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Nach dem Abhören des Podcasts war ich etwas hilflos und enttäuscht. Für mich war es wie eine Berichterstattung über Autobahnen in den 60ern: „weil die Autofahrt von Bern nach Zürich dann viel schneller und fliessender sei, werde Zeit und auch Energie gespart und ja, man weiss zwar noch wenig über Risiken, aber aufhalten kann man den Fortschritt nicht....., Kritiker sind Träumer...“
So finde ich beim Podcast dann auch stossend, wenn der nun reduzierte Energieverbrauch pro Datenmenge (Wie in der Swisscom Werbung) ins Feld geführt wird, ohne auf „Lange Sicht“ die explosionsartig zunehmenden Datenmengen und die Gesamtenergie wirklich zu beziffern.
Irgendwie mag ich mich nicht damit begnügen, einfach zu glauben, dass es positiv ist, wenn alle Geräte mit allem verbunden sind, wenn „alle“ Daten, Programme, Filme etc sowieso über clouds weltweit vernetzt und drahtlos übertragen werden müssen. Ist es nötig, dass sich mein Staubsauger und meine Armbanduhr bei jedem Gebrauch mit meiner Cloud und dem Hersteller verbindet? So gesehen ist der Sprung von 4G zu 5G schon ein entscheidender, weil er ebendiese unzähligen Verbindungen überhaupt erst wirtschaftlich ermöglicht.
Unabhängig von der Strahlungsdiskussion finde ich deshalb interessant, die Entwicklung auf Lange Sicht kritisch zu hinterfragen und auch mögliche Alternativen und Grenzen zu erwähnen.
So hätte ich einige Fragen an uns VerlegerInnen und euch Journalistinnen und Journalisten für weitere Beiträge:
.. Wie ist die Langfristige Entwicklung der „Kommunikation“ pro Individuum
.. Zeitlich für Kommunikation und Medienkonsum: Telefonie, Handy, Brief, mail,
Soziale Medien, Zeitung, Streaming, TV, ...
.. Kostenmässige Entwicklung fürs Individuum
.. Datenmässige Entwicklung
.. Energieverbrauch - Entwicklung
.. Gibt es Alternativen zu: Alles in die Clouds, alles streamen, Immense Daten hin- und
hersenden und sammeln
.. Wer ist an immer grösseren Datenmengen interessiert und verdient daran
.. Kritische aber dogmenfreie Berichterstattung zur Strahlungsdiskussion
.. Gesellschaftliche Auswirkungen der neuen Technik

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War dieses Podcast eine Information über 5G oder ein Sponsored Content, durch die Industrie bezahlt? Nicolas Zahn ist ohne Zweifel sehr kompetent; als IT Berater scheint er mir jedoch nicht die nötige Distanz zur Materie zu haben.
Die Gesundheitlichen Bedenken betreffend dem flächendeckenden Ausbau des Mobilfunknetzes (nicht auf 5G beschränkt) werden ein wenig salopp in die Eso- und Verschwörerecke abgeschoben, was dem Problem nicht gerecht wird.
Dabei sollte endlich einmal eine Diskussion aufkommen wo und was in der Digitalisierung Sinn macht, und wann die Technologie für uns Menschen nur eine Mehrbelastung ist. Im Moment wird die Digitalisierung zum Teil als Selbstzweck vorangetrieben, nur weil es die meisten Jungs am Drücker cool finden. Die noch nicht so viele Mädels am Drücker scheinen mir da schon pragmatischer zu sein.
Völlig ausgeblendet und fast nie erwähnt ist die exponentielle Zunahme des Energieverbrauchs die mit einer flächendeckenden Digitalisierung einhergehen wird; die Klimadebatte wird schön abgeschottet in anderen Artikel behandelt. Ich denke dass die Klimadebatte sich plötzlich auch dieses Thema annehmen wird, und dann könnte es sein dass die Digitalisierung die Karriere der Fliegerei folgen wird, von cool auf schambehaftet. Aber keine Angst, geflogen wird ja auch immer noch als wäre nichts gewesen...

