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«Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.» Albert Einstein
Es ist Zeit für eine neue Logik. Das haben sich die Initianten der Mikrosteuer auch gesagt. Die Idee: Nicht länger die Arbeit der Menschen, sondern jene des Geldes besteuern. Da käme richtig viel zusammen. Ohne, dass es jemandem weh täte.
Ja, unbedingt. Das hat mich auch frustriert, als ich mich damit auseinandergesetzt habe.
Wobei die Steuer auf Transaktionen schon irgendwelchen sehr reichen Leuten irgendwie weh täte (natürlich hätten sie immer noch vöörig gnue Geld - aber spüren würden sie es, und deshalb scheint es auch so schwierig es zu ändern)
Es täte auch sehr reichen nicht weh, weil auch sie keine MwSt, Bundessteuer, Stempelsteuer mehr zahlen. Wer sich heute eine Luxuslimousine für 100'000 CHF kauft, zahlt 7'700 CHF MwSt. Bei einer Mikrosteuer von 0.5 Promille nur noch 50 CHF. Wer würde das ablehnen?
Es braucht eine Stärkung der AHV. Und weniger Geld in den 2. und 3. Säulen das krampfhaft gewinnbringend investiert werfen muss.
Bin zwar einverstanden, dass Säulenkapital in der Grössenordnung eines Bruttoinlandproduktes ein bisschen viel ist (auch die AHV hat übrigens ihre Milliarden Reserven investiert) - aber hätten wir denn auch die Stundenlöhne, um im AHV Umlageverfahren Renten zu finanzieren ohne Kapital, das eine hohe Produktivität ermöglicht?
Auch wenn es wie eine rhetorische Frage scheinen mag - wenn es kein physisches Wirtschaftswachstum mehr gibt, entsteht Tauschwert durch Verknappung.
Gut geschrieben.
Ich habe eine ähnliche Diskussion vor gut 20 Jahren mal mit meinem Banker geführt. Der wollte wissen, ob ich mein Geld nicht investieren wolle und dann habe ich eine Liste geschrieben, was ich erwarte und was ich nicht will, also in etwa so:
keine Kriegsgüter
kein Tabak, kein Alkohol (Thema Gesundheit)
keine Öl/Gas Firmen
keine Firmen aus diversen Ländern mit "Demokratiedefiziten" oder mit "Sharia" Gesetzgebung
...
Schlussendlich wurde mir beschieden, dass man mir wohl leider nicht wird helfen können.
Das ist jetzt 20 Jahre her und ich finde es tragisch, dass sich in der Zeit nicht wirklich etwas geändert hat. Als ich Eigentum erworben habe, habe ich dann mehr oder weniger klein beigeben müssen und habe eine 3a-Säule basierend auf einer Lebensversicherung abgeschlossen.
Doch, es hat sich viel geändert: es gibt heute zahlreiche ETF-Index-Fonds, die genau die von Ihnen aufgeführten Kriterien berücksichtigen. Die gab es vor 20 Jahren noch nicht. Die verwendeten ESG-Kriterien sind nicht perfekt, aber doch mindestens so gut wie ein halb volles Glas.
Nach dem Lesen des Artikels finde ich nicht, dass sich da wirklich etwas Relevantes bewegt hat. Wenn Nestlé eine ESG-Bewertung von AA bekommt, dann kann ich diesen Index gleich in die Tonne rühren, weil er nur auf fadenscheinigen Versprechen zu basieren scheint und neben diesen Versprechen für mich unethische Geschäftsmodelle (wie das abpumpen von Trinkwasser, um es dann an die Bevölkerung teuer zu verkaufen) kaschiert.
Danke für diesen Bericht. Er steht weniger schizophren in der Landschaft als die Wirtschaftsteile grosser Tageszeitungen, welche die Klimakrise ausserhalb des Wirtschaftsteils halbwegs ernst nehmen. Dennoch ist er mir persönlich zu oberflächlich. Ich habe ein Konto bei der ABS, seit es sie gibt, und seit den 90ern dank einem Erbvorbezug mehreren anderen Banken auf den Zahn zu fühlen versucht; sonst hatte nichts Hand und Fuss. Neu gäbe es die Globalance, aber da ich mit der ABS gut fahre, habe ich mich nicht weiter informiert. Kommt die im Artikel vor? Die Diskretion in Ehren, aber hier geht sie auf Kosten einer transparenten Information.
Warum zu oberflächlich? Der Bericht bleibt an den konventionellen Angeboten kleben. Dabei steht es jedem*r frei, die vorhandene Kohle anderswo zu parkieren. Das ist zinslich nicht immer "attraktiv" (gruseliger Begriff, siehe unten), aber dafür weiss man, was es bewirkt. Etliche Genossenschaften haben Depositenkassen. Etliche Alternativenergieversorger, teils genossenschaftlich organisiert, sind froh um Direktdarlehen. Oder man kauft sich ein Stück Wald... Die ABS hat Förder-Kassenoblis, zugegeben zinslos, für alles mögliche von sauberer Energie bis Kultur, und im Jahresbericht listet sie j e d e s einzelne gewährte Darlehen auf. In meiner Erfahrung ist diese Transparenz einmalig. Sie bieten übrigens auch ein 3a-Konto an. Das ich in Ihrem Bericht vermisst habe. Oder habe ich was überlesen?
