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acc@eml.cc
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· editiert

Die Nummer ist mittlerweile ja reichlich ausgelutscht. Man wird 18 Jährigen zum Wohle des Klimas zB. auch nicht das Autofahren verbieten können.

Ich vermute es geht da oft auch darum, sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen. Viele merken, dass mit dem Klima etwas nicht stimmt, wollen aber trotzdem auf ihre Freiheit im Stau zu stehen beharren. Da kommt so ein fliegender Klimaaktivist gerade recht: wenn der sich schon nicht an seine eigenen Regeln hält, muss ich ja ganz bestimmt auch nichts tun.

edit: Also ich muss schon sagen, der Grundtenor in den Beiträgen hier finde ich wieder mal sehr ernüchternd. Das auch im Hinblick darauf, wieviel Energie die republik.ch darauf verwendet, das mit dem Klima zu erklären. Aber was habe ich erwartet ich Dummer ... es ist wohl tatsächlich noch ein sehr sehr sehhhr langer Weg.

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Verteilen Sie eins-zwei Stunden lang in der Ortschaft Ihrer Wahl Flyer für eine Klimademo und Sie werden teils Zustimmung, aber auch viele Variationen von Abwehr erleben.
Eine Antwort auf die abwehrenden Kommentare wie "Hast Du etwa kein Handy?" ist schlicht: "Das bringt uns nicht weiter."
Danke, Daniel Ryser, für den wichtigen Artikel.

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Privilegierter
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"Ich bin nicht schuld, die anderen aber auch."

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Citoyenne
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Nun, etwas konsequenter zu handeln, wäre auch nicht schlecht gewesen.
Ich nehme an Klimademos nicht Teil, weil ich ein- oder zweimal im Jahr meine 2000 km entfernte Familie besuche, und dies mit dem Flugzeug. Ich glaube nicht das "Recht" zu haben, an Demos teilzunehmen - von anderen zu verlangen, dass sie tun, was ich nicht tue. Das redivierte CO2 Gesetz hätte mich gefreut - ich würde gerne (viel) mehr für Flugtickets ausgeben - aber es wurde abgelehnt.
Zurück zum Artikel, ich bin nicht grundsätzlich gegen die darin ausgeführte Argumente - aber es ist schon gerechtfertigt, sich fragen zu dürfen, ob und inwiefern ziviler Ungehorsam auch persönliche Verzichte erfordert.

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Neugierig
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Das ist ein schlechtes Argument, um nicht an Klimademos zu gehen! Die Politik muss von so vielen Menschen wie möglich unter Druck gesetzt werden. Auch nicht-perfekten.

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Ich war sehr gespannt, was Daniel Ryser aus dem Thema machen würde. Nach der Lektüre: eine grosse Verneigung. Der Blick, die Justiz und viele andere wirken hilflos, ja verzweifelt, wenn sie die Ueberbringer der Botschaft an den Pranger stellen oder je länger je mehr kriminalisieren. Mit Erwachsen sein, Verantwortung übernehmen, Schlamassel aufräumen, hat das nichts zu tun. Da lobe ich mir die Babysteps. Babies sind unermüdlich, fallen, stehen wieder auf, nächster Versuch. Manchmal sind sie lustig, aber nie lächerlich.

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Danke Frau D. für diesen schönen Kommentar.

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Offenbar hat die gemeine Allgemeinheit erkannt, dass fliegen sehr schädlich ist (für uns alle). Schade zieht sie daraus nicht das Fazit, dass wir alle darauf verzichten müssen und nicht nur die Klimaaktivist*innen.

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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Sobald die Länder auf Gesetzesebene eingreifen und im Flugverkehr Kostenwahrheit herstellen werden, werden ganz viele ganz schnell aufs Fliegen verzichten.

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Lebenskünstler & Tunichtgut
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Einerseits war die Gotthardtunnel-Blockade einer der wenigen Renovate-Einsätze, der für mich bezüglich Ort und Zeitpunkt einigermassen Sinn gemacht hat, schliesslich muss niemand, wirklich niemand an Ostern und Pfingsten wegen der Arbeit ins Tessin. Andererseits muss aber auch niemand 2 Monate durch Mexiko trampen. Da drückt man dann auch gern mal auf linker Seite ein Auge zu weil "die sind halt jung, da muss man die Welt sehen, sich austoben oder lautstark auf der Strasse demonstrieren". Nein, muss man nicht. Ein bisschen mehr Konsequenz darf man da dann schon von jemandem erwarten, der sich fürs Klima auf die Strasse klebt, das heisst nicht, dass man gleich asketisch leben soll. Und nein, damit heisse ich die reisserische Berichterstattung von Blick und Co. nicht gut.

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Vielleicht gab es auch Leute, die durch den Gotthard fahren wollten, um ihre Familie zu besuchen. Man bekommt zwar in der Deutschschweiz manchmal das Gefühl, das Tessin sei bloss ein Ferienressort, aber in Wahrheit leben da tatsächlich Menschen.

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Lebenskünstler & Tunichtgut
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Dann wissen diese Leute aber, wenn sie nicht komplett hinter dem Mond leben, dass Ostern / Pfingsten autoverkehrstechnisch eher suboptimale Zeitpunkte sind, um die Familie im Tessin zu besuchen und diese Leute fahren deshalb schon deutlich früher los. Oder sie nehmen den Zug.

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Es wurde uns lange eingeredet, dass jeder Einzelne das Klima retten kann, dazu führte BP den „CO2-Fussabdruck“ ein. So kann sich jeder selber an der Nase packen und sein eigenes Verhalten ändern. Das wird aber nicht reichen, da dieser Weg sehr schwerfällig und mühsam ist. Schneller und effektiver wäre es, wenn Politisch die grossen Hebel in Bewegung gesetzt werden. Die grossen Veränderungen können nur politisch erfolgen, durch Änderungen im „System“, was auch immer „das System“ ist.
Ob es nun schlau war oder nicht, nach Mexico zu fliegen - ich weiss es nicht, ich fliege nicht mehr und wäre an seiner Stelle auch nicht geflogen.
Die „öffentliche Meinung“ wird weit mehr von Klimaleugnern, inzwischen eher „Klimaverhinderern“, beeinflusst, als uns lieb ist. Rahmstorf hielt auf der re:publica dieses Jahr einen sehr guten Vortrag zu dem Thema.
Das zwischenmenschliche Klima wird gereizter, wenn jeder jedem vorhält, was er für‘s Klima tut oder nicht. Wäre es eine politische Entscheidung, z.B. Fliegen oder den Verzehr von Rindfleisch, korrekt zu bepreisen oder sogar zu verbieten, wären dem Individuum manche Entscheidungen abgenommen und der Weg für alle klar.

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Bin ganz Ihrer Meinung zum Systemwechsel.
Möchte hier den sehr informativen deutschsprachigen Podcast „2045 by design or desaster“ empfehlen, wo (mit deutschem Fokus) die systemische Sichtweise in voller Breite ausgelegt wird. Sehr erhellend auch, wie die fossile Lobby vorgeht, um den gesamtgesellschaftlichen Wandel aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen - leider sehr erfolgreich.

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Danke! Den Podcast kannte ich noch nicht. Da werde ich gleich mal reinhören!!

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Ganz ehrlich, Ich nehme es ihm übel, dass er nach der Aktion in den Flieger steigen wollte.
Der Artikel hat sonst durchaus recht, aber wenn er nicht Ferienverkehr im Auto blockiert hätte, sondern sich vielleicht vor die Tür des Bundeshauses geklebt hätte, wäre es nicht so tragisch gewesen.
Das hätte ich leicht differenziert betrachten können.

