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Ob es für die UK strategisch Sinn Macht, auf neue Freihandelsabkommen mit den USA und Japan zu hoffen, obwohl 60% des Handels der UK derzeit mit der EU läuft, sollte vielleicht nicht unbedingt der Mittelmeerhistoriker beurteilen. Viel Spass beim Verhandeln mit den USA.

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Eine kluge Abrundung der vielen schönen Strandgeschichten - der Rückblick in die Geschichte zeigt, wie rasch sich die globalisierte Welt verändert ...

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Freut uns sehr, merci!

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Ich möchte ja nicht Spielverderber sein; aber was hier so glorifiziert wird basierte immer auf Gewalt. Eroberung, Brandschatzung, Verschleppung, ... - diese Dinge ziehen sich als roter Faden durch die Geschichte des Mittelmeers, und dauern heute noch an.

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............... Nicht nur durch die Geschichte des Mittelmeers: durch die Geschichte der Menschheit seit deren Sesshaftigkeit und Aneignung von Gütern, Menschen, Grund und Boden und ganzen Kontinenten samt Vernichtung der Ureinwohner.

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Es ist das Wesen des Kapitalismus, sich wenn möglich den Profit mit Gewalt anzueignen. Nur wenn massive Gegengewalt in Form der Enteignung droht, sind die Kapitaleigner bereit auch eine Gegenleistung für das Abschöpfen des Mehrwertes zu erbringen, aber nur haarscharf soviel wie nötig ist um wirksame Gegenmassnahmen zu verhindern. Was heute im Amazonasgebiet abgeht, ist vor 200 Jahren in Nordamerika schon durchexerziert worden. Die Gewinne waren gigantisch und führten dazu, dass auch heute noch nur eine Handvoll reicher Familienclans das Sagen haben. Der Mythos der Freiheit wird von diesen gezielt geschürt um die Masse der Amerikaner bei Laune zu halten.
Die brasilianischen Grossgrundbesitzer wenden eher die Methoden der Nazis an, schliesslich sind sehr viele Nazigrössen nach der Niederlage Deutschlands nach Südamerika geflüchtet.
Wenn wir den ungebremsten Kapitalismus nicht überwinden können, und danach sieht es im Moment aus, wird nur die kommende Katastrophe die Zerstörungswut der Menschen wirkungsvoll ausbremsen. Die Folge, ein globales Artensterben wie es nur wenige Male bereits geschehen ist.
Aber das Leben wird weitergehen...

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Vielen Dank. Eine interessante Geschichte. Weshalb spielt die Musik nicht mehr am Mittelmeer ? Da ist nichts mehr. Es sind mehrere gekoppelte Systeme notwendig, dass eine Wirtschaft, ein Wirtschaftsraum läuft.
Die Produkte, welche damals gehandelt wurden haben heute nicht mehr denselben Stellenwert, ohne mich jetzt auf spezifische Produkte festlegen zu wollen. Dadurch brechen die Gewinne ein, die Investitionen in die Infrastruktur fallen weg, die Infrastruktur zerfällt.
Um handelbare Produkte herzustellen werden Ressourcen benötigt. Im vorindustriellen Zeitalter waren das vereinfacht Leute, Land, Tiere, Wissen, Feuer, Wasser. Ohne jetzt den Überblick über die Geschichte und die Länder zu haben, sind die letzten zwei Ressourcen nicht trivial. Die Römer haben noch Viadukte gebaut, um das Wasser zu transportieren. Wurden diese ersetzt, verbessert ? Wasser scheint generell ein Problem zu sein, im Sinne von es hat nicht beliebig viel. Zum Feuer .. der gesamte Mittelmeerraum erscheint mir etwas abgeholzt. Da ist nicht mehr viel mit Feuern. Ich vermute, die Ressource Wald wurde erschöpft. Der Bezug der Mittelmeerraumbewohner zum Wald ist gegensätzlich zu unserem. Während wir Gesetze haben, die den Wald schützen, ist es am Mittelmeer bis heute üblich Wald abzubrennen und sich so Bauland zu sichern. Bedeutet, der Wert des Waldes ist auch in der Gesellschaft Null. Bodenvermessung und ein Katasteramt scheint es nicht zu geben.
Die Industrialisierung im Norden basierte auf exakt diesen beiden Ressourcen, Wasser und Feuer. Feuer als Wald, später als Kohle. Die wesentlichen Erfindungen waren das Wasserrad und die Dampfmaschine. Bei diesen Umwälzungen konnte der Mittelmeerraum daher nicht mitziehen.
Wie kriegt man die Musik wieder in den Mittelmeerraum zurück ? Sehr schwierig. Schon vom Europäischen Mittelmeerraum ist für lange Zeit nichts zu erwarten. Schulden ohne Ende, die Infrastruktur nicht existent, oder kaputt. Hohe Arbeitslosenraten, diewelchen, die etwas können gehen weg. Mit welchen Anreizen bekommt man die ausgewanderten Fachkräfte zurück ? Schwierig.
Der Ansatz von Sarkozy, die Mittelmeerunion war natürlich ein Witz. Unter dem Vorsitz der Franzosen...

