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Vielen Dank für diese nachdenklichen Zeilen. Ohne mit auch nur annähernd ähnlichem Wissen ausgestattet zu sein, erfasste mich ein ähnliches Grauen, als ich neulich vor dieser giftgrünen Installation stand. Einzig der freche Eingriff in die geheiligte Architektur von Renzo Piano vermochte zu erheitern, diese eigenartige Umstülpung der gewohnten Anordnung.
Der Blick in die giftgrüne Glungge stiess letztlich aber mehr ab, als dass sie mir irgend etwas hätte mitgeben können. Mein Verdacht, dass da quasi täglich Wasserpflanzen geopfert werden, seh ich nun also bestätigt.
Was Eliasson nicht gelang, gelingt hier der Autorin Stahl, nämlich den kritischen Blick mit ein paar kritischen Gedanken und Fakten zu schärfen.

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Der Artikel trifft mit seiner Kritik ins Schwarze - dennoch beschlich mich bei der Lektüre ein zunehmendes Unbehagen angesichts der unreflektierten Rundumschläge, welche wesentliche Entwicklungen von Städtebau, Architektur und Kunst in zwei, drei Sätzen als umweltzerstörende Folgen von Industrialisierung und Imperialismus abhaken. Folgerichtig wird anschliessend dazu aufgerufen, künstlerisches Schaffen einzig an der Relevanz für die Umweltfrage zu messen.
Wird da bald die Freiheit der Kunst auf der Strecke bleiben? Wird der Humanismus in der Welt der „Greta-Generation“ - in neu definierter Form - als Wert noch fortbestehen?

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Wird da bald die Freiheit der Kunst auf der Strecke bleiben? Wird der Humanismus in der Welt der „Greta-Generation“ - in neu definierter Form - als Wert noch fortbestehen?

Freiheit der Kunst: Ja ich fürchte, das wird sie, aber nicht durch Kritik der Greta-Generation, sondern durch den sich anbahnenden Überlebenskampf, durch Super-Katastrophen wie Hitze, Brände, Flut, Unwetter, Ernteausfälle... Die Klimakrise wird unsere Kultur in all seinen Facetten Schritt für Schritt umwälzen, bedrohen, infrage stellen. Viele wollen das einfach noch nicht wahrhaben.
Eigentlich liebe ich Kunst – nun vermisse ich das politische Engagement dieser Elite, vermisse echt konsequente und provokative Denker:innen. Viele erfolgreiche Künstler:innen träumten in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich davon, durch die Reichen selber "geadelt", also reich zu werden. Ökologische Fragen sind da eher ein Hindernis.

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Liebe Frau von Matt, in einem journalistischen Artikel lassen sich ja leider Rundumschläge niemals ganz vermeiden; daher verzeihen Sie uns hoffentlich auch die verkürzende Skizzierung des "Anthropozäns", der Folgen des Städte- und Gartenbaus – wir haben uns dabei ja auch an den erwähnten Herrn Makowski gehalten. Eine Lektüre des Buches "Die Natur dem Menschen untertan" kann ich wirklich nur empfehlen. Wie Bettina Hamilton-Irvine bereits unten schrieb, geht es auch nicht darum die Freiheit der Kunst anzugreifen – sie ist ein schönes Ideal, nach dem wir uns alle sehnen. De facto existiert sie nur leider für sehr viele Künstlerinnen nicht. Uns ging es vielmehr darum, einen Künstler beim Wort zu nehmen: wenn jemand einen ökologischen Anspruch in seine Kunst legt, muss sie auch daran gemessen werden. Künstlerinnen und Kunstwerke, in denen die Ökologie nicht verhandelt wird oder auf dem Spiel steht, würde ich davon ausschließen. Viele Grüße

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Liebe Frau von Matt, danke für Ihre Rückmeldung. Jedoch muss ich bezüglich einer Ihrer Formulierungen widersprechen: Der Artikel ruft nirgends dazu auf, künstlerisches Schaffen einzig an der Relevanz für Umweltfragen zu messen. Er ruft dazu auf, künstlerisches Schaffen auch daran zu messen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine

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Ich kann diesen Gedanken nur zustimmen. Das Thema hätte eine gelassenere, dafür informiertere Behandlung verdient. Weniger flappsige Schreibe, weniger moralisierend, dafür schärferes, differenzierteres Denken.

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Erinnert ein wenig an die Eröffnung des Museums, als Christo die Bäume verpackt hat (1998)
Nur haben die das unbeschadet (soviel ich weiss) überlebt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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[H]ätte man dann nicht auch einfach ein Schild im Ausstellungs­raum aufhängen können, das nach draussen zeigt?

Oha, das hört sich ja beinah wie Rousseaus (nicht Henris, sondern Jean-Jacques) kultur-, ja zivilisationskritischer Devise «Zurück zur Natur!» an (auch wenn er das nie so gesagt oder geschrieben hat).

Für die Kunst­kritik bedeutet dies, dass auch sie den reinen und angeblich zweck­entfremdeten Raum der Ästhetik verlassen und Stellung beziehen muss zu der Frage: Was trägt die Kunst zu den Beziehungen der Lebewesen untereinander bei?

