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Eindrücklich, vielen Dank für den Artikel.

Wie würde wohl das Pendant im Tag eines Amerikaners aussehen, der sich medial im wesentlichen von Fox-News, Breitbart und Co. ernährt?

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Auch unsererseits ein grosses DANKESCHÖN für diese Übersetzungen und den Link zur Hass(-Operette).
Genauso treffend ist auch die obige Frage mit der spielverkehrten Sichtweise eines Amerikaners oder in der Arbeitspause in der Schweiz! Bitte e Kafi ond d‘Tagesziitig… ☕️📰🗞 bzw. WOZ oder WeWo 🤔

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Persönlich finde ich WOZ und WeWo qualitativ überhaupt nicht vergleichbar.

Während die WOZ manchmal ein klein wenig dogmatisch ist, bietet sie alles in allem guten Journalismus und interessante Artikel.

Während die Weltwoche meines Erachtens durchaus als Hetzblatt bezeichnet werden darf.

Ich werde mich hüten in einem öffentlichen Diskurs die WeWo als Lügenblatt zu bezeichnen, aber sagen wir's mal so:

Wenn ich im Freundeskreis von "Der Stürmer" rede, wissen meine Freunde welches Presseprodukt gemeint ist.

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Wie sieht das Pendant eines Schweizers aus, der sich medial im Wesentlichen von Tamedia, NZZ und Spiegel ernährt?
Merke, frei nach Sartre: Propaganda und desinformiert, das sind die anderen.

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Der Unterschied ist, dass im Westen alternativen zumindest frei verfügbar sind. Sie lesen in diesem Moment eine, und es gibt von der Süddeutschen über TyT bis zu WOZ Massen an unabhängigen Alternativen. Ja, Kapitalismus und die unabwendbare Monopolisierung durch diesen sind ein Problem. Aber immerhin muss ich weder ein vpn verwenden um an Alternativen zu kommen noch muss ich einen falschen Namen verwenden um über diverse Politiker herzuziehen. Sie können die relative Freiheit eines Systems daran bemessen, wie laut die Menschen über wie harmlosen Unsinn herziehen (Stichwort: Maskengegner)

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Interessant in diesem Zusammenhang die Studie, die in diesem Artikel vorgestellt wird: "Das geschieht, wenn Fox-News-Konsumenten einen Monat lang CNN schauen (Watson)

https://www.watson.ch/international…s-resultat

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Eine eindrückliche Schilderung. Die Parallelen mit der Nazi-Propaganda sind unübersehbar. Die Aufhetzung der Bevölkerung ist offensichtlich, auch wenn bis jetzt von der Generalmobilmachung abgesehen wurde. „Wollt ihr den totalen Krieg?“ tönt in der russischen Dauerpropaganda unterschwellig mit.
Die gefährlichen psychologischen Wirkungsmechanismen von Propaganda werden am Schluss des Beitrags angetönt. Eine Vertiefung dieser Zusammenhänge wäre wünschenswert.

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Jedes Mal, wenn ich derartige Beiträge lese, frage ich mich, was es mit uns machen würde, wenn wir solcher permanent-Propaganda ausgesetzt wären. Ich will zwar das Gegenteil glauben, doch ich würde für mich nicht die Hand ins Feuer legen, dass ich auf Dauer widerstehen könnte.

Edit: Einmal mehr ein Kompliment an die visuelle Umsetzung. Brilliant!

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Warum schreiben Sie im Konjunktiv, Frau B.? Wir sind aktuell Propaganda ausgesetzt, bloss nicht der russischen.

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Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Welche Propaganda Sie auch immer konkret meinen, Herr R., bisher kann ich ohne grösseren Aufwand zu verschiedensten Themen unterschiedliche Ansichten und Meinungen finden und konsumieren sowie mich zu denen dann frei positionieren (ohne Repressionen befürchten zu müssen). Das hat für mich nichts mit permanent-Propaganda zu tun, wie sie im Beitrag beschrieben wurde. Deshalb der Konjunktiv.

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Ausgerechnet heute Mittag, nach dem Lesen des Artikels, bin ich im Buch von Harari (21 Lektionen für das 21. Jahrhundert) über folgende Stelle gestolpert:
"Joseph Goebbels, der Meister der nationalsozialistischen Propaganda und vielleicht versiertester Medienzauberer der Moderne, erklärte seine Methode angeblich kurz und bündig so: «Wenn man eine grosse Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben.» Und Hitler schrieb in "Mein Kampf": «Aber alle Genialität der Aufmachung der Propaganda wird zu keinem Erfolg führen, wenn nicht ein fundamentaler Grundsatz immer gleich scharf berücksichtigt wird. Sie hat sich auf wenig zu beschränken und dieses ewig zu wiederholen.»" (Zitat aus Harari 2018, Kapitel: 17. Postfaktisch)

Ich lese dieses Buch im Moment wieder, da ich staune, wie klarsichtig Harari nach der Besetzung der Krim und dem Einfall der Russen in den Donbass das gefährliche Potenzial dieser Entwicklung bereits 2018 beschrieben hat.

Zur russischen Propaganda und Taktik: Letzte Woche habe ich einen langen Spiegelartikel vom 26.08.1968 zum Sowjeteinmarsch in die Tschechoslowakei im Internet gefunden. Erschreckend wie sich das ganze Vorgehen, die Rhetorik und Staatspropaganda in beiden "Shows" ähneln. Wenn man die Namen der Beteiligten und die Länder auswechselt, bleibt fast nur noch als Unterschied, dass sich die Ukraine heute massiv zur Wehr setzt…

https://magazin.spiegel.de/EpubDeli…f/45954078

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Ein Ausschnitt aus ob genanntem Spiegelartikel (26.08.1968): "Moskaus Militär-Muschiks wussten allerdings manchmal nicht wo sie waren und was sie taten: Sowjetsoldaten wähnten sich in Polen und im Manöver. Wenn sie aber wussten wo sie waren, meinten sie eine Konterrevolution niederzuschlagen und wunderten sich, warum die Frauen auf den Strassen weinten."

