Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!
Mein (fast) erstes Lachen heute...der Fenchel spielt den Drachenkopf, die Rüebli haben die Scampi zugewiesen bekommen, die Kartoffeln sind die Muscheln...., da kommen mir grad sämtliche Gemüse- und Fruchttiere in den Sinn, welche ich meinen Kindern für den Kindergarten schnitzen musste, damit sie auch sicher aufgegessen wurden. Danke für den gelungenen Tagesstart mit der vegetarischen Fischsuppe!
Bezüglich Tomatenproblem: Es gibt in den grossen Coopfilialen Marmandinotomaten (Fine Food) sowie neue Sorten in Bioqualität, die sehen ähnlich "gezackt" aus (findet man zurzeit nicht auf coop@home). Nach ca. 3-5 Tagen nachreifen zuhause schmecken die meist besser als "gute" Tomaten im Sommer. Sie sind nur leicht süss, haben aber ein sanft saure Note. Und Biss. Dafür kosten sie auch etwas mehr.
Die typische Republik-Rezeptur: Möglichst umständlich und vor allem laaaange nicht auf den Punkt kommen. Für Menschen, die lieber lesen als kochen, sicher ein Genuss 🤣🤣🤣
Essentieller, aber immer noch mit einer Prise Ironie: Warum immer tierisches Protein imitieren wollen (hier weniger der Fall als beim „Erbsli-Poulet“ der ETH)?! Oder ist das der notwendige Zwischenschritt einer pädagogisch durchdachten Diffusions-Strategie auf dem Weg in eine ökologisch ausgekochte Gourmetkultur? Ich vermute, eher in eine kulinarische Zweiklassengesellschaft. Tierisches Protein für die Begüterten, die Armen speisen sich selber mit einem reinen Gewissen ab.
Lieber Herr D., danke für Ihren Kommentar. Es geht ja durchaus nicht darum, dass man "immer" tierisches Protein imitieren will. Aber als leidenschaftliche Hobby-Köchin und Geniesserin, die sich seit mehr als 30 Jahren vegetarisch ernährt, kann ich sagen, dass ich zwar Fleisch überhaupt nicht vermisse. Aber dass ich trotzdem immer neugierig auf etwas Neues bin und mich über überraschende Texturen, andere Geschmacksrichtungen und neue Menu-Ideen freue. Und wenn man mit vegetarischen Zutaten eine Neu-Interpretation eines klassischen und bewährten Fleisch-Gerichts machen kann, wieso soll man das nicht tun? Ich verzichte ja nicht aufs Fleisch, weil es mir nicht schmecken würde, sondern aus ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen. Und diese sprechen in keiner Art und Weise gegen ein paar Sorten Gemüse, die sich als Meeresgetier verkleiden.
Wieder sehr schön - die Kartoffel lässt sich mit noch etwas mehr Fantasie zweifellos durch ein anderes Gemüse ersetzen:-). Allerdings werde ich das Rezept trotzdem vorerst nicht ausprobieren, denn: "1 kg reife Tomaten"...? Da muss man wohl noch ein paar Monate warten, bis so etwas erhältlich ist...
(Dafür mache ich mich heute an das Gulasch!)
Ich will heute probieren, schon beim Frühstück lief mir das Wasser im Mund zusammen! Wegen des Tomatenproblems: ich werde mit Bio Tomatenpassata, kombiniert mit eingesalzenen getrockneten Tomaten experimentieren. Beim Kompost - Umschichten kamen ein paar Topinambur Knollen zum Vorschein: die scheinen mir geeigneter zur Fisch-Charade als Kartoffeln......mmmmh, mir knurrt schon der Magen!
Ah ja, das ist eine gute Idee. Oder Steckrübe, daraus lässt sich fast alles machen.
Frau Bertschinger hat recht, lasst uns auf gescheite Tomaten warten. Fragt sich noch: woher kriegt man in der Schweiz Mehl, das eine ordentliche Baguette ergibt?
Das sind tatsächlich zwei Knackpunkte. Wenn ich deutsche Brotrezepte lese, in denen steht, man solle Typ soundso verwenden, krieg ich immer wässrige Augen.