Mit diesem Kriterium gewappnet zeigt die Kritik dann auch schön die ästhetischen und institutionellen Widersprüche der Kunst beim Thema Ökologie auf. Doch um ebenso «Kleinkariert. Kunstfeindlich. Naiv.» zu sein: Dies bedeutet für die Kunstkritik auch:

Was trägt die Kunstkritik zu den Beziehungen der Lebewesen untereinander bei?

Denn um tatsächlich Teil der «Greta-Generation» zu sein, müsste man – selbst-kritisch – auch über den eigenen ökologischen Fussabdruck beim Verfolgen des eigenen Berufs nachdenken.

Wieviele Kilometer sind die Kunstkritiker:innen bereits mit dem Flugzeug geflogen, um eine Ausstellung, Biennale usw. zu besuchen? Wieviel CO2 haben die Kunstkritiker:innen bereits dafür ausgestossen?

Spannend hierzu fand ich die September-Ausgabe der art – Das Kunstmagazin und den Fokus-Artikel «Klima-Killer Kunst», in dem sie Ergebnisse einer ersten Umfrage präsentierten (und ein Interview mit dem «geläuterten» Vielflieger Hans Ulrich Obrist führen, der nach einem langen Kuratoren-Leben natürlich gut reden hat).

Ernüchternd: Nur die wenigsten verfügen überhaupt über entsprechende Informationen. Keine Institution umfassende.

Zu den Flügen (an Biennalen/Festivals):

  • Mitarbeiter:innen und Kunstwerke: durchschnittlich 200 Flüge; Ausreisser: documenta 2012: 1615 Flüge

  • Besucher:innen: Mind. 10’000 (Manifesta 12, Palermo), Max. 200’000 (Biennale Sao Paulo)

Aber es fängt schon bei den prestigeträchtigen Museumsbauten an, die Unmengen an Ressourcen, Emissionen und «Graue Energie» verbrauchen und «so energieeffizient sind wie eine Sauna mit offener Tür»:

  • Unter 3 Mio. kWh pro Jahr: 25%

  • Bis 6 Mio. kWh pro Jahr: 54%

  • Über 6 Mio. kWh pro Jahr: 21%

  • Spitzenwert 12.5 Mio. kWh pro Jahr: Neue Nationalgalerie, Berlin

Tja, dann doch lieber «Zurück zur Natur!» in den Wald, wenn es konsequent und «naiv» um Ökologie gehen soll. Nur um selbst dort herauszufinden: «Es gibt kein richtiges Leben im falschen».

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Anderer 60
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Danke Michel Rebosura für die Spur Farbe in diesem Artikel.

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Lieber Michel Rebosura, nach der von Ihnen zitierten Frage folgen ja noch ein paar weitere Sätze über die Landschaft, die schon vor Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten von Menschen gestaltet und bestellt wurde. Sie führt die "kulturelle Produktion" bereits vor Augen, also die Abkehr von der sogenannten vermeintlichen Natur. Rousseau möchte seine Schützlinge ja auch nicht auf dem Land aufwachsen lassen, weil es da so wild und unberührt ist, sondern weil sie – oder besser er, der Junge Emile – dort den Acker und die Beete bestellen lernt (das Mädchen Sophie soll seine Ernte dann schön für die Männer verkochen, soweit ich das in Erinnerung habe). Oder nicht? Viele Grüße

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Liebe Antje Stahl, genau das meinte ich auch. Gegen die Verächter von Rousseau, die ihm diesen Satz in den Mund legten und ihn – wie Voltaire – karikierend auf allen Vieren gehend zeichneten. Deshalb auch die ironisch-melancholische Wende am Ende mit Adornos Diktum «Es gibt kein richtiges Leben im falschen».

Das Problem aber bleibt. Wenn als (externes und utilitaristisches) Kriterium die Frage steht «Was trägt die Kunst zu den Beziehungen der Lebewesen untereinander bei?», also der positive oder negative Beitrag am ökologischen Jetzt- oder Ideal-Zustand, dann dürfte man konsequent und «naiv» gar nichts mehr machen. Ja, vielmehr noch: Man müsste vieles sogar zurückbauen.

Denn Kunst als System und Akt – Material, Logistik, Bauten, Energieaufwand usw. – trägt systembedingt notwendig an der Schädigung der «Natur» bei. Eine Kunst, welche gegen diese Schädigung protestiert und eine Förderung der «Beziehungen der Lebewesen» intendiert, verwickelt sich daher notwendig in Widersprüche und muss scheitern.

So wie auch eine Kunst-Kritik, welche in diesem System mitspielt und für die Kunst – gerade solche – in der Weltgeschichte herumfliegt. Und sich nur noch mehr in Widersprüche verwickelt.

Nochmals: «Es gibt kein richtiges Leben im falschen». Und: «Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein». Denn in diesem Spiel sind wir alle Kompliz:innen. Womit wieder gezeigt wurde: Jeder Anti-Moralismus ist ein Moralismus.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Man spürt die Abneigung der Autorin gegen dieses Projekt fast auf jeder Zeile. Aber ich teile sie. Diese abgehobene Sprache, die unfassbar übertriebenen Preise, die verwirrenden Kunstwerke, welche dem Betrachter Ahnungslosigkeit suggerieren, stossen mich ab.
Wer Leben erfahren will, setzt sich regelmässig an einen Bach, Waldrand oder Wegrand und beobachtet das Entstehen und Vergehen der dortigen Flora und Fauna. Diese ist nämlich allgegenwärtig, auf jeder Brache, in jedem verwilderten Garten selbst die zubetoniertesten Orte müssen mit Giften gegen die Invasion des Lebens verteidigt werden.
Das kostet fast nichts und wer sich regelmässig an Feldrändern umsieht, der sieht die tödlichen Konsequenzen des Chemieeinsatzes unserer (konventionellen) Landwirtschaft mit eigenen Augen, ohne dabei Wissenschaft oder Statistik bemühen zu müssen.
Das Leben braucht keinen Künstler um es ins rechte Licht zu rücken. Vermutlich wäre es effektiver gewesen, einfach einen Teich auszuheben und Sitzbänke rundum aufzustellen. Dann hätten selbst jene das Leben erfahren können, welche den Gratisangeboten der Natur misstrauen und lieber ab und an 25 Fr. für eine Inszenierung des Alltäglichen ausgeben.

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Der Artikel lässt mich etwas ratlos zurück, es ist ein ziemlicher Rundumschlag. Spontan kommt mir dazu in den Sinn: NICHTS TUN ist das Allerökologischte überhaupt. Nicht schreiben, nicht lesen, nicht zeichnen, nicht malen. Zudem ist Nichtstun eine grosse Kunst und wer sie betreibt, provoziert. Ich gehe jetzt trotzdem spazieren, werde mich an jeder Wegwarte, an jedem Natternkopf erfreuen, an jedem Gras und jeder sonstigen Pflanze, die geruht, mir den Spaziergang zu erhellen.

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“Sitting quietly, doing nothing, Spring comes, and the grass grows, by itself.”

― Basho

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Muttersprache NL
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Das sagt alles Herr V. Schön….

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Liebe Frau Saam, ein Kollege hat gerade einen Roman über das "Fest der Folgenlosigkeit" publiziert, in dem es genau um die Frage (an Künstler, Kuratoren et al) geht, ob nichts tun nicht eigentlich die rechte Antwort auf die Klimakrise wäre: https://www.suhrkamp.de/buch/friedr…3518471616. Ich habe es leider noch nicht gelesen (ist gerade erst erschienen), aber vielleicht ist es von Interesse für Sie. Viele Grüße

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Herzlichen Dank für den Tipp, liebe Frau Stahl. Das tönt sehr interessant, werde ich lesen. Mir ist auch bewusst, dass der Gedanke des NICHTS TUN, zuende gedacht, aus dem Leben hinaus führt. Und das ist nicht lebensfreundlich. Es ist ein weites Feld....
Beste Grüsse

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Wunderbarer Artikel, der gute Fragen zurücklässt. Was soll Kunst, was darf sie und für wen ist sie? Die Begriffe natürlich und künstlich sind so gegensätzlich wie Natur und Kunst. Natur ist vor allem da, wo der Mensch sie unberührt lässt. In einem Museum ist das abgehoben und ärgerlich. Riecht nach Konsumverhalten und Marketing.

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(durch User zurückgezogen)

Teile die Meinung der Autorin. War 4 mal in Riehen, bei Tag und bei Nacht, aber das “Life” hat sich mir nie erschlossen. Beobachtung an einem der Tage : Die Entendame hat sich bemüht, das Grün aus ihrem Gefieder zu entfernen, gab dann auf und stieg zurück in die grüne Brühe.

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Moderator & Journalist
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Des Kaisers neue grüne Kleider.

Danke für den Artikel.

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Die Diskussion ist lanciert — in dem Sinne hat die Ausstellung wohl Vieles richtig gemacht. Obwohl ich die kritische Haltung des Artikels begrüße, viele Ansichten teile und einige Impulse mitnehme, irritieren mich die teilweise arg moralisierend-undifferenzierten Formulierungen. „Arme Wasserpflanzen töten“: Echt jetzt?

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Chefredaktion
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, Frau B. Habe ich diese Stelle verpasst? Ich finde zwei Passagen (neben der getrockneten, in Bilderrahmen gepresste und für 2700 Franken verkauften Flora), die auf die Wasserpflanzen referieren: «Hübsche Instagram-Fotos schiessen und darüber die armen Wasser­pflanzen vergessen, die dort ihr Leben für die Kunst liessen? » und «Für den schönen Schein, für das kurzweilige ästhetische Vergnügen züchten wir Wasser­pflanzen heran, setzen sie in Kunst­teichen aus – und killen sie damit. Nur mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass der Gärtner, den wir immer wieder durch das giftgrüne Wasser waten sahen, die toten Pflanzen entsorgen und mit neuen ersetzen musste.» Das erscheinen mir zwei recht präzise Beschreibungen der Tatsachen.

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Ich meinte diese Passage:

Wie soll das bitte schön gehen, wenn er arme Wasser­pflanzen tötet und sogar Nymphaea-Ellisiana-Seerosen trocknet, um sie in einen grün fluoreszierenden Holz­rahmen zu sperren und für 2700 Schweizer Franken im Museums­shop zu verticken?

Über den Zweck und den Preis dieses Merchandisingprodukts lässt sich zweifellos streiten. Mich dünkt aber, dass es dem eigentlich sinnvollen Anliegen des Artikels nicht entgegen kommt, das Trocknen von Blumen nicht nur zur Ökosünde, sondern geradezu zum Naturmord hochzustilisieren.

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Guter Artikel, danke.

Der Vergleich mit Land Art hinkt jedoch m.E. ein wenig. In erster Linie entstand sie aus einer Anti-Galerie Haltung heraus, in welcher sich die Künstlerinnen gegen den überteuerten und kurzfristigen Galerie-Kapitalismus zu wehren versuchten. Land Art war vor allem da, die klassische White-Cube Galerie zu sprengen und Kunstwerke zu schaffen, welche niemand in seinem Wohnzimmer aufhängen kann. Die ganze Aura konnte und kann nur via Fotos, oder am Beispiel von Spiral Jetty via Video, vermittelt werden. Ich bezweifle, dass die grosse Mehrheit Land Art Objekte je in echt gesehen hat. Denn ähnlich wie bei der Eat Art spielte die Vergänglichkeit eine zentrale Rolle und bringt somit Museen und Konservatorinnen in ein Dilemma. Diese kritische Abgrenzung zum Kunst-Markt und gleichzeitige Verbindung der Vergänglichkeit der Natur vermisste ich bei dieser Ausstellung von Eliasson. Um Ökologie ging es aber bei der Land Art nie, und geht es in der Kunst leider sowieso nur sehr selten, obwohl oft eben anders kommuniziert ( siehe aktuell die NFTs ).

Allem andere im Artikel stimme ich zu. War gestern Abend an der Ausstellung. Faszinierend? Ja, vor allem die Farben. Aber gerade so faszinierend waren auch die vielen Eidechsen an der Hausmauer, die herumfliegenden Vögel, Bienen und Insekten, die weidenden Kühe, die vielzähligen Fledermäuse und natürlich der Sonnenuntergang. Aber eben, dafür brauchts keine Künstlerinnen, und schon gar nicht überteuerte Museen.

Persönliches Fazit: Junge, unabhängige Kunst anschauen gehen, und die Natur in der Natur bewundern.

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Vielen Dank für diese Ergänzung zur Land Art!

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Ich interpretiere es eher als eine Versinnbildlichung der Idee, dass wir uns in Zukunft wohlmöglich Natur nur noch im Museum anschauen werden können. Unter diesem Gesichtspunkt machen alle als Kritik angebrachten Punkte Sinn und unterstreichen sogar das Gesamtwerk.

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Wir können die Natur, die wir selber sind und von der wir uns permanent abspalten, z.B. jeden Morgen im S. betrachten. Unsere Subjektfähigkeit ist an eine sich bewusstlos vollziehende, uns singulär gegebene Leiblichkeit gebunden. „Der Leib ist die Natur, die wir selber sind“ (Gernot Böhme). Die res cogitans ist in der res extensa inkorporiert. Ethik und Ästhetik sind „vom Kopf auf die Füsse zu stellen“.

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Genau. Und wenns ausserhalb der Museen keine Natur mehr gibt, gibt es auch niemanden mehr, der ins Museum geht. Und wahrscheinlich auch kein Museum mehr.

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Wenn wir als Menschheit so weiter machen, eben nicht mehr lange.

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Jaaa. Das hätten wir auch bedenken können, das stimmt, vielen Dank.

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Architekt und Künstler
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Uiii, einen so giftigen Text habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich war selbst beeindruckt und auf gute Art irritiert von der Installation in der Fondation Beyeler. Ich würde mich eigentlich absolut freuen über eine gescheite und tiefer gehende Kritik. Hier aber stand für mich die ganze Lektüre hindurch dieser giftige Unterton so sehr im Vordergrund, dass ich den Text nicht wirklich ernst nehmen konnte, und das finde ich wirklich schade. Am Schluss fragte ich mich auch, ob für einmal die Chefredaktion ihren Job nicht gemacht hat: nämlich die Autorinnen zu bitten, das Ganze nochmals zu überarbeiten.

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Lieber C. Z., das ist nun aber ein giftiger Kommentar: Wo ist der Chef, der den Damen die Zügel anlegt?

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Architekt und Künstler
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Liebe Frau Stahl
Danke für Ihre Rückmeldung. Es war nicht meine Absicht, Ihnen eine Chefin oder einen Chef vor die Nase zu setzen. Ich fand einfach schade, dass für mich in Ihrem Text der informierte und scharfsinnige Geist hinter einem massiven und diffusen Gefühl von Ablehnung und Antipathie verschwand. Ich würde Ihnen also auch als Kollege sagen: bitte bleib scharf und bei der Sache, halte Deine Gefühle zurück oder zeige sie offen, das stärkt Dein Anliegen!

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Danke! Sie fassen meine Enttäuschung in sehr treffende Worte. Am Ende bleibt das Gefühl, dass hier ein richtig guter Text in einer giftgrünen Empörungssuppe ertränkt wurde.

