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Dass Eltern lange nichts merken von der Überforderung der Kita-Angestellten, hat vermutlich auch damit zu tun, dass Menschen, die im Bereich Pflege und Betreuung arbeiten, dazu neigen, dem Wohl ihrer Schützlinge zuliebe die eigenen Grenzen ständig zu überschreiten. Man ist sich seiner Verantwortung extrem bewusst und ich glaube den Kita-Leiterinnen, Erziehern und Praktikantinnen, dass für sie das Wohl der Kinder im Zentrum steht.
Aber der Unternehmensleitung nehme ich das nicht ab, sonst würde sie die Anliegen Ihrer Angestellten ernster nehmen.
Für die Chefetage ist vor allem wichtig, dass Eltern (Kunden) ihrer Kita vertrauen und dies ermöglichen die aufopfernden Angestellten bis zum Burnout. Und der Spruch, man müsse eben in diesen Beruf eine starke Person sein, ist einfach nur fies.
Danke für's Dranbleiben und ich hoffe sehr, dass die Behörden in diesem Bereich ihre Aufsicht intensivieren und vertiefen.

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Danke für den Beitrag und die Recherche. „Zivilschützer“ dürfen bei Kitas nicht mitschaffen. Was wahrscheinlich gemeint ist, sind Zivildienstler. Einen kleinen, aber wichtigen Unterschied. https://www.srf.ch/article/8315351/amp

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Wollte ich auch gerade schreiben.

Heisst hier dann übrigens: Der Staat subventioniert mit strafbewehrter Fronarbeit junger Männer die Gewinne Privater.

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Vielen Dank - ist korrigiert.

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Märchentante*onkel
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Wir LeserInnen sind für Lösungen gefragt? Also hier zwei Lösungsvorschläge:

  1. Globegarden Kitas sind mit Harry Potters Invisibility Cloak auszustatten, damit zuviele Kinder bei Kontrollen nicht in den Kellerräumlichkeiten versteckt werden müssen. Falls das unrealistisch ist, siehe Lösung 2.

  2. Kitas sind nur als Stiftungen zuzulassen. Sie sollen aus grundsätzlichen Erwägungen nicht gewinnbringend ausgerichtet sein dürfen.

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Interessanterweise sind die meisten Kitas nicht-gewinnorientiert. Selbst Globegarden. Doch bei den grösseren Kita-Ketten (zB Pop e Poppa) steht über den Krippen eine gewinnorientierte AG. Sie darf Gewinne schreiben.

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ExKitaPapa
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Moment, meinen Sie die Globegarden GmbH oder die Muttergesellschaft KCC Group, die nicht-gewinnorientiert ist?

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ExKitaPapa
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Kitas nur als Stiftungen zuzulassen, scheint mir ein gute Idee, wäre aber eine grosse Einschränkung. Was denken Sie zu Vereinen? Oder wenn es Aktiengesellschaften sind, zu einer Pflicht, die Gewinne und andere wichtige Zahlen zu veröffentlichen?

Vielen Dank für ihren ersten Lösungsvorschlag, er beugt Verspannungen vor :)

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Wie die FIFA uns vor Augen führt, sind Vereine nicht gerade ein Hort der Transparenz. Generell scheint mir die rigorose Durchsetzung geltender Vorschriften wichtiger als die Organisationsform

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Märchentante*onkel
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Vereine oder Genossenschaften sind absolut ok. AGs wegen dem Gewinnstreben: it's a no from me. Ob transparent oder nicht, Zahlen lassen sich leicht manipulieren.

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KeinKitaPapa
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Meine Frau ist Kinderbetreuerin. Nicht mangels Alternativen, sondern aus tiefster Überzeugung: Lehre, Bachelor, Master, Forschung - dazwischen jeweils viel Praxiserfahrung, jetzt arbeitet sie im öffentlichen Dienst in einer einschlägigen Funktion (Supervision). Unser eigenes Kind wird selbst betreut, unter keinen Umständen würde sie es in eine Krippe geben: selbst bei den "Guten" sind ihr die Standards einfach viel zu tief.

In etwa also so, als ob die kantonale Lebensmittelkontrolle privat auf autarken Gemüseanbau setzten würde, weil aus der beruflichen Praxis klar ist, dass die "Industrie" im besten Fall ungeniessbares, im schlechtesten schädliches produziert. Aber Kinder sind ja nicht so kompliziert: Trockene Windeln, etwas Brei - wieso mehr als Minimalstaufwand betreiben?

Dass das keine subjektive Einschätzung, sondern Globegarden vermutlich leider vielmehr der dreckige Spitz des Eisbergs ist, legen einschlägige Initiativen (etwa trotzphase.ch) nahe. Schade, dass die gerechtfertigte Empörung häufig als "linkes" Anliegen wahrgenommen wird: Ideologie hin oder her geht es um die mitunter prägendsten Jahre unserer künftigen Mit-Erwachsenen, mit denen wir alle leben werden (müssen).

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Gut, vielleicht darf man da jetzt auch nicht verallgemeinern. Ich war zwanzig Jahre als Sozialarbeiter im öffentlichen Sozialdienst einer Gemeinde tätig- Sozialhilfe, Vormundschaft, Kindesschutz usw. Ich kann Ihnen versichern, dass hier im Bereich Kinderbetreuung sehr gute Arbeit geleistet wurde, sei es in einem Kinderhaus oder bei Tageseltern. Auch die Pflegekinderaufsicht hat da funktioniert. Es kommt aber sicherlich auf die Beschaffenheit der Situation an. Ich spreche hier von einer grösseren Landgemeinde mit übersichtlichen Strukturen und wohl auch höherer sozialer Kontrolle als z.B. in einer Stadt. Trotzdem, auch hier war die Behörde nicht sehr hochgradig präventiv sensibilisiert, was ihre Aufsichtspflicht im Bereich Pflegekinderwesen anbelangt. Mehr so "Dienst nach Vorschrift", nach dem Motto keine Gefährdungsmeldungen, keine Probleme.

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Merkwürdig. Dieselben Leute die keine Bedenken haben mit ihren Verbrennungsmotoren herumzufahren und dabei unsere Kinder zu vergiften, machen sich dann plötzlich grosse Sorgen wenn eine KITA Kette versucht die in der Schweiz doch sehr teuren KITA kosten tief zu halten. Die Befürchtung, dass die Besitzer einen Gewinn erwirtschaften könnten scheint dabei die Hauptsorge zu sein.
Einige hier sollten vielleicht mal selber eine KITA gründen um zu sehen wie das ist.

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Dass die Kosten hierzulande so hoch sind, liegt hauptsächlich an der mehr als bescheidenen Beteiligung des Staates. Das führt zu guten Plätzen für die Reichen und schlechten für den Rest. Ausserdem kann man so schon früh verhindern, dass der eigene, privilegierte Nachwuchs in schlechte Gesellschaft kommt. Soweit ist das wohl politisch gewollt, könnte aber jederzeit von einer Mehrheit der Stimmbevölkerung geändert werden.
Das Problem sind nicht die Gewinne der Firmen, sondern die Ausbeutung der Angestellten und die daraus resultierende Gefährdung der Kinder.
Wir sollten uns schon der Tatsache bewusst werden, dass viele mehr Geld für Wohnen Auto, Freizeit und Ferien ausgeben als für die Betreuung der Kinder. Von daher kann ich ihren pauschalen Anwurf auch verstehen, aber er basiert auf der falschen Vorstellung, dass es hier um Neid geht

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Die Kosten liegen an den staatlichen Vorschriften für Kitas.

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Statt dem Staat auf dem Portemonnai zu liegen könnte man mehr in die KITA und weniger in die SUVs investieren. Diese SUVs werden zudem mit etwa 4000 CHF/jahr subventioniert - mehr als die Kinder.

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Ich habe die Republik schon vor langem darauf aufmerksam gemacht, dass eine sehr ähnliche Problematik im Bereich der Altenpflege dringend auf die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wartet. So wie ich es sehe sterben da Menschen frühzeitig und unnötig - vom Personal dass wegen Überforderung Fehler macht, krank wird und aussteigt gar nicht zu reden. Hmm kann es sein, dass die Lebensqualität unser Eltern und Grosseltern uns (als Gesellschaft) ziemlich schnuppe ist im vergleich zu den süssen Kinderchen?

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Lieber Herr Wehrli, Ihre polemische Frage am Schluss lasse ich jetzt einmal aussen vor. Aber erlaube mir, sie auf diesen Text hier aufmerksam zu machen:

In der Schweiz fehlen 6000 diplomierte Pflege­fachpersonen. Das sorgt in der Branche für Stress und Überlastung – und führt dazu, dass viele erschöpft aus dem Beruf aussteigen. Simone Bertogg, 64 Jahre alt, diplomierte Pflege­fachfrau und Gerontologin, erzählt, wieso Pflege ihr Traumberuf war. Und wieso sie trotzdem irgendwann nicht mehr konnte.

https://www.republik.ch/2019/12/17/…fen-konnte

Natürlich ist auch das Thema Pflege wichtig.

