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Prof. Reto Knutti zeigt in diesem hervorragenden Interview eindrücklich, dass er, über seine zweifellos gegebene naturwissenschaftliche Kompetenz hinaus, auch souverän mit den ideologischen und politischen Zusammenhängen der Klimadebatte umzugehen vermag. Seine Hinweise dazu sind bei aller Kürze so glasklar, dass man sie am besten mit seinen eigenen Worten wiederholt, samt indirektem Vorspann des Interviewers: „Klimapolitik sei nicht wegen der wissenschaftlichen Fakten zu einer derartigen Links-rechts-Geschichte geworden, «sondern weil sich die vorgeschlagenen Massnahmen umgehend politisch einreihen. Auf der einen Seite steht ein gesamtgemeinschaftliches Handeln mit Regulierungen, welches das Wohl der Gesellschaft als Ganzes und zukünftiger Generationen in den Vordergrund stellt. Es passt in das Narrativ der Linken. Auf der anderen Seite passen die vorgeschlagenen Lösungen überhaupt nicht zu den neoliberalen Strömungen, die auf maximale Freiheit und minimalen Staat setzen, auf Individualisierung und Profitmaximierung. Viele der vorgeschlagenen Lösungen erfordern zwingend, dass man Regeln setzt.»“
Vielleicht bringen diese wenigen Sätze besser als der ganze Medienlärm zu den bevorstehenden Bundesratswahlen auf den Punkt, weshalb die Wahl einer grünen Bundesrätin überhaupt nicht ins machtpolitisch hierzulande noch dominierende rechtsbürgerliche „Narrativ“ passt; und weshalb es selbst den Grünliberalen so schwer fällt, die skizzierte regulatorische Herausforderung ohne Verkürzung auf „marktkonforme“ Wege wahrzunehmen.
Danke sehr gute unaufgeregte Argumentation, sparsam mit Moral - danke - nur EINE falsche Prämisse und auch hier wichtig: die Schweiz ist nicht klein ! Mit dieser Selbstverzwergung reden wir unsere Verantwortung klein. Mit über 8 Millionen sind wir genau in der Mitte aller 193 Staaten, von denen 170 wirtschaftlich “kleiner” sind wir.
Klein in Bezug auf den Gesamtausstoss (irgendwo um 1% glaube ich). Dennoch gebe ich Ihnen recht dass wir dennoch in der Verantwortung stehen. Das steht im Artikel aber auch klar und deutlich. Persönlich finde ich das Argument “wenn nicht wir wer dann“ am überzeugensten: wer soll eine wohlhabende CO2 neutrale Lebensform erfinden wenn nicht wir (Westeuropäer)?
Diese 1% können unmöglich stimmen. Was glauben sie, was es für Emissionen verursacht den ganzen Reichtum der Schweiz weltweit zu erwirtschaften? In Sachen Verschwendung sind wir nämlich nach den Golfstaaten, USA, Australien und Kanada wohl grad an nächster Stelle, weil viele der reichsten Bürger der Welt genau hier bei uns ihren exorbitant verschwenderischen Lebensstil zelebrieren
Richtig, wir sind nicht klein - und freuen uns immer, die Reichsten und demnach "Grössten" zu sein. Stimmts?
Was mich aber wundert ist, dass die Problematik selten pro Kopf betrachtet wird. Ich sollte mich mit der Belastung, die eine Chinesin verursacht, vergleichen, oder der eines US-Bürgers / Afrikaners etc. - nicht mit einer Nation. Vielleicht sogar historisch aufgerechnet.
Merci! Manchmal braucht es noch genau einen Text, um offene Fragen erklärt oder die Augen geöffnet zu bekommen. Dies ist so ein Text!
Ein fundamentaler Wertewandel ist nötig. Weg vom Konsumismus und Indiviualismus hin zu Entschleunigung, Entschwendung, Genügsamkeit und Gemeinschaft. Wahrscheinlich schaffen wir das erst, wenn der Leidensdruck so hoch ist, dass es gar nicht mehr anders geht...
Zählt man alle Prognosen zusammen, ist es dann zu spät. Wir müssen jetzt, heute, unermüdlich alle unsere Gewohnheiten hinterfragen. Wir müssen das Gespräch suchen, von uns und unseren Freunden verlangen, dass wir zusammen JETZT viel mutiger werden.
Danke für diesen Artikel, welcher die Naturwissenschaften durch die warnende und äusserst ernst zu nehmende Stimme eines der hervorragendsten Klimaforscher zu Worte kommen lässt. Was ergänzend dazu wünschenswert wäre, wäre eine ebenso kompetente und warnende Stimme der Wirtschaftswissenschaften, die uns klipp und klar vor Augen führt, dass ebenso wie der Ausstoss klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre der Ausstoss indirekt lebensgrundlagenzerstörender Finanzmittel in die lokalen, regionalen und globalen Wirtschaftssysteme auf ein höchstens noch störendes, aber nicht mehr zerstörendes Mass zu reduzieren sind, und uns dieses Mass auch benennt. Dabei wären nicht nur Investitionen in Grossprojekte von Staaten und Konzernen zu nennen, sondern auch die ganz, ganz kleinen Geldströme aus den Budgets aller Bevölkerungsschichten, welche beim Kauf all des völlig unnötigen Konsumschrotts, der uns tagtäglich weltweit und in millionenfacher Ausführung zum Kaufe angeboten wird, entstehen. Denn dies sind die Tropfen jenes Treibstoffs, der in falsch verstandener Freiheit in einer freien Marktwirtschaft im Dienste der Profitmaximierung im unerbittlichen Kampf um Absatzmärkte zur Überproduktion oft völlig unnötiger und dank immer raffinierterer Sollbruchstellen in der Lebensdauer unnötig beschränkter Konsumgüter führt, die uns das Leben vermeintlich bequemer machen sollen.
