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Was mich immer noch sehr irritiert, es steht auch im Artikel: der F35 wurde doch als Bomber entwickelt und zwar auf expliziten Wunsch des amerkanischen Militärs. Darum ist auch die Tarnkappe wichtig und darum ist er auch so gross, laut und stark. Luftkampf kann er wohl auch irgendwie, aber eigentlich wäre das nicht sein primärer Zweck. Was um Himmels Willen will die Schweiz also mit einem Bomber?
Das ist richtig. Der F35 ist für unsere Bedürfnisse maximal ungeeignet.
Langsam, laut, träge, lange Startstrecke und grosse Abhängikeit von technischer Infrastruktur am Boden.
Warum der technisch aussichtsreichste Kandidat, der Gripen, noch vor der Evaluation ausgeschlossen wurde, erschliesst sich mir nicht.
Ich kann mir das nur mit Korruption erklären.
Was waren noch gleich unsere Bedürfnisse, solch einen Flieger anzuschaffen?
Diese „Tarnkappen-“ (engl. „stealth“) Technik scheint ja ein grosser Marketing-Gag zu sein. Die ‚Unsichtbarkeit’ besteht nur gegenüber Radarstationen, bei denen der Sender und Empfänger am gleichen Ort stehen. Wenn Sender und Empfänger einige Kilometer auseinander stehen, was insbesondere bei defensiven landgestützten Anlagen kein unlösbares Problem ist, sind die Flugzeuge präzise ortbar. Klar hängen die US-Amerikaner das nicht an die grosse Glocke, aber in Russland und China ist das sicher bekannt. -- Edit: zu noch einer anderen Methode zur Enttarnung der „Tarnkappen-“ Flug- & Fahrzeuge siehe z.B. untenstehenden Link von Anonym 2.
Staat und sein Sicherheitsapparat (Kriegs- oder in der CH "nur" Verteidigungsapparat sind in sich ein heikles Gespann. Da mischt sich Ziviles mit Militärischem. Letzteres untersteht in weiten Teilen der Geheimhaltung. Wie sollen da die üblichen politischen und marktkonformen Mechanismen voll greifen? Die Aussge im Artikel, dass die nicht berücksichtigten Kriegsmaterialhersteller anonym reden aus Angst, ihre "Firmen" würden Schaden nehmen oder sie würden bedroht, sagt auch einiges dazu. Gott sei Dank besteht bei unserer Demokratieform wenigstens noch die Garantie, dass die Armee oder die Verteidigung nicht die Mittel hat politisch zu putschen. Also, wenigstens nicht politisch die Macht insgesamt an sich zu reissen. Mich nähme noch wunder, wie diese Superkampfmaschinen im kleinen Luftraum der CH überhaupt fliegen wollen oder operieren oder verteidigen oder ..... Die sind doch ganz schnell ennet der Grenze...
Als ehemaliger (zwar ziviler) Linienpilot kann ich Ihnen die folgende Auskunft zu Ihrer Frage geben: Die 'Kraft' der Maschine, wird in der kleinräumigen Schweiz nicht hauptsächlich in Form von Geschwindigkeit benötigt, sondern in Form von Steigfähigkeit. Es geht darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Höhe zu gewinnen und dabei auch das Ziel möglichst schnell abzufangen. Es geht also eigentlich um die Geschwindigkeit in der Vertikalen - und dazu benötigt man schon ein leistungsfähiges Flugzeug.
Aber: gerade auch in dieser Hinsicht überzeugt mich die F-35 rein gar nicht. Denn sie scheint mir viel zu schwerfällig. Sie wurde ja ursprünglich ja auch eher als Bomber konzipiert, denn als Jagdflugzeug. Meiner bescheidenen Meinung nach wäre ein jäger-ähnliches Flugzeug für den vorgesehenen Einsatzzweck viel besser geeignet.
Aber das hauptsächlichste Eigengoal scheint mir die sträfliche Vernachlässigung der politischen und wirtschaftlichen Aspekte. Man kann doch einen Entscheid mit solch grosser Tragweite nicht einfach den Technokraten überlassen!! Was hat sich das VBS dabei wohl gedacht?
Der sehr gut verfasste Artikel lässt vermuten, dass da von wem auch immer, ganz kräftig gemauschelt worden ist...
Und bei all dem darf ich gar nicht daran denken, dass die Amerikaner - wie übrigens auch schon beim F/A-18 - final darüber entscheiden können, ob ich mit dem Ding einen Schuss abgeben kann, oder nicht...
