Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!
Danke für den spannenden Einblick in die Arbeit der Kantonsärzte. Ein Interview, das sich mehr wie ein lockeres Gespräch liest. Eine schöne Abwechslung zu dem was aus Medienkonferenzen oft herausgetragen wird!
Danke Helena!
Ein unaufgeregtes Interview mit den richtigen Fragen und sachlichen und klaren Antworten, das sich wohltuend von all den Äusserungen (auch akademischer) Möchtegern-Pandemie-Sachverständiger abhebt.
Rudolf Hauri zeigt die wesentlichen Punkte bei der Pandemiebekämpfung auf:
-Berücksichtigung des Fachwissens.
-Kontakt mit den Leuten an der Front der Pandemiebekämpfung.
-Konsequente und nachvollziehbare Entscheidungen.
Hauri bringt ein gewisses Verständnis dafür auf, dass politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren die Entscheide und Massnahmen beeinflussen. Er weist aber auch klar darauf hin, dass siC. D.ese durchaus kontraproduktiv auf die Pandemiebekämpfung auswirken können.
Er macht deutlich, dass die Datenerhebung den Menschen, die voll in der praktischen Arbeit engagiert sind, nicht noch zusätzlich aufgebürdet werden kann. Dazu müssen Ressourcen freigemacht werden. Und es ist für ihn auch keine Frage, dass die Koordination zwischen den Kantonen unbedingt verbessert werden muss.
Und schliesslich, denke ich, wäre das Thema der „Eigenverantwortung“ mit der Geschichte dieses Begriffes, den geschichtlichen, gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen und dem offensichtlichen Missbrauchspotential mal eines ausführlichen Beitrags in der „Republik“ wert.
Mein nicht wissenschaftlich fundierter Eindruck ist, dass Eigenverantwortung bei Personen gut funktioniert, welche die Gesellschaft als Gemeinschaft verstehen. Sie melden sich selbstständig beim Kanton, sie verstehen die Massnahmen und halten Empfehlungen ein – auC. D.nn, wenn sie selber nicht betroffen sind. Bei Personen hingegen, denen die individuelle Freiheit sehr wichtig ist, da funktioniert das Prinzip Eigenverantwortung in der Regel nicht. Manchmal stellen sie sich sogar aktiv dagegen. Faktoren wie Alter und Schichtzugehörigkeit spielen dabei keine Rolle.
Genau. Das. Ist. Das. Problem.
Dass Letztere aus Eigeninteresse lieber "Unglaubliches" vertreten als ihren Glauben zu ändern, verwundert dann leider nicht.
Seit jüngstem verbreitet siC. D.r Mythos von "Sklavenmasken", die dazu da seien, die Leute zu unterwerfen, zu knechten und mit denen die Demokratie abgeschafft werden soll. Und natürliC. D.e ganzen Hetzschriften gegen Impfungen, die Bill Gates verunglimpfen, und so weiter.
Hoffentlich hören möglichst viele, die vielleicht Mühe mit Wissenschaftler*innen und Theorien haben, diesem Menschen aus der Praxis zu.
Lieber Herr Rebosura,
Ich vermisse Ihre kluge Kommentare wie den obigen. Herzlicher Gruss
Liebe J. W.
Vielen Dank für Ihr Kompliment – und noch viel mehr für Ihr Engagement! Von Anfang an war es mein Bestreben, den Dialog in der Republik aktiv zu kultivieren. Mit der Devise einen «kritischen und fairen Debattenkultur» zu pflegen, ging iC. D.zumal auch in die Kandidatur für den Genossenschaftsrat. Die Community ist nämlich für die Republik als nicht werbefinanziertes, sondern leser*innenfinanziertes Medium das A und O.
Im Genossenschaftsrat engagierte ich mich vor allem im Bereich Marketing und befasste mich mit der Frage, wie die Partizipation und kollektive Deliberation verstärkt werden könnte. Nicht zuletzt standen wir alle gemeinsam vor der Herausforderung, die Republik zu retten – was wir schliesslich auch tatkräftig schafften. Viele Ideen sind mittlerweile realisiert worden oder warten vor ihrer Umsetzung. Manches musste aber auch aufgrund der gegenwärtigen Lage vorerst auf Eis gelegt werden. Meine Begeisterung für das Project-R ist jedoch nach wie vor ungebrochen.