Wann begreifen wir endlich, dass der Kampf gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen nur zu gewinnen ist, wenn wir in unseren Ansprüchen bescheidener werden und wieder lernen freiwillig zu verzichten, bevor uns der Kollaps der Systeme zu viel einschneidenderem Verzicht zwingt ? Wir sollten verstehen, dass Freiheit nicht bedeutet, alles tun zu dürfen, was niemandem schadet und dabei unter dem niemand nur direkt von der jeweiligen Handlung betroffene Menschen zu meinen.
Mögen doch auch die Stimmen der Wirtschaftswissenschaften wieder erstarken, welche der heiligen Kuh ‘Wirtschaftswachstum’ endlich - oder erneut, wie etwa der Club of Rome - das scharfe Messer wissenschaftlicher Radikalanalyse an den Hals setzen um nur ein Exemplar der heiligen Kühe in der ‘Wachstum’ genannten Herde zu nennen.
Lieber Daniel, ich bin echt froh dass die Wahlserie (wie hiess sie nochmals) vorbei ist: das war unterhaltsamer Klamauk und kam wohl bei Lesern ganz gut an, aber es hielt dich viel zu lange davon ab, Meisterwerke wie dieses zu schreiben! Ich danke dafür und bedaure einzig dass ich es nicht teilen kann weil nur zahlende Kundschaft es lesen darf (ja ich verstehe durchaus warum, finde einfach dieser Artikel sollte Pflichtlektüre in allen deutschsprachigen Schulen von Hamburg bis Rumänien sein).
So viele Denkanstösse, was soll man kommentieren? Dass du bei Verschwörungstheorien die schönste verpasst hast? Die Flat-Earthers sind jetzt gross genug in den USA, dass ihnen CNN ein Artikel widmet - ja die behaupten die Erde sei eine Scheibe!
Oder die Absurdität wie ein Wissenschaftler der Kippeffekte studiert als Lebensinhalt dann verwundert ist dass das Thema Klimawandel nach 20 Jahren Forschung plötzlich in aller Munde ist - ein klassischer Kippeffekt wenn eine kritische Masse erreicht ist.
Alles irrelevant, das relevante steht im Artikel.
Etwas entspannter bin ich gegenüber Zertifikaten 2020 aber nicht 2040: Jetzt kann man tatsächlich mit Kampagnen in Entwicklungsländern viel bewirken, solange man zugleich die Forschung auf 0 Emissionen weiter voran treibt. Auch Fortschritt geschieht nicht linear. NEV wachsen auch nach S-Kurve: das beginnt jetzt langsam, in 10 Jahren wird ausser Oldtimern und Spezialfahrzeugen kaum noch jemand nach Benzin rufen. Flugverkehr braucht es Lösungen, ebenso Industrie (Stahl, Glas, Zement), da kommt von Bill Gates etwas. Am schwierigsten finde ich die Kriegsindustrie: kein Land wird aus Umweltgründen auf Kampfflugzeuge verzichten.
Liebe Grüsse
Harald
"dieser Artikel sollte Pflichtlektüre in allen deutschsprachigen Schulen von Hamburg bis Rumänien sein"
Genau! Ich bin gerade daran, im Rahmen unseres Projektes InFORM (aktuelle Medientexte für die Schule) eine leicht gekürzte (auf die ersten 6 Seiten) und mit Fragen und Glossar versehene Version für Schulklassen (Sek I) zu machen.
«Und wo sind eigentlich all die Nachtzüge hin?» - Und warum hat 2019 niemand auch nur im Ansatz etwas unternommen, die Nachtzüge wiedereinzuführen? Die OeBB hat 13 neue Nachtzüge bestellt, man hätte sich der Bestellung nur anschliessen müssen und sie aufstocken, und ab etwa 2023 könnte man schon einige Kurzstreckenflüge verbieten. Ja, verbieten; warum dürfen Linien wie Genf-Paris oder Zürich-Paris, oder gar Genf-Zürich, immer noch mehrere Mal pro Tag bedient werden? Die Konzession kann der Bund entziehen, und man hätte endlich weniger Starts und Landungen, weniger Kondensstreifen und verbrennt deutlich weniger Kerosin. Nur mit dem Aufkleben von SBB-Logo auf die paar wenigen Schlaf- und Liegewagen nach Berlin und Wien ist es nicht getan.