Nun dürfen Sie drei mal raten, ob ich die besagte Initiative unterschreiben werde, oder nicht...
Die maximale Geschwindigkeit der Jets ist nicht so wichtig. Entscheidend ist die Frage, wie schnell das Flugzeug an Höhe gewinnen kann, um bei einem kurzfristigen Abfangmanöver rasch in eine taktisch günstige Position mit Überhöhe zu gelangen.
Der F35 ist als Bomber konzipiert und ist den Mitbewerbern in diesem, für uns entscheidenden, Kriterium deutlich unterlegen.
Deshalb gehe ich davon aus, dass die Leute von Armasuisse keine saubere Evaluation durchführten, was auch die extreme Geheimniskrämerei und der hastige Abschluss mit dem Vernichten der Daten nahelegt.
Offensichtlich liegt hier massive Korruption vor. Anders kann ich mir das intransparente Verfahren nicht erklären.
Das VBS gibt die Lärmmessungen der unterschiedlichen Flugzeugtypen nicht bekannt. Inzwischen hat das VBS aber kommuniziert, dass der F-35 doppelt so laut wie die heutigen F/A-18 Flugzeuge der Schweizer Luftwaffe sind.
In den Gegenden um Payerne, Emmen und Meiringen sind solche Lärmbelastungen nicht zumutbar. Die Lärmbelastung in der dicht besiedelten Schweiz mit Starts und Landungen in Alpentälern müsste eigentlich ein starkes Gewicht im Kriterienkatalog des VBS haben. Hier wird nicht mit offenen Karten gespielt.
....und ja, die Landesverteidigung erfordert Opfer! Die F35 wird ein Vielfaches kosten gemessen an den vorgegaukelten Beschaffungskosten. Das VBS ist zusammen mit den anderen Bundesämtern in guter Gemeinschaft, künftige Herausforderungen nicht nur kleinzureden sondern zu ignorieren ... siehe Pandemie ....
Die ganze Geschichte stinkt gewaltig. Mit Inkompetenz und Dilettantismus allein können die Entscheide von Bundesrat und Armasuisse nicht erklärt werden. Und dass der Entscheid rein sachlich gefällt worden sei, kann ja wohl auch niemand ernsthaft glauben. Ich vermute, dass neben einer toxischen antieuropäischen Haltung in rechtspopulistischen Wirtschaftskreisen wohl auch massiver Druck und Gewinnversprechen von Seiten der USA eine grosse Rolle spielen. Und es ist naiv anzunehmen, dass bei solch grossen Geldsummen Korruption keine Rolle spielen sollte.
Ich teile Ihre Ansichten. Könnte es sein, dass die USA noch soviel Druckmittel gegen unsere Grossbanken haben, dass wir nun als Steuerzahler via schlussendlich wohl x-fach teurere Kampfflugzeuge als aktuell „budgetiert“ Ablass bezahlen?
Es scheint einfach zu viele Ungereimtheiten zu geben. Die Schweiz scheint erpressbar zu sein, weil sie zu vielen Unternehmen und Verbänden (FIFA,...) bei kriminellen Handlungen das Handwerk nicht legt. So könnte man die gescheiterten Anklagen der Bundesanwaltschaft (Lauber) auch in Verbindung mit Katar verstehen - Vergabe der Fussball WM und grösster Aktionär bei CS.
Last but not least würde ich den USA abraten den Jet in die Schweiz zu verkaufen, wenn er wirklich so gut ist, denn es gibt auch gute Connections nach Russland und China.
So nun Ende der dystopischen Überlegungen.
Besten Dank für den Bericht. Wenn die Kosten wirklich so intransparent berechnet wurden, ist das eine Sauerei! Ich möchte aber zu bedenken geben, dass es äußerst wichtig ist, dass die CH den technisch besten Flieger kauft. Wir werden den die nächsten 30 Jahre benutzen. Und nur den. Eine Armee hat keine Chance, einen Kampf zu gewinnen, wenn sie technisch unterlegen ist. Ein Beispiel war der Irakkrieg: Sadam hatte etwa 2500 Panzer. Nur konnten diese gegen die USA nichts ausrichten, da sie technisch unterlegen waren und mit ihrer kurzen Schussdistanz durch die Gegner zuerst zerstört wurden.
Passen wir auf, dass wir das viele Geld nicht in etwas investieren, was uns keinen Nutzen bringt.
Dem ist entgegenzuhalten, dass es nicht darauf ankommt, was die Schweizer Armee an Material hat, gegen ein Land, welches nach dem modernen System kämpft, hat sie keine Chance. Das ist alles verschwendetes Geld.
