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Ein starker und schwacher Artikel zu gleich.
Er zeigt ein grundsätzliches Problem westlicher Journalisten auf: sie interessieren sich exakt 0 für die reale Geschichte einer Region. Sondern schreiben nur das, was ihnen in das ideologische Bild passt. Gleichzeitig schaffen sie es, das "passende" Bild ziemlich korrekt einzufangen und wiederzuspiegeln, so dass es inhaltlich kaum angreifbar ist - so lange es nicht plötzlich versucht, irgendwelche Zusammenhänge zu finden, die die eigene Ideologie bestätigen sollen.

Nur ein Beispiel:
"Politiker begannen den Frust der Menschen zu instrumentalisieren und legten damit den Grundstein für den Erfolg, den russische Propaganda­erzählungen 2014 in der Region hatten."

Das ist schlichtweg Blödsinn.
Da ich seit meiner Geburt jedes Jahr in der Region bin, kenne ich die Geschichte des Landstriches sehr gut. Das Hauptproblem war und ist innerukrainisch. Mit der ukrainischen Unabhängigkeit begann das Problem der 2-Teilung des Landes. Kutschma, der angeblich so russlandtreue Präsident, regierte das Land wie ein Diktator. Seine Macht basierte auf der ukrainischen Mehrheit des Landes. Und ging auf Kosten der russisch-sprachigen Minderheit. Er hatte keine Hemmungen, die russisch-sprachigen Regionen für falsches Wahlverhalten drakonisch zu bestrafen. Er spielte bewusst die nationalistische Ukraine gegen die russisch-sprachige Minderheit aus. Und sorgte so dafür, dass die Ukraine tief gespalten war. Bis zur "orangenen Revolution" waren die jeweiligen Sprachregionen für Politiker der anderen Seite "Terra incognita". Es sei denn, man war lebensmüde... (Das änderte sich erst nach der Revolution).

Zum Donbass. Nach der Unabhängigkeit war der Donbass ein "failed state". Regiert von der Mafia. Erst, seit dem Achmetov die Macht in der Region übernommen hat (die genaue Geschichte kennt niemand - aber sein Chef (ein Mafiaboss) starb bei einem Bombenattentat bei einem Spiel von Schachtjor), kehrte so langsam Ruhe ein. Der Donbass blieb dabei eine bis zu einem gewissen Punkt defacto unabhängige und extrem unbeliebte Region in der Ukraine.
Zur damaligen Zeit mussten bis zu 90% der Steuereinnahmen nach Kiew abgeliefert werden. Reinvistitionen in die Region gab es keine.
Kutschma hat ganz bewusst einen Keil zwischen die Regionen getrieben, um sich an der Macht zu halten.

Auf dieser Basis entstanden die starken Parteien der russisch-sprachigen Minderheit; dh sie waren ein Ergebnis der gnadenlosen Politik Kiews. Und von niemandem anderen. Da musste man nichts instrumentalisieren. Das erledigte Kiew mit seiner Politik ganz von allein.

Die Ironie war, dass erst unter Janukowitsch als Premierminister (als erster aus dem russisch-sprachigen Osten; alle anderen - aus dem Westen und dem Zentrum waren davor kläglich gescheitert) sich die Situation der russisch-sprachigen Regionen verbesserte. Er war tatsächlich der Ministerpräsident aller Ukrainer. Und nicht nur des ukrainisch-sprachigen Teils.
Tja. Und dann kam die orangene Revolution. Und das Spiel, das Kutschma davor gespielt hatte, begann von neuem. Wenn auch nicht mehr so extrem.

Die Misswirtschaft unter den "Helden" der orangenen Revolution war so heftig, dass selbst im nationalistisch geprägten Teil der Ukraine die Leute sich an das Jahr unter Janukowitsch erinnerten und ihm dann zum zweiten Mal zur Macht verhalfen. Etwas, was man nach der Revolution nicht für möglich gehalten hatte - aber sehr viel über die Geschichte und Misswirtschaft in der Ukraine erzählt.

