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Ich wünsche mir einen Satz der wie ein Mückensirren in die Hirne und von dort in unsere Hände und Füsse dringt: die fossilen Brennstoffe müssen im Boden bleiben. Auf Nau im Postauto, zwischen den SBB-Durchsagen, überall wo's Werbung hat. Bei Suchanfragen der erste Eintrag: die fossilen Brennstoffe müssen im Boden bleiben. Und bei jeglicher Werbung für Produkte, die für ihren Betrieb solche Produkte brauchen, analog zur Tabakwerbung: gefährdet ihre Gesundheit und die Zukunft ihrer Kinder. Auf jedem Flugticket soll der Satz stehen. Auf jedem Plakat, das für Reisen wirbt, jeder Flughafen sollte auf den Displays und zwischen den Durchsagen den Satz bringen müssen. Ich wünsche mir Hacks in die Elektronik von Autos die den Satz auf dem Display aufleuchten lassen. Einige haben sich ein bisschen an Kompensationszahlungen gewöhnt. Eigentlich sollten die, wie sie jetzt sind: freiwillig, nicht überprüfbar, lediglich ein Geschäftsmodell mehr das im untergehenden System noch Verdienstmöglichkeiten sucht, als Anzahlung für einen Platz auf dem Mars, eigentlich sollten Kompensationsmöglichkeiten geächtet werden.
genau! wie Ozonkiller - verbieten! (ich weiss ich sollte das nicht sagen, aber es ist das was einfach hilft!) öl und gas und kohle sollten wir nicht fördern um es zu verbrennen und auch nicht als Plastik ins Meer werfen. Stopp. Fossile Stoffe müssen im Boden bleiben. Lützi.
Ceterum censeo: Es gibt es keine schönere und dringlichere Aufgabe als die Erde auch für die Menschen bewohnbar zu erhalten. Fossile Brennstoffe müssen im Boden bleiben. Pflanzen sind (wieder) die Hauptnahrungsmittel der Menschheit.
Besserwisserischer Frageton, gekünstelter Gesprächsverlauf und schiefe Sprachbilder („im gleichen Boot stecken“). Das hält man beim besten Willen nicht bis zum Ende aus.
Kritik? Gerne. Aber so wie sie von Ihnen formuliert ist – plump und angriffig –, wird sie wohl nicht viel bewirken. Wenn wir von Ihrer Rückmeldung etwas fürs nächste Mal mitnehmen sollen, dann wäre ein konstruktiverer Ton sicher nicht fehl am Platz.
Effektiver wäre es, wenn sich 500 Leute an die Türen grosser Schweizer Banken kleben würden, die in fossile Technologie und Brennstoffe investieren.
Problem ist: Das haben sie ja getan. Gerade in der Schweiz (etwa 2021). Aufmerksamkeit: Netto Null. Einzig paar Medienmeldungen, Achselzucken der Bevölkerung und eine Phalanx aus Anwälten am Hals sowie saftige Geldbussen. Effekt: Minus Null. Also: Raus aus der Bank, rauf auf die Strasse und ins Museum, wo die Heiligen Kühe und Goldenen Kälber des Capitalozäns hocken.
Wo eine Reduktion gesichert zu erwarten ist, soll die Massnahme einfach umgesetzt werden: in Technologischen Bereich, individuell, politisch,... einfach machen, nicht reden! Es macht nicht Sinn, allzuviel Zeit und Enegie in die Suche nach den effizientesten Verfahren zu stecken, unendlich viele kleine Schritte werden das gleiche gute Resultat liefern. Auch wenn es faszinierend ist, schmelzendes Eis an den Polen abzukühlen , erinnert es doch an das Ausschöpfen des Wassers aus einem lecken Schiff. Das Wasser ist nicht gestoppt, das Problem nicht gelöst. Es ist die Frage, ob das gut investiertes Geld ist.
