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Flavio Frei
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Toller Artikel.

Mir gefallen viele Dinge, aber am meisten fällt mir auf, dass es der erste Artikel ist, der sehr gut aufzeichnet, dass ein IPS Bett nicht einfach ein Stück Mobiliar ist, sondern ein Gesamtkonzept, das ausgebildete Fachkräfte benötigt. Man versteht so, dass ein Ausbau der Kapazitäten nicht einfach von heute auf morgen möglich ist.

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Ein sehr wichtiger Bericht. Vielen Dank dafür und die tägliche aufopferungsvolle Arbeit der Pflegenden. Und ja, Klatschen auf den Balkonen reicht nicht!

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Ich bin Pflegefachfrau seit 40 Jahren und ich bin auch sehr dankbar für diesen Bericht. Wie im Artikel angetönt, ist die Situation auch auf anderen Stationen nicht besser, auch nicht in der Spitex und auch nicht in den Pflegeheimen. Ich habe an beiden Orten gearbeitet. Der Berg Arbeit, der vor einem steht, wenn man morgens um 7 Uhr anfängt ist oftmals erdrückend. Aus eigener Erfahrung möchte ich den Satz von Frau Karde: "Aber mit der Zeit ist die beste Resilienz dahin" unterstreichen.
Weiter sagt Frau Karde: "Was viele Pflege­fachleute belastet, ist nicht die Arbeit an sich. Es ist das Gefühl, diese Arbeit nicht so tun zu können, dass sie den eigenen Ansprüchen genügt. Nicht so, wie man es richtig fände beziehungs­weise wie man es gelernt hat."
Da möchte ich noch anfügen, dass es nicht einfach die eigenen Ansprüche sind denen man nicht genügen kann. Oft sind es Grundbedürfnisse und wichtige Pflegeleistungen, die man zur Seite schieben muss, um die Arbeit bewältigen zu können. Die Ansprüche kommen auch von Patienten, Angehörigen und der Gesellschaft insgesamt. Ich bin oft in öffentlichen Verkehrsmitteln und höre da auch mal Gespräche über die ungenügende und schlechte Pflege. Ja, so sieht das dann von aussen aus, wenn man konstant unter Zeit- und Personalmangel arbeiten muss. Und obwohl man geschuftet hat bis ans Limit, hat man am Schluss das Gefühl die Arbeit nicht gut gemacht zu haben, und das ist auf die Dauer sehr belastend.
Allen sei die Pflegeinitiative, über die wir am 28. November abstimmen, wärmstens ans Herz gelegt.

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Vielen Dank fürs Teilen Ihrer Erfahrung. Was sollte optimiert werden? So wie ich das von außen beurteilen kann, liegt es daran, dass man zu wenige Fachkräfte hat. Hat man zu wenig Fachkräfte weil die Bezahlung so schlecht ist? Ich bin wirklich und ernsthaft interessiert zu verstehen wo das Problem liegt und wo wir als Gesellschaft nebst dem akuten offensichtlichen Unterstützung leisten können

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Margrit H.
· editiert

Als ausgebildete Pflegekraft braucht es sehr viel Wissen, man trägt grosse Verantwortung, man macht Schicht- und Nachtarbeit und emotional geht es oft ans Lebendige. Anhand all dieser Faktoren müsste die Pflegearbeit sicher in der Lohnskala weiter oben eingestuft werden. Mehr Lohn allein würde aber meiner Meinung nach die Situation nicht verbessern. Ich nehme an, dass viele Pflegende, wenn sie mehr Lohn bekämen das Pensum reduzieren würden. Mit 10% mehr Lohn könnte man es sich leisten 10% weniger zu arbeiten, und das würde die Arbeitsbedingungen nur verschlimmern. Oft wird die freie Zeit nur dazu gebraucht sich zu erholen, um die Kraft für die nächsten Arbeitstage zu haben. Es müssten gleichzeitig mehr Stellen geschaffen werden, was natürlich mit mehr Kosten verbunden ist. Ein Spital, das rentieren muss, kann sich das nicht leisten. Wenn also Spitäler nach der Logik der herrschenden Marktwirtschaft funktionnieren müssen, wird sich die Situation nicht ändern.

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Es ist nicht allein der Lohn. Es ist die systematisch knappe bis teils bewusst ungenügende Besetzung so ziemlich sämtlicher Stellen im Gesundheitswesen, die dazu führt, dass alle chronisch am Limit laufen. Daran schuld ist sicher einerseits der Spardruck. Andererseits ist die intrinsische Motivation in Gesundheitsberufen hoch - manchmal vielleicht höher, als Betroffenen gut tut, mit fliessenden Übergängen zu Helfersyndrom und Workaholismus. Da braucht es viel, bis jemand abspringt. (Leider? Zum Glück?) Eine Mutter, die ihre Kinder abends pünktlich abholen wollte, galt zu meinen Spitalzeiten (90er/Nuller) öfter als Kollegenschwein, als dass sie auf Verständnis gestossen wäre. Bin zugegeben in der Medizin und nicht in der Pflege. Unsereins konnte auf die freie Praxis nach den strengen Spitaljahren hoffen und sich sagen: Augen zu und durch. Das ist in der Pflege anders. Aber im Grunde genommen sind es dieselben Probleme. Wehren geht kaum, geht es den Kranken doch immer noch schlechter als denen, die sie betreuen. Und wie es in Spitälern zugeht, interessiert die meisten erst, wenn sie selber dort landen. (Noch dann hört man am ehesten Klagen wie: niemand hatte Zeit für mich!)

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"... wo wir als Gesellschaft nebst dem akuten offensichtlichen Unterstützung leisten können" Kurzfristig, das Beste was jede Person machen kann um die Pflege zu entlasten ist dafür zu sorgen dass es weniger unnötige Patienten gibt - d.H. sich impfen lassen.

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Benjamin Schlegel
ehemaliger Zivi Pflege
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Meine Zivildiensteinsätze im KSSG sind zwar schon einige Jahre her, nichts desto trotz einige Gedanke, wo ich unter anderem das Problem sehe.

  1. Unregelmässige Arbeitszeiten: Pflegende müssen mal Früh-, mal Spät- und dann wieder Nachtschicht machen. Das ist für den Körper enorm belastend. Wir hatten einen auf der allgemeinen Chirurgie, der hat nur Nachtschichten gemacht. Plötzlich hiess es, das ginge nicht mehr, er müsse auch Frühdienst machen. Dann hat er gekündigt, weil es so nicht mehr seinen Rhythmus aufrecht halten konnte. Hier braucht es mehr Flexibilität, um auf Wünsche von Pflegenden einzugehen, sofern machbar.

  2. Was ich gehört habe, ist, dass viele aufhören, wenn sie Kinder bekommen aufhören, da die unregelmässige Arbeitszeit sich nicht mit der Familie vereinen lässt. Hier wären Modelle denkbar, wo gewisse Leute immer am gleichen Wochentag die Schicht übernehmen. So kann beispielsweise der/die Partner:in an einem Tag auf die Kinder aufpassen, während die/der andere arbeitet. Durch fixe Tage, ist das Familienleben besser planbar. Junge, die noch flexibler sind, könnte allenfalls mit einem Flexibilitätslohnbonus belohnt werden.

  3. Bürokratie: Mir ist damals aufgefallen, dass Pflegende min. 50% der Zeit mit dokumentieren beschäftigt waren und kaum Zeit für die Patient:innen hatten. Wie das heute ist weiss ich nicht. Aber neben der wichtigen Patientendokumentation gab es auch viele Sachen, auf die man verzichten könnte mit dem richtigen System. So mussten wir z.B. dokumentieren, wie lange wir was genau gemacht haben in einem System. Galt wohl für die Abrechnung. Das ist Zeit, die man meiner Meinung nach sinnvoller aufwenden könnte. Aber mit dem ganzen Gewinngedanken der heutigen Spitäler...

Als Zivi mit der Aufgabe einer Rotkreuzhilfe (SRK) hatte ich viel Freude an der Arbeit und mit den Gesprächen mit den Patient:innen. Ich habe auch Sachen gehört wie "Sie sind der einzige, dass sich wirklich Zeit für mich nimmt." Und das lag definitiv nicht daran, dass die anderen nicht wollten. Sie hatten schlicht die Zeit nicht. Deshalb (neben den unregelmässigen Arbeitszeiten), war die Ausbildung zur dipl. Pflegefachkraft auch keine Option für mich und um einfach als SRK zu Arbeiten, ist der Lohn viel zu tief. Umso mehr, haben alle diese Leute im Pflegeberuf meine Bewunderung.

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Merci auch von mir und uns, Frau H., für Ihre Schilderungen. Und: alles Gute.

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Grosses Lob für diesen Artikel! Ich teile die beschriebenen Erfahrungen zu 100%, auf meiner Intensivstation läuft es genau so - drum umso mehr: 30.10. nationale Pflegedemo in Bern

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Merci, Frau S., für Ihre Arbeit.

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Ein hervorragender Bericht, der eindrücklich beschreibt, was hinter den Kulissen, sprich hinter den Wänden einer IPS, vor sich geht. Die Sachlickeit, mit der Frau Karde die Situation darlegt, überzeugt. Kein Gejammer, kein Geschrei, und dennoch spürt man deutlich, wie die Nerven fibrieren, wie nah am Kollaps das System, und vor allem die Menschen, die es betreiben (müssen), sind.
Dieser Bericht sollte Pflichtlektüre für alle Mass Voll-Anhänger, Freiheitstrychler, QAnon-Fetischisten und ähnlich gelagerten "Experten" sein. Ganz besonders aber sollte ihn unser famoser Finanzminister Ueli Maurer lesen müssen!

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So wie ich den Bericht lese gibt es nebst dem akuten offensichtlichen Problem eben auch ein grundlegendes, welches vor und auch nach Corona bestand und weiterhin bestehen wird. Ich denke es wäre sinnvoll wenn wir als Gesellschaft dem auf den Grund gehen, statt in dieselbe Kerbe zu schlagen und allen aktuellen Impfzögerern Verschwörungstheorien anzuhängen

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„Die Pflege ist viel zu leise“… und deshalb bedanke ich mich sehr für die Offenheit und diesen wichtigen Bericht. Bitte lasst euch impfen damit wir endlich wieder normaler leben können! Ich bewundere die Pflegekräfte sehr und hoffe sie werden endlich gehört.

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Herzlichen Dank für den offenen, sachlichen und wertvollen Beitrag. Selbst in einem helfenden Beruf tätig weiss ich, wie wichtig Menschen sind, welche da sind für andere Menschen.
Ich habe auch aufgehört darüber zu reden. Fast jedes Gespräch endet im Faktum der anekdotischen Evidenz: Das Selbsterleben wird zur Realität und zum Mass aller Dinge.

Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Karde, und ihren Teams, viel, viel Kraft.

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Sachlich und klar öffnet dieser Bericht erneut die Augen, wie es wäre, wenn... Danke für die Offenheit der Schilderung . Was ich allerdings nicht weiss ist, wie bei so viel mangelnder Selbstverantwortung und fehlendem Vorstellungsvermögen bei vielen Menschen die Diskussion noch geführt werden kann. Ich habe leider aufgehört zu reden, möchte aber nach dieser Lektüre wieder anfangen.

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Merci Frau F. – wie schön, dass diese Lektüre Sie wieder zum Dialog animiert. Mir geht es ähnlich.

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Danke den AutorInnen für diesen längst überfälligen und sehr eindrücklichen Artikel. Frau Karde steht mit ihrer sorgfältig abwägenden, empathischen, engagierten und klaren Haltung für viele Pflegefachleute, wie ich sie in meiner ärztlichen Tätigkeit immer wieder habe kennen und schätzen lernen dürfen.
Frau Karde macht auch deutlich, dass eine solche qualitativ hochstehende Pflege nur mit der Solidarität aller möglich ist. Solidarität im Sinne von (moralischer und finanzieller) Anerkennung dieser Arbeit, Solidarität aber auch in dem Sinne, dass jede/r Einzelne Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für andere im Rahmen der eigenen Möglichkeiten übernimmt, was ja nicht nur in Zeiten der Pandemie gelten sollte.
Nur so hat unser Gesundheitswesen und unsere Gesellschaft überhaupt eine Zukunft.

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Dorothee Brumann
Fachführung Sourcing & Empowerment Coach
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Vielleicht können wir von dieser ethischen Grundhaltung noch ganz viel lernen. Mit ganz viel Empathie und Professionalität beginnen darüber zu sprechen und wirklich etwas verändern.

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· editiert

Sehr anschauliche Schilderung der Arbeit und des Personalbedarfs auf einer Intensivstation, speziell bei der Pflege von an Covid Erkrankten. Das beste was ich bis jetzt erfahren habe. Die Auflistung der Anzahl Personen, der benötigten Fachrichtungen und der benötigten Zeit nur schon zum Umlagern: diese konkreten Aspekte des riesigen Aufwandes hat bis jetzt kein Fernsehfilm abgebildet. Möge dieser Bericht den Erfahrungshorizont mancher Faktenbezweifler erweitern.

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Danke, Frau D., das freut uns.

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Danke für den Beitrag aus dem Innern der Covid-Pandemie bzw. -Syndemie - eine Pflichtlektüre für alle, die sich noch nicht impfen liessen, obwohl sie das eigentlich tun könnten!

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Ich glaube die Gefahr liegt genauso darin dass viel Menschen meinen mit dem Impfen alleine sei es getan, um anschliessend wieder in das "normale Leben" über zu gehen. Der Bericht zeigt jedoch deutlich auf, dass die aktuelle Pandemie, nur die schon lange zuvor bestehenden Engpässe der Pflegefachpersonen, zwingend und deutlich uns vor die Augen führt. Das Impfen scheint die Lage offensichtlich zu entspannen aber die Ursachen die den "Pflegemangel" ausmachen sind damit nicht behoben.

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Natürlich sind die Ursachen des Pflegenotstandes nicht behoben. Trotzdem ist es wichtig, dass man zuerst das Feuer löscht, sich danach um den Brandschutz.
Einfach mehr Feuerwehrleute einstellen ohne die beiden anderen Punkte zu beachten, ergibt keinen Sinn.

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Mich bedrückt die Aussicht auf keine Änderungen der Situation der Pflegenden in diesem Bericht sehr. Aus meinem persönlichen Umfeld und dem direkten Kontakt zu vielen Personen, die im Gesundheitsbereich tätig sind, ist mir deren ethische Grundhaltung, dass ein Kampf für bessere Arbeitsbedingungen aus Rücksicht auf die Patienten nicht möglich sei, gut bekannt. Wenn aber die unglaublichen Leistungen, die diese Personen regulär und ganz besonders jetzt, während der Pandemie unter schwierigsten Arbeitsbedingungen täglich abliefern so selbstverständlich und frei von Forderungen geleistet werden, ist eine Verbesserung ihrer Situation im marktwirtschaftlich immer stärker unter Druck stehenden Gesundheitswesen nicht möglich. Wenn die Pflegenden nicht bereit sind, den Wert ihrer Leistung einzufordern und nicht bereits sind, bei ungenügendem Angebot an Lohn, Arbeitsklima, flexibler Arbeitszeitgestaltung und Wertschätzung, ihren Dienst zu verweigern, ändert sich diese Situation nicht.

Der freie Markt kann leider den Preis von bedingungslosen Dienstleistungen nicht korrekt erfassen und landet bei diesen preislich immer ganz weit unten. Das gleiche Marktversagen lässt sich übrigens in umgekehrter Richtung auf dem Wohnungs-"markt" beobachten, wo stets ausreichend bedingungslose Abnehmer/ Mieter vorhanden sind, wohnen muss jeder, was die Mietpreise auch in der grössten Kriese noch steigen und steigen lässt. Wenn Leistungen und Bedürfnisse bedingungslos werden, versagt der Markt komplett ... und leider nicht nur dann, aber das ist eine andere Geschichte ;-)

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Lieber Herr B.,
Merci für Ihre Gedanken. Dass die Pflegefachkräfte aus ethischen Gründen nicht dazu bereit sind, «ihren Dienst zu verweigern», kann ich gut nachvollziehen – möglicherweise gibt es ja alternative Handlungsoptionen, die ihre Situation verbessern würden :).

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So wie die Busfahrer die statt zu streiken einfach alle gratis befördert haben. Nur, wie macht man das in der Pflege? Vielleicht könnte man sich weigern die ausgeführten Leistungen zu protokollieren damit sie nicht in Rechnung gestellt werden können oder so...

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Danke für die nette Rückmeldung, liebe Frau Kolly und danke übrigens auch noch für dieses wichtige Interview mit Frau Karde. Leider fallen mir keine alternativen Handlungsoptionen für die Pflegenden ein, ausser die üblichen gut gemeinten Ratschläge politisch aktiv zu werden. In der momentanen Aus- und Überlastungssituation für viele aber sicher nicht vorstellbar, ausser eben wieder auf Kosten der Zeit am Patienten. Auch der Vorschlag von Herrn H. auf die Erfassung der Leistungen zu verzichten, würde wohl gefährliche Lücken in den Verläufen generieren und so auch wieder die Gesundheit und korrekte Behandlung der Patienten beeinträchtigen.

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..vielleicht ist das eben die ethische falle für die pflegenden, mitarbeiter im medizinalbereich und die willkommene lücke für politiker und ökonomen und anderer mitschräubler, aber nur so lange, bis der politiker auch mal pflege braucht- aber da findet sich sicher ein extra-effort der pflegenden. und die sache ist wieder vergessen, wie nach dem ersten bei-fall.

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Übrigens: Ein Teil des Pflegepersonals hat diesen Sommer in Lausanne gezeigt, dass Streiks durchaus möglich sind, ohne das PatientInnenwohl zu gefährden: https://www.rts.ch/info/regions/vau…tions.html.

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Danke für den interessanten Link, D. B.. Im Bericht über die Aktion am CHUV wird aber deutlich, dass die Teilnehmenden ein schlechtes Gewissen haben und sich bemühten, ihre Arbeit neben der Aktion trotzdem zu erledigen. Stellen Sie sich doch mal einen Fluglotsen- oder einen Pilotenstreik vor, bei dem jeder Teilnehmer zuerst mal dafür sorgt, dass alle Flüge pünktlich ankommen, die Arbeit also erledigt ist, und sich erst dann eine halbe Stunde Zeit für den Streik nimmt. Ein Streik wirkt erst dann, wenn die Bevölkerung, die Politik oder die Firma merkt, dass die Leistung mehr Wert ist, weil sie plötzlich einfach nicht mehr so günstig zur Verfügung steht.

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Beobachter
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Vielen Dank für diesen überfälligen Report, der in vielen Parlamenten und Diskussionsrunden zur Pflichtlektüre erhoben werden sollte. Klatschen reicht nicht, das sollte uns als Stimmbürger:innen damit mehr als klar sein!

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Für mich war schon vor diesem eindrücklichen und unaufgeregt sachlichen Artikel klar, was ich als Stimmbürger zu tun habe, damit die Politik etc. da endlich mal hoffentlich genug Druck hat, dieser Misere ernsthaft entgegenzutreten.
Bleibt noch, viele Mitbürger*innen davon zu überzeugen, es uns gleich zu tun.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich danke – auch für meine Mutter, die nach 38 Jahren als IPS-Pflegefachfrau nun pensioniert worden ist. 🙏🏼

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Vielen Dank für diesen Bericht. Er zeigt die unhaltbare Situation, die leider schon viel zu lange andauert, eindrücklich auf. Vielleicht müssen wir, wie von Frau Karde bemerkt, mehr über die Situation sprechen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass wir dies nun schon länger tun. Durch die Pflegeinitiative bot sich eine Gelegenheit die problematische Situation zu erkennen und entsprechend zu handeln. Das zunehmend vom Profit gesteuerte Gesundheitswesens ist wichtiger als eine gelebte Pflegequalität. Dies erstaunt doch umso mehr, da der Grund für eine stationäre Behandlung vor allem der Bedarf an Pflege ist. Wieviel Geld marktwirtschaftlich verloren geht, wenn durch schlechte Pflegequalität mehr Komplikationen entstehen, ist leider viel zu wenig erforscht. Das Leid der Menschen, Kranke und Personal, wird nicht berücksichtigt.
Leider habe ich in meiner Funktion als Berufsschullehrerin mehrmals erlebt, dass Studierende bereits während der Ausbildung sich entschlossen, wegen fehlender Wertschätzung, Personalmangel verbunden mit viel Stress und dem Anspruch nicht genügen zu können, den Beruf nicht auszuüben.
Ich hoffe, unsere Politiker*innen und das Managment im Gesundheitswesen wachen auf und erkennen, wenn mit Krankheit Profit gemacht wird die Ethik auf der Strecke bleibt.

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Vielen Dank für diesen intensiven Bericht aus dem Alltag der Pflegenden. Ich kann mich dem Aufruf lasst euch impfen nur anschliessen.
Die Pflegenden sind wohl wirklich zu leise, kann aber dann gleichzeitig nicht verstehen, dass die nicht geimpften oder Impfskeptiker der Pflege zu stark wahrgenommen werden und so den Impfgegnern Argumente liefern sich nicht zu impfen.

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Vielen Dank fuer den Artikel. Ja in der Tat. Die Pflege haeette schon lange mehr an die Oeffentlichkeit gehen sollen. Allerdings mit Video. Es muss richtig dramatisch rueberkommen. Mit Text reicht nicht.
Etwas mehr interdisziplinaere Zusammenarbeit waere noetig wegen der Betten. Sechs Leute fuer eine halbe Stunde zu blockieren geht nicht.
Allenfalls waere das Auslagern von einfachen Arbeiten an Nichtspezialisten zu ueberdenken. Beim Auto uebernimmt auch der Besitzer das Einfuellen von Benzin. Und zum Reifen wechseln muss man auch nicht unbedingt ins Pneuhaus. Bei einem Platten das Rad wechseln sollte der Autofahrer auch koennen.

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Das ging schnell mit den negativen Bewertungen. Eigentlich würde man ein "alternative Loesungsvorschlaege willkommen" erwarten, aber so wird das nichts.
China hat vor eineinhalb Jahren innert Rekordzeit von wenigen Tagen ein temporaeres Spital mit 1000 Betten auf die gruene Wiese gestellt. Aus Containern. Was waren die Loesungsnsätze damals, wie ging das mit der Betreuung ?

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Hallo Herr B.,
Merci für Ihre Rückmeldungen. Wie Sie in den Schilderungen von Frau Karde ja entnehmen können, ist das Auslagern mancher Tätigkeiten an Nichtspezialisten in Planung. Für eine Einschätzung, was auf den Intensivstationen geht und was nicht, ist es vermutlich ganz gut, auf Expertinnen wie Frau Karde zu vertrauen.
Und vielleicht noch eine Bemerkung zu Ihrem zweiten Beitrag: Wie schnell China in dieser Situation Spitäler aus dem Boden gestampft hat, ist tatsächlich beeindruckend. Ich kenne die Details zu diesem spezifischen Effort nicht, möchte aber dennoch darauf hinweisen, dass man mit dem in der VRC doch ganz anderen Verständnis von Bürgerrechten und Selbstbestimmung ganz andere Möglichkeiten – und damit einhergehende Schwierigkeiten, was eben diese Rechte angeht – hat als in einem demokratischen Staat wie der Schweiz.

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Die Chinesen haben aus ganz China Personal nach Wuhan verschoben.

Das konnten sie, weil es ausserhalb von Wuhan fast keine Fälle gab - und dies haben sie erreicht, indem sie die ganze Stadt, in der der Ausbruch stattfand, unter Quarantäne gestellt haben.

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Die schlechte Situation der Pflegenden hängt damit zusammen, dass Spitäler privatisiert werden und die öffentlichen unter dem gleichen Druck stehen. Die Rendite kommt zuerst. Der Aktionär bekommt den Bonus und die Angestellten arbeiten zum Teil für ihn und dieser Teil fehlt dann beim Patienten. Der deregulierte feudale Kapitalismus zerstört das Klima und neben anderem eben auch die Arbeit der Pflegenden, weil er darauf beruht, die meisten Menschen auszubeuten. Corona ist das Lackmus!

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Auch in Ländern mit staatlichem Gesundheitswesen fehlt es an Leuten.

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Ja genau. Die haben eben die gleiche Mentalität der Kapitalisten übernommen. Die Politik ist ja meist bürgerlich oder mehr. Unten drücken, oben Steuererleichterungen. Und alles verkaufen mit der "Arbeitsplatzsicherung".

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Leider schafft es die Pflege auch nicht sich zu organisieren und ohne dass werden ihre gerechtfertigten Ansprüche leider nicht beachtet werden. Streiken geht nicht? Sehe ich nicht so, nicht jetzt, aber nach Corona braucht es dass damit Lohn und das weitere Umfeld auch der Leistung entsprechen. Heute ist es ein schlecht bezahlter Knochenjob.

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Software Ingenieur
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Danke für diesen Bericht.
Ich kenne selbst mehrere Menschen, die aus der Pflege ausgestiegen sind. Alle weil sie Ihren Job nicht wirklich so machen konnten, wie sie sich das gewünscht hätten :(. Und alle wunderbare Menschen, die ich gerne an meiner Seite gehabt hätte wenn ich denn mal Pflege benötigen würde.

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Naja, das gibt es in vielen Berufen, dass man die Arbeit nicht so machen kann wie man es gerne hätte. Allein das es 7 Personen brauchen soll um eine Person zu drehen erscheint mir ziemlich übertrieben. 4 drehen und 3 schauen zu oder wie? Kabdie Ärztin und der Pysio nicht mit anpacken? Der Kardiologie? Das entspricht dem was ich in Spitälern immer wieder sehe. Viele Leute die „ich weiss nicht genau was“ machen. In meinen Augen eine übertriebener Hang zur Perfektion.

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Herr Güntensperger, wenn Sie Frau Kardes Ausführungen keinen Glauben schenken, dann schauen Sie sich doch bitte den Beitrag „Welle der Ungeimpften: Spitäler schlagen Alarm“ aus der SRF-Rundschau vom 01.09.2021 an. Dort können Sie ab 3:45 sehen, wie so ein schwerkranker Covidpatient auf der IPS auf den Bauch gedreht wird und wieviele Personen es braucht.

Wenn Sie selbst mal in einer solchen Situation sein sollten, dann wünsche ich Ihnen, dass das zuständige Behandlungsteam zumindest ein wenig den von Ihnen geschmähten „Hang zur Perfektion“ zeigt.

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Expertin für Anästhesiepflege
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Sehr geehrter Herr Güntensperger, als Ergänzung zum Kommentar von Herr H.: ich weiss nicht was Sie für einen Beruf ausüben und was Sie demzufolge "in Spitälern immer wieder sehen". Ich kann Ihnen jedoch aus eigener Erfahrung versichern, dass es tatsächlich so viele Fachpersonen braucht um einen narkotisierten, voll relaxierten, intubierten und kardiopulmonal instabilen Patienten um 180° zu drehen. Diese PatientInnen liegen nicht einfach schlafend im Bett, sondern haben unzählige Drainagen und Zugänge im Körper, von deren einwandfreier Funktion ihr Überleben abhängig ist. Wenn die falsche Infusionsleitung im falschen Moment abgedrückt wird, kann es zu einem lebensgefährlichen Kreislaufzusammenbruch kommen. Jeder Handgriff muss abgesprochen sein, jede Person die an diesem Manöver beteiligt ist hat eine klar zugeteilte Aufgabe und Funktion. Zusätzlich braucht es immer einen "Springer", der keine Schutzkleidung trägt und somit im Notfall rasch das benötigte Material bringen oder holen kann, weil das An- und Ausziehen der Schutzkleidung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, was im Artikel ebenfalls sehr schön beschrieben wird.

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Man müsste alle, die sich nicht impfen lassen wollen und einen Test machen lassen wollen, verpflichten, diesen Artikel zu lesen, bevor der Test gemacht wird. Ich hoffe sehr, dass die Tests nicht gratis werden. Bei jedem Test könnte man noch zehn Franken verlangen für das Pflegepersonal.
Ich denke auch, dass die Pflegenden viel lauter werden müssen, damit sie bei Besoldungsrevisionen nicht wieder untergehen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Aus ehrlichem Interesse: Darf ich fragen, aus welchen Gründen Sie diesen Kommentar anonym verfasst haben? Beste Grüsse, LH

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Es kann dafür 100 verschiedene Gründe geben, denen allen gemeinsam ist, dass sie jede*r für sich behalten darf.
Ich halte die Frage für unangebracht.

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Dank an die Republik. Ich habe diesen Artikel mit grossem Interesse gelesen und sehr authentisch empfunden.

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Vielen Dank für diesen wertvollen Einblick! Was können wir als Berufsfremde, aber Solidarische tun, um das Pflegepersonal zu unterstützen?
Ich habe zwei Handlungsvorschläge:
1.) Am 30. Oktober an der Kundgebung auf dem Bundesplatz in Bern teilnehmen: https://vpod.ch/campa/gemeinsam-mit…spersonal/.
2.) Am 28. November ein Ja zur Pflegeinitiative einlegen:
https://www.pflegeinitiative.ch/.

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Grossartig und wichtig, dass diese Stimme Platz erhält in der Republik.

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Das ist doch sicher nicht die Lösung: „… Andere haben ihr Pensum reduziert. …“. Diese Menschen bringen ihre letzte Kraft ein und wenn die eigene Kraft dieser überhöhten Belastung nicht stand hält, reduzieren sie… sprich verdienen dadurch auch noch weniger - obwohl sie in der kürzeren Zeit wohl noch immer mehr Kraft & Energie verlieren… das fühlt sich dann an wie eine Ohrfeige. Vielen Dank für diesen Einblick aus erster Hand.

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Muttersprache NL
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Die klare, einfühlsame Beschreibung von Frau Carde hat mich zutiefst berührt. Ich hatte bis jetzt keine KONKRETE Vorstellung davon, wie übermenschlich schwer und anspruchsvoll die Pflege von Covid Patienten ist.
Die Liebe und die Opferbereitschaft für leidende Mitmenschen die die Pflegende aufbringen, lässt wieder an das Gute im Menschen glauben und sollte uns anspornen, überall wo wir können unser Bestes zu geben. Mein Herz geht voller Hochachtung und Dankbarkeit aus nach alle Pflegenden. Und bleibt zurück mit dem grossen Wunsch etwas tun zu können, um wenigstens die äusseren Bedingungen zu verbessern.

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...grossen Wunsch etwas tun zu können...

D. B. hat mit einer Liste dazu angefangen: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…0e523c2202

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Danke für den guten Beitrag der uns einen Einblick hinter die Kulissen erlaubt. So wie ich das lese, akzeleriert die aktuelle Situation ein Problem welches schon länger im Raum steht. Interessant fände ich deshalb eher den Blick dahin zu lenken, und als Gesellschaft zu verstehen, wie wir dieses Problem langfristig beheben können. Vielleicht ist Corona nur eine Pandemie gewesen in 100 Jahren und wir habe die Fachkräfte mit der Theorie der Durchimpfung entlasten können. Vielleicht folgen noch weitere. Es hilft uns nicht mit der Kurzsichtigkeit der aktuell Situation ein grundsätzliches Problem lösen zu wollen

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Hallo,
Richtig: Einerseits geht es um ein grundsätzliches Problem. Aber es geht eben auch um eine aktuelle Situation, die ebenfalls Lösungen braucht, und die das grundsätzliche Problem an die Oberfläche spült.