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Sie haben recht. Der Hauptgrund für den Niedergang des Mittelmeerraumes war die Jahrhunderte dauernde Übernutzung der natürlichen Ressourcen. Heute ist rund um das Mittelmeer nur noch Wüste, unterbrochen von einigen Oasen. Ohne irrwitzigen technischen Aufwand wächst kaum noch etwas und der Grundwasserspiegel sinkt unaufhörlich. Die einzige Chance wäre eine grossangelegte Aufforstung, aber die liegt im allgegenwärtigen Politchaos in unerreichbarer Ferne.
Nach der Ausbeutung des Mittelmeerraumes wandten sich die Vermögenden Europas der Ausbeutung von Amerika und Australien zu. Heute droht der ganzen Erde das Schicksal des Mittelmeerraumes, nur können wir heute nicht mehr so einfach neue, unverbrauchte Welten erobern. Es gibt keine mehr.
Es werden nur Oasen für die Superreichen übrigbleiben, die Menschen werden sich für den Zugang zu Wasser töten.
Die Ressourcen für eine Besiedelung des Weltraums werden wir wohl, im sich abzeichnenden Chaos, nicht mehr aufbringen können, es sei denn, China kann sich durchsetzen und etabliert eine weltweite Einparteiendiktatur.
Das Ende des wachstumsbasierten Kapitalismus wird wohl doch kommen, obwohl die Optimisten behaupten er habe noch jede Krise gemeistert. Aber das geschah immer mit einer Ausweitung der Ausbeutung auf Gebiete mit noch intakten natürlichen Ressourcen.
Mag sein, dass David Abulafia die Geschichte des Mittelmeerraumes sehr gut kennt, die Rückschlüsse die er daraus zieht sind schlicht falsch. England wird nie mehr eine grosse Wirtschaftsmacht, zu sehr haben die Briten ihre Grundlagen zerstört. Die letzten Jahre haben sie noch den Trick der Eidgenossen angewendet und andere Länder ihrer Steuereinnahmen beraubt, so wie sie es einst mit den Rohstoffen getan haben. Aber England ist zerrüttet, die Bildung der Bevölkerung ist miserabel, der Besitz in den Händen einiger Weniger, die Industrie ist ausgelagert und zerstört. Was bitte wollen die Briten auf dem Weltmarkt anbieten, was anderswo nicht billiger und besser hergestellt werden kann als in England?

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Ich denke der Mittelmeerraum wurde schon viel laenger uebernutzt. Die ersten Eisenverhuettungen wurden soweit ich mich erinnern kann in Anatolien gefunden und datieren auf vor den Roemern zurueck. Eisen verhuetten bedeutet, falls man die Steinkohle noch nicht kennt, Abholzen. Kalk brennen, da weiss ich nicht wann das erfunden wurde, bedeutet auch Abholzen. Die Griechen und Aegypter waren Bronzezeit Gesellschaften, auch die mussten Abholzen. Das Ende des roemischen Reiches wurde wahrscheinlich beschleunigt durch Uebernutzung von Ressoucen.
Aufforsten kann man vergessen. Wald ist nicht Teil der (noerdlichen) Mittelmeerkultur. Es gibt weder einen Waldschutz, noch ein Katasteramt, das den Wald erfassen wuerde. Es ist jetzt noch ueblich, Wald anzuzuenden und in Besitz zu nehmen. Sogenannt illegal, wird aber nicht geahndet.
Ich habe den Bogen zu England nicht begriffen. Da war irgend etwas mit Tunis & Piraten. Gibraltar. Aber erst sehr spaet. 1600 oder so.
Und ja. Staaten die einmal ein Empire hatten bleiben noch sehr lange an dieser Vorstellung kleben. Das erkennt man speziell daran, dass die Sklaven, welche frueher sauber, und die Infrastruktur instand gehalten haben nicht mehr da sind. Deren Arbeit macht immer noch niemand. Alles ist dreckig und heruntergekommen.
So ein Zustand haelt locker Jahrhunderte, waehrend deren der Glanz der Groesse wachgehalten wird und werden kann. Oft beguenstigt durch die eigene Sprachblase.
Das gilt auch fuer die Staaten und Russland, wobei diese noch Zentren haben, die nicht heruntergekommen und dreckig sind weil der Fokus darauf liegt.
Die Ex-Empires scheinen nie mehr eine Renaissance zu haben. Aegypten, Griechenland, Italien, die Mauren, Spanien, Portugal, Belgien, Holland, Frankreich, England. Die sind alle weg. Mit etwas Glueck duerfen sie bei den G7, G9, G20 noch etwas Spesen machen.
Die Superreichen halte ich fuer vernachlaessigbar. Die sind einfach da wo es fuer sie am Besten geht. Und machen was moeglich ist. Wie der Schaum auf dem Kaffee.

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Sehr interessant,danke. Wenn wir aber mindestens bei Zivilisationen mit Schrift anfangen, gibt es gleichbedeutende Regionen:

  • Oberägypten/Sudan abseits des Mittelmeers.

  • Mesopotamien

  • China und Indien
    Daneben waren aber Clans von bis einigen Dutzend bessere Optionen: sie waren die ersten Wohlfahrtsstaten, wie Marshal Sahlins herausgefunden hat.
    Diese Clans haben sich bei Streitigkeiten auch einfach geteilt statt Gewalt anzuwenden.
    Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Origi…nt_society

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