Janukowitsch's grösste Fehler waren:

  • er glaubte, als Präsident sei er unabgreifbar - und könne sich hemmungslos bereichern

  • er hat sich von Achmetov, seinem Schutzherrn, gelöst, was sein politischer Tod war (die kommenden Wahlen hätte er nicht überlebt)

  • er hat der EU vertraut. Vertraut, dass die Verträge so ausgearbeitet wären, dass sie zum Wohle beider Seiten sind. Waren sie aber nicht. Selbst angesehene westliche Zeitungen haben sich gefragt, was die EU geritten hatte, eine Übergangsfrist von nur einem Jahr zu verlangen, bis die Ukraine nach EU-Richtlinien zu produzieren hat. Dies hätte den Tod der ukrainischen Industrie bedeutet. Und das war auch der Grund, warum Janukowitsch den Vertrag (auf Druck der Wirtschaft/Oligarchen) nicht unterschreiben konnte. Interessanterweise war dies wohl auch in der Öffentlichkeit in der Ukraine bekannt...

Das muss man wissen, um zu verstehen, warum die orangene Revolution defacto gar keine Unterstützung, der zweite Maidan wenig Unterstützung in der Ostukraine hatte.
Ebenso, warum eigentlich kaum Einheimische sich in den Konlikt zwischen "Separatisten" und "Regierungstruppen" eingemischt haben. Für die meisten war es nicht "ihr" Konflikt, da sie weder loyal ggü Russland noch der Ukraine waren.

Was man zu 2014 ebenso wissen sollte:

  • die "Besetzung" der lokalen Rathäuser sah meisten so aus: ein russischer Geheimdienstmitarbeiter, dazu einige gekaufte Säufer/Obdachlose - und das wars...

  • sie durften in einem Raum residieren, liessen den Alltagsbetrieb jedoch in Ruhe

  • Achmetov hatte weiterhin die vollen Kontrolle über Lugansk/Donetsk; einen Grund für ein Einschreiten aus Kiew hat es somit nie gegeben

  • der gesamte Krieg wurde mit einer Truppenstärke durchgeführt, die angesicht der Dimensionen der Region schlichtweg lächerlich ist...

Was bis heute unklar ist:

  • was hat Poroschenko geritten, Truppen in die Ostukraine zu schicken?

  • warum hat er nicht die Polizei, die eigentlich dafür zuständig wäre, aktiviert?
    Oder wenigstens die Speznas (die ukrainischen Spezialeinheiten), die in Null Komma nichts den Laden aufgeräumt hätten?

  • warum diese komplett amateurhaft angelegte "Aufräumaktion", die das ganze erst zum "Eskalieren" gebracht hat?

  • warum hat Achmetov (!) nicht interveniert, obwohl es ein Konflikt auf seinem Gebiet war? Der finanzielle Verlust war für ihn gigantisch...

Alles Fragen, die Erklären würden, warum wir genau jetzt dort sind, wo wir sind.... Interessanterweise aber kein Journalist bis heute nachgegangen ist...

...zwei wichtige Ergänzungen zum Artikel:

  1. für die verbliebenen Gebiete war der Konflikt Pech und Glücksfall zu gleich.
    Pech: weil die Arbeitssituation trostlos war und ist (allerdings war dies vor 2014 ähnlich
    und trotzdem anders)
    Glück: weil endlich auch in der Perepherie in die Infrakstruktur (Strassen, Schulen, Sporthallen usw.) investiert wird. Es wurde klassisch dezentralisiert, was dafür sorgt, dass viele Leute eben doch bleiben - oder junge Leute gar zurückkehren (was eigentlich absurd ist).
    => die Leute hatten noch nie eine Zukunft in der Region und mussten immer irgendwohin zum Arbeiten. Was sich jetzt aber geändert hat: plötzlich wird in ihre Heimat gross investiert - und macht sie durchaus zum Leben attraktiv (und bezahlbarer als im Rest des Landes). Trotz der widrigen Umstände.