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Ich gebe zu, ich habe hier und jetzt das erste Mal von dieser Ausstellung gehört und mir sträuben sich die Nackenhaare. Weshalb sollte ich je, um die Natur zu sehen und erleben, ins Museum gehen? Mir genügt die echte Natur, so denn ich sie überhaupt finde, viel davon ist ja nicht übrig, weil so unordentlich und unproduktiv. Aber es gibt sie, unverfälscht und unbeleuchtet, dafür unheimlich lebendig und eigenwillig, ohne jedes menschliche Handanlegen. Das muss das Ziel sein und es ist irgendwie auch von selbst entstandene Kunst. Halt einfach ohne Künstler, Museum und Mammon.

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Sie gehen immer ins Museum, um Natur zu sehen. Ich glaube nach diesem Artikel – und im Anthropozän allgemein – ist es wichtig uns zu fragen: Warum verstehen wir Menschen uns selbst so hartnäckig nicht als Teil der Natur?

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Was Worte so bewirken... stellen wir uns einmal vor, in diesem Artikel wäre überall das Wort "giftgrün" durch "grasgrün" ersetzt worden (oder auch einfach durch "grün"), statt "Uranin" hätte da "Natrium-Fluorescin" gestanden, und statt "eingesaut" hätten die Aktivisten die Limmat einfach "eingefärbt". Dazu wäre dann vielleicht noch ein kurzer Hinweis zu finden gewesen, dass dieser Farbstoff als ökologisch unbedenklich gilt (wie dies unter anderem auch gerade in dem mit dem erwähnten Satz verlinkten SRF-Beitrag zu lesen ist - aber nicht nur dort), und dass er auch in der hydrologischen Forschung eingesetzt wird. Die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Gehalt der Aussstellung wäre auch mit einem solchen sachlicheren und weniger reisserischen Vokabular genau so gut möglich gewesen - ja, sogar noch wesentlich besser, da man sich dann wirklich auf diese Inhalte hätte konzentrieren können und sich nicht immer wieder durch unbegründete Unterstellungen davon hätte ablenken lassen müssen.

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Chefredaktion
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harmloses Zeug (...), das für Markierungen von Grundwasser­eigenschaften eingesetzt wird.

Sie mussten keine Links anklicken, um diese Information zu erhalten, genau so steht es im Beitrag. Bloss sind die Pflanzen trotzdem reihenweise verendet.

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"Genau so" steht im Beitrag aber etwas leicht anderes:

Angeblich soll es sich dabei um harmloses Zeug handeln, das für Markierungen von Grundwasser­eigenschaften eingesetzt wird.

Angeblich soll C. M. Chefredaktor bei der Republik sein ist nicht die gleiche Aussage wie C. M. ist Chefredaktor bei der Republik. Sie zitieren ungenau und verfälschen damit die Aussage im Artikel. Wieso?

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Lieber Werner Hoffmann, Schreiben im Feuilleton macht ja vor allem Spass, weil wir mit der Sprache spielen dürfen. "Einsauen" beispielsweise ist doch ein so herrliches Wort, ich benutzte es fast täglich, um die Aktivitäten meines einjährigen Sohnes zu beschreiben. Da steckt überhaupt nichts Unsachliches oder gar Reisserisches drin, im Gegenteil, es betont den Zauber des anti-konformen Verhaltens, das uns im Laufe unserer Bildungsroman-Leben ja leider aberzogen wird.

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"Dieses Mitleidsfazit mag auf so manch einen wirken wie die Greenpeace-Aktivisten auf Robert Smithson. Kleinkariert. Kunstfeindlich. Naiv. Das geben wir gerne zu. "

Sonderbarer Artikel - ich war gestern dort und es gab ihn, den kurzen, magischen Moment, der Kunst letztlich ausmacht. Es ist immer wieder erstaunlich wie viel Aversion Kunst auslösen kann - auch das ist letztlich eine Qualität der Kunst.

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Lieber P. R., über Kunst darf und muss man streiten, finden Sie nicht? Das hat gar nichts mit "Aversionen" zu tun, sondern eher mit dem Gegenteil – mit Love for the arts:)

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Sehr interessanter Artikel. Ich war bei meinem Besuch ebenfalls sehr kritisch, nur schon weil die Ausstellung "Life" gar nichts mit Natur zu tun hatte, sondern ein weiteres Spektakel für Menschen.
Was Ich mich noch frage, wieso der Artikel nicht noch den Aspekt der 25.- weiter aufgenommen hat? Für mich war der fälschlich gekaufte Eintritt fast das grösste High(Low)light der Ausstellung, nebst den unzähligen Handykameras, ganz besonders wenn "Life" als für alle zugänglich beworben worden ist.

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Der MERET-OPPENHEIM-BRUNNEN, Bern, als ästhetischer Kontrapunkt zu ELIASSONS LIFE: Beeindruckend, wie Meret Oppenheim durch ihre Einladung an die Naturproduktivität die künstlerische Form aus der Abgeschlossenheit und Öde ihrer "Selbstreferentialität" befreit.

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ÖKOLOGISCHE ÄSTHETIK avant la lettre

MERET OPPENHEIM hat 1983 in geheimer „Komplizenschaft“ mit der ihren BRUNNEN belebenden Natur einen „Raum der Koexistenz geschaffen für Pflanzen, Besuchende, Stadtlandschaft (…), in welchem sich gemeinsam die Welt erforschen lässt, die wir miteinander teilen“ (OLAFUR ELIASSON über LIFE).

