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Super oberflächlich - und wie meist in dieser Sommerlochserie sehr einseitig. Um meine Vorurteile zu bestätigen, brauche ich keine Republik. Wähle links, aber wenn ihr im Titel schon EVP Gugger erwähnt, dann befasst euch wenigstens fundiert mit ihm und der EVP - die Zeit, welche zwei Reporter da investiert haben: viel ist nicht rausgekommen, oder? Und dafür soll man zahlen? Natürlich wird dann die grüne Nationalrätin ins beste Licht gerückt. Ist das kritischer Journalismus? Auch hier: Dafür wollt ihr, dass man zahlt?
Lieber Her Cao, ich kann die inhaltliche Kritik zwar nachvollziehen (ich finde die Serie mal gehaltvoller, mal weniger) aber auf Ihr «Dafür wollt ihr, dass man zahlt?» möchte ich doch kurz eingehen. Wir wollen nicht, dass man «dafür» zahlt, sondern wir sind dankbar für alle, die uns möglich machen, unabhängigen Journalismus zu machen.
Der ist manchmal investigativ, manchmal einordnend.... und manchmal wollen wir experimentieren. Wie dröge wäre die Republik, wenn wir nur auf «sichere» Dinge setzen würden, wenn wir nicht austesten und neue Zugänge suchen würden. Diese Serie gehört für mich dazu.
Können wir im Vorfeld der Wahlen die Stimmung auf eine andere Weise einfangen, als man es sich von klassischer Politberichterstattung gewohnt ist? Was passiert, wenn zwei Journalisten einmal pro Woche radikal subjektiv über Kandidatinnen und Kandidaten berichten? Hört «man» über die Folgen Wahlkampfthemen raus, welche die Parteien und Akteuere vielleicht nicht selber auf die Agenda setzen? Was sind das eigentlich für Menschen, die in der Schweiz zur Wahl antreten?
Schauen Sie, man kann das Experiment gelungen, ab und an unterhaltsam - oder halt gescheitert finden. Aber bitte, bewerten Sie die Republik auch an unserem Mix. Und mit etwas Grosszügigkeit, wenn wir auch Experimente versuchen, die Sie nicht überzeugen.
Der Einblick, dass die EVP tatsächlich für Stimmen betet - und das an einem Parteianlass - hat mir tatsächlich viel mehr als alles andere, was man über sie schreibt, gefehlt. Ich finde diese Tatsache schlicht erschreckend, zumal Religion m.E. nichts in der Politik verloren hat. Und dann Trede; nun, über sie zu lesen zeigt mir immer wieder, dass - entgegen aller Vorurteile - Politik nicht bieder und konservativ sein muss. Erfrischend halt.
Wäre alles immer nur ernst, müsste ich mir Sorgen um meine Psycho-Hygiene machen. Nicht, dass ich keine ernsten Themen lese - im Gegenteil. Aber gerade deswegen tut es gut, zwischen all dem bitterernsten Stoff auch mal durchatmen zu können. Wer das nicht will, der kann auf Grund des eindeutigen Titels ja auch gerne was anderes lesen. Und zum Lachen in den Keller gehen.
Wenn tatsächlich eine politische Partei in der Schweiz des 21. Jahrhundert eine fiktive Figur "im Himmel" um das Vertrauen der Wählenden bittet:
"Ich bitte dich ("Vater im Himmel") auch um das Vertrauen bei den Wählerinnen und Wählern, auch gerade im Hinblick auf die nationalen Wahlen, dass sie den EVP-Menschen ihr Vertrauen schenken und sich an den Wahlen beteiligen. Amen.»
dann sagt Ihr Bericht ungleich mehr aus, als dies eine mehrstündige Reportage je tun könnte.
Herzlichen Dank !!