Edit. Datum hinzugefügt

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Diese Art Propaganda läuft seit Jahren. Mir ist kürzlich wieder die Studie "Die Konstruktion des Feindbild Westen" von Susan Stewart von 2008 (erschienen bei der Stiftung Wissenschaft und Politik/ Deutsches Institut für internationale Politik und Sicherheit, Berlin) in die Hände gefallen. Auch wenn Stewart damals noch die Hoffnung hegte, das von Putin seit Beginn seiener zweiten Amtszeit geschaffene Feindbild könnte sich evtl. wieder mildern (was sich heute als vergbliche Hoffnung entpuppt hat), beschreibt sie anhand von Putin-Reden und TV-Sendungen sowie Zeitungsveröffentlichungen, wie auch selbst erschaffene "Zitate" jahrelang immer wieder verwendet wurden, um ein bestimmtes Bild des Westens im öffentlichen Bewusstsein zu implementieren. So z.B. ein angebliches Zitat bzw. angebliche Aussagen von Madeleine Albright darüber, dass Russland nicht die alleinige Verfügung über seine Bodenschätze haben dürfe und man das Land am besten aufteilen (und zu Kolonien machen) solle.
Abright selbst bestritt, das je gesagt zu haben und alle Nachforschungen brachten nie ein Originalzitat auf Englisch zum Vorschein - die "Zitate" existier(t)en nur auf Russisch. Dort aber wurden sie immer wieder von Militärs über Wissenschaftler bis zu Talkmastern zitiert und kommentiert. (Das schönste "Märchen" verbreitete dabei 2006 Generalmajor Boris Ratnikov, der behauptete, dem Geheimdienst sei es eben 1999 gelungen Albrights Gedanken zu lesen).
Es ist die dauernde Wiederholung einer grossen Lüge, die irgendwann geglaubt wird. Als Sprichwort kennen wir "steter Tropfen höhlt den Stein". Das "Zitat" diente der Verfestigung des Feindbildes, der Westen wolle Russland destabilisieren, um an seine Bodenschätze zu kommen - etwas, das auch in der momentanen Diskussion um den Überfall auf die Ukraine immer einmal wieder auftaucht.

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Leserin
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Es gibt mehr Unterschiede, Frau B. Damals schlugen weder russische Bomben noch Raketen irgendwo ein. Ich finde heute in der Ukraine mehr Analogien zum USA-Krieg in Irak. Aber was nützt uns das. Man könnte schlussfolgern, die Sprache der Gewalt sei inzwischen für die Mächtigen eher mehr salonfähig, mehr noch als damals, und wir leben heute in einer düstereren, selbstzerstörerischen Welt. Damals. in der Folge des Prager Frühlings, konnte das Tauwetter sich dennoch durchsetzen, und Abrüstung. Und heute? Was muss die Welt tun? Aus Italien kam ein Hoffnungsschimmer. An dem halte ich mich fest und schau nach vorne.

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Propaganda ist schon uralt sogar die Päpste haben es schon benutzt.Was mich wundert warum die Menschheit nichts aus der Geschichte lernt !,

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Vielen Dank für diesen Artikel . Mich würde interessieren , ob die Verwendung der Begriffe Mutterland/Vaterland der Übersetzung geschuldet sind?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Vermutlich meinen Sie folgende Stelle:

«Meine Vorfahren haben das Vaterland gegen den Nazismus verteidigt, und ich werde es auch verteidigen», sagt Wladimir Maschkow, ein berühmter Schauspieler. Das erinnert Sie an Ihren eigenen Gross­vater, der im Grossen Vater­ländischen Krieg (1941–1945) an der Front gefallen ist […].

Im englischen Original heisst es:

“My ancestors defended the Motherland from Nazism, and I will defend it too”. So says Vladimir Mashkov, a famous actor. You recall your own grandfather, who died on the front in the Great Patriotic War […].

Exakt müsste es im Deutschen «Mutterland» heissen. Doch ich vermute, dass eine Anpassung an den Ausdruck «Grosser Vaterländischer Krieg» (russisch Великая Отечественная война Welikaja Otetschestwennaja woina) stattfand.

Offenbar ist in Russland beides gebräuchlich. So heisst die nationale Personifikation bekanntlich «Mütterchen Russland» (während der Sowjetzeit auch «Mutter Heimat»). Doch bereits der Krieg gegen Napoleon hiess «Vaterländischer Krieg» (russisch Отечественная война).

Es ist grundsätzlich eine interessante Frage, wann und weshalb hier wie dort mal das eine, mal das andere gebraucht wird. Eine Daumenregel könnte etwa sein: Geht es um die Kultur, etwa die Sprache, dann spricht man eher von «Mutterland» (-> «Muttersprache»). Geht es hingegen um Pflichten, wie der Wehrpflicht, dann eher von «Vaterland». Aber das ist auch wieder nur eine Vermutung.

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Danke vielmals für die detaillierte Ausführung. Habe auch an den Begriff “Mütterchen Russland”denken müssen- offenbar gibt es den Begriff Mutterland im russischen Sprachgebrauch.

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