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Ein Faktor in dieser Auslegeordnung fehlt mir. Welchen Einfluss hat dieser Krieg auf die USA? Bisher haben nur die USA schnell und unkompliziert Waffen geliefert, welche diesen Namen auch verdienen. Ausserdem waren es die USA, welche die ukrainische Armee, nach 2014, auf diesen Krieg vorbereitet haben, was für mich überraschend effizient gelungen ist.
Was Europa getan hat, ist wohl militärisch vernachlässigbar und nur symbolischer Natur. Es erinnert stark an die Leute, welche nach einem Hausbrand in der Nachbarschaft, ihren alten Gerümpel spenden, in der Hoffnung bei der Entsorgung auch noch einen grosszügigen Eindruck zu hinterlassen.
Was aber, wenn die Midterms den Evangelikalen einen Aufschwung und wieder mehr Macht im Parlament bescheren? Sie stehen putin bedrohlich nahe, und sind der Ukraine, seit Bidens Wahl, eher feindlich gestimmt.
Wenn die Unterstützung aus den USA ausbleibt, wird die Ukraine diesen Krieg verlieren.
Sollte Trump noch mal gewinnen, wird sich Europa wohl selber mit der permanenten russischen Bedrohung auseinandersetzen müssen, welche sich selbst nach einer erfolgreichen ukrainischen Verteidigung ja nicht in Luft auflöst, sondern weiter auf allen Kanälen die Demokratien bedrängen wird.
Die ganze Sache läuft auf einen Durchhaltekonflikt zwischen den autoritären Diktaturen und den demokratisch organisierten Ländern heraus.
Ein entschlossenes Eingreifen, zugunsten der Ukraine, könnte diesen Konflikt schnell für die westliche Demokratie entscheiden.
Aber wie im Kampf gegen die zunehmende Macht der internationalen Konzerne und gegen den Klimawandel, scheinen die Demokratien sich lieber Wunschträumen hinzugeben, als entschlossen zu agieren.
In diesem Krieg geht es nicht nur um das Staatsgebiet der Ukraine.
Russland will die friedlichen Staaten Europas schwächen und die Friedensordnung zerstören, in der Staaten die Grenzen ihrer Nachbarn akzeptieren.
Für den Kleptokraten ist jedes Nachbarland, das in Demokratie und Wohlstand lebt, eine Bedrohung. Denn das gibt dem russischen Volk eine Vergleichsmöglichkeit, wie es ihm in einer Demokratie gehen könnte.
Wir können heilfroh sein, dass die ukrainische Armee hoch motiviert kämpft - sonst müssten es später die Armeen von Estland, Lettland oder Litauen tun.
Realistische Einschätzungen zum Krieg liefern Ulrich Speck, Anders Åslund und Michael McFaul (ehemaliger US-Botschafter in Russland).
Das ist keine Analyse, sondern ein Pamphlet, mit der Botschaft: haltet die Ukraine so lange wie möglich im Krieg. Die Aussagen sind blosse unrealistische Behauptungen. Dass die Republik (auch) bei diesem Thema kleinen höheren Anspruch hat, ist deprimierend.
Die Analyse passt Ihnen nicht, deshalb ist es ein Pamphlet, klar!
Ich habe nicht eine einzige 'unrealistische Behauptung' entdecken können, welche meinen Sie? Und haben sie die bisherige Berichterstattung der Republik zum Krieg, aus sehr unterschiedlichen Perspektiven verpasst?
Unrealistische Behauptungen - ich zähle mal auf:
Dass offensichtlich sein soll, dass Putin, nachdem er die Eroberung der Ukraine als Ganzes abgeblasen hat und nur noch ein begrenztes Kriegsziel verfolgt, sofort die Restaurierung der Sowjetunion und des Warschauer Pakt realisieren wird, sobald er mit Ach und Krach das begrenzte erreicht hat
Dass die militärische Verdrängung der Russen aus Krim, Donbass etc. für die Ukraine militärisch machbar sei
Dass in den russophilen Regionen Krim, Donbass und Lugansk die mehrheitlich russischsprachige Bevölkerung sich mit einem Guerillakrieg gegen Russland erheben würde
Dass Russland nach wohl 5 Jahren Sanktionen jetzt doch in absehbarer Zeit unter den Sanktionen zusammenbrechen würde.
