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Vielen Dank für diesen Text, Frau Schutzbach, der, wenn auch etwas zögerlich ausgesprochen, die Selbstkritik nicht scheut.
Was ich allerdings etwas vermisse, und das gilt für viele Diskussionen zu diesem Thema, ist eine klarere Unterscheidung zwischen dem Islam, wie ihn die grosse Mehrheit der Musliminnen und Muslime weltweit leben, und dem Islamismus, dem politischen, fanatischen und ideologiegetriebenen Islam. Diese Unterscheidung würde Feministinnen einerseits eine klarere, deutlichere Positionierung erlauben, ohne Gefahr zu laufen, den Islam als Ganzes diskreditieren zu müssen.
Ich denke, so wenig, wie es den "alten weissen Mann" gibt, gibt es einfach "den Moslem".
Ich versuche eine Zusammenfassung der Kernaussagen:
der Zweck heiligt die Mittel nicht: jegliche Gewalt (gegen Frauen) gehört verurteilt, auch wenn man Verständnis für das Ziel hat, für das die Täter kämpfen.
bei der Verurteilung von Gewalt gilt es zu beachten, dass die Gewalttäter konkret benannt werden, ohne dabei in rassistische Verallgemeinerungen zu verfallen. Ein Vergewaltiger mit christlichem/islamischem/jüdischem/nativen/migrantischem Hintergrund repräsentiert nie alle Personen des gleichen Hintergrundes sondern handelt immer als Individuum, das seine eigenen Entscheidungen fällt
es gilt sich klar abzugrenzen von Gruppen, welche die Gewalt (gegen Frauen) für sich instrumentalisieren wollen um eigene Gewalt zu rechtfertigen oder rassistische Ansichten salonfähig zu machen.
Mein persönliches Fazit: nur wenn man jegliche Gewalt mit gleichem Massstab misst und verurteilt, egal von wem sie verübt wurde, bleibt man glaubwürdig und authentisch im Kampf um Gerechtigkeit, unabhängig davon, für welches Anliegen sich jemand prioritär engagiert (Feminismus, Palästina, Anti-Rassismus usw).
Menschen handeln nie als Individuen, losgelöst davon was ihnen in ihrem Umfeld als gerechtfertigt erscheint - was für ein Unsinn!
Ideologisch aufgehetzt und überzeugt, nie als Individuum zur Verantwortung, nie als Einzeln:er zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Franziska Schutzbach gelingt es in diesem sehr differenzierten und sorgfältig abwägenden Beitrag, in der Komplexität des Themas mit seinen vielen irritierenden und auch missbräuchlichen ideologischen Instrumentalisierungen die wesentlichen Aspekte aufzuzeigen. Sie weist darauf hin, dass es trotz all der ablenkenden und relativierenden Diskussionen letztlich immer um Gewalt geht, die in jeder Form und in jedem Kontext aufgezeigt, offen gelegt und verurteilt werden muss.
Vielen lieben Dank, liebe Frau Schutzbach, für dieses differenzierte Essay. Auch für die weiterführenden Links mit vertiefenden Beiträgen und wertvollen Literaturhinweisen. Journalismus at its best! Für Artikel wie diesen lohnt es sich, die Republik zu abonnieren.
Ein längst fälliger Artikel. Eine längst fällige und berechtigte feministische Selbstkritik. Auch mich lassen die unerträglichen Beschreibungen über die unglaubliche Grausamkeit der Hamas Horrorschergen verzweifelt zurück. Was mir in den letzten Wochen immer klarer wird: systematische Greueltaten gegen Frauen, wie die der Hamas aber nicht nur, siehe zB das Buch von Dr. Denis Mukwege über die Kriege in Afrika, sind nicht nur Teil des Krieges sondern die Essenz des Krieges überhaupt. Es herrscht ein abgrundtiefer Hass gegen Frauen in unserer Welt. Ein Hass, den ich nicht verstehe.
Nach dem lesen dieses Artikels bin etwas ratlos. Es erscheint mir ein permanentes relativieren der Relativierung zu sein. Zudem sind immer alle anderen Schuld, aber keinesfalls linke Feministinnen. Die Vernichtung der Hamas sollte gerade auch aus feministischer Sicht unterstützt werden, ich sehe nicht ein, weshalb sich Feministinnen nicht hinter Israel stellen, dem einzig demokratischen Land in der Region, in dem Frauen frei leben können (die Orthodoxen Juden ausgeklammert). Krieg ist nie schön und führt immer zu Opfern. Nur ist Krieg aus meiner Sicht manchmal leider nötig (z.B. Befreiung Europas von den Nazis oder aktuell gegen Russland) und dieser Krieg könnte die Palästinenser endlich vom Hamas Terror gegen das eigene Volk befreien. Oder gibt es auch Feministinnen, die den Krieg gegen den IS oder Al Quaida verurteilen? Ich vermute trotz allem, es liegt auch daran, dass Israel diesen Krieg führt.
ich sehe nicht ein, weshalb sich Feministinnen nicht hinter Israel stellen, dem einzig demokratischen Land in der Region, in dem Frauen frei leben können (die Orthodoxen Juden ausgeklammert).
