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Ist es nicht etwa so wie wenn in einer Bar ein tobender Troll, kurz still steht, und merkt, dass er einfach nicht jeden einzeln verprügeln kann? Wäre es da nicht nicht schlau und pragmatisch, die Türe unauffällig zu öffnen und still den Weg zu ihr freizumachen? Denn es muss seine Idee sein endlich zu verschwinden.

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Der Troll hat Millionen von Leben zerstört und Milliarden Rubel geraubt.
Darum passt das Bild mit der Bar nicht. Er kann sich seines Lebens nirgendwo mehr sicher sein. Selbst wenn wir so naiv wären, ihm die Tür freizumachen: Andere würden sich rächen. Oder er käme nächsten Samstag mit seiner Schlägertruppe zurück.

Friedliche Machtwechsel schafft eine Demokratie. Aber nicht ein diebischer Diktator.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Jep. Das ist das Problem. Herr Putin ist möglicherweise der reichste Mann der Welt, aber ohne Macht eine Sargfüllung. Es gibt für Mafiabosse und Diktatoren keine friedliche Pensionierung.

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Die Zerstörung ist schon im Gang. Falls die Überwindung des Agressors tatsächlich wird, muss doch die Frage sein wie das Leiden enden kann.

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Genau, diese Tür muss ihm der Westen unbedingt offen halten!

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Multifunktional
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Niemand versperrt Putins Truppen den Weg zurück nach Russland. Diese Türe ist seit langem sperrangelweit über hunderte km offen. Eine noch grössere Türe ist kaum denkbar...

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Ich habe eine gehörlose Kollegin. Gehörlose lesen nicht nur von den Lippen, sondern aus der gesamten Physiognomie. Sie meint, am extremsten sei es bei Lawrow - "Der glaubt hinten und vorne nicht was er sagt."

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Wahrscheinlich hat sie Recht. herr Lawrow gilt als sehr intelligent, begabt, gebildet - er schrieb früher Gedichtsbücher. (Was auch nichts gebracht hat.)

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Die humanisierende Wirkung von Kunst wird vielleicht etwas überschätzt. Hitler hat auch Bilder gemalt, bevor er sich anderen Dingen zuwandte.

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Ich bin eine ängstliche Frau. VOr krankhaften Narzissten, nicht vor den normalen Narzissten, denn jeder von uns ist es ein wenig, fürchte ich mich. Sie haben einen sehr kleinen SElbstwert und 'müssen' diesen - oftmals durch Machtdemonstrationen - kompensieren. Ihnen vor Augen zu stellen, WIE klein sie sind, intensiviert aber die Kompensationsmechanismen. Sie müssen noch mächtiger werden. Dies gilt auch im individuellen Bereich, von Mensch zu Mensch. Wieviel mehr erst politisch. Wir konnten das bei Trump beobachten. Es gab nur noch ihn. Das amerikanische Volk war ihm eigentlich egal. Es ist eine andere, gestörte oder gar kranke Art von Denken und Welt-Erleben, wenn wir nur noch uns selbst sehen. Als Psychotherapeutin erlebe ich das schon bei kleinen Kindern. Narzissmus ist eine der schwierigsten Störungen (gibt es überhaupt noch weitere Störungen?), mit seinem Macht- und Kontrollgehabe, der Eifersucht, dem Neid, der Bereitschaft, alles zu zerstören — wenn nur ICH überlebe. Das ist das THema Sozialisierung und beginnt mit der Erziehung der Kinder. Ethisch leben bedeutet, sich zu kennen, den Umgang mit den eigenen Affekten mehr und mehr zu lernen, sich bewusst zu werden, wer man ist, und warum man so ist. Der Umgang mit kranken Narzissten ist hoffnungslos, weil man - wenn überhaupt - nur mit ganz sorgfältigen Analysen das entsprechende Denken und Erleben ändern kann. Denn die Basis ist ANGST, und ein zu enger Lebens-Entwiclungs-Raum . Ich fürchte, dass es ins gefährliche Gegenteil geht, wenn man einen Narzissten einfach entlarvt. Putins System ist wohl gut abgesichert durch Generäle, die sich fürchten vor ihm, und die auch ihren eigenen Narzissmus auf Putin und sein Gehabe projizieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es, würde Putin sterben, gleich weitergehen würde, ist gross….. Wie man sich verhalten soll, ist wohl nicht einfach. Hätte man Putins Angriffe grad zu Beginn zusammenschlagen sollen? Das wäre nicht die Lösung gewesen. Solche Macht-Gebilde und Systeme sind von langer Zeit hergewachsen. AUch das wurde zur Genüge in viel Geschriebenem und Gesagtem erklärt. sehr geehrter Herr Seibt, ich habe weiterhin sehr ANgst. Ich bin nicht tauglich im grossen Feld der Politik!!! Das Ausgeliefertsein ist allerdings ein unangenehmes Gefühl! Vre

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Ich verstehe Sie gut. Bösartige Leute lähmen einen. Und es gibt immer die Versuchung, zu glauben, sie wären nicht so bösartig, wenn man sich nur etwas klüger, einfühlsamer, vorsichtiger verhalten hätte.
Was natürlich nie der Fall ist.
Ich glaube jedoch, dass die zwei einzigen Arten, einem Bully zu begehen sind: a) die Person grossräumig zu umfahren, b) sie Auge in Auge zu bekämpfen.
Falls es Ihnen gerade nicht möglich ist, b) zu tun, wählten Sie a) und umfahren Sie die Politik grossräumig - aber ohne schlechtes Gewissen.
Tun Sie Ihren Job, ein freundlicher Mensch zu sein, zusammen mit anderen freundlichen Menschen oder Tieren. Das ist auch sehr hilfreich.

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· editiert

Ja. a) führt mMn dazu, dass Narzissten "Karriere" machen. Weil ihnen die Neueotypen freiwillig aus dem Weg gehen. Statt sich zusammenzutun und gemeinsam und früh genug - solange noch in Überzahl - b) zu wählen: Ein Ende mit Schrecken.

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Ich bin erstaunt. Wie können Sie sich so sicher sein, dass dies ein Bluff ist mit den Atomwaffen?
Ich fürchte, wenn Putin noch mehr in die Ecke gedrängt wird, dass er durchaus (unüberlegt) auf den Knopf drückt...

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Russland wird “in die Ecke gedrängt“? Ich weiss nicht, ob das eine akkurate Beschreibung der Vorgänge der letzten 6 Monate ist…. Die wirklich entscheidende Frage ist jedoch, welche vernünftigen Alternativen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer zu ihrer robusten Gegenwehr denn sonst hätten? Mir fallen leider keine ein. Die immer wieder mal geäusserte, attraktiv klingende Idee, unverzüglich mit Putin zu verhandeln und dabei ein nachhaltiges, für die Ukraine und uns zumindest halbwegs erträgliches Ergebnis zu erzielen, scheitert leider schon an den einfachsten Realitäts-Checks.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Nein, Herr H., sicher bin ich mir nicht. Aber ich teile die Argumente von Herrn B.

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Bis in die Ecken liegen in Russland 17‘000‘000 Quadratkilometer…

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Interessierte Leserin
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Mich würde auch interessieren wie man sich sicher sein kann, dass dies ein Bluff ist mit den Atomwaffen?

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Schon etwas älter, aber in diesem Zusammenhang hörenswert finde ich das Interview mit Dr. Claudia Major, Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, vom 6. Mai, in dem sie (vor dem Hintergrund der damaligen Drohungen mit Atomwaffen) die Gefahr eines Atomkriegs analysiert.

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danke S. H.. ICh bin unglaublich einverstanden mit Ihnen. Das ist genau, was ich auch mein. Vielleicht wäre es eben darum am besten , wir würden ihn sehr ernst nehmen. Denn sein Problem liegt doch genau da….

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Die Organisation International Campaign to Abolish Nuclear Weapons ICAN, die weltweit gegen die Produktion, Verbreitung und Nurzung von Atomwaffen kämpft, schreibt gestern, dass es darum gehe, dass Drohungen mit Atomwaffen nicht ‚normalisiert‘ werden. Ich finde die ‚militärische’ Analyse im Republik Artikel plausibel. Zur Frage wie Putin über einen Atomkrieg spricht, gibt es meiner Meinung nach eine differenzierte Antwort. Merci für Eure Arbeit, Republik!

