die Pflegefachpersonen.

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Olivia Kühni
Autorin
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Besten Dank, Herr S.

Darf ich auf den Text verweisen:

"Dahinter steckt nicht nur individuelle Diskriminierung im engeren Sinne, sondern vor allem strukturelle Ungleich­heit. Etwa die Tatsache, dass Medizinerinnen weniger oft als ihre männlichen Kollegen lukrative Spezialisierungen wie etwa Kardiologie wählen, dass sie weniger oft in eine Kader­position aufsteigen, oder dass ein Drittel (!) der Spital­ärztinnen wegen der hohen Belastung bereits in jungen Jahren wieder aus dem Beruf aussteigt."

Ich gehe mit Ihnen einig: man muss sehr präzise sein bei diesem Thema.

Die Überzeugung, dass die Unterschiede "von alleine" verschwinden, teile ich nicht. Sie gehen zurück, wenn etwas unternommen wird, dass auch Menschen mit viel privatem Engagement und ausserberuflicher Verantwortung sowie mit dem üblichen menschlichen Regenerationsbedarf - das betrifft selbstverständlich alle Geschlechter - einen Beruf ausüben können.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Die Aussage (...) ist unredlich und irreführend, da sie suggeriert, dass Ärztinnen für die gleiche Leistung weniger bezahlt werden als Ärzte. Dies ist nicht der Fall. Der statistische Unterschied ist ausschliesslich auf die unterschiedliche Ausbildung (Facharzt), Erfahrung (Berufsjahre) und Arbeitsausmass (Teilzeitarbeit) zurück zu führen.

Das wäre interessant. Hätten Sie Daten bzw. Quellen dazu?

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Gerne: fmh.ch/files/pdf7/fmh-aerztestatistik-2019.pdf
Dort Statistiken mit Grafiken, auch interaktives Tool.
Zur Ausbildung aus dem gleichen Link:
"2019 waren im Bereich Humanmedizin 4955 Studierende (1786 Männer, 3169 Frauen) im Bachelorstudiengang eingeschrieben, im Masterstudiengang waren es 3322 Studierende (1366 Männer, 1956 Frauen) [1]."

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Ja, aus der FMH-Ärztestatistik 2019, siehe unten. Hier nochmals: https://saez.ch/article/doi/saez.2020.18764 „Die Medizin auf dem Weg zum Frauenberuf“. In diesem Kontext interessant sind auch die Abschnitte: „Gibt es eine gläserne Decke?“ (ja) und „Gender pay gap - auch in der Ärzteschaft?“ (wissen wir nicht).
https://saez.ch/article/doi/saez.2020.18803 „Die Arbeitskräfte könnten knapp werden“.
Persönlich wage ich daraus keine apodiktischen Behauptungen aufzustellen und habe weiter unten entsprechend vorsichtig formuliert: „Männliche Ärzte verdienen an Spitälern wohl u.a. darum mehr, weil sie auf höheren Hierarchiestufen übervertreten sind. Und in der Praxis vermutlich u.a. deshalb, weil sie deutlich mehr arbeiten. Was aber in den gegenwärtigen Praxis-Arbeitszeiterhebungen schlecht abgebildet wird. Ein Halbtag gilt dort als 4-6 Stunden. Ärzte arbeiten nicht nur mehr, sondern auch längere Halbtage als Ärztinnen.“ Allerdings beschleicht mich manchmal schon der leise Verdacht, dass Frauen (in der Praxis) weniger „gut“ abrechnen. Noch wahrscheinlicher scheint mir, dass sie an Spitälern (wie überall sonst) zurückhaltender sind mit der Forderung nach Beförderungen. Das führt u.U. dazu, dass eine erfahrene Fachärztin klaglos als stellvertretende Oberärztin praktisch zu einem Assistenzarztlohn arbeitet. Dabei sind Ärztinnen nicht die schlechteren Ärzte: https://www.nytimes.com/2018/08/14/…heart.html

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Was mir jetzt in dieser Grafik zu den Einkommen fehlt, sind die industriellen Berufe wie Polymechaniker, Elektroniker u.a.m. Oder übersehe ich da was?

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Lieber Herr F., es sind nur die Berufe abgebildet, die in der jetzigen Krise - ohne harte Kriterien und nicht ganz abschliessend abzugrenzen - als systemrelevant definiert wurden.

Wenn Sie unter der Quellenaufgabe auf den Link gehen, können Sie alle Berufe nachschlagen. Sehr toll ist auch der Lohnrechner "Salarium" des BFS. Ich hänge den Link gleich an.