Was wir benötigen, ist nicht die Abwehr des bösen Russen, sondern die Fähigkeit Luftpolizei durchzuführen. Ob dafür die technisch besten Flieger notwendig sind ist nicht belegt - oder sogar widerlegt, wenn man sich ansieht, was z.B. Lateinamerikanische Länder einkaufen.
Die Haltung von Herrn W. möchte ich sehr unterstützen. Kampfflugzeuge sind "Duellwaffen" - wer früher weiter und präziser schiessen kann, hat gewonnen und wer hier unterlegen antritt, braucht gar nicht erst aufzusteigen.
Zu einer ehrlichen Argumentation würde sodann aber auch gehören, dass man dem Volk offen erklärt, dass wir eine kriegstüchtige Luftwaffe brauchen und es mit Luftpolizeidienst nicht getan ist - für die Luftpolizei würden auch die alten Hunter noch taugen. Das aktuelle Verhalten Russlands zeigt leider, wie rasch Unvorstellbares Realität werden kann. Und wenn wir in einer solchen Situation nichts anzubieten haben, wird uns auch niemand helfen. Dass nur etwas erhält, wer im Tausch auch etwas anzubieten hat, lernten wir ja schon im Sandkasten!
Haben wir wirklich nichts anderes anzubieten? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die Schweiz mit diesen Kampffliegern, unserer Cyberabwehr und der Armee, einen Krieg im 21. Jahrhundert gewinnen könnte. Sagen Sie es doch gleich, wie es tatsächlich sein könnte, wenn Sie schon von der Möglichkeit eines Angriffes ausgehen. Wir haben die Amerikaner ausgelesen. Europa wäre auch nicht schlecht gewesen. Und wir haben doch immer noch die Banken!!! ist ironisch gemeint, aber dann auch wieder nicht. Hat ja schon einmal funktioniert. War zwar im 20. Jahrhundert.
Sie hätten recht, Herr J., wenn jemand ein realistisches Szenario für einen militärischen Luftkampfeinsatz eines Schweizer Kampfflugzeugs nennen könnte. Im Fall eines Tarnkappenbombers müsste das Szenario überdies den Einsatz tief im fremden Luftraum beinhalten.
Ich kann mir kein solches ausdenken, bin aber gespannt.
Guten Abend Herr W.
Die Aussage, dass wir das technisch beste Flugzeug beschaffen sollen finde ich gut gemeint, nur wie ist diese Forderung umzusetzen?
Ich glaube da müsste ein genauer Anforderungskatalog her mit genau definierten Kritetien. Aus eigener Erfahrung können nämlich Anforderungskataloge sehr wohl so ausgelegt werden, dass der persönliche Favorit am besten abschneidet. Oder man nutzt ein neues Bewertungsverfahren.
So wie ich sie verstehe, gehen sie in ihrem Szenario von einem Luftkampf aus, in dem sich die Schweizer Luftwaffe gegen feindliche Jets verteidigt. Nach meinem Wissensstand wäre in diesem Fall der F-35 rein leistungstechnisch der schwächste Flieger. Nur ein zwei Punkte im Vergleich zum Eurofighter und Rafaele
Tiefere Höchstgeschwindigkeit (Mach 1.6 zu Mach 2.35 & Mach 1.97)
Markant tiefere Steigleistung (200m/min zu je mehr als 300m/min)
Es sind zwar alle Typen Mehrzweckkampfflugzeuge, nur muss der F-35 mehr Zwecke erfüllen als alle anderen Typen und daher auch mehr Kompromisse eingehen. Ich bin nicht der Meinung, dass wir auch nur annähernd alle Zwecke benötigen, die der F-35 abdeckt, und daher mit einem anderen Typen besser fliegen würden.
Vor allem die Notwendigkeit einer Stealthfähigkeit erschliesst sich mir nicht, wenn wir nur von einem Verteidigungsfall im Inland und luftpolizeilichen Aufgaben ausgehen. Diese Fähigkeit wird hauptsächlich zur gezielten Bekämpfung von Infrastruktur tief im Feindesland genutzt. Wenn die Schweiz meint, ein solches Flugzeug beschaffen zu müssen, möchte ich die Szenarien kennen, mit denen unser Militär einen solchen Kauf rechtfertigt.