Noch im 19. Jahrhundert war klar, dass die Finanzindustrie der Realwirtschaft dient und nicht umgekehrt. Die CS entstand zur Finanzierung unserer Eisenbahnen. Das ist sehr weit weg. Heute wird alles zum Anlageobjekt, vgl. Freddie Mac und Fannie Mae, nachzulesen z.B. bei Saskia Sassen, Expulsions. Das Thema ist uferlos, aber ich muss zurück zur Arbeit. Das ist immer noch die beste Empfehlung der Ahnfrau, von der dieser Erbvorbezug kam: Such dir einen Job, der dir nicht nur gefällt, sondern dich auch ernährt, denn alles Angesparte kann jederzeit futsch sein.
"Geld vermehren und Gutes tun?" – Warum nicht grundlegend mal fragen, ob "Geld vermehren" gut ist und womöglich mit "Gutes tun" im Sinne von "Nachhaltigkeit" prinzipiell im Widerspruch steht? Sprich die Treiber des kapitalistischen Wachstums und seiner Ideologie untersuchen.
Ja, das ist die grosse Herausforderung, ein Model zu finden mit dem man im Alter "über die Runden kommt" und das nicht auf einem Wachstumsmodel beruht, dass die ökologischen und gesellschaftlichen Lebensgrundlagen während diesem Lebensabschnitt gefährdet. Fand auch, das der Artikel sich dieses Thema etwas breiter hätte anschauen können, anstatt sich auf die Auswahl von Investment Fonds für die Säule 3a zu fokussieren.
Da wären dann vermutlich der Erwerb bzw. der nachhaltige Umbau von Wohnraum für den Eigenbedarf und die Tilgung der entsprechenden Kredite eine gute Option. Solaranlage, Regenwassernutzung, gute Dämmung, Gemüsegarten, langlebige Möbel, vielleicht das eine oder andere Kunstwerk dass man geniesst ... Wenn man sich da schon während einem einkommensstärkeren Lebensabschnitt gut aufgestellt, hilft man schon dann der Umwelt und hat im Ruhestand vermutlich auch mit weniger Einkommen ein ganz gutes Auskommen.
Aber, so ein Ansatz hat natürlich den Nachteil, dass man dann an einen bestimmten Ort und Lebensstil gebunden ist. Und wenn man dann in ein Pflegeheim muss, oder aus persönlichen Gründen umziehen will, dann gibt einem eine liquidere Form der Altersvorsorge doch mehr Optionen.
Ja, es hat sich herumgesprochen, dass grüne Anlagen gar nicht grün sind. Das Fazit des Artikels dürfte richtig sein, dass ohne Regulierung namentlich auf gesamteuropäischer Ebene nichts läuft. Deshalb ist Herr Dörig ja auch bei der SVP, weil die am radikalsten jede ESG-Regulierung zu verhindern verspricht. Siehe deren Referendum sogar gegen das stark entschärfte CO2-Gesetz.
Klar ist, dass es massive staatliche Regulationen braucht. Der Markt richtet nichts, ausser die Allmende zugrunde. Die Zeit und der Guardian veröffentlichten jüngst eine grossangelegte Recherche, dass mehr als 90% der CO2-Zertifikate nichts wert sind. Die so genannten eigenverantwortlichen und freiwilligen Kompensationen sind nicht mehr als moderner Ablasshandel, grüne Tarnmäntelchen kapitalistischer Profit- und Konsummaximierer.
Siehe auch nachfolgende follow-ups: "Es gibt niemanden, der das System unabhängig überwacht" und "Ernsthaft beunruhigt".
Ihre Reaktion ist verständlich, aber geht dann doch am Ziel vorbei. Zum einen zeigt das Beispiel EU wie man nachhaltiges Anlegen nicht regulieren sollte. Das versteht nämlich kein normaler Kunde mehr. (Und selbst Experten, die sich täglich damit beschäftigen haben Mühe.) Es ist auch - bitte entschuldigen Sie - naiv zu glauben, dass staatliche Regulierung eine wissenschaftliche Grundlage exakt nachbildet. Sie die Themen Gas und Kernenergie, die gemäss EU-Taxonomie nun "grün" sind.
Zum anderen geht das insgesamt am Thema vorbei: Was reguliert werden müsste, wäre die Realwirtschaft: Wenn nämlich mal ein saftiger Preis für die Schäden bspw. durch Treibhausgase wie CO2 eingeführt würde, ginge es wesentlich schneller als über den Kapitalmarkt.
Ich will nicht wie eine Tante klingen, aber:
«Nimms mir nicht übel. Aber du musst wissen, dass wir von den Unternehmen nicht erwarten dürfen, dass sie alles richtig machen. Denn sie machen immer nur das, was sie glauben, machen zu müssen, um nicht im grossen Stil Gesetze zu brechen oder Investoren zu verärgern. Darum bringt es der Umwelt wenig, wenn du nachhaltig investierst. Am Ende muss der Staat die Gesetze verschärfen, anders geht das nicht.»
Naiv ist, wer immer noch an die Selbstregulierung des Marktes und ihrer Teilnehmer glaubt.
Lustig. Habe vor nicht allzu langer Zeit ziemlich genau dasselbe durchgemacht wie der fiktive Protagonist. Mit demselben Resultat, und demselben Anbieter. Dank der Recherche bin ich nun in der Rolle der Tante. 😊
Same here! Hat mich gefreut, den Anbieter zu erkennen und ihn als "Sieger" zu sehen. Auch wenn nicht perfekt, finde ich es die momentan beste Lösung am Markt - mit sympathischem Team, Auftritt und Preisen (gerade im Vergleich zu zb ABS, die sehr teuer und veraltet daherkommt). Plus, sie haben ja auch normale Anlagekonten, nicht nur 3a.
