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Und was ist die Schlussfolgerung daraus? Dass dieses System per se schlecht ist, weil viel zu risikobehaftet. Die Börse existiert ja nicht seit Menschengedenken. Es muss doch ein anderes Wirtschaften möglich sein, eines ohne Börse und Kasinokapitalismus, sondern mit einer rationalerenSteuerung, unbedingt demokratisch legitimiert ( denn ich meine ja nicht Planwirtschaft nach sowjetischem Muster!)?

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Ich verstehe Sie zu gut. Das unangenehme ist tatsächlich, dass sobald man den masslosen Turbokapitalismus der westlichen Hemisphäre auch nur ein bisschen kritisiert, ist man für die Liberalen und Konservativen sofort ein Kommunist.

Wie wäre es mit einer "echten" sozialen Marktwirtschaft: Eine strenge Transparenzpflicht, ein straffes und kapitalbasiertes Steuersystem, ein engmaschiges Renten- und Sozialversicherungssystem, sowie eine Wiederverstaatlichung gewisser systemrelevanter Dienstleistungen, damit diese keinen finanziellen Gewinn abwerfen müssen (Gesundheit, Bildung, Sicherheit etc.) - Da liesse sich Verdienen & Leben zugleich...
Aber eben, stalinistische Fieberträume sind das...

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Rationale Steuerung? Vielleicht mit Allendes CyberSyn nach dem Kybernetiker Anthony Stafford Beer: LmD, Spiegel, WoZ, Republik, SRF, Jacobin.

Doch dann kamen leider die USA, Pinochet, Militärdiktatur und Staatsterror.

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Danke für den Tipp, auch nachzulesen auf Wikipedia. Cybersyn als sozialistisches Internet. Bewies seine Brauchbarkeit bei den Boykott-Versuchen der Transporteure. Warum nur vergesse ich/wir immer positive Ansätze in der Geschichte? Die überlieferte Geschichte ist voll von Fehleinschätzungen. Aus Fehlern lernen scheint aber nur bedingt zu klappen. Gibt es eigentlich irgendwo ein Verzeichnis nachhaltiger Erkenntnisse und dem Gemeinwohl zuträglicher Projekte? Ich würde mir das so sehr wünschen als Basis für soliden Fortschritt.

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Die Schlussfolgerung ist schlicht: Es braucht mehr Geisteswissenschafter:innen in den Geschäftsleitungen, eben mehr Kompetenz in "Geschichten" und "Geschichte".

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Oder mehr Affen in der Anlageberatung 😉

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Ganz genau! Dann wäre auch das mit den Boni geregelt - ein paar Bananen würden reichen.

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Oder JournalistInnen 😜

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Als Pessismist würde ich sagen: Noch mehr Kellyanne Conways mit alternative facts? (Sie ist Politologin, also auch Geisteswissenschafterin) https://de.wikipedia.org/wiki/Kellyanne_Conway.

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Warum stützen wir cleveren Menschen unser Wirtschafts- und Politsystem auf den Lauf von Börsengeschäften ab? Ist das irgendwie vernünftig? Gestern sagte Antoinette Weibel, Professorin HSG im Echo der Zeit, es sei erforscht, dass es keinen Zusammenhang zwischen Boni und Unternehmensleistung gebe. Durch Boni würden nur Söldner angelockt. Dh. Personen, die keine intrinsische Motivation für ihre Aufgabe haben. Und auf die Frage, warum immer noch Boni bezahlt würden, wenn doch kein Zusammenhang mit Leistung bestehe, entgegnet Frau Weibel sehr erfrischend, es würden immer noch sehr veraltete oekonomische Vorstellungen gelehrt. Die gehen davon aus, dass der Mensch sich nur für etwas einsetzt, wenn er einen fetten Gewinn erwarten kann. Unbedingt nachhören! Jetzt weiss ich, dass es fat cats gibt (das sind die Chefs der Banken), die vor den vollen, wenig kontrollierten Fressnäpfen sitzen und sich die Bäuche vollschlagen.
Aber eben, warum stützen wir unser Wohlergehen auf Kasino ähnliche Geschäfte ab? Warum gibt es Spielbankengesetze mit Listen von Zockern und nichts vergleichbares für Banken, die Gesellschaftsschichten und Länder in den Abgrund reissen können?

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Weil die Gier unendlich ist und das kapitalistische System nur durch unendliches Wachstum aufrecht erhalten wird. Stabilität durch Instabilität (boom and bust).

Und dass hinreichend viele Menschen immer noch daran glaubten, ist schlicht auch unserem kurzen Gedächtnis zu verdanken. Die Weltfinanzkrise 2008 ist erst 15 Jahre her. Man könnte meinen, all die Aufklärung über die Irrationalität der Märkte hätte es nie gegeben.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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und das kapitalistische System nur durch unendliches Wachstum aufrecht erhalten wird.

Das plappern zwar alle nach ("ohne Wachstum geht nichts"), aber bisher hat mir noch niemand überzeugend erklären können, wieso das systeminhärent so sein soll. Ein typisches Beispiel einer Rationalisierung eines im Grunde bloss emotionalen Drangs.

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Dr. sc. techn.
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Das Beste, was ich zum Thema Investment Banking je gelesen habe! Intuitiv vermutete ich diese These schon lange, nun fühle ich mich quasi wissenschaftlich bestätigt.
Mehr als diesen Artikel braucht ein Laien-Investor über Börsen nicht zu verstehen — und einen teuren Anlagenberater oder noch schlimmer: -verwalter schon gar nicht.

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Bereits nach der ersten Finanzkrise war ich bereit, den Kapitalismus radikal zu hinterfragen. Damals begann ich damit, mich vertieft mit entsprechender Literatur auseinandersetzen. Tatsächlich hat diese Kritik an vielen Orten wieder Konjunktur, einerseits in den Sozial- und Geisteswissenschaften selbst (z.B. die Rückkehr des Nachdenkens über den Begriff der Klasse), andererseits auch bei zunehmend mehr jungen Menschen in vielen Industriestaaten. Die grosse Ausnahme, musste ich mit Verwunderung feststellen, blieb und bleibt die Schweiz. Hier wird eine SP gerügt oder über sie gewitzelt, wenn sie die Überwindung des Kapitalismus erneut fordert. Übrigens eine Forderung, die die Mehrheit der jungen Menschen in vielen Industriestaaten auch unterstützt (z.B. in den USA, wo die Mehrheit der jungen Menschen inzwischen tendenziell antikapitalistisch ist). Nur in der Schweiz wird weiter so getan, als sei nichts passiert, als seien die Dogmen des Neoliberalismus die reine Wahrheit. Hört man unseren Bürgerlichen zu (die ja weiterhin die absolute politische Mehrheit bilden), hat sich bis heute nichts im Geringsten geändert. Es bleibt mir nichts anderes zu konstatieren, dass die wahren Ideologen die Bürgerlichen sind, die weiterhin falsfizierten Dogmen anhängen und uns dies als wirtschaftlichen "Realismus" verkaufen wollen. Vielleicht ändert sich jetzt mit dem Untergang der CS etwas, doch bezweifle ich es. Die Schweizer*innen hängen zu sehr an ihrer bürgerlichen Märchenwelt, in der Kapitalismus ein funktierendes System ist, die Unternehmer alles Gutmenschen, Banker Helden der Nation und alle Probleme sich über "den Markt" lösen lassen.