Da kommt mir einiges sehr bekannt vor. In meiner Zeit als Mitglied des Feuerwehrkaders war ich bei verschiedenen Beschaffungen dabei. Natürlich haben wir den Anforderungskatalog so ausgelegt, dass eigentlich nur unser Wusch-Produkt vom Wunsch-Hersteller in Frage kam, ansonsten hat man das dann schon noch zurecht argumentiert. Auch war da oft Prestige im Spiel, man strebte unausgesprochen die gleiche Ausrüstung an wie die von Schutz und Rettung Zürich an, auch wenn bei uns die Fahrzeuge 350 Tage im Jahr im Depot vor sich hin altern.
Gegen Ende der Laufbahn habe ich diese Praktiken gerade auch als Steuerzahler immer mehr in Frage gestellt. Gleichzeitig hat man dann aber bei den die Beiträge sprechenden Stellen beim Kanton immer mehr Druck auf diese unsäglichen "Wunschkonzerte" ausgeübt, indem Standartmaterial in grosser Stückzahl massiv günstiger zentral beschafft oder für grössere Einzelbeschaffungen die Beiträge zumindest entsprechend gedeckelt wurden.
Bleibt also zu hoffen, dass da beim Bund irgendwann auch so eine Entwicklung stattfindet.
Als immer noch recht stark für die Aviatik interessierter Verleger würde meiner Meinung nach einer der beiden immer wieder ins Spiel gebrachten aufgepeppten Übungsflugzeuge als fliegendes Polizeiauto völlig ausreichen.
Wenn die Tricksereien so stattfanden, wie geschildert, bleibt nur eine Schlussfolgerung: Irgendeine mächtige Pressuregroup wollte den Kauf des F-35 unter allen Umständen durchdrücken. Wer war das? - Hier wird es wirklich brisant.
Kann schon sein, aber möglicherweise ist die Wahrheit banaler: Die an der Ausschreibung Beteiligten – von Piloten über Techniker bis zu Stabsoffizieren – wollten einfach das beste, neuste und schönste Spielzeug. Wäre ja peinlich auf dem Nato-Pausenplatz mit den gleichen alten Kisten aufzutauchen die alle anderen auch haben.
Kurz gesagt: es ist nicht beabsichtigt damit zu fliegen, somit sind sie günstiger und weniger laut. Einziger Zweck, gute Freunde mit den USA zu sein, auch wenn man die lästigen Europäer damit verärgert. Papierflieger aus Dollarnoten hätten es auch getan?
Mein Republik-Abo ist mit dieser Artikelserie (schon wieder) amortisiert!
Sehr tief und detailreich recherchiert. Priscilla Imboden ist auch sehr sattelfest in der Diskussion hier im Forum.
Ich denke, die politische Bedeutung der Aufdeckung ist enorm. In einem Land mit gesunden politischer Selbstreinigungskraft gibt das ein Erdbeben. Das Ganze ist vergleichbar mit dem Mirageskandal der Sechziger Jahren. Aber vielleicht hat unsere Selbstreinigungskraft seither gelitten.
Und trotzdem: Wenn Viola Amherd's Kopf am Schluss rollen sollte, wäre es vielleicht ungerecht. Denn wenn es um das Verhältnis mit der USA geht, gibt es alternativlose Dinge, die nicht begründbar sind. Zum Beispiel:
-Hatte der Bundesrat wirklich die realistische Möglichkeit, der CIA ihr Wirken in der Firma Crypto zu verbieten?
Hatte der Bundesrat die realistische Möglichkeit, die Akten der CIA-Aktion gegen die Tinner-Brüder nicht zu verlieren?
Hätten wir eine realistische Möglichkeit, eine MIG zu evaluieren? Und wenn nicht: haben wir dann eine realistische Möglichkeit, etwas anderes zu kaufen als einen Ami-Flieger, wenn die Amis das so wollen?
Wenn unsere Regierung vor klarem Wein zurückschreckt, können wir uns ja selber gegenseitig eingestehen, dass unsere Souveränität beim Willen der örtlichen Supermacht aufhört. Und dann den verbleibenden Spielraum identifizieren und nutzen.
Sie ziehen da meines Erachtens sehr relevante Schlussfolgerungen, Herr R.! Wenn dem so ist, dann verheimlicht uns der Bundesrat ganz viele, nicht unerhebliche, Fakten. Wie frei sind wir wirklich in diesen Dingen?