Ich kannte diesen Anbieter bisher nicht (und glaube ihn nun gefunden zu haben :-)) Hatte denselben Eindruck von der ABS und war enttäuscht, dass es offenbar nicht anders geht.
Super Zeitpunkt für den Artikel jedenfalls, ich schlage mich gerade mit diesem Thema herum, da ich erstmals genug verdiene, um etwas auf die Seite zu legen.
ich habe in die Alternative Bank Schweiz investiert, bisher gut. (Völliger Laie) Zudem würde ich gebana empfehlen, mir scheint, die tun das richtige.
Gebana, guter Punkt! Die geben grad wieder Anleihen aus mit 4-12 Jahren Laufzeit. Ich bin sehr überzeugt von ihren Produkten, ob das Geschäftsmodell in grösserem Umfang bestehen kann wird sich aber noch zeigen. Ich habe solche Bonds gezeichnet, ist gefühlt aber schon ein eher höheres Risiko und drum nix für die ganze oder halbe PK ;)
Handkehrum möchte ich, dass die weiter einen guten Job machen und ihren Handel ausbauen, insofern wiegt das das Risiko auf. Der Impact scheint dort ziemlich direkt und vor Ort zu sein z.B. mit ihren Umsatzbeteiligungen für die Produzenten von Schokolade.
Inyova.ch sie bemühen sich und sind ehrlich. Gebana sucht ebenfalls immer Geld, ist aber halt das Einzelfirmen Risiko
Hab nach einem Hausverkauf auch bei inyova investiert. Bin sehr zufrieden, denn der Kundenservice ist toll, Fragen werden schnell beantwortet. Eine Alternative dazu ist True Wealth, wurde mir von einem Kollegen empfohlen (hab aber keine Erfahrung damit).
Auch ich habe wie der Protagonist 1/2 Jahr lang alles durchforstet, und gesehen, dass es keine wirklich grünen Anlagen gibt, und dass mich das Ganze überfordert. In Betongold wollte ich auch nicht investieren.
Wie an anderer Stelle richtig gesagt wird, lösen solche Investments das grundsätzliche Systemproblem des vermeintlich grenzenlos möglichen Wachstums nicht. Doch auch die Pensionskassen arbeiten auf diese Weise mit unserem Geld…so schnell kommt also keine:r von uns aus diesem System raus, es sei denn, mensch lebe bis ins hohe Alter als Selbstversorger.
Es gibt ein ganzes Buch zum Thema von Andreas Missbach (EvB) namens "Saubere Renditen", 2007, nur noch gebraucht erhältlich (oder bei mir ausleihbar). Fand ich hilfreich. Vieles ist zeitlos. Persönlich habe ich seit vielen Jahren alles bei der ABS, inkl. 3a. Die ABS ist von den Zinsen her nicht am attraktivsten, weist aber jeden Kredit aus, den sie vergibt. Diese Transparenz ist mir wichtiger als Zinsen - und sonst absolut nirgends begegnet. Die Beratung fand ich stets hervorragend. Kein Greenwashing, viel Ahnung. Für Überzeugungstäter*\innen sehr geeignet. Zusätzlich habe ich direkte Anleihen bei Alternativenergie-Produzenten wie Solarspar oder ADEV, bei Genossenschaften und privat.
Auch ich vermisse die Erwähnung von Instituten wie die ABS und auch die Greenpeace (Schweiz und Luxemburg) Studie zur effektiven Nachhaltigkeit all dieser Fonds (über Greenpeace auffindbar). Kurz zusammengefasst : nicht was die Firmen bis 2050 vorhaben zu realisieren ist entscheidend, sondern was sie aktuell umsetzen.
(Zugegeben, ich habe nicht den ganzen Artikel gelesen.)
Ich finde Inyova sehr ansprechend und habe dort etwa 10'000 Franken investiert (als 3b). Dort kann ich direkt in Aktien investieren statt nur in Fonds, womit ich genau weiss, worauf ich setze. Trotzdem muss ich mich nicht selber darum kümmern, dass das Portfolio ausgewogen ist. Ich bin seit etwa 1.5 Jahren dort und fühle mich gut aufgehoben.
Suchen Sie ETF ESG Indexfonds zb mit justetf.com oder mit Finanzen.ch/etf Empfehlung: Morningstar Sustainability Rating, the rating is expressed as 1 to 5 “globes,” whereby a higher number of globes indicates that the portfolio has lower ESG Risk. Das ist nützlich, empirisch und differenziert .
"Zu deinem Erstaunen konntest du dich, je länger sie redete, immer mehr mit dem Gedanken anfreunden, eigenes Geld anzulegen, um es zu vermehren." – Und so wurde ein Mensch verführt und zu einem Kapitalisten wiedergeboren, in die junge Sekte des Grünen Kapitalismus, also einem Kapitalisten mit grünem Gewissen.
Ging mir auch so wie dem Protagonisten, als ich Grafiken gesehen habe, wie man mit klassischem Sparen langfristig Geld verliert...
Ich nehme das als Dilemma wahr: einerseits will ich nicht in Geldnöte geraten oder dem Staat auf der Tasche liegen müssen. Ich bin auch noch jung genug, dass ich mich nicht auf eine hohe PK/AHV verlasse (26). Andererseits widerstrebt es mir, Geld anzulegen und sich vermehren zu lassen und damit Teil eines Systems zu sein, dass so viele Probleme verursacht
Ja, nachhaltig in ein nicht-nachhaltigen System der Geld- und Kapitalvermehrung(!) investieren zu wollen ist an Absurdität kaum zu übertreffen (höchstens noch durch die effektiv altruistische Investition in FTX von "Crypto-Bros"). Man wird Teil des Problems und nicht der Lösung.
