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"Laut unserer hauseigenen Propaganda müssen Sie zuerst den Journalismus retten, weil der dann die Demokratie rettet. " Ja, dann solltet ihr vielleicht auch bald einmal mit Journalismus beginnen, Investigationsjournalismus am besten. Das Konzept werbefrei zu sein, war für mich nämlich der Grund, bei der Repuplik mitzumachen. In der Erwartung, dass gesellschaftlich unangenehme Themen vorbehaltslos aufgegriffen werden können. Stattdessen interviet ihr Komiker, schreibt über Cousins von Mitarbeiter, Amerikanische Kaufhäuser, ob sich jemand outen soll und sonstige hippster Geschichten und Meinungsmache, die man gerade so gut in klickgeilen Medien lesen könnte.
Anstatt die Steilvorlage der Genossenschafter zu nutzen, um den Mächtigen und dem Geld auf die Füsse zu stehen, habt ihr ein links-akademisches life style Journal geschaffen, dem zu grossen Teil die Relevanz abgeht.
@Herr F.: Es ist sicherlich nicht alles perfekt bei der Republik. Aber war die NZZ ein Jahr nach deren Gründung 1780 perfekt? Ich bin auch nicht mit allem zufrieden, wünsche mir auch mehr politisches (z.B. Europaparlamentswahlen 2019? Mit welcher EU Kommission wird es die Schweiz ab Herbst 2019 zu tun haben?) dennoch ist die Republik eine wesentliche Bereicherung - und ein paar lockerere Texte über die Festtage sind gut fürs Gemüt, da passt auch Mike Müller rein (ich hatte mehrfach gelacht, was ich bei seiner TV-Show fast nie machte, weil zu plump). Die Republik ist zu meiner Überraschung auch mehr ein Magazin und daher (leider) auch kein Ersatz für die NZZ Lektüre (die auch trotz Gujer & Co. noch Qualität zu liefern vermag); doch entscheidend ist für mich, dass der Ansatz bei der Republik stimmt. Technologisch überlegt aufgesetzt, kompetent auch bei der eigenen Reflexion über die Privatsphäre der VerlegerInnen (z.B. Adrienne Fiechter).
Weil Gutes Zeit braucht, habe ich mein Abo sofort verlängert und eines verschenkt. Dies ist mein bescheidener Beitrag, damit diese mutige Arbeit noch viele Jahre weiter gehen kann, bis die Republik fest etabliert sein wird. Ich wette gerne, dass die Republik schneller etabliert sein wird, bevor sich die alte Tante durchringen mag ihre Papierausgabe zu streichen. (die hatten jetzt ein gefühltes Jahrzent(!!) um die online Logins zum funktionieren zu bringen! - Republik: wenige Wochen). Die Schweiz als Zukunftsland braucht Mut und da gehört die Republik perfekt dazu. Ich bin stolz darauf.
@Herr Biland: Ich wette, Sie werden noch lange hier anzutreffen sein. Wer derart engagiert mitdiskutiert, läuft nicht einfach so davon. Bis bald im 2019!
Herr F.,
Zum Wunsch nach mehr investigativem Journalismus, habe ich hier bereits in einer anderen Debatte geantwortet:
Es gibt zwei Arten von investigativem Journalismus:
1.) Den schnellen: Wird gerne von Sonntagszeitungen praktiziert. Basiert auf wenigen Informationen, die oft überhöht werden und ohne grossen Kontext auskommen. Die Gefahr, dass man als Journalist instrumentalisiert wird, ist gross.
2.) Den langsamen: Basiert auf sehr vielen Informationen, versucht die grossen Zusammenhänge herzustellen, sichert alle Quellen ab - und kostet unverschämt viel Zeit und Geld.
Bei der Republik haben wir uns für den zweiten Weg entschieden. An der Baukartell-Recherche haben mehrere Leute über 3 Monate recherchiert. Malta und Doping haben ähnliche viele Ressourcen verschlungen. Die Cum-Ex-Recherche beschäftigte uns ein halbes Jahr lang. An der grossen An-Nur-Geschichte haben wir zu zweit über 7 Wochen lang gearbeitet. Die Recherche um Beat Villiger war sehr komplex. Und die Tierhandel-Geschichten von Mona Fahmy und die Malaysia-Recherche von Mark Dittli waren ebenfalls zeitaufwendig.
