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Liebe Autoren der Papers;
wir sind jetzt bei Folge 11. Seit der ersten habe ich gedacht: ach ja, wichtig, interessant, willst du wissen. Was war? Nix war. Heute hab ichs endlich geschafft, wenigstens den "Auftakt"-Artikel zu lesen.
In a nutshell: ich werd's nicht schaffen, jedenfalls in nützlicher Zeit. Und ich fühle es ist ein Jammer.
Habt Ihr mal drüber nachgedacht, mit Netflix, Arte oder anderen Verdächtigen dazu zu sprechen? Die Story gibt doch eine schöne Doku-Serie her. Oder ist dass alles zu sehr Schweiz, zu lokal, zu speziell, und der Zuschauermarkt ist zu klein?
Eines Tages, vielleicht in einem langen Urlaub, werde ich Euer kleines Buch mit Genuss und Gewinn verarbeiten können. Also Danke dafür. Und der "Republik" sei Dank dafür dass sie derlei archiviert und vefügbar hält!
Mit dieser Aussage bin ich nicht einverstanden:
Mit Macchiavellismus hat das nichts zu tun: ... alles was danach in diesem Absatz folgt ist meiner Meinung ganz im Geiste von Niccolò seelig.
Fuer Outsider nicht ganz klar. Die Publicitas stand zuerst im Zentrum der Geldfluesse und hat welche Dienstleistung geboten ? Offensichtlich eine unnoetige, wenn sie einfach so verschwinden kann. Was waren die Assets der Publicitas ?
Habe da auch gestutzt. Zuerst scheint es, dass der Publicitas-Konkurs ein weiterer Eintrag im Tamedia-Sündenregister sei. Dann wird gesagt, dass Zahlungsausstände dazu führten, dass Tamedia und andere die Geschäftsbeziehungen beenden. Das bedeutet, Publicitas war Auftraggeber, die Medienhäuser Auftragnehmer. Publicitas hat also offenbar Werbung in den Medien platziert, das Geschäft muss also das von Werbevermittlung gewesen sein. Später im Artikel wird dann der zuerst erweckte Eindruck berichtigt, wenn gesagt wird, dass Tamedia nicht direkt für den Publicitas-Untergang verantwortlich gewesen sei.
Irgendwie verstehe ich diesen Teil nicht so wirklich.
Publicitas war eine Firma welche Werbung vermittelt hat und dafür von den Auftraggebern (z.Bsp Migros, Private für Todesanzeigen,...) direkt bezahlt wurde. Dieses Geld hat sie dann den Zeitungen bezahlt mit Abzug einer Vermittlergebühr. Ist das so korrekt?
Tamedia hat dann frühzeitig bemerkt, dass man der Publicitas evtl nicht trauen kann und sich besser vertraglich abgesichert. Zusätzlich hat sie noch Goldbach gekauft um eine Alternative zu haben.
Dabei hat Tamedia nur auf sich, nicht aber auf die Konkurrenz geachtet.
Ich verstehe nicht so ganz wieso das so schlimm ist. Das würde doch jede Firma so machen und nicht noch der Konkurrenz helfen? Ich würde sogar sagen das war ein sehr vorausschauender cleverer Schachzug.
Ich frage mich auch bei anderen Teilen wieso von einer Firma die im kapitalistischen System funktioniert "erwartet" wird, dass Ethik vorhanden ist und ethisch gehandelt wird. Offenbar fährt die TX group ja sehr gut mit ihrer Strategie. Ich bin natürlich uberhaupt nicht mit dieser Strategie einverstanden und würde es sehr bevorzugen, wenn Gesetze ein solches Geschäften verunmöglichen würden. Hoffen wir, die Artikelserie hat politisch ein Wirkung.
Medien als Unternehmen geniessen Wirtschaftsfreiheit und dürfen im Rahmen der Gesetze wie die Unternehmen anderer Branchen geschäften, wie sie wollen.
Medien erbringen darüber hinaus für die Gesellschaft besondere Aufgaben (Stichwort 4. Gewalt). Die Verfassung garantiert ein Mediensystem, das insgesamt die vielfältige und unverfälschte Meinungsbildung ermöglicht.
Die Medien erhalten deshalb auch besondere Privilegien, nicht zuletzt Subventionen (direkt oder indirekt).
Man könnte nun argumemtieren: wer Subventionen erhält, damit ein vielfältiges Mediensystem mit hochwertigen Informationen erhalten werden kann (was der Markt ja offensichtlich nicht schafft), der sollte vielleicht nicht unbedingt bei der Qualität sparen und die Konzentration vorantreiben (Vielfaltsminderung).
Vielen Dank für diese Erläuterungen. Das macht die ganze Situation für mich deutlich verständlicher.
Was ich mich dann aber frage ist, wieso denn noch Subventionen bezahlt werden an unternehmen wie Tamedia... Vielleicht aus Angst, dass es ohne Subventionen noch schlimmer würde?
Es wäre noch spannend zu wissen für was wer Subventionen erhält.
Fazit der Tamedia-Reihe: Tamedia ist keine gemeinnützige Stiftung, sondern ein wirtschaftlich ausgerichteter Konzern. Und erst noch einer, der sich drauf versteht, in einem serbelnden Wirtschaftszweig mit ausgeklügelten Strategien und Taktiken stattliche Erfolge zu erzielen. Die Reihe hätte in fast gleichem Wortlaut auch in der HZ, FuW oder Cash stehen können.
Ich hätte mir von etwas names "... Papers" ein wenig mehr Substanz erhofft, anstelle eines Pamphlets auf Establishment, Kapitalisten und Rechtsbürgerliche. Zumindest geleakte Daten müssten doch dabei sein, um den Titel "... Papers" zu verdienen.
Viel eher stellt sich die Frage, wie gut unser Rechtssystem eine diversifizierte Medienlandschaft fördert, und ob ein verstärktes Eingreifen des Staates hilfreich, unnötig oder schädlich wäre. Oder wie sonst die wirtschaftlichen Strukturen der Informationsmedien, die sich im letzten Jahrhundert etabliert haben, gegenwartstauglich gemacht werden können. Oder wie sich der Begriff des Journalismus der Vergangenheit an die Anforderungen der Zukunft anpassen lässt.
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