Klein-Klein wird unterschätzt. Erstaunlicherweise ist s ja seit einigen Monaten in der Schweiz gelungen, allein mit Aufrufen zum Sparen von Strom und Gas aller Art, den Verbrauch bis zu gegen 20% zu reduzieren, und niemand hat den Eindruck, das wäre besonders schwierig oder anstrengend oder eine Zumutung gewesen. Viel einfacher als die Bekämpfung der Pandemie sogar! Es zeigt vor allem, wieviel wir täglich auf allen Ebenen völlig sinnlos und unbewusst bis völlig gedankenlos verschwenden! Auch das Beziehen der fossilen Gas-Ressourcen konnte innert kürzester Zeit aus einem bestimmten Land massiv verkleinert werden - dies zwar aufgrund eines Kriegs, wo dem Aggressor geschadet werden soll, doch es war plötzlich möglich, weil wenn man mal anfängt, ziehen stets viele nach. Es ist dann sicherzustellen, dass das Verhalten stabil bliebt und nicht zufällig. Z.B. mit der Gesetzgebung, oder massiven Anreizen. Parallel dazu muss der lkangsame Umbau eines ganzen Systems geplant werden und in kleinen Schritten umgesetzt.
Einzelne grosse Ideen und kreative Lösungsansätze mögen besonders faszinierend sein, und soll sie jemand, eine Nation, eine Industrie doch umsetzen, solange sie nicht neue Probleme verursachen, doch sie lenken von den kleineren, banaleren und in der Summe gleich wirksamen Taten auch manchmal eher ab. Manchmal reichen bereits einige Gesetze, wie das Vebot der FCKW-Kühlstoffe, welchem sich die ganze Welt angeschlossen hat schlussendlich, welche innert einigen Jahrzehnten das Ozonloch in der Erdhülle sich nun wieder schliessen lässt. Das Ganze ist offenbar so unspektakulär geworden und als "erledigt " abgehakt, dass die Medien nicht einmal mehr gross berichten. Damals, vor ca 30 Jahren, wars auch fast eine Weltuntergangs-Dystopie.
Die Klimaveränderung ist bedrohlicher und komplexer, sicher, doch auch sie muss ähnlich angegangen werden.
Wenn die Leitlinie "fossile Stoffe im Boden lassen" vor Augen ist, kann dies als Orientierung schon gut helfen. Doch die Verursachung durch Methan aus der Nutztierhaltung, besonders Kühe, ist damit immer noch da. Die Vermeidung der Treibhausgas Verursacher-Linie "Ernährung/Massentierhaltung/Tierleid/Gesundheit" ist als gleich wichtig zu beachten. Sie hat sogar noch weitere positive Effekte als lediglich die Klimaerwärmung zu bremsen, sie lässt die andere grosse Baustelle der menschlichen sinnlosen Verschwendung mitverschwinden.
Menschen tun bequeme Dinge schlicht aus dem Grund, dass sie es können und es im kurzfristigen bequem ist. Sie machen aber gerne das "Bessere" nach, wenn andere es tun, weil sie auch gerne das Gefühl haben, ein guter Mensch zu sein. Und wenn es nicht allzu sehr das Gewohnte auf den Kopf stellt.
So nüchtern und simpel sollte man es angehen. Science-Fiction ist wohl da nicht nötig. Selbsterständlich ist es interessant, sich vorzustellen, wie Menschen der Zukunft auf uns zurückblicken werden. Es wird aber immer so sein, dass man nachher schlauer ist als vorher.
@Regina Ich fürchte, dass es mit einigen neuen Gesetzen nicht getan ist. Der Vergleich mit den FCKW bietet sich zwar an, hinkt jedoch.
Als die chlorierten Kohlenwasserstoffe verboten wurden, um die Ozonschicht zu schützen, standen bereits Ersatzprodukte bereit. Die Konsumenten mussten sich nicht einschränken und konnten weiterhin ihre Lebensmittel im Kühlschrank lagern.