Aber er beabsichtigt ein Statement gegen diese Art Ferien zu machen und geht dann gleich danach selber klimaschädlich in den Urlaub?
Sogar ich, der ich gerne für den Klimaschutz bin, ihn auch verteidige und selbst nun im Auto in die Sommerferien gehe, fühle mich verarscht. Ich weiss es sollte nicht so sein. Aber es ist so. Es ist wohl menschlich. Ich verstehe die Zeitungen und andere Menschen durchaus, dass die das genüsslich in der Luft zerrissen haben. In diesem Fall mehr als in vielen anderen.

Ich persönlich mache den Unterschied. Für das Klima politisieren aber nicht das perfekte Vorbild sein. Verstehe ich.
In dem Moment wo jemand mit seiner Aktion andere Menschen behindert, die keine Politiker sind, bin ich aber der Meinung, dass die Leute selber ein gutes Vorbild sein müssen. Mindestens in dem Bereich wo sie andere behindern.

Ich folge meinem persönlichen Weg in die Klimazukunft und bin nicht immer ein Vorbild. Ich hab, das mal versuch. Es fühlt sich nicht gut an, wenn man auf alles verzichten "muss" während andere tun, was sie wollen. Ich limitiere mich so, dass ich mich dabei wohlfühle.
Aber ich politisiere für eine Zukunft wo ich weiss, dass ich dann eben muss, dann bin ich aber nicht allein.

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Sie haben ganz gut formuliert, was ich auch gedacht habe. Wir sind alle nicht widerspruchsfrei und gerade deshalb sollten wir andere nicht an den Pranger stellen. Die Kritik an Max Voegtli ist aber trotzdem berechtigt und er sollte sich nicht als armes Opfer fühlen. Wer die Autoreise anderer Menschen zumindest erschwert und kurz darauf nach Mexiko fliegt, sollte sich nicht über die moralische Entrüstung wundern, sondern sein eigenes Verhalten überdenken.

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Wer sagt denn, dass der Voegtli sich als armes Opfer fühlt? Im Artikel ist darüber auf jeden Fall nichts zu finden. Er stellt auch niemanden an den Pranger mit seinen Aktionen. Alles, was er macht, ist sein Anliegen - eine systemische Veränderung der Klimapolitik - im Gespräch zu halten. Gelingt ihm ziemlich gut, die vielen Misstöne ändern daran nichts.

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Im Artikel steht doch aber, dass der Voegtli die Entscheidung einer Person, ihren Urlaub in Amerika zu verbringen, nicht verurteilt, dass es ihm um das System geht, das sich ändern muss. Insofern kann die Aktion am Gotthard eben nicht als ein Statement gegen diese Art, Ferien zu machen, verstanden werden. Vielmehr ist es eine Aktion, welche grösstmögliche Aufmerksamkeit darauf lenken soll, dass wir eben zu wenig dafür tun, dieses System zu ändern. Und deshalb wäre ein Ankleben vor der Tür des Bundeshauses keine besonders gute Alternative, weil dies eben nicht annähernd soviel Aufmerksamkeit generiert. Aktivismus muss die Leute betreffen und einbeziehen. Der regelmässige riesige mediale Aufschrei über die Aktionen zeigen ja gerade, wie erfolgreich die Aktion ist. So kann das Thema nicht ignoriert und verdrängt werden. Klar macht das Menschen wütend, klar sind die Hetzjagten so nicht überraschend, doch das spielt aus dem Blickpunkt des Aktivismus keine Rolle bzw. ist sogar Zeichen seines Erfolgs: man lässt due Leute das Thema nicht in Ruhe verdrängen, zwingt die Öffentlichkeit dazu, immer wieder darüber zu sprechen. Wer Voegtli persönlich beschuldigt ein Heuchler zu sein hat den Sinn der Aktionen und diesen Artikel aber eben nicht verstanden.

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Das sagt er, aber die Aktion widerspricht dem. Wäre er lediglich demonstrieren gegangen dann wäre ich einverstanden.

Man kann nicht auf Ultimativ werbewirksame Aktionen zurückgreifen und in Anspruch nehmen, dass man mit seiner Person nicht in Verbindung gebracht wird.

Er behinder nicht nur andere, andere werden auch durch ihn als Person behindert. Direkt zu einem Thema auf was er aufmerksam machen möchte, weil es ihm wichtig ist. Das nicht auf eine Person zu definieren ist verständlich.

Ich glaube nicht, dass er wirklich ein Heuchler ist. Ich glaube einfach, dass er nicht verstanden hat, dass die beste Werbung nun mal die Person macht. Hätte er Anonymität gewollt hätte er eine andere Aktion machen sollen.

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Multifunktional
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Insofern kann die Aktion am Gotthard eben nicht als ein Statement gegen diese Art, Ferien zu machen, verstanden werden. Vielmehr ist es eine Aktion, welche grösstmögliche Aufmerksamkeit darauf lenken soll, dass wir eben zu wenig dafür tun, dieses System zu ändern.

Das Problem ist doch, dass dies von der Bevölkerung nicht verstanden wird. Dies ist auch mein grösster Kritikpunkt an den Klebeaktionen. Die eigentliche Message kommt beim Zielpublikum nicht an und wird falsch verstanden. Im Marketing hätte man deshalb eine solche „Werbekampagne“ schon lange gestoppt. Der ganze, gut gemeinte und auch wichtige Aufwand der Aktivisten verpufft ohne die erhoffte Wirkung resp. führt teilweise sogar zu einem gegenteiligen Effekt.

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Genau darum geht es.

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Politiker sind keine aktivisten und umgekehrt. Aktivisten agieren an der Front mit den Menschen und da ist es eben bedenklich, wenn ein Milionärssohn herumjettet und sich dann noch mal eben an den boden klebt.

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Danke für den Beitrag. Es ist schon bezeichnend, wie die Mainstream-Medien, also auch der Tages-Anzeiger und eine ihrer Journalistinnen, Frau Michele Binswanger, auf Herrn Vögtli, von Renovate, eindreschen. Es wird wieder einmal ein Schuldiger an den Pranger gestellt, um Klimaaktivist:innen der Lächerlichkeit preiszugeben. Das hat natürlich System, um vom eigentlichen Desaster, der Klimakrise, abzulenken. Wie Herr Ryser schreibt, geht es darum seine eigene Lebensweise in Bezug auf den ökologischen Fussabdruck zu hinterfragen und zu wo immer möglich zu verbessern. Dieses System der Ausbeutung von Mutter Erde, der Zerstörung der Artenvielfalt, einhergehend mit einem gesellschaftlichen Konsumverhalten, das rein gar nichts zur Gesundung des Planeten beiträgt, wird von den Mächtigen, Reichen und Politiker:innen gestützt, als wäre es sakrosankt. Dieses blindwütige egozentrische Verhalten gilt nicht als kriminell; wer hingegen für den Planeten einsteht, wird kriminalisiert. So funktioniert dieses System, um dessen "Feinde" im Keime zu zermalmen. Gnadenloser kann Verlogenheit nicht sein.

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Theologe
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Sehr schön haben Sie das geschrieben, Herr Ryser. Biblisch wären das die Splitter im Auge der Nächsten, die prächtige Strohfeuer abgeben.
Mir gefällt das Recht, nicht perfekt aber beharrlich lernend zu sein.

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Sauber durchgedacht, vielen Dank. Allerdings bleibe ich dabei: Fliegen geht nicht mehr. Diese Regel sollte auch für professionelle Klima-Aktivisten gelten. Wenn sie sich für eine Ferienreise darüber hinwegsetzen sind sie nicht mehr glaubwürdig.

