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In diesem Artikel wird dargestellt, wie wichtig für die Schweiz ein funktionierender Welthandel ist. Und es wird auch klar gemacht, wie der Handel mit der EU nach wie vor bedeutsam ist.
Handel kann aber nicht losgelöst von geopolitischen und gesellschaftspolitischen Faktoren beurteilt werden. Alles deutet darauf hin, dass die autokraten Grossmächte in Ost und West (ich zähle die USA unter Trump dazu) zunehmend eine Wirtschaftsmachtpolitik betreiben, die sich über internationale Abmachungen und Verträge hinwegsetzt, wenn sie nicht mehr ausschliesslich den eigenen Interessen dienen. In diesem Sinne ist es völlig naiv und kurzsichtig – Anonymous macht das in seinem/ihrem Kommentar zum Freihandelsabkommen mit den USA auch deutlich – davon auszugehen, dass solche Verträge nachhaltig sind und unseren demokratisch-freiheitlichen Interessen dienen. Sie ermöglichen höchstens kurzfristige wirtschaftliche Gewinne und nehmen in Kauf, dass wir uns in Abhängigkeiten von Grossmächten begeben, aus denen wir uns nicht mehr befreien können. Nur in der Zusammenarbeit mit Europa hat die Schweiz eine Chance, ihre viel beschworenen Freiheiten bewahren und weiter entwickeln zu können.
Das Streben nach dem US-Freihandelsabkommen hängt beim WBF mit Dreierlei zusammen:
Naivität gegenüber der autokratischen US-Regierung, die nicht zu einer verlässlichen internationalen Zusammenarbeit bereit ist (aktuelle Beispiele: Syrien-Abzug, Iran-Anschlag, Blockierung der Berufung von WTO-Richtern).
Herablassung gegenüber dem Vorteil, dass die EU zu Zugeständnissen bereit und ein verlässlicher Verhandlungspartner ist. Insbesondere den SVP-Vertretern sind autokratische Regierungen kulturell näher als langwierige Kompromisssuche.
Wunsch nach Anerkennung für ein neues Abkommen mit der grössten Volkswirtschaft der Welt.
Dass damit die aussenwirtschaftlichen Interessen der Schweiz geschädigt werden, fällt leider unter den Tisch.
Mag die Kolumne allgemein, zu diesem Artikel eine Frage: beziehen sich die Angaben auf die Handelsbilanz (Im- und Exporte von Gütern)? Falls ja: die Dienstleistungen sollten doch auch berücksichtigt werden, gerade für eine Volkswirtschaft wie die Schweiz.... Oder übersehe ich da etwas? Aber nochmals: ich lese die Kolumne "auf lange Sicht" sehr gerne, bitte weiter so.
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