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Was ist dauerhafter? Bodenständigkeit und Bescheidenheit oder Narzismus und laute Töne? Transparenz oder grosse Sprüche? Es ist leicht auf Dauer besser auszusehen, als der Showman und Dauerlügner Boris Johnson, der sich die Welt macht, wie sie ihm gerade gefällt.

Trotzdem ist erfreulich, dass es noch Politikerinnen wie Nicola Sturgeon gibt. Die Welt könnte mehr davon vertragen. Unaufgeregt geht sie ihren Weg. Zaubern kann sie allerdings nicht. Doch dieses Versprechen gibt sie auch nicht ab und das macht sie glaubwürdig. Jedes Volk hat die Regierung, die sie verdient.

Gratulation an die Schotten, die bei der Wahl nicht mit Klugheit gespart haben. Wir Schweizer könnten davon lernen. Blender und Sprücheklopfer stehen bei uns leider immer noch hoch im Kurs. Nationalismus ist bei uns häufig ein Engagement im eigenen Interesse und dient vor allem der persönlichen Darstellung.

Es reicht wenn sie SchweizerInnen sind, Eidgenossen braucht es nicht mehr. Für die findet sich bestimmt ein guter Platz im Museum…

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Gratulation zu diesem Text!

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Danke. Aber viel wichtiger wäre es, wenn die Botschaft verstanden würde. Ich tausche jedenfalls 10 nationalistische Dampfplauderi gegen eine Nicola Sturgeon. In Irland gibt es übrigens auch eine Reihe solcher unaufgeregter Politiker/Innen.

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Die schottische Wirtschaft verändert sich in einem atemberaubenden Tempo.
Muss sie. Allein schon deswegen, weil die klassischen schottischen Wirtschafszweige entweder ganz verschwunden sind - oder bald unwichtig werden (zB die Gewinnung des Erdöls).

London überweist grössere Summen in den Norden. Nur - Brüssel hat dies auch gemacht, was jetzt wegfällt.

Bei den Briten war es sehr schwer vorauszusagen, wie die Auswirkungen des Austritts sein werden.
Bei den Schotten ist es noch schwerer. Allerdings haben die Schotten 3 Vorteile:

  1. als kleines Land geht eine Transformation und Anpassung schneller als bei einem Tanker wie England, das in Wirklichkeit aus 2 Ländern besteht: Greater London und der Rest...

  2. Schottland ist bereits im Transformationsprozess, dh sie müssen effektiv ihre Prozesse "nur" anpassen...

  3. Die EU würde die Schotten mit offenen Armen empfangen - und die Schotten könnten von sämtlichen Vorteilen der EU (bzw vermutlich zuerst EWR) praktisch sofort mit der Vertragsunterzeichnung profitieren während England (sorry, UK) sich gerade ihr Leben selbst schwer machen, in dem sie Zusagen bereits vor Unterzeichnung neuer Verträge brechen...

Die schwierigere Frage wird eher sein, wie lange würde ein Übergangsprozess dauern?
Und würde die EU zu lassen, dass die Schotten mit Beginn der Unabhängigkeit bereits EU-Mitglied werden würden?

Dazu kommt noch die andere Frage hinzu - verbleiben die nördlichen Inseln bei Schottland? Oder wollen sie lieber unter UK Flagge segeln?

Im Gegensatz zu den Iren dürften die Schotten kein Problem haben, zwischen sich und England eine Grenze hochzuziehen, wenn dies der Preis der Unabhängigkeit wäre...

...aber ebenso interessant:
Was wäre die neue Währung? Das einzige, was für die Schotten Sinn machen würde, wäre der Wechsel von Pfund auf Euro. Eine eigene Währung wäre eigentlich sinnfrei, wenn man in die EU wechseln will... Zu hohe Kosten bei zu geringem Nutzen...

...oder die Frage, wohin mit den britischen Atom-U-Booten. Es gibt ja nur den einen schottischen Hafen, der den Briten zur Verfügung steht....

....wie immer bei solchen Themen. Es ist hochgradig kompex...
...ich wünsche den Schotten alles Gute. Egal, wie sie sich entscheiden.

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Sorry, aber das "Im Gegensatz zu den Iren dürften die Schotten kein Problem haben, zwischen sich und England eine Grenze hochzuziehen, wenn dies der Preis der Unabhängigkeit wäre..." bezweifle ich. Täglich pendeln Tausende zum Arbeiten (und Konsumieren) zwischen England und Schottland. Das würde mit einer harten EU-Aussengrenze - einem zweiten "Hadrianswall" sozusagen - ziemlich mühsam. Zudem stell ich mir die Zollabwicklung an so einer Grenze noch viel mühsamer vor als jene zwischen der EU und dem UK heute. Grenzstationen zur Lastwagenkontrolle irgendwo zwischen Carlisle und Newcastle?

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Emotional betrachtet haben die Nord/Iren und Schotten eine komplett unterschiedliche Geschichte. Für die ethnischen Iren ist die Grenze zwischen Nord und Süd eine von England durch Kolonisierung hervorgerufene während zwischen England und Schottland dies eine "natürliche" Grenze seit "Jahrtausenden" darstellt....

@Grenzstation / Abwicklung
Ich will ja nichts sagen, aber die Zollkontrollen zwischen der Schweiz und ihren Nachbarn funktionieren auf ziemlich engem Raum sehr gut. Warum sollte dies zwischen Schottland und England nicht machbar sein?
Vor allem, wo keine irische See zwischen beiden Landesteilen liegt?

Es ist ja nicht so, dass man hier komplettes Neuland betreten würde - und Schottland ist jetzt nicht so riesig als das man mit Unmengen an Verkehr rechnen müsste...
...ganz im Gegenteil: Das Hauptproblem zwischen UK und EU ist eben die fehlende Landesgrenze; sprich, dass alles erstmal verschifft werden muss (oder per Zug), bevor es rüber kann. Und die Grösse von UK selbst...

...es ist also einfacher, effektive Zollabfertigungen an vielen kleinen Zollstationen an Land zu errichten, als an einigen wenigen und dann auch noch über Wasser, wie zwischen EU und UK der Fall.

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„Keep Scotland tidy and throw away your litter in England.“

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