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Bin bei Kapitalismus-Kritik grundsätzlich einverstanden. Bei den Alternativen bin ich jeweils noch nicht überzeugt. Was würden Sie konkret ändern und wie?

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Exzellente Frage. Auch ich habe im Moment hier kein Patentrezept. Aber denke, das grundsätzliche Problem ist das uns durch unsere Sozialisierung selbst-auferlegte Denkverbot im Sinne von Thatcher's "Tina" (there is no alternative). Das haben wir inzwischen so verinnerlicht aufgrund mehrerer Jahrzehnte neoliberaler Hegemonie (ja, auch den ollen Gramsci kann man gern wieder Mal zu Rate ziehen), so dass uns das Ausdenken von Alternativen schwer fällt. Uns fehlt es, um mit David Graeber zu sprechen, an "institutioneller Kreativität". Eine interessante "avenue of thought" fände ich tatsächlich das bereits hier in Kommentaren erwähnte Cybersin aus Chile unter Allende. Empfehlen kann ich auch "People's Republic of Walmart", in dem die Autoren nahelegen, dass die globalen Megakonzerne bereits ausgeklügelte Planwirtschaft unter dem Deckmäntelchen des Kapitalismus betreiben, die Marktwirtschaft also definitiv zunehmend Illusion ist und die relevante Frage eher ist, wer denn die geplante Wirtschaft eigentlich kontrolliert. Sprich, wir müssten eigentlich die gute alte Privateigentumsfrage erneut stellen. Meine These: Privateigentum in Form privater globaler Megakonzerne ist schädlich (besonders für die Demokratie) und gehört vergesellschaft. Den Betrieb kann man wie gehabt weiterlaufen lassen, aber mit z.B. so etwas wie Volksaktien als Eigentumsform. Sprich, lasst uns endlich Nägel mit Köpfen machen und wir vergesellschaften die UBS! Wenn sie schon too big too fail oder nun sogar too big too rescue sein soll, sollte dieses Eigentum zumindest dem Volk gehören.

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Mathematiker
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KKS hat schon recht, jetzt müssen wir dringend sparen an der Bildung, im Gesundheitswesen, an der Altersvorsorge, an der Infrastruktur, 10 Millionen da, 20 Millionen dort, damit wir uns in 10 oder 15 Jahren den Mega-Crash der Mega-UBS noch leisten können. Wieviele hundert Milliarden werden wir dann brauchen?!
„Notrecht“ erfordert doch ein „Notbudget“, oder?!
Wie lange wollen wir uns unsere Prioritäten noch diktieren lassen von den Lobbyisten des Kasinokapitalismus?
P.S. Ich bin gespannt, welche und wie grosse Steuererhöhungen KKS vorschlägt, damit der Bund genügend Milliarden auf die Seite legen kann ...

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Mathematiker
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Ich würde raten: der Crash der UBS in 10 oder 15 Jahren wird 1'000 Milliarden (= 1 Billion = 10^12 (das ist eine eins mit zwölf Nullen) = 1 Million Millionen) SFr. an Verlustgarantie des Bundes oder der SNB erfordern. (Zu meiner natürlich hoch spekulativen Überschlagsrechnung: Rettung der UBS 2008: ca. 65 Milliarden; Schnäppchen-Kauf der CS durch die UBS 2023: 259 Milliarden, Faktor ca. 4; nochmals Faktor 4 ergibt ca. 1'000 Milliarden)
P.S. ich werde mich sehr freuen, wenn meine Prognose nicht eintrifft.
P.P.S. Fehler wiederholen ist eine Form von Dummheit. Das gilt nicht nur für Individuen, sondern auch für Kollektive ...

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Mathematiker
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P.P.P.S. Faktor 4 in 15 Jahren entspricht fast 10% jährlichem Zuwachs, das ist deutlich mehr als die Inflation der Konsumentenpreise, d.h. wenn wir immer wieder Banken mit Staatsgeld sanieren, muss die Staatsquote steigen, irgendwie, ausser wir sparen uns die Bankensanierungen an der Altersvorsorge, dem Bildungs- oder Gesundheitswesen oder gar der Armee ab ...

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Es gab mal Zeiten, da hafteten Banker mit ihrem Privatvermögen. Das kommt mir angesichts dieses Stammesverhaltens schon ziemlich sinnvoll vor. Dann wäre es im ureigenen Interesse der Branche, den Überblick zu behalten und schiene mir relativ vertrauensstiftend.
Aber sucht irgendwer tatsächlich nach zukunftsfähigen Lösungen in dieser Branche?

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Mathematiker
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Ein grosses Problem in diesem Zusammenhang sind die vielen falschen Anreize – die Boni korrelieren womöglich stärker mit den Bussen als mit den Gewinnen!

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Das wären dann Bankiers (= Unternehmer, die ein Risiko tragen, gibt es nicht mehr viele: http://www.swissprivatebankers.ch/de, auch wenn sich viele so nennen) und keine Banker (= Angestelle, die persönlich kein Risiko tragen).

Deshalb handelt es sich auch um eine „gute“ Geschichte, wenn Bonuszahlungen damit begründet werden, dass es sich um „risk taker“ handele. Das Risiko trägt dann natürlich auch nicht der Banker/Angestellte, sondern das Unternehmen (oder, wie wir gerade erleben mussten, die Allgemeinheit).

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Nun wird an der Dolchstosslegende von der kerngesunden CS gestrickt. Wie kann eine Bank kerngesund sein, die seit 10 Jahren von Skandal zu Skandal torkelt und von Milliardenbusse zu Milliardenbusse? Aber eben die Geschichte ist wichtig und jetzt wird uns das Märchen von der kerngesunden CS erzählt, so dass niemand für das Desaster die Verantwortung übernehmen muss. Von der Republik hätte ich erwartet, dass sie dieses Märchen entlarvt.
Die CS hat nicht wegen Twitter Herrn Kahn beschattet, die CS hat nicht wegen Facebook den Deal in Mosambik gemacht, die CS hat nicht wegen TikTok in Greensill investiert, ..... Die CS hat dieses alles nur getan, weil sie zutiefst marode war und zwar von oben nach unten!

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Dazu kommt, dass kurz zuvor zwei US Banken Pleite gingen. Das war aber weit weg und gaanz zufällig passiert..

