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Schöne geschrieben: "zum Denken zu verführen – zu einem Denken, das sich nicht im Problem­lösen erschöpft, das sich auf fremde Perspektiven einlässt und mit Ambivalenzen umgehen kann".
Zweitens: Respekt vor Andersdenkenden. Und drittens die jungen Leute ermutigen, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

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Schule als Ort, wo Traditionen, Mythen, Kultur, Wissen gelehrt werden und auch subversives , neues Denken gelernt werden kann. War mir eine Freude den Artikel zu lesen.

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Vielen Dank für den Artikel, ihr Engagement macht Mut. Es braucht unbedingt Lehrer, die kritisch das System hinterfragen.

Als Jugendliche im Gymnasium hatte ich genau das vermisst. Im Grossen und Ganzen kam mir damals die Schule wie ein Brutkasten für eine Leistungs- und witschaftlich orientierte, elitäre Gesellschaft vor, ich war dabei in meiner Vorstellung sowas wie ein Unkraut. Bisher eine interessierte, breitwillige Schülerin ging ich in eine Art stille Rebellion und verweigerte mich, zog mich zurück, war zunehmend unsicher und davon überzeugt, ein "Fehler" zu sein. Ein Lehrer wie Sie hätte mir Mut gemacht.

Es braucht diese offenen, grundsätzlichen, Diskussionen mit interdisziplinärem Ansatz (im Gegensatz zu den von mir als Schülerin damals eher als mitbewerteten Unterrichtsteil erlebten "Konversationen", wo man nicht einfach seine Meinung sagte sondern vorallem darauf bedacht war, möglichst eloquent und stichhaltig zu argumentieren und herauszufinden, was die Lehrperson hören wollte - also insgesamt vorallem "nichts Dummes" zu sagen und sich nicht zu blamieren. Und interdiszplinär ja, auch wenn es nicht einfach ist, weil aber alles andere unrealistisch wäre - das Leben ist keine Fächerschublade). Es braucht unbedingt diese seitens der Lehrer vorgelebte aufmerksame, offene, nicht wertende Haltung, das Hinterfragen von Richtig und Falsch, damit sind Sie ein wertvolles Vorbild.

Die Hemmungen zur offenen Diskussion ist übrigens eine weit verbreitete (aus meiner Sicht unnötige) Kultur, die ich auch an der Uni und später als Tutorin beim Studentenunterricht und bei der Arbeit im grösseren Team immer wieder erlebte. Hier kann die Schule einen sehr wertvollen Beitrag leisten indem eine andere Kultur gelehrt wird und junge Schüler ermutigt werden, ihre Meinung zu sagen. Aus meiner Sicht könnte man ruhig auch schon in der Primarschule damit beginnen. Ich bin überzeugt, dass sich dies schon verändert hat seit meiner eigenen Schulzeit. Jedoch beobachte ich bei jungen Studenten im Praktikum oft noch diese angepasste und kontrollierte Haltung sowie die Angst, etwas Falsches zu sagen in der Öffentlichkeit oder in Anwesenheit hierarchisch höher gestellter Kollegen. Da fehlt schlicht die Grundlage für eine echte Diskussion. Eure Arbeit als Lehrer ist dermassen wichtig, ihr seid Gesellschaftsbildend, ihr könnt ein Vorbild sein für Zivilcourage.

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Danke Marcel Hänggi! Sie sprechen aus, was mich bewegt. Ich freue mich über Lehrpersonen, die weiterdenken, in Frage stellen und mithelfen, die Schule zu einem andern Ort zu machen. Als Musikerin, die immer unterrichtet hat, habe ich ungefähr 40 Jahre lang miterlebt, wie sich die Schule bewegt. Wenn wir nicht ENDLICH Kunst Literatur und Musik als etwas Lebensnotwendiges begreifen, die verschiedenen Fächer interdiszplinär zusammenführen und daraus lernen, wie wir dadurch eigenständig mit den Schwierigkeiten, die sich nicht eindimensional und linear lösen lassen umgehen, dann haben wir eh verloren. Ich hoffe, Sie haben viele NachahmerInnen. Good Luck auf Ihrem Weg!

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Margrit H.
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Kunst, Literatur und Musik interdisziplinär zusammenführen kann man auf eine sehr fruchtbare Weise mit Theater spielen erreichen. Dabei wird auch der eigene Körper intensiv erfahren und Sozialkompetenz eingeübt. Schreiben die Schüler die Texte selber, oder adaptieren sie einen klassischen Text an ihre Lebenssituation, geht ein intensiver Prozess der Auseinandersetzung mit dem Thema voraus.
Liebe Lehrer*innen, es gibt viele tolle Theaterpädagog*innen, die euch gerne unterstützen.

