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Mich schockiert beim Lesen solcher Berichte die fehlende Transparenz, die im Asylwesen herrscht: Medienanfragen, die einfach ignoriert werden bzw. eine Antwort verweigert wird, der restriktive Zugang zu Bundesasylzentren (vor Ausbruch von Virus-Krise). Sind es nicht Antworten von öffentlichem Interesse, da hier Menschenrechte tangiert werden?
Es ist in der Tat stossend: Landauf, landab ist von Solidarität die Rede. Nur die Asylbewerber, die dürfen nicht damit rechnen. Sowohl BR Keller Sutter, als auch RR Fehr gaukeln vor, alles sei in Butter, Recht müsse nun mal angewendet werden, Corona hin oder her. Es ist erschreckend wie sich Politikerinnen und Politiker auf dem Rücken des Flüchtlingselends profilieren. Dass die Polizei Spässchen mit Selfies macht, ist dagegen weniger erstaunlich. Sie sind es, die all die verordneten Massnahmen durchsetzten müssen. Bei CH-Bürger scheinen sie es mit Mass und Anstand zu machen. An den Asylbewerbern, abgewiesenen Asylbewerbern und Sans-Papiers, also an den Schwächsten der Gesellschaft, betreiben sie dann ihre Psychohygiene.
Leider ist das nur die oberste Spitze des Eisberges, wie im Asylbereich mit der Gefährdung der Menschen umgegangen wird.
Während BRin Keller-Sutter gestern in der Tagesschau von "business as usual" im Asylbereich redete, brachte die Rundschau gleich anschliessend einen Bericht, wie es z.Z. tatsächlich aussieht:
Neben den im Artikel erwähnten Fakten kommen Beispiele aus weiteren Kantonen, u.a. im Bundesasylzentrum 'Bässlergut' in Basel zur Sprache: Z.B. ein Chat, nach dem Mitarbeitern verboten wurde, Masken zu tragen, weil das "Panik auslöse". Und mit "drastischen Konsequenzen" gedroht wird, wenn mit "den Medien gesprochen" werde.
https://www.srf.ch/play/tv/sendung/…e8bda6c989
Aus meiner persönlichen Arbeit als Freiwilliger im Asylbereich im Kanton Aargau weiss ich, dass es nur schon an der korrekten Information mangelt. So hat ein Schreiben des kantonalen Sozialdienstes vor einem Monat empfohlen, sich bei Absteckung 5 Tage zu isolieren und eine Maske zu tragen. Masken wurden aber nicht mal an die Betreuer abgegeben...
Informationen über die Flyer in den Landessprachen hinaus gab es in mehreren Heimen gar nicht. Oder es hiess auf Nachfrage(!) z.B. in Stein(AG): "Mehr Hände waschen hilft." In Rheinfelden informierten Freiwilligen die geflüchteten Familien über die Situation und warum jetzt keine Besuche mehr möglich sind - eine Woche, bevor der Kanton ein Besuchsverbot für die Heime erliess.
Sie erwähnen, dass Sanitäre Anlagen und/oder Einrichtungen "prekär" seien. Ich wünschte mir, dass solche Aussagen präzisiert werden und ein Begriff wie dieser nicht verallgmeinernd und schon fast suggestiv Bilder heraufbeschwörend verwendet wird. Dies führt ja keineswegs automatisch zu einer Beschönigung oder dem Bagatellisieren von eventuellen Missständen sondern eben dazu, dass man/frau sich ein klareres und damit objektiveres Bild der Um- und Zustände machen kann.
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