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Ein Interview auf hohem Niveau: Die Fragen knüpfen an die Antworten an und die Antworten sind originell, eigenständig, offen. Bravo!
Herzlichen Dank für Ihr grosses Lob, lieber Herr Heertsch – das freut uns sehr. Beste Grüsse aus dem Bundeshaus, Dennis Bühler & Priscilla Imboden
Sehr interessantes Interview. Und was die Verträge zu den Kampfjets angeht, sehr ernüchternd, um es milde zu sagen. Kostenschätzungen „schöner“ zu interpretieren ist das eine, und die absoluten Wahrheit kennt man erst danach. Aber die Definition von Dokumentenhierarchie um Klarheit zu haben sowie klare Zuständigkeit im Streit/Schlichtungsfall sind ja nun mal absolute juristische Basics. Kaum zu glauben und eigentlich grob fahrlässig, dass Regelungen dazu fehlen und man sich sträubt nachzubessern.
Absicht oder absolute Unfähigkeit scheint da einmal mehr vorzuliegen.
In beiden Fällen haben die relevanten Personen zu gehen inclusive der Verantwortlichen Bundesrätin, denn diese ist auch Juristin und mindestens den juristischen Part sollte sie verstehen von der Struktur her.
Rüstungsgeschäfte sind besonders bekannt für Korruption, dies sollte den Verantwortlichen bekannt und klar sein und mit den durch die EFK aufgedeckten vertraglichen Mängel öffnet man genau Tür und Tor dazu.
Und die Bürgerlichen Parlamentarier die jetzt „zeter mordio“ schreien sollte man mal genauer unter die Lupe nehmen, auch wenn dabei Personen sind die mich überraschen.
Ein Riesen Danke schön an Herrn Huissoud!!
Ich wünscht mir die Finanzkontrolle im Kanton in dem ich lebe und für den ich arbeite würde auch so hinschauen.
Danke für dieses Interview. Hoffentlich kommt ein Nachfolger, der ebenso draufgängerisch und klar denkt wie Herr Huissoud.
Der Name Michel Huissoud war mir bis heute kein Begriff. Und jetzt, wo ich verstanden habe was dieser Mann geleistet hat geht er in Pension. Jammerschade. Ich schlage ihn zum "Schweizer des Jahres" vor.
Wir sind schon 77, die finden, man sollte ihn zum Schweizer des Jahres nominieren.... weiss jemand, wie man da vorgehen muss?
Einmal mehr, wie atemberaubend dreist das Stimmvolk angelogen wurde! Aber da sind wir ja auch ein wenig selber schuld, oder? Wir haben uns unseren Einfluss auf die Kampfflugzeugbeschaffung bei der fraglichen Abstimmung wegnehmen lassen, indem wir zwar noch über den Finanzrahmen befinden dürfen, nicht jedoch mehr über die Typenwahl. Und prompt wird das ausgeschöpft: Man rechnet einfach den zu investierenden Betrag schön und lügt dann das Stimmvolk bezüglich einer Fixpreisgarantie an und 'gut' ist.
À propos Fixpreis-Garantie: War nicht eines der Hauptargumente für die umgehende Vertragsunterzeichnung noch vor dem Referendum das, dass sonst die besagte Fixpreisgarantie hinfällig würde?... Wo es doch in den Verträgen gar keine solche zu haben scheint?...
Man mag gar nicht daran denken, was da alles hinter den Kulissen gemauschelt wurde. Wie in jedem guten Krimi muss man sich die Frage stellen:; qui bono?
Michel Huissoud ist für seine Arbeit ganz herzlich zu danken - schade, dass er pensioniert wird, solche Leute werden heutzutage leider zunehmend zur Mangelware...
Und zu schlechter Letzt: Wer trägt dafür - immer vorausgesetzt, dass die Erkenntnisse der EFK zutreffen - die volle Verantwortung? Wer wird wie zur Rechenschaft gezogen?
Ich habe das Cicero-Zitat gelernt als „Cui bono?“, d.h. Wem nützt es? Wer profitiert davon? – Die Frage wäre hier wirklich wichtig, aber je nach dem, wie mächtig & einflussreich die (Lobby der) Profiteure ist bzw. sind, werden wir das nie erfahren, und die Damen und Herren Parlamentarier und die Damen und Herren Bundesräte werden trotzdem wiedergewählt ... Wir sind nicht wirklich weiter gekommen als damals bei der Mirage-Beschaffung, als Gesellschaft, als System haben wir nichts dazugelernt.
ahhh, ja, mein Latein ist komplett verrostet, Sie haben natürlich recht...