Weil dies für palästinensische Frauen (und Männer und Kinder) leider nicht gilt, und Israel im aktuellen Krieg gegen die Hamas den Tod von x tausenden palästinensischen Zivilistinnen und Zivilisten als „Kollateralschaden“ in Kauf nimmt. Es gilt Ungerechtigkeiten immer zu benennen, egal von wem sie begangen werden. Das Leben eines palästinensischen Kindes ist nicht weniger wert als das eines israelischen und der Tod von beiden Kindern sollte die gleiche Empörung hervorrufen. Der Zweck heiligt die Mittel nicht. Dies gilt genauso für die Hamas wie das israelische Militär.
Edit: Auszug aus dem Kriegs-Ticker der TA-Medien von gestern:
CNN-Journalistin zeigt «Blick in die Hölle» von Gaza
Es sind entsetzliche, herzzerreissende Szenen, die die CNN-Journalistin Clarissa Ward von einem kurzen Besuch in einem von den Vereinigten Arabischen Emirate im Gazastreifen betriebenen Feldlazarett zeigt. Es ist ein «kurzer Blick aus einem Fenster in die Hölle», wie sie sagt. Laut dem US-Sender umging die Reporterin das von Israel über das Kriegsgebiet verhängte Zutrittsverbot für internationale Reporter, indem sie mit Medizinern der Emirate über den Grenzübergang Rafah in den abgeriegelten Gazastreifen gelangte.
Als Ward das Lazarett mit einem Arzt betritt, ist eine Explosion zu hören. An israelische Bombenabwürfe habe man sich gewöhnt, jeden Tag gehe das mehrmals so, schildert der Mediziner. Wenige Minuten später werden ein Mann und ein 13-Jähriger mit blutdurchtränkten Verbänden hereingeschoben werden. Dem Jungen fehlt ein halbes Bein, und auch dem völlig unter Schock stehenden Mann zerfetzte es das Bein.
Ein achtjähriges Mädchen, deren Oberschenkelknochen bei einem Bombeneinschlag zertrümmert wurde, erzählt weinend, wie der Grossvater sie gerettet habe. «Sie bombardierten das Haus vor unserem und dann unseres. Ich sass neben meinem Grossvater und mein Grossvater half mir», erzählt die Kleine, während ihre Mutter weinend an ihrem Bett steht.
Wenige Meter entfernt liegt ein nicht einmal zwei Jahre alter Junge mit furchtbaren Wunden im Gesicht. «Er weiss nicht, dass seine Eltern und Geschwister getötet wurden», berichtet Ward. Als ein Mediziner gekommen sei, der wie sein Vater ausgesehen habe, habe er «Vater, Vater, Vater» geschrien, erzählt die Tante des Kleinen. Er ist noch zu jung, um den Horror um sich zu begreifen. Neben ihm liegt eine Studentin, deren rechtes Bein amputiert wurde. Vor zehn Wochen noch habe sie an der Universität Ingenieurwissenschaften studiert, schildert Ward.
Hilfsorganisation beklagen seit Wochen das Leiden der Zivilbevölkerung. Die meisten Krankenhäuser in dem abgeriegelten Küstengebiet funktionierten nicht mehr, es gebe nicht genug Lebensmittel, oft keinen Strom, Kinder würden aus Mangel an Trinkwasser verdrecktes Wasser trinken. «Gaza wird als einer der grössten Schrecken der modernen Kriegsgeschichte in die Geschichte eingehen», sagt Ward, bevor sie nach ihrem «Blick in die Hölle» wieder abreist. (SDA)
Ich kann Ihren Einwand gut nachvollziehen, nur gibt es leider Situationen, in denen es unmöglich ist, zivile Opfer zu verhindern, so brutal das ist. Die Zerstörung deutscher Städte im 2. Weltkrueg als Beispiel. Hätte man nicht all die zivilen Opfer in Kauf genommen, was wäre aus Europa geworden? So brutal es ist, es war damals wohl der einzige Weg zu Frieden und Freiheit. Zudem benutzen Terror-Regimes wie die Hamas oder der IS "ihre" Bevölkerung als menschliche Schutzschilde, ein Krieg nur gegen die Hamas ohne zivile Opfer ist so nicht möglich. So brutal es ist, nur wenn die Hamas besiegt ist, könnte es vielleicht endlich Frieden geben. Der IS musste auch vernichtet werden. Ach für die Frauen, die sonst nie in Freiheit leben können. Oder auch nicht, wie Afghanistan leider zeigt. Dort wünschen sich viele Frauen und junge Menschen die USA zurück.
Danke Frau Schutzbach, dass Sie sich die Mühe genommen haben, eine Reflexion und Antwort auf die allzu zögerliche oder gar ausbleibende Antwort des Feminismus angesichts der unsäglichen Gräueltaten der Hamas an die israelischen Frauen und Kinder zu schreiben.
Ich bin Ihnen sehr dankbar für ihre differenzierte Betrachtungsweise in einem Kontext, in welchem vor lauter Sprachlosigkeit und Lähmung fast nur noch Schwarzweiss-Antworten möglich sind. Leider sind diese dann derart unempathisch oder missbräuchlich, dass sie in mir oft Misstrauen, Empörung oder gar Ekel hervorrufen.
Ich finde aber, dass wir Ihre Antwort auf die fehlende Solidarität des Feminismus doch ruhig auf uns alle anwenden sollten. Also: Wieso können wir als Nichtbetroffene nicht echte empathische Betroffenheit aufbringen angesichts der Gräueltaten der Hamas gegenüber den israelischen Frauen und Kindern (übrigens auch gegenüber den Männern)?
Neben den differenzierten Antworten, die Sie uns geben, gibt es für mich noch ein weitere, weitaus persönlichere und zugleich allgemeinmenschliche. Ich kann nicht mehr auf all die Gräueltaten dieser Welt schauen. Es ist einfach zu viel. Von allen Seiten werden mir die grauenvollen Bilder vor Augen geführt. Das Schlachten, Verenden, Verbrennen und Geschändete wird mittlerweile als Liveübertragung zelebriert. Lasse ich dieses Elend bei mir hinein, spüre ich nur noch Ohnmacht und Lähmung. Von meiner Seite spüre ich dann das grosse und gleichzeitig von schlechtem Gewissen begleitete Bedürfnis, die Luken dichtzumachen und nicht mehr hinzuschauen.
Dies hat einen phylogenetischen Grund. Aus Sicht der Evolution hat sich unser Hirn so entwickelt, dass es fähig und in der Lage ist, drohende Katastrophen zu erkennen, ja sogar vorauszusehen. Den grössten Teil der Hirnentwicklung geschah, als der Homo Sapiens noch nicht sesshaft war. Damals war er noch in kleinen Gruppen als Sammler und Jäger unterwegs. Es war überlebenswichtig, dass er in der Lage war, Gefahren zu erkennen und vorwegzunehmen. Es waren aber nicht so viele, tägliche Katastrophen, mit welchen er sich konfrontiert sah, sondern sporadische, auf die er konkret reagieren konnten. Heute sieht die Lage aber anders aus. Wir sind aufgrund der allzeit verfügbaren Medien von Katastrophen umgeben. Diese rufen in uns unablässig die Reaktion hervor, etwas dagegen unternehmen zu müssen, was wir aber angesichts ihrer überwältigenden Fülle nicht tun können – zurück bleiben Ohnmacht und Lähmung bei gleichzeitig hoher psychophysischer Alarmierung. Auf diese Weise üben die Katastrophenbilder in ihrer überwältigenden Fülle einen traumatisierenden Effekt aus, gegen den wir uns schützen möchten. Auch aus diesem Grund kommt dann oft auch keine Antwort mehr.
"Wir können uns mit Opfern von spezifisch islamistischer Gewalt solidarisieren und uns gleichzeitig gegen antimuslimischen Rassismus stellen."
Wir können uns mit den Opfern von spezifisch sexistischer Gewalt solidarisieren und stellen uns gleichzeitig gegen jedweden Rassismus.
In den Kriegen der Vergangenheit gab es vergleichbares Grauen an Menschen und wenn wie uns nicht dagegen stellen, wird dieses Grauen weiter über sehr viele Menschen kommen.
Nie hätte ich gedacht, dass sich die Sagengeschichten aus dem 30jährigen Krieg sich während meiner Lebenszeit so oft wiederholen würden.
Ich habe mich getäuscht.
Balkankriege, Sudan, Kongo, Ruanda, Irak, Syrien, Ukraine, Israel, Fluchtrouten …
Wir müssen uns mit den Opfern von spezifisch sexistischer Gewalt, von jeder Brutalität und Grausamkeit solidarisieren und uns gegen Rassismus stellen.
Dafür ist kein Platz in dieser Welt.
Vielen Dank, Frau Schutzbach, für Ihre spezifischen Antwort auf ein grauenhaftes Ereignis und es tut mir leid, wenn ich in meiner Betroffenheit und Trauer nicht die richtige Antwort auf Ihren Text gefunden habe.
Der Artikel bleibt für mich auf einer ziemlich hohen Ebene, mit fast abstrakten Aufrufen, ohne konkrete Vorstellungen, was praktisch unternommen werden könnte, wohl um weiteren Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Eine Frage, die nicht gestellt wird, ist, was diese Männer legitimiert, auch gegenüber sich selber, solche Gräueltaten an Frauen zu begehen. Hier dürfte die Religion eine grossen Einfluss haben. Fast alle Religionen sind sehr frauendiskriminierend, einmal aus der Zeit heraus, in der sie entstanden sind, und natürlich auch, weil sie von Männern erfunden wurden. Der Islam bietet ausserdem viele Möglichkeiten, zu Gewalt aufzurufen und diese zu legitimieren. Diese Diskussion findet nicht statt, wohl weil man fürchtet, dass dann schnell die Religion an sich in Frage gestellt wird. Auch die orthodox ausgeübte jüdische Religion wird beispielsweise nicht kritisiert, obwohl sie viele frauenfeindliche Elemente und Vorstellungen enthält, offensichtlich weil die Diskussion im Angesicht der Probleme um Antisemitismus schwierig ist.