Vor einiger Zeit nun erforderten mehrere Ereignisse in meinem Leben meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Angenehme, leider aber auch unangenehme. Nichtsdestotrotz verfolgte ich weiterhin den Dialog der Republik, nur mehr als passiver aber nicht minder interessierter Leser. 2021 werde ich mich jedoch wieder vermehrt aktiv am Dialog beteiligen können.
Auf dass der Dialog im Geiste der Aufklärung weiterhin ein öffentlicher Raum sein kann, ein Austragungsort für den Austausch vernünftiger Argumente, eine Agora engagierter Citoyens – alles Gute für das Neue Jahr!
Herr Hauris Aussage in Bezug auf die "Eigenverantwortung" ist kurz, prägnant und trifft das aktuelle Problem sehr genau. Darum sträuben sich bei mir die Haare wenn ich mal wieder einen Politiker oder eine Politikerin von Eigenverantwortung als bestes Hilfsmittel im Kampf gegen das Virus höre.
AuC. D.e übrigen Aussagen kommen sehr nüchtern und sachliC. D.her. Gäbe es doch nur weitere solche Kantonsärzte und Kantonsärztinnen wie ihn.
Wieso stehen Ihnen die Haare zu Berge?
Die Eigenverantwortung ist wohl das einzige Hilfsmittel, welches unsere direktdemokratische Gesellschaft zur Verfügung hat. Wir definieren als Gesellschaft die Freiräume und nicht irgendwelche Politiker, Ethiker oder Wissenschaftler.
Und wenn jemandem Corona egal ist, dann ist das eben so. Was wollen Sie dagegen tun?
Was wollen Sie dagegen tun wenn jemand die Verkehrsregeln ignoriert und mit 50 durC. D.e Fussgängerzone brettert weil ihm zu Fuss gehen egal ist?
Eigenverantwortung bedeutet eigenverantwortliches (ohne Befehl von „oben“) Handeln für sich und für andere. Wer nur für sich handelt, ist ein Egoist.
Wie wohltuend nüchtern, sachlich und überlegt. Überzeugend. Merci.
Danke für diesen Bericht. Im grossen Ganzen wohltuend sachlich und differenziert.
Was die Skepsis gegenüber der Impfung anbelangt, macht es sich Herr Hauri m. E. etwas zu leicht: Immerhin wurden die Sicherheitsbestimmungen für die Impfstoffzulassung massiv gelockert. Tests werden äusserst früh direkt am Menschen vorgenommen und Langzeitwirkungen werden nicht untersucht, dies auch für gänzlich neue Formen der „Impfung“: Das ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer (die Bill and Melinda Gates Stiftung hat da nun mal vielerorts ihre Eisen mit drin, das schleckt keine Geiss weg). Die sachliche Erörterung hierzu ist in den Medien zurzeit quasi inexistent - auch in der Republik, soweit ich mitbekommen habe -, daher wird logischerweise auf alternative Kanäle ausgewichen. AuC. D.rt gilt es selbstverständlich, die Spreu vom Weizen zu trennen - wie immer.
P. S. Die Überschrift finde ich nicht passend zum Interview, zu reisserisch, und ich hätte den Artikel deswegen fast nicht gelesen ...
Guten Abend, die Herren Wiget und C.D.
Unsere Corona-Berichterstattung basiert auf folgenden Kriterien:
Wir sagen, was wir wissen – und auch, was wir nicht wissen.
Wir befragen ausgewiesene Expertinnen in ihren jeweiligen Fachgebieten.
Wir gehen mit Statistiken vorsichtig um und verzichten auf Grafiken, die Unsicherheitsbereiche nicht ausweisen, oder ordnen die Unsicherheit in Worten ein.
Wir führen keine Kontroversen um der Kontroverse willen, um unnötigen Lärm zu vermeiden.
Daran werden wir uns weiterhin halten. Sobald Impfungen ein Thema werden, werden wir unter Einhaltung unserer Prinzipien auC. D.rüber berichten. Hypothetische Gedankenexperimente, Spekulationen etc... sind nicht unser Stil. Wenn Sie unsere Recherchen lesen, werden Sie merken, dass wir sehr viele Leute mit unterschiedlichen Perspektiven befragen. Was wir nicht tun: Irgendwelchen selbsternannten Experten*innen eine Plattform zu geben, die sich vor allem über ihre provokativen Thesen profilieren.