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Brillant! Und aber: «Analysten, Spekulantinnen, Vermögens­verwalter, Kleinanlegerinnen – sie alle kämpfen letztlich um die narrative Autorität, wie Leins sagt.» Ok, für mich als simpler Simpel beginnt die «narrative Autorität» viel früher bzw. ganz oben. Die ganze Bankenwelt ist für mich einfach nur eine Wundertüte, bestückt mit einer herrlichen Auswahl von Grossschnorris, die selbstverständlich immer die neusten Modebegriffe in der Satteltasche haben. Die, die in der Schnelle das letzte Wort haben, schwimmen da automatisch oben auf. Und sahnen kräftig ab. In aller Regel auf Kosten der Nachhaltigkeit – nach uns die Sintflut: Sie fahren alle gegen die Wand, Klimawand(el).

Für mich schlicht unfassbar, wie über Jahre hinweg Politiker wie Aktionäre sich von verantwortungslosen Grossmäulern über den Tisch ziehen liessen, von asozialen Schlaumeiern, die Milliarden abgesahnt haben. Schlimmer: weiter absahnen werden, weil die Monsterbank sei auf deren Know-how in allernächster Zeit weiterhin angewiesen, beim Aufräumen all derer Sauereien! Soweit die Erklärung der UBS in der Tagesschau vom 20.3.!

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Sie müssen nur an die Narrative "Systemrelevanz", "Wachstum", "Too big to fail" und "Trickle Down" glauben, dann wird das schon. Und Sie können wieder friedlich weiterschlafen.

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Wie der IS seine Jünger in den Tod schickt, Donald Trump aus "alternativen Fakten" Wirklichkeit schafft und selbsternannte Wirtschaftsgurus eine ehemalige Schweizer Grossbank zerstören, es sind die gleichen 2 Zauberworte: Narrative und soziale Medien. Das ist so wahr, dass es trivial tönt. Damit ist aber nur etwas ausgesagt: Stärker als "Wahrheit" ist eine gute Erzählung. Das wissen die Menschen schon seit sehr lange, Traditionen von Geschichtenerzählern und Märchen bezeugen dies.
Nun trotzdem das Aber:
Sicher sind es Narrative, welche die CS zu Fall gebracht haben (wenn wir mal vom Ehrgeiz der beteiligten Politikerinnen absehen...). Bloss, in dieem Fall ist das Selbstverschulden der Bankenführung nicht zu leugnen. Der Vertrauensverlust, der zu den enormen Kapitalabflüssen geführt hat, war durch verantwortungsloses Handeln gerechtfertigt. Die Ironie ist nur, dass nicht dies die Bank zu Fall gebracht hat, sondern die luftig erdachten Narrative von angeblicher Insolvenz der Bank von selbsternannter "Finanzexperten", geboostet durch "soziale" Medien.
So geht das.

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Carlos Hanimann
Reporter Republik
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Guten Morgen Herr S.,
Danke für Ihre Ergänzungen. Ich bin da ganz bei Ihnen: Die Bank wurde nicht einfach nur Opfer von Narrativen, sondern beging jahrelang unglaubliche Fehler, die letztlich zum Absturz führten. Das Selbstverschulden steht klar im Vordergrund.

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Salopp gesagt: zum Glück gab es dieses ,,Gerücht“. Sonst hätte die CS noch ewig unter dem Schutz der Finma weitergewurstelt.

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Das verstehe ich nicht. Obwohl es laut diesem Artikel und Kommentar nicht die "Fehler" der Bankführug waren, die zum Crash führten, sondern Gerüchte, die einen run auslösten, glauben Sie daran, dass die Selbstverschuldung an erster Stelle steht. Dabei gibt es keinen Zusammenhang der von den "Fehlern" der Bankführung (welche nicht nicht kenne) zu den Gerüchten des Crashs führt.
Das klingt irgendwie nach einem moralistisch-religiösen Glauben daran, dass wer schlecht handelt (auch wenn sich damit im Kapitalismus erfolgreich Geschäfte führen lassen) irgendwann doch bestraft wird dafür. (Und zwar damit, dass Finanzanalysten Märchen über eine schlechte Geschäftsführung verbreiten, die nicht auf den überprüfbaren Zahlen des Unternehmens basieren?)

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Exakt. Es ist wie bei sagenumwobenen Bank-Runs, die angeblich mit dem Gerücht anfingen: "Die Bank zahlt nicht" – Wer spielte als K./Jugendlicher nicht mit dem Gedanken, dies mal auszuprobieren? Doch in diesem Fall startete das Gerücht ja nicht im luftleeren Raum. Skandal nach Skandal glaubte man der CS-Führung (und ExpertInnen) schlicht nicht mehr: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er die Wahrheit spricht." Und was früher Mund-zu-Mund-Propaganda war, dann klassische Medien, sind heute halt – ungleich globaler und beschleunigter – die Asocial Media.

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Die Story der CS steht ja im Artikel:

„Die Credit Suisse war seit mindestens zehn Jahren eine schlecht geführte Bank, die einen Skandal nach dem anderen produzierte und auf der ganzen Welt Bussen in Milliarden­höhe zahlte.“

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Geschichten und sonst nichts! Und jetzt haben wir eine "Monsterbank" mit einer Bilanz von 2000 Mia. Fr. Wann folgt die nächste Geschichte.... und überlebt das die Schweiz?

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Nichtökonomin
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Genau darum ist Ökonomie eben keine Wissenschaft. Auch wenn sie es gerne wäre. Und genau darum sollte man keine aktiv gemänätschten Fonds kaufen. Dass diese besser abschneiden als der Index, ist nur eine gute Story, an der einige sehr gut verdienen.
Meine Frage daraus: ist es in dem Fall sinnvoll, eine härtere Regulierung der Banken zu verlangen?

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Es gibt nicht nur Naturwissenschaften… Oder sind Psychologie, Soziologie, Linguistik etc. auch keine Wissenschaften? Ökonominnen sagen uns seit langem anderes als FDP und SVP. Man sollte auf diese Wissenschaftlerinnen hören. Die beantworten zum Beispiel Ihre Frage mit „ja“.

Die Geringschätzung von Geisteswissenschaften liegt genau an der Wurzel dieses Problems. Die Menschen meinen ja, Geld existiere ganz konkret und entstehe durch Arbeit. Eigentlich wird es aus dem Nichts geschaffen und als Kredit vergeben. Und existiert einzig durch unseren Glauben. Geld an sich ist schon eine Geschichte, die wir uns erzählen! Ein bisschen Geisteswissenschaften inklusive Ökonomie schaden da nicht… Was es tatsächlich an Unis nicht bräuchte, ist BWL aka Gewinnmaximierung als Studienfach.

Grüsse, ein Nicht-Ökonom

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Wobei gerade die Wirtschaftswissenschaften mit ihrer Mathematisierung so tun, als ob sie eine Naturwissenschaft wären – als ob Märkte Natur- bzw. eben Markt-Gesetzen folgten – und nicht eine Sozialwissenschaft, in der es halt auch um Menschliches, Allzumenschliches geht.

Das ist wohl auch eine Strategie des make-believe. Daher auch der dogmatische Eifer der ökonomischen Propheten und "Wirtschaftsweisen".

