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Dabei gibt es längst eine dezentrale Lösung, den Crowd Notifier, mitentwickelt u.a. von „unserem“ Prof. Salathé. Müssen wir jetzt Monate später noch das deutsche Trauerspiel (mit der Luca App, die alle Versprechen brach, ausser ein guter Businesscase für die Besitzer zu sein) nachspielen? Während aber in Deutschland parallel dazu tatsächlich das Crowd-Notifier-Konzept in die offizielle staatliche Covid-App eingebaut wurde, scheint man bei uns komplett kapituliert zu haben vor der Datensammelsucht. Ich hatte illusorischerweise gehofft, das meineimpfung.ch-Debakel hätte das eine oder andere kommerzverklebte Auge geöffnet, aber das scheint nicht der Fall. Traurig!
Ja es ist auch mir unerklärlich warum das BAG Notify Me/Crowdnotifier bei swisscovid-app nicht promoted. Das Konzept ist da, die Umsetzung auch. Mir scheint das BAG resigniert gerade beim Thema Contact Tracing.
Versteh ich auch nicht und die Covid-App würde dadurch auch noch verbreiteter installiert werden.
Sowas nervt mich ungemein wenn man schon so schöne Lösungen wie Crowd Notifier hat.
Mal ganz abgesehen davon, dass nun wieder jeder Kanton seinen eigenen Quatsch aufbaut und nichts untereinander kompatibel ist.
Eine Implementation von Crowd Notifier in die Covid-App wird geprüft. Soweit ich weiss, hat im Moment aber die Zertifikatsgeschichte Priorität.
Eine Implementation in der bereits bestehenden Covid-App wäre natürlich wünschenswert, aber zur Not würde es doch auch genügen, wenn die Kantone die bereits bestehende NotifyMe App einsetzen würden. So wie ich das sehe, stützt diese sich doch genau auf das Crowd Notifier Protokoll der EPFL. Ich habe diese App bereits installiert und finde diese grundsätzlich sehr gelungen.
<ironie>
Weil es in der ganzen Schweiz ja nur eine einzige Person gibt, die genug von Crypto versteht, und die muss gerade den Schlamassel mit meineimpfung.ch auslöffeln?</ironie>
Ok, sehen wir's positiv, wenigstens wird es geprüft…
Immerhin...
Bern, 07.05.2021 - Das Covid-Zertifikat wird mit der Lösung des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) realisiert. Dies hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entschieden. Bis Ende Juni 2021 steht das System zur Ausstellung eines fälschungssicheren Covid-Zertifikats für geimpfte, genesene sowie zeitnah negativ getestete Personen auf Wunsch zur Verfügung.
Die Lösung des BIT ist EU-kompatibel, sicher, auf das notwendige technische Minimum beschränkt, und der Quellcode (Open Source) wird offengelegt. Dies war für die Wahl ausschlaggebend.
Das erinnert mich an die Debatte ums Geldspielgesetz: Wollen wir alle Internetdienstanbieter dazu zwingen, Mechanismen zur Internetzensur aufzubauen (DNS-Filter)? Ja klar, sonst gibt's keine Elefäntli mehr im Zoo. Aber ok, die ausländischen Casinos sind sicher böse. Man sperrt ja nur diese, versprochen. Ah halt, aber zum Jugendschutz vor Pornografie könnte man das Instrument doch auch gebrauchen. Oh, und diese schändlichen Urheberrechtsverletzungen, bitte auch sperren. Uber, Airbnb, booking.com, alles auch schädlich für die Schweizer Wirtschaft. Und liessen sich damit nicht auch besser Fake News und digitaler Einkaufstourismus eindämmen?
Frau Troncoso sagt es ganz richtig: «Solche Strukturen wecken Begehrlichkeiten.»
Einerseits verfügen Firmen wie Mindnow zweifelsohne über das notwendige Knowhow zielführende und funktionierende Tools zu bauen. Gleichzeitig machen sie aus genau dieser Experise ihren Business Case, indem sie gesammelte Daten für sich und ihre Klienten monetarisieren. Es scheint mir unvorstellbar, dass eine Unternehmung diese beiden Felder randscharf von einander abgrenzen kann. Also mein Vertrauen gewinnen sie nicht. Auch bei noch so oft wiederholten Beteuerungen.
Würde sogar sagen, dass ich gerade BEI noch so oft wiederholten Beteuerungen dem Unternehmen nicht vertrauen würde.