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Verlegerin
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Wo sind Sozialpädagogen und Sozialarbeiterinnen ? Sind sie nicht auch Systemrelevant? und dafür, dass sie ein Studium absolviert haben und es Branchen üblich ist, dass nicht mehr als 80 % gearbeitet wird (aufgrund des notwendigen Ausgleiches, Ruhezeit, psychischen Belastung) unterbezahlt? Und ja auch dies ist ein typischer Frauenberuf.

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Liebe Anonymous, Sie haben natürlich recht mit Ihrem Hinweis: es gibt sehr viele Tätigkeiten, die systemrelevant sind - letzzlich wahrscheinlich sogar fast alle. Jede/r trägt zur Gesellschaft bei. In dem Artikel habe ich mich auf jene Berufe konzentriert, die die Behörden als zurzeit unverzichtbar definiert haben.

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Vielen Dank für diese tolle Zusammenstellung. Bei uns wird/wurde jeweils die Theorie der simplen Kosten/Nutzen-Rechnung herumgereicht:

  • Die Feuerwehr spart Geld: Kommt sie zum Einsatz, kann sie schnell Millionen an Kosten verhindern. Ergo lohnt sich die Investition in die Feuerwehr, es gibt da deshalb so gut wie nie Geldprobleme.

  • Der Rettungsdienst ist genau umgekehrt: Je besser er funktioniert, desto mehr «Alte und Kranke» führen ein langes und für die Gesellschaft teures Leben.

Ich möchte niemandem Zynismus unterstellen, aber die Ausgaben zum Beispiel des Kantons St.Gallen in diesen Bereichen sprechen für sich.

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Die Banken gingen vergessen. Möglicherweise zu Recht. Denn die Technologie ist relativ banal. Die erlauchte Erlaubnis selbst Geld zu kreieren reicht fast. Dazu kommen noch Eigenmietwert, wobei Hausbesitzer gegen Sozis ausgespielt werden, und die Banken auf Schulden und Guthaben zwei Mal kassieren duerfen. Und so.

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Ein guter Überblick der Fakten. Doch für Menschen, die sich mit der Thematik beschäftigen nicht wirklich etwas Neues. Wirklich neu wäre, sich mit den Sofortmassnahmen des Bundes zu beschäftigen. Helfen diese nicht das ungerechte System zu zementieren?
Dazu zwei frei erfundene Beispiele. Ein selbständiger Arzt ist frisch geschieden und hat das alleinige Sorgerecht für seine Kinder.
Unser selbständige Arzt beschliesst nun sein Praxis zu schliessen. Damit setzt er sich nicht mehr dem Riskio aus, von einem Corona-Patienten angesteckt zu werden. Er bleibt zu Hause und betreut vollumfänglich seine 2 Kinder. Somit hat er die Voraussetzungen geschaffen um den Höchstbetrag vom Bund von 5880 Franken pro Monat zu bekommen. Mit seinen aufgebauten Reserven, auf seinem privaten Konto befinden sich 1 Million für Notfälle, lebt er ohne Risiko wie die Made im Speck.
Ja und da ist die teilzeit arbeitende Putzfrau im Spital. Sie hat sich angesteckt mit dem Coronavirus bei der Reinigung der Notfallstation, weil sie einige liebevolle Worte mit einem sterbenden Coronapatienten gewechselt hat. Sie muss zu Hause bleiben und erhält nun 80% ihres Teilzeitarbeitslohnes von 1800 Franken, ganze 1440 Franken pro Monat. Zu Hause erwarten sie zwei Kinder, die betreut werden müssen. Ihr Mann hat sie vor einigen Monaten verlassen und die Unterhalszzahlungen sind noch nicht geklärt.
Meine Vision ist, dass jeder Schweizer ein nachhaltiges Grundeinkommen bekommt in der Höhe von 2200 Franken pro Monat. Unser Putzfrau mit ihren zwei Kindern bekommt dann 6600 Franken. Was der Arzt bekommen soll, mit 1 Million auf seinem privaten Konto, möchte dem Leser überlassen, was er als gerecht empfindet.
Warum hinterfragt niemand die Unterstützungen des Bundes?
Die Autorin Frau Kühni schreibt, dass Medienschaffende die systemrelevante Leistungen erbringen. Doch tun sie dies wirklich, wenn sie nur über alte bestehende Ungerechtigkeiten berichten, neue Ungerechtigkeiten nicht sehen und nicht über plötzlich mögliche Visionen und Utopien berichten? Einmal mehr ein Mainstreambericht in der Republik ohne Vision und Utopie.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ich finde, sie gehen etwas hart mit Frau Kühni ins Gericht. In der Republik gab es einige recht ausführliche Betrachtungen des Grundeinkommens.
Ausserdem sind ihre Beispiele sehr wertend und plakativ (Made im Speck, liebevolle Unterhaltung mit Sterbendem).
Aber ich teile ihre Meinung, dass an irgendeiner Form von Grundeinkommen kein Weg vorbei führt, wenn wir das Hamsterrad des rein wachstumsorientierten Kapitalismus überwinden wollen und eine lebenswertere Wirtschafts- und Gesellschaftsform als heute anstreben wollen. Vielleicht ist die gegenwärtige Krise der Anstoss, den es braucht, um die eingefahrenen Strukturen so weit aufzuweichen um eine nachhaltige Veränderung einzuleiten.
Es wird viel davon abhängen, wie gut oder wie schlecht sich die britische und US-amerikanische Gesellschaft durch die Krise hangelt. Immerhin werden wir von dort mehr oder weniger glaubwürdige Informationen erhalten, weil dort die Medien zwar, extrem kapital abhängig, aber immerhin noch nicht völlig vom Staat bevormundet sind. Den Verlautbarungen aus China und Russland glaube ich nämlich nicht.

