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Toba ist einer meiner Lieblingsorte auf dem ganzen Planeten. Ich schaudere bei der Vorstellung von Millionen von Touristen. Was unkontrollierter Tourismus in einem korrupten Land wie Indonesien anrichten kann, sieht man gut auf Bali. Vom Patadis zur Hölle in einem Jahrzehnt. Und ja, mir ‚gut berereistem‘, entgeht die Ironie nicht.
Guten Tag Anonym
Als kleiner Anhaltspunkt dazu: In der Region liegt der gesetzlich festgelegte Mindestlohn (der wirklich knapp bemessen ist) bei knapp 3 Mio. Rupiah was knapp CHF 200 entspricht.
Eine Gallone Trinkwasser (19l) kosten etwa CHF 2.50
Für mich ein unheimlich starker Beitrag, der mir Zusammenhänge aufzeigt und Antworten auf kritische Fragen sucht. Dank den zahlreichen Links und Fotos konnte ich bequem in die indonesische Hemisphäre „eintauchen“. Zudem habe ich hier die Bestätigung gefunden, Zuchtfische auf meinem Teller zu meiden.
Zusätzlich habe ich von den Menschen am Tobasee ein Sprichwort kennengelernt: «NATO. No Action Talk Only.»
Wie wird es weitergehen am Tobasee?
Rudolf Lamprecht (ehem. Schweizer Fischzucht-Unternehmer):
Sein Credo: «Fish farming depends on clean water.» Je sauberer das Wasser, desto besser der Fisch – und desto besser das Geschäft. Mit durch Abfall oder Phosphat verunreinigtem Wasser schade man sich nur selbst. Die Kritik an seinem früheren Betrieb kann der Unternehmer nicht verstehen. Im Gegenteil: «Indonesien ist ein armes Land, die Leute dort brauchen Jobs, müssen ihre Ressourcen nachhaltig bewirtschaften.» Solche Jobs habe er zwanzig Jahre lang geschaffen, damit die Batak nicht in den Slums von Jakarta endeten.
...
Und plötzlich wird es dramatisch „Tourismusprojekt mit Schweizer Geld“ und 2019 die unangenehme Wendung...
... und ich denke an unsere überdüngten, kranken Seen im Kt. Luzern.
Übrigens, ich liebe gute Fischgerichte.
Ich wünsche allen, die diese hervorragende Recherche gelesen haben „FEED YOUR BRAIN“ und gute, nachhaltige Verdauung, Toni
Super, dass du dich dazu entschieden hast, auf Fisch zu verzichten. Am nachhaltigsten wäre ein vollständiger Verzicht auf tierische Produkte, wobei diese Umstellung etwas Zeit und Knowhow-Aufbau braucht.
Fisch aus Wildfang ist allerdings keineswegs das kleiner Übel als Fisch aus Zuchtanlagen. Die Meere sind bereits faktisch leergefischt und der ungebremste Konsum belastet das Ökosystem im Meer und somit auf dem ganzen Planeten massiv. Der Beifang wie Delfine oder Schildkröten verenden in den Schleppnetzen und werden anschliessen zu Fischmehl verarbeitet. Beispielsweise für die Krevettenzucht, womit sich der Kreis schliesst.
Rapsöl hat eine hervorragende Balance zwischen Omega 3 & 6 Fettsäuren und kann als Basis für eine ausgewogene, fischfreie Ernährung dienen. Auch Algen eignen sich als hervorragende Omega 3 Quelle!
Ich hoffe, dass du den Konsum von Fisch und fühlenden Lebewesen im allgemeinen nochmals überdenkst, denn die Auswirkungen scheinen dich ja durchaus zu beschäftigen. So schonen wir nicht nur die Tiere, sondern auch die Umwelt und sorgen für weniger Mikroplastik im eigenen Organismus. :-)
Sorry, diese Annahme „Super, dass du dich dazu entschieden hast, auf Fisch zu verzichten.“ ist falsch und ist eine {gut gemeinte?} Unterstellung.