Religion ist eigentlich auch eine Art von Fake News und kann damit zur Manipulation benützt werden. Zu viel Toleranz gegenüber Fake News führt zu grossen Problemen auf allen Ebenen, wie man dieser Tage sehr gut beobachten kann. Ein äusserst klares Beispiel ist Putin, aber auch bei uns werden religiöse Vorstellungen von offizieller Seite meist als absolut vernunftbezogene Haltungen dargestellt.
Die Tage von Religion im von Ihnen angedeuteten Sinne halte ich für gezählt. Religion oder Religiosität im Sinne von Fürwahrhalten von Glaubenssätzen oder Behauptungen oder des unhinterfragten Einhaltens religiöser Gebote oder Regeln führt zu Verkrümmungen, Ausgrenzungen und viel Leid. Mit den destruktiven Auswirkungen der so als Machtsysteme gepflegten Religionen werden wir wohl leider noch ein Weilchen zu kämpfen haben.
Religiös angedeutete Wege als Spuren hin zu spirituellen Suchbewegungen nach innen als Forschen nach dem eigenen Sinn und der persönlichen Aufgabe in der Welt zugunsten aller anderen werden hoffentlich aufblühen.
Lektüretipp: Niklaus Brantschen. Gottlos beten. Eine spirituelle Wegsuche. 2021
Gute Analyse - Selbstverständlich teile ich diese - nur teile ich sie seit 40 Jahren! Genuaso wie all die zahlreichen universalistisch ausgerichteten Denkerinnen, die offenbar immer wieder in Vergessenheit geraten. Es ist meines Erachtens nicht ein Verdienst, solche Selbstverständlichkeiten auszusprechen, sondern vor allem bedenklich, dass sie immer noch gegen ideologisch eng gefasste FeministInnen mit Samthandschuhen vorgehen (müssen). Oder wieder. zB hat Alice Schwarzer seit mehr als 40 Jahren diese Problematik schon sehr gut herausgearbeitet, indem sie die Islamistische Revolution im Iran eng und vor Ort begleitet hat und genau das herausgearbeitet hat, was hier wieder unter dem etwas trendigeren Begriff der Intersektionalität verfasst ist.
Es ist klar, dass es immer veschieden differenzierte intellekutelle Niveaus auch im Feminismus geben wird. Es hat mich aber verwundert, wie es im Jahr 2023 offenbar Mut braucht, um Selbstverständlichkeiten klar und ohne Angst zu benennen. Wie sich auch eine Franziska Schutzbach ständig schon fast entschuldigt und kleinmacht (..."nur ein Versuch, tue mich schwer"...), um dann aus Menschenrechtsperspektive nur völlige Selbstverständlichkeiten aufzuzählen. Sind denn progressive Frauen nicht endlich selbstbewusst genug, um sich allein der intellektuellen und moralischen Redlichkeit verpflichtet zu fühlen und sich dafür NICHT zu rechtfertigen?
Ich kann mir das nur mit den zu gross gewordenen "Bubbles" erklären - Bubbles waren schon immer ein Problem des Feminismus, wehe, du warst in der Falschen...
Ja, Frauen wurden immer, und wurden es eher wieder mehr in den 40 neocon und neoliberalen Jahren, zu weniger Selbstbewusstsein sozialisiert. Vor allem in der modernen Form subtileren des "Gefallenmüssens". Aber das wisssen wir nun langsam. Es ist keine Entschuldigung mehr. Und trotzdem schiessen Frauen und auch Feministinnen vornehmlich gegen "Abweichlerinnen" und halten sie klein. Das ist das Gegenteil von Empowerment und auch einer der Hauptgründe, warum ich mich längst aus diesen Gruppen zurückgezogen habe. Sie lassen sich immer noch wie kleine Mädchen gegeneinander ausspielen und das ist der Hauptgrund, warum die "Rechten" das Thema immer wieder so für sich ausnutzen können.
Es ist mir klar, dass das Ziel, "Frauenrechte"in jeder Beziehung und global als selbstverständliche Menschenrechte verwirklicht zu sehen und entsprechend prioritär und im gleichen Rang wie alle Gewalt von der ersten Sekunde an im Blick zu haben und zu verurteilen und zu verhindern eine Jahrhundertarbeit ist und in jeder Generation nur einen Schritt weiterkommt.
Aber es erhöht das Tempo massiv, wenn sich privilegierte und progressive Frauen nicht auch noch selber im Weg stehen. Weil sie immer noch brav fragen, ob sie denn nicht etwa ihrer politischen Ideologie ein wenig ans Bein pinkeln.