Pervers wirkt auch die Bezeichnung "dunkelgrüne" Fonds, weil "dunkelgrün" bis anhin Ideen und Bewegungen meinte, die einen grundlegenden Systemwandel fordern und anstreben.
dark greens believe that environmental problems are an inherent part of industrialized, capitalist civilization, and seek radical political change. Dark greens believe that currently and historically dominant modes of societal organization inevitably lead to consumerism, overconsumption, waste, alienation from nature and resource depletion. Dark greens claim this is caused by the emphasis on economic growth that exists within all existing ideologies, a tendency sometimes referred to as growth mania. https://en.wikipedia.org/wiki/Brigh…ght_greens
Irgendwie schon. Weshalb ich null Probleme habe mit den "unattraktiven" Zinsen der ABS. Wie rechtfertigen sich "attraktive" Zinsen? Unseren Ahnen galt jeder Zins als Sünde. In manchen Re(li)gionen ist das anscheinend immer noch so.
Naja, nur weil unseren religiösen Ahnen etwas Sünde war sollten wir uns das nun aber wirklich nicht als Vorbild nehmen. Da ist/war das Zinsverbot noch eine der vergleichsweise harmloseren Ideen.
Kleiner Hinweis zu einer Ungenauigkeit am Anfang:
Investitionen in Säule 3a können nicht von der Steuer abgezogen werden, sondern die Einzahlung kann bis zu einer jährlich angepassten Höhe vom Steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Besten Dank für den Hinweis, Herr Wilhelm. Sie haben recht. Ich habe hier die Tatsache verdichtet, dass man in der Säule 3a (dieses Jahr) maximal 7053 Franken vom steuerbaren Einkommen abziehen darf.
"verdichtet" ist ein schöner Ausdruck. Es erweckt trotzdem aufgrund der Aussage falsche Hoffnungen. Wer dies liest und nur 14000 Franken Steuern zahlen muss bekommt mit der Info den Eindruck, nur noch 7000 Franken steuern zahlen zu müssen. Und das ist schlicht falsch. Bei höheren Einkommen sowieso.
Ausserdem müsste erwähnt werden, dass die Steuern nur aufgeschoben sind, aber bei der Pensionierung natürlich aufgrund des Einkommens dann andere Steuersätze angewendet werden. Eigentlich wie bei den Abzügen von AHV und 2.Säule.
Danke für diesen umfangreichen Artikel zu einem wirklich wichtigen Thema. (Das einzige, noch wichtigere wäre Nachhaltigkeit bei der Pensionskasse, denn während die Säule 3a freiwillig ist, ist die 2. Säule obligatorisch, sprich: (fast) jeder von uns investiert in Unternehmen).
Mir ist vollkommen bewusst, dass der Artikel einfach gehalten wurde, um ihn für Laien lesbar zu halten, dennoch erlaube ich mir folgende Anmerkungen:
Auch die passiven Fonds werden immerfort von Experten betreut, nicht weniger als aktive. Einziger Unterschied ist, dass die Experten keine aktiven Anlageentscheidungen treffen, sondern «nur» einen Index "nachbauen". Das führt dann zu:
"In den meisten Fällen bildet der Fonds einen Index ab.": Nein, die meisten Fonds haben einen Vergleichsmassstab (Benchmark genannt). Dieser soll es den Anlegern erlauben, den (hoffentlich) Mehrwert der aktiven Anlageentscheidungen messen zu können. Wenn die Wertentwicklung des Fonds z. B. darunter liegt, hat es der Manager nicht geschafft, über die Kosten hinaus durch seine Entscheidungen etwas zu erwirtschaften. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass das Portfolio alles enthalten muss, was in der Benchmark enthalten ist.
Man kann sehr wohl die Liste aller Investments eines Fonds einsehen: Jeder Fonds ist verpflichtet, zwei Mal im Jahr einen Jahres- bzw. Halbjahresbericht zu veröffentlichen. Dort muss im Rahmen der Rechenschaftspflicht – wie bei einem Unternehmen – alles offengelegt werden. Aber, zugegeben: Die Daten sind dann häufig schon 1-3 Monate alt.
Der Begriff SRI nur noch sehr reduziert verwendet. (Er war vor allem in UK und den USA populär, daher tragen eigentlich nur solche Produkte diese drei Buchstaben, deren "Design" auch von dort stammt.
Der "Witz" an den Ausnahmen von MSCI wurde leider nicht gut dargestellt. Diese Indizes richten sich vor allem an grosse, sogenannte Institutionelle Anleger wie Pensionskassen. Viele von diesen wollen (etwas) nachhaltig anlegen, aber nicht zu weit weg von ihrer konventionellen Benchmark. MSCI erledigt das für sie, indem sie eben dafür sorgen, dass insbesondere die Länder- und Branchenverteilung bei ihren nachhaltigen Indizes nicht allzu sehr abweicht. Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss: Bei manchen Branchen kommen dann halt Unternehmen hinzu, die nicht so «astrein» sind…
Das Thema EU-Regulierung ist zu komplex, um es korrekt und trotzdem verständlich darzustellen. Die Einteilungen gemäss SFDR sind aber keine Kategorisierung analog einem Label. (Auch wenn zu Beginn dieser Eindruck vorherrschte.)