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Wie kann es sein, dass übers Wochenende eine absolut unvorstellbare Menge Geld aufgetrieben und verfügbar gemacht werden kann um die Boni der Chefetagen zu sichern, während bei allen wirklich wichtigen Themen gemauert, blockiert und vertröstet wird? Hauptsache, es geht den ganz wenigen so richtig, richtig gut.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Das kann sein, weil sich der Souverän nicht über diese Missstände empört. Auch das ist dekadent.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Er empört sich schon. Und alle Parteien empören sich. Und dann bleibt es einfach dabei.

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Dass die Ökonomie mehrere Börsen-Crashs benötigt – und die Schweiz die Rettung ihrer zwei Grossbanken – bis sie endlich auf die Binsenwahrheit stösst: Die erzählen nur Lügenmärchen. Und das grösste ist jenes vom Homo oeconomicus. Alles funktioniert, weil alle daran glauben. Dann braucht es wie bei des Kaisers neue Kleider, nur ein vorwitziges K., und alles verpufft mit einem grossen Knall. – Unglaublich. Aber immerhin: Besser spät als nie. Wobei nach dem too little too late ist es halt zu spät.

Die Sozialpsychologie erforscht übrigens seit über 100 Jahren das irrationale Verhalten von Gruppen, Massen, Schwärmen usw. Und selbst in der Ökonomie gab es wachere Geister, wie John Maynard Keynes:

Abgesehen von der Instabilität, die aufgrund von Spekulation entsteht, ergibt sich Instabilität auch aus der menschlichen Natur, aufgrund der ein großer Teil unserer positiven Aktivitäten, seien sie moralischer oder hedonistischer oder wirtschaftlicher Art, eher von spontanem Optimismus als von mathematischen Kalkulationen abhängt. Wahrscheinlich können die meisten Entschlüsse etwas Positives zu tun, dessen volle Wirkungen sich über viele zukünftige Tage ausdehnen werden, nur auf Lebensgeister [animal spirits] zurückgeführt werden – auf einen plötzlichen Anstoß zur Tätigkeit, statt Untätigkeit und nicht auf den gewogenen Durchschnitt quantitativer Vorteile, multipliziert mit quantitativen Wahrscheinlichkeiten.

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Neoliberalismus funktioniert genau deshalb nicht: der Mensch ist kein rationales Wesen.

  • Die neoklassiche Wirtschaftstheorie geht vom rationalen und eigennützigen Homo oeconomicus aus, der von Leon Walras in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführt wurde, um mathematische Gesetzmäßigkeiten auf die Wirtschaft übertragen zu können.[2] An diesem Menschenbild bestehen inzwischen erhebliche Zweifel. Menschliche Entscheidungen werden oft nicht rational getroffen, sondern durch Selbstüberschätzung, Vorurteile sowie Faustregeln und die Art der Darstellung einer Entscheidungssituation massiv beeinflusst*

(Quelle: Lobbypedia)

Deshalb braucht es massiv wirkungsvollere Regulierungen.

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Da ist ein kleiner Denkfehler drin: Das Problem mit dem neoliberalen Marktfundamentalismus besteht keineswegs darin, dass er nicht funktionieren würde; vielmehr funktioniert er unter den gegebenen Machtverhältnissen allzu gut, indem er die Wirtschaftspolitik mit seiner verfehlten normativen Logik dominiert. Diese marktgläubige Logik ist unfair, weil sie parteilich ist zugunsten der Marktmächtigen und so die kulturellen und institutionellen Voraussetzungen einer wohlgeordneten Gesellschaft real freier und gleichberechtigter Bürger und Bürgerinnen fortschreitend unterhöhlt. Und sie ist unsinnig, weil sie mit einer ökologisch und sozial gesunden Wirtschafts- und Lebensweise immer weniger vereinbar ist.

Um es in anderen Worten zu sagen: Die ökonomische Rationalität des Homo oeconomicus, der das neoliberale Denken folgt, verkörpert bei weitem nicht die ganze Vernunft lebensdienlichen Wirtschaftens.

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Diese Unterhöhlung, Unvereinbarkeit und Unvollständigkeit ist doch gerade das, weshalb der Neoliberalismus letzten Endes – und von Anfang an – nicht funktioniert.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Im Gegenteil: Es braucht MEHR Geschichten, und eine Kultur, diese zu beurteilen, statt blosse Zahlen, die für sich genommen (also ohne Geschichte) wenig bedeuten. Geschichten haben den Vorteil der inhärenten Kontrollmöglichkeit durch den gesunden Menschenverstand: Macht dies Sinn? Ist es zielführend? Tönt das nicht zu gut um wahr zu sein?

Die CS hat nie eine Geschichte erzählt, wie sie den Turnaround schaffen will, ganz zu schweigen woraus dieser eigentlich bestehen sollte. Bis zuletzt beliess sie es bei Leerformeln wie „eine besser auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Bank schaffen“. Und als der Zusammenbruch drohte, kam wiederum keine Geschichte, sondern nur die Leerformel „die Bank ist gut kapitalisiert“.

Wenn sich eine Gruppe Wanderer im Schneegestöber verirrt, dann mag die Bemerkung „wir haben warme Schuhe an“ wahrscheinlich nur bedingt zu beruhigen, denn was die Betroffenen doch wirklich hören wollen, ist das Narrativ wie man hier wieder rausfindet.

Wer in einer Situation wie derjenigen der CS von Anfang März keine glaubhafte Geschichte erzählen kann, die mit einer transparenten Kommunikation der Lageentwicklung beginnt, kann doch gar nicht erwarten, dass ihm die Märkte irgendwelches „Vertrauen“ schenken sollte. Vertrauen in was denn, bitteschön?

Und so ist es denn auch nicht irgendein „irrationaler Vertrauensverlust der Märkte“, welcher die CS zu Fall gebracht hat. Es ist der Fehler der CS, dass sie ein Vertrauen in ein Turnaround gar nie mit einer nachvollziehbaren und an der Entwicklung des Fortschritts messbaren Geschichte aufgebaut hat. Für die Märkte reduzierte sich die Sache damit auf die Frage: ab welchem Marktsignal wollen wir von dieser einst guten Bank abspringen? Und als der katastrophalen Aktienkursentwicklung und Untergangsgerüchten zum Trotz immer noch keine transparente Kommunikation und eine auch nur halbwegs plausible Geschichte eines machbaren Turnarounds folgte, zogen die Kunden die Reissleine.

Eigentlich alles nachvollziehbar…
Und für die CS Führung und FINMA und Bundesrat auch vorhersehbar: Wenn einfach bis zuletzt nie eine glaubhafte Geschichte daherkommt, dann ist halt irgendwann mal einfach alles endgültig vorbei.

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Heiner Geissler hat einmal gesagt, seine Partei soll endlich zugeben, dass der Kapitalismus ebenso gescheitert sei wie der Sozialismus. Daraufhin hat man ihm den Parteiaustritt nahegelegt.

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Es soll mir mal jemand erklären wie es möglich ist, innerhalb eines Tages 10mia Fr. abzuziehen? Wenn ich von meiner Bank mehr als 10tausend Fr. abheben will, muss ich einen Monat im voraus kündigen?

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Wieso soll das nicht gehen? Wenn weltweit ganz ganz viele Kunden ihr Geld abziehen wollen und dies nach einer Frist von z. B. einem Monat ausbezahlt kriegen...? einem Prozess, der schon 2022, nach einer Serie von freihändig erfundenen Tweets etc. eingesetzt hat – und vermutlich noch immer anhält... denkbar, nicht wahr?

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Genau das habe ich mich auch schon gefragt.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Zwischen dem ‚Monat für mehr als 10kFr.‘ und den highFrequency Transaktion gibt es wohl noch sog. Instrumente die eine Null mehr in einer Stunde erzeugen könnte.
Wir hatten einmal einen Nachbar, der hatte mit irgendwelchen Devisen-Transaktionen zu tun. Und für ihn war es nicht unüblich, dass da halt am Abend noch ein Posten nicht ausgeglichen war, der auch astronomische Grössenordnungen hatte.

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Wert-Abspaltungs-Theoretiker
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· editiert

Ist es wirklich notwendig, die eigene Begriffslosigkeit derart peinlich vorzuführen wie in diesem Märchen über Märchen als treibende Kraft der Finanzindustrie? Dasselbe liesse sich übrigens von den drei Artikeln zu einem Fall von Finanzbetrug sagen, die unter dem Titel "Am Ende ist das Geld immer weg" von der Republik publiziert wurden. Was den VerfasserInnen mangelt, ist ein kritischer Begriff des Kapitalismus, ein gewisses Verständnis von der Geschichtlichkeit des kapitalistischen Systems und eine Vorstellung von der Krise, in der es seit nun fast einem halben Jahrhundert feststeckt; eine Krise, aus der es keinen systemischen Ausweg gibt.
Auch in TA und NZZ begnügen sich Dutzende von Artikeln zum Bankrott der CS mit tendenziell antisemitischer Spekulantenschelte, bemäkeln die "Gier" der Banker statt das heutige Geschäftsumfeld der sogenannten Finanzindustrie zu analysieren. Item:

Bei Marx findet sich die nette Formel G-W-G' (Geld-Ware-Geld). Das ist die kapitalistische Selbstbewegung des Werts, die durch abstrakte Arbeit vermittelt wird: Tote Arbeit macht die Substanz des Werts wie des Geldes aus. Seit der Globalisierung und der sie begleitenden Deregulierung des Finanzsystems reduziert sich die obige Formel jedoch zunehmend auf G-G': Das Kapital vermeidet zunehmend den zeitraubenden und riskanten Weg über reale Investitionen und schliesst sich mit sich selber kurz, weil es auf Grund der inzwischen erreichten Produktivität schlicht keine realen und profitablen Anlagemöglichkeiten mehr findet. Das resultiert in dem, was Marx "fiktives" Kapital nannte. Schon zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden allenfalls noch 3% des weltweit verfügbaren Kapitals in reale Investitionen gesteckt, der Rest floss in das Finanzsystem, in Spekulationsgeschäfte. Wenn nun Gewinne aus diesen Spekulationsgeschäften in die reale Wirtschaft in Form von Konsum oder von Investitionen zurück flossen, wurde die reale Wirtschaft ihrerseits zunehmend virtuell. Traditionsfirmen wandelten sich in Banken mit angehängter Produktionsabteilung um: So zirkulierte schon vor Jahrzehnten das Bonmot von Siemens als Bank mit angehängter Elektroabteilung. Mutatis mutandies liesse sich dasselbe von Daimler-Benz, BMW und VW, also führenden Firmen der zweiten industriellen Revolution sagen. Seither sorgt die Elektronik der Dritten industriellen Revolution dafür, dass in Waren immer weniger Arbeit drinsteckt: Die Wertproduktion, der einzige Zweck des kapitalistischen Systems, gerät ins Stocken, kann irgendwann nur noch virtuell simuliert werden. Die Arbeitermassen des 19. und 20. Jahrhunderts werden nicht mehr gebraucht oder nach China und ähnliche Staaten ausgelagert, wo die Arbeitsbedingungen, von den Arbeitszeiten zu schweigen, jeder Beschreibung spotten.
In den diversen Krisen hat der Staat das System vor seinen eigenen Widersprüchen gerettet, und jede Menge Geld hineingesteckt, das er nicht hatte. Inzwischen wachsen die Gemeinkosten der famosen Marktwirtschaft - Infrastruktur, Rettungskosten in Krisen und Reparationskosten für die vom System angerichteten Schäden, plus all die Teile des Systems, die Ware-Geld-Beziehungen nur vermitteln ohne substanziell Warenproduktion zu sein - denn auch derart überproportional an, dass sie nach ihren eigenen Kriterien unrentabel wird.
Das Ganze resultiert seit der Mitte der 70er-Jahre in immer wachsenden Krisen: Krise der Drittweltkredite, die dauernd umgeschuldet werden müssen, Bankrott der Sowjetunion, damit des einst führenden Landes der Zweiten Welt, und mittlerweile ist die selbsternannte Erste Welt dran: Einmal sind es windige Aktien, deren fiktive Werte in stratosphärische Höhen steigen, bevor sie unvermeidlich abstürzen, dann ist wie 2008 die Immobilienspekulation dran. Das ist keineswegs alleine ein Problem der Banken: Da stecken wir alle auch in Form unserer Pensionskassensysteme mit drin: Ein Dank an unsere "Volksvertreter", die uns das eingebrockt haben. Übrigens soll Corona ein Vielfaches der Staatsinterventionen nach 2008 gekostet haben, und zwar weltweit. Und 2008 ist noch lange nicht gegessen, kann jederzeit in massiv vergrösserter Form zurückkehren.

In diesem Umfeld haben sich die grossen Banken nolens volens auf Spekulations-geschäfte verlegt, und das geht gut, solange es eben gut geht. Und dabei haben wir noch nicht von den Systemkosten für die Umelt gesprochen, die zunehmend untragbar werden. Wir müssten kollektiv die Verbindungslinien zwischen all diesen Krisen - Krise des Kapitalismus, Krise der Banken und der Finanzindustrie, Krise der Umwelt, Klimakrise - ziehen und endlich handeln, solange noch Zeit dafür da ist. Stattdessen setzen wir trügerische Hoffnungen auf grünen Kapitalismus. Das ist die Hoffnung des Freiherrs von Münchhausen, sich am eigenen Haar aus dem Sumpf ziehen zu können, in dem er feststeckt. Ist übrigens auch der Bankrott der traditionellen Linken, die das System bis heute zugunsten der eigenen Klientele zum Laufen zu bringen hofft, damit längst systemtragend und reaktionär geworden ist.
Was ich hier notwendig verkürzt dargestellt habe, findet sich ausführlich in den Büchern von Robert Kurz. So in: Das Weltkapital, Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems, Berlin 2005. Oder auch in: Geld ohne Wert, Berlin 2012. Am zugänglichsten vielleicht im ersten Buch von Robert Kurz: Der Kollaps der Modernisierung, Vom Zusammenbruch des Kasernensozialismus zur Krise der Weltökonomie, Leipzig 1994. Da ist der Untergang der UDSSR eine Vorausschau auf das, was dem angeblich siegreichen Westen ins Haus steht, wenn er dieses buchstäblich verrückte, gemeinsame System beibehält. Man kann es auch anders und zynischer formulieren; Simbabwe ist das Land der Zukunft!

