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Wow... Also ich bin enttäuscht... Und zwar nicht zwingend vom Artikel, sondern vom Gebaren einiger Leserkommentatoren. Ich weiss ja nicht warum jene die Republik abonniert haben, aber ich wollte unabhängigen, kritischen Journalismus. Und der nimmt nun einmal keine Rücksicht auf meine Meinung, mein Gusto. Nein, der ist unbequem. Das scheint im Anbetracht dieser Kommentatoren wohl gelungen. Dieses Stück jetzt einfach als Klatsch abzutun und in die Kategorie Katzenfotos zu stecken, greift zu kurz. Wer steif und fest behauptet, es gäbe kein Problem mit der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, der scheint sich wohl Zuhause einen Elfenbeinturm gebaut zu haben, aus dem er länger nicht mehr rausgekommen ist. Klar, nicht alle möchten zwingend anal penetriert werden, ich wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem kann ich mit all den Erfahrungen mit meinen Geschlechtsgenossen sagen, es würden einige von ihnen wohl gewisse Dinge nicht sagen oder tun, wenn sie wüssten wie es ist, penetriert zu werden. Zudem wundere ich mich, dass alle versöhnlicheren Zeilen des Artikels einfach überlesen werden. Sehr bedenklich...
Lieber Herr Biland,
wieso soll ich mich als Mann ermächtigen wollen und was hat das mit dieser Debatte zu tun? Und inwiefern soll mir die Erfahrung Kinder zu kriegen und zu gebären bei einer gewünschten Ermächtigung helfen? Ich verstehe das leider nicht ganz, und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir das erklären würden.
Warum immer gleich das Abo kündigen? Mann könnte sich ja auch mal auf ein Gedankenexperiment einlassen, vielleicht sogar lachen? Wir alle, Frau und Mann, über das Experiment, die Rollen?
Anstatt den Überbringer der Nachricht gleich umzubringen.....wie früher.
Ich wünsche allen einen heiteren Tag!
Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich finde es schade, dass Kritik hier häufig in der Kündigungsdrohung ausartt. Man liest einen Text, an dem man keine Freude hat, also muss man A) alles schlecht reden und B) mit dem schärfsten Mittel drohen. Warum immer diese Absolutheit. Wieso ist das eigene Weltbild derart in Stein gemeisselt?
Die Abofrage könnte sich der einen oder dem anderen hier vielleicht besonders stellen, weil heute eben auch eine Republik-Mail an Leute ging, die ihr Abo noch nicht verlängert haben.
Natürlich gehört die Abokündigungs-/Unsubscribe-/Unfollowdrohung zum Standardrepertoire des verärgerten Internetkommentarschreibers und wird gerne mal inflationär verwendet.
Ich musste aber auch schmunzeln, als ich die Mail in meiner Inbox sah nachdem ich diesen etwas bemühten Artikel gelesen hatte. Idealerweise würde man ja so eine Mail dann verschicken, wenn man auch gerade ein Highlight in der aktuellen Ausgabe abdruckt.
Lieber Herr C., noch so Einwurf und ich werde Ihre Kommentare nicht mehr lesen!!! Aber im Ernst:
Ich erlaube mir zwei Einwände. Der erste: Die Mail mussten wir nun verschicken, da noch knapp eine Woche für die Kündigung/Verlängerung für alle verbleibt, die bisher nicht reagiert haben. Das Timing ist bei dieser Mail also ist ziemlich fix. Der zweite, und der ist natürlich Geschmacksfrage: Für mich ist der Text ein Highlight - und ich hoffe, dass er mindestens so viele Verlängerungen wie Kündigungen auslöst. ;-)
Nehmt doch das alles nicht so wichtig. Da bietet jemand Seminare an die ihr bescheuert findet und die Republik veröffentlicht einen Artikel dazu, den ihr ebenso bescheuert findet. Die Welt dreht sich weiter. Man kann eine Zeitung durchaus an einzelnen Glanzleistungen messen, an einzelnen schwachen bis dämlichen Artikeln wohl eher weniger. Ich denke man sollte besonders einem solch nicht-konventionellen Medium durchaus den Raum geben beim Experimentieren auch mal vermeintlich unnötigen Quatsch zu rauszuhauen. Wer der Chefredaktion gelegentliche (subjektive) Fehltritte nicht unbedingt zugesteht wird irgendwann Verleger/Leser eines mutlosen grauen Mediums sein.
Damit meine ich nicht, dass die inhaltliche Diskussion hier fehl am Platz wäre, aber hier gleich mit Abokündigungen zu drohen halte ich für mimosenhaft und schädlich für die Vielfalt der noch ungeschriebenen Artikel.
Wenn Sie alle Artikel welche Sie nicht mögen mal ausblenden und dann einfach zu wenig übrig bleibt das Ihnen gefällt, haben Sie natürlich guten Grund zu kündigen. Ich habe diejenigen Leute angesprochen, welche die Republik mögen und sich wegen einzelnen Artikeln vor den Kopf gestossen fühlen.
Solange für mich genügend lesenswerte Artikel dabei sind, kann ich mit den für mich lesenswertlosen gut leben.
Bin 0815-Verleger ohne persönlichen Bezug zu hier arbeitenden Personen.
Pure Behauptungen ohne faktische Basis, lieber Herr Biland. Wir sind sehr selbstkritisch mit unserem Angebot und haben dazu auch schon wiederholt in Newslettern kommuniziert. Was offenbar zu Ihrem Leidwesen noch lange nicht heisst, dass wir Ihnen deswegen immer recht geben. Sogar eher selten. Recht gebe ich hingegen Verleger Anonymous: Experimente aller Art sind ein wichtiger Pfeiler der Publizistik – und sollen das noch viel mehr werden. Herzlich! CM
Uiuiui Frau Khorsand, da haben Sie in ein Wespennest gestochen mir Ihrem Artikel, Kompliment! Eine geschlagene Stunde habe ich heute Morgen gebraucht für das Durchlesen der Kommentare. Und was finde ich vor: einen riesigen "Boys Club"! Zuerst das eigene Niveau an die Decke heben ("Das finde ich unsäglich doof"), die eigene Kompetenz für die Themenhoheiten demonstrieren ("Nebenschauplatz des eigentlichen Problems") und dann direkt auf den Mann spielen, da tappte sogar der Chefredaktor in die Falle!
Ich liebe die Stunde Republik-Lektüre am frühen Morgen, meistens bleiben einzelne Aussagen in Artikeln oder Kommentaren hängen, die mich durch den Tag beschäftigen (auch von Ihnen, Herr Biland! Schade, dass Sie die Bühne verlassen wollen!).
Ich möchte die Republik auch in Zukunft nicht missen. Danken wir der ganzen Belegschaft, dass sie nichts anderes probiert, als die schreibende Zunft, die ums Überleben kämpft, in eine ungewisse Zukunft zu führen. Auch aus den Kommentarspalten ist dieser Kampf und Krampf zu spüren. Mehr konstruktive Kritik und Unterstützung statt Niederreissen wünschte ich mir da!
Da Sie mich direkt zitieren: Ich gehöre gewiss nicht zu diesem unsäglichen Boys Club. Ich finds nur einfach schwachsinnig zu glauben, mit solchen Artikeln irgendwas zum bessern zu bewegen. Wir können uns gerne mal treffen und über Ihres und mein Männer- und Frauenbild reden. Da würden Sie Ihre Unterstellung schnell korrigieren. Beste Grüsse!