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ich kann ihnen nur zustimmen. die theaterarbeit mit kindern war für mich jeweils die anstrengendste, aber gleichzeitig auch die erfüllendste zeit während meiner berufstätigkeit. nie habe ich die schülerInnen mehr wachsen gesehen als während eines theaterprojekts - fürs leben...

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Carlo Baumgartner - Gymnasiallehrer
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Wie wohltuend dieses wirklichkeitsnahe Plädoyer für eine ganz andere Bildungsstätte zu lesen ! Als ehemaliger Gymnasiallehrer bin ich überzeugt, dass die Analyse von Marcel Hänggi tiefgreifend und herausfordernd ist. Sie eröffnet fruchtbare Perspektiven, die für die Umgestaltung des Unterrichts notwendig sind.
Die Denkreife, sowohl des Lehrers als auch der Schüler-innen, wird vor allem entwickelt, wenn der Unterricht als echter Austausch praktiziert wird. Die streikende Klima-Jugend weist auf die beängstigende, erstarrte Unzulänglichkeit unserer Elite, die Welt zu verstehen, hin. Sie ruft nach neuen Wegen, unsere Zukunft zu gestalten. Es ist dringend in diesen Krisenzeiten, die Schüler-innen in den Gestaltungsprozess des Unterrichts einzubeziehen. Wir leben in einer Welt, die die Wertvorstellung der Lebens radikal infrage stellen und neu erfinden muss.

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Danke für dieses grossartige Plädoyer für eine Schule, die den Namen „Bildungsstätte“ wirklich verdient!
Ich erinnere mich, wie zu meiner Zeit im Gymnasium an einer Maturitätsfeier der Satz (dem Sinne nach) geäussert wurde, dass die Gymnasialzeit auch eine Zeit des zweckfreien Tuns sei. Damit wurde etwas ganz Wesentliches formuliert, denn:
Kritisches und schöpferisches Denken lernen, Träume und Klarheit in Balance zu bringen, Perspektiven zu wechseln, Fragen zu stellen, lernen, mit Ungewissheiten umzugehen, sich auf Holzwegen zu verirren und fehlende Antworten auszuhalten – all das brauchen junge Menschen, brauchen wir alle.
Lehrpersonen, die mit einer solchen Haltung an ihre schwierige Aufgabe herangehen, vermitteln Hoffnung, Mut und Zuversicht auch in unüberblickbaren Zeiten.

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Vielen Dank! Ein wunderbarer Text, welcher die Komplexität des Berufs „Lehrerinnen“ sehr treffend beschreibt!
Als Familienvater sehe ich betreffend Erziehungsfragen zudem sehr viele Parallelen...!

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Albert America
Grafik und Webdesign
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· editiert

Schön, den Tag mit einem solchen Text zu beginnen. Danke. Er ruft mir meine "guten" LehrerInnen in Erinnerung. Es war nicht ihre fachliche Kompetenz die mir blieb, auch wenn sie die mitbrachten. Es war eher ihre Aufmerksamkeit, ihre Sozialkompetenz, ihre Menschlichkeit und ihre Kritikfähigkeit die in Erinnerung blieb. Sie waren wichtige Begleiter auf meinem Weg.

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Marcel, ich finde Deine Perspektive richtig und wertvoll.

Als Laie denke ich, dass alternative Schulmodelle (Montessori, IB) auch versuchen, Deine selbe Frage zu beantworten. Allerdings, eben—wie Du korrekt beobachtest—in einem kontrollierten Raum. Im weiteren Schulsystem ist Dein Ansatz wichtig.

Ob er funktioniert, findest Du nur heraus, wenn Du's versuchst. Und so reflektiert wie Du schreibst, denke ich, dass Du deinen Ansatz anpassen und verfeinern wirst, wie's eben benötigt ist. In der Hoffnung, dass durch Deine Schüler auch die anderen Lehrer*innen herausgefordert werden.

Persönlich bin ich für meine Ausbildung sehr dankbar. Ich denke, dass viele meiner Lehrer*innen versucht haben, uns zum Denken an zu regen. Auch wenn vieles (Geschichte, Sozialkunde, etc.) erst Jahre später mit etwas weiterer Weltanschauung erst so richtig Sinn gemacht hat, hatten meine Lehrer*innen das alles gesät. Mehr hätte ich auch nicht verlangen können. Denn wie ein*e Kind/Jugendliche*r mit 6–18 Jahren Lebenserfahrung irgendwo in Zentraleuropa das Leben (Freude, Leiden, etc.) in anderen Teilen der Welt verstehen, ohne etwas gesehen zu haben. In dem Alter können wir ja oft nicht einmal unsere Geschwister oder Freunde*innen verstehen (geschweige denn die Eltern), deren Leben wir wohl am besten kennen.