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Ok, und was hat dieser Sermon jetzt genau mit der Republik zu tun?

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Grüezi Herr S.

Dann versuch ich es mal ;) :

Neben der sehr interessanten soziologischen Perspektive durch die ‚Feldfoschung‘ von Stephan Leins, kann auch der Eindruck entstehen, dass in der Finanzwelt halt etwas eigene andere Mechanismen herrschen. Die FINMA ist der technokratische Lulatsch, der nun mal gar nicht merken kann, dass sich da was zusammenbraut.
Aber was ist das Problem in einer Märchenwelt, wenn der weisse Ritter UBS, den schwarzen Perversling CS bodigt? Es kommt doch alles gut, sehr gut - und wenn sie nicht gestorben sind … .

Herr B. findet das vermutlich zu verschleiernd und verharmlosend angesichts der effektiven Perversität des Finanzsystems. Neben der Märchenperspektive möchte er uns auch in Erinnerung rufen was ‚Sache‘ ist. Klar, seine Perspektive, Umfang und Form sind eher ein (Gegen-) Artikel als ein Dialog zur Märchenperspektive. Aber ich finde das ist genau die Qualität der Republik resp. ihrer Dialog-Plattform.

Beste Grüsse, K.A.

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Die Idee G-G kannte ich nicht. Das klingt plausibel. Je mehr Arbeit wir in Profitmaximierung stecken, desto weniger Echtes kommt am Ende raus: nur Werbung und Corporate Law.

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Wirtschaftshistoriker
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Hervorragend Herr B.! Die Grossbanken sind nichts anderes als Casinos. Mit hochbezahlten Croupiers.
Da kann schon ein einzelner Händler schnell mal 1.7 Milliarden in den Sand setzen wie 2011 bei der UBS. Vorher gng's ja gut: dem Spekulanten wurden hohe Boni bezahlt, weil er eine Zeitlang Gewinne machte. Usw. Nix da Märchen. Krasses System-Versagen.

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Das Leben an und für sich funktioniert nur dank Geschichten. Das beginnt beim Sich-Verlieben, geht hin zu den Religionen und Erzählungen tränken eben auch die Industrie des Geldes.

Auch der Blocher kennt die Macht der Worte geformt zur Rede, wo Inhalte sich in Volkes Hirne brennen als Hoffnung zur Erleichterung vom Frust des Täglichen hin zum Wohlsein in der Geschichte, wo es uns doch so gut gehen soll. Die Politik ist dort erfolgreich, wo der Onkel vordergründig glaubhaft spricht und sein Lärmen Resonanz findet in den Herzen vieler. Und hinter dem Reden steckt Kalkül. Kalkuliertes Kalkül, stecken Berechnungen zur Rechtfertigung gegenüber anderen. Man muss sich begründen und mit Zahlen geht das leichter. Sei das als Analyst oder als Schulreformer. Und bei beiden und auch Anderem führen die Zahlen oft in die Irre.

Der Lehrplan21 ist ein mathematisch austariert teures Regelwerk mit Kompetenzen mess- und kontrollierbar und trotzdem können zwanzig Prozent der Jugendlichen nach neun Schuljahren einen einfachen Text kaum verstehen und es hat zu wenig Lehrerinnen. Trotz der Zahlen der Finma bricht sich die Bank des Alfred Escher nach 166 Jahren selber das Genick.

Zahlen sind nicht das absolute Kriterium der Qualität; aber auch Gefühle dank Geschichten allein können nicht der Kompass sein, denn sonst wären die Scheidungsraten von Ehepaaren kleiner.

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Felix Benesch
Fiktionalist
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Sehr faszinierend!
Wenn die Credit Suisse als mehr oder weniger gesunde Bank einzig durch Storytelling zu Fall gebracht wurde, dann heißt das doch: Die komplette Konzernleitung war den Vorgängen wehrlos ausgeliefert, weil niemand eine Gegen-Erzählung hatte, die stark genug gewesen wäre, um dagegen anzukommen?
Wenn man danach geht, dann müssten in den Wirtschafts- und Management-Schmieden Storytelling und Dramaturgie mit die wichtigsten Disziplinen sein!

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und Märchenerzählen

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Felix Benesch
Fiktionalist
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Ein Märchen ist auch eine Story. Märchen haben über Generationen das Bewusstsein der Menschen geprägt. Wie die Bibel. Und heute die Narrative des Kapitalismus, wie zum Beispiel der Blockbuster vom Geld, das sich fast von selber vermehren muss.

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System Engineer
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Ich würde behaupten, dass sind sie sogar.
Gibt etwa die Serie WeCrashed welche denn Verlauf des Unternehmen WeWork aufzeigt.
https://www.imdb.com/title/tt12005128/
Darin zeigt sich recht gut, dass der Typ einfach nur gut darin war Luftschlösser zu verkaufen.
Wenn man etwas recherchiert scheint er wohl auch in echt so gewesen zu sein.
Marketing ist ja am Ende nichts anderes, insbesondere wenn es auf dem Niveau der Grosskonzerne gemacht wird.

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Mathematiker
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Gut haben der Bund und die SNB 2008 die damals marode UBS gerettet mit 65 Milliarden „vor dem Znüni“ – wem sonst hätten sie letzte Woche die marode SKAndalbank als Schnäppchen antragen können?! Dass die UBS sich ihre Konkurrenzlosigkeit in dieser Situation reichlich entgelten lässt, gehört wohl zu den akzeptierten Regeln dieses besch...euerten Systems ...

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Mathematiker
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Der materielle Schaden damals (2008ff) trat, im Rückblick, nicht ein, und der immaterielle Schaden wurde fast nie und von fast niemand realisiert. Vielleicht brauchen der Bund und die SNB, also wir alle, einmal einen richtigen realisierten Milliardenverlust um zur Besinnung zu kommen? Der Volksmund sagt „Durch Schaden wird man klug!“, doch dies ist leider kein Automatismus, wie oft angenommen wird. Durch Schaden klug zu werden setzt Einsichtsfähigkeit und Einsichtswillen und Lernfähigkeit und Lernwillen voraus – Voraussetzungen, die nicht immer und nicht von selbst gegeben sind, und die wir erst noch unter Beweis stellen müssten. Sonst bleibt uns nur der Schaden.

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interessierter Leser
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Wenn die Börsen irgendwelchen nicht notwendigerweise faktenbasierten Narrativen folgen, haben die Medien und insbesondere die sozialen Medien auch dort enorme Macht. Manipulationen dürften deshalb an der Tagesordnung sein.