Danke fürs interessante Interview. Zu den Stichworten Masken im öV, Abstandhalten und Konsequenz: Als Ärztin bin ich beruflich absolut pingelig mit der Maske, der Handhygiene und der Desinfektion. Vier bis sechs Teilzeitmami-Sprechstundenzeit lang geht das gut, schliesslich muss man im OP die Handschuhe wechseln, wenn man sich ins Gesicht langt. Nach ein paar Jahren sitzt das. Privat bin ich viel normaler. Und beobachte fasziniert, wie neun von zehn Maskenträger*innen alle paar Minuten die Maske berühren, und zwar nicht an den Bändeln. Da kann man genau so gut in der Nase bohren. Im öV mögen Masken trotzdem Sinn machen, wer weiss. Immerhin begegnen siC. D.rt - genau wie in Clubs - viele Menschen aus unterschiedlichsten Gegenden, die einander nur kurz sehen und danach weiter in ihre Stammlande ausschwärmen, zuhause oder am Arbeitsplatz. Und im öV ist man ja meist nicht stundenlang unterwegs, kann sich also vielleicht zurückhalten. Hingegen kann ich als Mutter einer Demnächst-Gymnasiastin über die Idee einer Maskenpflicht an Gymnasien nur die Hände verrühren und das Latein hervorkramen: ist das nicht ein Fall von „ut aliquid fieri videatur“? (Damit man sieht, dass was geschieht, ausgedeutscht Fassadenpflege.) Teenies. Tagelang. Und nichts dergleichen in den Clubs, welche sämtliche Fachleute als riskant beurteilen. Und an den Arbeitsplätzen von mündigen Erwachsenen, die selber höhere Risiken tragen, natürlich auch nicht. Meines Erachtens steht das in keinem Verhältnis zu unserem Umgang mit anderen Gefahren, von der Grippe bis zum Strassenverkehr. (Lasse mich seit Jahren mit grosser Überzeugung gegen die Grippe impfen und wäre elend froh um sicherere Velowege in Zürich.)
Der richtige Umgang mit Masken ist einfach erlernbar. Gerade an Schulen sollte es kein Problem sein, einen solchen Umgang zu vermitteln. Ansonsten ist das Tragen von Masken, so dass man damit gut genug klarkommt, eine Frage der Gewohnheit. Wer nicht erst Masken trägt, seit sie im ÖV (und an wenigen anderen Orten) obligatorisch sind, hat siC. D.ran gewöhnt und kann damit umgehen. Alle anderen brauchen halt noch etwas länger … Und einige lernen es natürlich nie, wollen es gar nicht lernen. Wer sich nicht auf seine Mitmenschen verlassen möchte, trägt deshalb dort, wo es wichtig ist, eine FFP2-Maske.
Wie wahr: „Bald sind die Sommerferien vorbei. Wir müssen jetzt handeln. Und zwar rechtzeitig – auch wenn das nicht sofort alle verstehen werden.“
Das ist aber etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Da könnte man auch zitieren: „Die Fallzahlen laufen nicht aus dem Ruder“, und es wäre eine genauso unzureichende Zusammenfassung ... Es ging bei obigem Satz um infizierte Rückkehrende, die gleich nach ihrer Rückkehr in Clubs feiern gehen. Die Argumentation für entsprechende gezielte Massnahmen ist problemlos nachvollziehbar, wenn sie eben von der Front kommt ...
Einverstanden Frau C.D.
Beim 2. Mal bin ich noch mehr beeindruckt, wie offen und sachlich auch unbequeme Fragen von Kantonsarzt Rudolf Hauri beantwortet werden.
„Wir haben als Vereinigung der Kantonsärzte immer gesagt: Die Tracing-App kann einen Beitrag leisten, aber sie ist aus unserer Sicht nicht entscheidend. Wir haben uns immer auf das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln und auf das klassische Contact-Tracing gestützt. Die App kann unterstützen, mehr nicht.“
Zum Glück ist bei der REPUBLIK.CH ein fähiges Team an der Arbeit aus „grosser Flughöhe“ zu berichten und auch Antworten auch auf Alltagsfragen zu finden.
Übrigens: Schade, dass die SwissCovid App soviel „Gegenwind“ überwinden muss.
Vielen Dank für das Interview.