„Die Besuchenden sind stets begleitet von den Umgebungsgeräuschen, etwa der Insekten, des Verkehrs und anderer Menschen, sowie umfangen von den Gerüchen der Pflanzen und dem Rauschen des Wassers“ (nach Ausstellungstext zu LIFE).

Passt wunderbar: „Fang mit den Pflanzen an, folge ihrem neugierigen Wachstum, ihren austreibenden Wurzeln und Rhizomen, den sich ausbreitenden Bewegungen ihrer Pollen und Samen, und schon bald wird eine ganze Ökologie von Wesen und von Werdendem und Vergehendem wahrnehmbar werden. Lass dich von der involutionären Dynamik anstecken, die diese Wesen dazu bringt, sich mit dem Leben eines anderen zu verflechten, und bald wirst du anfangen, affektive Ökologien wahrzunehmen, die im Dickicht der Beziehungen um dich herum Gestalt annehmen“. (NATASHA MYERS, zitiert im Ausstellungstext zu LIFE).

Der MERET-OPPENHEIM-BRUNNEN kann „zu jeder Zeit erkundet werden. Er ist Tag und Nacht zugänglich, und es gibt weder Türen noch Fenster, die die Welt aussperren“ (nach Ausstellungstext zu LIFE).

usw.

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Kunst darf provozieren. Und die Provokation darf kritisiert werden. Alles gut und recht. Die Kritik von Frau Stahl ist jedoch nach meinem Geschmack reine Dekonstruktion und zuviel Kritik. Wie viel Kultur ist denn überhaupt noch erlaubt?

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Interessante Gedanken der drei Kunstkritikerinnen. ‚Ökologische Ästhetik muss in Zukunft anders aussehen‘ postulieren sie. Ich war ein paarmal in Riehen und habe die Installation von Eliasson ganz anders wahrgenommen – nämlich als perfekte ästhetisierte Metapher dafür wie wir Menschen die ‚Natur‘ und das Leben darin gestalten und kontrollieren wollen und beidem dabei vollständig die Lebensgrundlagen entziehen. Er zeigt hier exemplarisch wie unsere ‚Welt für alle lebenswert machen‘ NICHT gelingt. Dass er das Ganze ‚Life‘ nennt, kann nur sehr ironisch gemeint sein.
Beim ersten meiner Besuche kurz nach Eröffnung der Installation war alles sehr schön, sehr ästhetisch, perfekt kuratiert mit massiven Eingriffen in das Bestehende, inkl. bestehendem Teich. Die neu eingesetzten Pflanzen (aus Holland herbeigeschafft, wie mir eine Aufsicht erzählte) wunderschön und seltsam. Genau so gehen wir doch mit unserer Natur um – in allen Bereichen (Rohstoffgewinnung, Landwirtschaft, Konsumverhalten). Alles wird profitorientiert bewirtschaftet, gepützelt und in Schach gehalten, kontrolliert, ausgebeutet.
Die folgenden Besuche zeigten dann den langsamen Zerfall der ganzen Pracht, die Pflanzen verwelkten, die Tiere wollten auch nicht so recht. Sehr eindrücklich war zu sehen, dass diese Art der forcierten Gestaltung die Welt nicht ‚lebenswert für alle‘ macht. Erschütternd. Finde ich.

Noch eindrücklicher (oder eben erschütternder) wurde es wenn ich jedes Mal auch den Teich am anderen Ende des Parks besuchte. Auch der selbstverständlich (zumindest sanft) bewirtschaftet, aber nicht auf nur-ästhetisch, nur-Profit getrimmt, sondern voller Leben, ganz offensichtlich prosperierend.
Olafur Eliasson hat meines Erachtens subtil aber unerbittlich aufgezeigt, wie die Ökologie in der Kunstgeschichte verortet werden kann. Genau das, was ihm die drei Kunstkritikerinnen vehement absprechen.

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"Die Masse aller von Menschen auf der Erde errichteten Artefakte übertrifft jetzt die Biomasse". Das konnte man vergangenen Dezember in der Presse lesen. Olafur Eliassons Installation kommt mir (in ihrer ganzen Zwiespältigkeit) vor wie eine Illustration zu dieser Meldung.

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Plastik verpackter Saft. Ein toter Orange farbiger Zucker Teich mit Vitamin C den man trinken kann. Monokultur Äpfel die wie Zucker schmecken. Das erschütternde sieht man doch schon täglich beim Einkaufen von Lebensmittel. Dafür sollte man der Museums Besucher mal die Augen aufmachen. Dass Offenbare dass in der Schweiz an jedem 2. Ecken ein Frischwasser Brunnen steht wo es sauberes Wasser zu trinken gibt statt transportierte Glas oder PET Flaschen mit Wasser. Dieser Wahsinn hier ist subtil und unerbittlich meine ich jedenfalls. Deutsch ist nicht meine Muttersprache sonst könnte ich das noch viel gewaltiger ausdrücken wofür ich mir aber nicht die Zeit nehmen will. Ironie auf dem Level von Olafur ist doch besser bedient mit einem T-Shirt print von einem Andy Warhol sujet. Eben ein Schild.