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Grundsätzlich schliesse ich mich dem Statement von Herrn Wehrli an. Leider hat in weiten Bereichen unseres Sozialwesens vor einiger Zeit eine Privatisierungswut eingesetzt welche auch dazu führt, dass sich die Fratze des Neoliberalismus besonders deutlich zeigt. Gekoppelt mit schief gelagerten Prioritäten in Politik und Gesellschaft ergeben sich daraus teilweise erschreckende Resultate - siehe oben.

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Lieber Herr Wehrli, ich kann ihnen versichern, dass gerade jene, die sich für eine Aufwertung der Care-Arbeit im Kinderbetreuungsbereich stark machen, sich ebenso für die Altenpflege einsetzen. Ja, es wird sogar eine Care-Revolution gefordert.

In Zeiten der Neoliberalisierung, Steuersenkung und Kostensteigerung lautete hier wie dort das Zaubertwort "PPP", also Public Private Partnership, sowie "NPM", sprich New Public Management.

Doch die rechts-bürgerlichen Forderungen - allen voran FDP und SVP - nach Privatisierung sowie Steuern- und Kostensenkung führten zu hohen Kosten für die Betreuten, Lohnsenkungen und Flexibilisierungen bei den Pflegenden und trotz alledem zu Defiziten bei der Pflege.

So deckte der TA vor zwei Jahren auf, dass mehr als 500 von 1500 Alters- und Pflegeheime in der Schweiz den Patienten zu hohe Kosten für die Betreuung verrechneten, um die Defizite bei der Pflege zu decken.

Der Preisüberwacher selbst bemängelte schon früher, dass manche Kantone und Gemeinden die Vergütung für Pflegekosten zu tief ansetzten. Der Bund bzw. das Parlament habe zudem den Anteil, den die Krankenkassen an die Pflege bezahlen müssen, seit 2011 nicht mehr angehoben.

Was hier "Globegarden" ist, war dort "Senevita". Die dem französischen Multi Orpea gehört (Umsatz 2.8 Mia. Euro). Dazu sagt die Unia:

Udo Michel von der Unia sagt: "Ich habe den Eindruck, seit der Übernahme von Orpea ist es die Geschäftspolitik von Senevita, Gewinn zu maximieren".

Die Verantwortung und die Kosten tragen letzten Endes die Betroffenen, die Betreuten und die Pflegenden.

Gegen diesen neoliberalen Teufelskreis, der zum Pflege-Notstand führte, gäbe es laut Anton Schaller von "Seniorweb" nur eines:

Die Gesellschaft hat die Mehrkosten solidarisch zu übernehmen. Die Verlagerung zum Prämienzahler ist aber unsolidarisch, weil die Armen gleichviel wie die Reichen zu bezahlen haben. Die Finanzierung über Steuern ist weit gerechter, eben solidarischer. Die Politik der Steuersenkungen ist also vorbei.

In eine ähnliche Stossrichtung ging auch Olivia Kühnis Vorschlag "Kindertagesstättgen als Teil einer öffentlichen Infrastruktur, wie Schulen, Landschafts­pflege oder Strassen" zu sehen, die wir dann "auch direkt öffentlich finanzieren" sollten.

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Lieber Herr Rebosura

Sie schiessen genau in die von mir beabsichtigte Richtung ("Was hier "Globegarden" ist, war dort "Senevita". ) Wobei ich versuche, vom links-rechts-Schema der Diskussion weg zu kommen. Nach meiner Erfahrung zeigt nämlich die Linke nicht viel mehr Interesse an den Menschen um die es in letzter Linie geht: den BewohnerInnen der Institutionen. Sie beschränkt sich vor allem auf die gewerkschaftlichen, nichtsdesto trotz legitimen, Interessen der MitarbeiterInnen. Natürlich hängen die beiden Interessenlagen eng zusammen. Aber - sehr spitz formuliert - die HeimbewohnerInnen sind aus dieser Sicht das Produktionsmittel (für Löhne und Jobbefriedigung), ähnlich wie Vieh das Produktionsmittel der Bauern.
Unsere Behörden, ob von links oder von recht gewählt, wissen genau, dass näheres Hinschauen Probleme bzw. KOSTEN verursachen wird. Wegschauen - solange kein Skandal öffentlich wird - ist gut fürs Budget und die Wiederwahl. Auslagern mit engem Kostendeckel (und sogenannte "Kontrolle" über Formulare die man dann ablegen kann) - ohne Verantwortung für was wirklich in den Institutionen vorgeht ist das gängige System. Und die kontraktierten gewinnorientierten Firmen (oft in Monopol-Konglomeraten) wissen das System gut zu nutzen.

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ExKitaPapa
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In Ihrem ersten Bericht schreiben Sie:

(...) Globegarden, die einer Mutterfirma mit dem Namen The KCC Group gehört. KCC steht für die Vornamen der drei Gründerinnen von Globegarden und ist eine Aktien­gesellschaft. Das heisst: Was die Firma an Überschuss einnimmt, darf sie ihren Aktionären ausschütten. (...) Solange diese AG nicht an der Börse kotiert ist, müssen Mair und Rebsamen der Öffentlichkeit keine Rechenschaft über den Gewinn ablegen. Ob sie welchen machen, ist nicht bekannt. Doch die Globegarden-GmbH bezahlt die Mutterfirma für Leistungen: administrative Arbeiten, Software für die Personal­planung oder die Lohn­buchhaltung.

Mich würde es sehr interessieren, ob die The KCC Group Gewinn macht und wenn ja, wieviel?
Zudem wäre die Höhe der verrechneten Leistungen relevant, ab besten im Vergleich zu anderen Kitas mit Mutter-Tochter-Firmenkonstrukt.

Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das herauszufinden und zu veröffentlichen?

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Die KCC Group macht tatsächlich „einen kleinen Gewinn“, wie deren Chefin, Christina Mair, der NZZ verraten hat.

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ExKitaPapa
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Vielen Dank. Gibt es Hinweise darauf, wie gross der kleine Gewinn der KCC Group ist?

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Lieber Herr Fuchs
eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Und eine Story mit einer desillusionierten Altenpflegerin noch keine Recherche über die komplexen Hintergründe ihrer berechtigten Klage.
Die Probleme in der Altenpflege sind zum grossen Teil systemischer Natur - sehr ähnlich wie die Homegate-Story. Kontrollen (unangemeldet und vor Ort - inklusive Gespräche mit "Insassen" und Angehörigen) fehlen in allen Kantonen. Die Behörden verlassen sich "vertrauensvoll" auf schriftliche Bekundungen - wohl wissend, dass jede Menge an Manipulationsmöglichkeiten offen stehen. Das Problem hat immense Grössenordnung - und eine tief-Recherche der Republik wäre sehr angebracht. U.A. geht es auch um das grosse Geschäft, das heute mit der Altersversorgung betrieben wird. Wie gesagt, ohne dass unsere Gesellschaft ihre Verpflichtung wahrnimmt, die Menschen in diesen Institutionen, die oft selbst wehrlos sind, zu schützen.

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Intellektueller Landarbeiter
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Falls eine solche Recherche über die Zustände in der Altenpflege gemacht würde, wüsste ich da eine gute Informantin! Sie hat sich wegen Missständen in der Demenz-Abteilung, auf der sie arbeitete die von einem Mitarbeiter begangen und von der Chefin gedeckt wurden, gewehrt, indem sie die höhere Stufe informierte, mit dem Resultat, dass sie nach einer "professionelle Untersuchung" entlassen wurde...

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Gibt es jetzt bei der „Republik“-Leserschaft auch Trolle?

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(durch User zurückgezogen)

Liebe Frau Jäggi, eine Arbeitsteilung, der es nichts mehr anzufügen gibt. Wenn sich was tut, unsere Muscheln sind geöffnet.

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Genau hinschauen und weiter denken.
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Gespannt verfolge ich eure Globegarden Recherche und je länger ich mitlese, wünsche ich mir von euch mehr als nur Enthüllungen. Wie wäre es mit einem Plan, einer Vision wie die Kinderbetreuung aussehen könnte? Sodass sie allen dient, den Arbeitgebern, Kollegen, Familien, Kindern und den Leuten, die diese oft unterschätzte und un(ter)bezahlte Arbeit machen. In meinem Kopf ähnelt das Ganze dem "perfekten Bordell" von neulich.
Wo so viele schlaue Köpfe zusammensitzen, könnte neben Erschütterung vielleicht auch der Wunsch für Besserung entstehen. Und Ideen wie man's machen könnte.