Wie sich später herausstellte, waren die erste Generation sehr stark Klimaschädlich, weshalb sie ebenfalls verboten wurden und nun durch eine weitere Generation von Ersatzstoffen abgelöst werden. Auch hier mussten sich die Konsumenten nicht einschränken. Die Ersatzstoffe der neusten Generation verbleiben nur noch sehr kurz in der Atmosphäre, bei deren Abbau wird jedoch Trifluoressigsäure (TFE) gebildet. Der saure Regen lässt grüssen...
Deshalb wird bereits diskutiert, FCKW durch flüssiges CO2 und Ammoniak zu ersetzen.
Ganz anders sieht es beim CO2 und beim Methan aus. Um dieses einzusparen müssen die Konsumenten weniger Auto fahren, wieder im eigenen Land Urlaub machen statt zu fliegen und/oder weniger Fleisch konsumieren. Hier ist Verzicht gefragt, von jedem einzelnen. Und warum sollte ich verzichten, wenn es mein Nachbar nicht tut?
Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Die Revision des CO2 Gesetzes in der Schweiz wurde mit dem Slogan "Autofahren nur noch für reiche?" bekämpft. Dieses Jahr stimmen wir über den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative ab. Die Vorlage dürfte mit ähnlichen Slogans bekämpft werden...
Ich freue mich auf die Diskussion mit Marcel Hänggi von der Gletscherinitiative am 27. Februar im Kraftwerk Zürich, wenn wir das Klimalabor live auf die Bühne bringen. Was braucht es, damit der Grossteil der Gesellschaft den wissenschaftlichen Konsens des Weltklimarat IPCC unterstützt, den auch Kim Stanley Robinson hier anspricht?
"die fossilen Brennstoffe müssen im Boden bleiben..."
"Von den Strassenblockaden halte ich aber nichts. Denn man überzeugt Menschen, die glauben, keine Meinung zu haben, nicht, indem man sie wütend macht. Effektiver wäre es, wenn sich 500 Leute an die Türen grosser Schweizer Banken kleben würden, die in fossile Technologie und Brennstoffe investieren. Das hätte eine grössere Wirkung, als auf die Strasse zu liegen und gewöhnliche Menschen zu verärgern, die sich dann sagen: Diese dummen Hippies können mich mal."
Fast schon eine zu realisitische Darstellung des gesellschaftlichen Diskurses für einen Science-Fiction Autor und genau deswegen sind seine Bücher so gut.
Sein Vorschlag selbst ist unrealistisch: Es finden sich in der Schweiz nicht 500 Leute für eine solche Aktion (zu unangenehm ist das, zu feige sind wir -oder ändert sich das demnächst?).
Deshalb sind die Strassenblockaden mit wenigen Leuten ja so effektiv. Und das Grenzen verschieben hat zumindest bisher funktioniert, aber das reicht noch nicht. So braucht es weitere Aktionen, die sich auch weiterentwickeln. Diese müssen möglichst viel Aufmerksamkeit erregen und dadurch einen Diskurs anregen.
Dass Betroffene (und selbst nicht unmittelbar Betroffene) verärgert sind: das spielt im Prinzip keine Rolle, denn dieser Typus Mensch, der sich über solche Aktionen ärgert, hat nicht viel verstanden, ergo wird er/sie sowieso keinen entscheidenen Beitrag zur Wende leisten (oder aber sich nur deswegen nicht davon abbringen lassen).
Etwas schräg, Robinson als "Vorreiter der Klimafiktion" zu bezeichnen, und dann auf ein Buch von 2020 zu verweisen. Er hat zwar früher schon zu diesem Thema geschrieben, aber bereits Jules Verne 1889, Laurence Manning 1933, J. G. Ballard 1961, Octavia Butler 1993 oder Margaret Atwood 2003 schrieben CliFi. Egal, er ist halt mit Obama, Figueres & Co. der berühmteste Herr, und daher halt "Vorreiter" so wie Elvis der "King of Rock'n'Roll" war.