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"Der Wind zu stark, der Verkehr zu laut und der Kaffee zu schwach." – Drei Wetter Taft. Die Frisur hält. Und ist er zu schwach, bist du zu wach. Oder wenn Journalisten wie Werber die Story tellen. 😂

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Da hat doch der Flügelschlag eines Schmetterlings in Asien einen Wirbelsturm in der Schweiz ausgelöst. Der Schmetterling ist schuld! Gemäss Chaostheorie durchaus möglich, aber nur wenn alle übrigen Randbedingungen stimmen. Und diese Randbedingungen, bzw. Indikatoren blieben von den Gamblern grösstenteils unbeachtet. Statt dessen verlässt man sich für die Prognosen auf Indikatoren wie Quartalszahlen, u.s.w. und glaubt, diese würden einen Wert abbilden. Selbst wenn eine Korrelation zur Entwicklung besteht, gelten sie nur im linearen Bereich eines Systems. In einem hochgradig rückgekoppelten System wie den Finanzmärkten kann jedes Verlassen des linearen Bereichs zu Instabilität führen. Also reines Glücksspiel.
Macht ja nichts! Ist eh nicht unser Geld mit dem wir zocken!

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Da sie den Schmetterlings-Flügelschlag erwähnen: Eine Untersuchung der ETH aus dem Jahr 2011 ergab, dass c.a. 40% des Vermögens der gesamten Welt von nur rund 147 hochvernetzten Firmen kontrolliert wird. Die Kombination von Konzentration und Hypervernetzung ist vor allem eines: BRANDGEFÄHRLICH, denn es macht ein System extrem instabil.
Die UBS war übrigens auf Platz 9 der globalen Rangliste der "Netzwerkkontrolle", die CS auf Platz 14 (Siehe Appendix, Tabelle S1).
Der Bundesrat hat es mit der CS-UBS Fusion gerade fertiggebracht, das System nochmals entscheidend instabiler zu machen, mit einem globalen Epizentrum in der Schweiz...

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System Engineer
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Vielen Dank, ich hab das Paper vor ein paar Jahren mal in einem Artikel gesehen und seit dem nicht mehr gefunden. Hab auch schon lange danach gesucht!

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https://youtu.be/wz-PtEJEaqY

Beim Lesen musste ich unweigerlich an diese Folge vone South Park denken:)

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Was ich nicht verstehe: wenn ein Statiker sagt "die Brücke hält" und dann stürzt die Brücke trotzdem ein, dann spricht niemand von Wahrscheinlichkeiten (wenn nicht grad ein Meteor zum Einsturz geführt hat)....

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Wenn Finanzanalysten also Narrative erfinden, welche den Börsenkurs und die Märkte im wirkungsvollten Falle beeinflussen, im wirkungslosesten Fall nichts mit den Kursen zu tun haben, die auf jeden Fall aber sowohl nicht auf mathematischen Modellen als auch nicht auf den tatsächlichen Verkaufszahlen der Unternehmen beruhen, was machen dan die ganzen Mathematiker*innen in den Banken?
Also mein Matheprof hat an Banken gearbeitet, wo er Modelle mitentwickelte, welche mit Zahlen, aber nicht mit Narrativen arbeiten können.
Und wo ist der Zusammenhang zwischen den unglaublich vielen mathematischen Anwendungen und automatisiertem Handeln und diesen Narrativen, die anscheinend so wirkmächtig sind?

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Ähm, die Menschen? Sprich die KundInnen, KäuferInnen, InvestorInnen, AktionärInnen?

So lange es Menschen sind, die Kauf und Verkauf verantworten, und nicht Maschinen – wobei Letztere (noch) zu unterkomplex sind, siehe "Flash Crash" – wird es diesen Zusammenhang zwischen Zahlen, Narrativen und Gefühlen geben.

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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betr. GLAUBE: hier Ausschnitt aus Kapitel IX von Heinrich Heines Reisebilder:
».. wer soll da Wunder tun, dacht ich, als ich mal in Hamburg eine protestantische Kirche besah, die zu der ganz kahlen Sorte gehörte, wo nichts als braune Bänke und weiße Wände sind, und an der Wand nichts als ein schwarz Täfelchen hängt, worauf ein halb Dutzend weiße Zahlen stehen. Du tust dieser Religion vielleicht Unrecht, dacht ich wieder, vielleicht können diese Zahlen ebensogut ein Wunder tun wie ein Bild von der Mutter Gottes oder wie ein Knochen von ihrem Mann, dem heiligen Joseph, und um der Sache auf den Grund zu kommen, ging ich gleich nach Altona, und besetzte ebendiese Zahlen in der Altonaer Lotterie, die Ambe besetzte ich mit acht Schilling, die Terne mit sechs, die Quaterne mit vier, und die Quinterne mit zwei Schilling – Aber, ich versichere Sie auf meine Ehre, keine einzige von den protestantischen Nummern ist herausgekommen. Jetzt wußte ich was ich zu denken hatte, jetzt dacht ich, bleibt mir weg mit einer Religion die gar nichts kann, bei der nicht einmal eine Ambe herauskommt – werde ich so ein Narr sein, auf diese Religion, worauf ich schon vier Mark und vierzehn Schilling gesetzt und verloren habe, noch meine ganze Glückseligkeit zu setzen?«

Die Story wird wohl stimmen: von Escher zum unbeweglichen Tanker.
Dieser Text hier arbeitet zu oft mit dem Begriff Glauben:

..2008 starb dieser Glaube, mehrmals das Mantra: «die Fundamental­daten» waren in Ordnung und die Bank erfüllte «alle regulatorischen Mindest­anforderungen». und irgendwann tritt der Crash dieser sündigen Branche tatsächlich ein.“

Es sei einzig diese Gschpürschmi-Sache›», die grosse Erzählung / Inszenierung, diese Behauptung.

Während es ja rationale Gründe gibt, „Skandale“ für all die Bussen!
Mehr Märchen als Wissenschaft erlebte die Baubranche im Erdbebengebiet der Türkei: Schauermärchen, schlicht Lüge und Betrug!

In diesem Sinn befehle ich, solch Geschichtenerzählen ins z.B. Darknet, ausserhalb jedwelcher Gerichtbarkeit und eben: ohne Staatsgarantie zu verbannen.
Die Bank sei fürderhin ein rationaler Ort mit wenig duftenden Gesetzen!

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Märchen klingt immer so verniedlichend, dabei sind Märchen doch archetypische Geschichten.

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CS Verwaltungsrat: 7 Frauen, 5 Männer.
CS Geschäftsleitung: 4 Frauen, 7 Männer

Vielleicht war ja das der Grund für den Vertrauensverlust bei dem arabischen Prinzen.

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(durch User zurückgezogen)

Interessant ist bei der ganzen Schmierenkomödie noch etwas anderes: Die CS hielt sich, d.h. finanzierte mit zweistelligen Millionenbeträgen - an der HSG das "HSG Center for Financial Services Innovation".