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Liebe H. W., vielen Dank für die Rückmeldung. Es stimmt: wer anprangert, muss irgendwann auch mit einer Lösung kommen. Im Rahmen der ersten Recherche zu Globegarden hat deshalb meine liebe Kollegin Olivia Kühni einige Vorschläge formuliert. Sie finden sie hier:
https://www.republik.ch/2019/12/20/…-heuchelei

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KeinKitaPapa
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An Ideen mangelt es kaum, aber an realistisch umsetzbaren Geschäftsmodellen. Will man wirklich eine hochwertige frühkindliche Betreuung anbieten, ist genügend gut geschultes Personal Pflicht. Das wird aber so schnell so teuer, dass nur Besserverdienende von dem Angebot profitieren - oder, was nicht selten passiert, idealistische BetreiberInnen (und Personal) sich überarbeitet und unterbezahlt in Selbstausbeutung wiederfinden.

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Genau hinschauen und weiter denken.
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· editiert

Ich sage nicht, dass es einfach ist. Ich frage mich, wie es wäre, wenn der Staat einspringt. Bei der Bildung werden die Kosten auch nicht von den Eltern allein getragen, sondern von uns allen. Meines Erachtens sind sowohl Betreuung als auch Bildung nicht nur teuer sondern auch wertvoll.

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Intellektueller Landarbeiter
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"Globegarden" sehe ich nach diesen Artikeln als ein weiteres ausbeuterisches und Profitmaximierendes Pyradmidensystem nach dem Vorbild Multinationaler Konzerne.
Das Modell kommt aus vermutlich Amerika und soll den "American Way of Life" (mit einem Maximal-Konsum für die oberste Geschäfts-Spitze, die gleichzeitig zur "unsichtbaren Mafia" gehört, einer kleineren Pyramide, die auf den Spitzen der grösseren Pyramiden steht.
Ich könnte auch von der "Uberisierung der Kinderbetreuung" sprechen.
Die Profit-Maximierung ist -das muss ich gerechterweise auch mal sagen- in weiten Kreisen der "normalen" Bevölkerung ein Volkssport.
Immer suchen die Leute nach dem "günstigsten Angebot" und übersehen dabei, dass der Begriff "günstig" werbetechnisch absichtlich nie als "billig" geäussert wird!
Auch in der Verkaufsschulung des Bioladen-Personals wurde uns VerkäuferInnen von der Kursleitung eingeprägt, NIEMALS den Begriff "billig" zu verwenden und immer von "günstigen Produkten" zu sprechen, die ein exzellentes Preis/Leistungs-Verhältnis hätten.
Viele Eltern verhalten sich also beim Suchen einer Betreuung für ihre kleinen Kinder ähnlich pfennigfuchserisch, wie sie im Laden die Preise von Lebensmitteln miteinander vergleichen.
Und am besten wäre es natürlich, wenn die Grosseltern GRATIS zu den Kleinen schauen würden...
Nun habe ich am Radio von einer Bewegung der "revolutionären Grossmütter" erfahren, die in ihrem kämpferischen Manifest die Forderung nach einem Lohn für ihre Betreuungsleistungen haben.
Findet hier möglicherweise ein Generationen-Konflikt statt der sich genau in der entgegengesetzten Richtung abspielt, wie der Konflikt um die Sanierung der AHV?

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Wieso Pyramidensystem? Und wo ist der Zusammenhang mit multinationalen Konzernen?

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Intellektueller Landarbeiter
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Wenn Sie da keinen Zusammenhang sehen, kann ich auch nichts machen.
Ich bin ja nicht Jesus, der Blinde sehend machen kann...

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Unternehmer
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Erstaunt stelle ich fest, dass niemand hinterfragt, warum es KITAs genau braucht.

Abgesehen von sicher möglichen Sonderfällen empfehle ich jeder Mutter, jedem Vater vor einem Entschluss, das Kind in die KITA zu schicken, die Lektüre meines Blog Artikels zu Bindung oder die dort verlinkten Bücher oder Videos von und über Gordon Neufeld.

Mit diesem Wissen kann ich bei dieser ganzen Globegarden Geschichte nur noch den Kopf schütteln. Die ganzen auch hier in der Diskussion besprochenen Geld-Fragen scheinen mir weit ab von der wahren Gefahr für die Gesellschaft, was geschieht, wenn immer mehr Menschen ohne Wurzeln ins Erwachsenenalter eintreten. Dieser Prozess läuft schon 2-3 Generationen. Symptome sind schon offensichtlich, aber systematisch gut verdrängt.

There’s no free lunch. Wollen wir eine intakte Gesellschaft, müssen wir entweder massiv Geld in die Hand nehmen, um psychologisch und zwischenmenschlich hochkarätige fremde Kinderbetreuung zu produzieren - oder wir betreuen sie (in jungen Jahren!) in der Familie.

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