Danke Frau Schutzbach, auch von mir. Dieser Text hilft mir in meiner Ohnmacht zu den Gräueltaten und den laufenden Diskussionen. Wenn wir die Themen klar benennen und nicht ausweichen oder in Scheindiskussionen abgleiten ist es möglich Stellung zu beziehen.
Was heisst in allen Zeiten Solidarität? Warum muss sie feministisch sein? Solidarität ist Verbundenheit, Unterstützung. Ich habe nichts gegen identitäre Bewegungen, solange ihre Kampagnen auf Verbundenheit mit allen Unterdrückten und Leidenden unter der der Sonne und unter der Herrschaft der wenigen mächtigen "Weltbesitzer", entfernt oder nahe, hinausläuft. Es ist entsetzlich, was Menschen einander antun können. Wenn die Solidarität ideologisch begründet werden muss, ist das einfach traurig. Um das zu fühlen muss ich keine Feministin sein. Verzettelt euch nicht.
Der Begriff hat sich gewandelt. Feminismus umfasst insbesondere die hier besprochene Solidarität.
Genauso wenig, wie ich hier etwas schreiben kann, ohne zu den Kommentierenden zu gehören, kann ich solidarisch sein, ohne dass das unter den gewandelten Begriff des Feminismus gehört.
Das hat nichts mit ideologischer Begründung zu tun.
Dazu z. B. in der Wiki:
In einem erweiterten Sinne wird Feminismus angesehen als Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die, basierend auf kritischen Analysen von Geschlechterordnungen, für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung aller Menschen jeglichen Geschlechts sowie gegen Sexismus eintreten und diese Ziele durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen versuchen.
Und weiter sogar
Daneben verweist Feminismus auf politische Philosophien, die – über einzelne Anliegen hinaus – die Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse, einen grundlegenden Wandel der sozialen und symbolischen Ordnung und der Geschlechterverhältnisse im Blick haben. Gleichzeitig erlauben sie Deutungen und Argumente zur Gesellschaftskritik.
Besten Dank für den interessanten Artikel.
Jedoch ein Haar in der Suppe glaube ich gefunden zu haben. Sicher war es falsch, die Gewalt an der israelischen Zivilbevölkerung, insbesondere die sexualisierte Gewalt an den Frauen, nicht von Anfang an entschieden zu verurteilen. Das hätte früher erfolgen sollen. Das Schweigen zu den Gräueln der Hammas (insbesondere der grauenhafte sexuellen Gewalt) war m.E. jedoch keine fehlende Solidarität mit Frauen. Es ist m.E. vielmehr darin begründet, dass dieser Konflikt jetzt seit nunmehr gut 50 Jahren so richtig vor sich hin gärt und ein neues grausames Kapitel aufgeschlagen wurde. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass der Status Quo für beide Seiten schier unerträglich ist. Und nein, eine Lösung habe ich auch nicht hierfür.
Mir bleibt, an die Kriegsparteien zu appelieren, das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Und da gehört sicher nicht dazu, Gräueltaten an der Zivilbevölkerung zu verüben.
Und ja: Ein seltsames Gefühl bleibt halt immer zurück, dass die Hamas durch die Gesellsschaft in Katar unterstützt wird und die FIFA kürzlich dort die Weltmeisterschaften abgehalten hat. Da wünschte ich mir schon ein stärkerer Druck seitens der schweizerischen Zivilgesellschaft, solche Machenschaften zu unterbinden.
(Ich werde auf keine Antworten zu meinem Beitrag antworten)
Der Beitrag scheint mir etwas Wichtiges sorgfältig zu thematisieren.
Was ich nicht ganz nachvollziehbar ist, warum das alles immer wieder explizit als feministische Position geframet werden muss, wenn es sich doch um grundlegende menschenrechtliche Mindeststandards handelt.
Ja, sehr schön, und inhaltlich völlig einverstanden. Nur: warum heisst es dann nicht einfach Humanismus?
Ein wirklich sehr guter und mutiger Artikel. Bravo! Etwas vom Besten in der letzten Zeit.
Danke für diese Reflektion über das, was passiert ist und wie wir damit umgehen sollen. Ich stimme sehr zu, dass es wichtig ist anzuerkennen, dass sexualisierte Gewalt an Israelis stattgefunden hat, aber dass wir auch nicht zulassen, dass diese Taten für die Rechtfertigung dieses Krieges hingezogen werden oder als Rechtfertigung für anti-islamische Standpunkte. Und dass gleichzeitig benennt werden muss, dass die Hamas ihr Handeln auf den Islam stützt.
Ich habe auch den verlinkten Text von Ina Kerner gelesen und sehr gut und differenziert gefunden. Ich bin froh, dass ich mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in die akademische(re) Seite von Feminismus erhalten zu haben.
Vorweg, ich schätze Franziska Schutzbach als feministische Stimme wirklich sehr. Sie nimmt ja auch vieles vorweg, wenn sie schreibt, dass man sehr wohl solidarisch sein könne, ohne sich instrumentalisieren zu lassen. Dennoch frage ich mich hier wie, wenn man den Elefanten im Raum nicht sieht?
«Am 19. November meldete die israelische Presse, dass das Außenministerium seine Bemühungen um Einflussnahme auf "globale feministische Organisationen" verstärke und den Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November nutze, um auf die von Israel erhobenen Anschuldigungen sexueller Übergriffe (seitens der Hamas) hinzuweisen. Am Abend desselben Tages wurde eine Werbekampagne mit israelischen Schauspielerinnen und Models veröffentlicht, die überall den Slogan verbreiteten: "Wenn die Vergewaltigung von israelischen Frauen nicht als Vergewaltigung zählt“. (Quelle Mondoweiss).
Es ging nicht lange, bis sämtliche Medien auch hier auf diese Kampagne aufsprangen.
Zufällig zur selben Zeit, wie Israel seine barbarischen Angriffe nach der Waffenruhe wieder aufnahm. Zufällig, nachdem die ganze Welt gesehen hatte, dass der Geiselaustausch funktionierte, und man anscheinend doch mit den Hamas verhandeln konnte. Zufällig, nach dem die ganze Welt die - klar -Propagandavideos der Hamas gesehen hatte, in welchen die freigelassenen israelischen Geiseln überhaupt nicht misshandelt gewirkt hatten, (ganz im Gegensatz zu den freigelassenen, z.T. verletzten palästinensischen Gefangenen).
Man hätte eigentlich erfahren wollen, wie es den Geiseln in Gefangeschaft ergangen sei.
Doch unter der Begründung ihres Schutzes, wurden sie von der Presse abgeschirmt.
Stattdessen publizierten sämtliche Medien unter dem Alibi "immer neuerer Beweise der Gewaltakte der Hamas" zahlreiche Artikel mit den selben Gruselgeschichten wie schon zu Beginn des Krieges, neue Beweise gab es garkeine.
Die Physishen for Human Rights, eine glaubhafte Quelle, auf die sich seriöse Medien gern beziehen, haben Aussagen wie zerstückelte Geschlechtsteile (und andere verbreitete grafische Darstellungen von Grausamkeiten ) nie so bestätigt!
Die Physishen for Human Rights erwähnen in ihrem Positionspapier, dass es tatsächlich Hinweise auf grausame Misshandlungen gegeben habe, aber vor allem, wie wichtig es für Opfer sexueller Gewalt sei, dass ihnen geglaubt wird.
Und letzteres ist natürlich unbedingt so, Beweislage hin oder her.
Dies gälte aber ebenso für palästinensische Frauen in israelischen Gefängnissen.
(Franziska Schutzbach schloss diese als bisher einzige Autorin wenigstens mit ein).
Ich lese u.a. in israelischen Medien, dass die Forensiker erst jetzt dazu kämen, die nötigen Untersuchungen darüber, was genau geschehen sei, durchzuführen.
Aber wenn forensische Untersuchungen erst jetzt möglich und noch immer nötig sind, wie konnten denn Medien wie allen voran TA Media und NZZ, all diese grafischen Details begangener Grausamkeiten schon vorher gewusst haben, oder etwa jetzt schon wissen?
Israelische Informationskanäle und ihre Verbündeten haben ihre Glaubwürdigkeit derart oft verspielt, wie kann man es da einfach feministischen Organisationen vorwerfen, diesen nicht mehr ungeprüft zu glauben?!
Wie können unsere Medien bloss derart manipulierbar sein?
Frauen und Kinder in israelischen Gefängnissen werden seit Jahrzehnten sexuell missbraucht, gefoltert und getötet! Dies wird regelmässig u.a. durch die NGO „Defense for children international Palestine“ (https://www.dci-palestine.org/) dokumentiert.
Braucht es einen Staat der pro Jahr über 10 Mio für seine Medien- und Propagandakampagnen augeben kann, bis unsere Medien auf Gewalt an Frauen reagieren?
Der gezielte Mord durch israelische Soldaten an der palästinensisch-amerikanischen Journalistin Shereen Abu Aklee wurde durch Belincat bewiesen. Kein einziges Medium, das in den letzten Tagen über die mangelnde Solidarität mit den Israelinnen des 7. Oktober geschrieben hat, hat diesen Fall je aufgearbeitet.
Wo war da die feministische Solidarität, geschweige denn diejenige unserer JournalistInnen? Sie war eine von ihnen!
50 000 schwangere Frauen in Gaza haben keinen Zugang zu dringend benötigten Gebärstationen mehr, weil Israels Militär – gleichzeitig wie sein Innenministerium seine sagenhafte Kampagne lanciert hat – deren gesamte Infrastruktur zerstört hat, währed es Massaker an Frauen und Kindern verübt.
Krieg sei immer grausam heisst es, wenn es die Bevölkerung Gazas trifft.
Dies zählt leider ebenso für die weiblichen Opfer des 7. Oktober, für die die Zivilbevölkerung Gazas nichts kann!