Merkwürdig auch, dass in fast keiner Besprechung oder Interview auf den Ökoterrorismus eingegangen wird, der im Plot ein wesentlicher Faktor ist, für die Wende. Hier, selbst nach dem Robinson seine Referenz, nämlich Andreas Malm erwähnt.
Die Leute sollen Reifen von Geländewagen aufschlitzen und vielleicht eines Tages sogar auch Pipelines in die Luft jagen, wie es der schwedische Autor Andreas Malm vorschlägt.
Malm schrieb das Buch "Wie man eine Pipeline in die Luft jagt. Kämpfen lernen in einer Welt in Flammen". Man müsste sich in diesem Zusammenhang auch mit der "Deep Ecology" eines Arne Naess und der "Deep Green Resistance" in der Folge von Derrick Jensen auseinandersetzen.
Doch sehr überraschend fand ich die Aussage des Interviewenden:
Das ist zu negativ: In den vergangenen 30 Jahren konnten sehr viele Menschen der Armut entfliehen – auch dank dem Kapitalismus.
Das ist heute entweder naiv oder zynisch. Man hätte auf die Widmung an seinen Doktorvater, Fredric Jameson, eingehen können, der schrieb:
It is easier to imagine the end of the world than to imagine the end of capitalism.
Das Interview ist für Personen, die das Buch nicht gelesen haben ein guter Einstieg. Für Personen, die das Buch besitzen..fehlen mir ein paar Aspekte, die ich gerne ausführlicher im Interview gesehen hätte. Warscheinlich zuwenig Zeit oder sie wollten nicht vorgreifen.
ab hier Inhaltsspoiler des Buches 'Ministerium für die Zukunft'
Vorallem diese zwei:
Der Ökoterrorismus, der sich auch nicht beschränkt Privatjets abzuschiessen.
Die finanziellen Instrumente, die das Ministerium entwickelt und die grosse Rolle von opensource Graswurzelbewegungen und Nationalbanken/Zentralbanken.
Eine Frage zum fiktionalen Terrorismus aus dem "Ministerium für die Zukunft" hätte mich auch interessiert. Gleichzeitig gibt es ja auch andere Möglichkeiten für soziale Kipppunkte. Den heutigen Essay aus dem Magazin finde ich hier eine gute Ergänzung. Aus meiner Sicht schafft es Kim Stanley Robinson in seinen Romanen, genau die Fragen zu bewegen, die Daniel Graf in seinem Essay anspricht:
Wie entdecken und aktivieren wir in uns selbst die Entschlossenheit zur Veränderung? Den Glauben an die Wirksamkeit des eigenen Handelns? Den Willen, es endlich anders zu machen? Was hilft gegen Zynismus und das Gefühl von Aussichtslosigkeit?Kurz: Wie entsteht, trotz allem, so etwas wie Zukunftslust? Und zwar nicht naiv-weltflüchtig, sondern aufgeklärt-engagiert?
Und auch in diesem Dialog wieder dieses Herunterreissen von anderen, die es anders tun.
So werden es am Schluss nicht einmal diejenigen schaffen, die auf den Köpfen von uns allen stehen.
Niemand weiss, wo die Kippunkte für kollektives Handeln liegen. Grösstmögliche Vielfalt von Ansätzen zu Bewusstseinswandel, gemeinsamem Handeln, Stoppen der tödlichen Gewinnspirale kann die Chancen erhöhen. Wir brauchen nicht eine sondern Millionen von Lösungsansätzen. Und alle möglichst open source. Die besten werden uns allen helfen.
Gutes Marketing-Interview
für ein weiteres Buch zum Klimawandel. Nur sehr wenige Menschen lesen solche Bücher, und die wenigen - auch bei einer Millionenauflage - die das lesen, sind wie fast alle in der ersten Welt nicht zum Konsum- und Komfortverzicht bereit.