Die Flüge nach New York soll und darf man nicht einfach verbieten; der Schaden wäre grösser als der Nutzen für's Klima.
Warum tut niemand was? Die Massnahme ist billig und einfach und sofort umsetzbar. Wozu haben wir Grün gewählt? Wie ernst ist es Frau Gössi mit dem neuen Kurs der FDP?
LESENSWERT - Nach diesem Bericht sollte auch dem letzten Zweifler klar sein, dass WIR das Problem sind! Das heisst dann aber auch, dass WIR - jeder EINZELNE - etwas bewegen können bzw. müssen und nicht nur Plästerlipolitik sondern wirklich Taten umsetzen müssen - JEDEN TAG.
Leider wird bereits in der nächsten Weltwoche, von K. der von der Autowerbung lebt, und von Rösti der von der Oellobby finanziert ist, Herrn Knutti vorgeworfen werden er sage das alles nur damit er finanzielle Vorteile, sprich mehr Forschungsgelder, erhalte.
Gestern endlich das Formular an die Technischen Betriebe Glarus abgeschickt und den Umstieg auf 100% Biogas unterschrieben. An der Heizungsanlage müssen übrigens keine Anpassungen vorgenommen werden.
Find ich super. Als Mieter, habe ich da weniger Handlungsspielraum. Aber die Frage ist: Soll ich einfach ausziehen und mir eine nachhaltigere Wohnung suchen oder kann/soll ich meinen Vermieter drängen (vielleicht zusammen mit meinen Mitmietern), dass er diese Änderung bei unserem Haus ebenfalls vornimmt?
Letzters hat vermutlich einen grösseren, positiven Effekt.
Fakt ist, dass sich gerade mal ein Fünftel der hiesigen Wähler ernsthaft Gedanken über das Leben ihrer Enkel machen. Bezogen auf die Wahlberechtigten, sind das weniger als 10%. Vor diesem Hintergrund ist es völlig illusorisch anzunehmen, dass es ernsthafte Massnahmen gegen die allgegenwärtige Verschwendung geben wird. Für die Allermeisten ist es wesentlich wichtiger, dass sie, um den Fernseher einzuschalten, nicht aufstehen müssen, als das ihre Enkelkinder als Erwachsene noch einen lebenden Spatz zu Gesicht bekommen...
Wenn man das auf die Bevölkerung des gesamten Globus projiziert, ist die Dringlichkeit von einschneidenden Massnahmen wohl näher bei Null einzustufen.
Wie uns alle namhaften Wissenschaftler versichern, sind die Auswirkungen längst irreversibel, wenn der Leidensdruck die gemeine Bevölkerung zum Umdenken zwingt.
Liberalismus und Demokratie werden diese Problematik niemals in den Griff bekommen, denn sie haben ursächlich zum Entstehen des Problems geführt. Einen weltweiten Herrscher, welcher die notwendigen Massnahmen einleitet und durchzieht, wird es wohl auch nicht geben.
Es bleibt also nur zu hoffen, dass wir als eines der reichsten Länder der Welt die Ressourcen aufbringen werden um ein paar Hunderttausend Menschen das Überleben in einer lebensfeindlichen Umwelt zu ermöglichen, und das meine Nachfahren zu dieser Minderheit gehören werden.
Nichts desto Trotz müssen wir aber verbissen um das Wunder kämpfen, dass in den nächsten Dekaden die Vernunft wieder über den primitiven Egoismus triumphiert. Schliesslich war es schon mal etliche zehntausend Jahre so, dass sich die Älteren um die Zukunft ihrer Nachfahren kümmerten und nicht ausschliesslich um ihren unmittelbaren Komfort. Wir könnten es also, wenn wir denn wollten...
danke für diesen ehrlichen Beitrag, endlich mal Klartext. Deshalb auch meine Frage an die Politik? Können wir nicht doch Notrechte anwenden, um diese kommende Katastrophe zu verhindern. Welche Begründung braucht es denn noch, als das die Welt und alle Arten innerhalb der nächsten 50-100 Jahre gefährdet sind. Jeder Politiker mit Verantwortung müsste doch verstehen, dass hier Massnahmen beschleunigt werden müssen.
Danke für die Frage. Ich habe einige Vorstellungen davon, aber weiss nicht, was es nun wirklich in der Schweizer Gesetzgebung gibt. Ich denke, dass die Regierung in kritischen Momenten das Parlament umgehen kann und Entscheidungen treffen muss, so z.B. bei der UBS Rettung geschehen. Die Klimakrise ist für mich auf gleichem Niveau, da wir jetzt sehr schnell Entscheidungen treffen müssen, für die unsere politischen Prozesse zu langsam sind. Im Kriegsfall oder im Katastrophenfall muss es solche Möglichkeiten geben und ich wüsste gerne mehr darüber und würde dafür plädieren diese Möglichkeiten für die Abwendung der Klimakatastrophe zu nutzen.
Hochkarätiges Interview, auf beiden Seiten, auch wenn die Vorstellung nicht erquicklich ist, im Dunkeln von einem Dach zu springen.