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Physiker
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Putin bereitet mit der Mobilmachung eine Verschärfung des Kriegs vor. Die Guten und die Gerechten könnten auch dann siegen aber eventuell zum Preis der kompletten Zerstörung der Ukraine und Hunderttausenden Toten.

Bevor 300‘000 russische Reservisten als Kanonenfutter enden, wird Russland alles einsetzen gegen die ukrainische Armee, die Nachschublinien und die Infrastruktur.
Für einen begrenzten Atomkrieg wurden die Bomben weiterentwickelt, um den radioaktiven Fallout zu reduzieren - 2000 taktische Atombomben stehen bereit.
Sein konventionellen Bomben sind jedoch ähnliche gefährlich und haben eine vergleichbare Sprengkraft.

Wir können nur hoffen, dass Putin rational abwägt und zu dem Schluss kommt, dass er mit dem Einsatz von Vernichtungswaffen mehr verliert als gewinnt.

Es führt kein Weg an Verhandlungen mit dem Erpresser und Geiselnehmer vorbei. Putin wird gestürzt werden oder abtreten und die Ukraine (der Westen) sollten auch vorher schon Friedensverhandlungen anbieten und der russischen Bevölkerung jederzeit den Ausweg aufzeigen.

Verantwortliche Politiker wollen das Risiko eines Krieges zwischen den Atommächten in Europa klein halten und berücksichtigen eine mögliche Friedensordnung nach dem Krieg. Aus deren Sicht ist Kriegsziel: Zurück auf die Grenzen von 2014 und ein Waffenstillstand mit der Aussicht auf Autonomierechte für die Gebiete, die sich im Bürgerkrieg abgespaltet haben oder annektiert wurden.

Die Ukraine hat sich durch Kampfesmut und mit Hilfe moderner Waffen neue grössere Ziele gesetzt und möchte alle verloren Gebiete zurück erobern. Das verzögert die Unterstützung des Westens, schränkt diese ein und verhindert Verhandlungen.

Putin hat sich ziemlich sicher verrannt und ist Geschichte, Aber nur wenn kein neuer Autokrat mit chauvinistischer Grossmachtsfantasien die Nachfolge Putins antritt, gibt es Frieden in der Region. Ein Systemwechsel in der Russischen Föderation braucht die Aussicht auf ein besseres Leben und dazu gehört der Frieden in der Ukraine und die Aufhebung der Sanktionen.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Sehr geehrter Herr B. -
So Recht Sie haben, dass das Risiko eines Atomschlags eigentlich unakzeptabel ist, so sehr setzten Sie für Ihre Lösung ziemlich viel voraus: a) Dass ein neuer Friedensvertrag analog dem alten möglich ist, wenn der Alte spektakulär gebrochen wurde. b) Dass Putin einwilligt, dass ausser Spesen (die Vernichtung grosser Teile seiner Armee und seinen Renommees) nichts gewesen ist. b) Dass Putin abgesetzt und durch etwas Besseres ersetzt wird. c) Dass die Ukraine einverstanden ist, nach allen Verbrechen von Russland. d) Dass der Westen langfristig etwas für seine Sicherheit tut, wenn er Russland mit diesem Krieg davon komme lässt. Oder - bei völligem Rückzug, sogar siegen.
Ich wäre erstaunt, wenn das passiert. Die einzige Chance auf einen halbwegs günstigen Ausgang ist, falls ich mich nicht irre, die grösstmögliche Unterstützung der Ukraine.

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Physiker
·

Ich bin für die Unterstützung der Ukraine und wünsche ihr den Sieg. Das würde Putin stürzen. Aber als Verteidiger der Krim sind seine Chancen auf den nötigen Rückhalt beim Militär grösser als bei einer aussichtslosen Fortsetzung des Eroberungskriegs.

Verhandeln über einen Friedensvertrag wäre ein deeskalierendes Angebot.
Dieses akzeptieren wird wahrscheinlich nicht Putin sondern sein Nachfolger.
Die Absetzung Putins wird durch ein Verhandlungsangebot wahrscheinlicher.
Selenski würde sein Friedensangebot mit einem neuen Verhandlungspartner umsetzen. Das würde den Frieden sichern und Putin könnte zur Verantwortung gezogen werden.