Ich finde die glitschigen Umwege des Artikels erheiternd, zeigt er doch, dass die hilflosen Versuche von Frauen, sich Männern anzunähern, auch noch nicht viel weiter gediehen sind, als die Erklärungsversuche der Männer, Frauen zu verstehen.
Dass Männer hier dargestellt werden, als würde diese Frage unter ihnen gar nirgends gestellt, greift zwar nach meinem Verständnis viel zu kurz, doch ich möchte mich den überwiegend humor- oder verständnislosen Reaktionen meiner Geschlechtsgenossen hier nicht anschliessen.
Fantasie und Experimentierfreude kann ich den Zeilen des Artikels immerhin entnehmen, und ich habe mehr als einmal geschmunzelt. Danke für diesen erheiternden Artikel zu einer verirrten Suche nach dem anderen Geschlecht, die bei beiden Geschlechtern immer wieder am falschen Ende des Gegenüber ansetzt.
Ist dieser Beitrag die Antwort auf Roger de Wecks Wunsch, die Republik möge den Mächtigen das Leben schwer machen?
Er ist wohl als Provokation gedacht und an den Reaktionen kann man ablesen, dass diese auch bei einigen angekommen ist. Aber im Erst: Jede professionelle Domina erlebt täglich, dass die Mächtigen zu ihr kommen und viel Geld dafür bezahlen, von ihr eine Stunde lang erniedrigt zu werden. Und anschliessend gehen sie wieder ins Büro und das Machtspiel läuft weiter wie vorher... Offensichtlich kein Weg, die Machtverhältnisse zu ändern, ganz im Gegenteil.
Vielen Dank für Ihren Beitrag, Herr W. Ich bin neugierig – was glauben Sie, wären Wege die Machtverhältnisse zu verändern?
Wenn ich das Rezept kennen würde, hätten wir die Weltrevolution längst hinter uns und damit Kapitalismus und Patriarchat abgeschafft. Aber eben...
Sicher aber ist: Die Gleichberechtigung muss in allen gesellschaftlichen Bereichen realisiert werden und das wird noch ein langer Weg sein, wenn wir sehen, wie ätzend langsam das geht. Die Frauenbewegung braucht noch einen langen Atem. Und die Gleichberechtigung wird auch immer an Grenzen stossen in einem System, das grundsätzlich auf Ungleichheit aufgebaut ist. Das Patriarchat abschaffen ohne den Kapitalismus abzuschaffen, wird nicht gehen.
Sehr geehrter Herr W., weil ich auch mit einigen Dominas gesprochen habe, hätte ich nur eine kleine Anmerkung. Die Dominas werden dafür bezahlt vorher mit den Männer abgemachte Formen der "Erniedrigung" an ihnen auszuführen. Und der Lustgewinn ist einseitig, auch wenn den Frauen der Job Spaß macht. Doch die Frauen bleiben in diesem Szenario Eines:Dienstleister und mehr nicht, mfg
Liebe Frau Khorsand,
Sie machen es mir nicht leicht. Das gilt besonders für diesen Text (und auch die Texte über Österreich). Aber wenn ich es leicht haben wollte, dann könnte ich ja die Kronen Zeitung lesen.
Ich habe jetzt den Artikel und auch sämtliche Kommentare dazu studiert. Einige Männer sind ihnen doch wirklich auf den Leim gegangen. Gratulation zu so viel Irritation.
Vielleicht noch ein kleiner Einwurf von einer anderen Perspektive:
Die ganzen Alphatierchen, die Sie so schön skizzieren, wurden ja vermutlich mehrheitlich von Frauen erzogen. Oder sagen wir es so: Frauen waren maßgeblich an ihrer Sozialisierung beteiligt und hätten somit auch Einfluss auf ihren zukünftigen Umgang mit Frauen haben können (ja, ich weiß, sehr viel Konjunktiv).
Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass weibliche Emanzipation nur dann erfolgreich sein kann, wenn auch Männer feministisch sind. Ja liebe Männer. Das kann man lernen - auch als Erwachsener.
Das grundlegende Problem ist wohl die enorme Angst, die viele Männer vor intelligenten Frauen haben.
Bitte bleiben Sie Ihrem Stil treu. Reizen Sie mich. Bringen Sie mich zum Nachdenken. Nur daran kann ich wachsen.
Sehr geehrter Herr Egger, danke für Ihren Beitrag, und es wäre unverzeihlich von mir, wenn ich Sie in die Hände der Kronen Zeitung treiben würde. Über den Ansatz über die Rolle, die Frauen bei antifeministischer Erziehung spielen, habe ich mir auch sehr oft den Kopf zerbrochen, vor allem, weil ich den Satz "das gehört sich nicht für ein Mädchen" sicher öfter von weiblichen Autoritätspersonen in verschiedenen kulturellen Kontexten gehört habe als von Männern. Dazu wird es sicher auch einmal einen Beitrag geben, danke auf jeden Fall, ich werde Ihre Nerven nicht schonen, herzliche Grüße
Liebe Frau Khorsand
nach allem, was auf Sie niedergeprasselt ist, verdienen Sie Schonung. Ich kann es aber doch nicht lassen, beizufügen, dass ein Satz wie "das gehört sich nicht für ein Mädchen" - in meiner 50er Jahre-Jugend gehört, heutzutage und hierzulande verpönt - den Effekt haben konnte und kann: ätsch, ich zeigs euch! so auch schon in Freuds Geschichte der "jungen Homosexuellen", die zwar aus heutiger Sicht "anti-feministisch", von Seiten des Vaters jedoch liebevoll erzogen, zu einer offenbar schwer erträglichen Feministin der ersten Stunde wurde. Haupt-Motiv, verkürzt, der Mutter-Hass.
Kinder sind keine Roboter, und bei der Erziehung bezw Sozialisation spielt das Wie, der Ton, die Gesten, der Umgang untereinander und mit andern, neben dem sozialen Umfeld die Hauptrolle. Kinder und Jugendliche, die keiner Gehirnwäsche unterzogen wurden, sind und bleiben gottseidank ziemlich resistent gegenüber sämtlichen pro- und anti-Ismen - und neigen, wenn das Ideologische implizit oder explizit vorherrschte, bekanntlich zu einer Anti-Ideologie, siehe die sogenannten 68er.
Ich wünsche Ihnen gute Erholung, und würde mich freuen, sollten Sie mal
noch zu einer Kurzantwort vor allem auf mein gestriges Schreiben kommen, falls nicht - wofür es gute Gründe gibt, das Kurz-Format macht mir Mühe und ich werde es nun lassen - bleibt mir die Freude an Ihrem fulminanten Schreib-Stil, Schlagwort-Differenzen hin oder her.
Den Bericht möchte ich nicht gross kommentieren, unter hochstehendem Journalismus verstehe ich etwas anderes. Wobei das Buch „Feuchtgebiete“ fand ich damals ganz witzig, aber eben, das war eine Geschichte und kein Journalismus.
Wenn die Antwort auf Dominanz ebenso Dominaz ist, sehe ich für längere Sicht schwarz für die Mann-Frau Beziehung. Gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung sollte die Anwort sein. Lehrt und lernt das mal!
Sonja Buholzer und Maggie Tapert als antipatriarchale Kämpferinnen? Oh je. Beide sind seit gefühlten 100, kalendarisch etwa 30 Jahren mit dieser Masche unterwegs und wurden schon im Blick, der Annabelle, im Schweizer Farbfernsehen und weissnichtwo sonst einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Die Spitzen der Bärte ihrer Thesen sind mittlerweile im Keller zu besichtigen. Da hin ist mit diesem Artikel leider auch das Niveau der Republik abgerutscht - hoffentlich nur kurzzeitig.