Wie festgefahren wir sind, zeigt u. vielen anderen Beispielen der idiotische Streit um ein Autolimit auf deutschen Autobahmen. Die neueste Studie aus dem Bundesumweltamt der Ampel wird von der Bildzeitung bzw. von den Automobilverbänden verrissen ("die 5 Lügen"). Dabei geht es einzig und allein um Vernunft. Haiti, Somalia, Myanmar, Burundi und ein paar andere exotische Länder kennen kein Tempolimit.
Welcome Klimawandel!
ich mache zwar Konsum und Komfortverzicht, doch ich denke nicht, dass das etwas bringt. ich habe kein Auto, fliege nicht mehr, esse wenig Fleisch, kaufe praktisch keine neuen Klamotten und trage diese dann lange, etc. Doch das einzige was ich daran gut finde ist, dass ich dennoch mein Leben geniesse, ich fahre an der critical mass mit, ich gehe zu Fuss oder mit dem Velo zur Milonga um zu tanzen (mit wunderbaren Frauen, die auch gerne tanzen), ich habe einen spannenden Job im Sozialbereich, ich spaziere für mein Leben gern durch den Wald am Uetliberg, etc. und ich engagiere mich politisch für die Gletscherinitiative, für die AL und so weiter. das macht alles auch viel Spass!
Ja, aus dem Interview mit Robinson (auf den ich durch seine Unterhaltung bei "Your Unidvided Attention" aufmerksam wurde) kann ich einen hübschen Vergleich entnehmen der auf Sie, Herr B., gut passt: Sie sind Ihr eigenes Ministerium für die Zukunft. Und das kann in der Tat jeder sein: Organisiere Deine Geldströme so, dass sie der Erde maximal nutzen (cf. auch z. B. der "Republik"-Artikel zum Impact Investment, oder Mario Sixtus "Warum an die Zukunft denken"), pass auf Deine Ziele und "Werte" auf, entwickle sie und führe ein dazu passendes Leben, auch sozial, das Dir gut tut.
Wow, jetzt habe ich aus Versehen eine Moral geschrieben. Lieber nicht. Für mich selbst stimmt das zwar, aber sollte ich sowas im Ernst von Anderen erwarten?
An Robinsons Buch gefallen mir die hoffentlich gut recherchierten Details zur Grundidee des Buchs, die immersiven Beschreibungen und Stimmungsbilder aus Zürich aber auch z. B. Indien und die wunderschöne utopische Weltreise (Luftschiffè! Auf zum Bodenseen nach Friedrichshafen!, cf. https://zeppelinflug.de/de/) der Heldin gegen Ende zu.
Zahlen fürs Nichtfördern von Fossilen? Wenn das nicht so schief geht wie das mit den CO2-Zertifikaten... Solarpanels verschenken? Möglichst weit weg? Ist das schon kolonialistisch-p/maternalistisch gedacht? Vgl. Solar Aid, Sunny Money, Solafrica.
gucken Sie mal auf debt for climate nach, bitte. zb Nigeria ist dermassen fest in postkolonialen Schulden gefangen, die können gar nicht anders als uns Europäern das öL zu verkaufen (verschleudern).
Ja. Helon Habila, Oil on Water. Ist das anders lösbar als durch einen Schuldenerlass? Kämen solche Zahlungen dort an, wo sie gebraucht würden? Oder, s. CS in Mocambique, bei einer korrupten Elite? Schon bei den CO2-Zertifikaten war mit Verlaub klar, dass das nicht funktioniert. Es hätte klare Begrenzungen gebraucht. Zu Beginn der internationalen Klimakonferenzen war das noch ein Thema, leider war die Mehrheit dagegen.
Die Debatte hier ist zwar am Ausklingen, trotzdem noch dieser Buchtipp: «Der neue Berg» Ein Roman von Franz Hohler. Geschrieben 1989 und wirklich brandaktuell. Für den ultimativen Genuss empfehle ich das Hörbuch, das Hohler selber liest.
Danke Ihnen für den Tipp.
Merci.
Ans Klimalabor: unbedingt die zwei Stränge Technonerds und Klimakämpfer zusammenführen. Für den Bewusstseinswandel braucht es Einfluss über alles, was Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ich wünsche mir Hacks, die wie ein Menetekel überall auftauchen. Und wie Drohnen alle u.v.a. die Entscheidungsträger verfolgen: fossile Brennstoffe müssen im Boden bleiben.
Ich wünsche mir überall Tags fBBb
Wenn Sie schon so ein schönes Stichwort vorgeben, dazu gibt es ein xkcd-Comic: Die AirAware Drohne
Bloss eine fachliche Präzisierung: Die Aussage "Selbst eine verhältnismässig tiefe Lufttemperatur unter 35 Grad ist in Kombination mit extremer Feuchtigkeit tödlich» ist nicht korrekt. Die Wet-bulb-Temperatur (DE Feuchttemperatur oder Psychrometertemperatur) kann die Lufttemperatur nicht übersteigen. Siehe z.B. https://www.ready.noaa.gov/READYmoistcal.php.
Die Klimaproblematik ist schlimm genug, da braucht es keine Übertreibungen und fachliche Fehler sind kontraproduktiv. Aber die Limite an sich stimmt und kann in tropischen Ländern tatsächlich zum Problem werden.
Sie haben natürlich recht. Das ist in diesem Absatz unzulänglich erklärt und deshalb kommt es zu Missverständnissen. Die Aussage bezieht sich mehr auf die Tatsache, dass natürlich für viele Menschen eine Hitze auch unter 35 Grad in Kombination bereits tödlich ist – alte Menschen etc... Für den gesunden Menschen wird es auch ab 35 Grad Wet-Bulb tödlich. Danke für die Ergänzung.
"But Nature's got rules and
Nature's got laws
And if you cross her look out!"
Laurie Anderson in Monkey’s Paw
nun, ich finde, das mit dem Autopneu-Aufschlitzen humaner, als den übergriffigen Männern die Schnäbis abzuschneiden, oder die Natur ihr Gesetz einfordern zu lassen "Es gibt planetare Grenzen, .."
Bin in Lektüre diese Ministeriums und bin auch irritiert. Sprachlich hüpft das Dingen arg. (Marco hat ne englische Version, ich sollt das vergleichen) hier S. 431: „Der Alltag als Improvisation in einem Ballungszentrum, wie die Städteplaner das nannten, ohne sich um die Hässlichkeit des Wortes zu kümmern.“
Dies führt mich direkt zu Yona Friedmann. Er spricht in ville spatiale von möglicher Verdichtung der Städte, indem wenig genutzte Areale, Nischen und Brachland mobil und anpassbar überbaut / behaust, belebt werden.
Dies verlangt eine neue Raumplanung,
ev. etwas Justiz - hin zur ALLMENDE und
verantwortungsvolle Nutzer (nicht ein Architekt befiehlt die Siedlung, die Gebäude sollen von den Nutzern fortlaufend entwickelt und verändert werden.)
Mitmachen und Transparenz sind Schlüsselbegriffe für das Gewinnen von neuem Lebensraum , ohne die Grundfläche dieser Stadt zu vergrössern (so die Spielregel von Friedmann).
zurück zum Ministerium. Es braucht engagierte Gemeinwesen, die ihre Banken straight zum COINI, dem Carboncoin leiten. Schon Oekonomen aus dem vorletzten Jahrhundert schätzten Bewegung, ob Infla- oder Deflation - das gefällt!