Ja dann mal ein Hallo an die zwei Reporter von der Republik, Dani und Oli. Und dann die Frage: Habt ihr wirklich (bei der EVP) niemanden gefunden, dem ihr die genau gleichen Fragen gestellt hättet, wie der Frau Trede. Das hätte mich interessiert, was denn einer der EVP über Sexismus im Bundeshaus so erzählt!
Hallo zurück. Wir reisen nicht mit einem fixen Fragenkatalog durch das Land, mit dem wir allen dieselben Fragen stellen. Der Besuch bei der EVP war eigentlich als reiner Hintergrund gedacht, aber dann dachten wir, dass die Gebete durchaus erwähnenswert sind. Ansonsten schauen wir, was sich beim Bier (oder manchmal leider nur beim Wasser) spontan ergibt (das kommt dann auch sehr auf das Gegenüber an): Mit CVP-Mann Alois Gmür sprachen wir lange über christliche Werte (zB Bier, siehe Folge 3), mit Lilian Studer von der EVP über Gott und mit Aline Trede kamen wir aus dem Gespräch heraus auf das Thema Sexismus. So kann man zwar nicht mit allen über alles reden, aber dafür geschieht unerwartetes, kommt ungehörtes. Siehe die vergangenen Folgen. Und vor allem: Siehe die kommenden Folgen, wo noch sehr viel Bier (und Wein) getrunken wird, während wir breit die politische Landschaft abklappern. Prost!
Schwacher Homestory-Text. Zwei Männer interviewen starke grüne Frau. Dass sie
ulkt und Bier nachgiessen kann und mag ist schon fast alles. Anti-Grüne Clichees
werden herumgereicht, Aline Trede bei "ungrünem Verhalten" erwischt und solche
Details genüsslich weitererzählt. Zu viel Bier getrunken, Kopf ausgeschaltet? Kein
politisches Anliegen dieser mutigen, kämpferischen und auch noch humorvollen
Frau wird erwähnt. Die Klimapolitik wird nicht angesprochen--Sauregurkenzeit bei
der Republik, Blick-Niveau erreicht.
Was soll's? Was täte es zur Sache??
Was bitte ist daran, Bier zu trinken, "ungrünes Verhalten" ?
Sorry, ich muss leider au sagen, dass diese Serie absolut nichts mit gutem Journalismus zu tun hat. Ich wähle links. Trotzdem nervt es mich dass praktisch in beiden Serien die ich gelesen habe alle Politiker im Spektrum Mitte-Rechts als etwas dumm oder komisch dargestellt werden und nur linke Politiker zu Wort kommen. Setzt euch mit allen Parteien und Politikern gleichermassen auseinander.
Und es interessiert keinen mit wem ihr abgestürzt seid, auch wenn das das Gefühl von Nähe und Home geben soll.
Ich habe eben auch dieses Gefühl, dass den Linken die besseren Fragen gestellt werden, oder dass die Autoren bei den InterviewpartnerInnen, die nicht auf ihrer Welle sind, manchmal nicht in die Tiefen vordringen. Deren Qualitäten werden weggewischt wegen schlechtem Geschmack.
Und: bin ich die einzige, welche den präsentierten Alkoholkonsum stört? Ich trinke auch gern ab und zu ein kühles Bier, aber hier scheint mir eine Gesellschaftsdroge total banalisiert. Es gibt Menschen mit Alkoholproblemen, gerade auch PolitikerInnen.
EVP: Das ist doch keine Homestory. Gehen Sie zu diesem Nik Gugger nach Hause und fühlen sie ihm auf den Zahn. Entlarven Sie die Widersprüche unter dem pseudomodernen lockeren Gehabe, die sie selber in ihrer Glaubensüberzeugtheit nicht sehen können. Mir sind diese Freikirchler nämlich langsam unheimlich. Sie unterwandern z.B. das Schulsystem, im Kt Bern extrem spürbar.
