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Ich vermute, ich wäre nicht auf diesen beklemmend eindrücklichen Text von Trevor Noah gestossen, wenn ihn die „Republik“ nicht übersetzt und veröffentlicht hätte. In wenigen knappen Worten wird hier das Drama des (nicht nur) US-amerikanischen Rassismus aufgezeigt.
Es gehört auch zu gutem Journalismus, dass uns wichtige Quellen aus andern Ländern, Sprachen und Kulturen zugänglich gemacht werden. Grossen Dank dafür an die „Republik“!

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Auch wenn ich das Video bereits gesehen habe: Es tut gut, diesen Text, diesen Speech von Noah in der Republik zu lesen – auf einem Schweizer «Kanal». Habe mich die letzten Tage über die Berichterstattung von SRF geärgert: Man zeigt zwar das eine oder andere Video, erörtert sehr oberflächlich die Geschehnisse und man verurteilt – gute Bürger*innen machen das nicht – Zerstörung und Plünderungen. So, dass wir schnell übergehen können zum «Berichtli» über die wiedergewonnen Camping-Freuden oder etwas zu gut frequentierte Schweizer Ausflugsorte. Passiert aber gerade recht viel in der Welt...

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Meine Gedanken exakt! Merci für‘s Ausformulieren.

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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Vielen Dank, freut uns ungemein.

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Leserin
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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Ein grosses DANKESCHÖN für die mitgelieferte Übersetzung zu diesem GIGA STARKEN Auftritt des in der Apartheid Südafrika’s geborenen Satirikers Trevor Noah.

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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Merci!

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...der in Südafrika geborenen und halb Schweizer Satirikers.....(väterlicherseits)

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Den Apartheid Part würde ich nicht auslassen. Diese hat ihn sehr geprägt. Ich kann auch sein Buch empfehlen: "Born a Crime".

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Wow, ein Transkript übersetzen. Erfolgreich einen weiteren Weg gefunden um die journalistische Leistung noch weiter zu minimieren.

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Ja, ja, 'Anonymus'... passt schoo...
'Tschuldigung, aber ihr Beitrag ist intellektmässig derart flach, dass er unten durch passt, ohne die Türe öffnen zu müssen... my2cts.

Ich danke der Republik ausdrücklich dafür, dass sie sich die Mühe gemacht hat, diesen Beitrag zu übersetzen. Man nennt so was auch, über den Tellerrand schauen, lieber 'Anonymus'...

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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Merci, es freut uns, dass Sie diese Perspektive erhellend fanden.

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Eines der trendigsten Youtube-Videos zu schauen nennen Sie "über den Tellerrand schauen". Das erstaunt mich jetzt sehr. Darf ich fragen was denn ihr "Teller" normalerweise ist?

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Danke Republic
Viele Presse Häuser Werden den Artikel nicht publizieren.
Jetzt merkt man genau was heisst unabhängige und werbefreie Zeitung.

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Hallo Herr A., hier ist noch mal der link
https://secure.avaaz.org/campaign/d…floyd_loc/

der Brief geht um die Welt und wird bald 2 000 000 Unterschriften haben und es werden immer mehr...

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Für alle, die jetzt Gewaltlosigkeit anmahnen und preisen, so fühlt sich Gewaltlosigkeit und Ohnmacht bei den Opfern an:
(die letzten Worte von George Floyd, einem 46-jährigen Mann, der starb, während ein Polizist ihn auf den Boden drückte und fast neun Minuten lang auf seinem Nacken kniete, bis er erstickte)

“Es ist mein Gesicht, Mann
Ich hab nichts Schlimmes gemacht, Mann
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen
Bitte, irgendjemand
Bitte, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte
(unverständlich)
Mann, ich kann nicht atmen, mein Gesicht
Stehen Sie auf
Ich kann nicht atmen
Bitte, ein Knie auf meinem Nacken
Ich kann nicht atmen, Scheisse
Ich werde
Ich kann mich nicht bewegen
Mama
Mama
Ich kann nicht
Mein Knie
Mein Nacken
Ich kann nicht mehr
Ich kann nicht mehr
Ich habe Platzangst
Mein Bauch tut weh
Mein Nacken tut weh
Ein Schluck Wasser oder so was
Bitte
Bitte
Ich kann nicht atmen, Officer
Bringen Sie mich nicht um
Sie werden mich umbringen, Mann
Kommen Sie schon, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Sie werden mich umbringen
Sie werden mich umbringen
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte, Sir
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen.”

Dann schliessen sich seine Augen und die Bitten verstummen. Kurz darauf wurde George Floyd für tot erklärt.

(Transscript und Übersetzung übernommen von avaaz.org)

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lieber Herr B.,

hätten Sie das besser nicht geschrieben, denn es löst bei mir extreme Emotionen aus. So starb mein Sohn vor 13 Jahren, hier in der Schweiz und ich musste dabei zu sehen.

Wir können nichts ändern, wenn die Ausbildung der Cops nicht geändert wird, als einzelnes Individuum kann man im betreffenden Fall alle rechtlichen Mittel nutzen, die einem zur Verfügung stehen hier bei uns ist das auf gesetzlicher Ebene schliesslich nach langen Kämpfen möglich.
In Amerika seit langem langem nicht.
Deshalb noch einmal besten Dank für die Geschichte von Trevor Noah, eigentlich fast ein Liebeslied.

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Liebe Frau A.,
es tut mir leid, wenn ich durch das Teilen dieser Worte bei Ihnen alte Wunden aufgerissen habe. Für mich selbst war es auch die Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis. Die Worte von George Floyd und meine Erinnerung haben mich sehr stark mitempfinden lassen, was da bei der afroamerikanischen community in den USA aufgerissen und verletzt wurde.
Ihnen alles Gute...

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Liebe Frau A.
Es ist leider nicht nur die Ausbildung der Polizist, oft spielt die innere Einstellung der Polizist zu Gesellschaftsthemen die entscheidende Rolle.

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Ich traue mich noch immer nicht, das Video zu schauen. Bereits diese Zeilen schnüren mir den Hals zu.

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Noch eine Bemerkung, die die Brutalität der Täter klarer darstellt:
Was hat der Täter in mehr als 8 min. gesagt?
Antwort: nichts....????

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Das ist so. Eine möglicherweise deeskalierende Kommunikation findet schon gar nicht mehr statt. Die letzten Worte von George Floyd sind somit wie ein ohnmächtiges unerhörtes Psalmgebet, das wir weiterführen können: "warum habt ihr mich verlassen?"

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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Danke für das Transkript.

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Danke für das Transkript und Ihren klaren Kommentar dazu.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ein starker Text, der unter die Haut geht. Er macht den Rassismus der schweigenden Mehrheit in den USA sichtbar.
Allerdings bin ich mit den Schlussfolgerungen nicht einverstanden. Die Plünderungen und Ausschreitungen nehmen den Protesten die Kraft. Die Kraft die in Indien das britische Empire in die Knie zwang, die Kraft die, die Apartheid Südafrikas bezwang, die Kraft die, die gesetzliche Rassentrennung in den Südstaaten überwand, die Kraft die, die Sowjetdiktatur zusammenbrechen liess. Die Kraft der Gewaltlosigkeit. Ohne diese Kraft wird auch dieses Aufbegehren in einer Gewaltorgie ersticken, wie die Aufstände der Palästinenser oder die Riots in Los Angeles

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Ja und nein.