(ob dann, wie auf S. 439 vorgeschlagen, der Ureinwohner direkt Coinies erhalten soll, WEIL er den Kohlestoff über Jahrhunderte im Urwald beliess, finde ich unsauber argumentiert.)
ich lese gerne weiter und wünsch mir natürlich noch bitz Menschliches, bitz Thrill und Farbe.
Auch ich leime mich nicht mehr auf ne Autobahn (Hungerstreik 1975 im Schachen Aarau war eine starke Erfahrung), doch lass ich mir gerne erkären, wie das mit dem offroad-Pneuschlitzen funktioniert.
Falls jemand Lust darauf hat kann ich noch dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=vILU8Q93MY4) von Ponderful empfehlen:
How We FIGHT Climate Change
Sie geht auch auf Malm ein und betrachtet verschiedene Strategien und Lösungen, und insbesondere auch wie schädlich Fatalismus in dem Kontext ist.
Sie geht auch auf einen weiteren Aspekt des "auf-die-Strasse-klebens" ein den ich zuvor nicht bedacht habe.
Pipelines in die Luft zu sprengen, macht weder das Klima noch die Welt besser. Wir müssen Mehrheiten finden, um die Pariser Klimaziele endlich gemeinsam umzusetzen. Das geht nur mit Koalitionen. Die grossen Schweizer Immobilienfonds sind bezüglich ESG und Klimaneutralität leider viel weiter als manche Private. Wir müssen uns deshalb nicht an Banktüren kleben, sondern gemeinsam Schritt für Schritt die Dekarbonisierung einleiten.
Tolles Interview, verdammt spannende Persönlichkeit, dieser Kim Stanley Robinson!
Wer wie ich nicht wirklich schlau wurde aus der dürftigen Erklärung der "Wet-bulb-Temperatur" im Interview, Wikipedia hilft wie so oft:
Die Kühlgrenztemperatur, gemessen als Feuchtkugeltemperatur tF, ist die tiefste Temperatur, die sich durch direkte Verdunstungskühlung in einer bestimmten Umgebung erreichen lässt. Dabei steht die Wasserabgabe einer feuchten Oberfläche mit dem Wasseraufnahmevermögen der umgebenden Luft im Gleichgewicht. Aufgrund der Verdunstungskälte liegt die Kühlgrenztemperatur in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte unterhalb der Lufttemperatur. Die Kühlgrenztemperatur spielt unter anderem für die Wärmeregulation von Lebewesen eine wichtige Rolle. Liegt sie zu hoch, können Organismen wie der Mensch keine Wärme mehr in die Umgebung abgeben und es kommt zu einer lebensbedrohlichen Überhitzung.
...
Langfristig kann eine nicht eingedämmte globale Erwärmung zu steigenden Feuchtkugeltemperaturen führen, so dass in einigen Teilen der Erde die Überlebensfähigkeit von Menschen nicht mehr gegeben ist. Nach einer Prognose von Im et al. aus dem Jahr 2016 könnten solche Bedingungen in Teilen Südasiens gegen Ende des 21. Jahrhunderts erreicht werden, in der indischen Metropolregion um Kalkutta wird die Kühlgrenztemperatur bereits heute „nahezu jährlich übertroffen“ (Stand: 2022). Die höchsten Werte der Kühlgrenztemperatur werden in der Golfregion gemessen. Dort hat sich die Kühlgrenztemperatur 2015 dem Wert von 35 Grad Celsius genähert. Eine Kühlgrenztemperatur von 35 °C wird beispielsweise bei einer relativen Luftfeuchte von 50 % und gleichzeitiger Lufttemperatur von 46 °C erreicht.
Liebe/r Autor/in, könnten Sie vielleicht in Erfahrung bringen, ob der geniale Herr als Privatperson oder Schrifsteller in der Antarktis war? Herzlich, A.2
Ist leider in vielen Bibliotheken Europas noch nicht greifbar. Habs mir vor sieben Tagen angeschaftt.
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz