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Sehr wichtige Dinge gut auf den Punkt gebracht von Frau Schutzbach.
Für mich vor allem die Aussagen zur Meinungsfreiheit (Verwechseln von Kritik und Meinungsverbot) zur Notwendigkeit der Aufwertung und Anerkennung von Care- und Beziehungsarbeit, zu den Lernprozessen bei der Internetkommunikation und nicht zuletzt der doch optimistisch stimmende Ausblick, dass einmal angestossene Prozesse nicht einfach umkehrbar sind.
Auch der selbstkritische Blick fehlt nicht, was das Ganze noch stärker macht.
Danke für das Interview!

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ichfürchte...
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Danke für Ihre kurze Rezension. Sie motivierte mich, das Interview noch zu lesen.

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bö schär
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Ich fand das Podium von 2018 super - eines der Besten, das ich je gesehen habe. Anfänglich waren alle 'cool and in control'. Dann kam es zu diesem totalen Meltdown, diesem Unverständnis zwischen Euch, Franziska und Dani, aber auch mit Knack und Ugur. Das war wohl einer der ehrlichsten Momente ever in der Geschichte der deutschschweizerischen Podiumslandschaft. In euren Gesichtern und Körperhaltungen spiegelte sich die Ratlosigkeit der fragmentierten Linken überhaupt. Super, dass ihr das Gespräch wieder aufgegriffen habt. Ihr solltet weiterhin im Gespräch bleiben, für uns alle. Irgendwie müssen wir einander ja verstehen lernen.

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Sibylle Mathis
Dozentin Sozialwissenschaften
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Für solche Beiträge und Interviews liebe ich die Republik und werde mit diesem Artikel fleissig Werbung betreiben, auf dass die Menschen ihre Abos erneuern oder die R. neu abonnieren.
Auf die NZZ kann ich schon lange verzichten - unsäglich, wie das sog. Qualitätsblatt nicht einmal mehr den Unterschied zwischen politischem Aktivismus und Wissenschaft kennt.. Seht gut die Antwort von Frau Schutzbach, der ich ich mit Pierre Bourdieu selig beipflichten würde. Auch er wurde immer wieder für seinen politische Einmischung in aktuelle Debatten kritisiert obwohl er sehr wohl zwischen seiner Rolle als Wissenschafter, der gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse glasklar analysierte und seiner Rolle als politischer Intellektueller und Aktivist, der sich leidenschaftlich in Debatten um soziale Ungleichheit einmischte, trennen konnte. Und hier wären wir schon bei dem Interview mit Lukas Bärfuss angelangt, dessen scharfzüngige Kritik ich ansonsten sehr schätze, der diesmal aber vor allem ausdrückte, was und wer alles nicht gut tut, sich selber jedoch aussen vor liess. Hat er nicht auch Kinder? Lebt er nicht in einer Partnerschaft? Was wählt er denn, wenn er überhaupt wählt - kurz Kritik ist glaubwürdiger, wenn transparent wird, wofür jemand einsteht, wo sich jemand politisch verortet, welche Ideen oder persönliche Überzeugungen sich aus der Analyse ergeben. Aber vielleicht ist dies ja der ewig dauernde Streit zwischen Kulturpessimismus und -optimismus, der sich auch in den beiden Titeln der Inteviews zeigt und dies obwohl Bärfuss behauptet, er sei kein Kulturpessimist. Ich persönlich neige zu letzterem und trotzdem gefällt mir das Interview mit Frau Schutzbach besser.

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Skeptic
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Ein interessanter Beitrag - vielen Dank. Hat mich ab und an kalt oder warm erwischt, je nachdem wo ich zum Thema stehe. Dass alles zur Debatte stehen kann dünkt mich Ausdruck von Beliebigkeit - und da wir uns halt nicht nur im Raum befinden sondern im Zeit/Raum Geflecht, machen halt gewisse Gepflogenheiten heute sinn, morgen dann nicht mehr. Muss deshalb alles verdammt werden was war? Und trotz dem offensichtlichen NZZ Bashing, anderen Meinungen zuzuhören ist der Beginn der Transformation.

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Inwiefern ist etwas zur Debatte zu stellen schon beliebig? Ich würde umgekehrt eher denken, dass eine bereits existierende Beliebigkeit durch die Debatte sichtbar wird. Man muss ja nicht alles auf einmal in Frage stellen, das tut Franziska Schutzbach auch nicht. Aber als gute Wissenschaftlerin stellt sie Dinge infrage mit denen man spontan nicht unbedingt rechnen würde.
(Und was NZZ-Bashing betrifft: was im Feuilleton der NZZ produziert wird ist die Tage nun einmal öfter peinlich...)

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Tolles Interview. Herzlichen Dank!

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Ogottogottogott, dachte ich beim Lesen mehrfach. Es ist halt auch hier so: wenn man seinen Gegner lange und erbittert genug studiert, färbt das immer mehr ab. (Verwende hier ganz unparteiisch die männliche Form.)

Ich lese: "Was mir am «weissen, alten Mann» gefällt, ist das Zurück­werfen von Markierung. " Herumblödeln ist ok. Aber ernsthaft jetzt? Ist denn völlig verloren gegangen, dass gedanklichen Konstrukte immer nur innerhalb ihres Definitionsbereichs funktionieren? Der US-amerikanische "white old man" ist nicht das Gleiche wie ein europäischer "Weisser alter Mann". Das weiss man doch. Und was ist mit all den patriarchaischen Gesellschaften in Schwarzafrika und im Nahen und Fernen Osten? Lauter weisse alte Männer nicht-weisser Hautfarbe?

Oder noch etwas Anderes zum Aufmerken: "Der Mann ist traditionell der universelle Mensch, Frauen sind die anderen, jene, die auf ihr Geschlecht reduziert werden, auf ihre Natur..." Also, wenn "Mann" nicht das Geschlecht meint, sondern generell Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, dann kann "Mann" unmöglich sexistisch sein. Nicht wahr?

Ihre Wissenschaft ist zu wichtig, gerade in heutiger Zeit. Leisten Sie der Neuen Guyerzeitung doch keine solchen Vorlagen.

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Der US-amerikanische "white old man" ist nicht das Gleiche wie ein europäischer "Weisser alter Mann". Das weiss man doch.

Interessant, was man(n) alles weiss. Lassen Sie unbedarfte weibliche Gemüter an Ihrem Mehrwissen teilhaben?

Ist denn völlig verloren gegangen, dass gedanklichen Konstrukte immer nur innerhalb ihres Definitionsbereichs funktionieren?

Und dann machen Sie sich über Frau Schutzbachs Äusserungen lustig, indem Sie die farbige männliche Machtelite ins Spiel bringen?
In einem haben Sie allerdings recht: Ogott.

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Nein, Frau J., ich habe mich nicht lustig gemacht. Und möchte auch nicht von oben herab wirken. Aber man kann halt nicht gut am Heikelsten, an Begriffen und Logik, herummäkeln, ohne dass das sauer aufstösst und die Angesprochenen - wie Ihr "unbedarfte weibliche Gemüter" zeigt - subito die ganz grosse Kanone laden. (Glauben Sie wirklich, ich hätte anders geschrieben, wenn Sie oder die geschätzte Frau Schutzbach Männer wären? Und wenn Sie davon ehrlich überzeugt sind, liegt das dann an mir?)

Aber mein Kinn ist nicht aus Glas. Und weil Synthese ohne Antithese nie möglich wird und nur langweilige Gemütlichkeit beim Betrachten des Feindbilds entsteht, mische ich mich doch ein.

Also: Wenn der Begriff des "Weissen alten Mannes" von der US-Gesellschaft mit ihrer rassistischen Schichtung tatsächlich unabhängig wäre, dann müsste er doch auch auf alle anderen Gesellschaften anwendbar sein, welche Gruppen benachteiligen.

Um zu zeigen, wie wenig diese Übertragung funktioniert, habe ich sie noch ein bisschen ausgedehnt auf Gesellschaften in Schwarzafrika und den Nahen und Fernen Osten, wo Frauen vielfach nicht besser behandelt werden als bei uns. Jetzt fällt Ihnen auf, wie verschroben das Resultat wird, und vermuten Sie bösen Witz. Ist es nicht. Wenn die Machos etwas mehr Melatonin haben als wir "Kaukasier", passt "weiss" nicht. Und bei Gesellschaften mit einem Altersmedian von weniger als 28 Jahren, wie in Südafrika, sagt niemand im Ernst, die Machos seien alt.