Einmal mehr erwähnenswert finde ich auch die Bebilderung, die Aspekte aus dem Interwiew aufnimmt und visuell umsetzt: der düstere Horizont, das schwindende Licht und der verschwimmende Hintergrund mit dem klaren Profil.
Ein wichtiger Artikel, der aber wohl zu wenig von denen gelesen werden wird, die sowas endlich mal lesen und verstehen sollen.
Was mich mal noch interessieren würde, wie Wissenschaftler, die in der Klimaforschung tätig sind, mit den Facts privat und emotional umgehen? Man spricht heute bereits von climate anxiety usw. Gehen diese Wissenschaftler auch durch diese Stadien der Klima-Angst und wie schaffen sie das?
Guten Morgen, schön von der Republik zu lesen! Ein schönes, inspirierendes Wochenende!
Liebe Republik, dann räumt doch mal mit der Mär auf, Lenkungsabgaben auf Umwelt (CO2, Energie etc.) würden unteren Einkommensschichten etwas wegnehmen. Das Gegenteil ist der Fall:
Lenkungsabgaben machen Arme reicher, Infosperber
Das ist zu undifferenziert, Herr S., auch wenn es Guggenbühl im InfoSperber - wahrscheinlich der Breitenwirkung wegen - so propagiert. Nach seiner Definition sind Lenkungsabgaben als Allheilmittel quasi automatisch mit einer Pro-Kopf-Rückerstattung verknüpft, was aber längst nicht so selbstverständlich ist, wie er vorgibt. (Und als profunder Kenner der Materie selber mit Sicherheit auch weiss).
Erinnert sei etwa an die ursprünglich als reine Lenkungsabgabe konzipierte CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe, die nicht sehr lange nach ihrer Einführung 2008 so umgestaltet wurde, dass nur noch 2/3 der Gelder über Krankenkassen und AHV rückverteilt werden. Der Rest fliesst in ein Programm zur Unterstützung energetischer Sanierungen und einen Technologiefonds (Quelle).
Das heisst bspw., dass Mieter die Abgabe über die Heizkostenabrechnung voll mitfinanzieren, ein Drittel der Erträge aber nur Hausbesitzern für energetische Sanierungen zugute kommt. Wäre es allein nach den Bürgerlichen gegangen, wäre das Verhältnis zwischen Rückverteilung und Investitionsbeitrag noch schlechter gewesen. Da wird den unteren Einkommensschichten, die ja in der Regel eher Mieter sind, durchaus etwas weggenommen, resp. vorenthalten, nämlich die Rückerstattung eines guten Drittels der Lenkungsabgabe, die sie voll mitbezahlen.
Die Vorstellung, dass die Geldtöpfe, die Lenkungsabgaben äufnen, nicht auf allen Seiten Begehrlichkeiten auslösen würden, ist naiv. Da geht es schnell einmal um Milliarden. Guggenbühl ist viel zu gut informiert, um ernsthaft zu glauben, dass die Bürgerlichen im Angesicht dieses Geldsegens einfach die Füsse stillhalten würden. Wieso er das verschweigt und damit Posts wie Ihren auslöst, verstehe ich nicht ganz. Aus meiner Sicht schiesst er damit ein Eigentor und tut seinem Anliegen keinen Dienst.
Lenkungsabgaben haben auch noch andere Schwächen, auf die in den Kommentaren im InfoSperber hingewiesen wird. Das lasse ich hier aussen vor.
Das Wichtigste scheint mir, dass Lenkungsabgaben jeweder Art, wenn sie denn Sinn machen sollen, unabdingbar eine starke Linke in der Politik brauchen, damit es nicht zu weiteren Umverteilungen von unten nach oben und dadurch zu sozialen Spannungen kommt.
Bisher hatte ich immer gedacht, wir sollten die Verbrennungsmotoren verbannen weil sie unsere Kinder vergiften. Nach diesem Artikel bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Klimaerwährmung nicht doch das wichtigere Argument ist. Obschon Autoabgase bereits heute ca. 1000 Schweizer pro Jahr töten, könnte die Klimaerwährmung langfristig schlimmer sein.
Auch ich danke für den realistishen Beitrag. Ein Fehler unterlief dem Journalisten beim Permafrost. Es sollte heissen "Der Permafrost etwa, der gerade dabei ist, aufzutauen und CH4, auch Methan genannt, freizusetzen." Also diesmal ist es nicht CO2. Methan hat einen etwa 7-Mal stärkeren Einfluss als CO2 aufs Klima.
Permafrost setzt beides frei – CO2 und CH4.
Im Kontext von Modellen und entsprechend Zielen wäre es eigentlich am sinnvollsten immer von CO2-Äquivalenten als Einheit und sprachlich von Treibhausgas-Emissionen zu sprechen. Aber «null CO2» ist simpler und macht im Kontext vom Schweizer CO2-Gesetz durchaus Sinn.
Interessant dazu ist, dass Methan dafür viel schneller wieder abgebaut wird/zerfällt. Während CO2 noch "ewig" in der Atmosphäre seinen Schaden anrichtet. Deshalb ist es auch nicht mehr realistisch das Pariser Klimaziel ohne Carbon-Capture Technologie und extremer Aufforstung zu erreichen. Im Moment erhöhen wir den CO2-Level noch, aber selbst wenn wir heute komplett mit dessen Ausstoss aufhören, wird es viele Konsequenzen erst geben, weil sich das CO2 kaum entfernt. Deshalb wird auch mehr von CO2 statt CH4 geredet, trotz dem kurzfristig stärkeren Treibhauseffekt.