Wenn ich mir das ganze nochmals ansehe, würde ich sagen:

  1. Wenn Lehrer*innen es schaffen, uns allen das Denken zu lehren, dann haben wir schon viel erreicht (danke!)

  2. Wenn Lehrer*innen es dann auch noch schaffen, uns Empathie bei zu bringen, es schaffen uns die Welt aus anderen Augen zu sehen, ist das toll. Literatur ist definitiv ein Schlüssel dazu, aber so ist auch die Kommunikation davon. Nicht nur die Analyse und Grammatik und Struktur einer Geschichte, aber das Ausmalen der Welt. Das ist schwer. Ich denke meine Sprachlehrer*innen hatten das versucht, aber zumindest bei mir ist das nicht angekommen. Nicht nur in Deutsch, sondern auch in den Fremdsprachen, die ja ein Schlüssel in andere Kulturen und Denkmuster sind.

  3. Vernetztes Denken kommt für mich als drittes, weil es ohne Empathie leer und wertlos (i.e. es hat keine Werte) ist. Ebenso wichtig, weil es uns erlaubt ein Gesamtbild zu schaffen.

Alles das ist sehr schwer, aber ist meines Erachtens das höchste Gute, das eine Ausbildung erreichen kann und jede*r Lehrer*in, die/der danach strebt ist lobenswert. Hoffentlich inspiriert das die jungen Leute, die dann hoffentlich auch und älteren Leute weiter anspornen.

Vielen Dank und alles Gute mit dem Lehrplan!

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Schön und gut und richtig und doch sehr einseitig. Das wichtigste Wort in diesem Artikel ist „gestaltungskompetent“. Nur f ragt sich, wie diese Kompetenz gefördert werden könnte. Und da fällt auf, dass nur von intellektueller Befähigung resp. Auseinandersetzung die Rede ist. Die Möglichkeit, auf verschiedenen Feldern im schulischen Zusammenhang kreative Selbsttätigkeit anzubieten, wäre nach meiner Ansicht unverzichtbar. Gerade in kreativer Arbeit lässt sich erleben, wie sehr Imagination, Beobachten und scharfes Nachdenken ineinander greifen. Damit stellt sich ein Verständnis ein, was wünschenswert ist: Zugang zur Unfassbarkeit und Komplexität der Wirklichkeit, nicht zuletzt auch aus dem Bemühen, unterschiedliche Sichtweisen in die eigene Gestaltungsarbeit einfliessen zu lassen. Die Gestaltungskompetenz kann nicht ausschliesslich auf intellektuellem Weg gefördert werden. Kreative Prozesse führen im besten Fall dazu, sich emphatisch zu bewegen und dabei einen eigenen Standpunkt zu finden, der für Handlungsfähigkeit die Voraussetzung ist.

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Lieber Herr G., völlig einverstanden. Habe ich zu erwähnen versäumt, vielleicht, weil es für mich so selbstverständlich ist, dass Produktion und Rezeption Hand in Hand gehen müssen.

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Lieber Herr Hänggi, lieber Herr G.,

zunächst sehr herzlichen Dank - auch der Republik - für Ihre Gedanken.
Ich möchte zu bedenken geben, dass ein wichtiges Element fehlt.
Sie haben nicht davon gesprochen, weil dieses Element eben im üblichen Bildungskanon sträflich und zunehmend vernachlässigt wird und also im Bildungskanon zu verschwinden droht, obwohl Grundlage jeden menschlichen Tuns: Das Händische und die sinnliche Wahrnehmung, die durch händische Tätigkeit erworben und geschärft wird. Davon profitiert nicht nur die Denkfähigkeit an sich ( wie die Neurologen immer betonen), sondern eben auch der ganze Mensch in seiner Vielseitigkeit, die wiederum Voraussetzung ist für Weltbürgertum und Gestaltungskompetenz.
Wie einst Pestalozzi richtig argumentiert hat, braucht es Bildung von Kopf, Herz und Hand um den Potentialen der Menschen gerecht zu werden .
Davon bewegen wir uns mit unserem auf Technologie fokussierten Bildungssystem zunehmend weiter weg: die Resultate dieser Einseitigkeit sind nicht nur in der aktuellen Auseinandersetzung sondern erst recht in der Klimaproblematik zu besichtigen.
Change the system heisst für mich zentral, dieses Ungleichgewicht wieder in's Lot zu bringen. Damit ist unter anderem der Scheinwerfer auf die Wertigkeit der händischen Arbeit gerichtet.
Ob wir diesen Zusammenhang be-greifen wollen?

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Sehr interessanter Text, den ich gerne mit einer Idee ergänzen möchte. Denken, Zusammenhänge erkennen und Visionen entwickeln können hängt stark davon ab, wie gut ich über die Welt informiert bin. Rilke hilft kaum weiter in der Klimakrise, wenn Faktenkenntnisse fehlen. Hier setzen wir an (meine Kollegin und ich). Wir entwickeln Unterrichtsunterlagen v. a. für die Sek I, die auf aktuellen Medienerzeugnissen basieren. Nebst einem Glossar, das die Lektüre erleichtern soll, bieten wir Fragen zum Textverständnis und Anstösse zum Weiterdenken, Ideen entwickeln, weiter Recherchieren. Zudem lernen die Kids vertrauenswürdige Presseerzeugnisse kennen und erfahren, wie sie sich per Radio/ Podcasts informieren können. An diesen top aktuellen Inhalten üben sie ihre Lese- und Hörkompetenz, schärfen ihre Kenntnis über das aktuelle Weltgeschehen und bauen in Diskussionen eine eigene Haltung auf. Im Bezug auf die Klimakrise haben wir zum Beispiel das lange Interview "Herr Knutti, sind wir noch zu retten?" der Republik aufgearbeitet (und gratis an Lehrpersonen verteilt). Über das Projekt und dessen Weiterentwicklung kann man sich auf text-inform.ch informieren.

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danke für den Tipp.

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Sehr interessanter Artikel von einem jungen Kollegen, der mindestens eine Generation jünger ist als ich (Jahrgang 1942). Als ehemalige Sek.I-Lehrerin unterrichtete bereits ganz ähnlich, hatte für den Deutschunterricht in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts ein Sachbuch mit ausgewählten Texten im Klassensatz angeschafft. Bei meiner Pensionierung habe ich die Bücher weggeworfen, weil die Texte bereits veraltet (mehr als zwanzig Jahre alt) waren. Mit den Schülern diskutierten wir viel nach dem Gelesenen. Manchmal hatte ich beinahe ein schlechtes Gewissen, weil ich mit dem andern Lehrstoff in Verzug geriet. Ob das Diskutieren genützt hat? Ich weiss es nicht. Die andere Betrachtungsweise und das Denken wurden bestimmt gefördert.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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«Denken lernen» – nannte wir das nicht mal: «die Philosophie»? Denn es gibt keiner Weisheit letzter Schluss und auch die Gewissheiten des gesunden Menschen versanden.

Auch Martha C. Nussbaum verteidigte gegenüber dem rationalisierenden Verwertungsdenken die liberal education und das «Weltbürger*innentum», etwa in Cultivating Humanity: A Classical Defense of Reform in Liberal Education (1997).

Als weiterer Bezugspunkt könnte Paolo Freire und die Critical Pedagogy sein. Diese lehnt die Idee ab, dass Wissen politisch neutral ist und befürwortet, dass Lehren ein inhärend politischer Akt ist, ob dies Lehrer*innen anerkennen oder nicht. Kritische Pädagog*innen insistieren darauf, dass Themen der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit sowie Demokratie nicht vom Akt des Lehrens und Lernens zu trennen sind.

Danke für das Votum für mehr Bildung und weniger Ausbildung.

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Sie hätte ich gern als Deutschlehrer gehabt im Gymi...

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Artifex Digitalis
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Lieber Herr Hänggi,

sehr spannende Überlegungen, vielen Dank. Allerdings ist ihr Fokus sehr auf der Gymnasialstufe, was natürlich ihr momentanes Umfeld ausmacht.

Erstens könnte sich doch so ein Paradigm-Shift doch schon viel früher im Lebens- und Bildungsweg eines Menschen entwickeln, zweitens spricht nichts dagegen, auch auf anderen Bildungswegen wie in Berufslehren andere Möglichkeiten zu etablieren. Die gibt es tatsächlich auch noch und auch da hat man einiges zu bieten.

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Ich bin ein bisschen sprachlos. Es gibt das Fach Geografie.. und im Lehrplan der meisten Kantone im Fach Geografie sind Meterologie & Klimatologie - konkret Wetter, Klima, vergangene und insbesondere der menschgemachte aktuelle Klimawandel - wichtige Unterrichtsthemen. In meinem Geounterricht nehmen wir uns dafür ein ganzes Jahr Zeit. Ursachen, versch. Szenarien (IPCC) und ihre Auswirkungen in verschiedenen Regionen (sozial/gesundheitlich/kulturell, ökologisch, wirtschaftlich und politisch) sowie mögliche Massnahmen. Auch wenn ich von der Ignoranz bezüglich des Fachs Geografie geschockt bin (Autor und Republik - der Artikel wird doch von der Republikredaktion gegengelesen?), freut es mich sowohl als Geografie- wie auch als Sprachlehrerin, dass er hier so viele wertvolle Unterrichtsideen präsentiert werden. Leider werden im Sprachunterricht oft mit Halbwissen laue pro und kontra Diskussionen geführt, auch in anderen Bereichen der Geografi - auch Landwirtschaft (Perspektive von Bauern 'im Süden'), Migration und Globalisierung sind wichtige Themen des GG Unterrichts. An unserer Schule arbeiten einige GG Lehrpersonen mit den Sprachlehrpersonen zusammen - ein Blick auf die Lehrpläne anderer Fächer lohnt sich. Ich wünsche Herrn Hänggi einen guten Start in diesem wundervollen Beruf.

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Ich verstehe Ihre Sprachlosigkeit nicht ganz. Ich thematisiere den Geografieunterricht nicht, darum sehe ich nicht, wo Sie eine Ignoranz diesem Fach gegenüber sehen.
Natürlich ist die Klimakrise im Geografieunterricht eines der ganz großen Themen; auch in den anderen Naturwissenschaften, in Geschichte, Ökonomie müssen Aspekte der Klimakrise zur Sprache kommen, und ich gehe davon aus, dass das bei den meisten Lehrer*innen auch der Fall sei. Aber das entlastet mich als Sprachlehrer ja nicht davon, einen Umgang mit dem Thema zu finden.
Und ich habe geschrieben: Am Wissen fehlt es nicht, dass wir gegenüber der Klimakrise versagen. Das vermitteln die Gymnasien durchaus. Davon handelt der Text nicht.

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Vor lauter Aufregung über die unten zitierten Zeilen habe ich mich zu wenig differenziert ausgedrückt und entschuldige mich dafür. Zudem habe ich meine Wertschätzung für den Grundgedanken nicht genügend zum Ausdruck gebracht. Ich habe mich vorallem auf diese Sätze bezogen: "Was für Fachleute sollen das Fach unterrichten? Physikerinnen? Biologen? Ökonominnen? Historiker?

Die Klimakrise als Krise anerkennen – das heisst auch, zu erkennen, dass kein Lebens­bereich von ihr unberührt bleibt."

Denn dies ist m.E. insbesondere die Aufgabe des Faches Geografie als Schnittstelle zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften. Allgemein macht es Sinn, wenn man sich abspricht welche Themen wann und wie behandelt werden. Beim Thema Rosenproduktion in Afrika findet in meinem Unterricht beispielsweise auch Goethes Gedicht 'Blumengruss' in den Geografieunterricht Eingang, idR in Absprache mit der D-Lehrperson. Mit Geschichte kann man ebenfalls die Auswirkungen vergangene Klimaereignisse analysieren - die französische Revolution, wie auch der Untergang des römischen Reiches als Beispiele von Folgen drastischer Klimaveränderungen, denen die Gesellschaft in ihrer damaligen Situation/Machtkonstellation nicht gewappnet war.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Lieber Herr Hänggi, ich wünschte, ich hätte einen Deutschlehrer gehabt wie Sie. (Und auch sonst noch ein paar Lehrpersonen, die sich derartige Gedanken zu ihrer Arbeit gemacht und diese auch umgesetzt hätten...)
Das einzige, was ich nach 6,5 Jahren gymnasialem Deutschunterricht "gelernt" hatte, war: "Wieso soll der das Recht haben, meine Aufsätze zu bewerten? Ich weiss ja nicht mal, ob der überhaupt schreiben kann."
(Ok, mit viel gutem Willen könnte man das als kritisches Denken interpretieren:-))
((Ach ja, und "Bürgerliches Trauerspiel find ich doof" habe ich auch noch mitgenommen fürs Leben.))

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Ah das "Bürgerliches Trauerspiel" erinnert mich gerade wieder an meine mündlich Deutsch Matura. Das wäre die korrekte Antwort gewesen auf die Frage "Um welche Literaturgattung handelt es sich". Immerhin brachte meine Antwort "Drama!" den Lehrer zum schmunzeln. Heute würde ich wohl mit "Buch!" antworten ;-)

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich erinnere mich an den Satz "Die Rose gebrochen, eh der Sturm sie entblättert", ich glaube, aus Emilia Galotti. Daran könnte man so gut anknüpfen, um patriarchale Vorstellungen von weiblicher Tugend und weiblichen Lebensentwürfen aufzudecken.
Aber eben: könnte.
Ich glaube, mein Deutschlehrer hätte das Wort Feminismus nicht mal richtig buchstabieren können.

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Ob eine Lehrperson wirklich Einfluss auf die intrinsische Motivation der Lernenden hat und darüber hinaus diese berühren kann, hängt - wie neuere erziehungswissenschaftliche Forschung zeigt - vor allem mit der Persönlichkeit der Lehrperson zusammen. Fachliche Kompetenz ist auch wichtig, ansprechend didaktisch aufbereitet. Viel Energie gilt es aber auf die eigene Glaubwürdigkeit als Mensch einzusetzen. Da gilt es auch, sich ständig auf die eigenen Absichten abzufragen: Wieviel "Confirmation Bias" wirkt bei mir? Reagiere ich nur positiv, wenn die Debatte in Richtung meiner Überzeugungen geht? Bin ich offen genug, selber auch emotional andere Perspektiven gelten zu lassen, nicht nur rational? Sie selber haben sicher eine gewisse Reife darin erlangt.
Sosehr beispielsweise die Klimakrise bedrohlich und aktuell ist: Es gilt zu relativieren, ob ich als Lehrperson, ob Menschen überhaupt wirklich so komplexe Geschehnisse in Raum und Zeit genügend durchdringen können. Dass auch Utopien oder Dystopien nur "wenig dimensionale Rumpfwelten" sind.
Das aktuelle Geschehen in den Begriff "falsches System" zu fassen, ist doch eher ideologisch. Das wird bei kritischen SchülerInnen unter Umständen Reaktanz erzeugen, wenn sie nicht die gleiche Ideologie teilen. Die SchülerInnen riechen stets die Absicht hinter pädagogischem Wirken. Hier müsste der Denk- und Debattier-Raum für Philosophie geöffnet werden, zumindest für philosophisches Fragen: Was können wir überhaupt (sicher) wissen über Raum und Zeit und unsere Existenz? Was kann unser gemeinsames Interesse in dieser Unsicherheit sein? Der kleinste gemeinsame Nenner, der in einer Klasse zu finden ist, muss genügen. Einzelne springen auf das Thema auf. Mehr liegt nicht drin, mehr kann öffentliche Schule nicht leisten.

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Die Gefahr der Reaktanz besteht natürlich. Aber indem man feststellt, dass unser gegenwärtiges System falsch ist (was auch immer «System» genau heißen mag), gibt man ja noch nicht vor, welches denn richtig wäre. Dies vorzugeben, wäre ideologisch; festzustellen, dass das gegenwärtige falsch ist, ist mit Blick auf die Umwelt- und andere Krisen nicht nur offensichtlich, sondern auch wissenschaftlich gut abgestützt (IPCC SR1.5 2018). Fragen wie die, was wir wissen können und wo die Grenzen unseres Wissens sind, sind wichtig. Ich hoffe, dass die auch in den naturwissenschaftlichen Fächern gestellt werden, weiß es aber nicht.

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Auch die Aussage "unser System ist falsch" beinhaltet bereits ideologische Anteile. Wer weiss denn mit Sicherheit, ob es nicht nur ein - grosses - Korrektiv erfordert? Im historischen Kontext ist dieses "System" auch ein grosser Erfolg für die Menschheit gewesen. (Gesundheit, Wohlstand, Bildung, Freiheit, Rechte,...für immer mehr Menschen in noch nie dagewesenem Ausmass). Dass wir so offen an Gymnasien disputieren können, ist ein grosser Luxus, wahrscheinlich hat es auch einige SchülerInnen aus nichtweisser oder bildungsferner Herkunft drin (noch zu wenige, aber immerhin), die noch vor 2 Generationen undenkbar waren. Im langen historischen Kontext sieht dieses "System" eben mindestens gleich positiv wie negativ aus. Perfekt ist nichts, was Menschen tun, nun ist es an der Zeit, die Schwächen des Systems zu korrigieren, aber mit der Eliminierung und Negativierung des gesamtes Begriffs implizieren Sie eben, dass das ganze System weg muss.

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da möcht ich ja beinah Lehrer werden. Mässi.

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Da möchte ich beinahe wieder zurück ans Gymnasium, als Schüler. Wobei ich das sowieso gern Tun würde, wie unbeschwert doch das Leben war :-) (Das habe ich damals selbstverständlich ganz anders erlebt)

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich auch (wie man meinem früheren Post entnehmen kann), und ich fürchte, ich habe es immer noch nicht verarbeitet. Meine einzige Motivation, nochmal an die Schule zu gehen, wäre es, mit dem Wissensstand, der Argumentationsfähigkeit und dem Selbstvertrauen von heute die grösstenteils unfähigen Lehrpersonen von damals knallhart in den Senkel zu stellen. Ich empfand die Schule als komplette Zeitverschwendung, geistigen Leerlauf, Geist- und Neugierabtötungsmaschine... deshalb hat mir der Text von Herrn Hänggi so gefallen!

