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Danke Michel Rebosura für diese sehr gut ausgewählten und zusammengefassten Ergänzungen zu einem eindrücklichen Artikel. Es ist sicher ganz wichtig, dass wir unsere individuellen Verhaltensweisen ändern, denn viele kleine Änderungen können grosse Auswirkungen haben. Entscheidend werden aber letztlich gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Änderungen sein. Hier sind die Zusammenhänge wirklich komplex. Um diese systemischen Zusammenhänge besser zu verstehen, sind die Hinweise auf Luhmann und besonders die Aufgliederung in die Felder Wirtschaft, Recht, Wissenschaft und Politik sehr hilfreich. Das grosse Problem ist in allen Bereichen, dass wir um langfristige und unbequeme Änderungen nicht herum kommen. Und die sind nun mal unpopulär, lassen sich schlecht verkaufen und bieten zwangsläufig Angriffsflächen. An diesen unvermeidbaren Schwachstellen toben sich die Populisten aus. Dazu kommt, dass sich die diffusen Ängste, welche durch die drohende Umweltkatastrophe ausgelöst werden, bestens eignen, um populistisch-rassistische Hetze gegenüber verschiedenster Menschengruppen anzuheizen, Nebenprobleme hochzuspielen und so von den wirklichen Problemen abzulenken.
Ich denke auch, dass eine gut informierte und gut vernetzte Zivilgesellschaft entscheidend ist, um einen konstanten politischen Druck auszuüben, der vielleicht doch die dringend notwendigen Änderungen im System bewirken kann.

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Das grosse Problem ist in allen Bereichen, dass wir um langfristige und unbequeme Änderungen nicht herum kommen.

Hätten Sie Lösungsansätze? Aus der Frage spricht die reine Neugier, denn gerne lerne ich weiter.

Was die Gefahr von Rechts anbelangt, denke ich, bedarf es neben der negativen Abwehr („Nie wieder!“) - so wenig wie möglich, so viel wie notwendig - vor allem einer positiven Alternative, um Ängste in Hoffnung zu verwandeln. Also eine linke Utopie oder ein Projekt wie der Green New Deal.

Denn nach der neoliberalen Revolution wurde das TINA-Prinzip derart mental wie strukturell eingeimpft, dass die lähmende Ohnmacht gegenüber dem schicksalshaften, da übermächtig erscheinenden Regime, sich in allerlei (regressiv kompensierenden) Re-souveränisierungs-Phänomenen ausagiert - gleichsam als Autoimmunerkrankung. Soziale (Protest-)Bewegungen gelten bei Luhmann denn auch als Immunsystem der Gesellschaft.

Mit Erich Fromm gesagt, geht es um die Frage, wie wir politisch-ökonomisch und psycho-sozial von einer „kranken Gesellschaft“ zu einer gesunden kommen.

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Ganz herzlichen Dank Michel Rebosura für Ihre immer sehr instruktiven und anregenden Gedanken und Beiträge!
Was die Lösungsansätze angeht, da bin ich natürlich auch immer am Suchen. Ich denke, dass eine neue Aufklärung (im Sinne von Michael Hampe) wirklich Not tut, indem wir durch Bildung und Information (im besten Sinne des Wortes) aus dem Gestrüpp der Meinungsbeliebigkeiten zu wissenschaftlichen Fakten und ethischen Grundwerten zurückfinden. Und es braucht ganz klar neue Lebens- und Gesellschaftsentwürfe, die Alternativen zu den von der Wirtschaft und der Finanzindustrie gesponserten Thinktanks bieten können. Ein erster Schritt dazu ist, dass man klar stellt, dass das neoliberale kapitalistische System nicht einfach Schicksal oder Naturgesetz, sondern Menschen gemacht ist.
Ganz konkret müssen wir uns einfach einmischen. Vielfältige Möglichkeiten stehen uns zum Glück zur Verfügung. Mit Protesten, besser noch mit Petitionen und Initiativen und all den anderen Möglichkeiten (wie zum Beispiel direktem Kontakt mit PolitikerInnen) können wir Alternativen andeuten und mögliche Wege zu einer etwas besseren und gerechteren Welt aufzeigen.
Die Suche nach einem persönlichen Sinn erfüllten Leben und das Engagement für eine gerechtere und ökologischere Gesellschaft schliessen sich nicht aus, sondern, meine ich, bedingen sich sogar.