Klarer können die katastrophalen Prognosen nicht dargelegt werden! Die Erkenntnisse von Elisabeth Kübler-Ross, die grundlegende Forschungen zu den Reaktionen von Menschen durchgeführt hat, die mit infausten Prognosen und mit dem Tod konfrontiert sind, lassen sich in vielem auf die Reaktionen von uns Einzelnen und unserer Gesellschaft - von unzähligen PolitikerInnen ganz zu schweigen - eins zu eins übertragen. Mit dem grossen Unterschied aber, dass wir mit einem enormen und anstrengenden Einsatz die Prognose - vielleicht - etwas verbessern könnten.
Ich denke, die angeführten potentiellen Schadenssummen sind um mindestens 3 Dezimalstellen zu tief ausgefallen. ["bei kleinen erwärmungen passiert nicht viel. und dann schnellen die kosten plötzlich exponentiell nach oben, und es geht in die hunderte millionen oder milliarden¨] . Wahrscheinlich sind das für die Schweiz allein eher Dutzende von Milliarden, weltweit schon eher Billionen!
Sind es nämlich nur Milliarden wäre das ja noch echt günstig und auch nicht besonders bedrohlich (schliesslich es gibt ja mehr als eine Schweizer Firma, die so ein Summe jährlich mehrfach als Busse abdrückt, ohne jemals mit der Wimper zu zucken).
Nur: Neuer Hochwasserschutz, aufwendiges Wassermangement für Mensch und Landwirtschaft, sowie eine Umsiedlung von Menschen aus unbewohnbar gewordenen Gebieten könnte schnell mal ganz andere Summen kosten, die dann vielleicht schlicht unbezahlbar hoch sind?
In meinem Leben war es immer wieder so, dass auch schlimme Krisen, die anfangs wenig Sinn zu machen schienen, später und nachträglich ihren Sinn doch noch bekamen, indem sie zu etwas führten, was mich heute mit sehr viel Zufriedenheit und Wohlsein erfüllt.
Das heisst, AUCH die furchtbaren und grässlichen Dinge waren Voraussetzungen für das Neue und Bessere!
So kehrten sich auch meine Gefühle und Einstellungen gegenüber diesen "negativen" Schattenseiten meines Schicksals um in versöhnliche Akzeptanz.
Mit den "VerräterInnen" und dem "falschen Film" von damals will ich zwar weiterhin nichts mehr zu tun haben, aber ich würde ihnen auch nicht rachsüchtig nachstellen und sie zur Strecke bringen wollen.
Wie Jesus, allerdings auch nicht an ein Kreuz genagelt, sondern putzmunter frei herumlaufend sage ich zu meinen Feinden und zum feindselig meine Projekte störenden und verhindernden Teil der Wirklichkeit: "Ihr könnt halt nicht anders. Darum müsst Ihr so sein und "blöd tun". Ich akzeptiere das, ohne es deswegen gut zu finden. Ich werde Euch entschlossen bekämpfen, aber dabei meinen Humor, meine Gelassenheit und den Respekt allem Leben gegenüber bewahren, als den kostbarsten Schatz, den ich in mir trage!"
Was könnte "der versteckte Sinn" des Klimawandels und seiner massiven Auswirkungen auf ALLES auf diesem -im Universum nach menschlichem Ermessen immer noch einmaligen- Planeten Erde sein?
Heute lese ich im Tages Anzeiger von der Entwicklung von autonomen Militär-Roboter-Kampfmaschinen, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, ohne Menschen und ohne menschliche Kontrolle handeln und mithilfe einer Gesichtserkennung-Software gezielt Individuen verfolgen und töten können.
So lange Menschen noch Zeit finden für solchen destruktiven Militaristen-Horror, hat ihnen der Klimawandel offenbar noch zu wenig "Beine gemacht" und eingeheizt!
Die Staaten dieser Welt leisten sich weiterhin Armeen und Kriege, die bereits in Form von stehenden Heeren in Friedenszeiten solche unglaublichen Summen an Energie, Arbeitskraft und Geld verschlingen, dass -könnten diese Mittel in den Frieden umgeleitet werden- die "Energie-Wende" zu den "Erneuerbaren", die Stabilisierung des Welt-Klimas und die Abwendung von unzähligen Super-GAU's, Kollabsen von Öko-Systemen und unvorstellbar viel grausames menschliches, tierisches und pflanzliches Leid ohne weiteres und "mit links" abgewendet werden könnten!
Irgendwann wird wohl der Druck durch den verheerenden Klimawandel so gross geworden sein, dass DIE NATUR zum bedrohlichsten "Feind Nummer Eins" der Menschheit aufgestiegen sein wird, so dass sogar die bisher auf menschlich-ideologisch definierte menschliche Feindbilder fixierten Militärköpfe einsehen werden, dass man selbst mit diesen Erzfeinden -notgedrungenermassen und natürlich nur vorübergehend- einen Waffenstillstand vereinbaren und Allianzen bilden müsste, damit man an dieser "neuem Super-Front" erfolgreich bestehen könnte.