Sehr geehrte Frau B., das beruhigt mich, dass Sie die Auswahl der zitierten Interviewpartnerinnen - von insgesamt 20 - indirekt bestätigen. Sonja Buholzer schreibt seit Jahren die Art von Ratgebern, an die sich Hunderte Frauen in Stunden der Frustration wenden und ist daher repräsentativ für die Branche. Und Maggie Tapert ist die einzig mir bekannte "Sexualerzieherin", die einen derartigen Workshop mit diesem intellektuellen Unterbau in der Schweiz anbietet, aber unter Umständen gibt es da noch mehr, herzliche Grüße
Um im gleichen Ton zu antworten: Wie schön, dass Sie so wenig brauchen, um sich bestätigt zu fühlen - das ist beneidenswert. Aber damit nochmals ironiefrei zu Protokoll gegeben sei, was ich sagen wollte: Von einem Text in der Republik - vor allem, wenn er nicht gerade kurz ist - erwarte ich etwas mehr als ein paar altbackene Thesen aus der Ratgeberinnenliteratur (sowohl in Bezug auf weibliche «Sexualerziehung» als auch zum Umgang mit Männerdomänen). Trotzdem liebe Grüsse und alles Gute!
Zu heute überholten, frühen Feminismusdebatten – Männer seine per se dominant und alle potentielle Vergewaltiger – möchte ich noch meine M-Budget-Psychologie-These beisteuern (da ich ja nicht Psychologin bin). Ich kenne etliche von dieser frühen Form des Feminismus traumatisierte Männer (die heute zwischen 50 und 60 Jahre alt sind). Sie sind in ihrem Sex- und Beziehungsleben oft Frauen begegnet, die ihre eigene Sexualität weder kannten noch emanzipiert, das heisst auf für sie lustvolle Weise, ausleben konnten. Nicht wenige von ihnen haben sich auf die Rolle des Opfers zurückgezogen und argumentierten – näherte sich ihnen ein Mann mit sexuellen (und vielleicht liebevollen) Absichten – damit, dass dieser ja «immer nur dasselbe» wolle und einseitig triebgesteuert sei (wie wenn Frauen keine Triebe hätten!). Das ist doch längst passé. Tragisch dabei ist, dass sie sich selbst sozusagen «kastrierten», ihre ureigene Lust ablehnten bzw. nicht kannten und auf Gute Weise ausleben konnten. Dies den Männern zum Vorwurf zu machen, zieht heute nicht mehr. Jede Frau ist (auch) ein sexuelles Wesen. Dass – insbesondere in bürgerlichen Kreisen – verklemmte Nachkriegsmütter und -Väter ihren Töchtern und Söhnen keine unverklemmte und zeitgemässe Perspektive auf dieses Thema vermitteln könnten, ist wohl ein historischer Fakt. Viele Frauen haben sich aus der Opferrolle emanzipiert (oder nahmen diese gar nie ein) und «fordern» zu recht ihre sexuellen Bedürfnisse ein. Sowie teils führende Rollen im Berufsleben und in der Politik. Männer müssen dahingehend nicht mehr von Frauen emanzipiert werden, die das lange als ihre Aufgabe ansahen. Sie müssen sich schon selber emanzipieren. Heisst: Sich untereinander austauschen, über diese Fragen sprechen, sich damit beschäftigen, wie sie «Mann» sein wollen und nicht ihrerseits nun auf Opfer machen und rumjammern. Das bringt wirklich nichts.
Ich bin dankbar, wenn Republik sich für die sexuelle Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzt aber der Artikel ist meiner Ansicht nach zu sehr PR Arbeit für Frau Tappert, deren Seminare nichts mit dem Stürzen des Patriarchats zu tun haben, auch wenn sie es vorgeben. Da werden doch Männer gewählt, die bereits unterwürfig sind und aus dem ganzen Spass ziehen, während Frauen sich anstrengen müssen und ihre eigene sexuelle Lust gar nicht befriedigt wird. Nicht ein mal ihr Gesicht müssen die Männer dabei zeigen. Ich bin froh, dass die Autorin dies auch kritisch beurteilte. Wozu soll dies der Gesellschaft dienen? Das ist doch das alte Spiel mit neuem Label versehen und es geht hier nicht um wirkliche Auseinandersetzung mit der weiblichen Lust und deren Unterdrückung, sondern um kommerzielle Interessen der Veranstalterin. Ich würde gern wissen ob sie von den männlichen Teilnehmer auch Geld bezieht oder sind sie gratis dabei und nur Frauen müssen dafür bezahlen?
Die sexuelle Dominanz der Männer zeigt sich sowohl gesellschaftlich als auch in intimen Beziehungen - vor allem, wie Forschung von Sandra Konrad oder Peggy Orenstein zeigt, in der jungen Generation. Männer, die (u-a. durch der Einfluss der Pornografie) von ihrer übergeordnete Stellung überzeugt sind, kann mann mit den Tricks von dem beschriebenen Seminar kaum begegnen, es ist auch fraglich ob eine simple Umkehrung der Macht überhaupt der richtige Weg ist. In meiner Meinung ist es sehr problematisch, wenn Frauen ein mal mehr dazu angehalten werden, auf ihres körperliche Vergnügen zu verzichten um und daraus irgendeinen psychischen Nutzen zu ziehen. Das halte ich für einen Holzweg. Die Problematik von Dominanz und Unterwerfung zwischen den Geschlechtern in unserer Gesellschaft ist etwas komplexer. Beata Sievi, www.beatasievi-salon.com
Liebe Frau Sievi, um Ihre Frage zu beantworten, die Männer müssen nicht zahlen und werden auch nicht bezahlt, sie machen es freiwillig. Wie ich bereits bei Herrn W. erwähnt habe, ist dieser Workshop ein Versuch Frauen zu ermächtigen, ob das gelingt kann man hinterfragen, aber ich halte den Zugang für spannend und als Erfahrung für mich bereichernd, herzliche Grüße
Vielen Dank für die Information. Ich verstehe, dass jemand auf der persönlicher Ebene diese Erfahrung schätzen kann. Mich interessiert aber auch die soziale Relevanz solcher Projekte, wenn es darüber in der presse berichtet wird. Wenn Frau Tappert nicht nur junge Schönlinge mit Vorliebe für sexuelle Unterwerfung engagieren könnte, sondern die dominanten Männer, mit welchen Frauen wirkliche Schwierigkeiten haben oder z.B dern Persönlichkeit -Profil von USA Präsidenten haben, wäre der gesellschaftlich ermächtigende Aspekt des Seminars eventuell etwas stärker :-).
Dominanz? Wozu braucht man das? Wir werden das Unheil der Alphamännchen nicht bekämpfen können, indem wir mehr Alphaweibchen züchten. Ich mag Perspektivwechsel. Dieser insofern durchaus interessante Artikel bietet uns allerdings keine erkennbare Perspektive, leider.