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Bernhard Kegel fragt mit Tanja Busse:

Wie war das möglich? Wie konnte es so weit kommen? Wir wissen doch so viel. Wir wissen, was passiert und warum es passiert, und wir wissen in vielen Fällen schon lange, welche Gegen­massnahmen nötig wären. Nur – es geschieht nichts oder nicht in ausreichendem Masse.

Für das individuelle Handeln wurde diese Frage seit der antiken bis in die moderne Philosophie als Akrasia-Problem behandelt, dem Problem der Willensschwäche. Die allgemeine Frage lautet: Wie kann man wider besseres Wissen handeln? Also: Wie lässt sich nachvollziehen, dass eine Person eine Handlung ausführt, obwohl sie eine alternative Handlung für besser hält?

Bei Sokrates bzw. Platon ist es ein Problem des Wissens:

[W]er bei der Wahl der Lust und Unlust, das heißt des Guten und des Schlechten fehle, der fehle aus Mangel an Wissen (episteme).

Doch Tanja Busse konstatiert, dass wir ja über ausreichend Wissen verfügen würden. Wie lässt sich das erklären? Aristoteles gibt hier weitere Hinweise:

Denn falls wir Wissen haben und dennoch nicht anwenden, sehen wir, dass das Haben etwas ganz anderes wird, so dass man in solchen Fällen auf gewisse Weise Wissen hat und auch nicht hat, zum Beispiel bei Schlafenden, Wahnsinnigen oder Betrunkenen. [] Denn das Wissen muss mit dem Menschen verwachsen; das aber braucht Zeit. Man muss also annehmen, dass die Unbeherrschten sprechen, wie es die Schauspieler tun.

Sind wir also alles "Schlafende, Wahnsinnige oder Betrunkene"? Ziehen wir also wie Schlafwandler in die Katastrophe?

Die Irrationalität zeigt sich im Widerspruch zwischen Handeln und Urteil, der in uns u. U. ein schlechtes Gewissen erzeugt. Eine Unlust, die als kognitive Dissonanz beschrieben werden kann. Diese Spannung wird durch verschiedene Weisen der Dissonanzauflösung bzw. -reduktion zu entspannen versucht:

  • Ignorieren, Verdrängen, Vergessen

  • Wünsche, Absichten oder Einstellungen werden aufgegeben

  • Die physiologische Erregung wird gedämpft: Sport, Meditation, Drogen

  • Scheinlösungen, Illusionen und Ausreden

Was bräuchte es also, damit das Wissen mit den Menschen "verwachst"?

Doch auch der ernsthafte Versuch das Problem zu lösen, kann sich als illusorische Scheinlösung erweisen. Etwa der Konsumverzicht in Form moderner asketischer Lebensführung, wie Isolde Charim jüngst in der Taz schreibt.

[E]rstens: Konsumverzicht reicht nicht. Es gibt keine private Haftung fürs Klima. Die individuelle Askese kann bestenfalls Auslöser sein für das, was es jetzt braucht – große politische Lösungen (wie sie auch #fff fordern). Sie kann diese nicht ersetzen.
Zweitens aber kann die "Greta-Formel", die asketische Lebensführung, im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv sein. Denn sie bringt dem Einzelnen zu schnelle Befriedigung. Und das kann politisches Handeln verhindern oder zumindest reduzieren. Man errechnet seine Öko-Bilanz, man vermisst seinen ökologischen Fußabdruck und lehnt sich zurück. Askese erzeugt ein sattes Gefühl.
Es braucht bewusste Konsumenten. Keine Frage. Aber Konsum allein ist noch keine Lösung. Der Konsument ist keine Rettung – weder für sich noch fürs Klima. Er kann bestenfalls Druck erzeugen. Und das soll er auch. Aber um wirksam zu werden, muss dieser Druck ins Politische übersetzt werden. Von der "Greta-Formel" in den "Greta-Moment" sozusagen.

Nicht zuletzt deswegen lautet es auch nicht: Life Change, not Climate Change! Sondern: System Change, not Climate Change! - Doch was heisst das?

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Die Reduktion des Problems auf die individuelle Ebene reicht also nicht. Sie bedarf auch die Untersuchung der systemischen Ebene.