  2. es ist das erste Mal in der Geschichte der Ukraine, dass sich auch die russisch-sprachigen Regionen als "ukrainisch" betrachten. Dabei ist der Verdient der LNR/DNR signifikant. Bzw die dortige Misswirtschaft - denn die Leute vor Ort haben immernoch Kontakte in diese Regionen. Und wissen, wie sich die Gegend entwickelt.

Kurze Anmerkung zur Sprache:
Man muss schon lange Suchen, um jemanden vor Ort zu finden, der nur noch "aus Prinzip" ukrainisch redet. Selbst in Kiew ist die Verkehrssprache weiterhin russisch.
Aber: die junge Generation wächst mit ukrainisch als Hauptsprache auf (Kunststück, wenn alle anderen Sprachen als Hauptunterrichtssprache aus den Schulen verbannt worden sind). Und verwendet von sich aus diese als Erstsprache. DAS ist der entscheidende Unterschied zu früher...
...stirbt die alte Generation aus, wird sich das Land selbst gefunden haben. Hoffentlich entkrampft sich dann auch das Verhältnis zu seiner eigenen Geschichte.

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Lieber Hr.Müller, ich versuche mir nun seit einigen Wochen als Lai*in ein Bild zu machen, worum es im Ukrainekonflikt wirklich geht. Es erschreckt mich sehr, wie da aus dem Geschichtsunterricht bekannte Kriegsrhetorik/-propaganda hin und her gereicht wird. Es ist mir klar, dass einfache Pauschalurteile und schwarz-weiss-Bilder die Situation nicht erfassen. Deshalb bin ich froh für die beiden Artikel in der Republik. Auch ihre Ausführungen erscheinen mir nachvollziehbar und plausibel und sie könnten meine Perspektive erweitern, wenn es nicht diese Irritationen gäbe.
Es gibt nämlich einzelne Formulierungen, die mich stutzig machen:

Er zeigt ein grundsätzliches Problem westlicher Journalisten auf: sie interessieren sich exakt 0 für die reale Geschichte einer Region. Sondern schreiben nur das, was ihnen in das ideologische Bild passt….

Alles Fragen, die Erklären würden, warum wir genau jetzt dort sind, wo wir sind.... Interessanterweise aber kein Journalist bis heute nachgegangen ist...

… Spezialeinheiten), die in Null Komma nichts den Laden aufgeräumt hätten
Etc.

Diese und ähnliche Aussagen verunsichern mich und ich weiss dann nicht wie ich ihre Ausführungen einordnen soll…
Dann sind da noch die vielen Details und Namen und Ereignisse, die ich nicht kenne, die jedoch mit Schlagworten wie Mafia, Säufer und Obdachlose, alle Sprachen aus den Unterricht verbannt, …etc. bei mir durchaus lebendige Bilder mit entsprechenden klaren (Vor)urteilen evozieren…
Werde ich da an der Nase herumgeführt?
(Edit: stilistische Verbesserung)

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Liebe Familie B.-Rösch,

was ich schreibe, sind meine persönlichen Eindrücke von der Zeit. Wie ich sie als Jugendlicher und späterer Erwachsener erlebt und wahrgenommen habe. Im Gegensatz zu anderen erhebe ich keinen Anspruch auf die "alleinige Wahrheit". Man sollte es als das sehen, was es ist: eine weitere Sichtweise auf das Geschehen/die Geschichte.

Ich sehe aber auch, dass sie - wie so viele andere auch - wenig bis keine Ahnung haben (natürlich kein Vorwurf!), was die Menschen im Ostblock zwischen 1990 und 2000 alles erlebt haben. Bei vielen reichen die teils traumatischen Erfahrungen für 3 Leben.

Womit soll ich anfangen?
DIE Ukraine gibt es nicht. Hat es nie gegeben. Jede Region hat seine eigene Geschichte. Seine eigene Herkunft. Was für den Bereich Donbass gilt, galt nicht für das benachbarte Lugansk. Und nur eingeschränkt für Charkov. Und schon gar nicht für die Krim oder Odessa. Die hatten ihre eigenen Leidensgeschichten.