Das ist wie bei Hundebesitzern, die einem ungefragt hundertmal beteuern, dass ihr Hund eigentlich ganz lieb ist und niemals jemanden ohne Grund beissen würde. Da werde ich dann ganz besonders nervös.
Es gibt drei Gründe "datenunsichere" Lösungen zu verwenden wenn es sichere Lösungen gibt: Inkompetenz, Faulheit oder Absicht. Alles gute Gründe solche Lösungen so weit wie möglich zu meiden.
Ich würde "technokratische Selbstüberschätzung" als vierten Punkt hinzufügen...
Solange der Datenschutz bei solchen Apps nicht absolut sauber und „fremdgeprüft“ gewährleistet ist, nehme ich für den Restaurantbesuch mein altes Natel - oder verzichte auf diesen.
Am besten ohne Natel. Anhand der Antennen-Logs lässt sich die Position jedes Gerätes sehr engmaschig nachverfolgen. Und dies wir auch gelegentlich von Strafverfolgungsbehörden getan: https://www.aargauerzeitung.ch/aarg…ld.1268154
Die Covid App wurde leider schon von Schwaezern zerredet bevor's losging. Zumindest kann ja jeder eine noch bessere App fuer die Berner Restaurants schreiben. Das ist ja schon mal etwas.
Am zentralen Datenspeicher beim Kanton kann aber keine «noch bessere» App etwas ändern.
ich bin nicht IT-bewandert, trotzdem nehme ich den Datenschutz als Hohn wahr. Die Digitalisierung hat uns überrollt und wir haben zu spät realisiert, wer davon profitiert. Heute bin ich froh, wenn der Monteur über WhatsApp mir hilft, die Heizung neu zu starten, aber mich stören die Kameras im öffentlichen Raum, die sich wie von Geisterhand vermehren und auch meinen Restaurantbesuch ans Licht zerren würden. Ich hätte auch gern, der Datenschutz wäre ein heiliges Gesetz und würde quasi meine Privatsphäre garantieren. Aber ich glaube zu wissen, dass wir in der historischen Aufarbeitung erfahren werden, dass uns eh alles an Daten abgezogen wurde, was technisch möglich war.
Unsere Behörden haben ja grundsätzlich kein Problem mit dem Anlegen zentraler Datensammlungen und die Mehrheit der Stimmbürgys offenbar auch nicht. Bei Abstimmungen spricht sich die Mehrheit oft für mehr Kompetenzen der Bundespolizei oder mehr Verpflichtungen zum Datensammeln bei ISPs und Telcos aus.
Auch ohne geheimdienstliche Hintergedanken, Referenz-Architekturen mit zentralen Datenbanken (z.B. LAMP etc.) sind so tief in Denken von IT Expertys verankert, dass dies immer natürlicherweise die erste Wahl ist für jede neue Anwendung.
Für Personen, die auf Google-Dienste verzichten und anstelle des Play-Stores, F-Droid einsetzen, stehen die geforderten Check-in-Apps ganz bestimmt nicht zur Verfügung. So schnell wird man vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, möchte man nicht von Google und proprietären Apps überwacht bzw. getrackt werden. Schöne neue Welt!
Informationen zu Googles AAID gibt es hier: https://noyb.eu/de/ein-handy-gekauf…racking-id
Danke für den Beitrag liebe Republik.
Bereits mit den Impfprivilegien ist der Bundesrat zu weit gegangen. Nun werden zusätzlich unsere Daten gesammelt und niemand weiss was Sie damit anstellen werden. Offensichtlich haben sie auch nicht vor, diese nach der Pandemie zu löschen. Deutschland ist ein Paradebeispiel dafür, was mit solchen Daten angestellt werden kann.
Der Weg, den der Bundesrat eingeschlagen hat, ist Besorgniserregend. Ich hoffe wirklich, dass dem im Juni mittels Abstimmung ein Ende gesetzt wird.
Soweit ich weiss, sind weder die "Impfprivilegien" noch kantonale Datensammlungen Teil des Covid-19-Gesetzes. Oder liege ich da falsch?
Beim überfliegen des Gesetzestextes sehe ich grösstenteils Finanzhilfen und formelles wie bspw. Änderungen von Fristen. Mir ist nicht ganz klar wieso Sie diesen "mittels Abstimmung" ein Ende setzen möchten.