In dieser Hinsicht lohnt sich eine neue Lektüre von "Ökologische Kommunikation" (1986) des Systemtheoretikers Niklas Luhmann:

Die Fragestellung [...] war: Warum geschieht so wenig? Man muß doch zunächst einmal verstehen, weshalb wir so wenig von der Stelle kommen, weshalb das Waldsterben fortläuft, weshalb wir mit den Ressourcen so umgehen, daß wir sicher sein können, von dem einen oder anderen in fünfzig oder hundert Jahren nichts mehr zu haben. Diese Selbstläufigkeit der Gesellschaft muß verstanden werden. Sonst bleibt man bei bloßen Appellen oder wilden Protesten, die gar nicht zur Kenntnis nehmen, wie die Sache auf der anderen Seite – in der Ökonomie, der Politik, der Wissenschaft, in der Technik und so fort – aussieht. Die [...] praktische Intention des Buches war, zu sagen: Es ist nicht einfach böser Wille oder Eigensucht oder dergleichen. Sondern es gibt im Kommunikationssystem Eigengesetzlichkeiten, die wir in Rechnung stellen müssen, wenn wir irgendeine Art von ökologischer Politik haben wollen.

Seine Antwort auf die Leitfrage "Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?" ist ein pessimistisches "Nein, nur mangelhaft und bedingt". Aus folgenden Gründen:

  1. Ein Ereignis in der Umwelt ist erstmal nur ein physikalischer Input, ein störendes Rauschen im System, während die Gesellschaft weiterhin läuft wie bisher.

  2. Erst wenn der Input in Information übersetzt wird und durch die verschiedenen Teilsysteme kommuniziert wird, kann Resonanz hergestellt werden.

  3. Doch aufgrund der sozialen Ausdifferenzierung, können die jeweiligen Teilsysteme, den Input wie die Information nur selektiv und selbst-referentiell, nach je eigenen Codes begreifen.

  4. Dadurch entsteht das Problem von zu wenig Resonanz

  • Wirtschaft (zahlen/nicht-zahlen): Was keinen Preis hat, gibt es wirtschaftlich nicht. Und es gibt eine Diskrepanz der Zeithorizonte von Ökonomie und Ökologie: "Auch wenn z. B. fossile Brennstoffe rasch abnehmen, mag es 'jetzt noch nicht' rentabel sein, auf andere Energieträger umzustellen".

  • Recht (rechtmäßig/nicht-rechtmäßig): Während dem die Natur keine Masssstäbe und Normen liefern, wird Willkür ausgeschlossen. Ursachen sind oft indirekt und intransparent.

  • Wissenschaft (wahr/nicht-wahr): Durch das unendliches Auflösevermögen ergeben sich unendliche (Kombinations-)Möglichkeiten, so dass eine Selektion notwendig ist. Für andere Systeme ist es nicht einfach "besseres" Wissen, sondern nur "anderes" Wissen, ja blosse "Theorie".

  • Politik (Macht/Nicht-Macht): Sie ist nicht mehr das zentrale Steuerungssystem, sondern ein Teilsystem unter anderen. In diesem geht es lediglich um die Besetzung/Nicht-Besetzung amtlicher Positionen. Auch hier gibt es die Diskrepanz der Zeithorizonte: zwischen kurzer Wahlperiode und Langfristigkeit ökologischer Prozesse. Niemand will deshalb mit immensen Kosten und Restriktionen in den Wahlkampf. Eine weitere Diskrepanz stellt die territoriale Begrenztheit dar.

Doch im Inneren der Gesellschaft kann es - vielleicht gerade durch ein Zuwenig an Resonanz - auch zu einer Überreaktion kommen durch ein Zuviel an Resonanz - durch die Angst. Diese führe zu einem neuen Stil von Moral. "Was Angst mindert, ist gut. Angst hat immer recht":

Angst kann rechtlich nicht reguliert werden und wissenschaftlich nicht widerlegt werden. Versuche, die komplizierte Struktur von Risiko und Sicherheitsproblemen unter wissenschaftlicher Verantwortung aufzuklären, liefern der Angst nur neue Nahrung. Man braucht auch keine Angst mehr zu haben, Angst zu zeigen. Angst widersteht jeder Kritik.

Dies wird durch (politische) Rhetorik benutzt:

Diese Rhetorik übernimmt die Aufgabe, Angst (die sich ja nicht von selbst versteht) erst einmal durchzusetzen. Aus diesem Grund muß sie selektiv vorgehen.

Doch da Angst immer "handlungsfern" sei, führe sie bei jedem beliebigen Thema zu kurzgegriffenen Moralisierungen. Dies wiederum wirke "polemogen" aus, d. h. sie erzeugen und steigern Konflikte.

Angstinduzierte Konflikte wie auch kognitive Dissonanz bewirken letztlich, dass wir unser "Living in Denial" (Norgaard) pflegen.

Trotz aller berechtiger Kritik an Luhmann: Wichtig bleibt die systemische Perspektive und die dahingehende Frage: Wie müssten die Funktionär*innen in den jeweiligen Teilsystemen - auf Druck einer entschlossenen Zivilgesellschaft und als Mitglied dieser - ihr Teilsystem umcodieren und mit den anderen "strukturell koppeln", so, dass das System als Ganzes hinreichend geändert, ja transformiert wird?

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Danke Michel für all diese Inputs, für die verschiedenen Ansichten von Philosophen und Denkern! Ich schätze das sehr.
Du stellst am Schluss die Frage:

Wie müssten die Funktionär*innen in den jeweiligen Teilsystemen - auf Druck einer entschlossenen Zivilgesellschaft und als Mitglied dieser - ihr Teilsystem umcodieren und mit den anderen "strukturell koppeln", so, dass das System als Ganzes hinreichend geändert, ja transformiert wird?

Müssten wir nicht schon vorher ansetzen? Wie gelingt es, eine entschlossene Zivilgesellschaft zu haben, die den grossen Druck aufbauen kann, der nötig ist, um die Funktionär*innen zum Handeln zu bringen? Wie auch im Artikel erwähnt, viele geben sich zufrieden mit "bizeli weniger Fleisch" und "einmal das Velo anstatt das Auto". Was ja auch schon wirklich etwas wert ist! - Aber es bei diesen Aktionen belassen, und sich zurückzulehnen, reicht nicht. Wie überzeugt man die Zivilgesellschaft, gemeinsam einen Schritt weiter zu gehen?

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Sehr interessant. „Das Wissen muss mit dem Menschen verwachsen“ - wo steht das bei Aristoteles?

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Liebe Sieglinde Geisel, Sie finden die Stelle in Aristoteles' Nikomachischer Ethik und zwar auf Seite 1147a nach der üblichen Bekker-Zählung.

Das altgriechische Wort dazu ist συμφυῆναι (von syn-physis, für Zusammen-wachsen, Verwachsen, Vereinen).

Spannend ist, dass der Ausdruck in der englischen Überstzung von H. Rackham (1934) mit become part of the tissue of the mind übersetzt worden ist. Eine Metapher zwar, deren Konnotation aber m. E. eine szientistische oder psychologistisch-neurozentrische Engführung darstellt. Geht es doch hier sozusagen um den den "ganzen Menschen".

Das Problem nämlich ist die fehlende Einheit zwischen episteme (Wissen) und ethos (Charakter, Sinnesart, Brauch, Sitte, Gewohnheit).

Das "Verwachsen" bedarf eben der Zeit und der Übung. Erst dann erlangt man die Tugend der Klugheit (phronesis), mit der man befähigt wird auch situativ entgegen widerstrebender Leidenschaften oder äusserer Umstände "richtig" zu handeln. Es ist also ein Prozess, der jedoch nicht irreversibel ist.

Übung (askesis) kann auch Teil sein der Sozialisierung, die Pierre Bourdieu sowie Norbert Elias als Habitualisierung (lat. habitus, Gebaren, Gehaben, Gewohnheit) beschrieben. Und die sozusagen das eingefleischte "Haben des Wissens" bewerkstelligt.

Übung kann aber auch i. S. d. Selbst-Kultivierung oder intentional community subversiv als individueller oder kollektiver Prozess der De-habitualisierung und Re-habitualisierung genutzt werden. Entgegen alter Gewohnheiten und tradierter Strukturen - Schwierig, aber nicht unmöglich!

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'Es gibt keine Maikäfer mehr', sang Reinhard Mey 1974. Auf dem Land aufgewachsen, wusste ich damals nicht, was er meint, dachte, er besinge ein Phänomen der Städte. Heute andernorts, aber immer noch in ländlichen Verhältnissen wohnend, weiss ich es: es gibt keine Maikäfer mehr. Als ich heuer ein einzelnes Exemplar fand, freute ich mich sehr.

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Paradox ist ja, dass im urbanen Raum die Biodiversität eher zugenommen hat. Jedenfalls erlebe ich das hier in Basel und Umgebung im Vergleich zu meiner Kindheit genau umgekehrt. Ich treffe hier auf Insekten und Vogelarten, die es vor 40 Jahren so nicht gab in der Gegend. Flachdachbegrünungen, Bachrenaturierungen, viel Bio in Gärten etc. hat geholfen. Ist natürlich ein schwacher Trost, wenn man das Ganze sieht, macht aber doch auch Hoffnung, dass es eigentlich möglich wäre.