So kommen wir zum Ergebnis: Der überhaupt nicht passende Begriff des "Weissen Alten Mannes" wird hier nur als Kampfbegriff gegen die hegemonialen alten Säcke verwendet. Dabei bringt es die Gesellschaft überhaupt nicht weiter, wenn man mit Schlagworten aufeinander eindrischt. Die "Republik" will das nicht. Ihr Anspruch sind "Brisante Recherchen, erhellende Analysen und Debatten, unterhaltsame Essays". Darum mein Hinweis, dass langes, erbittertes Studium des Gegners abfärbe: man wird, was man so bekämpft.

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Hat mir gefallen, wie dem langen Interview in der Mitte stilistisch eine kurze Pause gegönnt wird mit „Wir bestellen mehr Bier.“. Und dann wird einfach ein paar Absätze in der dritten Person weitererzählt.

Das hat mich erst irritiert, aber schlussendlich hat mir das Weiterlesen dadurch mehr Spass gemacht. Ich kann mich nicht erinnern das sonstwo schon mal so gelesen zu haben. Bravo!

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Sehr interessantes Interview. Ich finde vor allem die Debatte über den Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Kritikfreiheit sehr wichtig.
Jeder darf seine Meinung äussern, das soll zweifellos sicher sein. Doch das ist im Moment sicher der Fall und jeder, der etwas von einer angeblichen Einschränkug lamentiert, beweisst mit seinem ungeahndeten Lamentieren, dass er falsch liegt!
Gerade wenn diese Meinung menschenverachtende Einstellungen beinhaltet, sollte man eben auch damit leben können, dass einen die, welche von dieser Menschenverachtung betroffen sein könnten, nicht gerade toll finden und auch deren Freunde einen nicht in den Himmel loben, sondern die Unmenschlichkeit dahinter gnadenlos aufdecken.

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Warum Sie, Herr Ryser, in der Einleitung kurz die absolut abwertende und dadurch provozierende Beiläufigkeit "draussen trötet die Heilsarmee ihren Weihnachtskram" formulieren müssen, ist mir unklar.
"Tröten" ist despektierlich und im Falle der Heilsarmee grundfalsch, weil sie ihre Musik IMMER sorgfältig, rein und klangschön spielen. "Weihnachtskram" ist ebenfalls despektierlich und falsch, weil da oft uralte Weisen in edelster Harmonisation erklingen.
Das nur als Hinweis.
Hat mich halt geätgert. Warum der Heilsarmee ungerechtfertigterweise eins auswischen? So nebenbei ein bisschen doofes Saloppsein? (Ich persönlich gehöre nicht der Heilsarmee an.)

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Vielleicht haben sie recht, und die abwertende Bemerkung war tatsächlich unnötig. Aber ihrer Lobhuddelei kann ich mich so gar nicht anschliessen. Allein die Begriffe 'Heil' und 'Armee' passen für mich absolut nicht zum mildtätigen Charakter der Organisation, die unsympathischen Uniformen tun ein Übriges. Statt für die Ausgebeuteten dieser Gesellschaft Almosen zu sammeln, sollten sich die Menschen gegen die Ausbeuter und die Strukturen welche diese befeuern engagieren. Damit können wir nachhaltiger eine Verbesserung der Situation erreichen, als die Heilsarmee dies schon seit vielen Jahrzehnten tut.
Aber Religion und Ausbeutung sind wohl ein und dasselbe. Obwohl immer wieder behauptet wird, dass echter Glaube, Nächstenliebe und Jesus das Gegenteil bezwecken, haben Religionsgemeinschaften immer hierarchische Strukturen hervorgebracht welche Privilegien für ein kleine Minderheit absichern

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Anderer
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Schon mehrfach wurde in der Republik Christliches gedisst. Es wäre nett, dass die Journalisten und die Kommentatorinnen zuerst die verschiedenen Artikel im Wikipedia anschauen würden (auch heil/Heil). Es geht von ganz links bis ganz rechts.

Solange noch die Schweiz vorallem rechts ist (es gibt keine Mitte), braucht man die Heilsarmee. Persönlich bin ich gegen die Almosen; der Staat müsste eigentlich für Alle schauen. Ich nehme trotzdem ein Fränkli oder eine Note in die Hand, um das Los eines Menschen ein ganz wenig zu verbessern.

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Ich spreche für die Situation in Basel : bei aller Irritation, die der Name 'Heilsarmee' mit sich bringt, ist die Heilsarmee hier eine wichtige Organisation des Sozialen Basels, unverzichtbar.