Investigativer Journalismus ist ein wesentlicher Bestandteil der Republik-DNA. Wenn wir aber jeden Tag 1-3 Artikel publizieren möchten, können wir nicht alleine auf die Investigation setzten. Vergleichbare Projekte wie Correctiv aus Deutschland oder ProPublica in den USA konzentrieren sich mit mehr Ressourcen voll auf den investigativen Journalismus und haben ebenfalls einen sehr geringen Output – und dafür eine umso grössere Wirkung. Ich kann Ihnen versichern, das Rothaus ist keine Wohlfühloase. Wir recherchieren jeden Tag, lassen uns aber Zeit dafür – und das ist auch gut so. Denn der Journalismus in den letzten Jahren zu viel Kredibilität mit unfertigen «Scoops» verspielt.
Zu Ihren restlichen Anmerkungen: Wir haben uns bewusst dafür entschieden über die Festtage ein weiches Programm zu fahren, weil Teile unserer Redaktion Weihnachten, Silvester feiern und wir neben den Recherchen auch versprochen haben, Geschichten von Menschen, ihren Sorgen und Wünschen, Entscheidungen und Lebenswelten zu liefern. Aber wie bei jedem Medium gibt es immer wieder Beiträge, die einem nicht interessieren. Ich habe seit Jahren den New Yorker abonniert. Pro Ausgabe lese ich 1-2 Artikel. Den Rest verschwindet im Papierkorb.
Herr F., Sie fordern mehr Relevanz. Und Relevanz liegt immer im Auge des Betrachters. Also: Wo sollten wir noch hinschauen? Was haben wir verpasst? Welche Frage möchten Sie uns stellen?
Wenn man ein gutverdienender Akademiker ist, dann kann man die Republik lesen und sich tatsächlich fragen, was denn relevant ist. Wenn man aber als höchste Ausbildung einen Lehrabschluss hat und sich damit im Schweizer Leben durchschlagen muss, dann kann man über diese Frage nur den Kopf schütteln. Die relevanten Themen fliegen einem dann nur noch so um den Kopf.
Wobei die zitierte Bemerkung angenehm selbstironisch ist und das Interview pointiert, auch wenn ich weder Mike Müller noch die Sendungen kenne. Und die Geschichte mit der abgekarteteten Vergabe von Bauaufträgen und die Beteiligung an den CumEx-Recherchen war investigativ. Ansonsten deklinieren die Republikaner aber auch meiner Auffassung nach zu oft linke Themen durch, garniert von sahniger Eigenwerbung in den Mailings und in letzter Zeit auch noch von Clickbaiting in den Teasern.
Im Unterschied zu anderen Medien steigen die Redakteure aber in die Diskussion über ihre Texte ein. Immerhinque. Selbst wenn sie dabei mitunter etwas rumpelstilzchenhaft mit dem Fuß aufstampfen und darauf beharren, aber so was von recht gehabt zu haben mit dem, was da geschrieben steht. Letztlich ist es dadurch auch keine wirkliche Diskussion, sondern das talkshowmäßige Bekräftigen der jeweiligen Standpunkte. Insofern sind Kommentare auch maßlos überschätzt. Sie dienen vielleicht in erster Linie dazu, dass man sich nicht so allein mit seiner Meinung fühlt für den kurzen Moment, bis diese dann niedergevotet wird. Es gibt übrigens eine Studie darüber, dass schon die bloße Anwesenheit von Kommentaren dazu führt, dass die journalistische Qualität von Artikeln niedriger bewertet wird.
Herr K.
linke Themen durchdeklinieren: Was sind linke Themen? Kann man journalistische Fragestellungen und Beiträge in linke, rechte, konservative, liberale, progressive Themen einteilen? Das müsse Sie mir erklären.
Clickbaiting: Können Sie mir bitte zeigen, mit welchen Teasern wir Clickbaiting betrieben haben? Mir ist kein Fall bekannt. Wenn ich mich täuschen sollte, schauen ich mir das gerne an.
Debatten: Der Dialog ist integraler Bestandteil der Republik. Ich führe hier viele sehr spannende Diskussionen. Zum Beispiel fand ich die Klimapolitik-Debatte sehr erhellend. Der aktive Dialog und eine angeregte, kritische Debattenkultur ist einer von vielen Schritten hin zu einem Membership-Medium. Ihre Beiträge besprechen wir in der Redaktion. Die Kritik und Inputs nehmen wir auf und sie führen auch immer wieder zu Veränderungen, internen Debatten. Wir sind uns bewusst, dass es noch viel Luft nach oben gibt. Diese Form des Austausches ist neu für uns und wir lernen jeden Tag dazu. Ich glaube nicht, dass die Debatte über-, sondern eher noch unterschätzt wird.