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Bildender
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Als angehender Anglistiklehrer kommt mir in Bezug auf die schönen Zeilen zu Ambivalenz und Unsicherheit folgendes Keats-Zitat in den Sinn:

"[a]nd at once it struck me what quality went to form a Man of Achievement, especially in Literature, and which Shakespeare possessed so enormously—I mean Negative Capability, that is, when a man is capable of being in uncertainties, mysteries, doubts, without any irritable reaching after fact and reason"

Auch wenn hier die romantische Brille die offenkundige Relevanz von Fakten ein bisschen aussen vor lässt, gefällt mir die Beschreibung gut für das, was Sie in ihrem Artikel auch vom gymnasialen Unterricht fordern: eine Toleranz dafür zu fördern, dass nicht alles immer eindeutig ist.

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danke für das schöne Zitat!

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Böse böse Lehrperson
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Schön und gut.... aber da ist doch so eine Prechtsche Leere. Welche Texte genau und mit welchem ungefähren didaktischen Vorgehen? Keinen Jahresplan, nein danke, aber eine Minimalstruktur... Texte aus Afrika? Sure! Eher "I Write What I Like", "Anthills of the Savannah" oder "The Palmwine Drinkard"? Und wer GymnasistInnen mit Goethe od Rilke begeistern kann verdient definitiv einen Pädagogik Nobel Preis....

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Also mich hat sowohl Goethe als auch Rilke im Gymnasium begeistert - aber die Meinung von Germanistinnen sind sicher nicht die Norm. ;-)

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Was mir am meisten blieb, war die Be-Geist-erung einzelner Lehrer für ihr Gebiet. Das überträgt sich. Unvergessen jener Mathelehrer, der in mir eine Faszination für präzises Denken wecken konnte in einem Fach, das ich zuvor als maximale Frustration und totales Versagenserlebnis kennengelernt hatte. Wie er das hingekriegt hat?
Heute denke ich, absichtslos. Er war einfach begeistert von dem, was er tut, von der Möglichkeit, unseren Blick über die Mathematik hinaus zu öffnen. Er hat von Philosophen erzählt, die auch Mathematiker waren, wie sie an die Welt herangingen, und konnte uns nach Massgabe seiner Laune (denn launisch war er ganz gewiss) auch einmal übers Wochenende ein Gedicht mitgeben statt einer Mathematikaufgabe.

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Regisseur
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Ich habe das Glück gehabt einen Deutschlehrer mit ähnlich grandiosen Denkansätzen im Gymnasium zu genießen wie Sie diese vertreten (leider nur für zwei Jahre) und lege Ihnen ans Herz diesen Pfad des kritischen Lehrens, respektive des Lehrens der kritischen Denkfähigkeit nie zu verlassen.

Auch wenn die meisten Lehrer anfänglich schon mit dem Gedanken starten Menschen zu prägen, wissen die wenigen, wahrhftigen “Meister ihres Fachs” wohl gar nicht wie stark sie das eigentlich bei einigen Individuen wirklich getan haben.

Danke für Ihre Worte und hier auch gleich noch an dieser Stelle ein “danke” an Herrn Lüssy. Und falls Sie das lesen CL; ja, meine Interpunktion ist sicher immer noch nicht perfekt, aber es ging mir auch damals schon eher um den Inhalt. ;)

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Mittelschullehrer für Geografie
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Als Geografie-Lehrer an einer Kanti staune ich über die Aufzählung von Fächern, die sich mit Klimawandel beschäftigen könnten. Im Geografie- Unterricht tun wir dies schon seit Jahrzehnten! Eigenartig dass es der Autor nicht gemerkt hat. Oder war da ein unfähige/r Lehrer/in am Werk, der dieses Thema einfach ausgelassen hat?

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Asche auf mein Haupt. Natürlich, Geografie auch. Das war nicht als abschließende Aufzählung gemeint.

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Mittelschullehrer für Geografie
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😉. Ein Wink, um präsent zu sein

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Urs Saxer
Gymnasiallehrer für Wirtschaft und Recht
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Vielen Dank für Ihren anregenden Artikel. Zur folgenden Passage antworte ich Ihnen gerne:

«Es ist eine Ernüchterung meiner ersten Unterrichts­erfahrungen: Ich bin umgeben von vielen Fachleuten, die alle ihr Fach lieben – aber im schulischen Alltag ist kaum Raum für Zusammenarbeit.»

