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Abgesehen davon, dass ich den Titel dieses Artikels auch zu reisserisch finde und ich es moralisch fragwürdig finde, angesichts des weltweiten Mangels an Impfstoffen und ganz elementarer medizinischer Hilfsgüter wie Sauerstoff eine Impfstoff-Championship anzustreben, so bin ich auch der Meinung, dass es nun in erster Linie darum geht, aus Fehlern zu lernen und die Erkenntnisse daraus umzusetzen, auch wenn diese etwas kosten werden.
Folgende Faktoren scheinen mir dabei wesentlich zu sein:
Es ist auch im Hinblick auf zukünftige medizinische Krisensituationen unumgänglich, dass die globale Abhängigkeit in der Medikamentenherstellung verringert wird.
Das Gesundheitswesen muss wieder vermehrt eine öffentliche Aufgabe werden. Nur so können Reserven und Produktionsketten gewährleistet werden, die in der freien Marktwirtschaft dem kurzfristigen Gewinnstreben zum Opfer fallen.
Staatliche Investitionen in das Gesundheitswesen sind unabdingbar. Sie dürfen aber nicht in private Gewinne abfliessen.
Naturwissenschaftliche, medizinische und digitale Fachleute müssen im BAG ein grösseres Gewicht erhalten.
Die Erkenntnisse aus den Fehlern müssen auch in neue Pandemiepläne und -gesetze einfliessen. Wobei ich hier befürchte, dass die politischen Grabenkämpfe das alles verwässern werden.

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Lieber Herr Kienholz, Sie bringen es - einmal mehr - auf den Punkt. Das: "Staatliche Investitionen in das Gesundheitswesen sind unabdingbar. Sie dürfen aber nicht in private Gewinne abfliessen" - muss der Reformauftrag sein.

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Viel Spekulation. Könnte, hätte. Und journalistisch unzulässige Zuspitzungen: "Die ärgerlichste Panne der Pandemie" (Überschrift im Newsletter). "Die Schweiz könnte Impf-Champion sein" (Überschrift des Artikels). "zu diesem Schluss muss man ein knappes Jahr später kommen". "Kurz nach Ausbruch der Pandemie ignorierte der Bund ein Angebot von Lonza zur Impfstoff­produktion." (Das Angebot wurde nicht ignoriert, sondern der Bund hat es sehr wohl zur Kenntnis genommen, es aber nicht angenommen.) Schliesslich wie vielerorts bemerkt: Man stelle sich vor, der Bund hätte 60 oder 120 Millionen Franken investiert und der Impfstoff wäre nicht zugelassen worden. Dann hätten die gleichen Kreise, die das "Impf-Gate" heraufbeschworen haben und nach einer PUK riefen, die Verschleuderung von Staatsgeldern angeprangert und verlangt, die Hasardeure in der Verwaltung müssten zur Verantwortung gezogen werden.

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Ich kann Ihnen nur zustimmen, solche Überlegungen hätte ich auch gerne in der Republik gelesen, anstelle der reisserischen Überschriften.

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Lieber Herr B., sehen Sie, und genau da wird es interessant: Könnte es sein, dass ebendieser ständige Pranger - den Sie richtig benennen, ich teile diese Einschätzung - dazu beigetragen hat, dass die Schweiz ihren politischen Gestaltungsspielraum nicht nutzt? Dass wir ihn nicht einmal mehr erkennen, weil die Hauptsorge ist, man könnte irgendwo für irgendwas als verschwenderisch verurteilt werden?

Genau darum geht es doch im Kern. Wer sich ständig duckt, ducken muss, verlernt irgendwann, dass er eine Stimme und Gestaltungsmacht hat.

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Liebe Olivia Kühni, einverstanden, die Politik soll ihren Gestaltungsspielraum nutzen. Allerdings ist dieser Spielraum anders als in der Privatwirtschaft durch demokratische Grundlagen und Verpflichtungen begrenzt. Dass sich der Bund im vorliegenden Fall unter grossem Zeitdruck und angesichts erheblicher Unsicherheiten nicht auf ein Feilschen mit einem Konzern einliess , dessen Ruf nicht über alle Zweifel erhaben ist, ist m. E. nachvollziehbar. Hier von der möglicherweise ärgerlichsten verpassten Chance der letzten Monate zu sprechen, kann ich jedenfalls überhaupt nicht nachvollziehen.

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Ich finde diese ganze Wettkampf Rhetorik rund um die Pandemie sehr problematisch: "Israel ist Impf-Weltmeister, die Schweiz könnte Champion sein, usw." Irgendwann hiess es doch auch einmal, aber das ist schon lange her: "We're all in this together."

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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· editiert

Guten Morgen

Das ist mir zuviel Bundesbashing, muss das sein?

  • Impf-Champion mit derselben Lonza, die es nicht einmal schafft, für die bestehenden Produktionskapazitäten genügend Fachkräfte anzustellen (Tagesschau SRF, 27.4.)?

  • Und das Geschrei, wenn sich der Modernaimpfstoff als Flop entpuppt hätte?

  • Oder das Geschrei um die subventionierten Managerboni wenn die Sache wirklich funktioniert hätte?

Zudem widerstrebt mir diese ‚Champion‘-Denke: Es gibt einen Gewinner, alle anderen sind Looser. Wirklich?

Beste Grüsse, K.A.

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Lieber Herr A., danke für Ihre Kritik. Dann haben wir allenfalls doch den Ton nicht ganz getroffen: der Bund sollte keinesfalls gebasht werden. Es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die unsere Behörden zu bewältigen haben. Das Ziel war es einerseits, Klarheit in die Lonza-Verwirrungen zu bringen: um was ging es nun genau? Und andererseits ruhig aufzuzeigen, was nicht optimal lief - auch, damit wir für künftige Herausforderungen daraus lernen können. Fehler oder Fehleinschätzungen sind sehr menschlich. Aber es ist wichtig, daraus etwas mitzunehmen.

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Ich glaube nicht, dass man die Furcht vor dem potentiellen Geschrei als Argument akzeptieren sollte. Da von Anfang klar war, dass nur eine Impfung oder ein gutes Medikament hilft, mit diesem hochansteckenden Virus zu Rande zu kommen, waren die Optionen beschränkt bzw. klar. Wenn man eine klare Strategie formuliert, wie es die amerikanische Regierung mit Warp-Speed gemacht hat, wäre die Risikoabwägung wohl einsichtig und transparent für Bürger:innen.