Wenn ich die bisherigen Beiträge zum Artikel lese (was ich immer seltener mache), dann frage ich mich, was ihr bei der Republik eigentlich mit diesem Forum bezweckt. Einfach ein bisschen Feedback einholen von den ewig gleichen Besserwissern? Macht doch einfach guten Journalismus, und ich lese das, was mich interessiert.
Nun, es sind nicht die ewig gleichen Besserwisser - auch wenn manche ein überdurchschnittlich starkes Mitteilungsbedürfnis haben mögen (mich eingenommen) ;-) Stand jetzt haben 3,392 Verlegerinnen und Verleger einen Debattenbeitrag verfasst.
Für uns als leserfinanziertes Medium ist es essenziell wichtig, dass wir den Austausch pflegen. Und manchmal halt auch einfach einen Raum zu haben, wo man uns aufs Dach geben kann. Wir wollen Feedback, Kritik und Austausch (im Forum und anderswo). Warum, habe ich hier versucht aufzuschreiben: https://www.republik.ch/2018/12/17/…lik-dialog
Unser Produkt ist der Journalismus. Sein Wert ist, was er auslöst. Unsere Arbeit hört nicht auf, wenn ein Beitrag veröffentlicht ist. Im besten Fall sind unsere Beträge eine gelungene Momentaufnahme, die ein Stückchen Welt verstehen helfen. Im schlechtesten Fall sind sie ein Zerrbild. Vollständig, abgeschlossen ist Journalismus nie. Wenn Sie unsere Beiträge konstruktiv kritisieren und um Kontext ergänzen, dann werden wir besser.
Redaktionsfreiheit bedeutet nicht Abkapselung – im Gegenteil. Wir sind frei darin, über was wir berichten – und wie wir es tun. Das bedeutet nicht, dass wir Ihre Rückmeldungen ignorieren. Sie fliessen darin ein, wo wir Schwerpunkte legen (aktuell zum Beispiel beim Klima); welche Projekte unsere Entwickler priorisieren (zum Beispiel eine Merkliste für Beiträge); nach welchen Kriterien wir Textkritik betreiben (zum Beispiel beim Thema Artikellänge). Nicht zuletzt gibt es die neue Dialogfunktion nur, weil so viele von Ihnen uns Verbesserungswünsche und Ideen mitgeteilt haben.
Wir sind werbefrei. Umso stärker werben wir um Sie. Unsere Statistiken sind eindeutig: Wir gewinnen immer dann neue Verlegerinnen dazu, wenn wir starke Beiträge veröffentlichen. Was aber können wir tun, um möglichst viele von Ihnen langfristig zu halten? Von Kolleginnen und Verbündeten in anderen Medien wissen wir: Entscheidend ist, dass wir eine starke Community aufbauen. Ein spannendes Thema kann uns die Konkurrenz wegschnappen. Eine lebendige Community ist hingegen ein Mehrwert, der sich nicht eins zu eins kopieren lässt.
Erst mal lese ich unter meinen Namen "Rolle definieren". WTF?
Zum Beitrag - ich weiss nicht viel mehr über Frau Trede als zuvor ausser, dass sie eine Lustige ist. Weil sie verkaterten Reportern Bier kredenzt? Und Cervelats auch Würstchen sind? Und: Sie hat Kinder und wohnt in einem Reihenhäuschen und wurde rund um das Bundeshaus schon blöd angemacht. Kombiniere: Bin im Bild! Oder vielleicht bei der Bild-Zeitung?
Kann mir jemand den Witz von Gugger erklären?
Ich empfinde die Artikel dieser Serie als willkommene Auflockerung und Abwechslung vom Ernst des Lebens als Politiker*in.
Es gibt ja nicht einfach den oder nur einen guten Journalismus, sondern eine Vielfalt an Formen und Stilen. Die in ihren Grenzen alle ihre Berechtigung zur Ko-Existenz haben.
Von der journalistischen Darstellungsform her ist es ein Porträt mit personenbezogenen Interviews.
