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Als ob es bei der Diskussion über die überrissenen Löhne der Bankmanager um Neid ginge. Weil sie sonst nichts haben, um ihre Saläre zu rechtfertigen, bringen sie gerne das Totschlagargument Neid ins Spiel. Aber Sergio Ermotti soll doch einfach mal erklären, weshalb er einen Stundenansatz von fast CHF 7'000 für seine Arbeit als angemessen ansieht. Wenn er sich nach 60 Minuten Arbeit seinen ersten Kaffee gönnt, hat er bereits mehr verdient als der Medianlohn für eine Vollzeitstelle in der Schweiz beträgt. Und er soll diese Unverschämtheit doch bitte nicht mit der riesigen Verantwortung begründen, die er angeblich zu tragen habe. Noch nie wurde einer dieser Manager zur Rechenschaft gezogen, wenn sie nicht ganz so gut gearbeitet haben, wie sie es selber von sich glauben. Im Gegenteil: sie lassen sich bei Misserfolg noch eine satte Abgangsentschädigung auszahlen. Bei diesen absolut risikolosen Konditionen übernimmt jeder gerne Verantwortung.
Vielen Dank Lukas Hässig für das stimmige Charakter-Porträt des UBS Chief Executive Officers. Nach dieser eingängigen Personalisierung des "Agenten" würde mich als Ergänzung und Vertiefung eine Analyse seines Principal (Auftraggebers) also des Aktionariats interessieren. Nicht zuletzt deswegen, weil das Aktionariat für Aussenstehende meist intransparent und anonym wirkt. Was bleibt, ist das "Die Aktie steigt/fällt um x" als würde es sich um Naturprozesse oder Vogelflüge für Auguren handeln.
Also follow the money anstatt follow the leader.
Spannend wird dies bei der engmaschigen Vernetzung der Institute, Vorständen und Aktionären, wie Dr. James B. Glattfelder et al. vom Institut für Systemgestaltung bzw. Banking und Finance der ETH vor einigen Jahren aufzeigten (hier das Paper, hier der TED-Talk).
Wäre vielleicht etwas für "Auf lange Sicht" oder für eine eigene Artikel-Serie.
Ich bin mal ganz realistisch:
Nach so vielen Jahren "Ermotti" ist der Aktienkurs der UBS AG grottenschlecht. Alle langjährigen Aktionäre und auch Mitarbeiter haben viel Geld verloren. Warum sich die Bankspitze trotz dieses beispiellosen Versagens so deftig bedient und die grossen Aktionäre dies ohne einen Mukser billigen, ist mir wirklich schleierhaft.
Mit fremden Geld zu jonglieren ist halt schon sexy: wenn's gut geht dann ist man der "Hero" und wenn nicht ist alles andere Schuld und man bedient sich dennoch masslos ohne Scham und Ehre.
Pfui Teufel.
Ich fand den Artikel inhaltlich interessant, der Stil hat mich aber etwas enttäuscht. Ich habe den Eindruck, dass man mit aufgebauschter Schreibweise versucht hat, künstlich Drama zu machen.
Weil die Geschichte nicht so viel her gibt (ist auch voll ok, es kann ja nicht jede Recherche ein neuer Fall Quadroni / ETH hergeben), hätte man sie meiner Meinung nach auch einfach etwas bescheidener veröffentlichen sollen. Ich finde, gerade die Artikelserie "Am Gericht" zeigt, dass sanfte Töne komplexen Geschichten/Themen viel besser gerecht werden.
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