Und eine weitere Frage, wenn wir schon dabei sind: Warum zogen sich die Schweden wirklich so sang und klanglos aus der Evaluation zurück (deren Gripen wäre nämlich sehr gut in Frage gekommen!) ? Geschah dies wirklich freiwillig, oder wurde da hinter den Kulissen Druck von drüben ausgeübt? Wir wissen es nicht und genau deshalb bin ich über die 'Republik' froh. Auch mein Abo amortisiert sich amigs sehr rasch ;-)
Gibt es Waffendeals dieser Grössenordnung, die nicht «dreckig» sind? Das heisst, nicht mit politisch-ökonomischem Powerplay verhandelt werden? Verteidigung my ass – Wenn es darauf an käme, sind die paar Flieger ein Fliegenschiss. Warum nicht gleich Atombomben? Fantastischer Irrsinn? Mitnichten! Die Schweiz verfolgte von 1945 bis 1988 ein eigenes Kernwaffenprogramm. In dem auch die Fliegerbeschaffung ein integraler Teil war. Der damalige Luftwaffenchef sagte mitten im Finanzskandal um die Mirage-Beschaffung:
Egal, welchen Kampfjet Ihr kauft, er muss fähig sein, eine Atombombe bis nach Moskau zu tragen. (vgl. swissinfo)
Dann hatten wir ja den «Fall Tinner», in dem die gleichnamige Familie aus dem St. Galler Rheintal dazu beitrug, dass Pakistan die Atombombe erhielt. Die amerikanische Regierung und die CIA mischten mit und am Ende verbrannte der souveränistische BR Blocher Geheimakten (vgl. NZZ).
Und kürzlich wurde ja auch der «Fall Crypto AG» aufgedeckt, in dem eine Schweizer Firma jahrzehntelang manipulierte Chiffriermaschinen verkaufte, mithilfe derer CIA und BND die halbe Welt ausspionieren konnten (vgl. swissinfo).
Dass die Schweiz einen US-Amerikanischen Typ kaufen will – zumal nach dem F/A-18 – kam nun überhaupt nicht überraschend. Nach dem Zweiten Weltkrieg und damit seit dem Kalten Krieg – der nicht einfach mit 1989/91 aufhörte – bestehen also schon lange enge Verflechtungen. «Neutralität» my ass.
Mich kotzt es an , wenn mein Steuerfranken für so sinnlose Kriegsspielzeuge ausgegeben wird.
Zuerst ein extrem knappes Zufallsmehr, und jetzt diese Recherche… wenn nur schon die Hälfte davon stimmt, zeigt unsere Armee einmal mehr ihre Inkompetenz oder ihre geheime Agenda. Beide Varianten sind erschreckend.
Hoffen wir, dass wir diese Beschaffung noch stoppen können..
Wenn nur die Hälfte stimmen würde, stünde die andere Hälfte nicht im Blatt. Danke für Ihr Feedback!
Ihr Abwehrreflex ist nicht nötig, da ich es als Stilmittel verwendet habe.
Sie erwähnen in Ihrer Antwort den Begriff „Blatt“, den ich im Fall der Republik auch nicht wortwörtlich nehmen sollte, oder?
Ich bin extrem konsterniert, alles viel schlimmer als gedacht! Die 36 Flieger sollen je 140-180 Stunden pro Jahr fliegen bei 55’000 bis 60’000 Franken pro Flugstunde. Der Lärm! Die Kosten! Der Treibstoff! Die Abgase! Die Unvernunft! Heul! Arrrrrrrrrrrrghhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Über die Zeit sei die Lärmbelastung aber gleich hoch wie beim alten Jet, da der F-35 nur halb so oft starten und landen werde wie die heutigen Kampfflugzeuge der Luftwaffe.
Wie etwas stimmt und doch nicht richtig ist.
Das ist für mich persönlich das allerschlimmste. Schon die jetzigen Flüge im Raum Thun machen mich zuweilen wahnsinnig und man entkommt dem Lärm fast nirgends in der Schweiz. Der Lärm hätte an erster Stelle der Evaluation gehört und hätte transparent gemessen und mitgeteilt werden müssen, da jeder einzelne Flug die Gesundheit von zehn bis hundertausenden von Menschen schädigt. Einmal letztes Jahr ist tatsächlich eine Formation einiger Testflieger (ich weiss nicht welche) hier über unsere Gegend geflogen, extrem langsam. Der Lärm war jedoch ganz extrem laut, das schlimmste, was ich je gehört habe (und ich war als Soldat in der Flugwaffe!).
Zu Punkt 2 und Punkt 3 möchte ich noch folgendes zu bedenken geben:
Punkt 2
Die Aussage fast wirkungslos, finde ich gewagt. Auf ca. 17 km kann ein Flugzeug komplett zerstört werden.