Porträt: Eine Person, eine Gruppe, auch eine Institution oder ein Unternehmen können journalistisch porträtiert werden. Bei Personenporträts wird oftmals eine Kombination aus (frei wiedergegebenem) Interview und Reportage oder Feature gewählt.
Und vom Stil her würde ich es dem New Journalism zuordnen:
Unter dem Begriff New Journalism (deutsch: ‚Neuer Journalismus’) wird ein Schreib- und Reportagestil verstanden, der in den 1960er und 1970er Jahren in den USA aufkam. Er wich von der sonst üblichen journalistischen Praxis insofern ab, als er höchst subjektiv vorging, verstärkt auf literarische Stilmittel zurückgriff und sich dabei dennoch an die Fakten hielt.
Oder mehr noch dem Sub-Stil des Gonzo-Journalism
Der Gonzo-Journalismus wurde von dem US-amerikanischen Schriftsteller und Journalisten Hunter S. Thompson Anfang der 1970er Jahre begründet. Ähnlich wie beim New Journalism ist Objektivität kein Kennzeichen des Gonzo-Journalismus. Stattdessen stellt der Gonzo-Journalist sein eigenes Erleben in den Vordergrund. Er schreibt radikal subjektiv, mit starken Emotionen und absichtlichen Übertreibungen.
Was man nun als gut erachtet, ist nicht zuletzt auch eine Frage der persönlichen Präferenz und Erwartungshaltung. Jemand, der nur an brute facts und wissenschaftlicher Objektivität interessiert ist, liest entweder Fachjournals mit Peer-Review oder modernen Daten-Journalismus (den es hier auch gibt). Und ist folglich interpretierenden, subjektiveren und damit menschlich-allzumenschlicheren Zugängen abgeneigt.
Ich selbst bin auch hier eher Omnivore und Pluralist/Holist und selektiere eklektisch, auf was ich gerade Lust habe oder mein Interesse / meine Neugier weckt.
Mit Subjektivem und Menschlich-allzumenschlichem habe ich in der Regel keine Probleme. Auch der Mangel an Ausgewogenheit stört mich nicht. Er ist offen und damit aus meiner Sicht nicht zu beanstanden. Und ich finde immer noch, diese Vignetten würden erstaunlich viel über die Porträtierten aussagen.
Trotzdem kommt auch bei mir zunehmend der Eindruck auf, die Schreibenden kämen entweder gerade vom letzten Besäufnis oder seien unterwegs zum nächsten. Oder beides. Das ist nicht Stil, sondern auf die Dauer pubertär anmutende Marotte und nicht im Geringsten interessant, sorry. Und ich finds schade um die pointierten und häufig sehr träfen Beobachtungen.
Soviel von meiner Seite. Aber auch wenn ich kritisiere, möchte ich damit nicht sagen, dass mir alles gefallen müsse. Oder dass ich solchen Experimenten keinen Platz einräumen möchte. Nur mit der Kritik müssen die Autoren (und die Redaktion) dann halt leben ^^
Mit der Kritik können wir auf jeden Fall leben. Merci.
Ja, find ich auch! Kritisieren und kritisieren lassen - solange es nicht persönlich und damit unsachlich wird ;-)
Auch mir gefällt die locker-flapsige Kost als willkomener Kontrast zu anderen Artikeln. Vielleicht müsste man es expliziter als Unterhaltung kenntlich machen, um Enttäuschungen der Leserschaft vorzubeugen?
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die persönlichen Abneigungen der Schreibenden zuweilen darin münden, einzelne Personen vor der Leserschaft eher plump blosszustellen. Da wünschte ich mir den Gonzo etwas charmanter, stilvoller.
Es ist mir ehrlich gesagt egal, ob jemand für Fraktionsstärke betet, solange er gute Politik macht. Davon erfahre ich hier absolut nichts. Konzentriert euch auf das Wichtige.
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