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Neben dramatischen Katastrophen wünschte ich mir auch eine Beschreibung positiver Zukünfte. So ähnlich wie im Buch Ökotopia von Ernest Callenbach in den 70er Jahren. Für Callenbach ist die gerettete Welt zwar noch eine Insel, nämlich Kalifornien. Die Wirkung liegt gerade in der Gegenüberstellung zur Welt ausserhalb der Insel, die nach dem Prinzip "weiter wie bisher" fortgefahren ist, mit der Insel, welche von den Kraftwerken bis zum Lebensstil alles umgestellt hat und was daraus geworden ist.
Wir brauchen positive Visionen, auf die es sich hinzuarbeiten lohnt. Wenn wir alle resignieren "es hat ja doch keinen Zwecke", werden wir die Kurve nicht kriegen. Denn ein umweltverträglicher Lebensstil birgt auch zahlreiche erstrebenswerte Chancen.
Ökotopia gab es in den 80er auch als Schweizer Hörspiel. Die Insel war in diesem Fall natürlich die Schweiz. Leider habe ich das Hörspiel im Archiv von SRF bisher nicht wieder gefunden.
Eine etwas aktuellere Variante eines optimistischen Kampfes gegen den Klimawandel ist Elektrisiert von Valentine-Urbschat von 2017.
eine weitere pfiffige Lektüre ist mir P.M.: MANETTI LESEN, oder VOM GUTEN LEBEN; Roman 2012.
(mit dem vielleicht oekologischen Hinweis: zweimal lesen ermöglicht ein weitergehen)
Ich lese regelmässig p.m. und fühle mich angenehm infiltriert.
Vielen Dank für diese spannenden Rezensionen. Ein für mich prägendes Buch, welches dem "Cli-Fi" Genre zugeordnet werden kann, ist Octavia E. Butler's "Parable of the Sower". Es thematisiert die klimabedingte Flucht einer Protagonistin und ihre Verarbeitung dieser durch die Begründung einer neuen spirituellen Bewegung. Eine andere, neuer Entdeckung, bei welcher die Natur bzw. die Erde selbst zum Subjekt wird, ist N.K. Jemisin's Borken Earth Trilogie. Die Erde, personifiziert als "Father Earth", ist darin nicht nur Schauplatz einer Klimakatastrophe, sondern am Schicksal der Erden-Bewohner aktiv beteiligt. Beide kann ich wärmstens empfehlen.
Danke für diese Buchhinweise. Die Literatur hat immer auch die Funktion, nicht nur auf gesellschaftliche und politische Veränderungen hinzuweisen, sondern auch kommende mögliche Entwicklungen seismographisch aufzuspüren und zu beschreiben. Was verstörend ist – und das hängt sicher auch mit der Beschleunigung der Veränderungen zusammen – dass sich in Zeiten der Pandemie und der gleichzeitig ablaufenden Klimakatastrophe Realität und Fiktion immer mehr zu verwischen scheinen.
Vielen Dank für den spannenden Streifzug durch die jüngere Klima-und Katastrophenprosa. Das Buch «Die Inseln» spricht mich spontan sehr an.
Die Literatur wandelt sich mit der Krise – und bringt uns damit vielleicht zu neuen Ufern.
Ja, vielleicht erfüllt sie diese Mission mit Präventivcharakter besser als die in den letzten Jahrzehnten erschienenen, fiktiven Untergangsszenarien in Film und Dramen.
Wer sich gerne auf der sachlichen Ebene mit diesen Themen befasst,
dem/ der sei die «historische Gegenwartsdiagnose» von Eva Horn empfohlen:
Zukunft als Katastrophe, Eva Horn, Verlag S.Fischer, Wissenschaft https://www.perlentaucher.de/buch/e…rophe.html
Der «Fast Food» der spektakulären Dystopien ist die «Slow Violence» der realen Katastrophen «der Anderen».
Die Katastrophe muss erst «hier» stattfinden, bevor sie «bei uns» ernsthaft thematisiert und angegangen wird.
Zu Cli-Fi schrieb auch schon unsere verehrte Miverlegerin und tell-Gründerin Sieglinde Geisel. Es gibt übrigens auch ein Climate Fiction Festival.
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