• Denn ich geniesse mit Mass, was ich auswähle. Ich wünsche allen Leserinnen eine genussvolle Mahlzeit mit Fisch, Fleisch, Gemüse, Salaten, Obst, Süssigkeiten, einem Glas Wein u.a.m. nach persönlichem Gusto. Herzlich, Toni
Sehr interessanter Beitrag! Als Ethnologin finde ich es jedoch nicht nur sehr schade, dass im Text (Neben)Sätze stehen wie "Wie vor hundert Jahren" oder "... wie früher", sondern schlicht falsch. Diese Gesellschaft, diese Menschen haben eine Geschichte. Sätze wie diese zeichnen ein falsches Bild davon und sie sprechen diesen Gesellschaften, diesen Menschen eine Geschichte ab. Sie sind wohl viel mehr Ausdruck unserer eigenen Vorstellungen und Masstäbe von Modernität, Fortschritt und Entwicklung. Diese sollten mit viel Vorsicht auf andere Gesellschaften übertragen werden.
Wie würde man dies besser schreiben?
Am besten einfach diesen Zusatz weglassen. Aus meiner Sicht beinhaltet dieser Zusatz keine für den Inhalt des Textes relevante Informationen - ausser den oben genannten negativen Aspekten. Es wird im Text ja zum Beispiel sehr gut beschrieben, wieso die Menschen das Boot auf dem See als Hauptfortbewegungsmittel nutzen (das Vulkangestein ist sehr unwegig und steil, die Strasse nur sehr schmal, die Lage der Dörfer ist vermutlich nahe am Wasser...), dies hat also in erster Linie mit der Umgebung zu tun und gar nichts mit "vor 100 Jahren". Das Handeln der Menschen ist den lokalen gegebenen Bedingungen angepasst und so sollte man es auch verstehen und beschreiben - was im Text ja auch gut gemacht wird. Den Zusatz braucht es deshalb gar nicht.
Leider nicht. Die Fischfarm wurde zwar von Rudolf Lamprecht, einem Schweizer, gegründet. Mittlerweile gehört sie aber zur Golden Springs Group – diese ist in Singapur zuhause, und dort natürlich ziemlich unreguliert.
"Vor etwa 150 Jahren wurden die einst kannibalischen Batak missioniert – von einem Deutschen." Die Behauptung des Kannibalismus ist fragwürdig. Sie beruht auf imperialistischen und kolonialismusapologetischen Äusserungen des 19. Jahrhunderts, als EuropäerInnen sich häufig mit dem Zweck der Bereicherung in diesen Gebieten bewegten und ihre eigentlichen Motive mit Behauptungen der angeblichen Kulturlosigkeit, Wildheit, Naivität und Grausamkeit der Lokalbevölkerung kaschierten. Ida Pfeiffers Reiseberichte sind in diesem Zusammenhang exemplarisch aufschlussreich, in ihrer völligen Verkennung der Kultur der Batak und ihrer Projektion eigener Ängste und Gefühle. Das Konzept der Gleichwertigkeit von Kulturen beruht auch darauf, die Geschichte verschiedener Kulturen unpolemisch und faktenbasiert darzustellen. Wie wäre es mit der Feststellung: "Vor etwa 150 Jahren wurden die einst im Einklang mit der Natur lebenden Batak missioniert - von einem Deutschen."? Das würde zur Reportage viel besser passen und einen Bezug zum Hauptthema herstellen, der Zerstörung von Lebensräumen durch industrielle Fischzucht.
Geschichte ist die Wiederholung des Immergleichen.
Das Ganze erinnert mich an einen Beitrag aus einem älteren GEO Magazin. Dort ging es um die Geschichte des Goldrauschs in Kalifornien. Über viele Jahre war dieser Wirtschaftszweig entscheidend für den wirtschaftlichen Aufbau der gesamten Region. Bis die Kalifornier eines Tages entdeckten, dass das Klima perfekt für die Landwirtschaft geeignet war. Die Gemüsebauern haben nach einiger Zeit die Goldschürfer (welche mittlerweile industriell arbeiteten) geklagt, weil das quecksilberhaltige Wasser ihre Pflanzen gekillt hat. Sie haben Jahrelang die Prozesse verloren.... bis der Umsatz der Landwirtschaft den Umsatz aus dem Goldbergbau überholt hat. Danach haben dann auch die Gerichte plötzlich anders entschieden.
Wenn man die Welt verstehen will, dann sollte man sich einen Grundsatz besonders einprägen: Es geht immer nur ums Geld.
3000 Rupien entsprechen 10 Fr solche Angaben sind in vielen Artikeln zu lesen. Diese sind wenig Aussagekräftig was kann Menschen für 3000 Rupien kaufen. Mein Wunsch an die Autor:innen: schreibt ein Vergleich zu den realen Lebenshaltungskosten. So das ich eine Idee habe ob es eine gute oder schlechte Bezahlung ist.
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