Dieser Raum für Zusammenarbeit ist eigentlich ganz einfach zu haben: er muss einfach in Form von Teamteaching finanziert werden. Nur mit Querverweisen in unseren Fachlehrplänen findet interdisziplinäre Zusammenarbeit und damit interdisziplinäres Denken und Handeln nur auf dem Papier, nicht aber im Unterricht statt. Erst die gemeinsame Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Unterrichtsinhalten ermöglicht «Denken lernen» zwischen den Lehrpersonen und damit auch wirksames interdisziplinäres Denken im Unterricht. Übrigens: In den Unternehmen arbeiten interdisziplinäre Arbeitsgruppen auch gemeinsam - und nicht mit Querverweisen in ihren Projektbeschreibungen.

Wer in den laufenden Reformprojekten «Politische Bildung» und «Bildung für nachhaltige Entwicklung» wirklich fördern will, der muss Teamteaching finanzieren - sonst werden wir wohl einmal mehr in Fachschaftsgrabenkämpfen und Querverweisen in unseren Fachlehrplänen stecken bleiben.

Ich würde gerne mit Ihnen eine Unterrichtssequenz gemeinsam realisieren, z. B. über Teams oder Zoom, und dafür eine Teamteaching-Entschädigung beantragen.

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ronald wüthrich
schirmträger
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um denken zu lernen, muss wohl das denken als solches untersucht werden. was heisst ich muss es lernen zu beobachten, damit ich es als ein formbares erkennen und damit weiterentwickeln kann ...

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Wünschen sie sich, etwas vereinfacht gefragt, also das Fach 'Mensch und Umwelt' auf Gymnasialstufe?
Führt die Fixierung auf die 'maximale' Expertise nicht zwangsbedingt zu einer Vernachlässigung des gesamtheitlichen bzw. abstrakten Denkens?
Im Bereich Umwelt ist das Unwort der Klimakrise ja schon ein absolut einschränkendes 'Label'. Erst kam das Waldsterben (gerade in Bezug auf die CO2-Diskussion ist das längst vergessene Thema schon sehr spannend), dann Bio, jetzt der Klimaschutz.
Schlussendlich ist die ganze Umweltproblematik aber relativ einfach zurückzuführen auf die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten multipliziert mit dem Durchschnittswert des jeweils sehr individuellen Verhaltens. Würden wir CO2 als Indikator nehmen, um die durch den Menschen verursachten Umweltprobleme zu messen, sieht man schnell, dass die meisten beschlossenen Diskussionen/Massnahmen nur dazu dienen diesen Indikator zu beeinflussen, nicht aber die Umweltprobleme gesamtheitlich zu lösen.

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Ich möchte als Inspirationsquelle hierzu gerne das Buch „Klima“ von Charles Eisenstein empfehlen.

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"Es sollte schon immer Aufgabe des Gymnasiums sein, zum Denken zu verführen – zu einem Denken, das sich nicht im Problem­lösen erschöpft, das sich auf fremde Perspektiven einlässt und mit Ambivalenzen umgehen kann; das gleichzeitig aber scharfe Begriffe kennt und sich nicht verführen lässt vom Schwammigen und Raunenden wie auch von Gemein­plätzen, die an offenem Denken hindern. Das Begriffe und Gewohntes hinterfragt; scheinbar Selbst­verständliches als Gewordenes erkennt und auch sich selber immer wieder infrage stellt."

Der Nominalstil ist bei dieser Formulierung besonders unglücklich: nicht "das Denken" lässt sich ein, kann mit Problemen umgehen usw, sondern der Denkende, also das Subjekt, welches denkt. D.h., es gilt für den darum Bemühten, sich anzustrengen, eben zu denken - und nicht etwa auf ein "Denken" zu warten, das sich auf irgend welchen Wegen einstellen soll.

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Herr Hänggi, wie würden Sie reagieren, wenn ein Chemielehrer oder eine Physiklehrerin sagen würde, wie “absurd” (Ihr Wort) es sei, die Klimakrise mit Lyrik anzugehen? Sie jedenfalls lehnen offenbar die Hoffnung auf technologische Lösungsansätze zum vornherein als “absurd” ab. Ich bin überzeugt, Technologie und Lyrik könnten zusammenarbeiten, aber dafür braucht es ein gegenseitiges Wohlwollen. Und das Quentchen Denken, dass ich in Ihrem Text vermisse.

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(durch User zurückgezogen)

Naiv wie ich bin, möchte ich der REPUBLIK-Redaktion vorschlagen, geschlossen mit diesem Artikel eine Woche in die Retraite zu gehen ! ... :-)))
Diese Woche 'Ferien' hätten die LeserInnen verdient - und sie bekämen danach eine völlig neue und frische REPUBLIK geschenkt ... !!!
(à propos, die heutige 'Sicherheitsmassnahme': "halsstarrig verhaspeln Haudegen" ;-)

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