Es wird gerne wiederholt, dass ESG-Produkte teurer sind als konventionelle. Durch die konstante Wiederholung wird diese Aussage aber nicht wahrer. Der europäische Regulator ESMA hat hierzu eine Studie veröffentlicht:
Ich kann allen versichern: Dieses Tohuwabohu bei der Regulierung seitens EU kommt der Fondsbranche alles andere entgegen: Es verursacht immense Unsicherheiten sowie häufige und ewig lange Sitzungen, die viel Geld kosten. Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint.
Die Schweiz ist nicht ganz so regellos wie es dargestellt wurde: Spätestens mit der Aufsichtsmitteilung 05/2021 ist ein Zeichen gesetzt, dass der Regulator genauer hinschaut, was Anbieter so in die Welt hinausposaunen – und ob sie das auch einlösen (können).
Es wird in dem Artikel sehr gut darauf hingewiesen: ESG-Ratings sind nicht gleich ESG-Ratings. Die unterschiedlichen Anbieter berücksichtigen zwar solche Kriterien, aber teilweise aus sehr unterschiedlichen Gründen. Das Problem: Nur Experten kennen die Unterschiede. Für einen Laien bedeutet es dagegen einen grossen Aufwand, diese wichtigen Feinheiten herauszufinden. Es lässt sich aber durchaus festhalten: Wer eher «tiefgrün» anlegen möchte, sollte bei MSCI extrem vorsichtig sein.
Man kann eine fehlende Definition von Nachhaltigkeit bedauern. Allerdings übersieht das zum einen, dass eben die individuellen Vorstellungen unterschiedlich sind. Analog übrigens zu solchen Begriffen wie Freiheit und Gerechtigkeit.
Die Entscheidung für diesen Anbieter ist für Max vielleicht die richtige – sie ist aber eben nicht generalisierbar. Ich persönlich wäre eher vorsichtig, denn 117% in 17 Jahren hören sich gut an, sind aber effektiv "nur" 4.66% pro Jahr. (Zugegeben: Ich kenne die Vermögensstruktur nicht, würde ihm aber mit seinem Alter und Anlagehorizont zu 100% Aktien raten.) Gerade der letzte Absatz zeigt die Schwäche eines solchen Ansatzes (bzw. den Grund, warum andere Anbieter eben auch in solche Unternehmen wie Swiss Life anlegen): Es ist die absolut notwendige Risikostreuung. Wer sein Geld ausschliesslich in sogenannte Themen investiert, wird zwar vielleicht einen echten Treffer landen, andere hingegen werden nicht wie erhofft "zünden". Unter dem Strich trägt er aber ein wesentlich höheres Risiko. Und genau das sollte bei einer solchen Anlage eben nicht aus dem Ruder laufen.
Man kann eine fehlende Definition von Nachhaltigkeit bedauern. Allerdings übersieht das zum einen, dass eben die individuellen Vorstellungen unterschiedlich sind. Analog übrigens zu solchen Begriffen wie Freiheit und Gerechtigkeit.
Dieser Aussage würde ich widersprechen. Schlussendlich lässt sich Nachhaltigkeit darauf reduzieren, dass etwas langfristig funktioniert und tragbar ist. Dass so z.B. Baunkohle sofort aus dem Rennen fliegt ist ziemlich klar. Bei weniger eindeutigen Fällen stellt sich jedoch schon die Frage, was jetzt noch gut genug ist und was nicht. Dies hängt jedoch nicht von "individuellen Vorstellungen" ab (das während der Arneit ums Leben gekommene Kind und das zerstörte Ökosystem sind von meiner individuellen Vorstellung nicht beeinflusst), sondern viel mehr von der enormen Komplexität der Zusammenhänge.
Wo individuelle Vorstellungen z.T. zum tragen kommen, ist bei der Frage, wofür wir unser kleines verbleibendes CO2-Budget investieren wollen. Aber egal wo dieses Budget investiert wird, ist diese Investition nicht nachhaltig - da sie ein begrenztes Volumen des verbleibenden CO2-Budgets schrumpfen und schlussendlich verschwinden lässt.
Die Erklärung, warum nachhaltiges Investieren einen positiven Effekt auf die ausgewählten Firmen hat, geht im Artikel ein wenig unter.
Es wird schlicht erwähnt, dass hohe Bewertungen an der Börse dazu führen, dass Banken eher Kredite sprechen.
Das stimmt zwar aber kommt der ganzen Sache etwas kurz.
Unternehmen können hauptsächlich über zwei Arten externes Kapital beschaffen. Zum einen kann es neue Aktien "erstellen" und diese an der Börse verkaufen. Desto höher die Bewertung ist, desto mehr Kapital kann das Unternehmen für den gleichen Anteil bekommen. Der zweite weg ist über den Verkauf von Obligationen oder einem Kredit bei einer Bank, wobei eine hohe Bewertung das Verlustrisiko für den Gläubiger senkt womit dieser einen niedrigeren Zins akzeptiert.
Eine hohe Bewertung an der Börse, die nicht aufgrund einer hohen zu erwartenden Rendite zustande kommt, führt zu einer tieferen Rendite auf das investierte Geld.
Nachhaltiges Investieren hat also entweder keinen Effekt, oder hat eine tiefere zu erwartende Rendite.
Wie gross das der Effekt und wie viel Rendite man dafür aufgeben muss, sind zwei Faktoren die praktisch unmöglich zu messen sind. Nachhaltiges Investieren existiert schlicht zu wenig lange um dazu genügend Daten zu haben.
Hinzu kommt, dass praktisch alle Menschen verschiedene Vorstellungen davon haben, was nachhaltig ist und dadurch eigentlich nur sehr personalisierte (und damit teure) Angebote infrage kommen.