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Sie haben vollkommen recht. Man muss nicht zwingend ins Museum um sich erschüttern zu lassen. Die Erschütterung ab und zu mit Ästhetik etwas abzufedern finde ich allerdings durchaus legitim. Ich jedenfalls brauche das. Nicht als Flucht. Als Atempause und Änderung des Blickwinkels.

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Bissiger Text - da muss ich mich gerade mit einem Andy Goldsworthy Bildband beruhigen.

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Auch ich war in der Ausstellung, entzückt von der Schönheit und Ästhetik beim Hinunterschauen zum giftgrünen Wasser - Innen wie Aussen auf gleichem Level
überflutet: was für ein Metapher! Das überbordende Machwerk der Menschen auf Augenhöhe mit den Naturgewalten. Sie schlagen zurück, überflutet nicht mehr nur die K., sondern auch bald die Fluren.

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Ich hatte einen etwas anderen Zugang zum Artikel. Da mich das Thema erstmal nicht interessiert hat, habe ich nach und nach immer wieder Kommentare gelesen, die mich schliesslich so neugierig gemacht haben, dass ich den Text schliesslich doch gelesen habe. Meinem Empfinden nach hat Frau Stahl dann doch nicht so viel Gift und Galle gespuckt, wie ich es erwartet hätte.

Besonders interessant fand ich den kunsthistorischen Exkurs bis hin zu Monets Seerosen. Mir kam noch die „blaue Blume“ der Romantik in den Sinn. Je weiter wir uns von der Natur entfernen, desto verklärter und sehnsüchtiger wird der Blick auf sie.

Genial widersprüchlich scheint mir der letzte Absatz zu sein. Frau Stahl schreibt, dass man mehr von der Betrachtung der agrikulturellen Landschaft hinter dem Museum „über die human-centric perspective und hoffentlich auch ihr Ende lernen“ würde „als in Eliassons Pseudo-Life“. Aber genau durch diese Ausstellung hat sie sich ja grad intensiv mit dem Thema beschäftigt und uns an ihren interessanten Gedanken teilnehmen lassen.

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Liebe Frau Stahl, während mir Ihre Erläuterungen zu den Natur liebenden Künstlern durch den Kopf gehen, kommt mir das Werk der Künstlerin Ruth Handschin in den Sinn. Sie hat mir und sicher auch vielen anderen die Augen geöffnet für die Schönheit von wild gewachsenen Pflanzen an Strassenrändern und in Mauerritzen.

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Gaby Belz
semi-Rentnerin, semi-Berufsfrau
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Einspruch euer Ehren! Die Kritikpunkte sind absolut bedenkenswert. Dennoch brauchen wir genau solche Streitgespräche. Dass eine Ikone wie die Fondation Eände entfernt und Wasser reinlässt ist ja an sich schon ein Musterbruch. Wenn auch (noch) nicht das Ei des Colimbus. Aber Hand aufs Herz: Wie viele der Besucher:innen dieser Schau lesen Philip Blom, Donna Haraway, Bruno Latour? Wenn wieder ein paar denkende Zwei einer nachdenklich geworden sind und im Netz weiterforschen bin ich schon zufrieden und verschmerzen die Unsauberkeiten. Wenn wir diese vertrackte Beziehung zwischen allem Terrestrischen einmal auf die Reihe gekriegt haben werden braucht es diese Art von Kunstwerken eh nicht mehr.

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Letzte Woche. Freitag ist Schluss. Ich habe mir schon länger die Frage gestellt, ob der Besuch lohnt. Und ich bin auch nach dieser Lektüre nicht sicher.
Die Autorin ist vermutlich damit vertraut, dass die Begriffe "Natur" und "Kultur" oft fehlerhaft als Gegensätze gesehen werden. Sie bezeichnen aber eigentlich Ansichten eines identischen Ganzen, von dem Menschen nicht abtrennbar sind. Auch Eliasson ist sich dessen bewusst. Die entstandene Ausstellung ist in ihrer Ausführung der Begegnung dieser Erkenntnis mit einem Museum geschuldet, das zutiefst und - qua Stiftungssatzung - dem Kunstverständnis des 20. Jahrhunderts und der wirtschaftlichen Machbarkeit verpflichtet ist. Das gewaltsame Wiederherstellen von Objekten, die durch natürliche Prozesse zerfallen sind ist eine sehr folgerichtige Handlungsweise.
Tja, vielleicht lasse ich das schöne Geld doch lieber einem anderen guten Zweck zukommen. Oder ich kauf mir ein interessantes Buch davon... oder einen Besuch in einer Sternwarte.... Mal sehen.

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"Wurde die Natur ins Museum eingeladen? Was für eine Frage? Vielleicht berechtigt angesichts der Deklaration der Ausstellung.
Ich habe mir bereits auf Grund der Deklaration und der Spektakel Überflutung, wunderbar geeignet für die Messanger Welt, den Besuch erspart. Selsbstinzenierung des Kunsttempels um die Aufgeregtheit des weltweiten Kunstmarktes zu bedienen.
Ganz andere Kunst zum Thema im Theater Vidy in Lausanne:
"FRANÇOIS GREMAUD
Auréliens
d'après Aurélien Barrau

François Gremaud met en scène l’acteur Aurélien Patouillard interprétant le texte de la conférence qu’a prononcé l’astrophysicien et philosophe Aurélien Barrau sur l’urgence d’agir pour l’avenir de notre planète."
Wer nicht ins Theater will: Es lohnt sich Aurélie Barraus öffenltiche Interviews auf youtube zu hören, in denen er auch begründet, warum er mit der Kunst als wertfreiem Raum zusammenarbeitet. Unter anderem wegen der Möglichkeit die verschiedensten Weltverständnisse miteinander leibhaftig auftreten zu lassen und zu befragen bis in die Zukunft hinein.