Nun, diese Frage steht definitiv im Raum. Typisch die komplett unterschiedlichen Stellungnahmen zum EFK-Bericht, je nach dem ob man bürgerliche oder linke PolitikerInnen hört.
Zu Ihrer Beschreibung der Situation (teile diese): Vielleicht müssen wir zwischendurch mal ganz andere Parteien wählen.... und sei's nur, um das von bürgerlicher Seite zelebrierte Primat des Geldes zu brechen (denn darum geht es vermutlich letzten Endes auch in dieser Frage: Geld=Macht, so lautet die Gleichung). Auch eine Amtszeitbeschränkung auf maximal 8 Jahre wäre unbedingt zu prüfen und zwar für Parlamentarier und für Bundesräte.
Witziges Detail: Der Guy hat sich in der Motion auch an den «humoristischen Zeichnungen» gestört, die mit den EFK-Berichten publiziert worden sind:
Dies hat mit objektiver Transparenz nichts mehr zu tun. Vielmehr ist dies Ausdruck einer Politik subjektiver Kommunikation. Die Berichte werden umgestaltet und "verkauft". Dies entspricht einem Kommunikations- oder gar einem Marketingkonzept, aber nicht der Transparenz.
Die ganze Palette an Zeichnungen von 2014 bis 2017 gibt's beim EFK selbst zum Anschauen und Herunterladen.
Schon blöd, wenn die Kritik an der eigenen Arbeit sogar noch attraktiv gestaltet wird. Huissoud hat definitiv meine Sympathien.
Edit: Links aktualisiert.
Schade, die Links führen zu Error 404...
Tatsächlich. Scheints, dass die Seiten in der Zwischenzeit verschoben wurden. Ich habe die neue Adresse zu den Zeichnungen im Beitrag angepasst. Vielen Dank fürs Melden!
Die eidgenössische Finanzkontrolle leistet Erhebliches für unseren Staat und stellt Fragen, wo andere wegsehen. Ich durfte in meiner Karriere mehrmals mit der EFK zusammenarbeiten resp. sie prüfte unser Geschäft. Jedes Mal war ich von der Professionalität beeindruckt und die Prüfberichte waren lehrreich. Wie bei Privatunternehmen muss auch die öffentliche Verwaltung unabhängigen Prüfungen unterliegen. Die EFK macht dies sehr gut und ist deshalb sehr wertvoll für den demokratischen Prozess.
Herr Huissoud scheint seine Sache zu verstehen und tritt hier auch als ausgezeichneter Kommunikator auf.
Noch selten habe ich so viele klare Antworten auf Fragen, welche doch sehr Journalist*innen-Typisch sind, gesehen.
Lieber Herr Kamer, das interessiert mich nun natürlich: Welche unserer Fragen sind Journalist*innen-typisch? Was bedeutet das konkret? Und wie sollten unsere Fragen stattdessen sein? Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler
Lieber Herr Bühler
Für mich sind das die Fragen, welche oft ein wenig führend sind und der*dem Interviewpartner*in etwas unterstellt. Also etwa folgende Beispiel aus dem Text:
"Haben Sie unseriös gearbeitet?"
"Freuten Sie sich über diese Skandale, weil Sie danach Ihre Macht vergrössern konnten?"
Das sind für mich so Journalist*innen-typische Fragen. Keines Falls möchte ich, dass diese Fragen wegfallen, diese Fragen – und vor allem auch die dazugehörigen Antworten – sind wichtig und erlauben es den interviewten Personen auf spezifische Kritik einzugehen.
Mir fällt es nur immer auf, da solche Fragen oft auch nicht direkt gestellt werden, sondern in der Vertretung für andere Personen ("Bürgerliche Sicherheitspolitiker [...] kritisieren", "Das VBS [...] wirft der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) vor", usw.) gestellt werden.
Ganze liebe Grüsse nach Bern
Chapeau für die Arbeit der GPK. Hoffen wir, dass sie gestärkt und nicht verwässert wird, wie es von bürgerlicher Seite gefordert wird. Von denselben Bürgerlichen, die zum Beispiel bei den Sozialdiensten Kontrollen bis zum Geht-nicht-mehr fordern. Aber eben, es kommt halt darauf an, wer von den Kontrollen resp. den Nicht-Kontrollen profitiert.
EFK, nicht GPK. Die GPK des Parlaments hat auch wichtige Aufsichtsfunktionen, ist aber wohl weniger unabhängig.
Danke für die Berichtigung!