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Herr Seibt bringt da einiges an wichtigen Informationen auf den Punkt, sieht dabei vor allem (und wohl richtig) den Aspekt Bluff. Ein Aspekt bleibt aber unberücksichtigt, den pathologischen des Hauptakteurs – und somit der wohl gefährlichste.
Bluff mag stimmen, aber darauf kann sehr wohl das Irrationale folgen, auch wenn der berüchtigte «Knopf» mehrere Daumen braucht, wie immer wieder betont wird. Letzteres kann ja auch nur Bluff sein, oder?

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Das ist für mich sehr schwer zu beurteilen. Meine Kenntnisse sind hier nahe bei Null.
Aber wir bringen morgen einen Artikel eines kompetenten Experten zum Thema Putin und Atomkrieg.

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Putin blufft. Und er geht über Leichen.

Aber er handelt nicht unberechenbar!

Welche Vorteile würde ihm ein Atomangriff bringen? Welche Nachteile?

Das können Fachleute wie Michael McFaul, Michael Kofman, Lawrence Freedman, Sergei Guriev, Andrew Michta und Anders Åslund beurteilen.

Sie raten, sich nicht einschüchtern zu lassen.

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· editiert

Ob Putin blufft, weiss nur er. Sein Verhalten in der Vergangenheit deutet allerdings darauf hin. Bis er seine 300000 Soldaten organisiert hat, wird es Frühling werden. Bis dann hätte die Ukraine Zeit ihre verlorenen Gebiete zurückzuholen. Falls der Westen die nötigen Waffen liefert. Und die Ukraine finanziell unterstützt. Und humanitär hilft. Und nicht mit gewählten Putinfreunden nach rechts driftet. Und mit den Flüchtlingen klar kommt. Und die Energiepreise drosselt und die Inflation bekämpft und das Klima rettet. Und genügend Pullover strickt, um im Wohnzimmer den Winter zu überstehen. Dass Politikerinnen lismen können ist nach Ruth Dreyfuss nicht mehr selbstverständlich, von den Männern ganz zu schweigen. Die aktuelle Lage in Wirtschaft und Gesellschaft deutet nicht darauf hin. Sieht eher nach Socken stopfen aus. Und auch das vor allem mit den Socken der Milliardäre.

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Was ich mir am Wenigsten vorstellen kann, ist, dass Putin von sich aus kapituliert und den Krieg als beendet erklärt. Das heisst nichts anderes, als dass er bis zum bitteren Ende gehen wird. Wann und wie dieses aussieht, ist eine Frage, die nicht beantwortet werden kann. Aus Sicht der Logik machen nukleare Bomben keinen Sinn. Vermutlich auch für die meisten hochrangigen russischen Militärs nicht. Aber ob Putin in einer geistigen Verfassung sein wird, auf einen Atomschlag zu verzichten, wenn er keine andere Option mehr hätte? Bevor er allenfalls geputscht würde und vielleicht sogar vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt würde, könnte er zu allem bereit sein. Das ist das Gefährliche und eben kaum Einschätzbare in diesem Krieg. Vielleicht müsste der Westen Putin, wenn der zu explodieren drohte, eine Zusage geben, dass er nicht vor ein Kriegsgericht gestellt wird und irgendwo auf den Virgin Islands oder den Bahamas seinen Lebensabend geniessen könnte. Oder vielleicht findet sich ja ein Kanton, der Putin Asyl gewährt.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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In einem besseren Paralleluniversum ist der Fall klar: Im Kanton Zug, bei Regierungsrat Tännler im Gästezimmer.

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Herr Seibt, sie haben mir meinen Gedanken an den Ort der Geborgenheit vorweggenommen. Unterstütze aber gleichwohl ihren Vorschlag. Im Übrigen besten Dank für ihren Artikel und ihre Intention wieder vermehrt zu schreiben. Kommt gut.

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Etwas böse, aber gut!