  1. Medien zeigen gerne bürgerkriegsähnliche Szenen, weil wir uns dabei so schön gruseln können. Dass ein Grossteil der Proteste friedlich ist, wird unterschlagen.
    https://twitter.com/JoshuaPotash/st…16065?s=20

  2. Die Polizei greift zu unverhältnismässigen Mitteln und initiiert die Gewalt oder lässt sie bewusst eskalieren.
    https://twitter.com/nithyuh/status/…27136?s=20

  3. Weisse Extremisten rufen gezielt zu Gewalt an den Demonstrationen auf, um die Demonstrierenden und die Black-Lives-Matter-Bewegung zu diskreditieren.
    https://www.nbcnews.com/tech/securi…r-n1221456

Ich bin gegen Gewalt, doch Gewaltlosigkeit ist ein schönes Konzept, wenn man privilegiert genug ist, dass einem dabei nichts passiert.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Die Inder um Mahatma Ghandi waren ganz bestimmt nicht privilegiert, und Nelson Mandela auch nicht. Die Briten töteten und verletzten tausende, bevor sie einsehen mussten, dass sich diese Art von Unterdrückung wirtschaftlich nicht rechnet. Der Prozess in Südafrika wäre um ein Haar an der Gewaltbereitschaft von Winnie Mandela gescheitert. Nur Nelsons unerschütterlicher Glaube an die Gewaltlosigkeit überwand diese kritische Phase.

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Was genau ändert sich in den USA, wenn die Protestierenden gewaltlos sind, wenn sie, wie Noah es treffend sagt, brav sind und den Vertrag einhslten? Das haben sie ja bis jetzt gesehen, seit fast 60 Jahren ändert sich null und nichts, wenn sich Schwarze an den Vertrag halten, während er von mächtigen reichen Weissen tagtäglich gebrochen wird (und das mit kugelrund aufgerissenen naiv blinzelnden Kulleraugen der Selbstgerechtigkeit). Was für eine Schlussfolgerung sollte ich da als Afroamerikaner*in ziehen?

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Manchmal frage ich mich pessimistisch, ob es wirklich an der eigenen Kraft (an der Gewaltlosigkeit) dieser Bewegungen - die Sie aufzählen - lag, dass sie erfolgreich waren. Konnten diese Bewegungen wirklich gewaltlos aktiv einen Zustand verändern/verbessern? Oder war der Kontext vielmehr eigentlich schon so, dass es einfach keine (vor allem wirtschaftlichen, aber auch politischen, ...) Interessen mehr gab, um den kritisierten Zustand überhaupt weiterzuführen?

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Das Konzept der Gewaltlosigkeit funktionierte dort kurzfristig, wo beim Gegenüber noch ein letzter Funken Anstand und Berührbarkeit ansprechbar war. Ist das Gegenüber aber völlig unberührbar und fühllos, dann scheitert Gewaltlosigkeit. Der Präsident der USA ist das Paradebeispiel eines "Unberührbaren".

Die Briten zogen sich aus Indien zurück, weil sie gar keine Ressourcen mehr hatten, ihre Kolonialmacht weiter durchzusetzen.
Nach M. L. Kings gewaltloser Bewegung blühte der institutionalisierte Rassismus in den USA munter weiter.
Und der Rassismus in Südafrika ist ebenfalls ungebrochen.
Auch wenn ich persönlich Gewalt verabscheue, sehe ich immer weniger die Vorteile des politischen Konzepts Gewaltlosigkeit im real existierenden und institutionalisierten Rassismus.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Nelson Mandela und Mahatma Ghandi haben mit bescheidensten Mitteln gigantische militärisch, wirtschaftliche Konstrukte zu Fall gebracht. Ihre Waffe war einzig der eindringliche Aufruf zur Gewaltlosigkeit. Es ist zwar auch heute nichts wirklich in Ordnung, weder in Indien noch in Südafrika, aber es wurden unzweifelhaft krasse Unrechtsregimes beseitigt.
Kurden und Palästinenser versuchen seit Jahrzehnten mit Waffengewalt die Fesseln ihrer Unterdrücker abzuschütteln, mit dem Ergebnis, dass sie weltweit als Terroristen eingestuft werden und sich alle berechtigt fühlen sie mit harter Hand zu bekämpfen

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Liebe Frau V.
Ich bin auch überzeugt, dass viele Faktoren können zu Veränderungen führen.
Bleibt aber als Tatsache : Macht wird nicht freiwillig abgegeben, Druck (je nach Lage und Umstände) muss ausgeübt werden. Bleibt aber eine Frage öffen: ist Gewaltlose Wiederstand wirklich ein Druckmittel?

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Es ist fraglich, ob die Gewaltlose Widerstand in diesen Beispielen entscheidend war.
Es gibt aber auch viele Beispiele, die beweisen, dass Gewalt erfolgreich sein kann.
Die französische Revolution war nicht gewaltfrei.

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Was gibt Ihnen als privilegiertem, weissem, männlichen Bewohner der Schweiz (ich bin das auch) das Recht, Menschen in gänzlich anderen Lebensverhältnissen Ratschläge darüber zu erteilen, wie sie zu demonstrieren haben? In einem Nebensatz machen Sie auch gleich noch die palästinensische Nation für die rassistische Unterdrückung durch den israelischen Staat verantwortlich. Auch wenn ich Ihre Zeilen empörend finde, möchte ich meine Intervention nicht als Plädoyer gegen die Gewaltfreiheit missverstanden wissen. Aber jede Bewegung entscheidet selbst, ob, wann und warum sie die Gewaltfreiheit wählt - oder auch nicht.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ich könnte mich durchaus, als privilegierter, weisser Schweizer zurücklehnen und schweigen, so wie es die grosse Mehrheit hierzulande auch tut. Die Leute schweigen, und geniessen das bequeme Leben, welches durch die Ausbeutung von Natur und Menschen in anderen Gegenden erst ermöglicht wird.
Ihre Empörung in allen Ehren, natürlich entscheidet jede Bewegung selbst, ob sie ihre Anliegen mit Gewalt durchzusetzen versuchen oder nicht. Aber selbst ich, als privilegierter, weisser, kann dazu eine Meinung haben, und diese auch kundtun, meinen sie nicht?
Und meine Meinung diesbezüglich ist nun mal, dass gewalttätige Aufstände in der überwältigenden Mehrheit der Geschichte zu noch mehr gewalttätiger Unterdrückung geführt haben, wo hingegen Streike und gewaltlose Proteste in erstaunlich vielen Fällen zu einer signifikanten Verbesserung der Lage führten. Gerade die verfassungsmässige Anerkennung der Afroamerikaner als gleichwertige Mitglieder der US Bevölkerung wurde auf genau diesem Weg erstritten, vorher waren sie zwar keine Sklaven mehr, aber verbriefte Bürger zweiter Klasse. Die Indianer, welche immer wieder versuchten ihre Freiheit mit Gewalt zu erringen, haben noch heute dieses Recht nicht einmal auf dem Papier!
Es liegt mir fern, die Betroffenen für ihren Zorn zu kritisieren, aber ihre Führungspersönlichkeiten könnten durchaus mal aus der Geschichte lernen. Bei den Indianern geschieht das gerade. Sie haben sich mehrheitlich für den Kampf mit juristischen Mitteln entschieden, und erkämpften sich so einige Rechte, welche die Schwarzen (noch)nicht haben. Eigenes Territorium und gewisse Autonomie nämlich.

Sie unterstellen mir, die Palästinenser für die israelische Besatzung verantwortlich zu machen. Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich mache die Palästinenser dafür verantwortlich, die internationale Solidarität zu torpedieren, indem sie eine Organisation wie die Hamas breit unterstützen. Die Hamas organisiert die sinnlosen Raketenangriffe auf Israel und versteckt sich nach dem gefahrlosen Abschuss in Dörfern um der israelischen Vergeltung zu entgehen, mit dem Kalkül, dass sich die Israelis dazu hinreissen lassen ein Massaker anzurichten, welches sie dann medial ausschlachten können, um weitere finanzielle und personelle Mittel rekrutieren zu können. Dafür kritisiere ich ausdrücklich die Hamas, nicht die Palästinenser per se. Mit keinem Wort habe ich je die brutale israelische Besatzung gutgeheissen. Sie steht für eine gewissenlose Ausbeutung und Aneignung von Lebensraum anderer Menschen. Ein schlichter Eroberungsfeldzug mit Verteilung der Kriegsbeute unter den Angreifern. Meine diesbezüglichen Äusserungen bringen mir regelmässig empörte Kommentare von Leuten ein, die hinter jeder Kritik an Israel Antisemitismus verorten.
Ich hoffe, wenn sie ausgeschlafen sind, können sie erkennen, dass hinter meinen Kommentaren nicht bloss Überheblichkeit, sondern durchaus einige ernsthafte Überlegungen zum Thema stecken

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Zürich hat gestern Würde gezeigt. Eine bemerkenswert grosse Anzahl Bürger*innen hat öffentlich der Empörung und Trauer Ausdruck gegeben, die viele bewegt. Und die verantwortlichen Stellen haben das (mit Anstand) zu respektieren verstanden, bemerkenswert!