Allerdings wird es nicht nur bei diesem historisch noch nie da gewesenen Waffenstillstand bleiben können!
Die Militärköpfe werden nämlich nach und nach realisieren, dass sie DER NATUR als Feindin mit militärischen Mitteln und mit militaristisch-mechanistischem Denken nicht beikommen können!
Die Natur verhält sich nämlich weder sklavisch, noch hält sie christlich-übermenschlich ihre "andere Backe" hin!
Auf Gewalt reagiert die Natur mit Gegen-Gewalt.
Auf Schädlingsbekämpfung und Pflanzenschutz reagiert sie mit resistenten und noch aggressiveren Schädlingen und mit invasiven Pflanzen.
Chemische Kampfstoffe gelangen via Nahrungskette und Grundwasser auch in die Körper von Menschen, so dass sie irgendwann krank werden, womöglich vom Krebs befallen werden und nach elendiglichem Dahinsiechen in Spitälern und Kliniken sterben.
Die Militärköpfe werden also zwangsläufig an einen Punkt kommen, wo sie einsehen, dass ihr stahlhart geführter Kampf vergebens und aussichtslos, ja kontraproduktiv und selbstschädigend ist.
An diesem "Tiefsten Punkt" ihrer Militaristen-Laufbahn angekommen, hat der MIltärkopf noch zwei Optionen:
Option: Es macht "Klick!" Kehrtwende, sich selbst neu erfinden, um 180° gedreht "wiedergeboren werden".
Option: Selbstmord nach dem Muster von Adolf Hitler: "Isstt ttass Tteutsche Ffolkk zzu schschwachch, ttann musss ess fferrrnnichttett werrttenn!!!"
Wählt der (frühere) Militärkopf die befreiende und erlösende 1.Möglichkeit, dann sieht er ein, dass "die dunkle Seite", die er (vor der Midlife-Crisis) immer nach aussen projiziert hatte, damit er sie dort bekämpfen konnte, eigentlich in ihm drin steckt und in allem, was kreucht und fleucht!
Dann wird der "Zivilgesellschaftskopf" zwar weiter kämpfen müssen, wird das aber ganz anders tun!
Nicht mehr verbissen, hart, gefühlskalt und stur wie früher, sondern beweglich, fantasievoll, spontan, aufmerksam, NICHT moralisierend, NICHT ständig bewertend und abwertend, dafür flink und natürlich, als "Moderner Indianer"!
Dann hat der ehemalige Militärkopf seine ärgsten Feinde überwunden, indem er sich mit ihnen versöhnt und innig wiedervereinigt hat: Mit seinen "Inneren Dämonen", den als "negativ" verunglimpften und verdrängten Gefühlen und Gedanken!
Und dann noch rasch das Problem mit dem Klimawandel lösen...
Ein Klacks! ;)
" ...........dass DIE NATUR zum bedrohlichsten "Feind Nummer Eins" der Menschheit aufgestiegen sein wird, .............."
Das Gegenteil ist der Fall. DER MENSCH ist der bedrohlichste Freind der NATUR. Diese hat den Menschen hervorgebracht, also wird sie ihn vernichten müssen, sobald er ihrem Grundsatz zur Förderung des Lebens zuwider handelt.
Das sagte ich ja. Der menschliche Militärkopf erschafft sich seine äusseren Feinde, indem er einen Teil von sich selbst bekämpft.
Man kann es drehen und wenden, wie man will.
Wenn wir es nicht schaffen, uns und das Leben so zu akzeptieren, wie wir sind, wird das Leben auch keinen Grund haben, respektvoll mit uns umzugehen...
Und ausbrechenden Vulkanen, Erdbeben und Tsunamis ist es völlig egal, wie weit wir in unseren Akzeptanz-Bemühungen sind...
(Hashtag: Heiligkeit existiert nur in Texten)
Leider interessiert es kaum jemanden was in 20 oder 100 Jahren sein wird. Politiker und Unternehmer die so weit denken haben keine Chancen. Was die meisten wollen sind schnelle und hohe Gewinne. Die rücksichtslose Spassgesellschaft ist nicht zu bremsen.
Wie meistens ist der letzte Abschnitt eines Artikels der wichtigste: Herr Knutti möchte sich nichts vorwerfen lassen!
Das erklärt natürlich auch seine Vorurteile bezüglich seiner Forschungsergebnisse: möglichst auf der sicheren, nämlich negativen und apokalyptischen Seite stehen und zwar mit beiden Beinen.
Ich denke, dass für die Klimaveränderung keine Lösung bis 2050 geben wird.
Warum?
Weil diese Klimaveränderungen durch unsere Art zu leben hervorgerufen wurden. Diese gilt für alle Menschen auf der Erde und besonders für diejenigen Menschen die in zu großem Wohlstand und Luxus leben, also alle in den wohlhabenden Industrienationen. Diese Menschen sind aufgefordert auf einen großen Teil ihres Wohlstandes zu verzichten: die Frage ist nicht Elektroauto, sondern kein Auto!