Ich find's ein bisschen verstörend, dass dieser Text (endlich steht auch mal in der Republik das Wort "ficken" - check!) am gleichen Tag erscheint, an dem sich die geschätzte Brigitte Hürlimann sehr zu recht über ein Justizsystem aufregt, das nicht einmal mehr nach den Gründen für etwas fragt, was ein Täter selber als "entglittene Neugier" abtun kann. Wären diesem Text irgendwelche Erleuchtungen als Klimax zu entnehmen, würde das vielleicht die längliche Selbsterfahrungsrepo mit haarigen Details im zweiten Teil rechtfertigen. Da er sich aber in mehr oder weniger nichts auflöst, hoffe ich als Verleger sehr, dass der Veröffentlichung (in dieser Form) ausführliche und von grosser Beteiligung geprägte Diskussionen vorangegangen sind. Vielleicht macht Ihr auch die anlässlich solcher Publikationen mal ein bisschen transparent.
Salut Peter, Du meinst eine öffentliche Redaktionskonferenz?
Mir würde die Offenlegung der Intensität einer Debatte und die Beweggründe für den obsiegenden Entscheid, respektive die wesentlichsten Argumente beider Seiten, reichen.
Der Mann als dummer Affe, die Frau als kluger, souveräner und mutiger Übermensch. Währenddessen von der anderen Seite das genaue Gegenteil. Dieser Genderwar ist enorm ermüdend. Diese Kritik beziehe ich ausschlisslich auf den ersten Teil des Artikels, wo eher schlecht als recht die Rolle der Frau in stark klischierten, primitiven Männerteams thematisiert wird.
Den Gonzo Journalismus im Hauptteil des Artikels fand ich dagegen sehr erheitend und lesenswert. Nicht zwingend wegen seiner politischen oder gesellschaftlichen Relevanz, sondern weil es mich (wie die Autorin selbst schreibt) um eine Erfahrung reicher macht.
Das drängendste Problem auf der Welt, wenn es nach der Republik geht: das Patriarchat. Gefühlt jeder zweite Artikel dreht sich um Feminismus, male white privilege, Genderfragen oder sonst ein - pardon - Nebenschauplatz des eigentlichen Problems:
Steigende Ungleichheit der Vermögens- und Einkommensverteilung
Die Machteliten wissen seit tausenden von Jahren, dass Sie nur Identitätspolitik (gender, race) zu betreiben brauchen, um vom wesentlichen (income/wealth) abzulenken. Divide et impera. Und die Republik macht munter mit.
Lieber Herr Brenni
ich bin an keiner Zeitung interessiert die auf ein einziges Problem/Thema fokussiert.
Im übrigen bin ich überrascht wie vehement die meist männlichen Leserbriefschreiber auf die Gender Thematik reagiert - das ist auch eine Antwort-oder?
Ich auch nicht.
Aber was halten Sie davon, dass schon nur im aktuellen Feed (50 Beiträge) 6 Artikel die Genderthematik aufnehmen und in denen dann häufig die Männer so richtig ihr Fett wegkriegen?
"Mit Gleitgel gegen das Patriarchat."
"Statusangst - die Krankheit des weissen Mannes",
"Machtlust" über den Feminisierungsschub in den USA
"Drei Vorsätze für ein längeres Männerleben" --> wieder Gender.
"Wie MeToo das Kino dominiert"
"Wahrscheinlich werden" Michelle Obama, die weiblichen Trump-Wählerinnen Vorwürfe macht, weil sie nicht Clinton gewählt haben
Ich reagiere vehement darauf, weil die Platte einen Sprung hat. Weil das riesige Thema eigentlich wäre: wie schaffen wir es, die Demokratie auszubauen und aus den Händen der reichsten 1% Prozent und Firmen zu entreissen?
Ich bin pro Gleichberechtigung. Ich bin kontra Generalanklage und Klischees-am-Leben-erhalten.
Lieber Gino Brenni,
Sie schreiben: «Gefühlt jeder zweite Artikel dreht sich um Feminismus ...». Nach einer groben Auswertung komme ich zu einem anderen Ergebnis.
Grundsätzlich: Das Thema Feminismus hat einen festen Platz bei uns. Gemäss der Encyclopædia Britannica ist Feminismus der «Glaube an die gesellschaftliche, politische und ökonomische Gleichheit der Geschlechter». Und das beleuchten wir: Gleichberechtigung in der Gesellschaft, in der Politik -- und auch ökonomisch.
Liebe Sylke Gruhnwald,
daher "gefühlt", nicht "statistisch belegbar".
Grundsätzlich stimme ich mit dieser Definition 100% überein! Ich bin absolut für Gleichberechtigung, glaube auch nicht, dass wir sie ökonomisch, gesellschaftlich, etc. irgendwo erreicht haben. Das bleibt weiterhin ein Ringen mit der alten Garde.
Nur eben: Ich hatte hier die "Republik" abonniert, nicht die EMMA oder das RosaRot.
Herr Brenni - es ist m.E. schon ein Unterschied, ob man "Identitätspolitik betreibt", um Macht- (und damit Einkommens-)Verhältnisse zu zementieren, wie dies zb. im Nationalismus, im Chauvinismus und zu oft in der Politik der Fall ist - oder ob man "Identitätspolitik betreibt", um starre, verkrustete Strukturen zu hinterfragen und bestensfalls aufzubrechen.
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht, Herr Holgersson. Ich merke, ich werde augenblicklich getriggert, wenn ein weiterer Republik-Artikel zu diesem Thema erscheint, wenn es doch tausende andere Themen gäbe, die es verdienen, in den Zusammenhang gebracht zu werden, zum Beispiel:
Gelbwesten und das neoliberale System
Julian Assange und der Kampf um Pressefreiheit bzw. zur-Rechenschaft-ziehen der Mächtigen
Russiagate und die ausufernde Eskalationspolitik der EU, USA & Nato Staaten
Lediglich der Klimawandel wurde im ersten Repbulik-Jahr gebührend und vertieft behandelt, was ich sehr lobenswert fand.
Uiuiui.... Gibt's wirklich Frauen, die sowas tun?
Ich bin schockiert, geradezu entsetzt! ....
....vom ersten Teil, wo Frauen anderen Frauen versuchen beizubringen zur eierlegenden Wollmilchfrau zu mutieren um bei den Jungs bestehen zu können. Unvorstellbar um nicht zu sagen pervers...
Der zweite Teil hingegen - geht irgendwie in Ordnung... ;-)
Vielen Dank für die interessante Provokation.
Der Artikel ist eine gelungene Provokation* . Und eine verpasste Chance, weil er m.E. einige Denkfehler enthält. Frauen sind im Geschäftsleben exponiert (unmaskiert), werden oft 'gefickt' i.S. von erniedrigt, belehrt, nicht ernst genommen. Männer auch. Ob Frauen dieselben Methoden wie ihre kompetitive Umgebung anwenden sollen, um Karriere zu machen, ist mehr als fraglich. Es geht denn auch nicht primär um Dominanz, sondern um Durchsetzungsvermögen. Das kann sowohl Frauen als auch Männern fehlen bzw. kann man lernen, ohne andere fertig zu machen (?). Das ergäbe eine längere Diskussion.
Dass nun die Autorin das 'Dominanzverhalten' einiger Protagonisten der Berufswelt nicht in das Private, ins Schlafzimmer spiegelt, sondern in einen Kurs auslagert, leuchtet mir nicht ein. Hier sind die Männer anonym (maskiert); das ist in der Arbeitswelt nicht so! Im Text werden m.E. Äpfel mit Birnen verglichen.