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Ich finde wir sollten vor unserer eigenen Haustür wischen statt uns über Missstände in den USA zu ergötzen. Bei uns gibt es genug zu putzen.


Spätere Anmerkung von Vera:
Weil ich sinngemäss einen [song von lennon zitiert habe] (https://en.wikipedia.org/wiki/Woman…_the_World), und dazu noch ein Buch eines Jüdischen Autors, wurde ich für drei Monate zensuriert und gesperrt.
Schade, dass die Redaktion echten Rassismus nicht von Parolen gegen den Rassismus unterscheiden kann und ohne Vorwarnung zu solchen Massnahmen greifen muss.

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Und wo würden Sie am liebsten mit der Kehrwoche anfangen?

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Zum Beispiel bei uns Velofahrer*innen? Jedes Jahr werden 1000 Velofahrer im Verkehr von Autofahrern getötet oder verletzt. Die Justiz schaut diesem Gemetzel zu, und unternimmt nichts. Ein Autofahrer der einen Velofahrer tötet hat abslolut nichts zu befürchten, noch weniger als ein US cop der einen Schwarzen tötet, sogar wenn er es absichtlich tut. Wir haben die genau gleiche systemische Gewalt hier in der CH. Wäre es nicht nützlicher etwas dagegen zu tun statt gebannt in die USA zu schauen, wo wir nämlich eh nichts ändern können?

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Ergötzen, so, so...

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Richtig, man ergötzt sich ab dem Rassismus der USA und vergisst darob den Eigenen.

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Sowohl als auch

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das stimmt, Frau Kehrli, doch auch bei uns gibt es solchen Hass, vielleicht weniger Gewalt, gegen die man unermüdlich kämpfen soll, mit Geduld und Beharrlichkeit. Ist nicht Amerika als Weltmacht wichtig für den Weltfrieden, wovon wir abhängig sind.

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Frau A., bei uns werden jedes Jahr 1000 Velofahrer und 1000 Fussgänger von Autos getötet oder verletzt. Wenn das nicht genügend Gewalt ist um etwas zu unternehmen was dann?
Klar sind die USA wichtig für den Weltfrieden, viel wichtiger als die CH. Aber wie wir Schweizer auch, so lassen sich die US Amerikaner auch nicht gerne in ihre internen Angelegenheiten dreinreden. Wenn wir das trotzdem tun, erreichen wir eher das Gegenteil.

Es ist eben besser erst mal vor der eigenen Türe zu wischen.

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das stimmt, Frau doch auch bei uns gibt es solchen Hass, vielleicht weniger Gewalt, gegen die man unermüdlich kämpfen soll, mit Geduld und Beharrlichkeit. Ist nicht Amerika als Weltmacht ebenso wichtig für den Weltfrieden, wovon wir abhängig sind.

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Grossartiger Text.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Warum diskutieren wir hier fast ausschliesslich nur über die Gewalt der Black Americans und nicht über die unsäglichen Gründe für diese Gewalt? Den individuellen wie strukturellen Rassismus, also den von uns und durch uns, die Gesellschaft? Und den es im Übrigen auch in der Schweiz gibt? Wir müssen diese realen Verhältnisse vor Augen behalten, um nicht durch Framing nur noch auf «die Gewalt der Anderen» zu fokussieren und uns feine Gesellschaft fein raus zu finden.

Rassismus in der Schweiz

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Zudem sind es nicht nur schwarze Plünderer, ich seh da auch weisse drunter. Plus, es scheint auch seltsam organisierte Plünderungen zu geben mit denen versucht wird, die Protestbewegung zu diskreditieren.

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Leserin
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Ich denke, ich kann sagen warum. Weil wir Wohlmeinenden hier in der Schweiz noch weiter entfernt von denen sind, die im Zitat oben von Martin Luther King erwähnt wurden, und damit sind wir meilenweit entfernt von einer Dringlichkeit des Handelns. Politisch Interessierte hier kennen kaum Not noch Verzweiflung der Unterdrückten, schauen weg, oder haben keine Zeit zur Zivilcourage, heben höchstens warnend den Zeigefinger, wenn wer „aggressiv kommuniziert“ und vertrauen den Ordnungskräften. Unsere Gesellschaft ist für uns selbst — wenn wir uns nicht die Mühe machen, eine Zeitungsnachricht aus freien Stücken unters Mikroskop zu legen — sicher, friedlich, eingeschlafen. Hier plündert noch niemand.

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Sehr guter Artikel! Es sind wirklich viele "Dominosteine" die Fallen. Diese Auflistung macht betroffen. Das ganze Desaster mit Corona zeigt grundsätzliche Probleme der Gesellschaft. Nicht nur medizinische Versorgung der Klassengesellschaft wird entlarvt, es geht um Gerechtigkeit auf allen Ebenen. Um Firmen zu retten werden Leute in den wirtschaftlichen Abgrund gestossen. Tausende Betriebe müssen sich verschulden um ihre Mieten und Hypothekarzinse an Finanzmärkte zu leisten. Die wirtschaftlich Schwächsten müssen selbst um Grundnahrungsmittel anstehen. Dieser Aufschrei der Afroamerikaner muss überall gehört werden.

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Noch eine Ergänzung zur Frage, ob gewaltfreie oder gewaltbereite Proteste erfolgreicher sind: Den Tibetern, die grösstenteils dem Gebot des Dalai Lama folgen und auf Gewalt verzichten, ist kein Erfolg beschieden.
Es gilt wohl, was Herr B. weiter oben geschrieben hat:

Das Konzept der Gewaltlosigkeit funktionierte dort kurzfristig, wo beim Gegenüber noch ein letzter Funken Anstand und Berührbarkeit ansprechbar war.<

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Wenn beim Gegenüber aber kein Funke Anstand und Berührbarkeit mehr ansprechbar ist, wie will man dann noch leben?

Konstantin Wecker schreibt (und schreit) (nicht nur) seinen Landsleuten ins Poesiealbum: Hauptsache, allerorten/gesundes Volksempfinden/dieses untrügliche Empfinden/das Schäferhunde streicheln lässt/und Juden vergasen

Ob Gewalt oder Gewaltlosigkeit erfolgreicher sei, finde ich eine akademische Überlegung von aktuell nicht direkt Betroffenen (mich eingeschlossen). Dieser Text beschreibt eine schreckliche Situation, aber Ohnmacht ist nicht das Gleiche wie Gewaltlosigkeit.

Im übrigen bin ich sprachlos.

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Mir geht es nicht anders liebe Frau J. Ich habe das Gefühl, dass jedes Wort hohl klingt.
Gleichwohl will ich die Frage der Gewaltlosigkeit nicht als akademischen Luxus betrachtet wissen, den sich nur Unbeteiligte leisten können. Verstehe ich Sie richtig? Gewaltlosigkeit, die der Ohnmacht geschuldet ist, betrachten Sie als etwas Anderes als die Gewaltlosigkeit aus politischer Überzeugung? Und welche historischen Beispiele würden Sie für welche Definition anwenden?
Ganz abgesehen davon glaube ich nicht, dass 'wir' gänzlich Unbeteiligte sind. 'Wir' sind auch nicht nur Zaungäste am TV, sondern haben als Weisse eine historische Verantwortung (Stichwort Sklavenhandel und Kolonialismus). Ich weiss, dass arabische Sklavenhändler bereits vor den Europäern Menschenhandel mit Afrikanern trieben, aber das tut jetzt hier nichts zu Sache.
Den Opfern hilft es leider auch nicht, wenn wir zuerst vor der eigenen Haustüre kehren. Aber irgendwo muss man doch anfangen aufzuräumen auf diesem Planeten. Und vielleicht hilft dieser etwas in die Jahre gekommene aber immer noch aktuelle und sehenswert Kurzfilm "Schwarzfahrer" von Pepe Danquart, uns wieder zu aktivieren...
=> https://www.youtube.com/watch?v=swJ0zhVJ8DU

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Die Empörung ist gross in Amerika, weil dunkelhäutige Amerikaner immer wieder Opfer werden von Rassismus. Lüften wir einen anderen Vorhang.
Sprechen wir einmal von Eyad Hallaq, 32 jährig Palästinenser. Er wurde in Jerusalem erschossen. Der Mörder, ein israelischer Polizist, gab zu Protokoll, dass er davon ausging, dass Eyad Hallaq ein Terrorist gewesen sei, WEIL ER HANDSCHUHE TRUG.
Sicher wird der Mörder nicht bestraft und sicher werden israelische Polizei und Armee weiterhin, beinahe täglich Palästinenser umbringen. Und sicher werden wir weiterhin kaum darüber berichten. Aber es ist auch sicher eine Schande für uns alle, nichts zu unternehmen.

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Ich kann Ihre Empörung nachempfinden! Abgeklärt die Achseln zu zucken und mit dem Tagesgeschäft weiterzumachen ist oft schwer in so aufwühlenden Zeiten. Eine diplomatische Protestnote zu senden, oder offiziell Dinge zu verurteilen ist das Einzige, das uns als nicht Involvierte bleibt (Wobei das natürlich immer abhängig von den wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem jeweiligen Land ist.).
Fakt ist, dass sich die israelische Gesellschaft - ebenso wie viele andere auf der Welt - das Bewusstsein für diese Fehler erarbeiten/eingestehen muss. Eine friedliche Veränderung kann nur von Innen heraus stattfinden. Dabei ist mir aufgefallen, dass es oft mehrere Faktoren benötigt, damit Veränderung überhaupt stattfinden kann. Solange die Mehrheit satt und halbwegs zufrieden ist bleibt eben alles wie es ist.

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Wo sehen Sie zufriedene Mehrheiten? Sehr viele haben doch permanent Angst, dass es bald nicht mehr reichen könnte. Zur Zeit schwimmen in hohen Ämtern fast ausschliesslich Männer, die solche Ängste füttern. Und können deshalb tun und lassen, was sie wollen. Eine zufriedene Bevölkerung würde das niemals mitmachen.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Allen, die ob einiger zerbrochener Schaufenster die Nase rümpfen, obwohl der grösste Teil der Proteste friedlich ist, die Eskalation oft von Provokateuren, Krawalltouristen und der Polizei selber ausgeht, möchte ich ein Zitat der "Ikone der Gewaltfreiheit" Martin Luther King Jr. auf den Weg geben:

"First, I must confess that over the last few years I have been gravely disappointed with the white moderate. I have almost reached the regrettable conclusion that the Negro's great stumbling block in the stride toward freedom is not the White Citizen's Council-er or the Ku Klux Klanner, but the white moderate who is more devoted to "order" than to justice; who prefers a negative peace which is the absence of tension to a positive peace which is the presence of justice; who constantly says "I agree with you in the goal you seek, but I can't agree with your methods of direct action;" who paternalistically feels he can set the timetable for another man's freedom; who lives by the myth of time and who constantly advises the Negro to wait until a "more convenient season."

Shallow understanding from people of goodwill is more frustrating than absolute misunderstanding from people of ill will. Lukewarm acceptance is much more bewildering than outright rejection."

"Letter From The Birmingham Jail"
April 16, 1963

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Danke für das Teilen von Kings so wichtigen und entlarvenden Gedanken.
Befremdlich ist ja beim Thema "Gewalt vs. Gewaltlosigkeit", dass die Frage fast ausschliesslich den Schwarzen gestellt wird, die sich für ihre Rechte einsetzen, statt dass sie den privilegierten, lauwarmem, moderaten Weissen gestellt würde, also denen, die sich explizit oder stillschweigend schon immer für die Gewalt entschieden haben. Für persönliche, strukturelle oder ungestrafte Polizeigewalt. Die Amy-Cooper-Geschichte ist nur eine der unzähligen demütigenden Demonstrationen dieser Gewalt.
Aus dieser unreflektierten Position verteilen dann die privilegierten Weissen wie die Jury einer Casting-Show ihre Noten: die "Guten" sind dann die "Helden" der Gewaltlosigkeit King, Gandhi, Mandela und der Dalai Lama, runter geht der Daumen bei den Black Panthers und Malcolm X's und den "bösen Plünderern, die ihrer Sache so schlimm schaden"... Und Schiedsrichter sind die, die schon immer mit Gewalt geschützt wurden, und meinen sich ganz sicher nicht bewegen zu müssen. Die, denen die Frage eingehämmert werden müsste: wann endlich hört IHR auf mit EURER 400jährigen Tradition scheinlegitimer Gewalt?

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Urs Fankhauser
Citoyen
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· editiert

Grossartiger Beitrag, danke! Hier gibt einer, der es wissen muss, eine klare Antwort auf die paternalistischen Belehrungen, die auf dieser Seite kübelweise ausgegossen wurden. Hier noch ein Link zum Originaldokument von King: http://okra.stanford.edu/transcript…16-019.pdf

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Vielen Dank Frau Schlatter für dieses Zitat!

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Danke für die gute Übersetzung. Ich verfolge seit Jahren mit Interesse die Night Show von Trevor Noah und liebe seine klugen und glasklare Statements. Sympathisch für mich ist auch die Tatsache, dass er vaterseits halb Schweizer ist.. :-)

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Yvo Wüest / Education Minds GmbH
Trainer Didaktische Reduktion
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· editiert

Trevor Noah, der übrigens für diese Tage in Zürich vor ausverkauften Rängen einen Auftritt geplant hatte, offeriert uns hier einen Crash-Kurs zur neueren Geschichte der USA.

In seinem Monolog erklärt er, warum die Proteste und Plünderungen die zu erwartende Reaktion einer Gesellschaft sind, die nach Jahrhunderten der Ungleichheit, Ungerechtigkeit und staatlich sanktionierter Morde, einen Siedepunkt erreichte.

Im Original heisst es in einem Schlüsselsatz: “If you felt unease watching that Target being looted, try to imagine how it must feel for black Americans when they watch themselves being looted every single day. Police in America are looting black bodies.”

Dies ist eine Sichtweise, die Trevor bereits seit Jahren auf eloquente Weise in seiner LateNightShow teilt. Und für die er in den USA neben Kritik aus dem Establishment viel Unterstützung und Sympathie von kritischen und engagierten Menschen erhält.

"How should a black person bring up their grievances?" und “What is the right way for black people to protest in America?” lauten für ihn die zentralen Fragen, die er privilegierte Weissen unter die Nase reibt. Und bisher noch nie eine schlüssige Antwort erhielt.

Siehe: https://twitter.com/sarcasticbree/s…90886?s=20

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Trevor Noah macht das ungeheuere Leid, die ungeheuere Not und das ungeheuere Unrecht unmittelbar erlebbar.
Ich spüre bei ihm statt Hass, unsagbare Trauer, der mitten ins Herz trifft.

Er sagt- dem Sinne nach- Gesellschaft sei im Grunde ein Vertrag,
den wir alle gegenseitig unterzeichnen.......wir einigen uns auf gemeinsame Regeln, gemeinsame Ideale und gemeinsame Praktiken, die uns als Gruppe definieren werden.

Doch :
"Dieser Vertrag ist nur so stark, wie er eben von den Menschen eingehalten wird".

Die Worte von Trevor Noah dürfen nicht ungehört verklingen.
Sie mahnen uns daran was Gesellschaft sein sollte. Nicht nur in den USA. Auch hier.

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Verleger
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· editiert

Ein klarsichtiges und beängstigend überzeugendes Statement von einem aus der Seite jener, die seit 400 Jahren als Dominosteine missbraucht werden. Was sich dazu zu lesen/schauen lohnt: "Fremder im Dorf" von James Baldwin (édition sacré) und der Film "I'm not your Negro" von Raoul Peck.

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Zu 8 min und 46 Sekunden
wie geht die Story von Ahmend Arbery? Vielleicht kann man sich die vorstellen und ihm für seinen Humor danken. Es geht ein Aufschrei um die Welt, den man hören soll. Doch wie lange hört man ihn bereits -
Man sollte unterscheiden zwischen der Rassendiskriminierung in Amerika, der gefährlichen Hass Politik vom Donald Trump, und der tatsächlichen Polizeigewalt in Amerika und vielleicht überall auf der Welt, Afro Amerikaner oder Menschen einfach per se grob zu behandeln.

Vor 13 Jahren hat man hier in der Schweiz freiwillig Änderungen in der Polizeiausbildung in verschiedenen Kantonen gemacht, auf Grund eines Falles mit lagebedingtem Erstickungstod.
Das Thema wurde monatelang in den Medien unter „lagebedingter Erstickungstod“ diskutiert. Darauf folgten obligatorische Vorsichtsmassnahmen in der Polizei Ausbildung, die künftig so praktiziert werden mussten. - Auch ging es darum, die Polis oder Cops, die uns ja helfen wollen, psychologisch zu schulen, wie man mit Menschen, die gefesselt in Bauchlage auf dem Boden liegen, umgehen muss.

  • Man darf dabei nicht vergessen, dass man mit auf dem Rücken gefesselten
    Händen bereits in normaler Bauchlage ohne allzu viel Druck nach 10 min
    ersticken kann, wenn man z.B. Asthma hat.

  • Diese Lage ist zu vermeiden, löst sie doch Todesängste bei dem „Opfer“ aus,
    wobei unglaubliche Kräfte frei gesetzt werden können. Das ist der einzige Grund
    der die Untätigkeit der anderen 3 Cops unter Umständen

  • erklären würde. Man wartet, dass der Kämpfende „still gestellt“ wird.

  • Doch man hörte ihn rufen, er bat um Hilfe und sie hätten sofort eingreifen müssen.

  • Es sollte niemand länger als 2 min auf dem Bauch liegen!

    Ich bezweifele, dass sogar in diesem Fall das „Knie“ des Cops Hämatome hinterlassen hat, die wirklich alarmierend wären, obwohl sie zum Tod führten. ( wie beim Strangulieren) In diesem Fall war die Schuld des Cops dank dem Video klar, doch oft sieht man hinterher gar nichts, was die „Gewalt“ bei der Festnahme beweisen könnte!
    Dass nun so viele Plünderungen geschehen, droht die Sache zu verderben. Wie könnten alle helfen (ausser Unterschriften sammeln) grundsätzliche Massnahmen zu ergreifen die als ein „Menschenrecht“ wirklich weiterführen können und überall verpflichtend sind.
    So wie das läuft, kommt es zum Schluss eher so raus, dass bei den Plünderungen noch viel mehr Menschen erschossen werden, von denen dann niemand mehr spricht und Donald Trump schimpft weiter....

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hier möchte ich noch einen Punkt ansprechen, der bisher, soweit ich es beim Querlesen gesehen hab, unbeleuchtet ist. ... Und nun erst die Vorrede: ich stimme der Deutung von Trevor Noah voll zu und sehe den Rassismus in beiden Ereignissen. Und stimme auch mit vielem überein, was hier in den Kommentaren gesagt wurde.

Aber: ich widerspreche dem Eindruck über Amy Cooper, der zwischen den Zeilen gemacht wird, nämlich: so als hätte sie aus einer Position der Stärke heraus gehandelt und es dem anderen, der Person of Color, gezeigt. Und ich schreibe dies, weil ich es für wichtig halte, genau hinzuschauen, was da geschehen ist. Auch dann, wenn in der Konsequenz, in der Anklage des Alltags-Rassismus in den USA, sich nichts ändert.

Ich basiere das Folgende auf dem R-Artikel, https://www.republik.ch/2020/06/02/…tet-worden, und dem verlinkten CNN-Artikel, https://edition.cnn.com/2020/05/26/…index.html; das Video oder sonstige Berichte kenne ich nicht.

Stutzig geworden bin ich bei den Formulierungen im CNN-Artikel:
"In the video, he is largely silent while she frantically tells police he is threatening her and her dog." (Zeile 11-12),
"she continues in an audibly distraught voice" (Zeile 69, die Zwischenüberschriften nicht mitgezählt) und
"The video ends with Christian Cooper saying "Thank You." " (Zeile 71)
Das "frantically" heißt laut leo.org: wie wahnsinnig, verzweifelt, extrem im Stress, extrem stressig
und das "distraught": verstört, bestürzt, verzweifelt, geistesabwesend, zerstreut, zutiefst unglücklich
Mir zeigt sich da eher eine Amy Cooper, die stark Angst hatte. Und in dem "Thank You" des Christian Cooper eher eine Person, die gut mit der Situation umgehen kann.

Wenn ich nun noch hinzunehme, dass sich Christian lt. CNN auf die Erfahrung bezieht, dass sich Hundehalter*innen daran stören, wenn Fremde ihre Hunde mit Leckerlis anlocken, und dass Amy den Christian als von hinter einem Busch hervorkommen sah, dann ergibt sich für mich eine eigenartige Verwebung mehrerer Geschichten:

  • für Amy die Geschichte: Frau geht allein mit Hund im Park spazieren, da kommt ein Mann hinter dem Busch hervor, nimmt Kontakt mit ihr auf, mit Kritik. Da ist ein Frau-Mann-Thema drin (Angst vor Gewalt, Überfall, Vergewaltigung). Und, da wir ja oft in Sekunden-Bruchteilen andere als Freund oder Feind einordnen, eine gute Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn als Feind einordnet.

  • bei Amy auch die Geschichte: sie versucht sich zu wehren und nutzt die Drohung mit der Polizei, einer Polizei, die sie, mit einiger Wahrscheinlichkeit zurecht, so wahrnimmt, dass sie eher die weiße Frau in Schutz nimmt und den schwarzen Mann beschuldigt. Dies ist ihr auch bewusst, v. a. laut Trevor Noah, der wiedergibt, was im CNN-Artikel nicht vorkommt: "Sie sagte: Oh, ich weiss. Ich weiss, dass Sie Angst davor haben, mit der Polizei zu interagieren. Weil es eine Schuld­vermutung für Sie gibt, weil Sie schwarz sind. Ich weiss das als weisse Frau, und ich kann das gegen Sie als Waffe einsetzen. Und ich weiss, dass, wenn es dann irgendwann darum geht, wer im Recht und wer im Unrecht war, Sie wahrscheinlich schon lange verloren haben."

  • bei Christian sehe ich die Geschichte: Einer will die Vögel beobachten und ist durch freilaufende Hunde gestört und verlangt, dass der Hund wie vorgeschrieben an die Leine genommen wird.

  • bei Christian auch die Geschichte: ein Farbiger erlebt den Rassismus in Gestalt der offen ausgesprochenen Ausnutzung der erwartbaren rassistischen Parteilichkeit der Polizei.

  • und bei Christian auch: dieser Farbige kann damit umgehen, wehrt sich durch Video-Dokumentation und kluge Gesprächsführung

  • offensichtlich, so weit sichtbar, kommt bei Christian die Mann-Frau-Geschichte nicht vor.

Amy, so nehme ich weiter wahr, erlebt also eine Bedrohung als Frau durch einen plötzlich auftauchenden Mann, kommt mit der Vögel-Hunde-Geschichte gar nicht recht in Kontakt, erlebt dann weitere Eskalationsschritte, die ich ein paar Zeilen weiter benennen werde, und wehrt sich unter bewusster Zuhilfenahme ihrer rassistischen Macht-Position.

Christian dagegen ist ganz in der Geschichte mit der Vögel-Beobachtung und Störung durch Hund, geht nicht in Beziehung zur Frau-Mann-Geschichte und geht mit der Rassismushaltigkeit der Reaktion der Frau um.

Als eskalierend erlebe ich die diffuse Drohung - und die Diffusheit dieser Drohung - durch Christian (lt CNN, Zeile 43-44, gemäß Christians Facebook-Post: "Look, if you're going to do what you want, I'm going to do what I want, but you're not going to like it." (Obacht, wenn Sie machen, was Sie wollen, dann mach ich was ich will, und das wird Ihnen nicht gefallen). Ich halte es für naheliegend, dass eine Frau, die Angst um sich hat und die Situation als bedrohlich erlebt, dies als deutliche Steigerung der Bedrohung erlebt. Kleiner Exkurs: der Autor, Trevor Noah, stellt die Szene ja in den Kontext der Streß-Erhöhung durch Corona. Möglicherweise gab es bei Amy einen erhöhten Grund-Streßlevel bis hin zur panischen Grundstimmung, schon bevor sie in den Park ging. Bei mir, Stephan, jedenfalls gabs sowas, das hab ich erst nachher klar entdeckt. Exkurs-Ende.

Die andere Eskalation ist m. E., dass Christian durch das Auspacken der Leckerlis Kontakt zu dem Hund aufnimmt, wissend, dass der einer anderen Person gehört. Es ist m. E. naheliegend, dass ein Hundehalter, eine Hundehalterin dies als übergriffig wahrnimmt. Immerhin beruft er sich auf eine Erfahrung, dass die Hundehalterinnen deutlich darauf reagieren: "He told CNN he keeps dog treats with him to get dog owners to put their dogs on leashes because, in his experience, dog owners hate when a stranger feeds their dog treats and immediately restrain their dogs afterward." (CNN, Zeile 47 ff.) (Er sagte CNN, er habe Leckerlis dabei, damit die Hundehalterinnen ihren Hund an die Leine nehmen, denn seiner Erfahrung nach mögen es Hundehalter*innen ganz und gar nicht, wenn ein Fremder ihrem Hund Leckerlis zu fressen gibt, und sofort zügeln sie dann ihren Hund.).

Insgesamt erlebe ich Amy als sich als Opfer wahrnehmend, überrumpelt und überfordert. Ich verweise auf die Beschreibung ihrer Stimmung in CNN (... verzweifelt, extrem im Stress, ... verstört, bestürzt, verzweifelt, geistesabwesend, zerstreut). Und Christian erlebe ich als souverän, in einer Situation, die er kennt, schon oft erlebt hat, zu der er als Vorstands-/Beirats-Mitglied der New-York-City-Vogelkunde-Gesellschaft (frei übersetzt) einen Bezug hat und für die er eine Strategie hat. Und in der Kommunikation erlebe ich Christian als sicher und klug führend.

Mir drängt sich sogar der Verdacht auf, das ist jetzt Spekulation, aber jedenfalls halte ich es für gut möglich, dass Christian, aus der wiederholten Erfahrung der freilaufende-Hunde-Geschichte und, das ist wahrscheinlich, auch dort immer wieder hineinverflochtener rassistisch gefärbter Reaktionen gegen ihn, auch darauf gut vorbereitet war, mit diesem Rassismus umzugehen. Womöglich, so mutmasse ich, hat er die Situation absichtlich dahin gelenkt oder jedenfalls laufen lassen, eine rassistisch gefärbte Drohung zu bekommen, um sie dokumentieren und ins Netz stellen zu können. Sein "Thank You" am Ende des Videos und die Entlassung der Amy aus ihrer beruflichen Stellung passen da ins Bild. So gesehen wäre Amy dem Christian in die Falle gegangen oder, etwas leichter formuliert, ihm ins Messer gelaufen.

Ich sympathisiere da eher mit Amy, der ich die Geschichte abnehme, sich von einem Mann aus hinter dem Busch kommend bedroht, danach noch mehr bedroht zu erleben, hilflos zum Hörer greifend, und ja: auch die Rassismus-bedingte Macht-Position als weiße Frau ausnutzend, die Polizei zu holen. Und sich bald drauf als vom Job gefeuert zu erleben. Ich glaube ihr auch, dass sie es so erlebt: "Amy Cooper told CNN that since the video was posted, her "entire life is being destroyed right now." " (CNN, Zeile 72 ff., gleich nach der Zwischenüberschrift "The aftermath") (Amy Cooper sagte CNN, dass seit der Veröffentlichung des Videos ihr "gesamtes Leben jetzt zerstört ist".)

Dass Amy der Job gekündigt wird, halte ich übrigens für überzogen und zeigt m. E. einen Rigorismus, der typisch für die Kultur der USA ist.

Wenn meine Unterstellung zutreffen sollte, Christian habe die Situation bewusst in diese Richtung gelenkt, um eine Situation von Alltags-Rassismus zu dokumentieren, zu veröffentlichen und anzuklagen, dann ist es durchaus legitim, dies zu tun, also dass er sich in dieser Weise gegen den Rassismus wehrt.

Nur, und das ist jetzt der Punkt, wo ich Trevor Noah widerspreche, und weswegen ich dies hier seziert habe, dann stellt sich die Verteilung von Opfer- und Täter*innen-Anteilen anders dar als in Noahs Text, etwa in Formulierungen wie: "Es zeigt, wie sie die Polizei wahrnimmt. Es zeigt, wie sie ihre Beziehung zur Polizei als weisse Frau wahrnimmt. Und es zeigt, wie sie das Verhältnis eines Schwarzen zur Polizei wahrnimmt und die Beziehung der Polizei zu ihm. Das hat diesen Moment so mächtig gemacht." oder ein paar Zeilen oberhalb: "Da ist also diese weisse Frau, die ganz genau wusste, wie sie die Macht ihres Weissseins nutzen konnte, um das Leben eines schwarzen Mannes zu bedrohen." Wiewohl diese Sätze dem Wortsinn nach stimmen, zeichnen sie doch das Bild einer starken Täterin. Dies lese ich jedenfalls heraus. Und mit diesem Bild zwischen den Zeilen gehe ich nicht mit.

Und jetzt kommt die Nachrede - ich weiß schon warum ich meine Analyse und Deutung zwischen Vor- und Nachrede einpacke - : an der Realität, Mächtigkeit und Ungerechtigkeit des Alltags-Rassismus ändert diese andere Wahrnehmung der Geschichte gar nichts. Wichtig war mir das genaue hinschauen, was da geschehen ist.

Auf einer allgemeineren Ebene haben Amy Cooper und Christian Cooper gemeinsam und in komplementären Rollen dazu beigetragen, dass in der US-Gesellschaft ein starker Impuls gegen den Rassismus zustandegekommen ist. Sie haben da sozusagen kooperiert. Und das passt dann auch zu ihrem Namen: Frau Cooper und Herr Cooper haben cooper-iert.

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Sie weisen auf einen wichtigen und interessanten Punkt hin: Es gibt tatsächlich in der Cooper-Geschichte nicht nur eine "Race"-, sondern auch eine Gender-Ebene, diese zwei Ebenen sind komplex verwoben (Opfer/Täter, Rolle/(Selbst)wahrnehmung, Handlungsmacht, Stärke/Schwäche, ...). Ich denke in diesem Fall ist die Ebene "Race" tatsächlich stärker und ich würde Noah in seiner Argumentation zustimmen. Dazu kann man einfach mal beispielhaft andenken wie die Situation hätte verlaufen können:

  • wenn man Christian mit einem weissen Mann ersetzt

  • wenn man Amy mit einem weissen Mann ersetzt

So wie sie argumentieren, sympathisieren sie eher mit Amy und zwar, wegen der - ungeahnten und heftigen - Folgen für sie selbst (Leben zerstört, Job verloren, Hund wurde ihr glaube ich vom Tierheim weggenommen). Ich finde aber, dass man die Handlung an sich und Amy als für ihre Handlungen Verantwortung Übernehmende ins Zentrum stellen muss. Amy hat mit ihrem Handeln Folgen für Christian bewusst beabsichtigt oder zumindest in Kauf genommen. Sie hat so gehandelt, weil sie wusste, dass sie selbst dabei aus doppelten (?) Gründen - Gender und "Race" - von der Polizei nichts zu befürchten hat, also aus der Position der Stärkeren.

Zwei Fragen stellen sich mir darüber hinaus:

Wie stark ist die Angst an sich, die Amy wohl gespürt, hat von Rassismus (von Vorstellungen über Afro-Amerikanische Männer als (Sexual)straftäter) geprägt? Ich beabsichtige mit dieser Frage nicht ihre Angst in Frage zu stellen oder zu negieren, sondern frage mich einfach grundsätzlich wie Angst (vor allem bei Frauen, bei Männern Angst um die Frauen) und Rassismus zusammenhängen.

Wieso sprechen Sie einem Afro-Amerikanischen Mann die Handlungsmacht ab eine Situation nicht ohnmächtig zu ertragen (müssen), sondern sie aktiv mitzugestalten? Ich finde es etwas krass, dass Sie ihm vielmehr sogar unterstellen, dass er die Situation extra (manipulativ) in diese Richtung gesteuert hat um die "Rassismus-Karte" zu spielen und für die Situation "für sich zu nutzen". Das wäre ein Totschlagargument für alle People of Color sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gewaltfrei gegen (selbst erlebten) Rassismus zu wehren.

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Danke für Ihre weiterführenden Überlegungen.

Zu "Wieso sprechen Sie einem Afro-Amerikanischen Mann die Handlungsmacht ab eine Situation nicht ohnmächtig zu ertragen (müssen), sondern sie aktiv mitzugestalten?" Das ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt, bin ich da geteilt. Vom Bauch her ist es mir zuwider, wenn ein Mensch einen anderen Menschen ins Messer rennen lässt (unten dazu mehr). Das hab ich wahrscheinlich zwischen die Zeilen geschrieben. Und Sie gelesen.

Aber mein Kopf hat mir dann noch gesagt, wenn es so sein sollte, wie ich es für möglich halte, dann wäre auch das erlaubt, dass sich Christian so gegen den Rassismus wehrt. Das hab ich dann geschrieben mit "Wenn meine Unterstellung zutreffen sollte, Christian habe die Situation bewusst in diese Richtung gelenkt, um eine Situation von Alltags-Rassismus zu dokumentieren, zu veröffentlichen und anzuklagen, dann ist es durchaus legitim, dies zu tun, also dass er sich in dieser Weise gegen den Rassismus wehrt. Nur, und das ist jetzt der Punkt, wo ich Trevor Noah widerspreche, und weswegen ich dies hier seziert habe, dann stellt sich die Verteilung von Opfer- und Täter*innen-Anteilen anders dar als in Noahs Text, ... "

Angenommen, Christian hat bewusst eskaliert, um eine rassistische Reaktion zu bekommen und sie zu filmen und durch Veröffentlichung anzuklagen. Dann hab ich da ein Bild von einem Menschen, der kaltblütig zusieht, wie sich die andere Person in was reinsteigert, heißläuft, sich selbst schadet. Von einem Menschen, der zusieht und nicht deeskaliert, Empathie zeigt o. ä., obwohl er es könnte. Und dieses Bild macht mir Angst. Solche Menschen sind mir immer etwas unheimlich. Es berührt wohl einen wunden Punkt bei mir selber.

Bei "Das wäre ein Totschlagargument ..." verstehe ich nicht, ob es sich auf "Wieso sprechen Sie einem Afro-Amerikanischen Mann die Handlungsmacht ab ..." bezieht oder die für möglich gehaltene absichtlich-manipulative Steuerung ("dass er die Situation extra (manipulativ) in diese Richtung gesteuert hat").

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S. P. mit allem Respekt Ihnen, Amy und der ganzen Situation gegenüber, meiner Meinung nach hat Amy Cooper kaum aus Angst/Panik vor einem Mann hysterisch reagiert, sondern aus Angst/Panik, das Falsche gamacht zu haben und dabei gefilmt worden zu sein. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich denke, Sie interpretieren das nicht korrekt, und das sage ich als Frau. In den USA landen auf diese Weise Menschen monatelang unschuldig im Gefängnis und verlieren im schlimmsten Fall Job, Haus, Kind, einfach alles. Dass nun Amy alles verloren hat, ist vielleicht eine logische Konsequemz. Das Video in meinem Link zeigt übrigens Christian Coopers Darstellung.
https://www.youtube.com/watch?v=b6sF8qivmEo
Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich eher ihm als ihr.
PS: Es war 9 Uhr morgens, er steht nicht nahe, er sieht ordentlich aus, er weist sie ruhig zurecht, eine Bedrohung ist nicht zu erkennen. Und, sie hat einen Hund, der, Leckerli hin oder her, im Zweifelsfall oder bei einer Bedrohung bestimmt zu ihr hält.

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ja das sind zwei paar Schuhe. Und bei beiden paar Schuhen scheint mir Amy eher aus innerer Not, eben Angst/Panik, zu handeln und Christian eher souveräner. Es wirkt auf mich, als ob er mehr Wahlfreiheit hatte. Was ich nicht beurteilen kann, ist, wieweit der CNN-Artikel schon eine bestimmte gefärbte Wahrnehmung hatte. Immerhin fällt auf, dass die eine Passage (wo Amy dem Christian ihre rassistisch begründete Überlegenheit vorhält) nur in Trevor Noahs Text vorkommt. Wie gesagt, hab ich mich auf den Republik- und den CNN-Artikel gestützt.

Sie schreiben noch: "Ich denke, Sie interpretieren das nicht korrekt, und das sage ich als Frau. In den USA landen auf diese Weise Menschen monatelang unschuldig im Gefängnis und verlieren im schlimmsten Fall Job, Haus, Kind, einfach alles." Ja, so ist das in den USA. Aber welchen Anspruch an mich oder meine Äußerungen hier leiten Sie davon ab? Ich frage dies, weil das "auf diese Weise" so klingt, als ob es mit meinen Worten zu tun habe.

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Nebst diesem Monolog von Trevor Noah und der Gedankengänge die er darin macht, war für mich 'A class divided' vor etlichen Jahren ein richtiger Augenöffner. Es gibt noch viele Interviews mehr zu sehen mit Jane Eliott in denen sie, diese kleine weisse Frau, so unglaublich pointiert den Finger auf das Problem Rassismus legt. Nur schon diese eine einfache Frage an ein grosses, mehrheitlich weisses Publikum: "Wer wie eine PoC behandelt werden will, soll bitte aufstehen". Niemand steht auf, alle bleiben sitzen. Es will tatsächlich niemand wie eine farbige Person behandelt werden und das sagt ALLES! Wir wissen alle genau, weshalb wir das nicht wollen. Amy Cooper wusste genau, was sie tat und weshalb sie das tun konnte. Wir alle wissen es.

https://www.youtube.com/watch?v=1mcCLm_LwpE

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Yvo Wüest / Education Minds GmbH
Trainer Didaktische Reduktion
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Jane Eliott lieferte wichtige Beiträge zur Frage, wie Rassismus überwunden werden kann. Alice Hasters, Journalistin, Podcasterin und Autorin des Buches „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen. Aber wissen sollten“ ergänzt diese Perspektive in ihrem erneut aufgelegten Beitrag im Tagesspiegel mit den Erfahrungen einer jungen Frau in Deutschland: https://www.tagesspiegel.de/gesells…4-all.html?