Die Sidewinder AIM-9X ist auch am F/A-18. Deshalb finde ich es logisch, dass man nicht viel davon kauft. Man hat ja über CH-Boden noch nie eine abgeschossen.
Jeder Flieger muss über früher oder später notwendigerweise mit zusätzlichen Waffen bestückt werden. Die Waffen haben ein Ablaufdatum. Somit verstehe ich, dass diese Kosten nichts mit dem Kauf zu tun haben und deshalb nicht berücksichtigt wurden.
Punkt 3
Ein Flugplatz auf offenem Land (Norwegen) oder in der Wüste (Australien) ist etwas ganz anderes als eine Fliegerkaverne (Meiringen).
Die Bewaffnung der Flugzeuge und die für die Mission «geladenen Daten» (bspw. Norwegens Grenzschutz gegen Russland ist etwas anderes als eine Übung in der Surselva) spielen ebenfalls eine Rolle bei der Art der nötigen Infrastruktur.
Aber warum ein Tarnkappenbomber der richtige Flieger ist um aus einer Fliegerkaverne zu starten oder die Schweiz über der Surselva zu verteidigen verstehe ich immer noch nicht.
Vielen Dank für die Überlegungen, die Sie einbringen, Herr C. Die Sidewinder sind selbstverständlich nicht wirkungslos. Aber nur eines pro Flugzeug bedeutet im Konfliktfall dass jedes Flugzeug nur einmal schiessen kann. Das ist nicht sehr wirksam. Heute heben die F/A-18 standardmässig ab mit zwei Sidewinder und zwei AMRAAM.
Besten Dank für Ihre weitere Erläuterung. Ich kann Ihre Argumentationslinie jedoch nicht nachvollziehen.
Die Sidewinder können einfach gewechselt werden, auch zwischen Flugzeugtypen. Somit heisst das Ganze einfach, dass man 36 weitere Sidewinder ins Lager legt (eine pro F-35). Zur Bereitstellung rüstet man dann bspw. 6 Sidewinder pro F-35 heraus. Somit kann man auch heute ohne Probleme mehrmals schiessen.
Deshalb sehe ich zumindest in diesem Punkt für die aktuelle Bedrohungslage ein sehr umsichtiges Vorgehen der armasuisse.
Zu Punkt 3 - was ist Ihre Aussage? Dank der Fliegerkaverne würden keine zusätzlichen US-Sicherheitskosten anfallen?
Und zum Folgesatz: Sie sind also auch der Ansicht, dass unsere Flugzeuge niemals einen Kampfeinsatz haben. Wir sind uns einig: Dann reicht ein reines Grenzschutzflugzeug, und der Tarnkappenbomber ist absurd.
Das passt leider ins Bild, das ich inzwischen von unserer Regierung habe - zumindest vom „rechten“ Teil…
Noch etwas, was in den laufenden Diskussionen m.E. zu lange nicht mehr erwähnt wurde: der grosse Hauptschalter dieses F-35 (und aller US-amerikanischen Kriegsprodukte) befindet sich unter dem Schreibtisch im Oval Office!
Naja. Das heisst nur, dass wir damit nicht gegen die USA und direkte Verbündete kämpfen können.
Bis es dazu kommt, ist eh schon viel zu viel schiefgelaufen als dass es darauf noch ankommt.
Vielen Dank an die Republik und natürlich vor allem an Priscilla Imboden. Ich musste einige Abschnitte zwei- oder mehrmals lesen und habe mich fast an meinem getosteten Baguette verschluckt. Krass, v.a. das Tricksen und die Unprofessionalität (wir sind uns ja in anderen Dossiers/Themen auch schon einiges gewohnt).
Liebe Frau Imboden, als ich las, dass Sie zur Republik gehen würden, dachte ich: wow! Jetzt nach Ihrer ersten grossen Recherche hier, denke ich: wowwowwow! Augurissimi.
So. Und jetzt gebe ich mir noch den dritten Teil.
"...berichten die drei unterlegenen Hersteller von einem «nicht nachvollziehbaren und intransparenten» Verfahren." Genau so auch in der Pandemie. Auch hier liegt die Verantwortung bei der Politik. Sie aber ist überfordert mit den vielen Zahlen. Wie beim Posten von Militärfliegern. Politikerin zu werden, ist eben zu einfach. Eine gute Portion Narzissmus mit verbalem Nebelwerfer genügt (meistens). Die kognitive Kompetenz ist zweitrangig. Bei Militärflugzeugbeschaffungen führt das zu Mehrkosten. In der Pandemie ist es tödlich.