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Sehr geehrter Herr H., besten Dank für Ihren Kommentar. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich neue Technologien faszinieren, so versuche ich dennoch eine kritische Distanz zur Materie einzunehmen. Im Podcast wollte ich vor Allem aufzeigen, dass es zu 5G Fragen gibt, die man diskutieren soll, dass es jedoch nicht nur die Gesundheitsfragen gibt und diese für mich in der aktuellen CH-Debatte einen überproportionalen Anteil einnehmen. Den Link zwischen Klimawandel und technologischem Fortschritt sehe ich auch, jedoch denke ich, dass es auch hier zwei Tendenzen gibt und nicht nur eine. Ja, mehr Geräte können den Stromverbrauch erhöhen, jedoch führt der technologische Fortschritt auch zu Gewinnen in der Energieeffizienz. Und für das Klima ist auch nicht zwingend relevant ob der Stromverbrauch steigt oder sinkt, sondern durch welche Energieformen er gedeckt wird. Auch hier sehen wir, dass der technologische Fortschritt bspw. erneuerbare Energien massiv günstiger und somit wirtschaftlicher gemacht hat. Ich würde also die Aussage mehr Digitalisierung = schlecht fürs Klima so nicht unterschreiben.

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Vielen Dank Herr Zahn für Ihre Antwort auf mein Kommentar. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, bin auch ich von neuen Technologien fasziniert, und war beruflich sowieso jeden Tag damit konfrontiert. Ich werde einfach skeptisch wenn etwas hyped wird und stelle mir dann auch ein paar kritische Fragen.

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Also ich bin ein Mädel am Drücker, wenn Sie so wollen.. Ich arbeite im Digital Marketing Bereich und bin somit ziemlich involviert.
Die Gesundheitsbedenken werden tatsächlich auch für meinen Geschmack etwas zu stark negiert. Ich kenne persönlich eine Person die sehr empfindlich auf Strahlenbelastung reagiert. Sie spürt Strahlung von der sie vorher nichts hat wissen können, also keine Einbildung. Allerdings weiss ich nicht ob dies tatsächlich schädlich für ihre Gesundheit wäre (ohne Nocebo).
Die Argumente im Podcast machen dann schon auch durchaus Sinn für mich, dass die gesundheitlichen Aspekte zu stark aufgebauscht werden. Wir, mich inkl., sind einfach (zu) misstrauisch gegenüber dieser unsichtbaren Energie, weil wir sie nicht abschätzen können.
Zu Ihrem anderen Punkt, der Klimadebatte, da bin ich auch skeptisch und stimme Ihnen zum Teil zu. Jedoch ist dies nicht Thema dieses Podcasts und wäre meiner Ansicht nach hier nicht am richtigen Ort platziert. Gleichzeitig werden ja auch alle Geräte immer energieeffizienter und 5G ist ja per se auch wieder effizienter, es gibt also auch hier zwei Seiten der Medaille. Man muss die Entwicklung aber sicher kritisch im Auge behalten und auch thematisieren, da stimme ich Ihnen zu.

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Danke Frau G. für Ihren differenzierten Input zu meinem Kommentar. Das meinte ich genau mit pragmatisch: frau arbeitet überzeugt und erfolgreich mit der Digitalisierung, kann aber immer noch ohne Dogma denken.
Ich glaube ich schätze das Thema ähnlich ein wie Sie.
Es gibt sehr nützliche Anwendungen der Digitalisierung, und das Rad soll und wird nicht zurückgedreht werden. Aber wie überall im Leben ist eine gesunde Skepsis nie schlecht, vor allem wenn ein Thema wie die Digitalisierung als allumfassende Lösung daherkommt und für jede Anwendung ohne Alternativen gepusht wird.