Mir kam natürlich Franz Hohler in den Sinn:
https://m.srf.ch/sendungen/hoerbueh…tuntergang

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Die hochintellektuelle Debatte - mit all den Hinweisen auf Literatur, für welche wohl nicht nur ich schlicht die Zeit - oder, so habe ich soeben gelernt, vielmehr die Ruhe - momentan und schon länger nicht aufbringen kann, viele von uns wohl nicht können, ist hochspannend. - Meine väterliche, praktische Seite jedoch ist bei dieser ewig wiederkehrenden Angst hängengeblieben.
ANGST, ANGST, ANGST, ANGST, Ängste ... ernstnehmen und so.
— Dazu zig Gedanken gleichzeitig, ich fange mal irgendwo an (und verschiebe den Rest auf später irgendwann):

München, November 2017: Yes, we’re [was genau, ist hier nicht das zentrale daran] - get used to it!!

Wir sind [dies oder das] - gewöhnt euch dran!!

Habs mir - bisher, wie immer nicht durchgehend erfolgreich, aber doch zunehmend so - zum Vorbild genommen.

Abgewandelt: Life’s scary; get used to it !! I’m scared, you’re scared, we’re all scared, get used to it !!
Und let’s wirklich get used to it !

I scream, you scream, we all scream - und eben nicht immer nur for icecream (wie im Original ja auch schon nicht wirklich).

Leben ist gefährlich, Leben ängstigt uns zu Tode (irgendwann siegt die Angst, falls wir sie nicht vorher in den Griff bekommen haben, dann):
gewöhnen wir uns dran!!

Anstatt jeden Missbrauch, jeden Hass, jede Ablehnung anderer Menschen (oder letztlich vielleicht die Ablehnung unserer eigenen zu wenig gelebten Seiten), mit ANGST zu über-schreiben (über-schreiben im doppelten Wortsinn).

Angst beginnt im Kopf - Mut auch ! (Schon mal zitiert.)

Ein gängiger Slogan für Frauen-and-everyone-beyond-Selbstverteidigungskurse - oder neuer, genauer: Selfempowerment-Kurse, Judo, Wen-do und anderes mehr.

Es geht uns alle an: auch unser aller Angst vor dieser so oft zitierten ANGST - gehen wir doch mit dem Setzieren dieser sogenannten Angst beispielsweise mal dagegen vor - anstatt diesen Deckbegriff für alles mögliche andere selber immer neu zu zitieren (und zu fürchten dabei). Rechts“populismus“, eigentlich -extremismus, speist sich auch aus unserer Furcht vor dieser ständig zitierten ANGST.
Im übrigen kommt Angst schlicht von ENG; noch mehr geistige Enge wird den Teufel folglich nur mit dem Beelzebub ergänzen noch (austreiben geht sowieso nicht mehr) und rein gar nichts verbessern. Gegen „Volks-Ängste“ hilft also nur Erweiterung; Zurechtrücken von Begriffen; und zwar, wo immer sie verbogen daherkommen; und genau so OFT sie eben verbogen daherkommen; wer an Bildung nicht mehr glaubt, wird auch die beste Bildung nur noch als Lüge abtun. So verdreht, so häufig momentan grad! (Die IT-Szene ist offenbar besonders anfällig für diesen Selbstbetrug bezüglich Bildung).

Früher waren es „wilde Tiere“, ironischerweise auch Insekten, Naturkatastrophen, oder auch göttliche Rache, die gefürchtet wurden, die Angst auslösend waren; heute sind wir Menschen selber das vielleicht Furchterregendste auf diesem Planeten. — So: Let’s get the heck used to it! — Um dann dagegen angehen zu können.
So wie im Eingangs zitierten Fall gegen die Enge in unseren Köpfen, unserer Stock-whatever-Bild-Datenbank - habe auch meine erweitert damals.

So gesehen könnten wir den hier besprochenen Titel auch andersrum drehen:
Es begann mit uns Menschen (keine andere Spezies - bisher, solange die Menschengemachten noch deutlich in der Minderheit sind, jedenfalls - metzelt die eigene Spezies derart wild und masslos und ohne direkte Not, wie wir das tun) — Es begann mit uns Menschen, jetzt hat’s auch die Tierwelt bereis erfasst, es wird enden mit - mit was genau? Mit unserem eigenen Untergang; genau; der klassische Bumerang; es sei denn, wir würden unsere Grund-Haltung dem Leben selbst gegenüber endlich besser aufstellen können.
Im Anfang sind immer die Gedanken (noch vor dem Wort) - und diese sind wenigstens teilweise momentan grad noch frei. {Solange nicht an jeder Strassenecke auch Gehirnscanner, Gedankenlese-Computer also, aufgehängt sind (die sind bereits in Entwicklung; wie lange nur für medizinische Zwecke, wird sich weisen; lustiger wird es nicht unbedingt werden damit).}

Hiermit gebe ich zurück an die intellektuelle Debatte, die nach dem Setzieren oder auch Kompostieren dieser übermächtigen ANGST dann wieder ansetzen mag.