... bin gleicher Meinung .... die Inkompetenz bei den 51 Bundesämtern ist unübersehbar, im Ernstfall jedenfalls immer tödlich .... momentan können wir uns in der Schweiz den Luxus leisten, ein paar Milliarden da und dort zu zu verlochen. Nur die Zukunft planlos zu gestalten wird sich rächen, sei es unsere Abhängigkeiten in und um Europa; oder das politische WischiWaschi in Europa aktiv mitzuwirken (nicht einfach irgendwelchen Organsiationen beizutreten).
Die F35 wird nur den rückwärtsgewandten Kräften helfen, uns aber keinen Schritt voran bringen. Ich habe in Volketswil erlebt, was zwei startende Mirages an ohrenbetäubendem Krach an Angst und Schrecken verursacht haben ..... da werden nochmals Milliarden an Lärmdämmung fällig!
Ich schätze die Analyse von Priscilla Imboden, was ja verständlich ist, da ich Ihr Vater bin (Transparenz) obwohl wir selten gleicher Meinung sind: es ist die Aufgabe von Journalisten die Regierung kritisch (jedoch konstruktiv) zu hinterfragen. Das macht Priscilla in dem Sie berechtigte Fragen aufwirft. Wie Priscilla bin ich sehr skeptisch bzgl der Auswahl des F-35. Als Offizier der Schweizer Armee, bin ich jedoch überzeugt, dass die Schweiz ein Flugzeug braucht, dass denLuftraum verteidigen kann und mehr als eine Überwachung des Luftraums erlaubt.
Es ist natürlich einfach Beschaffungsentscheide in Frage zu stellen. Vor allem, wenn die Evaluation nicht öffentlich bekannt ist und wenn die Auftraggeber sich in Schweigen hüllen. Dass die Information vor allem auf Aussagen der unterlegenen Parteien basiert ist nicht schön, aber verständlich.
Die französische "Affaire" ist beklemmend, da sie veranschaulicht, dass unser Bundesrat nicht funktioniert. Sie spricht jedoch nicht gegen das Evaluationsverfahren: im Gegenteil, es beweist, dass der Bundesrat die von ihm festgelegten Kriterien eingehalten hat. Man kann natürlich bemängeln, dass den politischen Kriterien in der Ausschreibung zu wenig Gewicht gegeben wurde, aber (i) dies ist seit langem bekannt und hätte vor und nicht nach der Evaluation bemängelt worden sollen und (ii) wenn man seriöse Offerten verlangt, scheint es mir wichtig, dass man den unterbreitenden Firmen verspricht die Evaluation sachgemäss durchzuführen.
Folgende Elemente möchte ich erwähnen:
1. Die von Priscilla aufgeworfenen Fragen sind wichtig auch wenn ich Ihre Argumente nicht zum Nennwert nehme: sie basieren ja zum grössten Teil auf indirekten Informationen und/oder vonEinwänden von unterlegenen Firmen. So lange die Regierung auf diese Fragen nicht eingeht, muss ich sie als relevant betrachten. Ich bin für eine starke und schlagkräftige Schweizer Armee und Luftwaffe. Ich möchte nicht gegen die Anschaffung der F-35 stimmen, da ich Angst habe, dass dies gleichzeitig heisst, dass wir in naher Zukunft über keine adequate Luftverteidigung verfügen werden. Anderseits kann ich nicht einer Beschaffung zustimmen, die m.E. zu viel Ressourcen verschleudert, die für andere Rüstungszwecke, die unsere Verteidigungskapazitäten bestimmen, nicht verfügbar sind. Falls die Regierung keine stichhaltigen Argumente warum wir das technologisch komplexeste Systems eines Flugzeugs brauchen, dass alles kann und damit alles nicht am Besten und prinzipiell als Bomber konzipiert ist, werde ich gegen die Anschaffung stimmen müssen (wenn auch schweren Herzens).
2. Die Frage der Kosten ist m.E. zweitrangig auch wenn die Kosten genau berechnet werden müssen - vor allem wenn sie ein wichtiges Kriterion für den Zuschlag sind. In Beschaffungen, an denen ich mitgemacht habe sind normaler Weise zwei Envelopes: (i)ein technisches und (ii) ein finanzielles. Das finanzielle Envelope wird für alle Offerten, die die technischen Kriterien erfüllen, geöffnet und erst dann in Betracht gezogen. Falls die Administration zeigen kann, dass nur der F-35 die technischen Kriterien erfüllt (was mir unwahrscheinlich erscheint),dann ist mir der Preis egal. Falls die Kriterien (ich denke and die Flugstunden) während der Evaluation für eine Offerte geändert wurden, dann ist dies ein grober Fehler. Ich kann mir auch ohne Schwierigkeiten vorstellen, dass, dank US Subventionen und der grossen Stückzahl, der F-35 relativ günstig zu haben ist. Dass ein sehr komplexes Flugzeug, ausgerüstet mit der letzten (unerprobten) Technologie, billiger im Gebrauch und in der Wartung ist als weniger komplexe und erprobte Technologien, ist schwierig zu verstehen.