Und dass 'Arschficken' automatisch mit Dominanz im Sinne von Erniedrigung einhergehen soll, ist ebenfalls nicht glaubwürdig. Ich behaupte: Nicht wenige Frauen und Männer – und bei weitem nicht nur Schwule – mögen das als Teil ihres alltäglichen Sexualspieles. Das ist nicht pervers oder abartig, sondern eine lustvolle Form von Sex. Sie bedingt gegenseitiges Vertrauen und Respekt. Liebe ist in solchen Artikeln selten ein Thema: Wieso? Wie Männer und Frauen, auch Paare zu dieser Sexpraktik stehen und wie sie mit ihr umgehen, würde mich interessieren. Ein differenzierter Artikel dazu hätte wohl auch eine andere Debatte ausgelöst. Verklemmte Männer und Frauen, die von verklemmten Müttern und Vätern grossgezogen wurden und sich sexuell nicht emanzipiert haben, oder so. Wie gesagt: gelungene Provokation, aber kein Beitrag zum Abtragen der blöden Gendermauer.
*s. reflexartige Abokündigungen statt Argumentation
Dieser soziolinguistisch getarnte Text spricht dieselbe verachtende Sprache, wie die Männer, die er persifliert. Die Autorin darf selbstverständlich ihre Erfahrungen machen, sie muss sie aber nicht mit mir teilen. Und die Republik hätte sie mir ruhig vorenthalten dürfen. Vgl. "7710 Mal kotzen" gleich daneben.
Ich wäre froh, in der Republik wieder mal einen Artikel mit Tiefgang und Evidenz zu lesen. Ich finde, ihr seid momentan nach auf einer sehr "experimentellen" und abgedrehten Schiene.
Will ich jetzt 200+ Schtutz pro Jahr ausgeben für Texte, wie ich sie auch auf ZEIT.de, Spiegel.de, Tagi.ch, Cicero.de, Standard.at, NZZ.ch, SZ.de etc. lesen kann?
Die Republik hat sich einen Markt angeschnallt, der z.Z. - wie einige andere - aus dem Feuerwehrschlauch trinken muss. Diese Truppe geht auf tutti, weil anders geht es wahrscheinlich nicht. Den "Gleitgel"-Artikel hätt ich wohl nur hier gelesen, und nicht in den andern, weiter oben angeführten. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ein paar verletzte Männerseelen wird das schon aushalten. Frauenseelen müssen das im richtigen Leben auch, beim Drüberfahren von präpotenten Ar..l..ö..n. Zigfach, zigfach. & täglich. Denn ich weiss, wie die mir schon kommen.
Den Menschen, egal welchen Geschlechts, auf ein Loch zu reduzieren, kann nicht die Lösung sein. Denn sonst kann man nur noch sagen: „Ade, du schöne Welt!“
Herr Schmuziger, meherer Wege führen nach Rom. Auch geht es um mehr als ein Loch - nämlich mindestens um Perspektivenwechsel, Einfühlsamkeit, Zusammenspiel von Lust mit Neugier, Neuem und Ungewöhnlichen; es geht um Hingabe, um Verantwortung, etc.
Unsere Welt baucht einen Perspekivenwechsel (wie übrigens auch Ihr schöner Nickname suggeriert), braucht Einfühlsamkeit, Zusammenspiel von Lust und Neugier ... Hingabe und Verantwortung. Ganz einverstanden, lieber Nils Holgersson. Aber gewiss nicht, indem man dissozierende Machokultur am anderen Körperende ausprobiert und sich in die Sadomaso-Kultur einweisen lässt.
Auch kann ich, abgesehen von der Provokation des Artikels, der zum Nachdenken und zur Diskussion auffordert, keinen konstruktiven Beitrag zur Genderthematik ausmachen. Ich bin als Psychologe, Psychotherapeut sowie „echter“ Verleger, der kürzlich das Buch einer ehemaligen Prostituierten herausgegeben hat (Körper sucht Seele), bisher keiner Konfliktlösung, auch auf dem Gebiet der Genderthematik, begegnet, die auf diese Weise funktioniert. Dazu braucht es den ganzen Menschen.
Vielleicht ist mir aber die wahre Absicht des Artikels entgangen. Vielleicht will er uns einfach den lächerlichen Phallismus armer Bubis vor Augen führen, damit wir endlich aufgerüttelt und wach werden. Vielleicht kann uns auf dieser Weise die Absurdität bewusst werden, so dass wir Männer beginnen, uns diesbezüglich zu hinterfragen, ob wir auch wie diese armen Bubis funktionieren. Dann hat der Artikel, das muss ich zugeben, voll ins Schwarze getroffen.
Ich stimme Ihnen, Herr Holgersson, zu. Es geht uns um einen Perspektivenwechsel. Und den braucht es - dringend!
Ich fühl mich als Mann von Frau Kohrsand, die, um mich als Mann, dem starken Geschlecht, dem Unwiderstehlichem, dem anziehenden Kosmos nahe zu sein, nichts unversucht lässt, ja sogar soweit geh die Lösung in meinem After zu suchen, geschmeichelt. Ich danke ihnen für die gezeigte Hochachtung, heute wird ein guter Tag.
Das freut mich sehr, ich kann erkennen, Sie haben meine Ansatz verstanden,mfg
Ich versuch mal, diesen Erguss mit Gleitschutz (oder wie war das nochmal?) ernst zu nehmen.
Der Boys Club, diese bösen bösen Buben, und so dumm, und so durchschaubar, und bleiben es vom Schulhof bis ins Rentenalter, wo es am Stammtisch so richtig abgeht. Mit sowas muss man am Sitzungstisch sitzen, sich täglich ärgern und am Ende gar abartigste Seminare besuchen, um diese Umgangs-Gepflogenheiten zu erlernen, damit man endlich – denn nur das zählt – seinen Job richtig machen kann.
Das nenne ich „das Pferd am Schwanz aufzäumen“, im wahrsten Sinne des Wortes.
Vielleicht liegt aber das Problem ganz woanders. Als „Jobmacher“ kommt man mit den anderen Jobmachern, also den Kollegen am Sitzungstisch, nicht notwendigerweise in menschlichen Kontakt, sondern alle stellen sich in den Dienst einer Sache oder Firma und wollen dort die besten sein, wollen Karriere machen, und um darin erfolgreich zu sein, haben sich über die Jahrtausende Strategien entwickelt, wie wir sie an besagtem Sitzungstisch beobachten können.
Klar sind das männliche Strategien, Strategien des Patriarchats, bedauerlicherweise ist es noch nicht so lange her, dass Frauen auch Jobmacher sein dürfen.
Zu Jäger- und Sammlerzeiten mag es nützlich gewesen sein, der beste, der schnellste, der erste zu sein, wenn hinter dir ein wildes Tier oder ein Feind herrennt und du noch nicht abkratzen möchtest, aber vielleicht wäre am Sitzungstisch doch mal was anderes angebracht.
Statt den Boys Club mit den eigenen Waffen zu toppen und sich dadurch Respekt zu verschaffen, könnte man sich dafür interessieren, mit wem man denn da am Sitzungstisch sitzt, mit was für Menschen. Ich stell mir vor, wenn man weiss, was den Kollegen oder die Kollegin bewegt, wie er oder sie drauf ist, warum er oder sie diesen Job macht, dann kann man sich aufeinander einlassen zu Gunsten des gemeinsam zu verfolgenden Ziels, nämlich einen guten Job zu machen, dann braucht es dieses Ellenbögeln und leere Ritualgequassel doch gar nicht. Und wenn einige in der Sitzungsrunde das doof finden und eventuell von Zeitverschwendung faseln, dann heisst das nur, dass sie nicht am Jobmachen, sondern an ihrem ureigensten Weiterkommen auf der Karriereleiter interessiert sind. Da würd ich dann sagen, das ist keine Kunst, das kann weg.