Informationen wie dass wir viele Infektionen von Menschen registrierten, die sich in den USA angesteckt hatten hatte ich bisher noch nicht. Und derartige Informationen können wohl auch für den einzelnen hilfreich sein, um das Risiko richtig einzuschätzen und entsprechend vorzubeugen. Ich wäre froh, wenn mehr spezifische Informationen publiziert würden. Vor allem, wo denn jetzt wirkliC. D.e Infektionen stattfinden.
Wenn der Kantonsarzt zur Auswertung des Contact-Tracing sagt: ... entsprechenden Ressourcen bereitstellen und spezialisiertes Personal einstellen ... dann frage ich mich schon, warum das nicht gemacht wird. Mein Eindruck ist, dass angesichts der Auswirkungen hier Ressourcen sicher sinnvoll eingesetzt wären. Die Initiative des Statistischen Amts des Kanton Zürich zeigt, das schnelle pragmatische Lösungen möglich sind..
Ich verstehe die Aussage Dafür brauchen sie die Taskforce nicht. Überspitzt gesagt: Wir brauchen keine nachträgliche Bestätigung für etwas, das wir bereits wissen. nicht. Wenn mehr Informationen veröffentlicht würden, könnte auC. D.e TaskforC. D.e Situation besser beurteilen und die Politik dazu bringen, bessere Entscheide zu fällen. Die Widersprüche, die der Kantonsarzt bei den Massnahmen des Bundes kritisiert, liessen sich mit besserer Kommunikation wohl vermeiden.
Ich sehe das genau gleich. Es ist eine Frage der Transparenz. Ich bin der Ansicht, dass die Bevölkerung ein Recht hat zu wissen, wie gut der Grundpfeiler unserer Pandemiebekämpfung funktioniert. Nach welchen Kriterien beurteilen die Kantonsärzte, ob das Contact Tracing funktioniert? Sind dies die richtigen Kriterien?
Es ist schon ein wenig arrogant, die Deutungshoheit über die Effektivität für sich zu beanspruchen.
Ich möchte miC. D. lieber auf die Meinung der Epidemiologen verlassen und nicht auf die Meinung von Ärzten, welche situationsbedingt nicht objektiv sein können.
Ich habe keine Ahnung ob wir in der Lage sind, Superspreading-Events im Nachhinein zu detektieren. Dabei ist das enorm wichtig. Hier könnte auC. D.e App erweitert werden, um dies zu vereinfachen.
Wie sollte die App denn erweitert werden?
Die Taskforce macht sich schon lange nur noch lächerlich.
Die basteln an einer sinnlosen App die auf Freiwilligkeit basiert und auf der anderen Seite jammern die herum, dass das mit den Schutzmasken nicht funktioniert, da man diese nicht verbindlich vorschreibt.
Dann gibt man besorgniserregende R-Werte heraus, weist diese Zahlen mit erstaunlicher Genauigkeit aus, obwohl man diese nach eigener Aussage gar nicht hat, weil die Daten der Kantone fehlen.
Gewisse kritische Stimmen sind in der Taskforce nicht vertreten bzw. wurden dann plötzliC. D.ch nicht berücksichtigt.
Man würde die Leute der Taskforce besser mal für ein paar Wochen beim Contact Tracing arbeiten lassen, dann würde diese vielleicht ja wirklich was gegen die Ausbreitung von Corona beitragen.
Ja, ein sehr nettes, ziemlich überflüssiges Gespräch mit vielen Beweihräucherungen ...
Immerhin ist der Gesprächspartner eine sehr integre, typisch schweizerische Respektsperson, kompetent und gerade - ich würde ihm diesen Job sicher jederzeit auch geben !
Insgesamt dient das Ganze aber doch nur der Bestätigung, dass es am Anfang gute Gründe gab, von offizieller Seite sorgfältig strategisch - ich nehme an, der Herr ist im Militär Oberstleutnant oder ähnlich) auf die internationalen Pandemie-Drohungen zu reagieren (wie oft wiederholt, habe ich mich selbst immer an entsprechende Anordnungen gehalten).
Das ändert nichts daran, dass die rein (militär-)strategische Herangehensweise für die Bewältigung der gesundheitlichen und menschlichen (im Besonderen auch ethischen) Herausforderungen völlig ungenügend war und ist. In dieser Hinsicht leistet dieser Beitrag nur Bestätigung offiziell bekannter Muster - wenn auch wenigstens differenziert und kompetent - aber keinerlei neue Erkenntnisse oder gezogene Lehren.
Das rein defensive und undifferenzierte Gärtchen-Abgrenzen gegenüber anderen Gesichtspunkten und besorgten Fragestellungen bleibt beängstigend und irgendwie beelendend. - Man möchte es provinziell nennen, wenn es nicht weltumspannend im Schwange wäre ...
Da brauche ich gar nix zu Kommentieren, genau meine Meinung. Ein sehr strategisches Gespräch. Kritisch bleiben Leute..
Was ist ein strategisches Gespräch?
Herr H. Weil es mich interessiert: Welche Fragen hätten Sie gestellt?
Ich fands auch sehr nett!
Ich bin über diesen Beitrag sehr erleichtert. Mir macht der lockere Umgang mit der Pandemie, die noch lange nicht überstanden ist, grosse Sorgen. Gemeinsam und solidarisch könnten wir die kommenden Monate sicherlich meistern. Aber so zu tun, als sei "alles gut", ist einfach nur ignorant.
Gutes Interview: realitätsnah, informativ. Klare Einschätzung der Lage, ohne Effekthascherei. Ein Lob auC. D.r REPUBLIK.
Danke für das Kompliment, Herr Burgener.
Kompliment an die Republik. Ausgezeichnetes sachliches Interview. Ich hoffe, dass es auC. D.e notorischen Pandemielügner, Maskengegner und möchtegern Trumps und Bolsonaros lesen.
Danke und bleibt gesund.
Dankeschön.
Danke vielmals für dieses unspektakuläre, unaufgeregte und deshalb - für mich - umso angenehmere und informativere Interview.
Wer die hierin enthaltenen, zentralen Aussagen (viele davon wohl empirisch), nicht versteht oder schon als Provokation deutet, ist eigentlich zu bemittleiden. Diese Empathie bringe ich aber beim besten Willen nicht auf. Es nervt einfach nur. Einige Beiträge / Reaktionen auf den (für mich) wertvollen Beitrag: nihilistisch.
Danke fürs Kompliment.
Sehr gutes Interview von beiden Seiten.
Vieles, was ich schon früher geschrieben habe, hat sich bestätigt (s. unten).
Zug ist nicht typisch, weil, wegen der internationalen Firmen, sehr viele Expats hier wohnen.
Es wäre interessant, ähnliche Informationen aus den Kantonen Zürich und Aargau zu erhalten. Hier waren die Fallzahlen in den letzten Wochen überdurchschnittlich hoch, Informationen flossen aber nur spärlich.
Ich glaube nach wie vor, dass direkter Körperkontakt, also Umarmen, Küsschen, Händeschütteln, die Hauptursache für die Übertragung ist, auch wenn fast nur über alles andere diskutiert wird. Darum gingen die Fallzahlen nach Einführung der ersten Massnahmen so schnell zurück. Kurzfristige Kurzdistanzen zwischen Personen sind kaum gefährlich. Das passiert ja ständig. Daher steht für miC. D.e Maskenfrage nicht im Zentrum. Sie steht aber im Fokus, weil sie einerseits anschaulich schützt und andrerseits Maskentragen als Massnahme leicht einzuführen ist. Die Wirkung dürfte aber begrenzt sein. Wegen des Körperkontakts sehe ich hingegen in der Öffnung der Clubs ein sehr grosses Risiko und halte es für verfrüht.
Zürich und angrenzende Kantone scheinen momentan so etwas wie ein "Epizentrum" zu sein. In BS oder TI gab es dagegen in der letzten Woche praktisch keine Neuansteckungen.
Das hat ziemlich sicher teilweise mit Clubs und Bars zu tun. Gerade heute gibt es neue Meldungen. Der Clubbetreiber des Flamingo kennt 4 der Infizierten und hat sie ohne Registrierung hineingelassen (gemäss Blick). Ausserdem scheint es Verbindungen zu dem Fall zu geben, bei dem 20 Leute in einer Bar in Spreitenbach angesteckt wurden. Das soziale Verhalten der Leute dürfte der Hauptgrund für das "Superspreading" sein. Es gibt also durchaus spezielle Ursachen für die Häufung der Fälle. Es gab letzte Woche auC. D.e Meldung, dass Fälle aus Serbien importiert wurden, obwohl dorthin nur mit Ausnahmegründen gereist werden kann.