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Vielen Dank für Ihren differenztierten Podcast. Ich bin auch der Meinung, dass die gesundheitlichen Risiken von vielen massiv überbewertet werden, vor allem im Vergleich zu bekannten viel konkreteren und grösseren Risiken wie Autos und Luftverschmutzung, Chemie und Lärm. Dafür werden die anderen Risiken einer vom Mobilfunk - vor allem vom 5G-Hype - getriebener Hyper-Digitalisierung kaum zur Kenntnis genommen, z.B. eine massive Steigerung des Energieverbrauchs wie hier beschrieben: WOZ: https://www.woz.ch/1949/mobilfunk/m…-das-klima

Mich beschäftigt mehr die enorme Diskrepanz zwischen den Ängsten und der tatsächlichen Situation sowohl bei den Gegnern als den Promotoren, wobei man stark unterscheiden muss zwischen der Situation heute und was uns künftig blühen könnte.

Ich habe mich intensiv mit Strahlungsgrenzwerten auseinandergesetzt, ein Mobilfunkmessgerät ausgeliehen und an vielen Orten grobe Messungen gemacht bis einige GHz, also die konventionellen Mobilfunkfrequenzen und auch WLAN, DEC, usw. Das Messgerät zeigt bis 0.002 W/m2 an, das entspricht 0.87 V/m, ist also weniger als 1.5% des Immisionsgrenzwertes von 62 V/m (überall wo sich Menschen kurzzeitig aufhalten können) und weniger als 15-22% des Grenzwertes in bewohnten Innenräumen (plus Kinderspielplätze) von 4-6 V/m, je nach Frequenzband.

Jedoch, eine so hohe Intensität konnte ich nirgends messen ausser an zwei Orten: unmittelbar neben meinem alten Mikrowellenofen, und in der westlichen Unterführung des Zürcher Bahnhofs genau zwischen Gleis 11 und 12, in der Decke fast an der westlichen Wand (ein guter Ort, um Elektrosensibilität zu testen!).

Sonst ist die Strahlung fast überall viel kleiner und Grössenordnungen unter den Grenzwerten. Typische Werte sind:
6 Millivolt/m (mV/m) in Gebäuden ausserhalb des Hauptstrahls einer Antenne oder in deren Schatten, bei immer noch guten Datenübertragung bei 3G oder 4G.
20 mV/m wie oben, aber draussen. Und auch innerhalb eines Zugs wenn niemand ein Smartphone verwendet oder telefoniert.
0.1 V/m im Zug, wenn Leute Videos schauen (die Hauptquelle der Gesamtstrahlung). Und auch in einer Wohnung sehr nahe und voll im Strahl einer starken Antenne.
0.3 V/m wie oben, aber fern von einem Sender (kontra-intuitiv). Und auch draussen, nahe bei einer starken Sendeanlage. Mehr habe ich nirgends messen können, auch nicht in belebten Städten.

Also werden die Grenzwerten meistens weit unterschritten. Wozu die Angst sowohl der Gegner als auch der Befürworter ("Schweiz fällt 30 Jahre zurück wenn wir die Grenzwerte nicht erhöhen.")? Warum die Angst der Gegner speziell von 5G, das noch effizienter sein sollte als 4G, bei denselben Frequenzen?

Nach Lektüre von https://www.gigaherz.ch/dringende-warnung-vor-5g/ habe ich eine Vermutung. Im Beitrag geht es um die neuen 5G-Hochfrequenzbänder um 30 GHz (soviel ich weiss noch nicht in Betrieb). Solche Strahlung muss intensiv aus kurzer Distanz auf Fasaden auftreffen, damit hinter Mauerwerk und Fenstern überhaupt noch etwas verfügbar ist, und auch Regen dämpft diese Strahlung stark. Bei den tieferen, herkömmlichen Frequenzen schwächen die Hausfassaden und Fenster grob um den Faktor 10 ab, bei den hohen Frequenzen jedoch viel mehr. Damit es überhaupt geht, müssen dutzende bis hunderte kleine Antennen zusammen in einem Gehäuse unterbracht werden, so dass jeder Nutzer wirklich einen Hauptstrahl "erwischt". Auch wenn wenig Leute gerade funken, muss jeder dieser Antennen einen eigenen Pilotkanal offen halten, um überhaupt zu sehen, wer «da» ist. D.h. um die miese Übertragungsqualität von 30 GHz zu kompensieren, dürfte mit solchen Mehrfachantennen die Strahlung gegenüber heute stark zunehmen, selbst wenn sie gerade niemand braucht. Und wenn dann alle per Mobilfunk «streamen» statt TV zu schauen oder Radio zu hören oder wenigstens das Festnetz zu verwenden, wird es noch viel mehr.