Und nein: unterschiedliche Perspektiven gab's bei der Republik bei der Berichterstattung zur Ukraine bisher nicht.
Nach Durchsicht der Kommentare habe ich den Eindruck, die Provokation der Analyse von Freedman liegt darin, dass er sachlich und nüchtern aufzeigt, dass es zwar verschiedene denkbare (das ist keine Aussage über die Wahrscheinlichkeit) Szenarien für den Fortgang des Krieges gibt, aber zum momentanen Zeitpunkt schlicht keine Lösung; schon gar keine schnelle, schöne oder einfache, Lösung. Das Auszuhalten ist schwierig, denn wir alle hätten wohl gerne eine Lösung, die auch noch gerecht ist.
Es ist dann wohl umso schwieriger auszuhalten, je näher ich dem Krieg aufgrund von verwandtschaftlichen, freundschaftlichen oder vielleicht beruflichen/ehrenamtlichen Beziehungen oder auch einfach aus persönlicher Besorgnis bin.
Recht zu Beginn schrieb ich in einem Kommentar zum Krieg mal, dass ich Respekt vor allen habe, die genügend Wissen über die Geschichte der betreffenden Gebiete haben, um hier Diskussionen zu führen, denn mir fehlt dieses Wissen schlicht und ergreifend. Im Moment habe ich den Eindruck, dass die Diskussion (sogar hier) immer plakativer wird.
Ich hatte denselben Eindruck wie Sie, bezüglich der Qualität der Beiträge und der Diskussion (auch im Hinblick auf meine eigenen, nicht über alle Zweifel erhabenen Kommentare schäm :-)). Ich fürchte, die guten, informativen Beiträge sind alle längst geschrieben und stehen unter einem der früheren Republikartikel zum Krieg.
An alle die sagen Ukraine soll etwas aufgeben sage ich :
-Wer bist du um zu sagen, dass ich mein Zuhause aufgeben soll? Schenk dein Haus dem Putin falls es dir so gefällt Zuhause zu schenken
-Die Leute haben aus der Geschichte nichts gelernt . Die Diktatoren mit Geschenken zu überschütten geht nicht.
Also werden wir kämpfen bis zum Sieg. Bis die letzte Person Waffen halten kann.
Ja. EU und NATO Länder müssen bezahlen für ihre Dummheit weil sie seit 2014 schlecht gehandelt haben und die Lage total falsch eingeschätzt haben. Jeder Fehler hat den Preis was sie jetzt bezahlen müssen und werden.
Wollen die keine Undankbaren und frechen Geflüchteten? - Gibt und MLRS und Flugzeuge
Wollen die kein Welthunger? -Gibt und MLRS und Flugzeuge
kein Genozid und Massenmord? -Gibt MLRS und Flugzeuge.
🤷♀️
Meine Prognose -2-3 Jahre Krieg bis unserem Sieg.
Ihre Prognose in Ehren. Meine ist: die Russen graben sich ein und geben sich mit dem Status mehr oder weniger zufrieden.
Der Westen wird sich auch weiterhin weigern, moderne Angriffswaffen zu liefern, die aber notwendig sind, um gegen die überlegenen russischen Reserven aus Sowejtzeiten dauerhaft erfolgreich zu sein.
Aktuell - und das ist an vielen vorbeigegangen - ist die ukrainische Erfolgsrate in den Keller gesunken. Was logisch erklärbar ist.
In den ersten Wochen haben die Russen in breitgestreuten, schlecht koordinierten, defacto unabgesicherten Verbänden agiert, was es der Ukraine leicht gemacht hat, rund um Kiew aber auch nördlich von Charkov den Russen sehr schmerzhafte Verluste zuzufügen.
Die Situation im Donbass aber auch Kherson/Zaporozhja ist eine komplett andere.
Die Russen agieren dort wesentlich kompakter, können ihre Waffensysteme deutlich effektiver hinter den eigenen Linien einsetzen, setzen zur Absicherung Flugabwehrsysteme (gegen Drohnen/Flugzeuge/Hubschrauber) ein. Die Ukraine hat dem wenig entgegen zu setzen. Entsprechend verzeichnet Russland zwar langsame, aber doch schmerzhafte Geländegewinne.
Zur Politik der letzten 8 Jahre:
Ihr Frust in allen Ehren. Dank der NATO hatte die Ukraine überhaupt die Chance, eine schlagkräftige Armee aufzubauen. Der Friedensvertrag damals war nicht dumm, sondern klug. Sonst würden sie jetzt als Russin und nicht Ukrainerin schreiben.
Für Mariupol kam der Vertrag von Minsk quasi in letzter Sekunde. Sonst wäre die Stadt schon 2014 Teil der DNR geworden...
...die eigentliche Dummheit begeht die Ukraine seit spätestens 2004. Anstatt sich zu einer echten Demokratie, einem echten Rechtstaat zu entwickeln - seit 2001 bekommt sie dabei Unterstützung der EU! - ist sie in Wirklichkeit kaum vorangekommen.
...Putin hat 2014 ein Zerwürfnis innerhalb der Ukraine genutzt, um seine Politik umzusetzen. Ich wage die nicht allzu gewagte Prognose: hätte sich die Ukraine seit 2004 unter den "orangenen Helden" so entwickelt, wie zB die baltischen Staaten, wäre
die Revolution 2014 nie nötig gewesen
hätte Putin nie einen Hebel bekommen, um in der Ukraine Unfrieden zu stiften.
Für den katastrophalen Zustand der Ukraine ist damit nur ein einziges Land verantwortlich: die Ukraine selbst!
Etwas mehr Selbtkritik würde ihnen und extrem vielen Ukrainern sehr zu Gesicht stehen.
Für den katastrophalen Zustand der Ukraine ist damit nur ein einziges Land verantwortlich: die Ukraine selbst!
Wenn sie auf der Strasse überfallen werden, und der Angreifer alles von ihnen verlangt, was sie besitzen, sie sich weigern, und dann grün und blau geschlagen werden, sind sie ganz allein verantwortlich. Und es würde ihnen gut anstehen, jetzt ein Bischen Selbstkritik zu üben statt andere Personen bei der Abwehr des Angreifers um Hilfe zu bitten.
Echt jetzt?
"Sonst wäre die Stadt schon 2014 Teil der DNR geworden" Offenbar nutzen sie die "offizielle" Abkürzung für die Volksrepublik Donezk. Heisst das, dass sie deren Status anerkennen?
"Für den katastrophalen Zustand der Ukraine ist damit nur ein einziges Land verantwortlich: die Ukraine selbst!" Nach dem Zarenreich und der Sowjetunion hatte Russland ständig seine Hände in der Ukraine im Spiel. Es kann nicht loslassen, das ist das Problem. Das führte schliesslich zum Krieg.
Der UNO-Generalsekretär, der Papst und afrikanische Politiker halten dafür, einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen. Nur so lassen sich die riesigen weltweiten Verwerfungen durch den Krieg noch einschränken. Der Hunger und die Armut in vielen Teilen der Welt steigen unter anderem wegen dem Krieg in der Ukraine weiter. Waffen werden innert 48 Stunden an die Front geliefert. Nahrungsmittel für Verhungernde in Somalia oder Afghanistan kommen kaum an. Ein Promille der gegenwärtigen weltweiten Rüstungsausgaben würde reichen, um den Hunger weltweit zu besiegen und die medizinische Grundversorgung aller zu gewährleisten.
Diese unterlassenen Hilfeleistungen fordern jetzt schon Millionen von Opfern und werden wenig thematisiert und gehandelt wird kaum.
By the way in ihrem Kommentar steht nicht welches Land die Häfen und das gesamte Schwarze Meer für die zivile Schifffahrt und somit Transport der Getreide aus der Ukraine blockiert hat.
Bisschen Nachhilfe - Russland blockiert das Schwarze Meer mit Kriegsschiffen und Seeminen. Surprise surprise.
Wenn Ukraine die Hafen deblockieren kann mit genug Abwehrraketten und die Schifffahrt wiederhergestellt wird wie vor dem Krieg kann man Getreide wie vorher über den See liefern. Aktuell sind die Häfen durch Russland blockiert. Für die Deblokade braucht man entsprechende Ausrüstung.
So einfach ist es nicht.
Der Ukraine fehlen für das Entmienen die notwendigen Spezialisten. Russland wird - mit Ausnahme der Türken - keinem Land, das es sanktioniert hat, erlauben, das Gebiet zu überwachen. Das widerum hat die Ukraine abgelehnt.
Rein rechtlich dürfen nur Anrainerstaaten des Mittelmeers mit ihren Schiffen "dauerhaft" sich im Schwarzen Meer aufhalten. Georgien, Bulgarien und Rumänien - die einzigen Alternativen - haben keine nennenswerten Flotten geschweige denn notwendiges Wissen.
Dazu wird die Ukraine die Häfen ganz sicher nicht entminen, wenn es keine Garantie hat, dass die Russen das Tor nicht zum Einfall nutzen. Was - realistisch betrachtet - nur dann der Fall ist, wenn die Russen ihre Flotte aus der Region abziehen. Während des Krieges. Sehr wahrscheinlich.
Ergo stellt die Ukraine - verständlicherweise - ihr Interesse über das der Getreideimporteure.
Sorry, die ganze Diskussion ist scheinheilig. So lange die Bedrohung für Odessa real bleibt, wird die Ukraine nicht im Traum daran denken, ihren Hafen zu entminen.
Und das wird sie, so lange der Krieg nicht beendet ist...
Ich kann nur zustimmend von dieser Analyse Kenntnis nehmen. Solange Putin lebt, wird sich an seiner Absicht, das ukrainische Volk auszulöschen, nichts ändern. Das war ja schon bei Hitler so. Erst als er sich eindeutig übernommen hatte und vernichtend geschlagen wurde, endete der 2. Weltkrieg. Aber ob Russland je vernichtend geschlagen wird von der Ukraine, wage ich doch zu bezweifeln. Denn es ist ja auch nicht das Ziel dieses Landes, das nur den Aggressor rauswerfen will. Aber dann steht er immer noch an der Grenze und stellt eine latente Gefahr dar. Kurz: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, solange es seinem Nachbarn nicht gefällt."
Bei Putin besteht zumindest die Hoffnung, dass er eines (relativ) baldigen natürlichen Todes stirbt.
Erst der Tod ermöglicht der Welt Entwicklung…
Russland könnte KRIM der NATO überlassen ? Grotesker Realitätsverlust einer kriegsbegeisterten Haltung der Republik.ch. Ernüchterungstrank: Voltaire-Netz lesen!
Für was der arme Voltaire alles herhalten muss...
Ehrlich gemeinte Frage: Warum lesen Sie ein journalistisches Vorzeigemedium wie die Republik, wenn Sie offenbar Verschwörungsfantasten erster 'Güte' wie Thierry Meyssan für empfehlenswert halten? Ich verstehe das nicht. Man muss wissen was der Feind denkt?
Ehrlich gemeinte Antwort: Warum glauben Sie auch nach dem Syrien- und Afghanistan-Debakel unbekümmert, dass der Westen immer im Recht sein muss ? Exzellenter Journalismus, "eingebettet" (in die überlegenden Waffenarsenale, welche der Ukraine den "sicheren" Sieg verheissen) müsste sich doch gelegentlich fragen, wessen Stimme er hört und warum (his masters voice). Ich brauche Thierry Meyssan nicht, um das manifeste Krosen im Gebälk von EU und NATO zu vernehmen, aber bin ganz froh, dass wenigstens einer es klar benennt. Warum ist es "guter Journalismus", dies zu verschweigen ? Oder vorab als Putinismus zu verdammen ? Wer die Gegenseite nicht hört (aus Voreingenommenheit), ist kein guter Journalist.
Der Beitrag zeigt einmal mehr als deutlich, dass auch der Autor keine Lösung für den Konflikt hat.
Denn es läuft auf einen fundamentlen Wiederspruch hinaus:
gibt es einen Frieden, bei dem Russland sich nicht komplett aus der Ukraine zurückzieht UND für den Wiederaufbau bezahlen muss, wird dies als Sieg RUs gewertet - und damit im Westen als inakzeptabel
gibt es einen Frieden, bei dem Russland sich komplett aus der Ukraine inklusive der Krim zurückziehen UND für den Wiederaufbau zahlen muss, dann dürfte es zu einem unkontrollierten Zusammenbruch des russischen Regierungsapparats führen. Schwer vorstellbar, dass dies gewünscht ist. Und aus russischer Sicht akzeptabel.
Nicht nur der Autor sondern der komplette Westen hat sich dabei massivst verrannt:
Wenn eine diplomatische Lösung ausgeschlossen wird - und das ist sie, wenn Russlands Rückzug eine Grundvoraussetzung ist; bei einer vernichtenden Niederlage Russlands muss man über Rückzug ja nicht verhandeln, da bereits geschehen - dann bleibt nur eine einzige Lösung: Ausbildung der ukrainischen Armee an modernsten westlichen Waffen inklusive Lieferung von allem, was es zu einer Rückeroberung benötigt. Dem Risiko inklusive, dass der Krieg dabei das russische Territorium erreicht und Russland sich dann entsprechend mit einer Ausweitung der Kriegszone auf NATO-Gebiet revanchiert...
M.E. läuft auf genau dieses Szenario alles hinaus. Sämtliche Analysen und Kommentare deuten genau in diese Richtung.
Vielleicht noch eine wichtige Anmerkung:
Kiew hat kein Geld. Das Selensky sich beschwert, der Westen verhindere, das die Ukraine moderne Waffen "kauft"... Sämtliche Waffen sind in der Realität Geschenke des Westens an die Ukraine. Im Spiegel (?) stand, dass die Ukraine aktuell ca. 7 Mrd. USD pro Monat (!) an westlichem Geld benötigt, um das Land am Laufen zu halten. Nicht ganz klar ist, ob dies inklusive Militär ist oder nicht.
Dh der Westen muss ebenso entscheiden, wieviel Geld ihm der Konflikt in der Ukraine wert ist. Und vor allem der eigenen Bevölkerung endlich reinen Wein einschenken und klar machen, dass ein langfristiger, "gewollter" Ukrainekrieg (im Sinne des Verzichtes auf der Suche nach alternativen Lösungen) zwangsweise für den Westen kostspielig ist - und damit mit Wohlstandsverlust einhergehen wird.
...und ob es nicht doch sinnvoller ist, eine diplomatische Lösung mit dem "nicht-vertrauenswürdigen" Putin zu führen. Inklusive Garantien, die selbst Russland nicht so ohne weiteres Ignorieren kann, ohne dabei den 3. WK zu riskieren.
Auch wenn ich ihren Einwand nachvollziehen kann. Bei der atomaren Abrüstung der Ukraine hat Russland die territoriale Integrität der Ukraine vertraglich garantiert, sich aber 2014 auf den Standpunkt gestellt, dass die Krim und der Osten der Ukraine sich aus freien Stücken Russland anschliessen wollen, worauf Moskau nicht den geringsten Einfluss habe...
Mit Verlaub. Mit so einem Vertragspartner kann es keine Verhandlungen geben, jede Glaubwürdigkeit Moskaus ist so lange dahin, als putin dort die Zügel hält. Man erinnere sich der endlos lange Liste der schamlosen Lügen, welche dieser Scheisskerl im Laufe der Zeit abgesondert hat. Dagegen ist trump nur ein Schuljunge, und der hat seine erste Lüge des Tages jeweils kurz nach dem Aufstehen, also kurz vor dem Mittag, in sein Handy gekraxelt, und die letzte dann vor dem Zubettgehen.
So bitter es ist, Russland muss militärisch komplett besiegt, entwaffnet und dann politisch neu aufgebaut werden, denn auch wenn putin nächstens abkratzen wird, was nachfolgt wird nicht besser sein, man höre sich nur die Statements von medvedv an.
Ob die westlichen Demokratien dazu bereit sind, wage ich zu bezweifeln. Wie vor achtzig Jahren, werden sie erst reagieren, wenn Russland Deutschland, England oder Frankreich militärisch angreift. Alle anderen Staaten Europas, sind bloss Verhandlungsmasse und die USA werden in zwei Jahren vermutlich wieder republikanisch regiert.
Dabei wäre jetzt die Chance, der Demokratie einen enormen Vorschub zu leisten. Russland ist militärisch extrem schwach und hat dies nun der ganzen Welt offenbart.
Nur die waffentechnische Unfähigkeit der Ukraine, die russische Artillerie mit Luft und Fernwaffen zu zerstören, eröffnet Moskau überhaupt die Option weiterzukämpfen.
So etwas erledigen die USA normalerweise innert Tagen, wie die Kriege in Afghanistan und Irak bewiesen haben.
Im Gegensatz zu diesen Ländern müsste man in der Ukraine nicht mal eine neue Zivilgesellschaft schaffen, es gibt sie bereits.
Im Gegenzug birgt eine Niederlage der Ukraine die Gefahr, ein neues Afghanistan zu schaffen, wo endlos viele Waffen für lokale Warlords eingesetzt werden, welche weder Moskau noch Washington irgendwie im Griff haben.
Es ist illusorisch zu glauben, Russland werde sich mit dem Osten zufriedengeben, dafür hat Selenskyj die Russen viel zu stark gedemütigt. Andererseits ist Russland niemals in der Lage die Ukraine so zu besetzen, dass es dort keinen Widerstand mehr gibt.
Jahrzehntelanges Chaos ist das wahrscheinlichste Szenario, in was uns das heutige Taktieren führen wird.
Ich hoffe sehr, ich irre mich...
Wenn Sie den Artikel noch einmal lesen, werden Sie vielleicht feststellen, dass der Autor gar nicht versucht, eine 'Lösung für den Konflikt' zu liefern. Er zeigt lediglich auf, was mögliche Szenarien für den weiteren Kriegsverlauf sind und zwar im Gegensatz zu vielen anderen nicht nur aufgrund der aktuellen Gefechtslage, sondern auch im Hinblick auf die politische Realität in den beteiligten Staaten.
Was Sie als fundamentalen Widerspruch bezeichnen, ist genau das Dilemma, dem sich 'der Westen' ausgesetzt sieht. Dabei hat man sich meines Erachtens nicht verrannt, auch wenn man einiges besser machen könnte. Wie man einen Sieg Russlands verhindern kann ohne einen nuklearen Schlagabtausch oder eine Bürgerkriegssituation nach dem notwendigen Sturz des Putinismus zu riskieren, wird vermutlich noch lange ein Balanceakt bleiben.
Noch eine Ergänzung, denn ein Satz ist von zentraler Bedeutung:
"Ausbildung der ukrainischen Armee an modernsten westlichen Waffen inklusive Lieferung von allem, was es zu einer Rückeroberung benötigt. "
Selensky hat zu 100% Recht. Man kann nicht auf der einen Seite sagen:
Russland ist als Verhandlungspartner tot so lange Putin am Leben ist, da nicht vertrauenswürdig
-> Ukraine muss den Krieg militärisch gewinnen...
...aber gleichzeitig die notwendigen militärischen Mittel der Ukraine verweigern.
...denn sonst läuft es auf genau eines hinaus: einen langfristigen Konflikt auf dem Territorium der Ukraine, der zwar Russland massiv schwächt, aber den eigentlichen Preis die Ukraine und ihre Bevölkerung zahlen muss.
-> der Westen wird sich also entscheiden müssen:
entweder eine militärische Lösung mit all den Risiken / Konsequenzen
oder eine diplomatische Lösung auf Kosten der Ukraine (militärisch betrachtet sind die russischen Karten aktuell einfach deutlich besser; das wird sich nur ändern, wenn die Ukraine Zugriff auf das Waffenarsenal der NATO bekommt. Und selbst dann hat RU immer noch den Vorteil, ihr ABC Arsenal einsetzen zu können. Was die Ukraine nicht oder nur kaum besitzt).
Das, was aktuell passiert, ist ggü der Ukraine einfach nicht ehrlich/fair!
Nicht der Westen muss sich entscheiden, sondern die Ukraine. Sie bestimmt ihre Kriegsziele selbst, damit ist auch sie in der Verantwortung. Dem sogenannten Westen steht es frei die Ukraine bei ihrem freien Entscheid zu unterstützen, eine Verpflichtung dazu, wie es die ukrainische Regierung aber immer wieder darstellt, besteht nicht.
Hier noch ein zweiter Gedankenstrang, der unabhängig vom ersten Beitrag ist.
Ich bin immer wieder fasziniert von der Aussage "die UkrainerInnen". Mag sein, dass die Mehrheit dieser Meinung ist.
Ob dies auch die Mehrheit der betroffenen Gebiete ist, sei mal dahingestellt.
Ich beschreibe jetzt einfach nur, wie die Denkweise im Dorf meiner Grosseltern ist. Oder von Bekannten, die in Donezk gelebt und gearbeitet haben, bevor der eigentliche Krieg im Feb 2022 los ging.
2014 war eine Zäsur. Es spaltete die Familie in einen nationalistischen Teil (der voller Stolz auf die eigenen Vorfahren in der Reihen der UPA verwies) und einen Donbass-Teil, dem sowohl Bandera als auch die Politik in Kiew UND in Moskau auf den Senkel ging.
Beide Seiten hörten auf miteinander zu sprechen.
2022
Der Bruch geht nicht mehr durch die Familie sondern durch Freundeskreise. Im Dorf.
Mein Onkel, der selbst in Afgahnistan unfreiwillig gedient und als erstes mit seinem Schwager 2014 gebrochen hatte, überholte meinen "UPA"-Onkel rechts... Was Nationalismus und "Tod den Russen" anbetrifft... (und auch das Verhältnis ist "dank" des Krieges wieder intakt...)
...sein bester Freund - ursprünglich mit der gleichen Einstellung - begrüsst hingegen eine mögliche Annektion durch die Russen.
Die Begründung hat es in sich - und ist inhaltlich noch nicht mal allzu falsch:
"Kiew waren wir schon immer egal. Die Ukraine ist nicht an den Menschen im Donbass intessiert (und war es mit Ausnahme unter Janukowitschs nie), sondern einzig an dem Gebiet. Werden wir von Russland annektiert, dann wäre dies zwar ein "Ende mit Schrecken" aber besser als ein " Schrecken ohne Ende", der uns jetzt erwartet."
Tja. Und die Sicht von einer ukrainischen Ärztin aus Donezk, deren Mutter die beste Freundin meiner Oma ist und im gleichen Ort wohnt(e)?
"Seit 2014 wird die Stadt regelmässig von der Ukraine bombardiert (aktuell ist der Beschuss massiv, wenn man lokalen Videoaufnahmen glaubt), wir werden permanent beschimpft, was für eine Zukunft sollen wir denn in den Reihen der Ukraine haben? Wir sind für die meisten Vaterlandsverräter - mit all den Konsequenzen, die eine Befreiung der Gebiete hätte..."
=> das sind nicht meine Gedanken. Die folgen jetzt:
Fakt ist: der Krieg findet seit 2014 statt. Fakt ist auch, dass der Konflikt, wenn er sich weiter so entwickelt wie bisher, weiterhin auf dem Rücken des Donbass ausgetragen wird. Fakt ist ebenso, dass man von den Menschen vor Ort erwartet, dass sie den Zustand für sehr lange Zeit als "notwendiges Übel" billigen. Tja, und Fakt ist auch, dass das wirkliche Interesse der lokalen Bevölkerung - den Autor inklusive - niemanden interessiert. Denn der Krieg - und darin nehmen sich beide Seiten nichts - diene einer höheren Sache (völlig egal, wer angefangen hat). Und müsse so lange geführt werden, bis die eigenen Ziele erreicht werden.
Womit wir bei dem grundsätzlichen Problem sind: die Interessen der jeweiligen Regierungen sind nicht zwingend deckungsgleich mit denen der lokalen Bevölkerung.