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In diesen Tagen hört man doch, Lonza könne die bestehenden Produktionslinien wegen fehlendem Fachpersonal nicht auslasten. Wäre das besser, wenn der Bund 60 Mio. in eine weitere Produktionslinie investierte hätte?
Im Nachhinein, sagt man, ist man immer schlauer. Aber hier trifft wohl nicht einmal das zu.

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Der Kern der Sache ist doch ein dogmatisch-liberales Staatsverständnis, welches Staatsinterventionen als Todsünde
betrachtet. Dieses ist nicht nur im
SECO verbreitet wie wir nun sehen.

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Da haben Sie recht. Es ist ein gefährliches Dogma, das jegliches Nachdenken über kluge Lösungen von Anfang an blockiert.

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Interessant ist hier auch der Vergleich zu den USA, wo diese Dogmen zwar auch vorherrschen, aber im Notfall schnell bei Seite gewischt werden. Der angelsächsische Pragmatismus ist wohl nicht nur ein Klischee.

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Danke für die Recherche. Das eigentliche Problem mit der Impfstoffknappheit ist doch aber, dass der Patentschutz nicht aufgehoben wird, oder? Könnten Sie dazu bitte auch einen Artikel machen?

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Das ist aus meiner Sicht auch das Hauptproblem der Impstoffknappheit. Wie kann es sein, dass Staaten Millionenbeträge in die Forschung werfen und Firmen unterstützen, und das Produkt am Schluss den Firmen für viel Geld wieder abkaufen müssen? Und am Schluss entscheidet eine Schreinerhand voll Firmen darüber, welcher Staat impfen kann und wer nicht.

Man müsste dies handhaben wie bei der Idee «Public Money – Public Code» bei Software, wo mit öffentlichen Mitteln finanzierte Software auch Open Source sein muss. Also so, dass der nächste Impstoff bei der nächsten Pandemie lizenzfrei produziert werden kann. Dann haben auch ärmere Länder eine realistischere Chance auf eine Durchimpfung.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Als Ergänzung und falls Sie es noch nicht gelesen haben: Daniel Ryser und Nathalie Schmidhauser haben sich vor ein paar Wochen mit Mohga Kamal-Yanni, Expertin für globale Gesundheits­fragen in Oxford, über diese und weitere Themen unterhalten: «Für die Armen bleibt nichts übrig»

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Vielen Dank, Frau Kolbeck. Ja, das ist eines der Probleme bzw möglicherweise ein Teil der Lösung. Und ja, da sind wir dran.

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Was noch fehlt. Lonza ist bisher nicht als zugängliche Firma aufgetreten. Eher als dreister Umweltverschmutzer. Lonza laesst seit Jahren relevante Mengen an klimaschaedlichem Stickoxid in die Umgebung ab, um (absehbar) kuerzlich den Bund zu erpressen, sodass dieser die Kosten fuer den Katalysator uebernimmt.
Das mRNA Verfahren ist sehr neu, und moeglicherweise haben noch nicht Alle dessen Vorteile erkannt. Im BAG sitzen oft die falschen Leute für wichtige Entscheidungen. Lukas Bruhin ist Jurist und Konsulent, Pascal Strupler ist Jurist und Administrator, Nora Kronig ist Diplomatin, nach StGallen wie die anderen zwei auch. Da gehen also 3 Abgaenger von StGallen zu so einem Treffen. Was erwartet man da ? Normalerweise nimmt eine Delegation einen Fachspezialisten mit. Beim BAG scheint das nicht so zu sein.
Normalerweise hat so ein Treffen eine Vorgeschichte. Da ruft nicht einfach der Direktor einer Firma in ein Amt an und fragt nach einem Termin. Beim ersten Treffen treffen sich allerdings die Hohen und einigen sich wie man weiter vorgeht, welche Details zu klären sind. Ein Fachspezialist ist aber immer bei so einem Treffen dabei. Lonza hatte einen....
Eine so schnelle Entscheidung hatte keine Grundlage, ein Schnellschuss eben.

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Das Image von Lonza ist tatsächlich problematisch und das oft selbstherrliche Gebahren der Firma nicht Vertrauen einflössend. Das hat bestimmt auch mitgewirkt...

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Roland Messmer
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Kann den Argumenten nicht folgen. Da lanciert der Tagi eine Ente und Wochen später springt die Republik auf, obwohl der Tagi unterdessen selbst gemerkt hat, dass solche Verhandlungen mit dem Chef von Moderna und nicht mit den Chefs von Lonza hätten geführt werden müssen (https://www.tagesanzeiger.ch/der-bu…2417009946)...

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Lieber Herr Messmer, weil es hier um Grundsätzliches geht: darum, dass die Schweiz die politische Gestaltungsmacht, die sie hat, nicht nutzt. Und man sich die Frage stellen sollte, warum nicht. Es hat viel damit zu tun, dass wir gelernt haben, den Staat nur noch als Kostenfaktor zu sehen, der keine Bedingungen zu stellen hat (bezahlen darf er jeweils aber schon) - und nicht als mächtiger Akteur, der die Welt mit gestalten kann und soll. Gerade und insbesondere, wenn es um Investitionen in essenzielle öffentliche Güter geht.

Es steckt hier ein lange antrainiertes Dogma dahinter. Das zeigt diese Geschichte für mich sehr gut, und darum habe ich sie aufgearbeitet.

Dass Sie von einer "Ente" sprechen und von "aufspringen", empfinde ich offen gestanden als verletzende Sprache angesichts der Sorgfalt, die ich aufgewendet habe. Man kann Dinge mit Fug und Recht unterschiedlich bewerten. Aber wir haben es weder mit einer "Ente" (Falschmeldung) zu tun, noch würde ich, würden wir, je einfach auf etwas "aufspringen". Es würde mich freuen, wenn Sie uns hier etwas mehr Reflexion und Sensibilität zutrauen.

PS Nein, wenn es um Investitionen in Kapazitäten geht, ist Lonza Verhandlungspartner (in Realität: oft beide/ein Delegierter). Die Investitionen der US-Regierung in die Produktionskapazitäten gingen ebenfalls unter anderem an Lonza U.S., wie im Text beschrieben.

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Roland Messmer
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Liebe Frau Kühni, verletzen wollte ich da keinesfalls und wenn das so angekommen ist, bitte ich um Entschuldigung. Nachdem die Sonntagspresse (vor allem TA) diese Geschichte aufgenommen hat, die NZZ mit einem peinlichen Interview auch noch auf Berset eingeschlagen hat, um dann sukzessive zu dementieren und am Schluss den Europachef zu interviewen, der das Gegenteil behauptet, fand ich den Begriff "Ente" schon angebracht. Aber, Sie sprechen vom Grundsätzlichen und das finde ich in dieser Geschichte angebracht! Der Staat als Akteur wäre z.B. die von den Bürgerlichen kurz vor Corona abgelehnte eidg. Gesundheitsapotheke gewesen. Ich kann hier die Entscheidungen von Berset schon nachvollziehen, diesen Streit (in einer damals sehr unsicheren Lage) nicht nochmals aufzugreifen.

PS. War auch nicht Kritik an Recherche und Aufwand, nur an der Breite der Argumentation...

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vom Fach
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Hinterher ist man immer schlauer. Die Autorin stellt sich „eine Produktionslinie hochziehen“ etwas gar einfach vor. Die Lieferanten haben lange Lieferzeiten, nach der Installation braucht es eine sorgfältige Qualifizierung und geschultes Personal. Das ist ein komplexes Projekt, das auch unter idealen Bedingungen mehrere Jahre dauert.

Trotzdem eine verpasste Chance. Aber auch: wäre der Bundesrat drauf eingegangen und die Pandemie hätte einen anderen Verlauf genommen, würde der jetzt Bundesrat für seine „Überreaktion“ kritisiert.
Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

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Ich denke in dem Artikel wird auf die Komplexität eines solchen Projektes schon hingewiesen. Um so wichtiger frühzeitig zu beginnen und statt einem neuen Standort einen bereits etablierten zu erweitern.
Die eigentliche Diskussion ist doch: Wenn sich keine privaten Investoren für ein gesellschaftlich relevantes Vorhaben finden, wie sollte der politische Prozess aussehen, damit die Gesellschaft über den Staat investiert?

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vom Fach
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Einverstanden mit Letzterem. Diese Diskussion ist wichtig – für die nächste Epi- oder Pandemie.
Schon alleine der Titel des Artikels suggeriert, dass bei einem positiven Investitionsentscheid des Bundesrates vor einem Jahr wir heute eine „schweizerische“, auf Teufel komm raus laufende Impfstoff-Produktionslinie hätten und Impfchampion wären. Dem wäre mitnichten so.
Kommt noch dazu, dass der Impfstoff Moderna gehört und nicht Lonza.

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Lieber Herr Hofstetter, Sie bringen das so gut auf den Punkt: Letzteres - wie müsste man künftig so etwas auf gute Art entscheiden - scheint mir genau die wichtige Frage.

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Lieber Herr S., da haben Sie sehr recht. Die interessante Frage finde ich darum jeweils vor allem die, was man für die Zukunft lernen kann. Wo man allenfalls etwas künftig anders betrachten müsste. Oder auch einfach einen anderen Prozess aufstellen müsste, um gewisse allzu menschliche blinde Flecken aufzufangen.

Dazu müssen wir jeweils genau hinschauen, was passiert ist. Das habe ich mit diesem Artikel versucht: ich hoffe und glaube, dass man nun etwas besser versteht, was in dieser für alle schwierig einzuschätzenden Situation passiert ist.

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In einem Interview mit dem Tagesanzeiger (15.4.2021) sagte Moderna-Europachef Dan Staner, eine eigene Produktionsstrasse hätte der Schweiz nichts gebracht. Weshalb wärmt die Republik diese Geschichte nun wieder auf, ohne mit den entscheidenden Akteuren gesprochen zu haben? Punkto Verhandlungsmacht sind das hier blosse Hypothesen - journalistisch ist das ziemlich dünnes Eis.

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Weil es um eine "eigene Produktionsstrasse" nicht geht.

Sondern darum, was diese Geschichte über unser Staatsverständnis aussagt: darüber, wie wir als reiches Land den politischen Gestaltungsspielraum erkennen und nutzen, den wir haben.

Darin sind wir schlecht geworden, weil wir den Staat nur noch durch die Ideologie mehr vs. weniger sehen, ihn dadurch auf ein Reagieren/Verwalten reduzieren, und so nicht die Rolle spielen, die wir eigentlich könnten (und angesichts unseres Wohlstands auch sollten).

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Klingt alles etwas gar einfach und verkennt relevante Aspekte der damaligen und heutigen Realität - die sich leider nicht durchwegs von komplex auf kompliziert vereinfachen lässt. Zum Beispiel:

Allg. Stimmung in Politik & Bevölkerung nach 1. Teil-Lockdown im Frühjahr 2020. Lonza als Grossbaustelle - auf der Suche nach einem Käufer für die seither abgestossene Geschäftssparte und den seit Monaten akuten Problemen beim Rekrutieren von Fachpersonal. Patentrechtliche Restriktionen. Hoher branchenüblicher Zeitbedarf für Kalibrierung und staatliche Zertifizierung neuer Produktionskapazitäten (Swissmedic lässt sich ja offenkundig nicht drängen). Sicherheitsrelevante Kriterien, die ebenfalls parallel intensiviert und umgesetzt werden mussten (u.a.. Zusatzmassnahmen gegen Werks-/Wirtschaftsspionage und spezifische Personalkontrolle wegen möglichem Insider-Threat in stark umkämpftem globalem Impfstoffmarkt - mit teils skrupellosen staatlichen Akteuren). Und vieles mehr ...

Fazit: So stark vereinfacht und einseitig verfasst gibt der Bericht nicht wirklich viel her. Ausser einem weiteren Fingerzeig mit Schuldzuweisung an Verwaltung und Bundesrat. Was aber nicht heisst, dass dort keine Fehlentscheide getroffen und Chancen verpasst wurden und werden ...

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Es scheint, dass die Mehrheit der Republik-Leserschaft die Aufgeregtheit rund um das kaum mehr klar eruierbare Lonza-Angebot etwas anders einschätzt als die Autorin, und auch ich zähle mich diesmal zu dieser Mehrheit. In Sachen Impfstrategien sollte man Champion-Titel zudem vorsichtig vergeben, mal ganz abgesehen davon, wie kurz die Halbwertszeit eines/einer Champions/Championne sowieso ist ...