Dieser Unsinn, ausgerechnet mit den ungeeignetsten Frequenzen «mobile» Leute von aussen aber innerhalb von Gebäuden zu erreichen, sollte bekämpft werden!

Theo Schmidt, im Konto meiner Frau

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Eine Trouvaille aus dem im Beitrag erwähnten „Rabbit Hole“ zu 5G: Die NASA befürchtet eine Verschlechterung der Wettervorhersagen wegen 5G:

For water vapor, 23.8-GHz turns out to be very useful, and very much in danger of picking up interference from 5G, which will use frequencies very close to that. Since microwave radiometers are passive receivers, they’ll see pretty much everything that emits microwave signals in that range, like the thousands of cell sites that will be needed to support a full 5G rollout. Losing faint but reliable water vapor signals in a sea of 5G noise is the essential problem facing weather forecasters

Verrückt, was man alles bedenken muss bei der Einführung einer neuen Technologie in einer derart vernetzten Welt. Schade wird häufiger über wissenschaftlich unbelegte Gesundheitsrisiken gestritten als solche konkreten Probleme.

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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apropos 5G und physik https://link.medium.com/sLfLlA0aD2

Wie das so ist mit der versprochenen grossen Bandbreite.

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Wir haben Ende Dezember 19 einen Bericht Mobilfunk und Strahlung zuhanden des Bundesrates erhalten. Die Interpellation von Nationalrat Hardegger (SP) hat schon früh die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung des UVEK in Frage gestellt. Was er schrieb, erscheint mir richtig: Es fehlen unabhängige unvoreingenommene und unabhängige Forschende. Und es fehlt an Transparenz. Leider mussten die Mitglieder der Expertengruppe keine Deklaration ihrer Interessenbindungen erstellen. Es wäre interessant, dies nachträglich zu verlangen, oder diese zu recherchieren.

Nun haben sich 23 namhafte und unabhängige internationale Wissenschafter mit umfangreichem Material zu Wort gemeldet. Der Inhalt ist noch nicht bei den Medien angekommen. Viele sind unsicher beim Thema oder wollen verbliebene Inserierende nicht vergraulen.

Die Arbeitsgruppe 3 Gesundheitliche Auswirkungen im Bericht Mobilfunk und Strahlung an den Bundesrat ist mehrheitlich eng mit der Mobilfunkindustrie verbunden. So wurde aus der Arbeitsgruppe 3 nur knapp als Minderheitenvorschlag erwähnt, innen und aussen bei der Versorgung mit Mobilfunk getrennt zu betrachten (Indoor-Outdoor-Initiative). Dies wäre m.E. aber genau die fairste, vertieft zu prüfende Variante. Warum erscheint sie nur in einem Nebensatz? Sie würde nicht 5G gefährden, sondern Sensitive besser schützen.

Im Gegensatz dazu versucht die Mobilfunkindustrie die Grenzwerte aufs 10-fache hochzudrücken.

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Vielen Dank Adrienne Fichter und Nicolas Zahn für diesen sehr detaillierten und kritischen Beitrag zu 5G. 👌
Ehrlich gesagt, als Rentner schätze ich eine zuverlässige Infrastruktur • Lebens-, Wasser- , Strom-, Mobilitäts-, Gesundheits-Versorgung • nutzen zu können.
👉 Genügt in der 🇨🇭Infrastruktur das 4G-Netz nicht?

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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· editiert

Im Kontext auch immer wieder gut zu lesen wie die aktuelle Studienlage zum Thema Elektrosensibilität so aussieht https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ele…lit%C3%A4t

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