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Was im Zusammenhang mit der Kitas auch einmal dringend unter die Lupe genommen werden müsste, sind die verbreitet exisitierenden seltsamen Umgangsformen mit Praktikantinnen und Praktikanten. Da werden Schulabgängerinnen für ein einjähriges Praktikum eingestellt, arbeiten zu teils lausigen Anstellungsbedingungen und freuen sich auf die versprochene Lehrstelle. Ende Jahr wird ihnen dann eröffnet, sie müssten unbedingt noch für ein weiteres Jahr als Praktikantin arbeiten, weil ihre Eignung doch noch nicht eindeutig habe abgeklärt werden können. Auf diese Weise sichern sich viele Kitas billige Arbeitskräfte.
Der/die Aufmacher der Republik zum Thema Globegarden und Kitas war/en sehr umfassend und auf die wesentlichen und von InsiderInnen seit Jahren monierten Missstände bezogen. Im Zentrum stand dabei die Forderung , das Thema Kinderbetreuung in Kitas als eine zentrale, gesamtgesellschaftliche Aufgabe unserer Zeit zu begreifen und entsprechend mit finanziellen und personellen Ressourcen auszustatten. Denn aus der Geschichte, zum Beispiel der Schulbildung, wissen wir: Solange die Schule ein ungeheizter Raum war, in dem ein hungriger, zipfelbemützter Schulmeister mit Rohstock (Albert Anker hat ihm ein unvergessliches Denkmal gesetzt) das Sagen hatte, war die Schweiz ein Land von mehrheitlich funktionellen AnalphabetInnen. Und schon damals brauchte es keine Kontrollen, sondern eine gesamtgesellschaftliche Debatte über die Bedeutung einer kindergerechten Bildung und dann die entsprechenden Gesetze. Dass sich die Politik bei den Kitas nun darauf beschränkt, mehr und vor allem unangekündigten Kontrollen zu verlangen, ist vielleicht nachvollziehbar, genügt aber bei weitem nicht. Was es jetzt dringend braucht, ist das, was die Republik ursprünglich monierte: Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über Kinderbetreuung durch Kitas und eine Präzisierung der bereits bestehenden Gesetzesbestimmungen.
Danke Herr Scheurer, sie bringen es haargenau auf den Punkt. Und wenn HSG Abgängerinnen versuchen aus Kitas ein rentables Geschäft zu machen ist das einfach nur widerlich.
Nein, es geht mir bei meinem Vergleich lediglich darum, aufzuzeigen, dass neue gesellschaftliche Herausforderungen eine umfassende politische Debatte und danach entsprechende gesetzliche Bestimmungen brauchen, um die Herausforderungen qualitativ und quantitativ zu bewältigen.
Ich darf der Republik ein Kränzlein winden und ich weiss einmal mehr, warum es die Republik braucht. Ohne ihre Recherche wäre diese Globegarden-Geschichte vielleicht nie, publik geworden. Danke.
Unangemeldete Kontrollen sind auf jeden Fall gut. Für mich stellt sich ausserdem die Frage, wie denn die Vergabekriterien für die subventionierten Krippenplätze gehandhabt werden? Soweit ich verstanden habe ist das Firmenkonstrukt KCC Group / Globegarden vor allem dazu da, den profitorientierten Charakter zu verschleiern?
Das wäre doch wohl auch ein Thema für die Parlamente.
Dem Fazit von Herrn Matthias Scheurer stimme ich rundum zu: "Was es jetzt dringend braucht, ist das, was die Republik ursprünglich monierte: Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über Kinderbetreuung durch Kitas und eine Präzisierung der bereits bestehenden Gesetzesbestimmungen. " Ergänzend will ich zum Thema Erfassung Kita-Qualität bezüglich Personal anfügen: Ein guter Betreuungsschlüssel allein genügt nicht. Es braucht auch die Konstanz in der Anwesenheit dieser Betreuungspersonen, dies umso mehr, je jünger die Kinder sind.
Neben Debatten und Kontrollen braucht es v.a. Vorgaben zur Qualität (d.h. fachliche, personelle und betriebliche Standards, z.B. bzgl. Betreuungsschlüssel, Ausbildung, Programmgestaltung, Mahlzeiten usw.)
Kurz: Eine weitere Professionalisierung, ein sauberes Qualitätsmanagement, damit Eltern wissen, was sie erhalten.
Republik AG
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