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Eine spannende Aufarbeitung der damaligen Situation. Im Rückspiegel können wir leicht alles analysieren und es besser wissen. Nur: gelebt wird vorwärts. Da sind die Widerstände immens, wenn es nicht um harte Fakten sondern um Unabwägbarkeiten geht.
Das Pandemie-/Epidemiegesetz Gesetz hat doch auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Trotzdem hatte der Bund nicht genügend Masken. Und da ging es auch um Prävention aber im wesentlich geringeren Umfang.
War das mangelnde Voraussicht? Oder wurde das Budget einfach aus Sparwut nie bewilligt? Wir wissen es nicht!
An diesem einfachen Beispiel zeigt sich das Entscheide in die Zukunft zur Absicherung eines relativen Risikos immer eine gewisse Lotterie darstellen. Wie gross wäre das Gehäul von allen! Seiten wenn es denn eine Fehlentscheidug wäre. Im Umfang von gerade mal ca. 80-160 mio CHF?
Vergessen wir nicht, dass der Entscheid in nur gerade 2 Wochen hätte gefällt werden müssen. Auch in Kriesenzeiten gelingt so ein Hosenlupf in der Privatwirtschaft lang nicht allen Firmen, auch denen nicht die alle Mittel schon haben.
Der Bund ist zudem keine Firma und kann auch nicht so simpel wie eine solche agieren. Ausser eben sie wäre eine autokratische Regierung.
Ich schliesse mich den Ausführungen von K. A. an. Das ist zuviel des Bashings.

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IRC User
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100 Millionen in 2 Wochen sollen ein Problem sein? Erinnern wir uns kurz an 2008, da wurden schnell 8 Milliarden locker gemacht um eine Bank zu retten. Und das war ja auch ein Risiko.

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Lieber Herr H., genau, und noch als Ergänzung: drei Tage vor diesem Treffen wurde über 1 Mrd. für die Swiss gesprochen.

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Zu dieser Schlussfolgerung wäre ich selber nicht gekommen. Sie leuchtet mir jedoch absolut ein. Danke Herr H.

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Ich möchte das Gezeter nicht hören wenn die Phase 3 Studie (Juli bis November 2020) ein negatives Ergebnis für Moderna geliefert hätte....Verschwendung von Steuergelder hätte dann alle gerufen... wie eine zeitlang sich viele Leute Sputnik gewünscht hätten. Passiert ist passiert, schauen wir nach vorne. Der Staat sollte vor allem mehr in unabhängige Studien investieren und nicht in Produktionsmittel

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Oliver Fuchs
Stv. Chefredaktor
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Zum Titel: Offenbar ein Fall, wo der Titel die falschen Erwartungen für den Beitrag setzt. Den habe ich gesetzt, meine geschätzte Kollegin hatte sachlicher getitelt. Ich glaube Folgendes war mein Denkfehler: "Champion" ist im Deutschen etwas anders konnotiert als im Englischen. Ich hatte Champion im Sinne von "he championed a cause" im Kopf. Bezogen auf den Umstand, dass die Schweiz möglicherweise nicht nur viel schneller hätte impfen könne, sondern eben auch anderen Staaten helfen.

Russland macht das mit seinem Impfstoff "Sputnik V" seit Monaten - und man kann von diesem Regime halten, was man will: Jede zusätzlich geschützte Person ist erst einmal vorbehaltlos gut. Dem Gegenüber: Spannungen und Exportkontrollen in der EU und GB. Harte Exportblockaden in den USA bis vor kurzem (erst diese Woche hat die US-Regierung angekündigt, Millionen ungenutzte Dosen nun an andere Länder zu geben). Indien, das nun wegen seiner gewaltigen Welle keine Dosen mehr exportiert...

Da stelle man sich vor: Die Schweiz, als «Impf-Champion» hätte entscheidend zu einer Entspannung der Lage in der EU beitragen können. Sie wäre vorne dabei bei Ländern, die anderen Ländern Zugang zu Impfungen ermöglichen, hätte Covax nicht nur mit Geld, sondern mit Dosen unterstützen können. Ich finde, einige von Ihnen haben zurecht hier gute Gründe genannt, warum die Investition im Wallis vielleicht nicht soviel gebracht hätte. Aber ich finde, meine Kollegin hat im Artikel durchaus differenziert aufgeschrieben, warum sich der vergleichsweise kleine Betrag wahrscheinlich ausgezahlt hätte.

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Ist es nicht auch so, dass am Standort Visp mehrere Dutzend Fachkräfte für die Impfproduktion fehlen? Wenn das entsprechende Personal mit dem nötigen Know-how fehlt, bringen ja auch zusätzliche Bundesgelder nichts für eine schnellere Produktion, oder?

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Sorry liebe Leute. Was soll dieser Bericht? Jetzt hat sich der Tagi wochenlang in dieses Thema verbissen und was kam heraus. Alles heisse Luft.
Warum wärmt ihr dieses Thema nochmals auf? Kann ich nicht nachvollziehen.

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Lieber Herr G., weil ich darin ein Thema erkenne, das weit über diese Geschichte hinausgeht: eine Hemmung/ein Unvermögen, politische Gestaltungsmacht zu erkennen und proaktiv zu nutzen. Wir beschränken und zu oft auf ein Reagieren und Verwalten.

Das hat viel mit einem grundsätzlichen Dogma zu tun: Wir sehen den Staat zu oft nur als Kostenfaktor, und wir haben eine Nullfehlertoleranz bezüglich Risiken. Das hat viel Gutes, aber es lähmt uns vielen Herausforderungen gegenüber. Dafür ist diese Geschichte für mich symptomatisch, und darum habe ich sie erzählt.

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OLM Old Lives Matter
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Nicht alle Republikaner sind auch Tagi und / oder NZZ Leser

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Mensch
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Könnte, hätte, wenn und aber. Wer Neuland betritt, verirrt sich eben manchmal, bis er sich orientiert hat. Corona ist die grösste Krise für die Schweiz, seit dem 2. Weltkrieg. Weder unsere Regierung, noch das BAG sind bis dahin über Sandkasten-Manöver hinaus gekommen. All jene, die sich nachträglich als Kritiker profilieren, hätten es nicht besser gekonnt. Aber nachher weiss man es natürlich besser. Sicher wurden Fehlentscheidungen getroffen. Doch das ist erlaubt, so lange man den gleichen Fehler nur einmal macht. Unsere Regierung hat das Krisenschiff bisher einigermassen sicher durch den Sturm gelenkt und damit Verantwortung übernehmen. Mehr Verantwortung als die meisten Kritiker und selbsternannten Epidemiologen.