Als die SU zusammen brach, hatte meine Familie ein Problem - unsre Verwandten lebten in dem Teil der Ukraine, wo das deutsche Aussenminister eine mehr als strenge Reisewarnung ausgab.
Donezk war nach der Gründung der Ukraine eine Art rechtsfreie Zone. Es herrschte das Recht des Stärkeren. Nachezu jeden (!) Tag starben Menschen in Donezk in Folge von Autobomben rivalisierender Gangs. Donezk war damals eine der gefährlichsten Städte der Welt.

Am einfachsten lässt sich meine Erklärung am Leben des ursprünglichen Besitzers von Schachtjor Donezk (und Bosses von Achmetov) https://en.wikipedia.org/wiki/Akhat_Bragin nachvollziehen.
Im englisch-sprachigen Wikipedia findet man glücklicherweise den korrekten Eintrag zu ihm: He was a mafia figure of the Donetsk Oblast and later the president of the football club Shakhtar Donetsk until his death.

Ich kann ihnen leider nicht erklären, wie Achmetov es zusammen mit Janukowitsch geschafft haben, die Kontrolle über die Stadt zu gewinnen und die Region zu befrieden. Für die Region war es aber ein Glücksfall.
Achmetov wurde zum inoffiziellen Landesfürsten des Donbass (inklusive einem wesentlichen Teil der Fabriken, Minen und natürlich Schachtjor Donezk), Janukowitsch sein Statthalter.
Durch seinen Geschäftssinn erschloss sich Achmetov weite Teile des Landes und gliederte die Region Lugansk in seinen Machtbereich ein (der dortige Verein Zorja gehört ihm ebenso über einen Mittelsmann). Die Nachbarbezirke Charkov und Dnepropetrovsk standen hingegen unter der Kontrolle anderer Oligarchen. Im Fall des heutigen Dnepr Kholomoyskyi, dem Schirmherren des heutigen Präsidenten.

Die Ukraine ist keine Demokratie. War es nie gewesen. Es ist eine Oligarchie in Reinkultur, in der Politiker reine Mariotten ihrer Geldgeber sind. Was sie von Russland unterscheidet, ist, dass sich die Spielregeln regelmässig ändern. Je nach dem, wer gerade in Kiew an der Macht ist. Und wie gut sich diese Macht mit der herrschenden Kaste versteht.

Janukowitsch ist effektiv nicht über den Westen gestolpert, sondern über seinen Grössenwahn und den Glauben, dass er ohne Rückhalt der Oligarchen überleben könnte. Hat er nicht. Weder Maidan 1 noch Maidan 2 wären ohne die Oligarchen möglich gewesen.
Was sich mit der orangenen Revolution nämlich geändert hat, ist, dass das oberste Machtorgan nicht mehr der Präsident war. Sondern ein kleiner Kreis ultrareicher ukrainischer Männer und Frauen, gegen deren Willen kein Präsident das Land mehr regieren konnte.

Was Achmetov ursprünglich geritten hatte, den russischen Geheimdienst in "seine" Rathäuser zu lassen, ist klar. Er benötigte einen Faustpfand ggü Kiew, da "seine" Abgeordneten durch den letzten Maidan "kaltgestellt" worden sind.

Was aber danach passierte, ist mir bis heute ein Rätsel. Es ergibt einfach keinen Sinn. Egal, wie ich es drehe und wende. Selbst die wirkliche Eskalation (dh das Kippen in einen Krieg) folgte keiner Logik sondern wirkte komplett zufällig.

Was man hierzu noch wissen muss. Bei der orangenen Revolution stand das Land kurz vor einem Bürgerkrieg. Einzig das Fehlen einer glaubwürdigen russisch-sprechenden Führungsfigur hat einen Krieg verhindert. Zum Glück.
Diese Tatsache hat Putin vermutlich zu der Fehleinschätzung verleitet, dass die "Konterrevolution" ein Selbstläufer wird. Die Menschen haben sich seit der orangenen geändert. Die Lage in den Ländern auch.
Sie hatten kein Interesse an einem Konflikt, der ihnen nichts bringen würde. Deswegen hat kaum ein Einheimischer auf seiten der "Aufständischen" mitgekämpft. Aber auch nicht auf Seiten der "Regierung".