Persönlich bin ich der Überzeugung dass ich mit "nicht nachhaltigem" investieren um einiges besser fahre und mit Spenden an effektive Organisationen wie die Against Malaria Foundation auch einen grösseren positiven Effekt auf die Welt habe, als mit nachhaltigem Investieren.
Denn bin ich wirklich auch bereit, mich über die nächsten 30 Jahre jedes Jahr damit zu beschäftigen, dass meine Investitionen tatsächlich meine Werte widerspiegeln?
Nicht nachhaltig investieren und spenden. Also eigentlich was Kapitalisten sonst so machen: Egoistische Profitmaximierung zulasten der Gesellschaft und Umwelt und fürs Gewissen etwas Charity. Okay, not okay. So viel zu den "Werten".
„Effective Altruism“, genau. Aufschlussreich dazu die Episode „Earning to Give“ von Sam Harris im Gespräch mit Sam Bankman-Fried …
Da bin ich gar nicht deiner Meinung. Wer spendet, beeinflusst mit seiner Spende sehr stark, was damit geschieht, er oder sie stellt entscheidende Weichen. Eigentlich undemokratisch und elitär. Weshalb nicht mehr Steuern bezahlen, auch Erbschaftssteuern und die Politik, die diese Steuern einsetzt möglichst stark versuchen zu gestalten? Und versuchen, dort zu investieren, wo sinnvolles mit dem Geld gemacht wird? Und weshalb soll Geld einfach 'arbeiten', d.h. sich vermehren? Ich bin naiv, ich weiss. Mein Säule 3a Konto bei der ABS hat seinen Wert behalten. Weshalb nicht bei der ABS in wirklich sinnvolle Projekte investieren? Ich kann es mir leisten, mein nicht zu grosses Vermögen möglichst nachhaltig zu investieren, weil ich ein geerbtes Haus verkaufen konnte - zu einem fairen, nicht überhöhten Preis. Ich kann auch spenden, grosszügig dort etwas ergänzen, wo z.B. unsere Sozialhilfe zu knausrig ist oder aber die unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht UFS etwas unterstützen, damit sie politisch Druck macht. Etc. etc.
Leider hatte ich keinen Einfluss darauf, wie und wo meine Pensionskasse investierte. Wohl nicht sehr nachhaltig. Ja, es ist sehr sehr schwüürig, das alles. Und schuldlos kommt frau ja ohnehin nicht raus - wie überall. Aber versuchen will ich weiterhin, meinen Werten ein bisschen gerecht zu werden.
Danke, R. O. und A. F.!
Mich nimmt jetzt doch wunder welcher der letzte Anbieter war, der noch in der Auswahl verblieb... Die scheinen zwar auch nur "best in class" zu sein, aber immerhin.
Ich nehme an, es ist inyova. www.inyova.ch. Und wenn nicht, ist das meine Empfehlung. Danke für den informativen Artikel!
philipp.albrecht@republik.ch
Nachdem 250 Jahre lang die "Wachtumsfalle Kapitalismus" die Lebensbasis zerstört hat, will man die Ursache "Finanzwirtschaft" noch vermehren ?! Das buchstäblich brennende Haus mit Brandbeschleuniger löschen? Dies als "Gutes tun" (selbst mit ?) zu bezeichnen ist absurd. Oder war es Satire?
Das Kernproblem ist doch die irrwitzige Idee, dass Ansparen und Anlegen von Geld über den Verlauf der Arbeitsleben einen grösseren gesellschaftlichen Nutzen produzieren würde als ein Umlageverfahren (AHV). Dabei ist das Einzige, was ein Sparen in diesem Ausmass bewirkt, dass die Finanzindustrie einen grösseren Hebel bekommt, und dadurch die Umverteilung von unten nach oben stärkt, was die gesellschaftliche Solidarität schwächt. Ja, letztere braucht es auch für ein Umlageverfahren, aber sie wird nicht dauernd durch in die verkehrte Richtung abfliessende Renditen unterwandert.
Die ganzen Anlageprobleme, die der Artikel so schön darstellt, sind letztlich nur Symptome. Die Ursache ist, dass dies ein System ist, das viel zu viel Verantwortung für Mitmenschen, Umwelt und Klima von heute auf morgen zu verschieben verspricht, durch Einsatz von Zahlenmagie.
Ich bin nicht ganz bei Ihnen. Was die Greenwashing-Gesetze der EU zeigen: Der Einfluss der Kleinsparer:innen wächst und ist für die börsenkotierten Unternehmen nicht zu unterschätzen. Die Zeiten sind definitv vorbei, als es einzig um die Rendite ging. Deshalb wird in absehbarer Zeit auch der Druck auf die Pensionskassen steigen. Die Versicherten werden künftig mehr Einfluss geltend machen.
Das stimmt wohl, und ist auch eine positive Entwicklung.
Aber das ändert nichts am Prinzip des PK-Systems - der Tatsache, dass viel zu viel Kapital über sehr lange Zeit angelegt werden muss. Auch wenn wir annehmen würden, dass das nachhaltig gelänge, erzeugt es immer noch einen Umverteilungsdruck rein aus der Prämisse von Kaptialanlagen heraus, dass sie halt Zinsen tragen müssen. Diese plus die erheblichen Kosten der dazwischengeschalteten Finanzindustrie erscheinen dann in den Preisen, ganz offensichtlich bei den Immobilien, aber halt nicht nur da. Und diese Preise sollen dann die Rentner:innen aus den Renten zahlen, die aus eben diesen Zinsen bestehen. Das geht nicht auf, die Differenz muss entweder aus Inland-Umverteilung oder von „extern“, sprich ewigem Wachstum oder Ausbeutung von Resourcen, kommen.