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sirius
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schöner text. mike peter starb übrigens auf ähnlich hässliche und tragische weise. in lausanne.

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Interessierter Leser🤓
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Einen wichtigen Teil habt ihr weggelassen: Die Story von Ahmaud Arbery.

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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War beim antworten verrutscht. Hier: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…0ebd062944

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P.S. es sind inzwischen 2 Millionen

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???
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Sehr schöne Gedanken zur Beziehung von Gewaltlosigkeit, Macht und Ohnmacht, Sieg und Niederlage.
Als Dank noch ein Kurzfilm (4:56)

=> https://youtu.be/wgSTIJWvh70

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Der braucht auch keinen Fahrschein mehr ^^

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Philippe Kramer
Vizepräsident Project R Genossenschaft
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Wow!

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Oliver Fuchs
Community @Republik.
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Merci für das Feedback. Habe ich weggelassen, weil Noah bei Cooper als "erstem Steinchen" angefangen hatte.

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Der Begriff "Gesellschaftsvertrag" für Amerika erscheint mir problematisch zu sein. ("Vertrag, den sie mit der Gesellschaft unterzeichnet haben, von dieser Gesellschaft nicht eingehalten wird", im Text). Die drei Grundpfeiler der US-Unabhängigkeitserklärung, resp. US-Verfassung sind "Freiheit, Menschenrecht (MR) und Streben nach Glück". Th. Jefferson (TJ) schrieb wesentliche Teile des Verfassungstextes und war 2. US-Präsident und verkörpert ein vieler Hinsicht bis heute Amerika.
Jefferson stammt ab von einer Siedlerfamilie (engl. colonialiste), also Besitzer von Plantagen (biens immeubles), wertlos ohne Arme, die nur Menschen haben; diese Menschen waren auch sein Besitz: "BIENS MEUBLES", SKLAVEN, veräusserbare Ware, vom Sklavenhandel geliefert. TJ verkörpert ebenso eindeutig die Freiheit wie er die Verletzung des Menschenrechts verkörpert.
Seine Freiheit bestand darin: 200 Sklaven zu besitzen, d.h. gewissen Menschen deren Menschsein abzusprechen und sie zu VERÄUSSERN (MR sagt "unveräusserlich). Sein Kriterium (er ist nicht verantwortlich für die Kriterien, aber für deren Übernahme) war die Oberfläche; dadurch, dass er mehrfacher Vater der mit seinem "bien meuble" Sally Hemings" gezeugten Kinder wurde, kannte er den Unterschied zwischen Oberfläche und den vielen anderen Organen und Funktionen des menschlichen Körpers. Er nahm sich die Freiheit, seine Sklavin auch für die Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse zu gebrauchen, gleichzeitig schloss er jede Mischung der Rassen als Gefahr für die Weissen aus: « La fusion des Blancs et des Noirs produit une dégradation à laquelle aucun amoureux de son pays, aucun amoureux de l'excellence du caractère humain, ne peut innocemment consentir». « I advance it, as a suspicion only, that the blacks whether originally distinct race, or made distinct by time and circumstances, are inferior to the whites in the endowments both of body and mind. »; 1821 erklärte er: "it is certain that the two races, equally free, cannot live in the same government" (dieses Zitat: S. 145 in: Hitlers amerikanisches Vorbild - Wie die USA die Rassengesetze der Nationalsozialisten inspirierten" James Q. Whitman, Beck, 2018).
Später und unter derselben Verfassung nahmen sich die weissen Siedler die Freiheit, den Kontinent von Ost nach West zu erobern und auch die Freiheit, den amerikanischen GENOZID an den Indianern durchzuführen, alles mit der Erklärung der "natürlichen und heiligen MR) in der Hand (was im Süden Amerikas die Bibel, war im Norden die amerikanische MR-Erklärung).
Im Testament soll Jefferson grosszügig die Freilassung Sallys besimmt haben: er nahm sich die FREIHEIT, diejenige frei zulassen, die laut seiner eigenhändig formulierten MR frei geboren ist. Und bis heute nehmen sich die Amerikaner die Freiheit, seinen Verzicht auf seinen illegalen Besitz eines "bien meuble" als Grossmut zu bewundern.
Und bis heute nimmt sich Amerika als Staat die Freiheit der NEGATION der drei Verbrechen gegen die Menschlichkeit: 1. das Verbrechen der Kolonisation, 2. das Verbrechen des Eingeborenen-Genozids und 3. des Sklavenmarktes und -Handels.
Mit den "minderen Rassen" der Indianer und Schwarzen gab es meines Erachtens NIE einen Gesellschaftsvertrag, wegen der weissen FREIHEIT, sie vom MR auszuschliessen bis morgen, d.h. bis die drei Verbrechen gegen die Menschheit gesühnt sein werden und dann die MR der Verfassung endlich respektiert sein werden.

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"Im Grunde ist doch die Gesellschaft ein Vertrag. Ein Vertrag, den wir alle gegenseitig unter­zeichnen. " Das teilt uns Trevor Noah zu Beginn mit. Doch mit wem oder was gehen wir nun diesen Vertrag ein? Noah spricht in der Folge davon, dass wir mit der Gesellschaft einen Vertrag eingehen... Hat Gesellschaft eine eigene Identität? Gehen wir Verträge mit Gruppen ein oder ist es doch so, dass wir mit jedem einzelnen Menschen in der Gruppe einen Vertrag eingehen? Kaufen wir auf dem Bürkliplatz unser Gemüse vom Markt oder gehen wir mit dem einzelnen Bauern oder Händler ein Geschäft ein?
Ich glaube nicht an eine Identität von Markt oder Gesellschaft - es ist (nur) die Summe ihrer Teilnehmer. Der Glaube daran wirkt wie der Versuch, eine Abkürzung legen zu wollen, die auf Gemeinsamkeiten einer Gruppe zielt, statt sich der Herausforderung zu stellen, mit jeder neuen Begegnung den Weg zum komplexen Individuum zu suchen. An dieser Stelle verweise ich gerne an Niklas Luhman und seine Gesellschaftstheorie, die mit den Mechanismen des Systems Gesellschaft sowie dem Prinzip der Autopoeisis auch für unsere Zeit treffende Beschreibungen bereit hält.
Wenn es uns dermassen stört, was mit George Floyd passiert ist, dann reicht es nicht Kommentare über strukturellen Rassimus in den USA oder in der Schweiz fallen zu lassen. Helden der Menschlichkeit wie Mandela und Gandhi (werden auf dieser Seite u.a. als Beispiele genannt) haben uns auf ihre Art den Weg gewiesen. Nicht weil sie fanden, dass die einen Gruppen gerade mehr Mitgefühl verdient hätten als andere, sondern weil sie allen Menschen mit der gleichen Hochachtung begegnet sind. Ich wünschte, ich wäre einfach so im Stande, die selbe Verantwortung zu übernehmen.

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James Baldwin wieder zu lesen wäre einmal mehr lohnende Lektüre. Und sehenswert der Dok-Film: "I Am Not Your Negro"(2017). ORF 2 (So. 7.6.2020, 23:05) oder anderswo.

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Man begreift meist nicht, dass es sich num die Krise der Männlichkeit seit der Übervölkerung des Planets geht: Die Männertradition hat ausgespielt und nun suchen sie andere Wege ihre Aggression los zu werden. USA verspielen ihre grösste Chance, sich durch Rassenvermischung zu verjüngen. Sie hängen zu sehr an Europa. Die Biologie siegt aber am Ende doch.

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