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Lieber Herr R., vielen Dank. Ich sehe das wie Sie - Fehler passieren. Und ja, diese Situation ist von ungeheuerlicher Komplexität, und die Aufgabe ist sehr, sehr anspruchsvoll. Um für die Zukunft zu lernen, muss man aber auch einen offenen, kritischen Blick haben: zu verstehen versuchen, was schief lief, warum es schief lief, und was man allenfalls künftig anders machen könnte. Genau das versuchen wir. Es ist auch unser Job, als Journalisten wie Bürger.

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Finde die Kritik schwierig. Verstehe die Argumentation mit der Aufgabe für den Staat statt für Private, aber dann muss die Konsequenz doch sein, dass der Staat das auch selber macht statt das an die Firma auszulagern, die gemäss der Argumentation zu wenig Anreize hat, dass das Ganze am Schluss in der Skalierung funktioniert.

Im Protokoll steht sowas:

In 2 Wochen soll die Zusammenarbeit zwischen Lonza und Moderna soweit geklärt sein, dass viele offenen Fragen beantwortet werden können.

Und gleich darunter die Notiz, dass Lonza eine Beteiligung des EDI in 2 Wochen geklärt haben möchte.

Man kann die Idee toll oder schlecht finden, aber dem Staat jetzt vorzuwerfen, dass sie zu dem Zeitpunkt nicht gleich 60 Millionen auf dieser Basis gesprochen haben, finde ich übertrieben.

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Kann mir jemand erklären, wieso der Patentschutz für diese Impfungen nicht schon lange aufgehoben wurde? Stellt Euch eine weltweite, dezentrale Produktion der Impfstoffe vor. Wäre das nicht zielführend, wirtschaftlich und solidarisch?

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Sehr wichtige und gute Frage. Wir sind bereits dran, das wird eine der nächsten Geschichten sein.

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Moderna hat die Patente für ihren mRNA-Impfstoff während der COVID-19-Pandemie bereits im Oktober 2020 zur Verfügung gestellt (siehe https://investors.modernatx.com/new…g-covid-19 ). Das Problem dürfte eher im für die Impfstoffproduktion nötigen Know-How liegen. Dieses wird sicher als Geschäftsgeheimnis behandelt, denn es liesse sich sonst nicht schützen.

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Kapitalisten brauchen künstliche Knappheit und haben wohl Angst, mit einer Patentaufhebung bei Impfstoffen eine Lawine weiterer Anti-Immaterialgüterschutz-Forderungen loszutreten.

Zumindest bei mRNA-Tech würde eine Patentaufhebung krasser skalieren als jede staatliche Subventionsspritze, wage ich mal zu behaupten.

Das bedeutet auch, dass sie sich skalieren lassen: Ist der Bauplan einmal bekannt, kann schnell und in grossen Mengen produziert werden. Flaschen­hälse kann es dabei immer noch geben – bis vor wenigen Monaten beispiels­weise die viel zitierten Fettmoleküle, die zur Herstellung nötig sind. Aber grundsätzlich gilt: Die kritischste Grösse ist die Kapazität an hochwertigen Produktions­stätten mitsamt entsprechenden Fachleuten. Bei mRNA-Impfstoffen sind sie eine Investition mit immenser Hebelwirkung.

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(von der Moderation verborgen)

Interessant. Und deine ganzen Behauptungen untersteichst du mit einem Youtube Video als Quelle, von einem Typ der Bio Nahrungs- oder Ergänzungsmittel verkauft?
Er ist sicherlich der Biochemiker(in)/Biolog(e/in)/Mediziner(in) der das korrekt nachvollziehen kann wie Impfungen funktionieren (insebsondere die neuen mRNA) und wie der Zulassungsprozess laufen sollte.
Ich vertraue bei diesen Impfzulassungen auf die verschiedensten Institutionen die probieren alles nach aktueller Faktenlage zu kontrollieren und zuzulassen. Genau das macht Swissmedic und sie lässt sich auch nicht mit Rufen aus der Politik nach mehr Impfungen aus der Ruhe bringen.
Zudem hat die Schweiz noch kein Produkt mit Notfallzulassungen zugelassen sondern jedes Produkt wurde einzeln geprüft, wie es wohl auch sonst geprüft worden wäre.
Ob, falls es denn tatsächlich mal so sein sollte, es langfristige Impfschäden gibt, kann man sicher nicht 4-6 Monate nach dem Impfstart sagen. Das sind wenn dann höchstens kurzfristige.
Reden wir in 10 Jahren wieder darüber, diesmal dann auf wissenschaftlich fundierten Berichten als Quelle und nicht mit Videos aus der Lebensmittel Industrie.

Btw Funfact: Testet er seine veganen Bio Artikel auch bei Tieren? Ah Moment, da war ja das Wort vegan... Vielleicht sind ja die Impfungen auch vegan 😏 😂

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Zum wiederholten Mal: Wenn Sie Youtube-Videos verlinken, dann ordnen Sie diese ein und prüfen Sie Ihre Quellen. Es muss für die anderen Diskussionsteilnehmer*innen nachvollziehbar sein, worum es sich in dem von Ihnen verlinkten Video geht und warum das für die Diskussion relevant ist. (Vgl. unsere Ausführungen dazu)

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(durch User zurückgezogen)

Hat die Republik eine solch reisserische Überschrift sprich Schlag-Zeile wirklich nötig?

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Oliver Fuchs
Stv. Chefredaktor
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· editiert

Merci für das Feedback! Wie hätten Sie getitelt?

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Eine Frage mit einer Gegenfrage ‚beantwortet‘ zu bekommen, gefällt mir nicht.

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Armando Köppel
Unruhestand-Geniesser
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Ja, im nachhinein.....
Ich hätte getitelt: Finden Sie sympathisch, dass die Schweiz nicht "Impfweltmeister" wurde?
Denn wie wird man Weltmeister, manchmal mit Doping, manchmal mit unmenschlichem Körperbelasten, manchmal mit Genie. Diesen Titel braucht die egoistisch gewordene Schweiz nicht auch noch, finde ich.

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Ich hätte auf den Artikel verzichtet. Das Thema ist doch schon längst abgedroschen.

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Gut gemacht Frau Kühni.
Endlich wird auch der Nationalheilige der SP hier zu recht kritisiert. Berset kann für das Schlamassel nicht allein verantwortlich gemacht werden, doch was er und sein BAG während dieser Pandemie geleistet haben ist unterirdisch. In jedem anderen Land hätte man diese Chaotentruppe längst ausgewechselt.
Aus „verlässlicher“ Quelle weiss man, dass bei den unzähligen Sitzungen der Taskforce mit dem BAG, er, AB nur 2 x anwesend war.
Bei der neuen BAG Leitung ist es anscheinend das wichtigste, dass die Mitarbeiter ihre Haustiere mit ins Büro nehmen können.
AB als Versager + BAG (Bundesamt des Grauens) sind die Ursachen für das miserable Pandemiemanagement.