Hat nicht Migros teilweise Alnatura-Produkte und dabei auch Mehltypen?
(Wobei ich es eher umgekehrt sehe. Als Baslerin gehe ich manchmal in D einkaufen und kriege Zustände, weil ich die Mehlsorten nicht zuordnen kann. "Vollkorn" kennen die dann nämlich nicht mehr...
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Rezept ganz grossartig ist. Ich habe es gerade heute gemacht, aber da es mir etwas zu aufwändig war, habe ich es "abgekürzt". Grosso modo so: Alle Zutaten von Akt 1 in eine Bratpfanne und gut erhitzen. Ich hatte allerdings nur 550 g Tomaten (aus Sizilien), dafür noch eine Büchse Pellati (400 g). Kein Peperoncini, dafür einen gehäuften TL Sambal Oelek. Dazu in der Pfanne auch schon den Fenchel sowie einen eher kleinen Lauchstengel von Akt 2. Wie auch die Orangenschale (einer halben Orange) von Akt 3.
Wenn es in der Bratpfanne schön köchelt, 100 g Fischfond beigeben.
Separat dann in reichlich Olivenöl die Rüebli und den Stangensellerie bei mittlerer Hitze anbraten. 3 Min. vor Schluss noch den Barba di frate hineintun. Warm halten (aber keinen Deckel drauf).
Und in einer weiteren Pfanne habe ich 8 kleine Bio-Kartoffeln im gesalzenen Kochwasser ca. 10 Minuten weich gekocht (mit Schale).
Nach ca. 30 Minuten die Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Dann gebe ich den Weisswein, Zitronensaft und (statt Pernod) weissen Portwein hinein. Gut rühren, Hitze auf Minimum reduzieren, dann das Eigelb und Safran (ein Brieflein) beigeben und gut mischen.
Servieren: 3 Kellen der Suppe (ist ziemlich sämig) in einen grossen Pastateller geben und das Gemüse und die Kartoffeln darüber. Mit dem fein geschnittenen Kraut des Fenchel resp. den Blättern des Stangensellerie bestreuen.
Getrunken haben wir eine Flasche Cabernet Franc 2015 von Günzer – ist ein ungarischer Produzent).
Danke Michael Rüegg, es war köstlich. Wenn Du mal in Biel bist, einfach melden, dann können wir uns mal austauschen > mschori@gmx.net.
Das ist der Spirit, den wir brauchen: Rezept lesen und nach Gutdünken selber etwas draus machen. Merci fürs Teilen. Und ja, Biel hat sich ja schampar gemacht in den letzten Jahren 😉
Habe das Gericht auch gestern wieder gemacht. Es war erneut extrem köstlich, heute Mittag dann aufgewärmt sogar noch einen Zacken besser. Auch gelbe Rüben "als Fisch verkleidet" passen sehr gut. Oder gefrorene Kefen noch 3 Minuten in der heissen Suppe. Und die Parisetteringe getoastet: auch wunderbar. Diesmal habe ich weder die Suppe noch die Fische gesalzen, ist dank dem Fischfond nicht nötig.
Danke. Und ja, ist eigentlich mein Motto. Oft notiere ich einfach die Zutaten und versuche, dies möglichst "einfach" zu handhaben. Das mit dem Fischfond war Zufall, beim Öffnen des Schranks, wo die Pelati "gelagert" sind, entdeckte ich noch das Fläschchen mit dem Fischfond (von Fine Food). Die Hälfte wurde also gebraucht, und nächste Woche mache ich das Rezept grad noch einmal. Meine Partnerin hat gemeint, sie hätte schon seit langem nicht mehr etwas so Gutes gegessen. Das spornt an. Übrigens: Weil ich den Fenchel irrtümlicherweise schon beim Akt 1 verwendet habe, wurde die Suppe natürlich nicht klar, sondern schön sämig.
Klingt köstlich! Danke fürs Teilen, Herr Schori. Und als die im Text erwähnte Bettina, die schon einmal in den Genuss des Original-Rezepts gekommen ist, kann ich bestätigen: Es ist tatsächlich grossartig.
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz