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freie Redaktorin
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Tolle Bilder, super angeordnet (Spiel zwischen Teaserbild und Einstiegsbild). Danke für diesen spannenden, eindrücklichen Beitrag.

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Iran spielt sowohl regional wie auch international eine wichtige Rolle, dem entsprechend wird das Land, seine Kultur, sein Atompotenzial, etc. rege in den Medien diskutiert, wenn auch meistens in Wellen und fast immer "über" statt "mit".
Um so wertvoller ist es, Navid Yousefian kennenzulernen, einen iranischen Mann, der (wieder) in Iran lebt, Maschinenbau, Filmregie und Politikwissenschaften studiert hat und sich ganz bewusst ausserhalb seiner Blase engagiert, zu seiner Resignation steht u.v.m.

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Vielen Dank für diesen wertvollen, wenn auch schwer verdaulichen Einblick. Ich war zufällig selbst im Land, als Rohani 2017 wiedergewählt wurde. Die Stimmung war euphorisch. Auf den Strassen haben die Menschen gejubelt, Autos wurden spontan zu zahllosen kleinen Discos (man stelle sich die Langstrasse vor, wenn die Schweiz Europameister geworden wäre). Davon ist offenbar wenig übrig geblieben.

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Abgesehen davon, dass er Navid heisst und nicht David - mir scheint nicht, dass er die ländliche Bevölkerung ignoriert oder für irrelevant hält; er sagt im Interview: "... aber nur schon weil ich privilegiert genug bin, Englisch zu sprechen, denke ich nicht, dass ich zum Beispiel die Realität der streikenden Bauern im Südwesten des Landes verstehe. Gleichzeitig war ich immer in allen Regionen des Landes unterwegs, und ich sehe nicht mehr viele Leute, die sich von den reformistischen Argumenten täuschen lassen, denen wir aufsassen."

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ich kann die depressive Stimmung gut verstehen. Speziell die ländliche Bevölkerung ist einfach nicht wirklich geeignet um demokratische Prozesse voranzutreiben. Das wird auch hier in der Schweiz, wo wir uns stolz als Vorzeigedemokratie verstehen, bei fast jedem Abstimmungswochenende deutlich. Dem mit Abstand grössten Teil der zukunftsweisenden Vorhaben wird auf dem Land der Garaus gemacht. Das ist hier so, und auch in anderen Ländern. Die Landbevölkerung will keine Veränderungen, es sei denn, es gibt mehr Geld aus den Städten. Umweltschutz? Nein. Tagesschulen? Nein. Höhere Steuern für Vermögende? Nein. Mitspracherecht für alle hier lebenden? Nein. Nur ab und an rutscht das eine oder andere Geschäft verschämt durch die engen Maschen der Neinsager, so wie kürzlich der Vaterschaftsurlaub.
Im Iran ist das alles sicher noch um Längen ausgeprägter und weit mehr noch von rückständiger Religion durchdrungen.
Auch ich habe die Hoffnung längst aufgegeben, dass wir demokratisch die richtigen und notwendigen Schritte einleiten können, um die Zukunft nicht in eine Katastrophe münden zu lassen.
Die Demokratie erwacht leider immer erst, wenn die Katastrophe schon da und unumkehrbar ist, oder wenn sie soeben abgeschafft wurde...

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Bruder Navid - ich weiss nicht, was ich für Dich tun kann!

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Leser
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Wie Biden in der „New Republic“ neulich zitiert wurde: “democracy promotion doesn’t work anymore”

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Ich kann David Yousefian's Trauer und Niedergeschlagenheit gut nachvollziehen. Mir ginge es genauso. Aber es gibt eine viel einfachere Erklärung für den Sieg der Konservativen. Iran ist ländlich, die grosse Mehrheit der Iraner lebt auf dem Land, mit einer Lebensweise, die sich amerikaorientierte Städter wie Yousefian nicht vorstellen können. Vermutlich kennt keiner dieser Städter einen Landbewohne persönlich. Trotzdem sind sie da und haben die üblichen bürgerlichen Rechte, und manchmal nehmen sie sie auch wahr. Und in traditionellen muslimischen Gesellschaften (ok, nicht nur dort) wählt das Land konservativ.
Es wundert mich schon etwas, wenn in diesen Ländern Städter gar nicht damit rechnen, dass das Land auch abstimmt und die Stadt leicht überstimmen kann. Wie kommt es, dass Herr Yousefian die ländliche Mehrheit Irans einfach ignoriert, er sie für irrelevant hält?

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