Dieses Innovations-Zentrum hat der CS offensichtlich keine brauchbaren Tipps gegeben, wie man eine Bank auch nur einigermassen sinnvoll und korrekt führt. Und was mit "Financial Services Innovation" gemeint ist, das wissen wir nun auch: Die Innovation besteht mindestens zum Teil darin, Kundengelder in Boni zu verwandeln. Dieses Forschungsergebnis wurde bei der CS dann auch zügig in die Praxis überführt. Motiviert durch die saftigen Boni machte man sich dann an noch viel teurere Fehlleistungen.

Und jetzt - passt zur oben genannten Komödie - soll der Chef-Innovator Prof. Dr. Manuel Ammann nun untersuchen, wieso die Bank den Bach runter ging.

Sehr geehrte Frau Bundesrätin Keller-Sutter: Dass Sie der Vertuschung der Affäre Vorschub leisten wollen/müssen, schulden Sie Ihrer Partei, das seh' ich ein, aber rein vom taktischen Geschick her gesehen, ist es doch ziemlich schwach, einen Söldner der CS mit der Untersuchung zu beauftragen, denken Sie nicht auch? Ich bin wirklich enttäuscht, da hätte ich jetzt mehr Fingespitzengefühl erwartet. Das gilt auch für Ihre Ankündigung, der AHV ein paar Millionen vorenthalten zu wollen, nachdem man gut 100'000 Millionen (das wären dann 100 Milliarden, falls jemand fragen sollte) für eine Ramsch-Bank freigegeben hatte.

Dass Investment-Banker nun mal keine Skrupel haben, wenn es ums Geld geht, das ist bekannt und auch legal, es gibt kein Gesetz gegen Skrupellosigkeit. Wenn aber untersucht werden soll, ob auch Gesetzesübertretungen vorliegen, dann bitte nicht bezahlte Alliierte der potenziell Fehlbaren damit beauftragen. Wo sind wir hier denn?

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Zu den unterschiedlichen Konzepten zur Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage, also "Logik" vs. "Geschichte":
Die "Logik" ehrlich zu vermitteln würde bedeuten zuzugeben, dass der Bankerjob gemacht wird, um sich persönlich zu bereichern. Je mehr herausgeholt werden kann, desto höher entwickelt sich in der Folge auch das "branchenübliche Markthonorar". Bankenbereiche wo solche Entwicklungen nicht absehbar sind, sind langweilig und uninteressant, spielen im Bankenbusiness also nur eine Nebenrolle - logisch.
Hm, solche Ehrlichkeit bringt natürlich keine prickelnde "Geschichte", zumindest nicht für das geneigte Bankpublikum. Darum braucht es "Geschichten", welche zu dieser realen "Logik" bzw. Fakten-/Datenlage keinen Bezug haben, also eigentlich nicht ehrlich sind (= nicht weit von der Lüge weg). Irgendwelche Bullen und Esel... äh... Bären die Überhand nehmen müssen herhalten, irgendwelche Krisen da oder dort, oder - eben - Social Media.
Offenbar funktioniert diese Verwedelung unserer Sinne so einfach so gut (="Vertrauen"), dass zufällige Investitionsentscheide (Mr. Monk) erfolgreicher sind als die "bewussten" Entscheidungen eines Menschen, der hinter den kommunizierten Geschichten vertrauensvoll (!) versucht eine sachlich-vernünftige Logik zu entdecken.
Kein Wunder, dass das Vertrauen dann mal plötzlich weg ist, auch wenn die "Logik" das mal nicht zwingend sofort nahelegen würde. Wir haben ja nie gelernt, für Beurteilungen die Fakten-/Datenlage beizuziehen, sondern wir haben gelernt, dass Ökonom:innen uns reich bebilderte Stellvertretergeschichten kommunizieren müssen, weil wir das alles ja sonst sowieso nicht verstehen würden.
Zurecht? Ich glaube nicht.

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Interessant: in diesem Dialog hat es fast keine Frauen (ich glaube zwei sichtbare Frauennamen!!). Lauter Männer! und auch ich kann leider nichts Gescheiteres beitragen….. Vreni

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woran könnte das liegen?

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unterschiedliche Erziehung, Bildung…unterschiedliche Interessen ….unterschiedliches Wissen. bist du weiblich, Anonym 2?

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Narrative bestimmen unser Leben, das gilt nicht nur für die Börse, sondern auch für die Politik, meine persönliche Identität...

Eine Frage:

Von Oktober bis Dezember 2022 zogen Kunden der Credit Suisse 111’000’000’000 Franken ab.

Was meint diese Aussage: die Kunden von ihren Sparkonten, oder die Aktionäre von der Börse? Scheint mir hier nicht klar zu sein.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Kunden von ihren Einlagen (also nicht nur Sparkonten sondern alle möglichen Konten). Aktien kann man nicht abziehen, sondern nur verkaufen. Wenn ein Überangebot an Aktien herrscht, sinkt der Preis. Und das ist auch passiert: Der Aktienkurs sank ständig.

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Was heisst "alle möglichen Konten"? Kann man einfach so mal eine Milliarde auf dem Konto haben?

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"Die Geschichte von einer untergehenden Grossbank war sehr mächtig. Sie überzeugte mehr als die Worte des Banken­chefs. Am Ende wurde sie wahr."

“Die Worte des Bankenchefs” sind auch eine Geschichte, wie “die Fundamentaldaten sind in Ordnung” auch die die Finma und die SNB erzählt haben. Oft funktionieren diese Chefgeschichten und institutionellen Geschichten. Nur in diesem Fall gab es eine andere Geschichte, die plötzlich überzeugender war.

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Benji Kuster
Verleger und Leser
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Ich rede mir manchmal den Mund fusselig und kann gar nicht genug betonen, dass das heutige Geld, das an nichts mehr gebunden ist und aus dem Nichts erschaffen werden kann, im Grunde genommen, sich in nichts von Bitcoin unterscheidet. (Ausser, natürlich, dass man Bargeld schwieriger rückverfolgen kann und Bitcoin schon, wie wir seit einiger Zeit wissen). Im Prinzip basieren beide auf einer guten Geschichte und auf das reine Vertrauen des Gegenübers, dass es für das Stück Papier bei der nächsten fanatischen Gläubigen auch einen echten Gegenwert dafür eintauschen kann. Geldglauben ist Fanatismus. Genau wie Bitcoinglauben. Zwar ein Fanatismus der ganzen Welt, der uns in der Schweiz sehr viel Luxus beschert hat, aber eben am Ende auch nur ein Fanatismus.

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Wolfgang Koch
Verleger (Hörkultur Verlag AG)
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Solange an der Spitze der Bank die Investment-Banker die Marschrichtung vorgeben, werden die Risiken nicht kleiner sondern grösser. Die Politik wird nur zuschauen können, wofür die Nacht- und Nebelaktion der „CS-Rettung“ ein deutliches Beispiel war. Die Lösung kann nur in einem Trennbanken-System liegen. Sonst stehen wir bei der nächsten Krise wieder da, wo keiner hin will.

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