Sorry, wenn die Ausführung unbefriedigend für sie ist. Das ist sie für mich auch. Seit Jahren. Leider.
Ich verstehe bis heute wesentliche Abläufe des Maidans nicht.
Völlig egal, ob es dabei um die reale (nicht die hier als real verkaufte) Entstehungsgeschichte geht, noch wieso die Krim kampflos gegen den Willen der örtlichen Truppen (den Satz bitte doppelt lesen! Die ukrainische Armee wollte vor Ort Wiederstand leisten; aus Kiew kam aber nur eins - grosses Schweigen) an Russland übergeben worden ist, und schon gar nicht, warum Poroschenko eine Laientruppe zum Aufräumen in die Ostukraine geschickt hatte, statt diese Aufgabe Profis zu überlassen.

Wenn sie darauf Antworten haben - ich würde mich sehr freuen, sie zu hören. Aber bis dato habe ich keine. Und noch von keinem seriösen Journalisten gehört, dass er sie ernsthaft gesucht hätte.

Kleine Anmerkung am Rande. Ein zentrales Versprechen war damals, das die Vorkommnisse auf dem Maidan bedingungslos untersucht werden sollten. Denn es gab diverseste Ungereimtheiten, die nicht in das offizielle Bild passten.
Das amtliche "Endergebnis" wurde zu einem Zeitpunkt verkündet, wo die Untersuchungen noch lange nicht abgeschlossen waren... Das war für viele Ukrainer dann doch zu viel. Der Glaube in die neue Regierung war dahin.

PS andere Geschichten wie "ukrainisch als einzige Unterrichtssprache" können sie ergoogeln. Das hat damals zu diplomatischen Verstimmungen mit der EU, aber insbesondere mit Polen, Ungarn und Rumänien geführt. Von den Russen ganz zu schweigen.
weitere ergoogelbare Gesetze:

  • Sämtliche ukrainische TV Sender müssen zwingend auf ukrainisch senden

  • wenn sie in ukrainische Restaurants gehen, müssen sie zwingend zuerst auf ukrainisch begrüsst werden

  • eher neueren Datums: sämtliche Printmedien müssen - wenn nicht original ukrainisch - 2-sprachig erscheinen, wobei der ukrainische Teil mind. genauso dick wie der "Fremdsprachige" sein muss (da nicht rentabel, dürfte das den Tod aller fremdsprachigen, lokal finanzierten Zeitungen und Zeitschriften sein). Oder sie stellen den fremdsprachigen Teil gleich ein.

=> so doof es klingt, ich bin nicht gegen diese Gesetze. Die Ukraine hat die ersten 20 Jahre verschenkt, um zu einem Einheitsstaat zu werden. Diese Gesetze sorgen dafür, dass aus einem tiefgespaltetenen Land tatsächlich eine Einheit entsteht. (Die DNR/LNR waren so gesehen ein Geschenk des Himmels. Auch wenn deren Zweck eigentlich ein anderer war bzw ist. Man kann auch sagen: klassisch verspekuliert...)
=> leider scheint dieser radikale Weg notwendig, da der Weg, den die Schweiz mal beschritten hatte, durch die eigene unfähige Regierung verbaut worden ist.
=> Ich hoffe aber, dass die Ukraine ihre Vielfalt irgendwann wieder akzeptiert. Und die Zweitsprachen in den Regionen zu Amtssprachen erhoben werden. Mit allen Rechten und Pflichten.

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Interkultureller Coach
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Vielen Dank für diesen profunden Beitrag, den ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen bei Einsätzen in der Ukraine nachvollziehen kann.

