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Das Wichtigste wäre, dass die Leute wissen was sie wollen und nicht nur, was sie nicht wollen.
Die grosse Stärke der rechten, faschistischen oder religiösen Bewegungen ist, dass sie sehr genau wissen und kommunizieren wie sie sich ein System unter ihrer Herrschaft vorstellen, auch wenn vieles davon reines Wunschdenken ist. Diese Gewissheit kann man der ungebildeten Bevölkerung verkaufen.
Der schwammige Ruf nach Demokratie, oder mehr Demokratie hingegen, ist nur schwer zu vermitteln.
Demokratie hat viele Formen und Ausprägungen und nicht alle sind gut, vor allem nicht für Minderheiten.
Es gibt nur extrem wenige Beispiele erfolgreicher Revolutionen, welche zu einer gerechteren Gesellschaftsform, aber schier unendlich viele, welche zu Gewaltregimes führten. Leider.
Ja sicher, die Demokratie hat verschiedene Formen und Ausprägungen. Aber es gibt ein paar wenige unabdingbare Elemente:
. Das allgemeine Wahlrecht. Frei zugelassene
Parteien. Korrekte, überwachte Auszählung
(in den USA nicht mehr sicher)
. Strikte Gewaltenteilung mit unabhängiger
Justiz (im demokr Polen zb nicht mehr gegeben)
. Eine Verfassung, welche minimale Menschen-
rechte schützt (Vorbild die BRD mit Art. 1 der
Bundesverfassung).
. Medienvielfalt ohne Zensur
Und - wünschenswert - den Ausbau der Staatskunde spätestens in der oblig. Oberstufe
von - auch wünschenswert - begeisternden Lehrpersonen, welche die trockene Materie mit spannender Methodenvielfalt zum Leben bringen.
Auch hierin hat Simon Reber recht: Ungebildete
(nicht mit "dumm" gleichsetzbar) sind anfälliger
für Populisten oder politischen Absentismus.
Wie gut gibt es Forschung die herausfindet, wie der Weg von der Diktatur zur Demokratie gelingen kann und wie gut, wird das durch die Fragen von Solmaz Khorsand erläutert. Ganz klar ist für mich durch den Artikel der Stellenwert der Gewaltfreiheit geworden: nicht weil die Gewaltfreien die netteren sind, sondern weil Gewaltfreiheit die Basis ist um sehr viele verschiedene Menschen einzubinden. Und das braucht es für einen Wechsel, wo auch immer ein Wechsel nötig ist.
Ohne eine lange Debatte zu Gewaltfreiheit anzetteln zu wollen; einige Worte muss ich liegen lassen.
Es gibt viele Beispiele von bewaffneten Teilen von erfolgreichen Bewegungen (die auch dafür gesorgt haben, dass die Teilnahme sicherer wurde... Die Deacons im Civil Rights Movement zum Beispiel.)
Erfolgsersprechend ist in den allermeisten Fällen eine Vielfalt der Taktiken - weshalb Gewalt dogmatisch ausschliessen wenn sie effektiv ist und die Bewegung stärkt?
Liebe Solmaz Khorsand,
Sie haben wieder ein ganz hervorragendes Interview gemacht! Vielen Dank dafür. Da kann niemand mehr sagen, dass die Redakteure in der Republik höher einzuschätzen sind als die Redakteurinnen!
Ich konnte sehr viel lernen über die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Widerstand. Hochinteressant! Ich hoffe noch viele werden dieses Interview lesen. Es schafft Vertrauen.
Hat denn das je jemad behauptet?? Adrienne Fiechter, Brigitte Hürlimann usw, so viele Topfrauen sind da!
Vielen Dank für dieses Interview. Das iranische Volk ist "dran"! Es wird sehr schwierig werden und es ist komplex im Alltag.
Ich war eben wieder im Iran bei unseren Freunden. Ihre Alltagssorgen sind die hohe Inflation, die Umweltverschmutzung, die Arbeitsstellenverteilung, die Sanktionen. Das nebst dem grossen Wunsch in einer zukünftigen Demokratie zu leben mit keinen Repressionen und menschenverachtenden Methoden. Sprich: und bist du nicht willig; so brauch ich Gewalt. Die gebildeten Iraner wissen sehr genau um was es geht. Sie halten es kaum mehr aus und sehen, wenn möglich einer Auswanderung mit viel Hoffnung entgegen.
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