Für ein menschliches, ergiebiges Arbeitsklima ist das Unternehmen verantwortlich, nicht irgendwelche halbseidenen Überlebenstrainer für gefrustete Karrierefrauen.
Das Gleiche gilt für die Familie, für den Kindergarten für die Schule, für die Politik.
Homo homini lupus – diese lateinische und deswegen überhaupt nicht zeitgemässe Sentenz zu unterlaufen, sollte das oberste Ziel einer Gemeinschaft sein, die sich zivilisiert nennt.
Sehr geehrte Frau B., vielen Dank für Ihren Beitrag, ich habe ihn sehr gerne gelesen. Was ich noch anmerken wollte, ich würde nicht so weit gehen jemanden für sein Verhalten Bösartigkeit zu unterstellen, also mag ich auch nicht von den bösen Buben sprechen. Es ist eher ein dermaßen eingespieltes Verhalten, das nicht hinterfragt wird und zu Exklusion führt. Dieses Ritualgequassel wird ja oft - nicht immer - nicht bewusst abgespielt, sondern kommt automatisch, zumindest hat das auf mich den Eindruck gemacht, wenn ich Kollegen darauf anspreche. Das wollte ich noch ergänzen, herzliche Grüße
Super Kommentar, Frau B.! Genau darum geht es eigentlich in der Arbeitswelt. Ich habe beim letzen Artikel "Statuspanik - die Krankheit des Mannes" in den Worten einer Feministin kommentiert:
"The problem has always been that we’re trying to value women with a value system created by a few very powerful men. By leaving in place the value system created by patriarchy (i.e. capitalism), we are now valuing women but only for their ability to play men’s games." Caitlin Johnstone
Gerade was die Arbeits- und Berufswelt anbelangt, könnten weniger Hierarchie und mehr Holakratie, mehr Menschlichkeit statt Karrierepläne weiterhelfen. Aber keinesfalls ein "weiter so wie bisher" einfach mit Frauen im Lead.
Sollten die Autoren und Autorinnen der R sich auch mal dem up-down grading des Debattenforums unterziehen, mit einem Zusatzkästchen für "Beliebteste", Frau Khorsand bekäme von mir eines der höchstmöglichen ratings, und gäbe es Preise für bestimmte Artikel, die "Vorletzten Tage der Menschheit", neben Seibts Globi-Davos-Reportage, den ersten Preis. Auch und sogar in Sachen Feminismus schreiben Sie wunderbar spitz, ironisch und selbstironisch, Beispiel "Klageweiber" .
Weil sie so verdammt witzig schreiben, Frau Khorsand, können Sie es nicht verhindern, zumindest im zweiten Teil, bei der Panda-performance, auf Touren zu kommen, die amüsieren, und stellen, viel zu kurz, Fragen nach dem Lustgewinn solcher Penetrationsspielchen. Wie Sie bestimmt wissen, sprach schon der blinde Altgrieche Teiresias den sogenannt passiven Frauen den neunfachen (?), jedenfalls einen überwältigenden Lustgewinn zu - und das aus eigener transgender-Erfahrung. Brauchte kein "Seminar", keinen workshop dafür.
Wenn Sie, oder die Redaktion, dieses Erlebnisberichtlein nun aber zu einer "Provokation" des sogenannten "Patriarchats" aufblähen, und der selbsternannten "Sexerzieherin" (unten) einen "intellektuellen Unterbau" - Unterbau? Marx dreht sich im Grab - zuschreiben, wird es mir schon eher zum Kotzen zumute, Zitat aus der gleichentags erschienenen Gerichtsreportage. Dem dortigen tumben Trottel fehlen eben die Worte, die in Zürcher oder Wiener Bobo-Kreisen zirkulieren. Cool, wie man sich bei und unter uns auch mal zum Spass ein kommerzgetriebenes Perversiönchen leistet, und den Anlass nutzt, um von Feministen beklatscht zu werden. Der Arme vom Gericht kann sich nicht nur nicht schönreden, er kann, wie manch anderer, aus der Hölle nicht oder kaum aussteigen.
Doch am ärgerlichsten finde ich, nicht nur in diesem Artikel, diese sinnentleerte Anrufung eines "Patriarchats", das in unseren Breiten allenfalls noch letzte Bocksprünge macht. Wisst ihr Millenials oder Beinahe-Millenials eigentlich nicht mehr, dass es im letzten Jahrhundert schon einiges an Patriarchats-Demontage gegeben hat - Surrealismus, Dada, Freud, Jacques Lacans Freud-Interpretationen, Deleuze, Theater etwa eines Paul Claudel, der in seiner Trilogie "Le Père humilié" besagtes Patriarchat nach Strich und Faden zerfetzt hat? Und dass die duces, generalissimos und Führer es für jeden, der oder die bei Sinnen ist, realiter erledigt haben? Ihr werft die globalen Finanzhaie, und die Bierprotzen, unbesehen in denselben Topf wie die meist doch so besorgten und lieben Väter.
Wollt ihr was über Männlichkeitswahn, -schwäche und -mut erfahren, lest Claudel. Es finden sich dort auch, von der exzentrischen Adeligen Sygne de Coûfontaine bis zur blinden Freidenkerin Pensée, die schönsten Frauen-Gestalten. Stefan Bachmann - hoffenlich gibt es ihn noch - hat Claudel anfangs 2000 sechs-bis achtstündige Performances gewidmet. Heute wohl undenkbar.
Ich bleibe jedoch treue Khorsand- und Republik-Leserin.
Erlaube mir noch, da ohnehin allzulang, einen überlangen Artikel der Konkurrenz so ungefähr zum Thema zu empfehlen:
Peter Sloterdijk, "Wo sind die Freunde der Wahrheit?", NZZ 29. 12. 18
Mir gefällt der Mut zu diesem Thema zu schreiben: Macht in Beziehung, Macht und Geschlecht. Ein Anstoss zu haben, wie es auch anderst sein könnte, anderst gelebt werden kann, anderst zu erleben. Gedanklich oder praktisch es auszuprobieren, erfordert für Mann und Frau die Überwindung von Hürden und schafft neue Einsichten. - Und es ist nicht nur ein kleines Randthema für eine kleine Gruppe von Spinnern (25% der Suchanfragen im Internet drehen sich um Porno).
Sehr verkehrte Frau MT, falls Sie mit Ihrem dekadenten Workshop eine einzige Vergewaltigung oder gar den Tod einer einzelnen Frau verhindern können, machen Sie bitte weiter so. Ich hege zwar starke Zweifel dran, aber Sie werden Ihre "Auge um Auge, Zahn um Zahn-Aktion" wohl weiterführen, zum Wohle (???) oder Gaudi von ein paar jungen (gut bezahlten?) Männern und einer Anzahl fehlgeleiteter Frauen. Die REPUBLIK - welche ich ansonsten sehr schätze - möchte ich allerdings bitten, Ihnen keine weitere Plattform zu bieten.
Es längt iz.
Möchten Sie Ihre Worte etwas ausführen? Womit "längts iz"? Mit Gender-Pay-Gap und Boys Club, mit Gendermarketing, fehlendem weiblichen Nachwuchs in MINT-Berufen, familienunfreundlichem Arbeitsgesetz, nicht vorhandenem Vaterschaftsurlaub und weiblicher Altersarmut? Da kann ich Ihnen nur beipflichten: Es reicht!
Ich fühle mich, was die Berichterstattung zum Thema Feminismus betrifft, übersättigt. Ich stelle die ganze Bewegung überhaupt nicht in Frage und bin sogar für viel mehr Transparenz und vor allem Handlungen in diesem Bereich. Ich hab mich einfach sattgelesen. Hilft das?
Zudem frage ich mich - in Bezug zum Beitrag - ob die Penetration von Männern wirklich der Durchbruch in der Genderfrage herbeiführen wird. Ich sehe viel mehr Handlungsbedarf in der Vermittlung von Rollenbildern und in der Erziehung als im Massieren von Arschlöchern.
...und wieder einmal soll Frau die Verhaltensweise des Mannes ein-/übernehmehmen. Wo stehen wir da in der Gleichberechtigung eigentlich?
Die ersten Sätze machen neugierig, die nächsten Abschnitte nerven, weil immer dieselbe platte Leier vom dumben Rudelmann und seinen affigen Kumpels, gegen den Schluss wird ´s dann irgendwie versöhnlich und gar fast ein bisschen zärtlich-provokant. Und zudem habe ich wieder mal was gelernt über all die faszinierenden Spielarten der Sexualität. Muss mal meinen Gleitgelvorrat aufstocken. Gummihandschuhe sind wohl noch im Putzschrank. Dann schauen wir weiter. Selbstverständlich bin ich auch weiterhin bei R dabei. Soviel Courage und Experimentierfreudigkeit muss unterstützt werden.
Zugegeben - Frauen machen ja gut die Hälfte der Menschheit aus. Da liegt schon ab und zu eine mehr oder minder gelungene feministische Stilübung drin. Nur scheint das hier langsam überhand zu nehmen. Schreibt doch zur Abwechslung etwas über Kühe. Oder macht einfach mal Pause von Eurer angestrengt originellen Schreibe.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, Herr L. Als treue Leserin des "Schweizer Bauerns" bin ich ganz ihrer Meinung – wir sollten auch öfters über Kühe schreiben. Konkrete Themeninputs sind also willkommen! Ich gelobe auch, mich anzustrengen, weniger angestrengt originell zu schreiben.
PS: Stücke über Kühe und Co, die ich gerne bei uns gelesen habe:
https://www.republik.ch/2018/11/07/…er-kaelber
https://www.republik.ch/2018/09/07/…nen-bluehn
Männer mit „Statuspanik“ können sich entspannt zurücklehnen, wenn dieser Workshop einen feministischen „intellektuellen Unterbau“ (Solmaz Khorsand) enthält.
Dieser lustige Werbe-Text für oder gegen die „Sexualerzieherin“ M.T. erinnert mich an ihren G-Punkt-Workshop, den sie vor etwa 15 Jahren im Zürcher Seefeld abhielt. Hier waren ein Dutzend lernbegierige Männer, bekleidet, dort vier Frauen in schwarzen Masken, untenrum frei. Die Pfauenfedern waren vielleicht das einzig Frivole an jenem Abend: nüchternes Büro ohne Charakter, die Frauen lagen bequem auf grauen Standardtischen, beige IBM-Bildschirme wurden verschoben. Die Sexualerzieherin erzog, die Männer lernten, die Frauen zuckten bei Punktlandungen (nichtverbale Kommunikation). Zum Glück war in der Nähe eine Apotheke offen: nach der Theorie zur Praxis schreitend, stellte sich heraus: die Erzieherin hatte nicht dran gedacht, irren ist menschlich, dass Männerhände grösser sind (notorisches Manspreading). Chirurgische Handschuhe XL wurden eilends herbeigeschafft. Der Erziehungs-Workshop blieb sauber, G-Punkt-Bewusstsein konnte mit intellektuellem Überbau anhand biologischem Unterbau studiert werden.
Thema und Ausführung widern mich an. Ich empfinde Abscheu und Traurigkeit über diese masslose Dekadenz. Und ich bin enttäuscht über die "Republik", die für diese Leere und Oednis Platz bietet. Ein no Go, finde ich. Zu einem solchen Projekt möchte ich nicht mehr gehören. Ich kündige.
Falls sie noch nicht weg sind: Können Sie über die Stichworte "Dekadenz" und "Ödnis" hinaus erklären, was sie an dem Artikel genau stört? Fanden Sie einfach die Schilderungen eklig oder hat Sie die Haltung der Autorin zum Thema gestört?
Ich war bei der Lektüre hin- und hergerissen zwischen "Ist ja übel" und Interesse an der Frage, was anders gedacht werden müsste, um aus dem "wer dominierte wen?"-Machtspiel heraus und in ein wirklich respektvolles Zusammenleben hinein zu kommen. Es hat mich zum Nachdenken angeregt und mit eine neue Sicht auf ein Thema eröffnet - auch wenn mir diese zuwider ist. In diesem Sinne fand ich den Artikel also gut.
Keis Problem, danke für d Rückmäldig. Aber es wäri hilfriich, wenn Sie chli konkret würded schriibe, was si stört.
(ich weiss, Nachtrag...) Was besonders unfassbar ist: wie unreflektiert die Republikaner (die Republikanerin) dieser trivialen Kommerztante mit der ultraschillernden (u.a.) Pharmamarketing-Biografie auf den Leim gekrochen sind und sie - echt nicht zu fassen - auf "einen intellektuellen Unterbau" stellen und entsprechend feministisch adeln. Da hätte selbst die MenziMuck-„Tierwelt“ profunder recherchiert. Oder, der Kalauer muss jetzt sein, tiefer gebohrt als die Frau Khorsand. Dass die Notrufzentrale der Redaktion harmonisch vereint Oma Taperts Treiben toll, "erwachsen" und antipatriarchal findet, das erstaunt leider inzwischen nicht mehr so sehr. Was wohl Väterchen Seibt oder Onkelchen de Weck so denken zu alledem? So, das war’s und tschüss.
Ein geradezu skandalöser Text! Sexuell konnotiert! Abartig! Darf denn sowas überhaupt?
Kommt mit grad in den Sinn: eine schöne Norwegerin hat mir sowas mal vorgeschlagen abends spät in einer Bar. Ich war aber in Begleitung (bedauerlicherweise, in diesem Kontext).
Ein Statist des Schauspielhauses hat mir mal erzählt, wie sich Dürrenmatt nach einem Premieren-Pfeifkonzert hinter dem Vorhang grinsend zu den Schauspielern wandte mit den Worten: " Tas isch toch das Grööschte!"
Danke, weiter so. Kann man das Abo lebenslang verlängern?
Noch ein kleines PS, Lieber Herr M.: Es dürfte Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, dass Schauspielhäuser i.d.R. hoffnungslos am Tropf staatlichen Subentionsmannas hängen. L'art pour l'art kann man sich dort getrost leisten.
Perspektivenwechsel? Sind wir denn sicher, dass Männer nicht heimlich oder offen davon träumen, mal gefickt zu werden? Diese hier sicher. Und welche gehen denn zur Domina - vor allem die Chefs. Geht es darum, dass Frauen das Penetrieren üben, um sich Definitionsmacht zu holen?? An Männern, deren Gesicht frau nicht mal sieht? Wie mutig. Mit Männern auf Augenhöhe kommen? So?? Und zwischen Buhofer und Tappert gibt es nichts??? Frau Tappert ist ja eine orignelle Person und immer für eine Provoktion gut, aber das hier bringt mit Sicherheit nichts. Ihre Thesen sind ja auch steil und nicht gerade mit empirischer Evidenz unterlegt. Zum Glück hatte die Autorin wenigstens ein Bisschen Spass. Lasst doch die den Anteil der tatsächlich noch nicht im 21. Jh. angekommenen Männer (es gibt mit Sicherheit auch Progressivere, Offenere) in den Redaktionsstuben sich selbst demontieren mit ihrem Gehabe: Sie produzieren wenn sie unter sich bleiben langfristig selber ihren Untergang, sei es mit einem "Relotius"-GAU, oder mit abwandernder Kundschaft. Und auch wenn frau es "satt" hat: In den Medien zu arbeiten wird immer einen gewissen Anteil an Wettbewerb und Konkurrenz bedeuten und da muss Frau sehr wohl auch einen Teil dieses Verhaltens gutheissen können, bzw. sich aneignen.