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systemisch - lösungsorientiert
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Mit all den regionalen Unterschieden, Nachteilen und Machtgefällen wäre die Schweiz wohl auch eine "Ukraine", hätte sie nicht vor 200 Jahren einen russischen-griechischen Götti gehabt: Ionannis Kapodistrias, der im Interesse des russischen Zaren handelte. https://www.tagesanzeiger.ch/der-au…3783387304

PS. Die Schweiz hatte damals keine Chance, die von den Grossmächten auferzwungene Neutralität abzulehnen, "Bündnisfreiheit unabhängiger Staaten" war nicht auf der Tagesordung.

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War ein spannender Artikel im Tagi :)

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Danke für die kenntnisreiche Analyse. Mir fehlt die Rolle der NATO und der westlichen Geheimdienste, die in diesem Konflikt vermutlich eine wichtige Rolle gespielt haben. Was denken Sie, Peter Müller, dazu?

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Abgesehen davon, dass meine Antwort reine Spekulation wäre, auf welchen Teil der Geschichte der Ukraine bezieht sich ihre Frage?

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DPhil Politologie
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Herzlichen Dank, dass Sie solchen Berichten prominent Platz machen! Nichts erschüttert mich in Gesprächen derzeit mehr, als dass die meisten Menschen wirklich diesen andauernden Krieg völlig vergessen haben. Die Propaganda wirkt auch hier und viele wissen schlicht nicht, was die Minsker Abkommen sind, wieviele Opfer es gibt (und wieviele nötig sind, damit wir von einem Krieg sprechen können) oder dass die Oberanklägerin des Internationalen Strafgerichtshof schon 2016 deklarierte, man können nun offiziell von einem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sprechen (worauf Russland seine Unterzeichnung vom Römer Statu, das den Strafgerichtshof begründet, zurückzog). Dieses Unwissen ist in der gegenwärtigen Krise sträflich. Darum Danke der Republik für die dringende Aufklärungsarbeit.

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Vielen Dank für die tolle Reportage. Endlich mal etwas seriöses in deutschsprachigen Medien zu dem Thema.

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Ein fantastischer Bericht - Danke schön!

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Trotz Peter Müllers interessanter und hilfreicher Ergänzungen: Ich finde den Text für westliche (und Republik-) Verhältnisse erfreulich ideologiefrei und unparteiisch. Sonst läuft es ja oft auf die ukrainischen Freiheitskämpfer und den tumb aggressiven russischen Bären hinaus.

Wer sich für die Region interessiert, findet vielleicht Kurkows Roman Graue Bienen interessant: Eine Passage dort beschreibt die Situation recht treffend:

“‘Was gibt es?’ Galja sah aus der Küche heraus. ‘Nichts Gutes’, antwortete er. ‘Die Staatsmacht verhöhnt die Leute, wie früher! Nur ist jetzt noch der Krieg dazugekommen.’”

Wen's interessiert: Rezension

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Grossvater
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Ostukraine, ich fühle mit den Menschen, aus eigener Erfahrung kann ich mitreden und weiss wie sich die Leute mit dem harten Leben in den 80er Jahren und vor allem im Winter arrangieren mussten. Von allem gab es immer zu wenig (wie bei uns immer von allem zu viel)
Und nun Krieg, immer unnötig und töricht, aber das einfache Fussvolk wird, mit Verlaub, vom politischen Lumpenpack von hüben und drüben, animiert zu den Waffen zu greifen.
Und mit von der Partie ist der Treiber aus dem Westen der ja in der Ukraine nichts verloren hat.
Und das Russland den Zugang zum schwarzen Meer mit dem historischen Flotten Haven nicht aufgeben will scheint mir sogar noch als plausible, wie würde der Westen reagieren wenn Europa' (Spanien) Gibraltar als Europäisch erklären würde?
Wünsche einen schönen Tag.

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Mensch-Sein ist Mitmensch-Sein
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Vielen Dank für diese erschütternde Reportage. Und für den Kommentaren dazu.
Berezovszkiy's leise Bilder zeigen eindrücklich wie "bleak" das Leben in Torezk ist.

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