Marcel Huissod - wer ist das schon wieder? Ein Bundesbeamter, der sich überschätzt und Russland zum Frieden drängen will? Einer mit einem zu grossen Ego? Vielleicht ist erahnbar, wie meine Meinung gebildet wurde vor dem Republik-Artikel. Und jetzt: da geht ein Mann mit Freude an seiner Aufgabe, mit Freude an Zahlen und dem Lesen von Verträgen, die Folgen für die Steuerzahler:innen haben. Was für ein Land, das es schafft solche Menschen als Spitzenbeamte zu bekommen! (Warum die Bürgerlichen mit ihm nicht zufrieden waren, verstehe ich eigentlich nicht. Oder wollen die nur sorgsam mit Geld umgehen, das Projekte anderer Interessenten finanziert?)
Dja…. Liebe Grüsse von „Marcel Huissod“ 😊
Ich sehe schon grossen Aktivismus bei Verwaltung, Parteien und Verbänden bei der Auswahl des Nachfolgers vom Michel Huissoud: Nach der Erfahrung mit dem abtretenden Präsidenten werden sie das Letzte geben, diesmal einen Inkompetenten oder Befehlsempfänger ins Amt zu hieven.
Die Nachfolge für die nächsten 6 Jahre ist bereits bestätigt.
Unser Politsystem hat leider die fatale Neigung, Schuldige zu suchen, bzw. Schwarzpeter zu spielen, statt Fehler zu beheben. Die EFK hat u.A. die Aufgabe, Irrtümer zu finden und Kalkulationen nachzurechnen. Statt ergebnisoffen auf den Befund der EFK zu reagieren, und das Ganze nochmals genau zu analysieren, wird teilweise faktenfrei 'politisiert'.
Wenn das alles ist was 'Bern' fertig bringt, dann gute Nacht!
Ich weiss nicht, ob es so einfach ist....
Wenn es um genügend hohe Summen geht, dann steckt meist eine hohe 'Fähigkeit' gewisser Kreise dahinter, 'Einflüsse' geltend zu machen, um es einmal ganz höflich auszudrücken...
Vermutlich kann man dem VBS eine hohe Naivität vorwerfen. Ohne Frau Amherd in Schutz zu nehmen, kann von ihr ja nicht verlangt werden, dass sie in dieser Frage weder fachlich noch militärisch kompetent ist. Dafür muss sie sich auf ihre Stäbe und Fachgremien verlassen können. Allerdings sollte ein/e DepartementsvorsteherIn dann aber genügende Checks and Balances einbauen, um eben nicht Opfer solcher Einflussnahmen zu werden. Wo waren diese Checks and Balances?
Meiner Meinung nach üben gewisse Lobby-Organisationen, politische Parteien, der militärisch-industrielle Rüstungskomplex, usw. einen immer mehr zunehmenden Einfluss auf politische Entscheidungen aus.
Wir müssen Sorge tragen, dass wir StimmbürgerInnen uns nicht immer mehr Kompetenzen wegnehmen lassen (und seien sie noch so schön 'verpackt'), wie das eben bei der entsprechenden Abstimmung zum Flugzeugkauf geschehen ist. Was war das Argument gegen eine Typenwahl per Abstimmung schon wieder? Ah ja, das Volk sei gar nicht kompetent genug, um über eine solch technische Vorlage zu bestimmen. Oder so was in der Art. Denkste!
Ja, und selbst wenn sowas wie ein Festpreis vereinbart wurde, kein Mensch glaubt, dass nicht Milliarden von "unvorhergesehenen" Kosten aufschlagen werden. Z.B. : "Ja, wenn die Schweiz dieses Upgrade haben möchte, dann kostet das halt 1.75 Milliarden", etc., etc.
Man kennt das ja von den Tunnelbauern und den Informatikern. Gibt keinen Grund warum das hier anders sein sollte.
Nur: Unseren Beamten und Politikern ist das wurscht, ist ja nicht ihr Geld.
Lass doch diesen wunderbaren Mitarbeiter der EFK seine Rente ein paar Jährchen später beziehen, er ist zu wertvoll, ihn ziehen zu lassen. Er weckt Hoffnung.
Wieder einmal fehlt in diesem Land eine Partei, die mehr macht als nur auf der Rundschau zu motzen. Ein Parlamentsvorstoss zur Untersuchung von Korruption und des Neutralitätsbruchs in der VBS wäre zwar chancelos, würde aber provozieren und könnte zumindest vom Ringier/Tamedia Einheitsbrei nicht komplett ignoriert werden wie der jetztige Bericht.
Sehr interessantes Interview. Jetzt müsste eigentlich nur noch eines mit Ueli Maurer über die EFK folgen. Dann wäre das Bild etwas perspektivenreicher. Oder gibt es das schon?
Vielen Dank an die Bundeshausrddaktor/innen, wirklich ein sehr interessantes Interview.
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