Jeder von uns kennt die Erfahrungen aus der Geschichte, dass sobald der Mensch auf etwas verzichten muss, das er gewohnt ist und das sein Leben bequemer macht, der Mensch Neid, Ungerechtigkeit und Hass empfindet. Dieser Hass führt letztendlich zu Gewalt, K., Leid und Tod.
Wer das will, stehe auf und sagt dies öffentlich! Anstatt scheinheilig, ob wissenschaftlich oder politisch, um diese Folge des Klimaschutzes herumzureden.
Sie haben schon recht. Die Reaktionen sind bereits heftig (siehe Verschwörungstheoretiker unter jedem Artikel zum Klimawandel) wenn nur davon geredet wird, dass man verzichten SOLL.
Tatsache ist, dass wir früher oder später verzichten müssen, entweder weil es ein neues Gesetz gibt (Staat) oder weil die Ressource zu teuer oder erschöpft ist (Markt). Wenn man ihrer These, und somit den Erfahrungen aus der Geschichte, Glauben schenkt, dann bleibt nur daraus zu schliessen, dass derjenige mit der grössten Keule den Rest der Ressource erhalten wird. Und wenn wir die momentane, globale Verteilung von Macht in Form roher Gewalt anschauen, dann sind die US-Amerikaner, die mit Abstand grössten Keule.
Wir können also damit rechnen, dass unsere Kinder oder Enkel irgendwann Opfer einer Invasion werden. Grade in der Schweiz werden wir wohl recht lange noch trinkbares Wasser haben, also halte ich das nicht so für unwahrscheinlich.
Super Beitrag, nur ein kleines Detail: "Die Schweiz verfügt über mehr Intelligenz (...) pro Kopf als vermutlich alle anderen Staaten." Gemäss Knutti, wenn er das denn so gesagt hat.
Haha, ich musste auch lachen. So eine typische ETH-Aussage (full disclosure: bin selber dort, ich darf pauschalisieren :P).
Ich glaub, wenn wir's wohlwollend interpretieren, meint er damit: Die Schweiz hat mit ihrem Geld und ihrer Hochschullandschaft sehr viele "Knowledge Workers" angezogen. Ob diese per se intelligent sind, oder einfach schnell kombinieren können, sei dahingestellt. Bei der Erarbeitung von instrumentellem Wissen zur Klimaanpassung und Emissions-Vermeidung ist das jedoch ein Kapital, welches wir nutzen sollten...
Ich denke wir haben die Wahl uns weiterhin über die Unwilligen, die Verstörten oder wie wir sie nennen wollen aufregen. Das problem ist doch, dass wir uns selbst im kleinen und damit meine ich die Schweiz nicht auf wenige Lösungen einigen. Nun ich kämpfe für die Einführung einer Energie-Lenkungsabgabe mit Rückerstattung pro Kopf. Für mich selbst habe ich die Energieproblem gelöst.
Die sog. Globalisierung, die uns mit
fragwürdigen Früchten bedrängt,
könnte, positiv gewendet, unent-
behrlich bei der planetarisch ge-
meinsamen Abwehr von globaler
Klimagefahr werden: Diese bedroht
uns alle gleicherweise; offenbar
radikal, aber nicht 'personifiziert'.
Nicht auszudenken, wenn uns an
Stelle des Klimawandels Macht &
Gewalt 'Ausserirdischer' bedrohte!
Klima als Teil von Natur, die uns
die Katastrophe bereitet, läßt noch
Solidarität über alle Grenzen hinweg
erhoffen. So jedenfalls zeigt es sich
häufig bei Naturkatastrophen (bei
Erdbeben, Tsunamis, Feuer usw.)
gegenüber Opfern samt ihren Ange-
hörigen: Dass da Zusammenarbeit
möglich wird, wo sie sonst absolut
unvorstellbar ist. Das globale Netz
könnte hierbei von Nutzen sein und
bessere Früchte tragen als bisher.
Kleine Nachfrage, besteht ein Fehler im Absatz zu den Airlines? Ich versteh das nämlich momentan so, dass nachhaltiges Fliegen nicht möglich ist und dass Airlines dazu gezwungen werden müssen. Dieser Zwang scheint mir daher unlogisch, weil es ja anscheinend nicht möglich ist. Daher die Frage, ob das „nicht“ dort stimmt? Danke
Bin auch drüber gestolpert.
Nie mehr shoppen in New York.
«Wenn die Airlines jetzt anfangen, in alternative Treibstoffe zu investieren, dann wird das nicht passieren. Aber sie müssen es halt wirklich wollen oder dazu gezwungen werden.»
Ich nehme an es ist gemeint: wenn die Airlines in alternativen Treibstoff investieren dürfen wir noch nach New York shoppen gehen. Finde das Interview-Reportage-Whatever-Format etwas unklar, aber will meine Kollegen und Kolleginnen, die es produziert haben, nicht zu fest kritisieren. Sonst wollen Sie plötzliche neue «Formatierungsmöglichkeiten» von mir.