Ja, sicherlich verkürzt, aber dass schon der Mechanismus der Alterssicherung via Langzeitsparen an sich nicht nachhaltig ist, ist doch der Elefant im Raum bei diesem Thema…
Ich bin schon seit Jahrzehnten auf der Suche nach nachhaltigen Anlagen. Es ist sicher nicht einfach, und alles ist im Fluss...
Aber man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Als Beispiel das angesprochene Beispiel Holcim. Ja, Betonproduktion ist enorm CO2 intensiv (wie z.B. auch der Nassreisanbau sehr viel Methan produziert). Wichtig ist daher, hier Verbesserungen zu suchen.
Im Rahmen einer CO2 Bilanz wichtiger Indikatoren, die ich jährlich nachführe, habe ich mich auch mit Beton/Holcim beschäftigt (ansonsten keine Verbindungen zur Firma). Und ich muss sagen, Holcim hat mich mit ihren CO2 Zielen überrascht: konkrete messbare Ziele, die im Geschäftsbericht jährlich überprüft werden! Ich denke schon, dass die Firma ein gutes Rating verdient hat.
Ich bin überzeugt dass Firmen auf dem Weg zu CO2-NettoNull einen bedeutenden Beitrag leisten können, und dies teilweise schneller als gesetzliche Bestimmungen sich politisch durchsetzen können.
Wer auch immer Gewinn macht, ohne die Arbeit dafür zu tun, bereichert sich an den Leuten, die dafür gearbeitet haben, ohne entsprechend dafür bezahlt zu werden.
Der eigene Gewinn ist also direkt 1:1 die Ausnutzung der Arbeitskräfte.
Man tut also immer Böses, wenn man "Geld vermehrt".
Ich bin prinzipiell auch dieser Meinung. Wenn das Geld allerdings auf dem Bankkonto liegt, verwendet es die Bank sowieso und dann macht eben die Bank Geld. Ist es da nicht besser, wenn ich wenigstens selbst entscheide, worin mein Geld investiert wird?
Hm kann man sich überlegen: in einem Fall steuere ich, profitiere aber auch von "Dem Bösen", im anderen Fall agiert eine andere Partei und ich profitiere auch nicht.
Das ist schon es bizeli verkürzt, nicht? Oder zumindest wenig präzise.
No free lunch.
Sprich: Kapitalgeber_innen tragen das Risiko des Ausfalls und werden dafür entschädigt. Risiko zu tragen, Kapital bereit zu stellen ist Arbeit.
(Und ebenfalls stark verkürzend lasse ich Themen wie Inflation etc. weg. Ebenso verweise ich bloss auf Konzepte, wie gesetzlich vorzuschreiben, dass ein KMU ab 50 Mitarbeitenden diesen verkauft werden muss. (Was dann auch wieder finanziert werden muss.))
Kapital zu haben ist keine Arbeit. Genauso ist Kapital spielen zu lassen keine Arbeit.
Das free lunch saying ist da recht witzig, weil reicher zu werden ohne etwas zu tun ist so ziemlich genau free lunch :)
Nur eine kleine off topic anmerkung zum Text: Lachgas wird nicht zum düngen auf dem Feld verteilt sondern entsteht bei (unsachgemässem) Güllen einfach vermehrt, da endprodukt von abbauprozessen im Boden
Cheers
Lieber Herr M., vielen Dank für den Hinweis, Gülle auf unser Haupt. Wir haben die Stelle angepasst. Gute Lektüre und herzlich! DM
Warum muss die fiktive Person ausgerechnet Max heissen? Warum nicht etwas weniger maskulin, Sascha oder Kim oder so? Oder erwartet uns noch Teil 2 für Maxes Freundin Anna/Emma oder Minna, mit Hinweisen dazu wie sie (die ja jetzt nach Volkes Willen so lang wie er arbeiten wird) ihre Vorsorgelücken mit ihrem knappen Lohn füllen kann? Wie sie der Altersarmut vorbeugt, falls sie unverheiratet Kinder hat, zwecks Erziehung weniger erwerbsarbeitet, sich später aber von ihm trennt? Vielleicht hat die Tante mit ihr an jenem Abend dann doch lieber über Familienplanung geredet? (wohlbemerkt mit leicht wehmütiger Stimme, da der eigene Kinderwunsch aufgrund der Karriere damals leider hatte zurückstehen müssen). Wollte man hier gar den gender finance gap realistisch abbilden? Mir scheint, einmal mehr werden unbewusst Geschlechterstereotypen wiederholt und somit weiter zementiert. Dass die beratende Person eine Tante ist, tröstet kaum und wirkt auf mich eher aufgesetzt.
Danke für Ihre Rückmeldung, Anonym 6. Das Geschlecht spielt hier keine Rolle. Ich habe (wie in der Infobox erwähnt) in der Vergangenheit für die Republik bereits zwei Geschichten mit fiktiven Protagonistinnen verfasst. Einmal ging es um eine neu gewählte Nationalrätin und einmal um eine junge Bäuerin. Diesmal habe ich zur Abwechslung mal einen männlichen Protagonisten gewählt. That's it.