PS: Können Sie mir bitte noch einen Link zur erwähnten Studie schicken?
Bin ganz neu hier, noch sehr ungelenk, aber ich sehe es ähnlich. Ungutes Gefühl beschleicht mich. Bis vor kurzem gabs Massenmedien als Quasi Instanz. Klar konnte man sich daran reiben, aber man wusste in etwa was ist. Die serbeln nun mehrheitlich und die Zukunft ist ungewisser denn je. Mediale Vielfalt, eigentlich was positives, verkehrt sich heute ins m. E. Negative. Millionen von Inzuchtgrüppli sind im Netz am entstehen und vernebeln alles. Zumindest für die, die einen Überblick behalten möchten. In wie weit R auch so ein Grüppli ist, weiss ich noch nicht
20% der ständigen Wohnbevölkerung können an unserer Demokratie nicht teilnehmen; trotz klarer Bevölkerungsmehrheit sitzen die Nichtakademiker so gut wie nicht mehr in unseren Parlamenten ein. Aber daran haben sich Redaktionmitglieder sowie die Leserschaft gewöhnt und halten es für nicht relevant, da es sie nicht betrifft oder sie sogar davon profitieren. Die hauseigene Propaganda will die Demokratie retten, sieht aber nur Themen als relevant, von denen sie selber betroffen sein könnten (z.B. könnte das eigene Kind nicht wissen, zu welchem Geschlecht es sich zählen will, dass kann in allen sozialen Schichten vorkommen; oder der Klimawandel).
Ja, die Repuplik ist ein Grüppli.
Müller ist eine unglaublich präsente, radikale, intelektuelle, gescheite und informierte Person. Ein Vergnügen, ihm zuzuhören (inkl. zu lesen). Empfehle jedem das Therapiestück im „Casino“ Winterthur!
Mike Müller, erfrischend frech und ironisch auch wenn ich zuerst dachte: o je MM, da buhlt jemand um Clicks (und das müsst ihr nicht, ihr seid WERBEFREI!).
Ich wünsche euch ein aufregendes 2019 und warte gespannt auf eure weiteren Arbeiten.
Nun also ohne Kommentare von Guido Biland.
Sie waren manchmal perfekt auf den Punkt gebracht, viele Male aber überflüssig. 1/3 wäre hier oft mehr als 1! Das gilt nicht nur für GB. Ich staune wie viele Verleger zu allem und jedem, jederzeit und in null Zeit eine Meinung haben und es dann erst noch besser wissen. Und es sind vor allem Männer! Das gibt mir zu denken.
Der Mike ist ein feintelligenter Mensch und auch im Interview ein hervorragender Schauspieler.
Die Republik-Ansage zum Artikel ist eine Blamage: Den Mike kenne ich ein wenig, was er in Sache 2018 gottseidank oder leidergottes unter den Boden schaufeln möchte, hätte mich deutlich mehr gewundert als die Bezugsquelle seines Aceto Balsamico.
Xundheit, Xang & Xottnix pro 2019
Wahrlich und in jeder Hinsicht ein "Milieu, dem es unter sich sehr, sehr wohl ist."
Ein an sich gutes Interview. Ja aber, Mike M. Unser abgetretene Bundesrat (ein Schläfer und Durchschläfer) bekommt aus satirischer Sicht keine bessere Note? Wer ihn auf
Youtube seine paar Versuche machen sieht, Satiresendungen nicht den anderen zu überlassen, versteht plötzlich das Prinzip Realsatire. Hat Mike M. jetzt das Jahr bestattet oder nicht, oder die SRF gleich dazu? Das Metier als Duo ausgereizt habend, kommt
Viktor G. im Interview nicht vor ausser in einer Frage des Interviewers. Dass "Der
Bestatter" auch nur eine Satire-sendung ist, das ist ja wohl jedem klar. Mir gefallen
seine Auftritte als Bauer, Depp, und--verpasst--15jähriges Mädchen besser. "Ich bin
ein böser Mensch"? Jaja, kokett, auf die falsche Bahn lenken, Sympathien für Rechts? Na dann Prost!
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