Vor allem, wenn es um einen Landstrich geht, der - wenn man auf die Geschichte der modernen Ukraine schaut - von der Mehrheit des Landes inklusive sämtlicher nicht durch Revolutionen gestürzten Regierungen von der Beliebtheit mit Pest und Cholera gleichgesetzt wird...
"betroffene Gebiete" ... wie Kiew? Butcha? Charkiw? Odessa?
Wenn man sich anschaut, wo die Russen in diesem Krieg schon überall waren ist recht offensichtlich, dass es in diesem Konflikt nicht nur um den Donbass, sondern die Eigenständigkeit der ganzen Ukraine geht. Und da finde ich es legitim, dass die ganze Ukraine entscheidet.
Vielen Dank für Ihre nahenstehende Beschreibung der Sachverhaltung, welche ich gut nachvollziehen kann. Als Außenseiter ist es notwendig, solche Nuancen zu hören.
Vielen Dank für diese informierte Beschreibung der momentanen Situation.
Nebenbei bemerkt: zweimal in diesem Bericht wurde der Massenmörder Henry Kissinger zitiert. Was hat er hier zu suchen?
Der Massenmörder und Friedensnobelpreisträger Kissinger wird erwähnt, weil er als Kapazität für Geopolitik gilt und sich zum Krieg in der Ukraine geäussert hat, duh!
Welcher Krieg ist gemeint? Der ukrainische Bürgerkrieg, der russische Invasionskrieg oder der Informationskrieg? Frei nach Prof. Guérot.
Das indirekte Argument, Russlands imperiales Konzept sei kaum als zukunftstauglich zu betrachten kann öffentlich kaum als öffentlich dominierend und unterstützt gelten, es ist aber latent präsent und dürfte sich mit der Zeit als immer wirksamer erweisen. Die Welt KANN NICHT WEITER IMPERIALISTISCH HANDELN, also ist Regionalisierung als Gegenprojekt die einzige Alternative. Putin kann die Spannung als der historisch rückgewendete nicht ewig aushalten.
bitte nicht einfach einen Artikel von einem anderen, öffentlich zugänglichen Mediun übernehmen: man kann doch einfach darauf hinweisen, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er ihn lesen will, ohne dass unserer Republik etwas kostet. es gibt genug herausragende Autoren in der Schweiz.
in diesem Falle ist es doppelt absurd, denn der Artikel ist vollkommen veraltet und vollkommen einseitig, wie alle Artikel von Freedman und seinem Junior. zudem ist die Übersetzung miserabel, man sehe sich allein den Schlussatz an.
noch kurz zum Inhalt: die vielgerühmte Gegenoffensive im Raum Cherson ist eine Fata Morgana. der große Feldherr Selenski hat selbst kürzlich gesagt, bevor der Artikel bei unserer Republik erschien, man habe zuwenig Material, um zurückschlagen zu können. ein USamerikanischer Ex-Militär hat erklärt, dass es einen großen Unterschied zwischen Defensive und Offensive gebe und dass die Ukrainische Armee vor allem die Verteidigung geübt habe. sie habe bis jetzt kein einzigesmal eine erfolgreiche Offensive der vereinten Streitkräfte zu Stande gebracht. ihre fehle zudem die Luftunterstützung. momentan besteht sogar das Risiko, dass die Alliierten im Raum Cherson zum Angriff übergehen.
Lieber Herr M., ich staune immer wieder, mit welcher Überzeugung Sie über den Kriegsverlauf Bescheid zu wissen glauben und gleichzeitig anderen, die wie Sie nicht vor Ort sind, solches Wissen absprechen. Was macht denn für Sie Ihre Quellen glaubwürdiger?
Sie haben natürlich recht, dass ich keine selbst überprüften Informationen besitze. ich setze auf ukrainische Fachleute, die ihre Einschätzungen auf Telegram-Kanälen publizieren. ich schätze die von mir benutzten ukrainischen Quellen, weil sie schonungslos auch Versäumnisse der eigenen Seite kritisieren und bisher immer recht behielten. welche Quellen empfehlen denn Sie?
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