Ich dachte, es wäre eine Referenz auf "Max Mustermann" (dessen Frau bekanntlich "Erika Mustermann" heisst). https://de.wikipedia.org/wiki/Mustermann
Danke dass Sie sich Zeit nehmen für eine Rückmeldung, das weiss ich zu schätzen. Ich habe gesehen, dass Sie zuvor in anderen Beiträgen weibliche Protagonistinnenz gewählt hatten. Mir ist auch klar, dass Sie sich sicher nichts „gross“ bei der Namenswahl gedacht hatten. Gerade im Finanzbereich ist der gender gap leider besonders gross und es besteht meines Erachten grossser Handlungsbedarf. Sie als Journalist könnten einen kleinen Beitrag leisten. Mir ist klar, dass dies bezüglich ihres Beitrages ein Nebenschauplatz ist. Meines Erachtens eine verpasste kleine Chance. Und wie gesagt, ein uneindeutig lesbarer Vorname hätte es allenfalls auch getan. Wie auch immer, vielleicht wird das Thema ja mal an anderer Stelle angegangen. Beste Grüsse.
nach dem lesen dieses aufschlussreichen artikels und noch mehr der dialog-beiträge (mit wenigen ausnahmen) macht sich bei mir - in einem sehr privilegierten land lebend - ein gefühl breit: verdammt froh zu sein darüber, dass ich mich nicht mit "der vermehrung meines geldes" herumschlagen muss. eine überwiegende mehrheit von menschen auf dieser welt, deren rechte und deren "reichtum" durch die damit verbundene ausbeutung gleichzeitig vermindert/verhindert werden, kann darauf nur mit kopfschütteln antworten - oder, wenn sie sich noch nicht aufgegeben hat, mit wut und/oder gewalt...
Danke für die Diskussion. Wenn man Geld auf der Bank hat, warum sollte man es nicht positiv nutzen, anstatt die Bank darüber entscheiden zu lassen? Investiere zum Beispiel in Nestle, lass dich von actares.ch bei der Hauptversammlung vertreten und hilf mit, Nestle zu mehr Umweltschutz und Achtung der Menschenrechte zu bewegen. Gemeinsam handelnde KleinaktionärInnen haben Macht und sollten ihr Privileg verantwortungsvoll nutzen.
Sehr gut geschrieben. Konnte mich darin auf der Suche nach nachhaltigen Anlagen gut wiedererkennen. 😊
Wobei für mich das Thema 3a Fonds aus ganz anderem Grund ein rotes Tuch ist. Bei den Banken gelte ich als gebürtiger Schweizer mit Schweizer Pass und Wohnort in der Schweiz als US Person, da ich diese Staatsbürgerschaft bei Geburt durch meine Mutter erhalten habe. Seit dem 2014 das Facta Abkommen in Kraft ist, darf ich bei den Banken in keine 3a Fonds mehr investieren. Einen 3a Fonds musste ich auflösen und auf ein normales 3a Konto einer anderen Bank transferieren.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum ich mit diesen Abkommen diskriminiert werde. Ein 3a Fonds wäre ja in unserem Land genau für die optimierte Altersvorsorge gedacht.
Gleiches gilt für Anlagen in ETFs. Dort studiere ich inzwischen die enthaltenen Aktien genau und investiere dann eben direkt.
Ein Fall wie meiner ist wohl eher selten in der Schweiz. Es gibt zwar viele US Personen, aber wohl nicht viele, die von Geburt an Schweizer waren und plötzlich nicht mehr im eigenen Land als Schweizer behandelt werden. Und dabei war mein Vater sogar Bankdirektor einer Grossbank.
Geht mir ebenso. Da ich auch Teil von einer Erbgemeinschaft bin, rollt dieser Nachteil auf die ganze Geneinschaft ueber. Ist immer wieder lustig..
Schön, von einem Leidensgenossen zuhören.
Auch ich bin in einer Erbengemeinschaft. Aber hier sind wir gut davongekommen, weil wir den Grossteil verhältnismässig rasch aufgeteilt haben.
Danke für diesen Bericht.
Für mich, die nicht viel versteht wenn es um Finanzen und Wirtschaft geht, ist er sehr lehrreich. Die "Fallbeispiel Methode" finde ich super! Bitte nicht mehr Inhalt. Dafür eignen sich die Kommentare. Sozusagen als "freiwillige Ergänzung" zum Artikel, die ich nach Bedarf lesen kann.
Liebe Republik, gerne mehr davon!
Sehr unterhaltsam zum anhören, mit viel Informationsgehalt - wie man es sich hier gewohnt ist, vielen Dank, Abo hat sich mal wieder gelohnt!
Einzig die implizierte Bewertung der "Gewinner"plattform als die beste Lösung, welche ich dem Autor jetzt einmal unterstelle, weil ganz so klar schreibt er es ja nicht, kann etwas problematisch sein. Fonds sind ja aus irgendeinem Grund ziemlich stark reguliert, oder nicht? Als Finanznewbie würde ich mir persönlich nie und nimmer zutrauen, so eine Anlagemischung selber zusammenzustellen - geschweige denn zu unterhalten, ist noch komplex so mit Korrelationen und so, schon gar nicht für meine Altersvorsorge (denn die werden wir brauchen). Gleichen Vorbehalt habe ich z.B. beim D&I Basket von ellexx...
Und funktioniert Engagement/Proxy Voting nicht besser seitens des Fondsmanagements, welches ein bisschen mehr Gewicht hat und sich im Zweifelsfall mit anderen professionellen Investoren absprechen/ zusammenschliessen kann, als wenn ich als Hobbyanleger alleine in den Wald rufe?
Also mein Fazit bisher: dunkelgrüne, aktive Fonds mit Ausschlüssen, die mir gefallen. Und meine Konti will ich auch noch woanders platzieren, irgendwann :)
Republik AG
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