Ohne eine Beendigung dieses genozidalen Krieges und eine gleichberechtigte Behandlung aller zivilen Opfer, kann man auch den Opfern des 7. Oktober nicht gerecht werden. Dies ist zuallererst den israelischen und internationalen Kriegstreibern selbst vorzuwerfen, und allen die dabei zusehen, aber sicher nicht den internationalen feministischen Organisationen!
Leider sind Gräueltaten im Krieg an Frauen immer wieder an der Tagesordnung. Soldaten werden zur Bestie. Absoluter Gehorsam und Hass, das Gehirn schaltet jede Empathie aus. Ich kann dies manchmal auch kaum aushalten. Muss weg schauen, Bilder tun mir weh. So lange Frauen in männlicher Gewalt ausüben gezwungen werden, in dem sie mit Kriegsmaterial und anderen Gegenständen geschändet werden, sehe ich keine Verbesserung.
Wer liefert denn immer wieder Waffen oder gibt das Rohmaterial um diese her zu stellen? Das ist jedoch heute nicht das Thema.
Ich solidarisiere mich jedoch mit den Frauen die in diesen schrecklichen Lagen leben müssen. Ich stehe auf und werde laut, mache überall mit in der Oeffentlichkeit gegen diese Gewalt an ihnen. Sie hören uns und wissen, dass sie nicht alleine gelassen werden. Organisationen helfen an Ort, so gut es geht. Wer von uns, die Republik Lesenden möchte auch an Ort mit- helfen und ausrufen und sich diesen Gefahren aussetzen? Wir können gut reden aus der sicheren Obhut.
Liebe Franziska ein Aspekt hat mir in deiner Darlegung gefehlt: die Vermengung von Solidaritätmit den Opfern sexualisierter Gewalt und einem impliziten Antisemitismus in den postkolonialen Bewegungen und Organisationen, zu denen sich auch viele feministische Gruppen zählen. Es ist nach dieser Logik schwierig, sich vorzustellen dass eine jüdische Israelin, mithin Teil des unterdrückenden israelischen Regimes (wobei damit ja nicht gesagt ist dass diese Frau die Regierungsparteien gewählt hat) gegenüber den palästinensischen Menschen im Westjordanland und im Gaza, zum Opfer unterdrückter palästinensischer Männer wird, die ja anderseits mit allem Recht das Ziel verfolgen, sich aus dieser Kasernierung zu befreien. Antisemitismus aus postkolonialen Denken schwingt subtil mit in vielen Stellungnahmen. Um einen Vergleich heranzuziehen und so zu beobachten ob die Reaktion unterschiedlich ausfällt fällt mir keine vergleichbare politische Situation ein (Mann eines unterdrückten Volkes vergeht sich an Frau(en) der unterdrückenden Nation).
Mich würde interessieren ob das ein bewusster Entscheid war?
Im übrigen bedanke ich mich für das spürbare Bemühen, differenziert zu argumentieren. Es ist gerade in diesem Fall sehr anspruchsvoll. Eva Menasse hat übrigens vor einer Woche in der NZZ vorgemacht wie man trotz allem noch mit geistigem Spiel in den Gelenken zu diesem Krieg auch als Jüdin relativ frei denken und schreiben kann.
Viel zu viele Worte für viel zu wenig Inhalt.
Wieso muss jetzt auch noch die Republik auf dieser Nahostkonflikt-Meta-Schiene mitfahren, wo jede noch so weit vom Geschehen entfernte, nicht betroffene Person ihren Senf zum Thema dazugeben muss, indem sie sich "distanziert", "solidarisiert" oder sonst wie schwafelt?
Mich kotzt dieser Inszenierungs- und Geltungsdrang nur noch an. Böhmermann bringts auf den Punkt.
Wer verstehen will, was momentan unter betroffenen Palästinenser:innen vorgeht (über die israelische Seite berichten westliche Mainstream-Medien ja ohnehin mehr als genug), der oder dem kann ich die folgenden beiden top-aktuellen NZZ-Beiträge empfehlen (in dieser Reihenfolge):
Es ist eben keine Meta Schiene sondern eine von vielen Schienen, die man thematisieren und nicht verschweigen sollte, weil sie nicht in manchen Diskursen passt. Viele von uns sind physisch vom Konflikt distanziert, was nicht heisst, dass man sich zum Thema nicht (rücksichtsvoll und differenziert) äussern darf. Ich verstehe Ihren Unmut nicht.
Ich verstehe Ihren Unmut nicht.
Mangelnde Relevanz bzw. Zeitverschwendung. Die Autorin wiederholt sich unnötig häufig. Der Text ist langweilig. Ich habe nichts neues gelernt.
Es erscheinen jeden Tag weitaus mehr journalistische Beiträge, als ich lesen kann – auch weil ich noch andere Dinge tun muss und möchte als Zeitung zu lesen. Von der Republik erwarte ich Einordnung statt News, gehaltvolle Erklärstücke und sauber recherchierte Hintergrundberichte, die grössere Zusammenhänge aufzeigen.