Da haben Sie recht. Aber die Tatsache, dass der Bundesrat Impfprivilegien nicht nur in Erwägung zieht, sondern bereits konkrete Pläne geschmiedet hat, zeigt mir mit welchen ethischen Überlegungen sie handeln und handeln werden. Mir den Eintrit ins Kino zu verbieten, weil ich nicht geimpft bin? Ich verstehe es einfach nicht. Und das Problem mit dem Covid Gesetz ist, dass Sie dazu ermächtigt sind, solche Ideen umzusetzen. Ich bin 23 Jahre alt und fürchte mich wirklich um die Zukunft meiner Generation.
Danke für den Artikel. Ich finde es schockierend, dass man plötzlich zentralisierte Lösungen für Checkins benutzen will. Neulich musste ich in einem Clubhouse Talk feststellen, dass selbst grünliberale Politiker, die ansonsten eine sehr pragmatische und vernünftige Politik betreiben, die Aussage machten, man müsse den Datenschutz etwas pragmatischer sehen - sprich reduzieren - wenn es um Checkins gehe, sozusagen dem „höheren Zweck“ zuliebe. Ich würde dem vielleicht sogar zustimmen, wenn es keine dezentrale Möglichkeit gäbe. Aber die gibt es, in Form der CrowdNotifier aka NotifyMe, welcher dezentral, wie die SwissCovid App, funktioniert und von denselben Entwicklern stammt (EPFL). Erschreckend, dass dies unseren Politikern nicht bewusst ist - und da spreche ich nicht von SVP Politikern, bei denen mich dies nicht überraschen würde. Und noch erschreckender ist es, dass die deutsche Corona Warn App einen vergleichbaren Mechanismus schon anbietet! Wer hat’s erfunden? Aber die Frage ist eben, wer benutzt diese Schweizer Erfindung? Auf jeden Fall nicht unsere Politiker. Angeblich fehlen die „gesetzlichen Grundlagen“, SwissCovid auch entsprechend zu erweitern. Sagen genau die Politiker, die eigentlich diese Grundlagen schaffen sollten. Was sie aber auch machen müssen, damit CrowdNotifier genutzt werden kann, ist die „Beweisumkehr“. Die momentanen Regelungen verpflichten Gastronomen, die Daten der Besucher zu erheben und - wie in Bern - sogar beim Kanton zu hinterlegen, was für mich durchaus totalitäre Züge hat. Dies führt dann zu solchen Rohrkrepierern wie diese Luca App. Viel besser wäre die Regel, dass der Besucher über die App die besuchten Restaurants registriert - man sieht die Umkehr - und dann im Bedarfsfall über Infektionsfälle bei dem Events informiert und so die Besucher gewarnt werden. Genau wie bei SwissCovid. Ja, das ist dann nicht mit staatlichem Zwang verbunden, es ist keine Quarantäneordnung, sondern eine Warnung. Es baut auf Eigenverantwortung. Genau wie die SwissCovid App. Müsste doch bei unseren Politikern gut ankommen? Ist Eigenverantwortung nicht sogar ein Lieblingswort der SVP? Zudem gewinnt man Zeit - man muss nicht vielen Menschen anrufen, den Telefonhörer in die Hand nehmen. Die Betroffenen werden innert Sekunden gewarnt. Liebe Politiker, studiert diese Lösungen, und probiert wenigstens zu verstehen, wie sie funktionieren. Das ist eure verdammte Pflicht, dafür haben wir euch gewählt.
Danke für Ihren Kommentar, den ich gleich so unterschreiben würde:)
Daran, dass falsche Daten angegeben werden können aber auch eine zentrale Datenbank nichts. Einerseits sollte es reichen, dass die Gastwirtinnen die Personalien mit den eingegeben Daten vergleichen. Andererseits müsste es reichen, wenn nur die Kontaktdaten stimmen. Mit einer Telefonnummer bzw E-Mail erreicht man die Leute, und nicht mit einem Brief.
Letztens habe ich jemanden gesehen, der den QR Code für die Kontaktdateneingabe fotografiert hat und dachte das passe jetzt so. Als Verantwortliche ist das eine Herausforderung.
Ich habe auch meine Bedenken gegenüber der API in Bern, schaut euch die einmal an.
Zum Glück habe ich kein Smartphone ...
Da schätze ich mich doch auch glücklich... :-) Aber sollte ich nun in Zukunft doch eins haben(müssen)? In die Beiz will ich schon auch wieder mal. Muss ich jetzt jedesmal jemand mit Smartphone dabei haben? Die Welt wird immer verrückter.
Ja, ich rechne damit, dass es (leider) irgendwann nicht mehr ohne gehen wird. Aber wegen einem Beizenbesuch werde ich keins anschaffen ...
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