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Dieses Interview ist ein Grund, warum ich die REPUBLIK lese. Ungeachtet der Berühmtheit von Frau Adichie ist es eines der tiefsinnigsten Texte über das Leben und den Tod den ich je gelesen habe. Es ist weder philosophisch noch psychologisch noch hat der Inhalt Richtig oder Falsch.
Vielleicht, so ist mir den ganzen Morgen durch den Kopf, geht auch Bescheidenheit mit Trauer einher.
Danke sehr noch einmal, ein wirklich, wirklich inniges Gespräch!
Ich bin in den Ferien und lese grade AMERICANAH. Da strahlt heute Morgen dieses Gespräch mit der aufgehenden Mittelmeer-Sommersonne um die Wette, danke, danke, einfach wunderbar.
Wirklich ein tolles Gespräch mit Chimamanda Ngozi Adichie, Herr Graf! Wahnsinn, wie schnell das in die Tiefe geht und wieviel sie Ihnen und der Öffentlichkeit anvertraut, auch wenn es natürlich nicht das erste Mal ist, dass sie über diese Themen spricht.
Ich musste über vieles nachdenken, insbesondere auch über folgenden Satz:
Selbstverständlich ist Trauer zutiefst emotional. Sie ist etwas Spirituelles und Mentales, aber sie ist eben auch physisch.
Ich bin überzeugt, dass Emotionen zu allererst körperlich sind. Sie werden natürlich auch von entsprechenden Gedanken begleitet, aber vor allem spüren wir sie im Körper. Da sitzt ein Kloss im Hals, es lastet etwas auf den Schultern, es zieht dich runter, du spürst den Druck auf der Brust.
Dementsprechend unmenschlich kam mir beim Lesen unsere Trauerkultur vor. Dass man also versucht, sich auf Beerdigungen zusammenzureissen und die verheulten Augen unter einer Sonnenbrille zu verstecken. Es ist klar, dass das auch bei uns ganz verschieden gehandhabt wird, aber in der Tendenz ist es so, denke ich.
Wieviel natürlicher ist es, in seiner Trauer und den anderen aufkommenden Gefühlen zu tanzen und ihnen so Ausdruck zu verleihen. Im Wort Emotion steckt ja schon die Bewegung. Wir bekommen Weinkrämpfe, wir schluchzen und schütteln uns in unserer Verzweiflung. Früher kam mir das komisch vor, wenn ich von solchen Begräbnisritualen gehört habe, jetzt macht es absolut Sinn.
Zum Thema Kondolieren fiel mir die Äusserung eines Freundes ein. Auf der Beerdigung seiner Mutter habe ihn am meisten berührt, wie ein alter Freund von ihr einfach nur zu ihm sagte: „Scheisse, Mensch!“
Finde ich klug und bewegend, was Sie über Trauer schreiben, lieber Herr H. Und ich glaube, dieses «Scheisse, Mensch!», so wie Sie es beschreiben, das hätte Chimamanda Adichie auch tröstlich gefunden. Vielen Dank!
Danke für dieses wunderschöne und innige Gespräch. Wenn ich mit trauernden Zugehörigen beginne, die Abdankung zu gestalten, "sehe" ich den "äusseren Schimmer" dessen, was Chimamanda Ngozi Adichie im Gespräch von ihrem inneren Erleben der Trauer erzählt. Danke.
Herzlichen Dank Ihnen allen! Was Sie schreiben, freut mich wirklich sehr.
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