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Kritiker
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"Was bleibt, ist nur, dass Putin den Weg vieler Gewalt­herrscher geht: durch die Grösse der angerichteten Katastrophe ein grosser Mann zu werden."
Daraus wird mit Sicherheit nichts. Erst recht nicht nach der laufenden Katastrophe in der Ukraine, wo Putins Armee sich ganz offensichtlich die Zähne ausbeisst. Dieser durch und durch verlogene Gewaltherrscher hatte allerdings nie das Zeug, einer der Grossen der Weltgeschichte zu werden. Inzwischen ist er jedoch im Begriff, sich zusammen mit seinem Land selbst zu demontieren. Grösse stelle ich mir jedenfalls anders vor.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Ich fürchte, eines Tages wird auf dem History Channel neben "Hitlers Henker", "Hitlers Hund", "Hitlers Zahnbürste" auch "Putins Generale", "Putins Tische" und "Putins Oben-ohne-Fotografien" in Dauerschleife laufen.

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Kritiker
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Wo "Grösse" mit dem absolut Bösen zusammenfällt, ist tatsächlich noch Platz frei. Dumm nur, dass im schlimmsten aller Fälle niemand mehr da sein wird, der Putin dafür bewundern könnte.

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ja, einverstanden. Es hat nicht mit Grösse, sondern mit "Kleine" zu tun. Meine ANgst ist die falsche Reaktion. Wir müssen wohl mutig und aktiv vorgehen, um die Gefahr zu brechen! Ängstliche Feiglinge wie ich sind auf dem falschen Weg! ICh lerne.

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Sprachpurist
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Herr Seibt, danke für diesen Artikel. Ich würde gerne etwas sprachliches anmerken: engl. "to make a difference" kann ohne Bedeutungsverlust mit dt. "etwas bewirken" wiedergegeben werden.
(Wer weiss, in zwanzig Jahren werde vielleicht auch ich "einen Unterschied machen" als Deutsch empfinden.)

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Sie haben Recht. Seit der Unternehmensgründung hat mein Bullshit-Detektor für Unternehmensdeutsch einen Wackelkontakt.

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· editiert

Naja,er könnte taktische Nuklearwaffen einsetzten,zwei drei Stück gegen ukrainisches Militär. Dazu gibt's einen guten Artikel in der NZZ.
Das muss er tun, und ich denke wird er auch. Die Frage ist ,wie reagiert dann die NATO, wie die Ukraine? Unbekanntes Terrain für alle.

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Die Wirkung eines taktischen Atomeinsatzes gegen die sich nun im Krieg befindlichen ukrainischen Truppen wird von Ihnen völlig überschätzt. Das würde meiner Meinung nach militärisch nur etwas bringen, wenn die Ukrainer immer noch so blöd wären, an einem einzigen Ort sehr viele Truppen und Material zu versammeln, so wie das meistens in Friedenszeiten (und bei den Russen scheinbar immer noch) der Fall ist.
Und noch fast wichtiger wird sein, wie dann China, Indien und die anderen bisher "neutralen" Staaten reagieren werden.
Der Preis für eine solche Verzweiflungstat wäre vermutlich sehr hoch, der Nutzen aber sehr klein. Den Krieg gewinnt er damit auf jeden Fall nicht.

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So ein leichtfertiges Geplapper ist unerträglich.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Morgen in der Republik haben wir einen - hoffentlich - kompetenten Artikel dazu.

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Ich wette darauf, dass Putin zahlreiche Schreiben vorliegen, mit allen Adressen seiner Häuser, seiner Familie, ... und der klaren Ansage, dass die Zündung nur schon einer taktischen Atombombe zur Auslöschung des Namens Putin führen wird.

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Leser, Biotech, Jazz, Sport
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Die UNO Charta: „….die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. „ Vor diesem Hintergrund wirkte Cassis‘ Handshake mit Lavrov gestern in NYC etwas seltsam. Müsste man Russland und den anderen Autokratien nicht nahe legen, diesen Verein zu verlassen?

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Nun, Herr Cassis... hat ... sicher die ... richtigen Worte ... oh ... mein Gott ...

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oder ganz kurz: wenn man aus lauter falschen Selbstwahrnehmungen und als Folge davon aus lauter falschen Fremdwahrnemungen besteht, bleibt nur noch das So-tun-als-ob (=das Bluffen) .