Ja, der Text ist unklar. Ich verstehe ihn so: Wenn die Airlines jetzt von sich aus anfangen sollen in alternative Treibstoffe zu investieren, dann wird das nicht passieren. Sie müssten es wollen (also nicht Gewinne anstreben, sondern ihr Businessmodell verändern und Alternativtreibstoff-Produzenten werden). Oder sie müssten alle von der Politik gezwungen werden.
Shopping in New York ist also unmoralisch, bis es Alternativtreibstoffe gibt.
Völlig losgelöst von alternativen Treibstoffen, ist die Tatsache, dass jemand nach New York will um einzukaufen genau der Kern unseres Problems. Was gibt es in New York was es hier nicht gibt?
Im DLF gab‘s kürzlich eine Sendung zu synthetischem Kerosin: https://overcast.fm/+B6S4e2YGs
Soweit ich verstanden habe, geht es beim Fliegen darum, die Enwicklung von CO2-neutralerem synthetischem Kraftstoff zu forcieren.
Ich weiss aber nicht genau, welches 'nicht' Sie meinen. Vielleicht den betreffenden Satz als Zitat hier bringen? (Für Zitate siehe das Kästchen 'M-Abwärtspfeil' links unten wenn Sie ein Kommentierfeld öffnen).
Herr Preusse hat das Zitieren freundlicherweise für mic übernommen. Sie haben recht, dass das den Austausch erleichtert. Können Sie mir jetzt weiterhelfen? Ich verstehe wie nachhaltiges Fliegen theoretisch möglich sein söllte. Aber die logische Verbindung zwischen den zwei Sätzen geht für mich nicht auf. Daher frag ich mich, ob ein grammatikalischer Fehler besteht. Meinem Verständnis nacht, ist entweder das „nicht“ überflüssig, oder es braucht ein „dennoch“ anstelles des „halt“.
Wichtige Bestandesaufnahme, ein Experte, der Wichtigstes prägnant ausdrücken kann, so dass es alle verstehen. Herr Professor Knutti müsste es im Titel oder irgendwo im Text heissen, damit auch Leute, die die Klimakatastrophe ignorieren möchten begreifen, dass
hier wissenschaftliche unwiderlegbare Fakten die Argumentation stützen. Der Begriff "ultrascheisse" wird vom Professor diskret beiseite gewinkt. Interviewen ist eine Kunst,
der "Kumpelton" des Interviewers ist hier unangebracht. Die Frage, ob wir noch zu retten seien, darf übrigens getrost auf den ganzen Planeten bezogen werden und nicht nur auf Helvetien.
Um Ihre Bemerkung zum Professorentitel zu ergänzen: Es bedeutet vor allem auch, dass Herr Knutti keinen Grund hat, zu übertreiben. Er ist Prof an einer Uni von Weltrang. Weiter geht die Karriere wohl nicht mehr. Da könnte man sich auch etwas zurücklehnen und popcornmampfend die Debatte in den Medien mitverfolgen. Aber nein, er äussert sich alarmierend und setzt sich damit potentiell in die Nesseln.
Anders sieht das bei vielen unserer Parlamentarier und sogar Bundesräten aus: Die wollen wiedergewählt werden und ihre Verwaltungsratssitze behalten. Da kann man die Zukunft, in der die Enkel leben werden, schon mal beiseite schieben. Mit den Folgen muss man ja nicht mehr leben.
Skizze eines (gescheiterten, weil vielleicht zu naiven?) Versuchs mit Lokalpolitikern (und einer Politikerin) in einer gemeinsamen Austausch-Sitzung auch über die Klimakrise in eine Diskussion zu kommen:
Schilderung der eigenen Betroffenheit und der Einschätzung der Gesamtsituation auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Versuch das Thema Klima in einen grösseren Gesamtzusammenhang der Agenda 2030 einzubetten. Frage nach dem persönlichen Umgang mit diesen Fakten in die Runde.
Reaktionen:
Schilderung dessen, was die Gemeinde schon Gutes tut und noch vorhat durch den zuständigen Gemeinderat. Einladung zum Austausch mit der umweltverantwortlichen Person in der Verwaltung.
Schweigen.
Schweigen.
Protokollierung von Amtes wegen.
Schweigen.
Wertschätzung des Feuers für das Anliegen bei gleichzeitigem Ausdruck der Sorge um denjenigen, der das Thema einbringt und sich das alles "so zu Herzen nimmt und sich so drin verbissen hat". Bemerkung: "Es gibt auch Wissenschaftler, die dem IPCC gegenüber kritisch sind".
Schweigen.
Schweigen.
Schweigen.
Schweigen.
Schweigen.
Ausdruck der Sorge um die wirtschaftliche Prosperität und um die Bürger'innen, denen man "das", die dadurch drohenden massiven Veränderungen und den damit verbundenen Verzicht nicht zumuten kann. Es sei wichtig vernünftige Schritte zu machen.
Vorsitzender: "Ich denke das war ein gutes Schlusswort.
Wer hat noch Informationen?
Gehen wir zum gemeinsamen Nachtessen!"
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#Überforderung?
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