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Liebe Frau Reber
Ich möchte in diesem Zusammenhang (denn: es passt ja gaaaar nicht hierher, war nur kurz ein Nebenschauplatz) keine Diskussion über die Heilsarmee lanciert haben. Ich sprach nämlich nicht über die Organisation an sich und "lobhudelte" nur über die weihnächtliche (Blas-) Musik.

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Im Lead zu diesem Artikel steht u.a.: "Ist «politische Korrektheit» totalitär? " Passt perfekt.

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"Es geht auch um die Reflexion, wie das eigene Verhalten bei anderen ankommt."
Das, genau das!

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Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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«Die Gender Studies zeigen, dass es keine göttliche Ordnung gibt, die alles festlegt. Sondern dass vieles eine Frage von Machtverhältnissen ist. Und dass Dinge veränderbar sind, auch patriarchale Verhältnisse. Darin liegt die Provokation: in der Destabilisierung von Herrschaft und Gewohnheiten. Denn rechte, völkische, reaktionäre oder auch konservative Weltbilder sind von der Vorstellung geprägt, dass es eine Art Naturordnung gibt, die nicht angreifbar ist: Es muss Hierarchien geben, es muss Ungleichheit geben, so ist unsere Natur.»
Dieses Zitat illustriert die Dichte an Informationen, die dieses differenzierte Interview bietet. Zuerst vielen Dank für dieses erhellende Gespräch! Das obige Zitat regt mich gleichzeitig dazu an, an die Redaktion eine Bitte zu richten: Bitte, bitte, auch grammatisch mehr differenzieren! Denn ich sorge mich, dass das Beschreiben im Präsens dazu verleitet, die eigentlich angeprangerten überholten Denkmuster eher zu festigen als abzuwracken. Kurz gesagt, dass bei flüchtigem Lesen als Schlussfolgerung bleiben könnte, Gender Studies würden für Hierarchien und Ungleichheiten plädieren und hielten dies sogar für unsere Natur. Dabei demokratisieren und humanisieren die Erkenntnisse der Gender Studies unser Denken und Dasein, wie Sie natürlich insgesamt mit diesem Interview eindrücklich aufzeigen.

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Im Internet fehlen gemeinsam erarbeitete Regeln.
Die Netiquette gibt es noch immer...

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Was sagt mir der Satz "Draussen trötet die Heilsarmee ihren Weihnachtskram" über den Autor? Dass im Respekt ähnlich fremd ist wie einem Herrn Köppel? Schade, solche Sätze sind völlig überflüssig, aber sie helfen zumindest einen Journalisten besser einschätzen zu können.

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Was ist denn falsch an diesem Satz? Facts are Facts. Wenn Sie Probleme damit haben, liegt das an Ihnen, bestimmt nicht am Journalisten.

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Mit Verlaub, "trötet" und "...kram" sind keine Facts, das ist Wertung und Stimmungsmache. In diesem Kontext ungeschickt und unnötig, weil es vom interessanten Interview ablenkt.

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dieser rückblick aufs vergangene und ausblick aufs neue jahrzehnt auf den punkt gebracht.
in diesem sinn rutsch ich locker und wünsche ihnen allen dasselbe. danke für den
sehr engagierten artikel. feliz año...

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@ Simon Reber

"Religion und Ausbeutung sind wohl ein und dasselbe." Was Sie hier beschreiben sind Tatsachen. Sie werden viel zu wenig thematisiert. Die Machtstrukturen der Religionen sind offenbar dermassen bedrohlich, dass kaum jemand sich getraut, diese offen zu legen.

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Tatsächlich. Bis zur völligen Gleichberechtigung ist es noch ein weiter Weg!

PS: Soziale Filterblase: 70% der Bevölkerung wählten nicht Links.

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Sorry, komme wieder mit etwas für die Claque. "«‹Mohr› ist ein rassistischer Begriff», twitterte Schutzbach."