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Lieber Herr S., vielen Dank. Ja, Kritik ist wichtig.

Ich glaube aber trotzdem, dass wir Anstand und Respekt gegenüber den Menschen wahren sollten, die in dieser schwierigen Situation trotz allem sicherlich ihr Bestes geben. Die meisten Fehler passieren meiner Erfahrung nach nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus der Schwierigkeit des Perspektivenwechsels, aus mangelnder Erfahrung, mangelndem Mut und Vertrauen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, beste Grüsse!

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· editiert

Selten differenzierter Kommentar, Herr S. Da hecheln nicht nur die Haustiere.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
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· editiert

Manchmal wünscht man sich wohl auch als Bundesrat ein Schnellabstimmungsverfahren: Hey Volk, was denkst du? Wollen wir da mitmachen? Sachlage und Risikoabwägung wären in ein paar Sätzen erklärt. Vielleicht würde das die Risikobereitschaft erhöhen, die Angst vor einem Shitstorm bei Fehlentscheidungen minimieren. Hab mich auch geärgert, als ich davon las. Ein bisschen mehr Risikobereitschaft würde uns Schweizern gut stehen. Mein Bauchgefühl kombiniert mit dem, was man mit einiger Sicherheit von der Pandemie wusste und vom Impfstoff ahnte hätte mich als Abstimmender in der Blitzkonsultation des Volkes den Ja-Button drücken lassen. Nicht mal aus egoistischen Gründen. Es wäre ein Leuchtturmprojekt für die humanitäre Schweiz mit enormer Hebelwirkung bei der Unterstützung von Entwicklungländern, die wohl noch länger auf Impfungen warten müssen.

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Moderna führt in den USA derzeit erste klinische Studien für einen modifizierten Covid-19 Impfstoff durch, der auf die neue Südafrika Virus-Variante optimiert ist. Spätestens jetzt müsste der Bund einsteigen! Selbst wenn eine Nachimpfung für neue Varianten in der Schweiz nicht nötig sein sollte, lässt sich der Impfstoff problemlos noch einige Jahre weltweit verkaufen.

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IRC User
·

Eine Frage hätte ich noch: Angenommen wir hätten in diese Produktionslinie investiert und dann hätte sich gezeigt, dass der Moderna Impfstoff nicht wirkt. Wie schwierig wäre es, die Produktion auf einen anderen mRNA Impfstoff umzubauen? So wie ich die mRNA Technologie verstehe, könnte man quasi einfach ein anderes Molekül herunterladen und drucken (sorry, bin Informatiker), und man hat einen anderen Impfstoff. In diesem Fall wäre natürlich die Wahrscheinlichkeit dass sich die Investition auszahlt, viel höher.

PS: Anders als die anderen Kommentare finde ich nicht das der Artikel Bundesratsbashing macht...

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So scheint es durchaus zu sein, ja. Besonders die Adaptation auf mögliche andere Krankheiten ist hier enorm interessant. Viele sehen darin "die Zukunft".

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Olivia Kühni
Autorin
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· editiert

Lieber Herr H., vielen Dank. Sie haben recht, das habe ich u.a. zu erklären versucht: gerade bei dieser Technologie lohnen sich Investitionen, weil sie einfacher skalierbar ist als andere.

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Abstraktionsnomade
·

Welche Situation und welche Fragen führten damals zu dieser Entscheidung?

Der Artikel wirkt auf mich simplifizierend. Viel lieber würde ich mich in die komplexe und widersprüchliche Welt eines solchen Entscheides einlesen.

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Der Artikel wirkt auf mich simplifizierend.

Genau diesen Eindruck macht der Artikel auch auf mich.

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Mich macht ein anderer Punkt aus diesem Protokoll hellhörig:

Es besteht ein Interesse von Seiten ....geschwärzt..... klinische Studien mit dem mRNA Impfstoff von Moderna in der Schweiz durchzuführen. Hier ist allenfalls eine Unterstützung durch das BAG erwünscht.

Wurde diesem Anliegen entsprochen? Wo werden die Daten gegebenenfalls gesammelt und ausgewertet? Bei Lonza, Moderna, Swissmedic, im BAG selber? Gibt es (Zwischen)Resultate, nachdem der Impfstoff nun breit angewendet wird?

Der zweite Punkt, der mir in diesem Artikel nicht zum erstenmal auffällt, ist die Formulierung

«Der Boss sind ein paar Mäuse und Zellen in einem Tank, und die scheren sich nicht darum, wie viel Geld du hast», sagt etwa der Chemiker Derek Lowe gegenüber der Republik.

Folgt man dem Link, landet man beim Blog eines amerikanischen Pharmaangestellten. Die Frage drängt sich auf, in welchem Rahmen diese Äusserung gegenüber der Republik gemacht wurde?

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Grüezi Frau J.: mir gegenüber, in einem zweistündigen Videocall.

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Liebe Frau Kühni
Mich enttäuscht ein wenig, dass Sie, soweit ich das sehe, mit keine Wort auf das Interview vom 16.4.21 mit Dan Staner, dem Chef von Moderna Europa eingegangen sind. Er hat den Bundesrat in seiner Entscheidung ja voll bestätigt

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Olivia Kühni
Autorin
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Liebe Frau W., das verstehe ich, danke für Ihre Kritik, die ich gerne annehme. Ich ordne das Interview so ein, dass hinter den Kulissen weiterhin Gespräche laufen, und man von allen Seiten die gute Zusammenarbeit nicht gefährden will.

Grundsätzlich habe ich über die letzten Monate - so auch bei dieser Anekdote - den Eindruck gewonnen, dass die Schweiz zu passiv, zu wenig risikoaffin und gross denkt und handelt hat. Ich habe dafür alles Verständnis in dieser schwierigen Situation, glaube aber dennoch, dass wir daraus lernen und uns in der Geisteshaltung etwas verändern sollten.

Verwalten und reagieren - und das schädliche Bild vom Staat als reinem Kostenfaktor - reichen für viele künftige Herausforderungen nicht aus.

Beste Grüsse und einen schönen Tag.