Das vorliegende Essay von Franziska Schutzbach gehört für mich nicht dazu. Wieso? Schauen Sie Böhmermann's Satirestück vom Freitag.
Danke Frau Schutzbach, für diese sehr feinfühlige und differenzierte Stellungnahme. Das Team von Republik hat lange - zu lange - geschwiegen. Das ist, wie Sie bzgl Feminismus aufzeigen, kein Grund, um die Republik an sich in Frage zu stellen. Hingegen wäre es Grund und Anlass, dass das Team seine eigene Position bzgl Israel und Hamas kritisch hinterfragt und vorwärtsgerichtet korrigiert. Oder wie Sie schreiben: „ Schweigen ist keine gute Entscheidung, auch dann nicht, wenn das Sprechen mit Risiken einhergeht – zumal auch das Schweigen instrumentalisiert werden kann und wird.“
Welche Position hat das Team bezüglich Israel und Hamas? Und in welcher Richtung wäre diese Position Ihrer Meinung nach zu korrigieren?
Kann es in einem so komplexen Konflikt überhaupt eine Position geben, einer Einzelperson oder gar eines Teams?
Sie bringen es auf den Punkt: ich fühle mich auch alleine gelassen in meiner Sprachlosigkeit und ohne Hoffnung auf ein gutes Ende. Aber einfach von der Redaktion eine erträgliche Anleitung oder beruhigende Grundsatzerklärung zu erwarten ist doch zu einfach gedacht. Ich kann nur bei mir beginnen mit Anteilnahme und Mitgefühl. Und gestehe das auch andern Personen zu. Sowohl Franziska Schutzbach, der Redaktion und allen hier mitschreibenden VerlegerInnen und danke ihnen, dass sie mithelfen, diese unsägliche Situation auszuhalten.
„Wenn mithilfe von Pauschalisierungen das Bild von einem orchestrierten, fehlgeleiteten «intersektionalen» oder «linken» Feminismus konstruiert wird, dann vollzieht sich eine Verkehrung der Debatte: Als das eigentliche Problem erscheint nicht die Gewalt selbst, sondern das Handeln oder Nichthandeln feministischer Kreise.“ Diese Passage finde ich wichtig. Gleichzeitig liefert sie den Stoff für Kritik an diesem Artikel. Mir scheint, dass die Argumentation, dass gewisse Kreise zu spät, nicht genug entschieden etc. reagiert haben, letztendlich vor allem auf diese „Verkehrung“ einzahlt. Deshalb bin ich unsicher welcher Sache dieser Text dient.
Danke für diesen ringenden Text. Besser spät als nie. Von Haim Omer stammt der Satz: „Man soll das Eisen schmieden, wenn es kalt ist.“ Glühendheiss riskiert man nur Funken, die ins Auge gehen.
Es braucht hörbare feministische Stimmen. Gerade in unserer männerdominierten Kultur.
Aber muss Kritik an Gewalt und an Instrumentalisierung von Gewaltopfern feministisch sein? In meinen Augen ist jedes Gemeinwesen, das nicht ALLES tut um Gewalt gegen egal wen zu verhindern, zu versöhnen und zu heilen den Titel „Gemeinwesen“ nur wert im Sinne von „gemein, fies, unfair“.
Was wäre, wenn man die Hamas-Strategen und die aktuelle israelische Regierung gemeinsam in einen Bunker sperren würde? Unbewaffnet à la Fight Club oder mit allen von ihnen gewünschten Mordwerkzeugen? Wahrscheinlich kämen sie ziemlich schnell zur Einsicht, dass Gewalt unfair ist.
Wahrscheinlich müsste man Gewalt anwenden, um sie dahin zu bringen …
Frau Schutzbach, ich habe Respekt vor ihrem Mut zu ringen um Position und finde auch, es ist Ihnen über weite Strecken gelungen, eine mögliche feministische Position zu skizzieren. Das ist anregend und hilft auch zu Verstehen. Sie lassen aber grosszügig die Debatte um den offenen Brief von Judith Butler und weiteren Philosophinnen und auch die Gegenreden weg. https://taz.de/Ueber-Philosophy-for…/!5969264/ . Mich hat die Positionierung irritiert und als Feministin auch beschämt. Ich bin der Überzeugung, dass wir, wie Sie zwar etwas Kurz aber doch deutlich sagen, unsere antisemitischen Anteile reflektieren müssen. Antisemitische Reflexe haben Feministinnen zum Teil davon abgehalten klar und deutlich die unvorstellbare sexuelle Gewalt der Hamas an israelischen Frauen zu verurteilen. Wenn es in Stellungnahmen zum Teil fast scheint, als sei die Hamas eine Befreiungsbewegung , dann verstört mich das zutiefst. Mich würde da Ihre Position interessieren.
Weil Böhmermann schon das Thema war. Auch sehr interessant und sorgfältig gemacht ist die Anstalt zum Thema.
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