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Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen der Situation, wenn die Familie in der Schweiz lebt, und jener von Personen, deren Eltern, Geschwister, Kinder oder beste FreundInnen auf der anderen Seite des Ozeans oder der Erdkugel leben.
So weit ich mich aus dem Interview mit Herrn Voegtli in der Republik erinnere, fliegt er aus zweiterem Grund.
Aber eigentlich geht es ja eben darum, dass man nicht perfekt sein muss, um glaubwürdig Klimaschutz zu fordern.

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"Professioneller Klimaaktivist". Glauben Sie der wird dafür bezahlt?

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Ja. Ich hab mal gelesen, dass die Renovate Campaigner einen Lohn erhalten.

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Danke an Daniel Ryser für diese Einordnung. Ich kann nicht beurteilen, ob eine Aktion vor dem Gotthardtunnel einen positiven Effekt in der Klimafrage nach sich zieht. Aus meiner Sicht ist es ein Hilferuf, der ein Umdenken auslösen soll. Entscheidend, dass dies bei vielen Menschen ankommt, ist die Verbreitung dieser Nachricht. Anscheinend wollen "Leserreporter" wie Redaktion dieses Umdenken untergraben, egal wie klein die Story ist, sie wird an die grosse Glocke gehängt.
Es scheint ihnen gut zu gelingen, wenn ein Präsident von Swissoil zum Bundesrat und Umweltminister gewählt wird.
Solche Beiträge erhoffe ich mir vom Klimalabor.

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Verlegerin
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Ich hab da ein ganz anderes Dilemma, wenns ums Fliegen geht: unsere Welt braucht Menschen die auch andere Ecken dieser Welt kennen. Die über den Horizont ihrer Heimat hinaussehen. Die gelernt haben, sich mit Menschen anderer Kulturen auszutauschen und wissen wie unterschiedlich Realitäten sein können. Die verstehen was Armut heisst.

Klimagerechtigkeit bedingt Völkerverständigung. Klimaschutz bedingt internationale Lösungen.
Leider kommt mensch noch nicht klimaneutral um die Welt . Und jetzt? Ich fliege möglichst nicht mehr. Aber einmal möchte ich meinen Kinder ein Stück weite Welt zeigen. Junge Menschen sollen einmal um die Welt. Letzthin waren Klimaaktivist*innen aus aller Welt in Basel. Solche Flugreisen bekommen von mir eine andere Bewertung als Bahamas retuour zum 5. Mal..

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was mir dabei immer fehlt: wer kennt denn eigentlich die baskische kultur, die ostdeutsche, die friesische, die galizische und und und....ich reise ins wallis und habe einen kulturschock. bedingt natürlich dass man auch tatsächlich mit den menschen ins gespräch kommt.
wie oft höre ich leute sich über ihre nepal erlebnisse austauschen, die noch nicht mal den jura gut kennen...

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Tja, das ist alles irgendwie gut gemeint, was sie da schreiben. Es ist jedoch höchst widersprüchlich (sie wollen Kulturen kennenlernen, die Sie mit Ihrer Flugreise gefährden). Müsste man - um die Welt kennenzulernen - nicht einfach klimaschonendere Reisearten wählen (oder noch entwickeln, bevor man die Reise antritt)?

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Ich nehme an Sie wohnen auch in einer Wohnung oder in einem Haus, welches zuerst mal (meist sehr umweltschädlich!) gebaut werden muss und schreiben hier in der Republik auch von einem elektrischen Gerät, welches erstmal hergestellt werden muss und Duschen, Kochen, Arbeiten etc. müssen sie ja wohl auch? Dann könnte man ja genauso sagen, dass Sie andere Kulturen gefährden?

@R. O.: Super Einstellung!

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Frau Ott, ich bin auch der Meinung man soll fliegen dürfen um die weite Welt zu sehen, aber nicht un nur an einem Strand zu liegen. Besuche von Verwandten auf einem anderen Kontinent. Dafür 1x in 2 Jahren zu fliegen warum nicht? Aber 2x im Jahr nach Mallorca um am Strand zu liegen, nein danke.

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Um den Horizont zu erweitern, braucht man nicht nach Mexiko zu fliegen. Gerade touristische Reisen bringen wenig. Die Tourismusinfrastruktur ist in allen armen Ländern ähnlich. Es ist bezeichnend, dass touristische Weltreisende selten etwas Interessantes erzählen können. Fremde Kulturen kann man auch durch den Kontakt mit Migranten kennenlernen. Oder durch Lektüre von literarischen oder wissenschaftlichen Büchern.

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Bravo und besten Dank! Bei einigen Kommentaren sehe ich, dass das Haar in der Suppe gesucht wird. Leider, Einsicht und Änderungswille sehen anderst aus. Dem Klima ist unsere Wohlstandsverwahrlosung scheissegal. Was sagte noch der Indianerhäuptling vor x Jahren? "Erst wenn der letzte Vogel vom Himmel gefallen ist...."

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Sehr schöner Text mit Einblicken in den eigenen Weg zu klimabewusst(er)em Leben und der Würdigung der wirklich guten WWF-Kampagne, die den Punkt trifft.

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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Dafür Futter für Tausende rechte Trolle in den sozialen Medien.

Und wieder dieses Framing, mit dem sich der Autor von den besagten Menschen abgrenzen möchte.
Bei allem Respekt, aber bei solchen Themen haben die alten Links-Rechts-Schemen ausgedient. Nicht jede Kritik an Renovate kommt von rechts, nicht jeder Kritiker an Renovate ist ein Rechter.

Durch die inflationäre Verwendung des Framings als "Nazi" und "Rechts" von jedem rüpelhaften Verhalten verwässert man diese Begriffe, was am Ende nur den echten Faschisten hilft.
Der Satz hätte ohne das Wort "rechte" nichts an seiner Prägnanz verloren.

Mit dem Rest des Artikels bin ich einverstanden.

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Nicht alle Kritiker*innen an Klimaaktivist*innen sind rechts. Ja, aber alle Rechten sind Kritiker*innen an Klimaaktivist*innen (Ausnahmen vorbehalten). 🤷🏻‍♂️

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Gut gemachte Kampagne - der Chef wird danken, ein Bonus wäre nur angebracht - aber leider mit hohlem Kopf und herzlos sowieso. Ist es das, was gelernt/gelehrt wird in der Ausbildung zum Journalismus?

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Wohl keine Ahnung? Journalismus und Kampagne sind nicht in einer Ausbildung. Aber schön, auch mal etwas gesagt zu haben.

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Ich bin sehr genervt von all den Wichtigtuern, die Debatten, die anstehen, zerstören mit unqualifizierten Beiträgen…
Genug Zeit verplempert!

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Ich finde den Ansatz der heutigen jüngeren Generation interessant: sich mässigen ohne Absolutsheitanspruch und einander leben lassen. Ich habe bei meinen eigenen Eltern gesehen, was es bringt, wenn man konsequent ist. Quasi nichts. Sie leben seit dreissig Jahren bescheiden, fliegen nicht, essen biologisch, etc, Und was hat sich in den letzten dreissig Jahren Punkte Klimaschutz getan. Eben, quasi nichts.

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Leserin
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Geschätzte A. M., ihre Ansicht dass das Verhalten ihrer Eltern nichts gebracht hat, teile ich nicht.

Ich denke und lebe so. Ich muss und will meinen eigenen Anteil leisten. In meinem Fall, keine Flüge, kein Motorfahrzeug, bewusst einkaufen usw. Ich habe bewusst einen Wohnort mit gutem ÖV-Angebot gewählt. Mit etwas Willen geht schon einiges.

Ganz klar müssen aber auch die Rahmenbedingungen und viel übergeordnetes angegangen werden. Es braucht eben beides. Individuelle Bemühungen und gesamtgesellschaftliche Veränderungen (Politik). Ich unterstütze das Vorgehen der Klimabewegung. Ich weiss nicht weshalb Vögtli nach Mexiko geflogen ist. Vielleicht gibt es familiäre Gründe.