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Sehr geehrte Frau Küni

Folgende Zeile ist keine Einordnung sondern eine Vermutung oder Unterstellung:

Ich ordne das Interview so ein, dass hinter den Kulissen weiterhin Gespräche laufen, und man von allen Seiten die gute Zusammenarbeit nicht gefährden will.

und weiter…

[] weil ich darin ein Thema erkenne, das weit über diese Geschichte hinausgeht: eine Hemmung/ein Unvermögen, politische Gestaltungsmacht zu erkennen und proaktiv zu nutzen. Wir beschränken und zu oft auf ein Reagieren und Verwalten.

Das hat viel mit einem grundsätzlichen Dogma zu tun: Wir sehen den Staat zu oft nur als Kostenfaktor, und wir haben eine Nullfehlertoleranz bezüglich Risiken. Das hat viel Gutes, aber es lähmt uns vielen Herausforderungen gegenüber. Dafür ist diese Geschichte für mich symptomatisch, und darum habe ich sie erzählt.

Ok, das zu betrachten, lohnt sich - dann ist jedoch der Titel falsch

Freundliche Grüsse

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Nicht ausreichend berücksichtigt wurde meiner Meinung nach, die Tatsache, dass Lonza nur ein Glied unter vielen in der Produktionskette ist. Verzögerungen bei der Herstellung der Komponenten sind deshalb schnell möglich.
Siehe Protokoll:
Das Abfüllen erfolgt nicht durch Lonza, sondern durch eine andere Firma (Standort Europa, noch nicht fetsgelegt).

Ebenso fehlt ein Hinweis auf den nun überraschend spät festgestellten «Fachkräftemangel».
Im Weiteren spielt das Mitwirken der Kantone eine nicht unwesentliche Rolle, um Impf-Champion zu werden.

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ImpfYouAll & freeVaccine! Und danke Kanton Watt, dass nun alle ab 18jährig sich impfen dürfen!!
Schlimm, dass es keinen weltweiten freien Zugang zur Impfproduktion gibt und es noch Jahre dauern wird, bis die ganze Weltbevölkerung Zugang zur Covidimpfung bekommt.
Die Armen werden nicht nur schneller ärmer, nun sterben sie auch noch schneller...die Bilder von Indien sind das Traurigste, das ich nach Bergamo sehen musste.
Was ist nur mit unserer Welt los?
Die Schweiz hätte mit der Annahme des Lonza-Angebots viel Gutes tun können...nun die Hoffnung stirbt zuletzt...sind der BR und die schweizer Politik lernfähig?

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Da hätte ich mir jetzt auch etwas mehr Tagesaktualität gewünscht. Leider ist der Artikel einen Tag zu spät publiziert worden. Mit Bähnys Unvermögen, die bestehenden Produktionskapazitäten mit qualifiziertem Personal zu staffen, ist die Debatte nach zusätzlichen Kapazitäten meiner Meinung nach eher schwierig.

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Lieber Herr S., vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis. Was Sie beschreiben, ist einer der Gründe, warum sofortige frühe Investitionszusagen so essenziell sind - man kann, u.a., sofort mit dem Aufbau beginnen. Zu "Kapazitäten" gehören, wie Sie richtig schreiben, auch ganz zuvorderst Fachkräfte.

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Das Problem liegt darin, dass die Produktion sehr komplex ist und das Personal geschult werden muss. Wenn du nun also (und das machen sie) fast jede Woche neues Personal anstellst (oftmals aus dem ganzen europäischen Raum), muss dieses auch eingearbeitet werden.
In der Corona Pandemie massenhaft ausländisches Personal zu rekrutieren und dann noch zu schulen, meistens wohl noch in Fremdsprachen, ist wohl alles andere als einfach.
In der Schweiz gibt es keine mehrere 100 arbeitslosen Fachkräfte, die die Lonza einfach im Dezember hätte anstellen können. Zudem hat die Lonza mit dem Ausbau (dieser startete vor Corona - im Kopf habe ich 2018/2019) die letzten Jahre bereits den ganzen Arbeitsmarkt im Wallis und Bern ausgetrocknet.

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Zum jetzigen Zeitpunkt, an dem viele neue Produktionsstandorte aufgebaut werden, ist die Personalsuche nachvollziehbar schwierig. Vor einem Jahr mag das wahrscheinlich noch anders ausgesehen haben.

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OLM Old Lives Matter
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Führen heisst vorausschauen, Risiken eingehen und Entscheidungen treffen. Diese Möglichkeit hatten Gesundheitsminister und Bundesrat bei der Frage einer eigenen Impfproduktion. Ich sehe hier eine Fortschreibung des Nichtumsetzen des Pandemieplans, Aufhebung der Reserven für Desinfektionsmitteln, das Debakel bei der Maskenbestellung etc. etc. Es heisst doch « Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher. Von regierenden Politikern darf verlangt werden, dass sie vorher klug sind. Deshalb eine Dankeschön an Olivia Kühne für die Aufarbeitung.

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Vielen Dank, Herr H. Fehler passieren. Wichtig ist aber, dass man die Gelegenheit zum Lernen wahrnimmt.

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Ulrich von Känel
ausgebildeter Chemiker
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Der Artikel zeigt exemplarisch auf was herauskommt wenn gute Beamten auf gute Unternehmer treffen und keiner den anderen versteht.

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Schweizer Politik funktioniert seit Langem nur noch im Geiste der bürgerlich dominierten Verwaltung. Die diskrete Sucht nach Profit wird verteilt auf die Kontore kantonaler Ämter und gehämmert in die Hirne ebendieser Chefbeamten. Unternehmenssteuern senken damit die Plutooligarchen gebräunt auf der Yacht die Meere pflügen, damit die Immobilienmogule auf Kosten der Mieter ihre Privatflugzeuge chartern zum Einkaufen in Dubai, Paris und New York und die Parteien rechts der Mitte und mittendrin unterstützen im Wahn des möglichen Profits die Profiteure einer Marktwirtschaft ausser Rand und Band. Gemeinschaftliches Wirtschaften bleibt aussen vor, weshalb es eben zu wenig von fast allem in einer Pandemie. Und die führenden Köpfe überfordert weil Flexibilität und kreatives Manövrieren ausserhalb ihres Radius.

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...könnte die Schweiz so schnell impfen wie die USA, wären wir in 2.5 Tagen durch!!! Riesenchance verpasst!