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Ich bin euch dankbar für dieses kritische Hinterfragen. Ich ging nicht hin, weil mich das Alles anwiderte. Irgendwann muss diese abgehobene Dekadenz aufhören. Viele KünstlerInnen tun heute fast Alles, um aufzufallen. Dieses Geld, was da zur Flutung des Museums und für den Rückbau verschleudert wird - jenseits von Gut und Böse. Ich wage mal zu vermuten, dass der für seine Epoche bereits sehr umweltbewusste Ernst Beyeler das niemals so in seinem Museum gewollt hätte.

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Theologe & Religionspädagoge
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Danke fürs genaue Hinsehen! Kunst ist ja immer deutungsoffen, egal was Verursacher oder Veranstalter dazu verlauten lassen. Details sind für die Wahrnehmung entscheidend. Gegen den Strich gebürstet wird „Life“ auf neue Art pikant.
Habe geahnt, dass die Einladung des teuren Museums an die Natur nicht nachhaltig war. Einen anhaltenden Fassadeneinriss gab es übrigens in Taizé, wo die Kirche der Versöhnung 1971 nach Westen hin geöffnet wurde. Heute ist dort nach einer Phase mit Einem Zelt ein System von Baracken mit Rolltoren angebaut. Vielleicht auch ein Modell für Lebenskunst.

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Schade dass sie die gut gemachte Textanalyse mit Standardfotos im Instagram-Look bebildern. Fotos von den sterbenden Pflänzchen und den an vielen Stellen sichtbaren Plastiktöpfchen wären treffend gewesen. Entlarvend wäre ein fotografischer Vergleich von Marketingbild und Wirklichkeit.

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· editiert

Macht euch die Teiche untertan.
Interessante und kritische Besprechung, die mich ambivalent zurücklässt. Kunst mit politischer Botschaft muss sehr eindringlich sein, um nicht nach Propaganda zu riechen. Die möchte ich persönlich lieber nicht im Museum sehen (die Propaganda, nicht die Kunst). Auf der anderen Seite sind solche Inszenierungen einer künstlichen Natürlichkeit natürlich dekadent, was den Kunstbetrieb aus meiner Laiensicht sowieso auszeichnet. In den Werken eines Künstlers*einer Künstlerin ihrem*seinem Denken (oder auch nur Spieltrieb) folgen, in der Art, wie jemand sich ausdrückt die individuelle künstlerische Sprache ausmachen finde ich aber hochspannend. Läge die Ausstellung näher, ich würde mir die erlesene Künstlichkeit wohl in Natura ansehen.

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Seehr netter - und ja, teilweise sehr spitzfindiger - Artikel.

Kunst -und ihre Produzent*innen muss sich genau das auch gefallen lassen.
Insbesondere, wenn der Titel der Installation eine solche Steilvorlage liefert.

Ich feiere euch grad 💜

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(durch User zurückgezogen)
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Kunst darf nicht alles - sie muss im Dienste eines Übergeordneten stehen!Ansonsten verfällt sie der Beliebigkeit, wofür exemplarisch die Glasfenster Gerhard Richters im Kölner Dom stehen. Der giftgrüne Teich im Beyeler Museum ist Ausdruck einer künstlerischen Eitelkeit, oder auch nur einen Gag, der die Aufmerksamkeit des Erstmaligen hervorruft. Er dient sicher nicht der ökologischen Vereinigung von Natur und menschlichem Tun; dieses Anliegen ist in der Höhlenmalerei von Lascaux exemplarisch realisiert worden. Künstler wollen einfach nicht begreifen, dass die Natur keine Einmischung von Kunst benötigt: Sie ist ihr ebenbürtig und verlangt entsprechenden Respekt. Der eingefärbte Teich beim Beyeler ist Ausdruck von künstlerischer Überheblichkeit und tiefem Missverständnis von Natur. Es ist unbegreiflich, wie das Beyeler Museum zu diesem Missgriff kam. Man hat doch dort einmal Segantini ausgestellt und müsste von daher noch wissen, wie sich Kunst sachte und mit tiefer Empathie der Natur nähern kann und muss.

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Köchin
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Das Beyeler scheut sich nicht, Gewagtes zu zeigen. Ich gehe gerne dahin und lasse mich überraschen. Olafur Eliasson ist ein Provocateur; er zwingt uns, nachzudenken.Jeff Koons, und viele andere Künstlerinnen und Künstler die sich im Museum und der unmittelbaren Umgebung dargestellt haben. Seit vielen Jahren. Und es weiterhin tun werden. Im Moment grünt es ja mehr, als uns lieb ist. Der Regen, der Regen.

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