Leider bin ich ziemlich pessimistisch, ob unsere träge, bequeme Wohlstandsgesellschaft willens ist, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

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Senftube
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Den Gedankengang finde ich etwas seltsam. Quasi nichts hat‘s ja nicht wegen Ihrer Eltern gebracht, sondern wegen allen anderen. (Ich nehme mich da bis mindestens 2015 gar nicht aus - mein grösstes Hobby waren mal Fernreisen…).

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Das Empören über die angebliche Schuld des Überbringers der schlechten Nachricht im Sinne von "wenn der sich doch nur mehr anstrengen würde, dann wird das vielleicht noch was" blockiert wieder einmal viel Energie, während die eigentlichen Destruktiven im Windschatten solcher Ablenkungsmanöver erfolgreich ihre Machtspielchen durchziehen. Siehe auch heutiger Artikel über die Bullyparade. Das lässt schon irgendwie Zweifel an der Menschheit aufkommen.

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Sie haben recht und trotzdem fallen alle wieder darauf hinein. Warum also soll ich als Aktivist dieses Risiko auf mich nehmen und mein eigenes Anliegen durch unnötiges Fliegen sabotieren?

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Das ist widersprüchlich: Sie geben mir recht, um dann im nächsten Satz doch wieder die ganze Verantwortung auf den Aktivisten abzuschieben. Was heisst denn "mein eigenes Anliegen"? Es sollte das Anliegen von UNS ALLEN sein und nicht von einzelnen Personen. Wir sitzen alle im gleichen Boot und kein Aktivist kann das Klimaproblem alleine angehen.

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· editiert

Es ist eigentlich ganz einfach: CO2 muss besteuert werden, damit alternative Treibstoffe konkurrenzfähig sind. Die Besteuerung wird zudem die Energieeffizienz der Produkte erhöhen und die Energieverschwending beenden. Der Einzelne kann nicht viel ausrichten. Es braucht eine Systemänderung. Ich bin froh um alle, die dafür kämpfen, egal wie sie reisen.

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Ist das wirklch so einfach? Mir scheint es funktioniert wohl als Gewissensberuhigung ähnlich gut wie das "Leugnen" des Klimawandels (im Sinne von: "ich bin ja für die Steuer. Idealerweise bezahle ich sogar schon jetzt CO2 Kompensation. Damit habe ich schon viel mehr getan als die Meisten. Nun sind diese an der Reihe. Dann ich auch. Und insgeheim weiss ich: ich habe ja genug Geld um mir auch die teureren Tickets kaufen zu können....")
Leider hat die Erde nicht genügend Resourcen um 8 Milliarden Einwohnern jeden Tag 100gr Fleisch auf den Teller zu bringen, pro Jahr 10'000 km in einen eigenen 2 Tonnengefährt zu bewegen und 2-3 pro Jahr einen Flug zu ermöglichen. Ganz egal, ob das Fleisch "bio" ist, das Gefährt mit "Elektro" angetrieben und der Flug mit synthetischen Treibstoffen absolviert wird. Es reicht nicht. Es ist ganz einfach: Wenn wir unsere Lebensgrundlage - und noch mehr diejenige unserer Nachkommen - nicht zerstören wollen, müssen wir uns alle einschränken. Wir alle. Vor allem wir in den Reichen Ländern, die überproportional mehr Resourcen verbrauchen. Je mehr es tun, um so wirkungsvoller.

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Noch kurz zum WWF, dessen Kommunikation zwar vielleicht pragmatisch, sich aber letztlich als fatal erweisen dürfte. Wir müssen vielleicht nicht perfekt sein. Aber mindestens sehr gut. Was wir jedoch heute machen: vor allem babysteps, damit wir uns gut fühlen. Die wirklich relevanten Hebel gehen wir mit dieser Strategie, mit dieser Verblendung, viel zu zögerlich an.

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Ich habe gerade letzthin gestaunt über die Wirkung der Kampagne: du musst nicht gar nichts kaufen, nur etwas weniger, oder so ähnlich stand auf dem Plakat in der Bahnhofsunterführung, und alle Plakate, die danach kamen, erschienen in einem anderen Licht: kauf das, kauf das, kauf das!!! (NICHT!)
Ziel bei mir erreicht.

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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Das liegt aber vor allem daran, dass die ganze Verantwortung an die Idividuen und Haushalte delegiert wird, während die "wirklich relevanten Hebel" auf nationaler bzw. internationaler Ebene gezogen werden müssen, jedenfalls auf Gesetzesebene, und bei den grossen Konzernen ansetzen muss.
Unser individueller Beitrag ist auch dann wenn wir aufs Auto, Fleischessen, Fliegen und Heizen verzichten immer noch ein Kolibripipi im Ozean.

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Jaein. Es gibt relevante Hebel sowohl auf regulatorischer als auch auf individueller Ebene. Die Zeiten, in denen wir einfach auf putzige Gesetze warten können, sind leider vorbei. Wir haben nur noch ein kleines CO2-Budget und daher nicht mehr viel Zeit.

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Matthias Denzler
Ökonom
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· editiert

Ich bin dem Typ dankbar. Nun kann ich wieder ohne schlechtes Gewissen in der Welt herumfliegen.
Doch Spass beiseite: Indem er Autofahrer blockiert, erweckt er den Eindruck, er betrachte Autofahren als moralisch falsches Verhalten. Da passt es dann doch schlecht dazu, wenn er selber in die Ferien fliegt. Für die meisten hat das etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun. Unter dem Strich hat er seiner Sache keinen Dienst erwiesen.

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Verlegerin
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Wir sollten diesen Aktivist*innen besser zuhören. Dank dem tollen Republik-Interview hatten wir die Chance dazu.

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Danke. Hier würde ich gerne dies und das anmerken: "Indem er Autofahrer blockiert, erweckt er den Eindruck, er betrachte Autofahren als moralisch falsches Verhalten." 1. glaube ich nicht, dass er das sagen würde. Wenn ich LG, FFF etc. richtig verstehe, geht es um eine Protestform, und man sucht sich die Stelle, wo man hofft, der Stich könne politisch etwas bewegen. (Will mich nicht zur Klugheit dieser Strategie äussern). Das individuelle Fahrverhalten wird damit mE nicht bewertet. Allenfalls wählt man, wiederum zu Kampagnenzwecken, eine Tätigkeit, die mit der erwünschten Politikkorrektur in unmittelbarem Zusammenhang steht, und ja, es soll grösstmögliche Aufmerksamkeit erregt werden, was man mit Verkehrsbehinderungen, wie figura zeigt, tatsächlich kann. 2. dünkt mich die Qualifikation als "moralisch falsch" falsch. Hier ist überhaupt eine Strategie (der Gegenseite) in Gang, die leider viel zu viel Wirkung zeigt. Was ist Moral? Wenn ich mich vordrängle in der Schlange, bin ich moralisch daneben. Aber schnell stehen wir im Bereich des Rechts: der Nachbarin in den Vorgarten zu biseln, ist bereits strafbar. Und nun Autofahren? Die LG vertritt die Haltung, dünkt mich, dass Autofahren wie jemanden töten ist, nur mit längerer und komplizierterer Kausalkette, dafür mit erheblich mehr Opfern. Autofahren ist nicht unmoralisch, es ist ein Verbrechen (zugespitzt formuliert und nicht juristisch präzise), und das kann man mit guten Gründen vertreten, genau darum geht es ja in der Debatte, und deshalb ja auch das dt. BVerGericht so geurteilt: Nach allem, was wir vernünftigerweise und das heisst auch so, wie wir uns permanent auf die Wissenschaft verlassen (etwa, wenn wir ein Auto benutzen), über die Welt wissen, muss dieses Autofahren in der bekannten Weise aufhören, weil es tödliche Konsequenzen hat (es geht also nicht um diese oder jene Fahrt, die damit schuldhaft der am Lenkrad zur Last gelegt werden könnte). Alternativ könnte man auch noch darüber streiten, ob jemand wirklich am Messerstich gestorben ist, auch wenn dieses noch im Herz steckt. (Klar, man kann immer streiten, und es ist gut, dass die Staatsanwaltschaft sich nicht vom Augenschein blenden lässt, hoffentlich; ich hoffe, man versteht meinen Punkt.) Indem wir die Reaktion auf die Klimaerhitzung zu einem moralischen Problem machen lassen, nehmen wir ihr sehr viel Relevanz.
Und damit zu dem Herrn, der in Rede steht. Es ist ja eine sehr durchschaubare Strategie, die Sache zu diskreditieren, indem man die Integrität ihrer Vertretenden in Zweifel zieht. Denn das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun. Keiner von denen bezweifelt den Kapitalismus, weil manche ihn zum Betrug missbrauchen. Im Steuerrecht appellieren sie an die Selbstverantwortung und verwahren sich gegen pauschale Verdächtigungen, während bei staatlichen Transferleistungen beides genau nicht zur Debatte steht. Personale Integrität und Plausibilität einer Sache kann man beliebig gegeneinander ausspielen. Also sollte man das grundsätzlich lassen. Sich auf die Strasse zu setzen, kann Nötigung sein oder auch nicht oder in anderer Weise rechtswidrig, darüber urteilen Gerichte. Ein Flugzeug zu benutzen, ist (vorläufig, hoffentlich) noch rechtlich neutral. Darf man, kann man auch lassen. Aber ich sehe da keinen Zusammenhang, weil mich nicht die Glaubwürdigkeit der Person interessiert (die immer eher zweifelhaft ist, da muss ich nur in den Spiegel schauen), sondern der Sache.

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Der Text ist leider ein untauglicher Versuch. Und die Argumentation ist unsauber. Es sind nicht „die Medien“, welche „hetzerische Klickstories“ produzieren. Es ist der Blick. Das ist ein Boulevard-Blatt. Das gehört zur Kernkompetenz des Blicks. Natürlich kann man das kritisieren. Aber bitte nicht mit „den Medien“ gleichsetzen. Wo andere Medien die Story aufgenommen haben, habe ich differenzierte Kommentare gelesen, dass an Personen die sich so stark und monothematisch öffentlich exponieren wie die Klimakleber, erhöhte Ansprüche an das persönliche Verhalten in diesem einen Thema gestellt werden dürfen. Das ist m.E. sogar ein No-Brainer. Und ich bin überzeugt, die Republik würde diese erhöhten Massstäbe auch ansetzen, wenn die gleiche Übungsanlage in der anderen politischen Ecke spielen würde (siehe zB Putzfrauen-Affäre Hans Fehr, damals auch von der WOZ genüsslich ausgeweidet). Voegtli ist nicht irgendein Kampagnen-Mitarbeiter. Er hat sich als Gesicht und Sprachrohr der Bewegung aktiv in die Öffentlichkeit begeben (und sich dabei dankbar von Boulevard-Medien auf die Titelseiten hieven lassen). Und wenn von ihm nun das alte Prinzip „Wasser predigen und Wein trinken“ gelebt wird, dann soll sich keiner wundern und keiner beschweren, wenn Vögtli dazu lautes Echo aus den lauten Boulevard-Blättern erfährt. Ich würde die Kritik von Daniel Ryser unterstützen, wenn irgendein Kampagner aus dem Hintergrund an die Öffentlichkeit gezerrt würde. Ist hier aber nicht der Fall.

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acc@eml.cc
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Sind schon ein paar mehr als "der Blick, der das tun muss". Kurze Internetsuche ergibt: 20min, Nau, Weltwoche, Watson, Merkur, Züri Today, Nebelspalter, Bluewin, Tagesanzeiger, RTL, Zuger Zeitung, Luzerner Zeitung, Appenzeller Zeitung, Express, Focus, Heute ... und bestimmt noch mehr.

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Natürlich habe sie recht, viele haben darüber berichtet. Nur hab ich ja nichts anderes geschrieben. Bitte genau lesen: Ich habe explizit geschrieben, dass andere Medien die Story aufgenommen haben. Produziert hat die Story aber der Blick. Aber das ist eh nicht der Kern meines Kommentars. Mir wäre lieber, wir würden darüber diskutieren, ob man erhöhte Ansprüche an Sprachrohre einer Kampagne stellen darf oder nicht, als hier ein Scheingefecht zu nur Blick oder alle Medien zu führen.

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Alle "Verteidigungsversuche" können das widersprüchliche Verhalten von Herrn Vögtli nicht aus der Welt schaffen. Wer sich derart exponiert und sich dann selbst derart widerspricht, muss sich nicht wundern, wenn er zur Zielscheibe wird. Womit ich aber das überdrehte "auswinden" der Story bis zum letzten Tropfen keineswegs gut heisse.

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aus der Welt schaffen? es gibt da nur einen Weg, wie wir unser widersprüchliches Verhalten aus der Welt schaffen. ich habe auch widersprüchliches Verhalten, vielleicht lesen Sie den Artikel nochmals?

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Glauben sie dem SVP Politiker der in der Öffentlichkeit gegen Asylanten hetzt, privat aber eine sans-papier Putzfrau beschäftigt? Eben.

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Ich wüsste nicht, warum ich den Artikel nochmals lesen sollte. "Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen um sich werfen."

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Aus Sicht eines zukünftigen Menschen (wer von euch hat Kinder?) dürften sich die Ausreden hier genauso lächerlich anhören wie die Kampagne im Blick. Max Voegtli sollte nicht in Urlaub fliegen, und alle anderen auch nicht.

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Das sollte jedoch nicht freiwillig und aus Eigenverantwortung passieren (weil dann passiert es nicht ausreichend), sondern weil die Gesellschaft es sich als Gesetz auferlegt

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Es passiert auch nicht ausreichend, wenn wir kein Gesetz dazu durchkriegen (weil nicht mehrheitsfähig). Unabhängig davon muss jede für ihre eigenen Entscheidungen selbst hinstehen.

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Nö der Verzicht auf den Flug in den Urlaub bringt nicht viel mehr, als ein besseres Gewissen für die verzichtende Person. Eigentlich geht es nur übers Portemonnaie oder über Verbote. Lokale Verbote funktionieren aber nur beschränkt und globale sind weit ausser Reichweite, daher fällt dieser Punkt weg. Letztlich müssen die Kosten des CO2-Ausstosses internalisiert, d.h. der Flugpreis steigt und damit der Konsum als ganzes. Durch die Reduktion der Anzahl Flüge, steigt auch der Preis für den Unterhalt der Infrastruktur und damit der Preis pro Passengier, was die Flugreise wieder unattraktiver macht. Letztlich wird der Betrieb und Unterhalt von Flugzeugen mit alternativen Antrieben (Syntethisches Kerosin, Wasserstoff, etc.) günstiger und konkurrenzfähiger. Gleiches gilt für die Industrie, etc.

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Der Verzicht auf den Flug bringt im Schnitt ungefähr so viel, wie der statistische CO2-Ausstoss pro Person und Flug. Dann gibt es noch sekundäre wirtschaftliche Effekte, u.a. sind Flüge heutzutage deshalb so billig, weil sich die Fixkosten für die Infrastruktur auf so viele Passagiere verteilen. Eventuell fördern Sie mit dem Verzicht auch Alternativen, falls Sie z.B. einen Nachtzug nehmen.

Ausserdem ist man ja unwillkürlich "Influencer" und Vergleichsperson im sozialen Umfeld. Sicher, das macht noch keine "grüne Welle". Aber die Überzeugungskraft des faktischen sollte auch im Kleinen nicht unterschätzt werden.

Was Ihre Vorschläge angeht, gerne. Sehr gerne sogar. Es geht auch nicht darum, die individuelle Verantwortung gegen gesellschaftliche Regeln auszuspielen. Beides ist notwendig. Und eine gesetzliche Regulierung hat umso mehr Chancen, je weniger Leute davon betroffen sind. Das lässt sich immer wieder beobachten (Rauchverbote, Verkehr, Bauvorschriften, ...).

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Es ist klar, dass die Klimaerwärmung nicht mit gegenseitigen Vorwürfen (z.B. moralischen) wirklich gebremst werden kann. Wir wissen alles, dass es darum geht, die dafür verantwortlichen Emissionen runterzuschrauben. In dem Sinn ist das Rumhacken auf einem 'sündigen' Klimaaktivisten nicht zielführend, obwohl es nicht direkt einsichtig ist, warum genau ein solcher rein zum Vergnügen ausgerechnet dasjenige Verkehrsmittel wählt, welches optimal viel davon rausbläst.
Einen anderen Punkt im Artikel finde ich jedoch nicht schlüssig, nämlich den Satz: "Meine Opel-Karre habe ich längst nach Serbien verkauft." Mit dieser Aktion wurde nicht viel erreicht: Der Opel fährt halt in Serbien weiter und im besten Fall fährt ein zusätzliches (E-)Auto hierzulande durch die Landschaft. Wir müssen bedenken, dass wir Strom importieren (z.B. von Italien vor allem im Winter), welcher durch Verbrennen von Erdgas erzeugt wird. Bildlich gesprochen ist dann der Auspuff des E-Autos einfach in Italien, der des alten Opels in Serbien... Das soll kein Argument gegen die Elektrifizierung sein, aber das Verkaufen von alten Autos zum Weitergebrauch und Kauf eines E-Autos als Ersatz steigert über mehrere Jahre den Ausstoss von Treibhausgasen (zusätzlich noch die graue Energie für die Produktion des E-Autos).

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Möglicherweise verbraucht das Verschrotten eines alten Autos und die entsprechende Produktion eines neuen (eigentlich umweltfreundlicheren) mehr Energie und verursacht mehr CO2, als das Weiterbetreiben des alten Autos? Ich weiss es nicht, es erscheint mir aber durchaus nicht unwahrscheinlich.
Die "Umweltprämie" vor einigen Jahren in Deutschland diente damals sicher mehr der Unterstützung der Autoindustrie als Umweltzielen.

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Verschrottet wird der alte Opel ja dann schon auch noch, wenn er 'ausgefahren' ist, die Energiebilanz wird dadurch also nicht verbessert...

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Senftube
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Ein Wasserprediger (w/d), der sich ab und zu ein Gläschen gönnt, ist immer noch besser als jemand, der das tägliche Aussaufen von Weinfässern predigt.

Gesamtgesellschaftlich.

Ausserdem sind Aussagen von Sprecher:innen unabhängig. Das Verhalten einer Person hat keinen Einfluss auf den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage. Das ist wichtig zu betonen, denn die Gegner nutzen ja individuelles Verhalten, um die Aussage an sich anzugreifen. Das wird dann weitergesponnen bis zur Verschwörungstheorie einer „Klimaindustrie“ die bloss den Mittelstand abzocken wolle.

Individuell aber muss jede:r selbst wissen, ob es eine gute Idee ist, Menschen am Ausflug ins Tessin zu hindern, und selbst um die halbe Welt zu fliegen. Ich hätte Mühe damit, mir das selbst schönzureden. Und wäre mir bewusst, wie Gegner:innen mein Verhalten nutzen werden. Auch wenn ich persönlich den Standpunkt durchaus teile: Das Wichtigste sind die Rahmenbedingungen. Die helfen auch beim Bekämpfen des eigenen inneren Schweinehunds, der in allen und natürliche auch in mir sitzt. Aber eben - Mobilität anderer ganz konkret und nicht nur durch einen Aufruf dazu einzuschränken, während man selbst die schädlichste Form davon nutzt, ist schon etwas krass…

Also so ganz kritiklos kann ich das nicht sehen. Und wenn ich die Aussage, wir sollten einfach alle nur ein bisschen bewusster und weniger fliegen, mal kurz auf die Weltbevölkerung aufrechne… dann sind wir schon fast wieder bei Weinfässern, wenn alle sich eine Flasche gönnen.

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Physiker
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Ich habe vor allem grossen Respekt vor dem Mut und der Zivil-Courage der Leute, die sich so exponieren, um die Lethargie und Gleichgültigkeit breiter Kreise gegenüber dem wichtigsten Problem, das wir lösen müssen, aufzuwühlen. Von diesen Leuten zu verlangen, auf alles zu verzichten, was für die meisten ganz selbstverständlich ist, ist schlicht arrogant und unmenschlich.

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Citoyenne
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· editiert

Ich habe auch grossen Respekt vor Aktionen von zivilem Ungehorsam. Aber die Frage ist gerechtfertigt, inwiefern Protest für ein politisches und gesellschaftliches Ziel, das Treibhausgas Emissionen senken soll, auch mit Eigenverantwortung verknüpft sein soll.
Eine transkontinentale Ferienreise ist nicht so selbstverständlich, sie verursacht über 2T CO2e - fast die Hälfte der weltweiten durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro Kopf.
Gesellschaftlich kommen wir schneller weiter mit Argumenten, die eine offene, differenziertere Diskussion ermöglichen.

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Grundsätzlich absolut legitim, dass man nicht perfekt sein muss, um das Klima zu schützen. Auch sind Klimaaktivitst:innen nur Menschen und haben, wie wir alle, Bedürfnisse und Rechte.

Jedoch ist es ethisch nicht vertretbar, andere Menschen in ihrer Freiheit aus Ideologie und Überzeugung (obwohl faktisch bestätigt) einzuschränken und sich selbst diese Freiheiten herauszunehmen.

Aus Sicht der Gleichberechtigung ist es nicht symmetrisch, anderen Verbote zu erteilen und selbst so invasiv zu handeln, währenddessen man ein noch viel schädlicheres Verhalten an den Tag legt. Besonders, wenn man sich als Vertretender und Sprecher einer intervenierenden Vereinigung sieht.

  • Eine Autofahrt mit Benzin: Zürich-Lugano: 0.04T Co2

  • Ein Flug ZRH-MEX via Paris: 3.04T CO2

Siehe: https://co2.myclimate.org/de/portfo…id=5942734

Ich stimme über die Notwendigkeit des Klimaschutzes, auch mit teils drastischeren Mitteln, zu.

Es kann jedoch nicht sein, andere einzuschränken und sich selbst ein Recht herauszunehmen. Dies ist elitär und schlicht und einfach nicht fair.

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Michael Tanner
Mediation · Coaching · Paarberatung
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· editiert

Danke für diesen liebevoll und persönlich geschriebenen Artikel.

Es sieht für mich danach aus, als ob Veränderungen des Systems (zugunsten der Sicherung/Erstellung eines lebensfreundlichen Umfeldes) mehr Furcht auslösen würde als die vorhergesehenen düsteren Prognosen zu unseren Lebensgrundlagen.

Oder welche Erklärungen für den massiven Widerstand und die grosse Abneigung breiter Teile der Bevölkerung gegen beherzte gewaltfrei agierende Menschen könnte es sonst noch geben?

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Stimmt die Klimakrise muss systemisch glöst und angegangen werden. Rein individuelles Handeln und das Ringen, um die moralische Olympiamedalle ist nicht nur lächerlich, sondern kontraproduktiv. Nun aber zuMax und seiner Renovate. Zwei Punkte, die ich wirklich nicht nachvollziehen kann. 1. Mit dem Blockieren des motorisierten Pendler:innen- oder Urlaubsverkehrs werden ja genau die moralischen Signale gesendet, welche jetzt via "Boomerang" auf Max und Renovate zurückschlagen. Alle Ausflüchte und Erklärungsversuche greifen viel zu kurz. Mit den Aktionen wurden eben nicht das System, die Industrie oder die Rohstoffhändler getroffen, sondern Ottiva die Noramlbürgerin moralisch und eventuell finanziell abgestraft. Wenn jetzt so wie Daniel Ryser, Max oder Renovate argumentiert wird, hätten die Ziele der Klimakleber:innen andere sein müssen. 2. Unzählige Menschen mit durchschnittlichem oder unterdurschnittlichen Einkommen werden durch die Aktionen gehindert, ihrer Lohnsklaverei nachzukommen. Je nach Arbeitgeber;in ist dies mit persönlichen finanziellen Einschnitten verbunden. Dass nun Max der dies verursacht hat, in 2 Monaten zweimal um die halbe Welt fliegt und das Signal sendet: "hehe, ich kann es mir leisten" während die Alleinerziehende mit schlechtem Einkommen, jeden Rappen umdrehen muss und an der Ausübung der Arbeit gehindert wird, ist auch ein Signal. Max hat Scheisse gebaut, dass soll im deutlich gesagt werden. Renovate hat falsche Prioritäten gesetzt oder ist von der SVP unterwandert.

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die These von der SVP, die renovate unterwandert ist interessant. Tatsächlich stört mich ein wenig diese rechthaberische Haltung und der Effekt, dass die sozial und finanziell schlechter gestellten sich von grüner Mittelschicht-Politik nicht abgeholt fühlen, ist bekannt, leider schwer zu beantworten. Einen Versuch leistet da debt for climate, ein Schuldenschnitt für die Länder des globalen Südens würde höchstens unsere schwerreiche Elite etwas kosten und Aktionen wie die Blockade eines Privatflughafens oder einer Raffinerie sind gezielter und sinnvoller als eine Autobahn.

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Geht es da nicht um Glauwürdigkeit? Wie glaubwürdig ist eine Person die Autofahrer an der Fahrt in die Ferien behindert und selbst das Flugzeug nimmt? Ich nenne das Egotrip. Hilft das dem Klima? Ich glaube nicht! Und was genau hat dieser Artikel mit gutem Journalismus zu tun, dem sie die Republik doch verpflichtet fühlt?

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Glaubwürdigkeit von was? Dass die Prognosen der Wissenschaft stimmen? Daran sollte die Reisen des Aktivisten nichts ändern.

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Ist die Berichterstattung des Blicks überhaupt legal? Privatsphäre und so zählt doch für alle. Ich kann jedenfalls kein spezielles öffentliches Interesse ausser Pseudoempörung ausmachen

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Informatikingenieur, Buchautor
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Ob ein fleischessender Porschefahrer oder ein veganer Fahrradfahrer fordert, etwas gegen die Klimakrise zu tun, spielt keine Rolle. Der Handlungsbedarf ist so oder so eine Tatsache.

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Es spielt hinsichtlich der Richtigkeit der Forderung keine Rolle. Hinsichtlich ihrer Wirksamkeit aber sehr wohl. Das Motto „Tut was ich sage, nicht was ich tue“ ist definitiv kein Reisser.

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Naja, das gilt ja nur wenn man glaubt, dass wir um das Klima zu retten alle aufhören müssten Fleisch zu essen, auf Urlaub zu fliegen, und gelegentlich das Auto zu benutzen. Das fordert aber soweit ich weiß niemand. Mit den Klebeaktionen wird versucht Aufmerksamkeit zu erzeugen und Druck auf die Politik auszuüben damit es eben nicht um Eigenverantwortung gehen muss, sondern der Staat seine Rolle wahrnimmt und an den Schrauben dreht die es uns hoffentlich ermöglichen weiterhin (in Maßen) die guten Dinge im Leben zu genießen, aber vielleicht mit einer etwas niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeit in die Arbeit zu fahren.

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Es gibt ein paar Währungen, von denen der Erfolg einer aktivistischen Bewegung abhängt: Anzahl Anhänger, Geld, Berechtigung des Anliegens und Glaubwürdigkeit. Letzteres ist die wichtigste, weil sie direkte Folgen auf die ersten beiden hat: Je glaubwürdiger, desto mehr Menschen werden die Bewegung ideell und finanziell unterstützen. Nicht umsonst kommt das Wort "Kredit" von lat. "credere" = glauben, vertrauen. Jemand, der andere am Autofahren hindert, z.T. Pendler im Berufsverkehr, weil Autofahren schlecht fürs Klima ist, kann nicht ernsthaft meinen, dass seine Glaubwürdigkeit keinen Totalchaden nimmt, wenn er kurz darauf mit dem Flugzeug in die Ferien jettet. Insofern schadet er halt seinem (auch meinem) Anliegen sehr, weil sich die Menschen davon abwenden, da sie sich nicht richtig vertreten fühlen durch ihn.
Angenommen, es gab ein paar Menschen, welche am Gotthard im Stau standen und tatsächlich durch die Blockadeaktion ins Grübeln kamen: Was sagen die nun? Ein nachsichtiges "You dreamer, you!" oder zeigen sie innerlich den Stinkefinger?
Mich muss man nicht überzeugen, aber schade um jene, die man hätte erreichen können.

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Wenn Menschen das nun trötzelnd als Ausrede nehmen, sich abzuwenden und nichts zu unternehmen gegen den Klimawandel, dann ist das einzig und alleine deren Entscheidung und nicht diejenige des Aktivisten. Aber offenbar leben wir in einer Gesellschaft, in der das Abschieben von Verantwortung tief verankert und akzeptiert ist. Selbst wenn denen das Fliegen nicht korrekt erscheint, wäre so eine Trotzreaktion doch einfach nur dumm und verantwortungslos.

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Das kann man so sehen, ja. Das mit der Verantwortung sehe ich aber etwas differenzierter: Jede(r) von uns hat genau zwei Möglichkeiten, etwas gegen den Klimawandel zu tun:
Erstens sich im Rahmen der demokratischen Strukturen einzubringen (dazu zählt auch friedlicher Protest) und die entsprechenden Leute zu wählen und über die politischen Vorlagen abzustimmen.
Zweitens Konsum einschränken: Kein oder weniger Autofahren, Fliegen, Fleisch etc. etc.
Am Ende zählt aber nur der zweite Punkt, da der erste lediglich dazu dienen kann, dass der zweite von allen umgesetzt wird. Auch das strengste Gesetz spart keine Tonne CO2 ein, wenn sich niemand dran hält.
Wenn ich nun als Aktivist die Menschen für Erstes gewinnen möchte, ist es für dieses Ziel ungünstig, mir selber genau das doch zu erlauben, was am allermeisten CO2 produziert, das Fliegen (es war ja nicht bloss der Kauf einer klimaschädlich produzierten Avocado, worüber sich kaum jemand aufregen würde).
Alle Eltern wissen, dass man den Kindern vorleben und nicht nur predigen sollte, was man von ihnen möchte. Verhalte ich mich selbst genau gegenteilig, ist die Reaktion der Kinder offensichtlich. In der Gesellschaft funktioniert es nicht anders.
Trotzreaktionen mögen dumm und verantwortungslos sein. Eine Realität sind sie trotzdem und ein Aktivist sollte sich dessen bewusst sein.

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Senftube
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Das ist schon richtig - aber intelligente Menschen rechnen ja mit menschlicher Dummheit, sogar mit der eigenen. Mit der Trotzreaktion ist auch zu rechnen - eigentlich mit Menschenkenntnis sowieso schon, aber spätestens nach anderen gleichen Fällen wie demjenigen der grünen Politikerin in Deutschland. Mit politischer Instrumentalisierung wäre eigentlich auch zu rechnen, wenn man als Aktivist:in so einen Flug macht. Es ist halt auch nicht gerade die intelligenteste Idee, den Demagogen solche Steilpässe zu liefern.

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Eine sehr klare Einordnung von Daniel Ryser dieses unglaublich peinlichen und hilflosen Sommerlochskandals von Frau Binswanger und dem Blick. Gerade bei den Blicklesern ist doch die Haltung absolut salonfähig, dass die Schweiz international eben KEINE Vorbildrolle spielen kann und soll, wenn es um selbstgewählten Verzicht und klimaschonendes Verhalten geht (Konzernverantwortung, Heizungen, Individualverkehr etc.), weil das die Wirtschaft schädige und nichts bringe, solange China, die USA und überhaupt alle ihrer Wirtschaft und Bevölkerung nicht mindestens dasselbe abverlangen. Wenn der Blick jetzt von EINER Einzelperson vorbildliches Verhalten verlangt, obwohl das ja offenbar nichts bringt, wird glaube ich für jeden Beobachter der Geschehnisse sofort klar, wie inkonsequent und verlogen das ist. Solange in Zürich noch jeden Tag mehrere Hunderte (oder Tausende?) Schweizer nach irgendwo abfliegen (und längst nicht alle beruflich!), darf auch Max Vögtli, ich und jede andere Schweizerin (und natürlich auch Greta Thunberg ;-) nach getaner Arbeit beruhigt in die Ferien fliegen. Dass wir unser Verhalten ändern werden müssen ist uns ja allen längst klar, aber solange das nicht verboten ist, wird offensichtlich mit Eigenverantwortung nichts erreicht. Max Vögtli hat sich vor seinem Urlaub immerhin vor den Gotthard geklebt. Das war sehr mutig, öffentlichkeitswirksam und hat offenbar politisch mehr bewegt (wir sprechen jetzt noch davon), als mein bescheidener Ferienflug- und Fleischverzicht seit ein paar Jahren...

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Anderer 60
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Gehört es nicht eher zur Strassberg Sparte, weshalb eine:r sich das Fliegen nicht abgewöhnen kann? Daniel Ryser ist auf dem steinigen richtigen Pfad. Ich erhalte ihm die Absolution. 😉 Ich flog etwa nur sechs Mal in meinen 65 Jahren. Ich habe keine Flugangst, ganz im Gegenteil es gefiel mir. Ich bin auch nicht ökologisch.
PS Die Max Voegtlis Ausrede ist sehr, sehr schwach. Ich habe nichts dagegen, dass er fliegt.

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Dazu passend ein humorvoller, musikalischer Beitrag von Nils Althaus aus dem Lied Das geit doch nid uf

Sagen wir, es macht durchaus Sinn einen Gutmenschen für seine mangelnde Konsequenz zu kritisieren, also dass nicht ausnahmslos jede seiner Taten gut ist. Dann muss es aber auch Sinn machen, jemand, der sich nicht als Gutmensch bezeichnet, dafür zu kritisieren, wenn nicht ausnahmslos all seine Taten schlecht sind ;)

Link: [https://open.spotify.com/track/5lhytkotfbvmzxkwjdal6f?si=ndmucpsdtqsi8tz2nzfzmw]

Ein schönes unbeschwertes Wochenende!

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Differenzieren und ernsthaftes Abwägen unterschiedlicher Gesichtspunkte ist nicht Sache Daniel Rysers. Das zeigte sich schon bei seinen unkritischen Interviews mit Sympathisanten der linksextremen Gewalttäter in Basel. Bei seinem aussichtslosen Versuch, den Mexikoflug eines Klimaklebers reinzuwaschen, bedient er sich manipulativer und suggestiver Mittel. So erwähnt er zum Beispiel unter den Kritikern der Klimakleber nur Vertreter von Extrempositionen wie Köppel oder die bayrische Generalstaatsanwaltschaft. Ebenso unterscheidet er in seiner Wortwahl nicht zwischen Kritik an Klimaaktivisten im Allgemeinen und derjenigen an Klimaklebern im Speziellen.

Zwar ist es richtig, dass Aufrufe an die Individuen, sich klimafreundlich zu verhalten, nicht genügen. Das System muss geändert werden - unter anderem mit Hilfe von Gesetzen. Aber wie erreicht man diese Änderung des Systems? Sicher nicht, indem man die Autofahrer am Gotthard in Wut versetzt. Und was ist die Kleberei am Gotthard anderes, als ein Aufruf an das Individuum: „Du darfst nicht mit dem Auto in die Ferien fahren“? Also genau der Aufruf an die Individuen, den Voegtli als nutzlos bezeichnet. Dieser Aufruf an die Individuen am Gotthard wird definitiv lächerlich, wenn sich das Individuum Vögtli selber einen Mexikoflug erlaubt. Die Klimakleberei liesse sich allenfalls als vermeintlich letztes Mittel verzweifelter Menschen moralisch rechtfertigen. Aber bei Max Voegtli kann es mit der Verzweiflung nicht so schlimm bestellt sein.

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Nein, Herr Ryser. Wenn jemand „von uns“ eine Riesendummheit macht, dann muss man das kritisieren.

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Reisen bildet.
Wenn wir fliegen um längere Zeit in der Zielgegend zu verweilen, ist das nicht das Gleiche wie wenn ich für eine Woche nach Florida fliege.
Fliegen sollte die Ausnahme sein. Das Fliegen ganz sein lassen oder es gar zu verteufeln muss nicht sein!
Was hatte Herr Voegtli im Mexico vor? Dazu habe ich nichts gefunden.

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Aktivist
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Es spielt keine Rolle was er in Mexico vorhat. Sein Privatleben geht uns nichts an.

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Was sagt Daniel Ryser zu den gewalttätigen Ausschreitungen in Lausanne von letzter Nacht? Okay? Friedliche Demonstranten? Massive Polizeigewalt? Nicht immer gegen die Kleinen?

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Souri Thalong
Community-Support
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Das hat mit dem Thema dieses Republik-Beitrags nun wirklich nichts zu tun.

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Meine Fragen haben nichts mit dem Thema "Mexikoflüge von Klimaklebern zu tun" aber sehr wohl mit dem Thema "Daniel Ryser und seine Rechtfertigung von Krawallen und verwandten illegalen Aktivitäten". Er hat übrigens unterdessen auf Twitter die gewalttätigen Ausschreitungen in Lausanne gerechtfertigt.
https://twitter.com/dnlrysr/status/…7808719872

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Das Beste, was die meisten Mesnchen für das Klima tun können, ist, zu sterben. Das Zweitbeste wäre es, keine Kinder zu haben. Unter der Annahme, dass niemand diesem Massstab gerecht werden möchte, sind alle anderen Einschränkungen verhandelbar. Für manche ist Reisen können wichtig, andere wollen im Winter nicht frieren, wieder andere verzichten ungern auf tierische Produkte. Die Vorstellung, dass ein tadelloser Messias uns alle dazu bringen könnte, asketisch zu leben um den Klimawandel aufzuhalten, ist komplett absurd. Soll er halt fliegen - ich wasche meine Wäsche auch nicht von Hand.

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