[Apropos: Würde ich meinen Ängsten - vor Ablehnung, Hass und Spott, zum Beispiel; ist alles nicht weniger geworden, seit ich mit allerart Schreiben (und Publizierbuttons abzuschliessen) begonnen habe - nachgeben, ich dürfte nicht einen einzigen meiner Texte mehr publizieren; — andererseits schlägt mir dafür ab und zu wer

  • nach ein paar
    ma questa è matta !!
    Handzeichen -
    aus heiterem Himmel im Zug, in der Bahn:
    allora: un caffé; - e una birra per il cane?
    (der eigentlich eine sie war)
    als Verpflegung vor, ganz trocken - und wenigstens meine Welt ist für kurze Zeit wieder etwas froher und lebendiger, fast ein wenig gerettet wieder.
    Und die Ängste einen Moment länger gebannt.]

    Oder, um ein anderes - schon mal aufgeführtes -Zitat abzuwandeln noch:

    Manchmal tut etwas MUT einfach gut :)
    Toi toi toi uns allen.

    E Buonanotte!

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Derweil wir uns Musse gönnen und Ruhe suchen, um unsere zivilisationsbedingt gebeutelten Körper, Seelen und Geist einigermassen funktionstüchtig zu halten - auch um allenthalben aufkommenden Bedrohungen und Ängsten mit grösstmöglicher Nüchternheit zu begegnen, haben Insekten, Bienen und bspw. Gänse keine solchermassen „geschultes“ Regulationsvermögen zur Arterhaltung und keine „Yoga-Lobby“: es scheint, dass diese tierischen Wesen nicht ausschliesslich wegen mangelnder Biodiversität leiden und aussterben; nicht zum ersten Mal lese ich, dass die Zunahme elektromagnetischer Strahlung dazu beitragen: Aufruf „Stopp 5G on Earth“
Gerne tät ich dazu einen Artikel in der Republik lesen, der mir erklärt, wie ich das „Wissen“ in meinen Alltag integrieren soll. Denn es raubt mir ab und an die Gelassenheit, solchen Bedrohungsszenarien vernünftig, nüchtern, handelnd zu widerstehen.

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Theologe
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Solch überwältigende Probleme erfordern ganzheitliches Engagement aller Menschen. Dazu gehört, dass einerseits autoritäre Strukturen aufgebrochen werden und jeder und jede bestmöglich nach Talenten und Verantwortungskapazität walten kann. Die Köpfe werden nur frei für Zukünftiges und Nachhaltigkeit, wenn sie sich nicht ums Existentielle sorgen müssen. Also her mit dem bedingungslosen Grundeinkommen für alle, am besten weltweit. Und dann brauchen wir die PR-Leute der SVP, um alles in kognitiv und emotional verständliche Kurzform zu bringen.

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Allerdings können wir da auch alle im eigenen Umfeld schon mal viel tun.
Im Bereich Lichtverschutzung sowieso (s. unten) oder auch mit Mission B:

Ein bestimmt stark mit entscheidender Negativfaktor: die Lichtverschmutzung. Und dies, obschon gerade diese am leichtesten zu vermeiden wäre. — Licht abschirmen ist so ungefähr die einfachst mögliche aller notwendigen Verbesserungen.
—> Nur senkrecht nach unten leuchten und Abschirmung nach oben und rund um die Leuchtquelle rum, dann noch auf maximal 4-5 Lux (Messung am Boden) dimmen; fertig.
— Und schon wäre wenigstens der Erholfaktor dunkler Nachthimmel wiederhergestellt.
Es bräuchte einzig die klare Verordnung hierfür.
Und eben wieder uns einzelne alle auch.
Und Firmen, die ausschliesslich nur noch solche Leuchten herstellen würden - elegant gestaltet, übrigens gerade auch bei Solarleuchten ist guter konsequenter Blendschutz entscheidend! - ein immenser Zukunftsmarkt ...

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