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Eine aus meiner Sicht absolut treffende Analyse der CVP. Was sie auszeichnet, sind die beiden Begriffe Augenmass und Gemeinsinn. In der heutigen medialen Welt scheint es aber schwierig, eine derartige Politik zu vermitteln. Die meisten Medien haben viel mehr Interesse am täglichen Gezerre und befeuern dieses mit nebensächlichen Aufgeregtheiten. Ich wünschte mir, dass die CVP mit der GLP und der BDP zusammen ernsthaft eine neue gemeinsame Kraft der Mitte schafft mit dem Ziel einer sozialen, ökologischen und in Europa verlässlich eingebundenen Marktwirtschaft.
Wie kann man einen Artikel über die CVP mit einem Schwerpunkt Kanton Luzern verfassen, ohne die Finanz- und Steuerpolitik des Kantons bzw. der CVP in diesem Kanton zu erwähnen?
Das war eine der Fragen, die mich auch beschäftigt hat. Ich habe mich entschieden, dieses komplizierte Fass nicht aufzutun. Es wäre einen ganzen Artikel wert. Es in dieser Überschau kurz anzuschneiden, hätte nicht viel gebracht. Die (nationale) Finanzpolitik der CVP ist morgen ein (kleines) Thema im Gespräch mit Parteipräsident Gerhard Pfister.
Was die CVP zusammenhält und ihre Mitglieder verbindet, ist die christliche Soziallehre bzw. -ethik mit ihren Leitbegriffen der Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Ich verstehe daher nicht, dass die Partei bzw. ihr Präsident das nicht klar kommunizieren. In einer Welt von Unflaten wäre das doch eine wählbare Alternative für alle, die sich eine soziale Marktwirtschaft wünschen. Diejenigen, die nicht eine SP wählen möchten, die auch nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus von der Überwindung des Kapitalismus deliriert. Und diejenigen, denen die SVP zu bullyhaft ist und die FDP zu sehr nur den Interessen der obersten 10% verpflichtet.
christliche Soziallehre und Ethik waren ein Grundprinzip unserer Tradition und Kultur, politisch mit der CVP vertreten.
Warum muss jetzt das C plötzlich weg, wenn es so lange Zeit verbindlicher Lebensstil war, von dem auch das "Establishment" geprägt war, ob man das nun gut findet oder nicht, hatte das für die betreffenden Gesellschaftsschichten oft auch Vorteile.
Wie wäre es, statt das C ab zu schaffen, sich zurück zu besinnen auf tragende Elemente vergangener Gesellschafts Ethik, mal über die Bücher zu gehen.
Ich persönlich finde das C legitim für unsere Geschichte und kann mir eine Zukunft ohne Kirche und C im Partei Slogan nur ungern vorstellen, egal ob man politisch rechts links oder in der Mitte steht.
Interessante Recherche! Nur schade, dass die vierte Mittepartei, die EVP - die seit nunmehr 100 Jahren in der Mitte Brücken baut und nahe der CVP-Werte unterwegs ist - nicht einmal nebensatzmässig erwähnt wird... Blinder Fleck?
Mit 1,9 Prozent Wähleranteil bei den NR-Wahlen 2015 ist die EVP einfach sehr klein. Und im Bundeshaus sitzt sie ja schon in der CVP-Fraktion. Darum blieb sie unerwähnt.
Anzumerken ist aber dennoch, dass alle vier Mitteparteien sich für die kommenden NR-Wahlen gegenseitig unterstützen (TA vom 19.1.19: https://amp.tagesanzeiger.ch/21798933)
Sie haben ganz recht, die EVP ist mir auch entgangen. Sie gehört natürlich auch dazu.
Und noch ein Fehler: Im Kanton Bern stellt die CVP in der laufenden Legislatur keinen Nationalrat, sie hat ihren Sitz 2015 verloren. Das ist zwar ein Detail, aber kein Zeichen sorgfältiger Recherche.
Interessanter ist die Frage, warum Bruderer die von Parteipräsident Pfister beschworene Wertedebatte nicht in seine Anlayse einbezieht? Etwa Pfisters Rede von der „christlichen Leitkultur“ und seine Behauptung, die Aufklärung habe christliche Wurzeln, Rechtsstaat und Demokratie seien christliche Errungenschaften, während der Islam unserer Kultur und Tradition fremd sei? Solche Aussagen sind Geschichtsklitterung, denn sie blenden die reaktionäre Rolle der katholischen Kirche aus, die emanzipatorische Bestrebungen immer wieder vehement bekämpfte und zu zentralen gesellschaftlichen Fragen damals und heute illiberale Positionen vertrat und vertritt. Und sie leugnet den historischen Einfluss islamischer Denker – etwa während der Blütezeit der arabischen Kultur in Spanien – auf die Entwicklung Europas. Wenn das das Credo der CVP ist, ist sie keine zukunftsgerichtete vermittelnde Kraft, sondern rückständig und ausschliessend. Eine Partei, die derart dogmatische Positionen einnimmt, kann sich in unserer säkularen und pluralistischen Welt kaum glaubhaft als Brückenbauerin anbieten.
Merci für den Hinweis auf den Fehler. Sie haben völlig recht. Die Recherche war durchaus sorgfältig. Aber beim Formulieren können sich dumme Fehler einschleichen. Was Ihre andere Frage betrifft: Ja, Pfister hat diese Themen vor ein paar Jahren intensiv bearbeitet, aber damit wieder aufgehört. Im Interview haben wir bei den christlichen Grundwerten nachgehakt - ohne grosses Ergebnis. Das sagt ja auch was. Die CVP ist längst nicht so dogmatisch, wie Pfister sie einst positionieren wollte.
Im Artikel ist ein Fehler: die Stadtregierung von Luzern ist nicht rein männlich, sondern nur zu 60 Prozent! Gemeint ist wohl die Kantonsregierung.
Danke für den Hinweis! Wird sofort korrigiert.
Es brauch nicht nur Brückenbauer, die zwischen Extrempositionen vermitteln (vor allem zwischen Extremen, die gar nicht die Absicht haben, sich zu einigen). Es braucht auch eine Position, eine radikale Mitte, die überzeugt.
Spannend! Was die Debatte rund um die CVP jeweils einbisschen vermissen lässt ist m.E. die Tatsache, dass so getan wird, als sei die Partei ideologisch inhaltsleer. Es ist zwar zutreffend, dass CVPler unideologisch an Themen herangaben, anders z.B. als Sozialisten, Liberalisten etc. Nicht zu vernachlässigen ist aber die Tatsache, dass auch die Christdemokratie ein politisches Konzept ist, das in zahlreichen europäischen Ländern (zugegebenermassen in unterschiedlicher Ausprägung) den Diskurs prägt. Wichtigster Pfeiler der Christdemokratie ist die bereits angesprochene Soziallehre. Als Ausfluss dieser Soziallehre sehen Christdemokaten das mittelständischen Unternehmen als wirtschaftspolitisches Idealbild. Siehe: https://www.kas.de/c/document_libra…pId=252038
Ein guter Beitrag, der mindestens genau so viel über den aktuelle Zeitgeist aussagt wie über die Partei, der es nicht zu gelingen scheint, im aktuellen politischen Klima für ihre Haltung und ihre Positionen eine Mehrheit zu finden. Im Artikel wird der Wahlkampf der CVP Frauen im Kanton Luzern als positives Beispiel für die feministischen Kräfte innerhalb der Partei dargestellt: in meinen Augen ist das Gegenteil der Fall. Auf den ersten Blick ("Ihre Männer für den Kanton Luzern") ist das durchaus witzig, doppeldeutig und erregt im positiven Sinn Aufmerksamkeit. Auf der Rückseite des besagten Flyers folgt dann leider eine Aufzählung, was diese Frauen genau so gut wie Männer können - offensichtlich zielt die Kommunikation darauf ab, dass der/die Empfänger/in davon überzeugt werden muss, dass auch Frauen erfolgreiche Politikerinnen sein können und das nötige Rüstzeug mitbringen. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln - und so ging es vielen Frauen (und auch Männern) in meinem Umfeld. Der CVP fehlen junge, progressive Kräfte, die es schaffen könnten, auch in diesem schwierigen politischen Umfeld ihre wichtige Position der Mitte glaubwürdig und authentisch zu vertreten.
Dank dem CVP Altrichter Dr. Rudolf Montanari, als aufgezwungener Pflichtverteidiger, war ich nach meiner "Fegefeuer-Performance" in der St.-Ursenkathedrale 5 Jahre und 10 Monate inhaftiert. Schöner als durch unsere Geschichten, die vom "Richterbeisser" und meiner, lässt sich mafiöses Vorgehen und Glaubwürdigkeit dieser geheim wirkenden Ideologen kaum aufzeigen.
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