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Schwarzenbachs Cromwell ist mir neu. Danke! Wie selbstbestimmt die Autorin lebte, sei dahingestellt. Mir scheint, sie habe in vielem reagiert statt zu einer wirklich eigenen Identität gefunden, die - wer weiss - ihr vielleicht erlaubt hätte, ihre Sucht zu überwinden. So berichtet eine der erwähnten Biographien (es ist glaube ich diejenige von Alexis Schwarzenbach, bin aber nicht sicher) von einem Suizidversuch in einer Klinik, kurz nachdem sie sowohl vom Vater als auch von der Mutter Briefe erhalten hatte, die man bestenfalls als lieblos bezeichnen kann. Ihr Ende ist erschütternd, aber nicht wirklich erstaunlich. Nachkommen wegen "ungebührlichen Verhaltens" zu psychiatrisieren war in diesem Milieu gängig. Ob das heute anders ist, wissen die Götter. Gab es eine gründliche neurologische Untersuchung? Eine Autopsie gab es meines Unwissens nicht.
Familien dieses Kalibers sind fast unmöglich auszutreiben. Niklaus Meienberg widmet Schwarzenbach in "Die Welt als Wille und Wahn" ein Kapitel mit dem ungefähren Titel "Eine lehnt sich auf und stirbt daran" (aus dem Gedächtnis zitiert, ohne Gewähr). Für ihren Clan verwendet er das Bild einer Mehrstufenrakete. Passt. Bodenhaftung futsch, Zerfall obligatorisch, und wer nicht ewig als Fragment im luftleeren Raum kreisen will, stürzt ab. Die Frage bleibt: Wie schafft man aus solchen Verhältnissen eine halbwegs sanfte Landung?
Vielen Dank für diese wertvolle Ergänzung.
Ich erlaube mir ein paar Lesevorschläge zu machen:
„Alle Wege sind offen.“ die Reise nach Afghanistan 1939-1940- erschienen im Lenos Verlag.
„Ein Leben für die Berge.“ Annemarie Schwarzenbach
Lorenz Saladin-ebenso der Lenos Verlag.
Und- tempi passati- die eindrückliche Ausstellung im Zentrum Klee; zu Corona-Zeit mit Picknick sur l‘herbe. Meines.
"(...) wie sehr frau das eigene Leben bestimmt". Es schmerzt schon, sowas in einem Kommentar zu lesen. Ich wäre wirklich dankbar, wenn man das in der Republik sein lassen könnte. Will man betonen, dass es hier um ein Frauenthema geht (was ja schon der Kontext klar macht), könnte man das ja umformulieren. Zum Beispiel "...wie sehr Frauen ihr eigenes Leben bestimmen können" oder wie auch immer. "Man" kommt ja nicht von "Mann". Oder war das ironisch gemeint?
bin verwirrt, ob dem Satz in Klammer:
„(Bob Dylan zum Beispiel hat in den Achtzigerjahren mal Bibelgeschichten vertont, das bleibt oft unerwähnt. Zu Recht.)“ - braucht es diesen Einschub wirklich?
Vorausschicken will ich, dass ich selber, mich aus dem Christenklub verabschiedete mit dem Hörspiel JUDAS, ich war uneins mit dem Glaubenssatz der Predestination. Hier also keine Werbung für Kirch und Christus, einzig die Frage, wozu dieser Klammersatz?
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Ich machte mich also auf, suchend, betr. dem Erkennen der „zu Recht oft unerwähnt“-en Lieder.
Gelange zum Artikel in die Welt: Bob Dylans schlimmster Sündenfall
(Veröffentlicht am 18.11.2017)
mit: „..Dylans evangelikalen Gesänge zwischen 1979 und 1981 waren für seine Fans damals eine schwere Prüfung. Jetzt erscheinen die Mitschnitte neu. Und siehe: Sie sind gut. “
Für mich sind sie immer noch eher dünn und ich besitze nicht mal all die Alben aus dieser Zeit:
am 20. August 1979 veröffentlichtes Album „Slow Train Coming“; SAVED 1980; SHOT OF LOVE 1981, dann auch 1983 ein „mit angezogener Handbremse aufgenommenes Album mit dem vieldeutigen Titel »Infidels« – Ungläubige. “, mit Spiegel vom 19. Sept. 2021
(Das LP-Geschäft hat eindeutige Date: SAVED war in GB Top 3!)
Ich stütze mich auf das soeben erschienene Buch ALLE SONGS, die Geschichten hinter den Tracks, Ph. Margotin - J.-M. Guesdon; erste Auflage, 2022 Bielefeld
zu Beginn der 80er war er mit den Deads unterwegs:
Bob Dylan / Grateful Dead* – Royalty Of Rock : A Celebration Of The Rock Empire, die Segmente 1 bis 4 erschien 1982, vielleicht zelebrierte er da grad ein weiteres Weltbild?
Dylan und die beiden Testamente UND all die Torarollen begann bei seinem ersten Schreiben, ‚62 und er zitiert auch heute währschaft aus den Apokryphen und aus den Evangelien, liebevoll aus den Büchern Mose etc.
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Wuchtiger und noch wenig befragt ist die Beziehung zur Mama Renée Schwarzenbach, Tochter von General Ulrich Wille und Clara Gräfin von Bismarck, auch dies hat die Enkelin geprägt, Herr Dylan hat sich dagegen bloss mit seinen eignen Helden beschäftigt: Woody etc.
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Und natürlich: es wäre mir Wonne, wenn Du den Dylan und z.B. sein Frauenbild, seine Johannen und Saras und … besprechen würdest, das kann ich niemals so, wie es eben heute auch nötig ist (ich hab zuviele männliche Gene..)
Ich hoffe, Du kannst froh lachen und meinen Einwurf locker mitnehmen - uns zur Freude!
beste Wünsche in den frischen Abend, hier hat es viel geregnet, der Sommer ist neu
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