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Olivia Kühni
Autorin
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Lieber Herr Löpfe, besten Dank für Ihre Kritik. Zunächst eine kleine Verteidigung dessen, was Sie Mainstream nennen: Ich halte es in der heutigen Zeit von Populismus, alternativen Fakten und lauten Tönen für essenziell, immer wieder ganz unaufgeregt einfache Zusammenhänge zu erklären. Eben gerade nicht nur über Visionen, Utopien und Revolutionäres zu schreiben, sondern auch über das, was ja, manche schon kennen - sehr viele aber eben auch nicht.

Was die Unterstützungen des Bundes angeht: als aufmerksamem Leser ist Ihnen sicher aufgefallen, dass der letzte Abschnitt darauf verweist, dass nicht alle Leute gleich unter der Situation leiden. Die Frage, wer denn und wie das mit den Unterstützungen aussieht, gedenke ich aufzunehmen.

Noch zur "Gerechtigkeit": Ja, das ist eine sehr schwierige Sache, was denn nun gerecht ist. Wie würden wir denn die Lage des von Ihnen zitierten Arztes einschätzen, wenn wir wüssten

  • dass es unermüdliche Freiwilligen-Einsätze in Kriegsgebieten waren, die ihn seine Ehe kosteten?

  • er zwar 1 Million auf dem Konto hat, aber er mal 6 Millionen erbte und sie spendete?

  • eines seiner Kinder schwer behindert ist und nie selbständig wird leben können?

  • er der Sohn einer "Putzfrau" aus genau den Verhältnissen ist, wie sie sie beschreiben?

Wir sollten sehr vorsichtig sein mit Urteilen. Genau das wäre übrigens die grosse Stärke eines BGE: dass es eben gerade keine Rolle spielt, was irgendwer für "gerecht" hält und was irgendwer angeblich "verdient" hat.

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Liebe Frau Kühni
Herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Ich sehe die Mensch gemachte Krise als grosse Chance. Wenn wir die Dinge weiter entwickeln und nun möglich gewordene Visionen und Utopien anstreben, bringt es recht wenig den Blick auf das Vergangene zu lenken und aus der Vergangenheit die Zukunft zu gestalten.
Viel spannender ist es die Entwicklungen zu betrachten. Plötzlich sind die meisten Regierungen bereit Formen von Grundeinkommen zu erhöhen.
Was noch fehlt ist eine alternative und nachhaltige Finanzierung dieser Grundeinkommen und das alle die einen nachhaltigen Lebensstil pflegen davon profitieren.
Eine nachhaltige Finanzierung wären Ressourcen-Lenkungsabgaben und eine Mikrosteuer. Beides Entwicklungen die zur Zeit ebenfalls angelaufen sind.
Ich spreche eben nicht von einem bedingungslosen Grundeinkommen sondern von einem nachhaltigen Grundeinkommen. Von einem nachhaltigen Grundeinkommen profitieren Menschen die einen nachhaltige Lebensstil pflegen und nicht alle bedingungslos. Es ist eben nicht bedingungslos, sondern von einem Leistung abhängig, nämlich einem nachhaltigen Lebensstil. Dies wiederum funktioniert nicht ohne Ressourcen-Lenkungsabagbe und ohne Mikrosteuer.
Mit nachhaltigen, visionären und utopischen Grüssen
Urs Anton Löpfe
nachhaltiges-grundeinkomen.eu

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