Dies mal in Kürze, das Thema hat noch weitere Aspekte.
Ich überlege auch gerade, ob es zwischen Tappert und Buholzer wirklich nichts mehr gibt... Mir selber haben die Lektüren von Eva Illouz, auch wenn sie nicht optimistisch sind und keine Rezepten beinhalten, mehr gebracht als sämtliche Ratgeber.
Ich halte Illouz ist auch für nicht sehr hilfreich, da zu kulturpessimistisch und nicht wirklich kompetent in empirischer Psychologie. Sie denkt zu ideologisch, als ob uns ein Wirtschaftssystem (Kapitalismus) als Homo Sapiens verändern könnte. Der hat schon ganz anderes überstanden. Die Realität ist wohl wie fast immer viel nüchterner: Die Frauen, die sich heute über das Rudelverhalten ärgern, in dem sie nicht wirklich als Kollegin auf Augenhöhe wahrgenommen fühlen - und es natürlcih teilweise auch noch nicht ganz sind - verkennen, dass es gerade einige Jahrzhente sind, in denen Frauen in die Redaktionen aufgenommen werden. Noch die Generation vorher wurde oft als so exotisch betrachtet, dass die Herren automatisch dachten, es handle sich um Sekretärinnen und da wurde bei denen noch Kaffee bestellt. Also: etwas Geduld und etwas Toughness. Undf etwas vom Metier verstehen (wobei nicht das Vieeel -besser-Sein als die Männer gemeint ist). Das reicht. Die Zeit, bzw. die Ansprüche des digitalen und globalen Arbeitsmarktes arbeitet gegen traditionell übertrieben hierarchisches Gehabe, und zugunsten von Kommunikationsfähigkeit und Antizipieren von anderen Perspektiven, und somit gegen die Platzhirsche.
Voll einverstanden mit Anonymous. Aber in Zeiten wirtschaftlicher Krise einen derart verstörenden und für manche sexistischen Text ohne jeden Aktualitätsbezug zu publizieren, lässt etwas an der gelobten unternehmerischen Kompetenz zweifeln. Dass der Artikel zu Abokündigungen führen würde, hätte man sich vorher easy ausrechnen können. Nun denn: Viel Spass beim Gewinnen von kompensierenden meetoo-kampferprobten Neuverlegerinnen!
Lieber Herr Z., wir richten unsere Publizistik nicht auf wohlgefallen aus. Daran ändern auch Abokündigungen nicht das Geringste. Gute Debatten über Für und Wider von journalistischen Ansätzen sind da schon zielführender. Und da gab es in dieser Debatte viele interessante Wortmeldungen. Ihre abschätzige Bemerkung zu meetoo-Kämpferinnen lasse ich mal so stehen. Herzlich, CM
„...und die Wortmeldungen zunehmend irrelevanter, bis sie dem Geschwafel dementer Rentner gleichen, die das Gesagte ihrer Vorredner in Endlosschleife wiederholen.“
Genial! Dank für diesen tollen Beitrag über unsere Männerwelt.
Mit so grandiosen Recherchen und sprachlichen Meisterinnenwerken schafft Ihr den Sprung aus dem Pleitegraben aber sicher doch. Ob die Autorin auch nur eine Sekunde daran gedacht hat, die früheren Lebensstationen der spätberufenen Domina auch mal anzugucken? Mir scheint, bei der Republik herr(?)scht die schiere Verzweiflung.
Das ist alles sehr moralisierend geschrieben, wie wenn ein katholischer Pfarrer eine Predigt hält, in der er über die Verkommenheit der Gesellschaft herzieht, die vom rechten Weg abgekommen sei und den Verführungen des Teufels nachgegeben habe.
Ganz falsch sind solche Überlegungen nicht, wenn wir die weltweit grassierenden Probleme mit Drogen betrachten.
Auch die 68er-Blumenkinder hatten ja offenbar ein gewaltiges Drogen-Problem...
Ich will das Pferd aber lieber gleich von vorne aufzäumen:
Warum gibt es denn solche Anstauungen an Lust überhaupt?
Ich behaupte, WEIL die Lust hinter den Staumauern aus Rechtschaffenheit und Disziplin zurückgehalten wird und sich dabei nach und nach in Frust verwandelt!
Beim Phänomen SM gibt es sehr viele Missverständnisse.
Ein Haupt-Missverständnis besteht darin dass eine Herrin eine wirkliche Sklavenhalterin sei und ein Sklave ein wirklicher Sklave.
Gelebter SM ist ein FREIWILLIGES Rollenspiel, das von den PartnerInnen sehr viel gegenseitiges Vertrauen verlangt und das an der Oberfläche stattfindet, wie wenn aufreizende Sexy-Kleidung den schönen Körper einer Herrin noch attraktiver und verführerischer machen kann (die "Kleidung" des Sklaven ist nicht vorhanden, was bedeutet, dass er im Rollenspiel nackt auftritt, wie ein Tier).
In der Tiefe bleiben sowohl die (hoch sensibel und emotional) beherrschende Person, als auch die (hoch sensibel und emotional) folgende und immer wieder aufbegehrende und rebellierende Person NORMALE Menschen mit all ihren Eigenschaften und Marotten.
Diese Grundlagen zum Verständnis der Erotik-Sparte SM sind sehr wichtig als Voraussetzung, damit jemand überhaupt begreifen kann, was beim erotischen Spiel mit Macht und Unterwerfung eigentlich abgeht!
Eine wirkliche und tatsächliche Unterdrückung und Sklaverei will KEIN EINZIGES menschliches Wesen!
Jeder Mensch ist zur Freiheit geboren und bestimmt!
Also wird jedes menschliche Leben versuchen, sein Leben darauf auszurichten, in passenden Gruppen mit zu machen und vor allem Dinge zu unternehmen, die ihm Spass und Freude machen und die ihm zu einer ganzheitlichen Lebensqualität verhelfen.
Und jetzt kommt halt die Möglichkeit der Drogen-Abhängigkeit und der Drogen-Abstürze:
Ich kann auch von geilen Erotik-Spielen so süchtig werden, dass ich nach immer waghalsigeren Erotik-Stunts und beziehungsmässigen Herausforderungen suche!
Und das kann dann mitunter auch lebensgefährlich werden.
Was ist, wenn eine verführerisch dominante Person sich als wirklich gewalttätig und sogar kriminell entpuppt?
Spätestens hier hört der Spass auf!
Das Leben ist kein Spiel, und die Liebe erst recht nicht.
Schon manche haben sich am Feuer der Liebe mehr als nur ihren schlimmen Finger verbrannt...
Am vernünftigsten wär's wohl, gar nicht mehr aus dem Haus zu gehen und nichts mehr auszuprobieren und zu wagen, was sich nicht schon tausend Mal bewährt hat!
Vernünftig, wenn nicht das Problem mit den Anstauungen wäre...
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