In der FAZ hat es einen Artikel zum Gezeter um das Wort 'Mohr' und den Umbenennungsfuror der ideologisch Herausgeforderten. Untertitel: "Der 'Mohr' ist altertümlich, aber nicht rassistisch, doch das will eine kleine und lautstarke Minderheit einfach nicht wahrhaben." Der Autor Helmut Glück hat Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache in Bamberg gelehrt. Uns lehrt er, dass Mohr von Maurus, Mauren, etc. kommt, wie auch Mauretanien, Mauritius, Morisken und Moresken. Einer der Heiligen drei Könige war ein Mohr, und sogar unser Moritz trägt den Mohren in sich.
Hier der Link: https://www.faz.net/aktuell/karrier…ml?premium

Einen etwas weiter gefassten Beitrag liefert (halt auch in der FAZ) Ingolf U. Dalferth unter dem Titel "Orientierungslos im Meer der Ideologien" über die Krise der Geisteswissenschaften, welche u.a. daran leiden, sich als Avantgarde einer gerechteren Gesellschaft zu sehen. Dalferth lehrte in Zürich Systematische Theologie und war Professor of Philosophy of Religion in den USA.
Hier der Link: https://www.faz.net/aktuell/karrier…ml?premium

Die beiden Artikel gewinnen durch die positiven und negativen Kommentare.

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manchmal an der Linken verzweifelnder
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Links ist per se gut, alles was nicht links ist, ist rechts und damit per se böse. Diskussionszensur von links ist nötig und gerechtfertigt, Diskussionszensur von rechts ist schlecht, schlimm. So kommen wir nicht weiter. Leider verlieren wir Linke zunehmend die Fähigkeit, unseren Standort kritisch zu hinterfragen. Und dabei werfen wir genau das allen Nichtsolinken vor. Genau das!

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Was ist per se böse? Rechts? Nein. Was böse ist, ist hinter einem angeblichen rechten Konservativismus getarnter Egoismus! Das Anstreben einer Art Sozialdarwinismus mit dem Recht des Stärkeren als Gesetz! Das ist für mich böse ja und egal wer das fördert gehört kritisiert, ja bekämpft! Heute sind es meistens die Rechten, da der Komunismus sein Gesicht als Diktatur im roten Mäntelchen gezeigt hat...
Jede Meinung ist legitim, aber wenn sie andere für wenig eigenen Vorteil stark beeinträchtigt gehört sie kritisiert, ob das manchen gefällt oder nicht...

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Ich glaube, es ist Wunschdenken, dass Frau Schutzbach auch einem gewissen Jordan Peterson über den Weg läuft. Dieser Neo-Sozialdarwinist ist unter einschlägig prädisponierten Männern (seltener bei Frauen) DAS grosse Vorbild und sozusagen der Winkelried der ‚göttlichen Ordnung‘.
Genug davon. Mich würde interessieren, was Frau Schutzbach zu folgender Beobachtung sagen würde:

Weshalb sind ‚wir‘ bzw. die Medien fast aller Couleur geneigt, Hitlervergleiche oder Holocaustvergleiche als Verharmlosung der Verbrechen des NS-Regimes zu kritisieren, aber Rassismusvorwürfe nicht als Verharmlosung des südafrikanischen Apartheidregimes?

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Was ich erkenne, ist die genau gleiche Argumentationsweise an welcher sich die Rechte auch bedient:

  • Die Anderen haben zu viel Bühne und das muss irgendwie verhindert werden.

  • Selektive Wahrnehmung: unliebsame Fakten werden übergangen oder besser gar nicht angesprochen. Die eigene Vernunft betont und dem Gegner gleichzeitig absprochen.

  • Die Anderen sind radikal oder zumindest haben einige davon dieses Attribut verdient.

Dass es der radikalen Rechten um die Ungleichwertigkeit von Menschen geht, während die Linke von der prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen ausgeht.

  • Manipulativer Absolutismus: Wir dürfen auf keinen Fall [hier bitte unliebsames einfügen], weil sonst Gefahr für [hier bitte einfügen was lieb, teuer oder hart erarbeitet ist].

  • Ich habe recht, trotzdem brauchen wir Diskurs. Allerdings nur in dem Rahmen, der mir gefällt:

Es gibt auch von links Dogmatismus und problematische Aktionen. Und auch Minderheiten sind nicht vor fundamentalistischen oder illiberalen Tendenzen gefeit, und dazu braucht es kritische Auseinander­setzungen.

  • Dem Gegner Aussagen in den Mund legen: z.B. "Schlampen­marsch"

  • Die Mitteparteien sind schuld, wacklig, unbeständig oder Verräter an der Sache.

  • Es gibt entweder Schwarz oder Weiss.

  • Blick in die Glaskugel. Was wir erreichen werden, was die Anderen dagegen tun werden.

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