Es stimmt einfach nicht ganz, dass es in Zürich gemessen an der Bevölkerung mehr Fälle gibt.
Freiburg, Waadt, Genf und Tessin hatten in den letzten Tagen mehr Fälle pro Einwohner als Zürich.
Genau! Sieht man bei corona-data.ch nach, liest man unter "bestätigte Fälle nach Kanton (pro 10'000 Einwohner)" seit 31.5.2020, Stand: 21.7.2020:
ZH: 4.43
AG: 4.11
Höher sind die Werte jedoch in:
JU: 7.36
UR: 5.22
ZG: 4.97
VS: 4.68
VD: 4.65
FR: 4.58
SZ: 4.46
Aber es stimmt schon, bezogen auf die "Entwicklung neuer Fälle basierend auf der Gesamtzahl der Fälle", sind ZH und AG, aber auch VD, GE, BE und FR zuvorderst.
Ich kann nachvollziehen, dass man beim Contact Tracing nicht noch extra Daten erheben will oder schlichtweg die Ressourcen dazu fehlen. Jedoch finde ich, wie auch Beiträge der Republik aufgezeigt haben, eine Datenerfassung wichtig. Dies würde wohl auC. D.n Austausch unter den Kantonen optimieren - vor allem auch längerfristig.
Das erwähnte "Frühwarnsystem" wird ja wohl auch nur mit Hilfe der gesammelten Daten funktionieren können.
Ich hoffe man wird diesbezüglich noch eine gute Lösung finden. Die "Datenscheue" von Herr Hauri macht mir persönliC. D.ch etwas Sorgen.
Wir müssen jetzt handeln. Und zwar rechtzeitig - auch wenn das nicht sofort alle verstehen werden.-
In den klugen Antworten von Herrn Hauri las ich oft die Wörter früh und frühzeitig. Meines Erachtens ist es
illusorisch eine Pandemie erst kontrollieren zu wollen, wenn der Angstpegel bei der Gesamtbevölkerung genügend hoch ist.
Es zeigt sich immer deutlicher, dass es allgemein geltende Regeln braucht. Zumindest in meinen nicht wissenschaftlichen Augen.
Hoffnungsvoller stimmt hingegen die Tatsache, dass wir uns zu Beginn dieses Jahres aus Solidarität und Vorsicht gegenseitig motivieren konnten: #stayathome! Für #flattenthecurve. Denn weniger Mobilität und Kontakte bedeutet weniger Transmissionen und Infektionen, bedeutet weniger Kranke und Tote. Ganz logisch, vernünftig und nach gesundem Menschenverstand. Es wäre kein geringer Wunsch für das nächste Jahr, wenn wir Ähnliches wieder schaffen könnten. In diesem Sinne, alles Gute zu Neujahr!
Ein sympathisches, sachliches, interessantes, angenehm unaufgeregtes Interview. Vielen Dank!
Einige Aussagen wecken trotzdem meinen Widerspruchsgeist.
"Wenn man die Ausbreitung des Virus verhindern will, müsste man (bei den Reiserückkehrern) aus medizinischer Sicht konsequenter durchgreifen". - Kaum nachvollziehbar für mich. Starke, zahlreiche Indizien - bis hin zu Aussagen von Herrn Kuster am gestrigen Point de presse - legen nahe, dass die massive Einschränkung der verfassungsmässigen Grundrechte durC. D.n pauschalen Zwang zur Quarantäne nicht verhältnismässig sein dürfte. (Selbstdeklaration: Ich bin betroffen.)
"Im Kanton Zug sind drei Viertel aller Personen in Quarantäne Reiserückkehrerinnen. Das sind sehr viele." - Logisch: Wenn der Bundesrat Dutzende von Ländern auf eine Liste setzt und mit der Giesskanne alle RückkehrerInnen in Quarantäne zwingt. Über die Gefahr dieser Leute ist damit noch überhaupt nichts ausgesagt.
"Unsere Aufgabe ist es, möglichst alle potenziell ansteckenden Personen in Quarantäne zu schicken". - Mit ReiserückkehrerInnen wird das bereits gemacht. Warum nicht auch mit allen BesucherInnen von Clubs, Bars, Discos, SAC-Hütten (Konzept, bspw.: "nur" acht statt zehn Personen im Massenschlag), Sommerlagern,...? Alles "potenziell ansteckende Personen"... und noch viele mehr. So können wir Hunderttausende in Quarantäne stecken.
Das Prinzip Eigenverantwortung funktioniere bei Personen gut, welche die Gesellschaft als Gemeinschaft verstehen, bei Personen hingegen, denen die individuelle Freiheit wichtig ist, funktioniere es nicht. - Etwas gar simpel. Ist es nicht unsere Aufgabe, immer neu die Balance herzustellen zwischen den Polen des öffentlichen Interesses und der individuellen Freiheitsrechte?
Es mag in der Funktion des Kantonsarztes legitim sein, die "Ausbreitung des Virus verhindern" zu wollen, um jeden Preis, und dabei andere Dimensionen, die Herr Hauri immerhin benennt, wie den Rechtsstaat, zu vernachlässigen. Mir scheint, dass auC. D.e Republik zu einem solchen epidemiologischen Tunnelblick neigt: Sie starrt auf Infektionen und "Coronatote" und vernachlässigt dabei nicht nur die schädlichen Nebenwirkungen und Kaskadeneffekte der ergriffenen Massnahmen, sondern, nebst der wirtschaftlichen und der rechtsstaatlichen, auC. D.e gesundheitliche Dimension in einem ganzheitlichen Sinn.
Guten Tag Herr S.
Interessante Perspektive. Herr Hauri hat ja im wieder darauf hingewiesen, dass er eine sehr medizinisch/epidemiologische Perspektive vertritt. Die Politik muss aber am Ende entscheiden – und weitere Faktoren hinzuziehen: ökonomische, ethische etC. D.s Problem: Niemand kann abschätzen welche Massnahmen, welche Nebenwirkungen mit sich bringen. Ein Grundkonsens besteht aber darin, dass um jeden Preis einen zweiten Lockdown verhindert werden muss, weil dieser wohl tatsächlich eine noch viel einschneidendere Krise auslösen würde und dann tatsächlich tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen hätte. Auf Basis dieser Prämisse handeln die Politik und die Behörden das Vorgehen aus. Und auf Basis dieser Prämisse gestalten wir unsere Berichterstattung. Den Grundsatz als solches in Frage zu stellen, ist m.E. nicht mehr debattenwürdig.
Sehr geehrter Herr Blüte
Vielen Dank für Ihre aufschlussreiche Antwort!
Dass man die Nebenwirkungen von Massnahmen zum Voraus nicht kennt, dispensiert nicht davon, sie einzuschätzen und dies in den Entscheiden zu berücksichtigen. Man trifft ja auch heute Massnahmen, um eine "zweite Welle" zu verhindern, die man nicht kennt.
"um jeden Preis": Da liegt wohl ein Kern unserer Differenzen. Erstens gibt es meines Wissens keinen Grundkonsens zu "um jeden Preis" - zum Glück! Die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle ist wissenschaftlich hoch umstritten. Diese Wahrscheinlichkeit ist aber einer von mehreren wesentlichen Faktoren, wenn es darum geht, heute Massnahmen zu beschliessen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Mit "um jeden Preis" öffnen Sie zudem Tür und Tor für unverhältnismässige Massnahmen, bis hin zur Aufhebung verfassungsmässiger Grundrechte.
Ihre "Prämisse" an sich ist schon umstritten, und zwar gestützt auf gute Argumente. Hinzu kommt nach wie vor, dass die Pandemie zwar unbestritten eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt, aber eben nicht die einzige. Mit "um jeden Preis" blenden sie alle anderen Bedrohungen und Risiken aus.
"nicht mehr debattenwürdig": Meines Erachtens sehr schade, wenn siC. D.e Republik einer Debatte verweigert, die dringend geführt werden muss.
Eine empfehlenswerte Lektüre in diesem Zusammenhang sind Gedanken von Nikil Mukerji/Adriano Mannino „Covid-19: Was in der Krise zählt – Über Philosophie in Echtzeit“, erschienen im Reclam Verlag. Diese philosophisch-ethischen Überlegungen wurden zu Beginn der Krise niedergeschrieben, sind aber immer noch hoch aktuell und bieten meiner Ansicht nach sehr gute Denkanstösse.
Schön, dass auch mal jemand aus der Praxis zu Wort kommt.
Zum Glück sind die um einiges besser aufgestellt als die Taskforce, die vor allem mit praxisuntauglichen Vorschlägen auffällt.
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