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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Bei jedem neuen Artikel über Brians Schicksal frage ich mich, wieso nicht eine Rückkehr zum ursprünglichen Sondersetting versucht wird. Soweit ich mich erinnere, war das damals ja erfolgreich und wurde nur wegen der medial geschürten öffentlichen Empörung abgebrochen. Wahrscheinlich geht es darum, dass das ein Gesichtsverlust für die Strafbehörden wäre oder dass es als "Belohnung" für Brians Verhalten angesehen würde. Dennoch sollten die Behörden das ins Auge fassen, wenn sie aus der jetzigen Eskalationsspirale raus wollen. Es ist einfach furchtbar, wie die Schweizer Behörden elementarste Menschenrechte mit Füssen treten - und niemanden scheint es zu stören.

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Spannend wäre hier auch die andere Seite: warum werden solche Haftbedingungen als nötig betrachtet? Was sagen psychiatrische Gutachten? Von dem was man so hört in den Medien, kann man den nicht mit anderen Gefangenen zusammen lassen geschweige denn in die Freiheit entlassen. Das Justizsystem hat meines Erachtens den Auftrag zu resozialisiert aber auch die Bevölkerung zu schützen.

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Im Moment ist der Berufungsprozess im Gange. Die Verteidiger haben ein neues Gutachten eines Zürcher Psychiaters präsentiert. Dieser sagt, unter anderem: Die Gegenwehr Brians ist eine rationale, ethisch und moralisch nachvollziehbare Handlung, eine Überanpassung an die extreme Situation. Der 25-Jährige hat einen grossen Reizhunger, den er unter anderem mit Sport ausgleichen kann. So kann er ein seelisches Gleichgewicht finden. In der Isolation, mit totalem Reizentzug und ohne die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen, ist die Gegenwehr das einzige Mittel, nicht zugrunde zu gehen. Es ist ein Versuch, psychisch und physisch zu überleben. Das in aller Kürze und direkt aus dem Gerichtssaal.

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Vielen Dank für das Live-Update :)
Durfte er denn keinen Sport mehr machen und wenn ja mit welcher Begründung?
Was wäre denn der Lösungsvorschlag der Verteidigung?

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Mich würde interessieren, wer das psychiatrische Gutachten erstellt hat. Falls die Öffentlichkeit das erfahren darf, merci.

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Der Fall wird immer mehr zum worst case des Strafvollzugs: man verstärkt oder erzeugt sogar selber den Schaden, den man eigentlich vermindern sollte.

„...Es sei längst bekannt, sagt der Folter­experte, wie Gefangene auf Isolations­haft reagierten – mit Angst- und Panik­attacken, Depressionen, Wahrnehmungs- und Konzentrations­störungen, mit Suizid­gedanken oder mit einer extremen Reizbarkeit.“

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Es liegt an jedem ein Teil von uns Gesellschaft zu sein. Ich verfolge diese Geschichte und ich muss sagen es wird hier eindeutig der Täter zum Opfer gemacht. Was ist mit denen die durch Carlos zum Schaden gekommen sind.

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Ihre Schlussfolgerungen sind zu einfach, der Fall ist wesentlich komplexer als das.

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Haben Sie mal sich gefragt wie es den Opfern geht?.

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Hier würde ich gerne zurückfragen: Was nützt es denen, die durch Brian 'zu schaden gekommen sind' denn, dass Brian jetzt zu menschenunwürdigen Bedingungen gefoltert wird?

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Sehr gute Frage. Wir unterscheiden uns nur dann von "Kriminellen", wenn wir andere Massstäbe anwenden. Wenn wir stets korrekt und menschlich bleiben. Jedem gegenüber.

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Ein Trauma kann das ganze Leben prägen und einschränken Ferner war ein Hass präsent .Nun ich weiss von was ich rede, habe es selbst durchgemacht. Ich habe professionelle Hilfe geholt.

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Wenn Sie die Geschichte verfolgen, dann wissen Sie, wie eine funktionierende Therapie mit Hetze, Persönlichkeitsverletzungen und Amtsgeheimnisverletzungen kaputt gemacht wurde. Dann wissen Sie auch, wie übel ausgerechnet diejenigen Carlos Brian mitspielten, welche angeblich das Recht vertreten. Und wie viel Geld damit verdient wurde. Wissen Sie ob und was für Strafen da ausgefällt wurden?

Aber selbstverständlich muss ein junger Mensch, der sowieso schon in den Problemen steckt, das alles wegstecken wie ein Rekrut im deutschen Kaiserreich, "zu Befehl" brüllen, Hacken zusammenschlagen und abtreten zu noch ein paar Runden Schickanefeier.

Und alles nur, weil die politischen Vorgesetzte und der Amtschef das Rückgrat nicht hatten, auf die bisherigen Erfolge zu verweisen, dem unbestrittenen Fachmann Gürber das Vertrauen auszusprechen und die hetzenden Kläffer dorthin zu schicken wo sie hin gehörten. Aber das taten sie nicht, und so kam es immer schlimmer.

Und Frau F. Frage möchte ich noch anhängen, dass man mit Folterern nie mehr Mitleid haben sollte als mit Folteropfern.

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Es wurde sehr viele Finanzielle Mittel aufgewendet doch es hat nichts gefruchtet.Wie sollen wir das den Jungendliche erklären die in schlechten Verhältnisse aufwachsen.Vielleicht war es auch die falsche Therapie und man hätte andere Wege suchen müssen

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Danke für das Update in diesem Fall.

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Ich bräuchte in diesem Fall wiedereinmal eine Grundlegende zusammenfassung von der Tat über alle Strafen und Bestrafungen, Rekurse, Gerichtsentscheide usw. Und gleichzeitig bin ich gespannt wies weitergeht. Folterähnliche Zustände in der Schweiz...echt traurig!

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Hier eine ausführliche Chronik, zusammengestellt von humanrights.ch: https://www.humanrights.ch/de/fachs…ang-chance

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Vielen Dank! Sehr spannend und zugleich unheimlich schockierend!

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Wie genau lassen sich denn die «sehr restriktiven Haft­bedingungen» Brians «zurzeit [nach über 3 jahren] noch» rechtfertigen?

Wenn mehr als 15 Tage Isolationshaft nach internationalem Recht nicht erlaubt ist. Gilt dieses also nicht?

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Ich bin sehr gespannt, wie das Obergericht auf genau solche Fragen antworten wird. Das Datum der Urteilseröffnung ist auch heute noch nicht bekannt.

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Beim Zürcher Obergericht sehe ich ein bisschen schwarz. Es könnte argumentieren, dass es nicht für "Brians" Folter zuständig sei, sondern zur Beurteilung seiner Taten gemäss Anklage. Das ist recht wahrscheinlich, weil sie so einen Skandal vermeiden können und - auch wenn er dann noch grösser kommt - so viel Zeit verstrichen ist, dass sich schon alle daran gewöhnt bzw. gelernt haben, damit zu leben nach dem erhabenen Motto, Hunde kläffen und die Karawane zieht weiter.

Spannend wird es später, wenn die rechtliche Qualifikation als Folter bestätigt wird. Dann fragt es sich:

  1. Ist Folter nicht strafbar? Für den Chef des Justizvollzugs, für den dort angestellten Psychiater Prof. Endrass und so weiter die Hierarchie hinauf bis zur für ihre eigenwilligen Ideen bekannten Justizdirektorin.

  2. Können Folterer sich darauf berufen, dass sie bloss Befehle befolgt hätten? Das geht hinunter bis zum letzten Wärter.

  3. Kann die Zürcher Justiz das untersuchen, nachdem alle zugeschaut oder mitgemacht haben?

  4. Und können die Zürcher Gerichte das beurteilen? Etwa das Obergericht, wenn es im jetzigen Berufungsverfahren nicht endlich die rote Karte zeigt.

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Es könnte der Eindruck entstehen, jede/r ausser Brian, der in der Schweiz mit Straf- und Vollzugsbehörden in Kontakt gerät, begäbe sich in die Obhut von Samthandschuhen. Weit gefehlt. Da wird geplättet und entmenscht, dass es Sadisten die reine Lust ist. Wegen nichts bekommt man hier die Faust und nächtelange Erniedrigungen auf dem Posten. Wer's erlebt hat, weiss es. Bloss Sondernummer Brain ist von einem Pulk von Berichterstattern und UNO-Korryphäen umgeben, die uns das falsche Gefühl geben, hier würde ein normales Polizei- und Vollzugssystem mit einem Sonderfall nicht fertig. Zweiteres stimmt vielleicht – nicht alle bekommen ein Sondersetting. Ersteres nicht. Das System strotzt vor Sadismus.

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Artist
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Danke für die gute Berichterstattung. Es ist meiner Ansicht nach dringend notwendig, dass sich das Bewusstsein für dieses schwierige Thema verstärkt. Und dass Veränderung eingeleitet wird, was den Umgang mit Menschen in rigiden Systemen anbelangt. Menschenwürde und Ethik im Kontakt sind zwingend Grundlagen für die Schaffung einer Atmosphäre, die
eine Gestaltung von positiver Beziehungsaufnahme ermöglicht.

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@melzer: wieso nicht ein urgent appeal? Und weshalb reden Sie mit den Medien - Sie müssen das Ganze während 60 Tagen vertraulich behandeln gemäss terms of reference and code of conduct!

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