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Danke. Ja, das habe ich schon verstanden. Wenn wir den Blick also auf dem akuten Thema behalten und das andere ausblenden wollen, was wäre denn ein akuter Lösungsvorschlag? Wir haben schon so ziemlich alles eingeführt, was man anbieten kann: testen, impfen, und durchgemachte Krankheit. Braucht es also noch Zeit und Geduld oder können wir noch weitere Maßnahmen anbieten, die akut Hilfe leisten?

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danke für den hervorragenden bericht! und ich schliesse mich den vorschreiberinnen voll an.

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Ein wichtiger Beitrag.
Ich war heute auch erstaunt in der Grossauflage unserer Lokalzeitung ein ähnliches Interview zu lesen, das den Bericht der Republik meiner Meinung nach gut ergänzt. Ich hoffe nur, dass die sehr impfskeptische Bevölkerung hier in der Region den Bericht auch liest und ernst nimmt.

https://www.sarganserlaender.ch/art…m-anschlag

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Danke für den Link. Auch Carmen Karde war schon früher in den Medien z.B. am 4. September im Bund (Tamedia): https://www.derbund.ch/wir-fragen-u…6696373734. Ich finde es absolut begrüssenswert solche authentischen Berichte in den Massenmedien zu finden. Das verleiht hoffentlich den berechtigten Forderungen nach einer Aufwertung ihres Berufsstandes (in allen Bereichen) Aufwind.

Wenig Hoffnung habe ich, dass mit solchen Berichten die Verharmloser und Verschwörer abgeholt werden können. Ich vermute, für die sind YouTube, Telegram-Gruppen und Mund-zu-Mund Propaganda von Mitstreiter*innen die relevanteren Informationskanäle.

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Das kann ich leider bestätigen. Ich habe den Artikel einem Freund geschickt, einem dedizierten Impfgegner – in der Hoffnung, dieser sachlich geschriebene aber dennoch empathische Bericht würde ihn zum Nachdenken anregen. Stattdessen kam es prompt zurück: alles Propaganda, finanziert von Oligarchen, damit wir uns zwangsimpfen lassen und für immer Masken tragen müssen., etc. Es wird schwierig, diese ohrenbetäubend laute Minderheit dazu bringen, wieder zuzuhören.

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Herzlichen Dank für diesen ehrlichen Bericht. Das Personal in den Spitälern leistet täglich unglaubliches für ihre Patient:innen. Als langjähriger Mitarbeiter in der Psychiatrie habe ich grössten Respekt davor.
Ich würde mir wünschen, dass sich das Gesundheitspersonal mehr organisiert und dem VPOD beitritt. Bin selber schon 34 Jahre dabei und nur vereint werden wir etwas bewegen.

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Vielen Dank für dieses sehr reale Protokoll. Ich arbeite selbst in der Pflege und kann das alles bestätigen. Auch wenn ich mit Covid- oder IPS-Patienten nur am Rand zu tun habe: Die beschriebe Diskrepanz zwischen Berufsverständnis und der Unmöglichkeit, die Patienten ansprechend zu betreuen, kenne ich auch aus fast allen anderen Bereichen.

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Perdita Baumgartner Steinbeck
pensionierte Pflegefachfrau
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Frau Karde beschreibt die Spital- und besonders die IPS Situation , sowie die emotionale Seite für die Pflegenden, eindrücklich.
Ich danke ihr dafür, dass sie das getan hat.
Ich sehe zwei Probleme die jetzt sehr deutlich werden.
Der dauernde Mangel an Pflegefachfrauleuten ,und das sich die Menschen nicht impfen lassen.So ist die IPS plötzlich zur „Not-IPS“ geworden.Diese Belastung ist für alle Beteiligten auf lange Zeit nicht aushaltbar.
Frau Karde hat absolut recht, man müsste mehr darüber reden.Vieles wird in der Pflege als selbstverständlich angesehen.

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Ja, der Bericht ist wirklich gut und wichtig !

  • und es wäre schön, wenn endlich die Arbeitsbedingungen für die Pflege rundum verbessert würden

  • und wenn auch zusätzliches qualifiziertes Personal herangezogen würde/werden könnte (nach bald 2 Jahren Pandemie !)

  • und wenn die Geschichte nicht für die Impfkampagne missbraucht würde,
    denn die Belastung der Spitäler liegt nicht an mangelnden Impfungen, sondern daran,
    dass nach wie vor positiv getestete Erkrankte in die Quarantäne-Isolation geschickt werden -
    anstatt zu einem guten Arzt (!)
    denn es ist unterdessen längst erwiesen, dass eine frühe Pflege mit durchaus vorhandenen Mitteln einen Spitalaufenthalt mit grösster Sicherheit vermeiden lässt !

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Lieber Herr H.,

Die Belastung der Spitäler wäre, die Zahlen zeigen es überdeutlich, mit einer höheren Impfquote sehr, sehr viel niedriger.
Dass viele Erkrankte, an Covid-19 oder an anderem, sich zu spät in medizinische Behandlung begeben, ist richtig. Nur gibt es, siehe unseren Covid-19-Uhr-Newsletter vom vergangenen Montag, nebst Monitoring ziemlich wenig, was man gegen diese virale Infektion tun kann – ganz ähnlich wie bei anderen Virusinfekten.
Sie schreiben «erwiesen» – lassen Sie uns doch gerne wissen, auf welche Quellen Sie sich stützen.

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Lieber Herr H., längerfristig könnte man den Pflegenotstand, davon bin ich überzeugt, auch mit einem 'Service Citoyen' parallel zum Grundeinkommen entschärfen.

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Spannende Idee, aber damit kann man doch sicherlich nur die weniger-spezialisierten Jobs entlasten, oder? Was ja schon nicht nichts ist, wenn ich an meine Wochen im Altersheim via Zivilschutz denke. Aber im Krisenfall reicht das noch nicht aus, scheint mir.

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Sehr eindrücklich. Vielen Dank!

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System Engineer
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Ich gebe Frau Kardes recht.
Berufe wie die Pflege sind viel zu leise, auch Lehrer etc.
Ja es ist schwierig wenn andere Menschen betroffen sind allerdings glaube ich wird sich nichts ändern wenn alle einfach mitmachen und immer einspringen und Überstunden machen.
Man darf auch nein sagen und „nur“ 100% leisten.
Im besten Fall gibt es ja eh nur ein knappes merci dafür.
Alles andere sind die Probleme der Vorgesetzten und am Ende dann der Gesellschaft wenn es um die Finanzierung geht.

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Nein sagen?! Sind sie sicher? Die pflegebedürftigen Menschen sich selbst überlassen? In diesem Job korreliert das Nein-sagen mit der ethischen Berufshaltung. Ist schon schwierig, oder?

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System Engineer
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Ja ist es, würde auch nie etwas anderes behaupten.

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(durch User zurückgezogen)

Ein wunderbarer Beitrag. Unglaublich schmerzlich zu lesen. Vieles neu, bzw. nicht in der Intensität vermutet.
Und mir kommt sie schon hoch, die Wut über diejenigen, die sich nicht impfen lassen und auf alle anderen Pfeifen (ein anderes Wort wäre angebrachter).
Chapeau dieser Frau, die, mitten im Orkan, keinen Impfzwang möchte.
Ich schon.
Auch für solche Menschen, eigentlich besonders für solche Menschen in diesen extrem harten Berufen, die wir mit Klatschen verabschieden, während sie um unser Leben kämpfen.
Wenn ich an all dies denke, was zur Zeit bei uns und in der Welt falsch läuft - und es bloss Vorzeichen von gewaltigen Problemen sind, die erst noch richtig kommen - und unsere Antworten darauf, dermassen verantwortungslos, nicht tiefgehend, schleppend, bemerke - dann bin ich versucht, im Geiste abzuwinken.
Das schaffen wir nicht.
Dass wir, nach fast 2 Jahren Pandemie, immer noch (!!!) derartige Diskussionen übers Impfen treiben - ist un-glaub-lich. Nicht mal sowas glasklares, schmerzfreies in jeder Beziehung, schaffen wir.

Ich danke allen Pflegekräften von Herzen und wünsche ihnen viel Kraft!
Jederzeit stimmte ich dafür, dass sie über viel mehr Lohn und mehr Mit-Arbeiter verfügten.
Dies sollte eines der wichtigen Ziel "linker" Parteien, bzw. Gewerkschaften sein.
Und zwar subito.

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Übrigens: Ein Teil des Pflegepersonals hat diesen Sommer in Lausanne gezeigt, dass Streiks in diesem Sektor durchaus möglich sind, ohne das PatientInnenwohl zu gefährden: https://www.rts.ch/info/regions/vau…tions.html

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ich habe mich über diese Passage extrem geärgert (und ist fast schon ein Grund falsch abzustimmen) :“Viele Pflege­fachleute brauchen jetzt in der vierten Welle noch mehr Kraft als zuvor, weil sie wissen: Es müsste nicht sein. Sie arbeiten und arbeiten seit anderthalb Jahren wie verrückt, und nun liegen da Patienten, die sich mit einer Impfung oder besserem Selbstschutz hätten schützen können.

Ich verstehe ihren Frust gut. Trotzdem bin ich nicht für einen Impfzwang. Und solange wir diesen nicht haben, dürfen wir auch niemanden stigmatisieren. Ich sag ja auch nicht: Der ist zu dick“ etc.
Unpolitisches mitfühlendes Sozialgelabber, die Vergleiche hinken total: der/die Dicke ist KEINE Gefahr für die nächsten; ein Ungeimpfter mit Potential zu Mutationen schon.
Sehr sehr schade, dass die guten Schilderungen der Spitalarbeit mit solchen Aussagen keinen gesellschaftspolitische Kraft mehr haben: Sagt dennoch ja bei der Pflegeinitiative und sorgt dafür, dass Pflegende Weiterbildungen erhalten!

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Dachte ich zuerst auch. Mit denselben Gedanken. Nun denken wir weiter: Sie und ich in der Pflege mit diesen unseren Gedanken/Gefühlen. Wie würden wir arbeiten? Würden wir überhaupt arbeiten? Wen würden wir bestrafen, mit schlechter oder gar keiner Arbeit?
Nein, diese Frau hat vollkommen recht. SIE muss so denken, sonst stünde sie und alles still.
Wir hingegen, hier draussen, sollten auf einen Impfzwang hinarbeiten, das steht ausser Frage.
Von dieser Diskussion habe ich es bis ... hier ... hin!

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