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Der Knowhow und die Prozessen, die in den Fertigungsanlagen stecken bzw. laufen, sind Eigentum von Moderna nicht Lonza. Auch wenn die Schweiz eine Anlage vorfinanziert hätte, ist es nicht gegeben dass Moderna der Schweiz den darin produzierten Impfstoff geliefert hätte. Auf jedem Fall hätte es Verhandlungen mit Moderna und nicht Lonza geben müssen. Die US Finanzierungen floss Richtung Moderna, nicht irgendeiner Lohnhersteller.

Die Fragen dürfen gerne gestellt werden, was müssen wir aus der Pandemie lernen. Aber eine ganze Serie wäre besser als dieses einzelne Artikel. Anfangen könnten Sie bei der total nicht-Einhaltung des Pandemieplan auf der Ebene Kanton: Folgen - Alkohol, Masken , und Schutzausrüstung "Debakeln". Oder weiter be den Kantonen: Unfähigkeit während die "Besondere Lage", Schutzmassnahmen einzuführen ohne dass der Bund befehlt oder bezahlt oder beides. Oder die mickrige Ausbau des Contact-Tracing, dass wohl sehr viel zu der zweite Well beigetragen hat, könnten Sie auch angehen. Oder die "Zurückhaltung der Kantonen bei der Finanzierung der COVID Hilfsgelder. Ich meine gelesen zu haben dass ca. 2.5 Milliarden Franken vom Bund Richtung Kant. ZH fliessen wo der eigenen Beitrag ca. 350 Mio Franke beträgt. Und um diese Gelder sprechen zu können haben sie erst im Frühjahr 2021 das entsprechende Gesetz verabschiedet. ..

Mir scheint dieses Lonza Thema eher Berset oder BAG Bashing zu dienen als ein Beitrag zur Aufarbeitung der Pandemie Massnahmen. Wie ich lese hat Kanton ZH sich schon zweimal auf den Schulter geklopft.

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Anderer 60
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Normalerweise beleuchtet die Republik ein Thema breit und tief. Mir fehlt im Artikel die Eingliederung z.B. die regionale Wirtschaft oder das Kulturelle.
Es wäre wirklich spannend, weshalb Moderna nicht Frankreich oder Deutschland gewählt hat. Warum nicht Basel? Aus meiner Sicht hat der Bund richtig entschieden. Es gibt nicht genügend Fachleute, es gibt in Visp wohl zu wenig Möglichkeiten zum Arbeiten für das andere Teil eines Paares und was bietet Visp sonst?

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Frankreich und Deutschland sind nicht attraktiv für Firmen. Wenn man Subventionen rausdruecken kann.. während dieser Zeit allenfalls. Zu viel Bürokratie, zu viel Vorschriften, schlechte Rahmenbedingungen.
Die Personalknappheit in Visp ist tatsächlich seltsam. Denn Europäer könnten ja einreisen. Allenfalls sind die Ziellöhne ein Stück zu tief für Schweizer und Europäer. Und ja. Für nicht Bergliebhaber ist Visp vielleicht gewöhnungsbedürftig.

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Anderer 60
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Ich hätte schon erwartet, dass die Republik den Standort Visp sorgfältiger angeschaut hätte. Ich behaupte die Rekrutierung in Visp ist schwierig. Wenn es glückt umso besser.

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In Zusammenhang mit der Personalknappheit in Visp ist für mich auch die Frage interessant, inwiefern hier die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative und die Mechanismen des Inländervorrangs hineinwirken...

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Urs Fürer
Grafiker, Biker, Elektromobilist, …
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Aus der heutigen Perspektive ist es natürlich einfach(er) darüber zu urteilen. Damals stand aber noch in den Sternen, ob der Impfstoff von Moderna überhaupt zugelassen wird. Meines Wissens verlassen ausserdem nicht fertige Impfdosen die Produktionslinie von Lonza in Visp, sondern werden andernorts fertigestellt. So gesehen finde ich die These ziemlich steil, dass wir uns «unsere eigene Produktionslinie» hätten kaufen können – hat mich auch schon bei der forschen Berichterstattung des Tagesanzeigers gestört, die ja dann eher implodiert ist, nachdem sich Moderna-Kader dazu äusserten.

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Der Fachkraeftemangel in Visp wäre noch zu untersuchen. Es geht ja nicht darum ein Produktionswerk mit Produktionsprozess zu entwickeln. Der Prozess ist bekannt, wie so ein Werk laeuft auch. Es geht lediglich darum eine Produktionsstätte zu duplizieren. Dazu braucht man Gebaeude, Anlagenbauer, Automatisierer, und nachher um das Werk auch laufen zu lassen, Leute, welche die Maschinen bedienen. Wie wir kürzlich erfahren haben koennen das auch Melker und Kaeser sein. Eigentlich haben wir all diese Leute. Allenfalls ist Visp nicht so attraktiv, hat die Firma einen schlechten Ruf. Allenfalls sind die lokalen Leute auch zu teuer. Sind aber sicher in Europa findbar.

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(durch User zurückgezogen)
(durch User zurückgezogen)
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Betroffen wie alle
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Tja,
Risiko ist, wenn man es abschätzen will, Schaden mal Wahrscheinlichkeit.
Und da sah das Investment von 120 Mio. CHF vor einem Jahr relativ alt aus. Investiert man natürlich nicht, wenn man nur auf das Ersparte schaut.
Blöderweise ist das die Sichtweise eines Versicherungsvertreters. Schau auf den Schaden, folge der Angst.
Und das vernebelt den Blick auf die Grössenordnung der Chance. Als Bergsteiger würde man so nicht alt. Hier liegt die eigentliche Fehleinschätzung: man hat wohl überschätzt, was "der Markt" in kurzer Zeit leisten kann und dacht ein bisschen Spieltheorie und Hin- und Herverhandeln kann nicht schaden. Haben wir immer so gemacht. Brave Verwalter, dieser Bundesrat. Definitiv keine "Manager-Typen". Ich weiss nicht genau was mir hierbei lieber ist.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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... die CS hat sicher noch ein paar „Manager-Typen“ übrig ;)

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Ohne der Quelle zu viel Gewicht zu geben, ist es doch lesenswert, was die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats zur angeblich verpassten Chance der Bundesbehörden, Impf-Champion zu werden, sagt: https://www.parlament.ch/press-rele…?lang=1031
Nicht zuletzt auch hinsichtlich des Bashings (nicht in der "Republik), dem die Verantwortliche für die Impfstoffbeschaffung im BAG ausgesetzt war.

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Zum Glück ist der Bund bzw. das BAG nicht auf die Schalmeienklänge von Lonza/Moderna hereingefallen!

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