3. Eine m.E. wichtige Frage, die nicht diskutiert wird, ist die Frage des Zugriffes der USA auf die Technologie und Informationen, die ein solchesFlugzeug liefert. Die USA werden sicher die hoch geheime Technologie nicht aus ihren Händen geben und damit jederzeitZugriff auf die Daten haben. Dass die USA solche Technologien nicht aus der Hand geben ist verständlich. Dass sie Zugriff haben auf unsere Flugzeuge verletzt jedoch unsere Neutralität und Souvernität. Da ich, ein USA Fan, von der NSA bespitzelt wurde, wie dies die Papiere von .......... bezeugen, zeigt, dass die USA keine Skrupeln auf diesem Gebier haben und das Netz sehr weit auswerfen. Ich möchte schon wissen, ob unsere Regierung dieses Problem mit den USA angegangen ist und was für Gegenmassnahmen sie vorgeschlagen haben. Meine eigene Erfahrung (meine Regierung hat meine Briefe bzgl. der NSA Affäre nicht beantwortet) und die Krypta Affäre, lassen mich zweifeln. Ich frage mich auch, warum die SVP - sonst sehr auf Neutralität und Souveränität erpicht, wenn es um Europa geht - meines Wissens diese Frage nie aufgeworfen hat. Diese Gefahr besteht, wenn sicher weniger, auch mit einem europäischen Flugzeug. Unsere strategischen und Verteidigung Interessen sind aber sicher kompatibler mit Europa als mit der Weltmacht USA.
3. Die Diskussion auf Republik ist enttäuschend. Die meisten Beiträge sind rein ideologisch. Ob die Republik links ist oder nicht, scheint mir irrelevant. Meine Tochter hat politisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne wie ich: sie ist sicher progressiv, aber keine Partiegängerin und sicher genügend unabhängig um sich nicht von einer Meinung beeinflussen zu lassen: dies erfahre ich (leider) jeden Tag mir gegenüber. Sie ist übrigens auch Amerikanerin und hat lange Zeit in den USA gelebt: sie ist somit sicher nicht anti-USA und ist sich auch der Rolle der USA im Zweiten Weltkrieg voll bewusst. Sie ist auch nicht, wie ich, grundsätzlich positiv zu Europa eingestellt - auch wenn Sie sich bewusst ist, dass die Schweiz mitten in Europa lebt.
P.s. Meine Tochter liest diesen Beitrag erst als Kommentar und wird über diese Initiative sicher nicht glücklich sein: freie Meinungsäusserung ist aber auch für einen Vater ein Grundrecht.
Es ist möglich eine sachliche Evaluation durchzuziehen und sich dann rxplizit nicht für das Beste Flugzeug entscheiden.
Im Falle eines Angriffs auf das Schweizer Territorium, werden alle Einheiten der Verteidigungskräfte nicht in der Lage sein, jeden Feind abzuwehren. Auf die engagierte Unterstützung eines verbundenen sehr starken Nachbarn zählen zu können, kann die allfälligen Mängel des zweitbesten Fliegers alleweil wettmachen.
Die Frage ist erlaubt, wer hat das Auswahlverfahren bestimmt?
Die Schweizer Souveränität ist wohl etwas illusorisch
Dass dies kleine Land in Europa ist, ist ein hard fact dem zuwenig Rechnung getragen wurde!
In Gesprächen mit der Republik – unter Zusicherung der Anonymität – berichten die drei unterlegenen Hersteller von einem «nicht nachvollziehbaren und intransparenten» Verfahren.
Damit ist auch klar, warum die Amis gewonnen haben - alle anderen haben nicht einmal das Auswahlverfahren verstanden. So jemandem kauft man doch keine Flieger ab!? </s>
Wenn jemand unklar kommuniziert, ist es der Fehler des Zuhörers? Sie leben in einer einfachen Welt! Als Journi würde ich Sie jedenfalls nicht anstellen. Aber als VBS-Beamter haben Sie eine goldige Zukunft.
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