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Yep. Wobei das So-tun-als-ob in der heutigen Politik eine erstaunliche Konjunktur hat – es scheint (zumindest mir) weniger unabsichtlich, denn als gefragte, gezielt hergestellte Ware. Warum sie allerdings so gefragt ist, bleibt mir weitgehend schleierhaft. (Da könnte Ihre Idee weiter helfen.)

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Sie ist so gefragt, weil sie in der heutigen Welt die dominante Strategie ist, um die Aufmerksamkeit von Millionen Menschen zu erreichen. Trump nannte das „earned media“.

Politik mit Inhalt verliert im Rennen um die Aufmerksamkeit: Sie bekommt keine likes, shares, Kommentare, follower - und folglich keine Interviews und Talkshoweinladungen. Sie erntet nur Langeweile und Schweigen.

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Weil wir im Grunde ALLE so tun als ob. Und wir denjenigen am meisten verehren, der am besten so tut als ob. Selbst wenn er darüber, was er "eigentlich" tut, Unwahres sagt. Oder besser gesagt, gerade dann, erst recht. Denn, wenn das Ganze das Unwahre ist, ist das Unwahre das Ganze. Und wenn es kein richtiges Leben im falschen gibt, dann kommt es darauf an, richtig falsch zu sein.

Und das ist nicht erst seit heute so – es gibt da kein "Goldenes Zeitalter"! –, sondern das war schon immer so. Es sei denn früher war man naiver und nahm alles, insbesondere das Polit-Theater "at face value" und sah nicht die Masken und dasjenige dahinter (wo womöglich gar nichts und niemand steckt).

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Eine Nebenwirkung von Instagram?

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Niemand ausser Putin kann wissen, was alles in Putin vorgeht - vielleicht nicht einmal Putin selber. Vor allem dann nicht, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht.
Dass der Autor dieses Artikels in der momentanen Lage, wo der unberechenbare Putin wohl mehr denn je mit dem Rücken zur Wand steht, nun vollmundig und ohne den geringsten Zweifel behauptet, die Drohung Putins, Atomwaffen einzusetzen, sei nur ein Bluff, finde ich der Republik ganz und gar unwürdig.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Nun - danach folgt der Absatz mit dem Schaden.
Vielleicht habe ich es nicht klar genug geschrieben: Bluff bedeutet, dass Putins Teilmobilisierung kein Rezept ist, den Krieg zu gewinnen. Und dass seine Drohung mit Atomraketen auch kein solches Rezept ist - weil niemand darauf eingehen kann. Und wenn wehrgemacht, niemand darauf eingehen kann.

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Ausser „er tickt wie ein gehörnter Ehemann“ und bringt Frau und Kinder und sich um.
Leider kann dieser Wahnsinn aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen werden.
Die Familie (Frau und Kinder) sind in seiner Sichtweise irgendwelche historisch tatsächliche oder nur vermeintliche Gebiete/Regionen Russlands.
Er lebt meiner Ansicht nach in einem historischen Wahn.

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Selbst die russische Kommentatorenklasse kommt schrittweise in der Realität an. Da werden russische Oligarchen angebettelt, doch auch etwas für den Krieg zu spenden. Andere weisen zu Recht darauf hin, dass es unwürdig sei, Soldaten mit Ausrüstung und Waffen aus den Sechzigerjahren in den Krieg zu schicken. Wieder andere bemängeln die Tatsache, dass viele Teile der russischen Streitmacht nur via Fundraising zu Body Armour oder Drohnen Zugang hätten.
Leute, die sich noch vor zwei Wochen Wettbewerbe lieferten, wer die blutrünsigste Vision für die Ukraine präsentieren könne, jammern rum wie eine Rentner:innenrunde über ihre Zipperlein. Zu sehen ist dieses Trauerspiel aus dem Hauptpropagandasender Rossija Odin hier ( mit engl. Untertiteln: https://youtu.be/8DB1G83wSeg
Derweil die Jugend der Privilegierten nach Finnland, Georgien, Armenien oder nach sonstwo auswandert, werden die mittel- und wehrlosen jungen Männer aus den Randregionen (Burjatien, Yakutien, Dagestan...) busweise abtransportiert.

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Entscheiden wird letztlich das Verhalten der russischen Bevölkerung. Putins Propagandaapparat ist es in den letzten 10-15 Jahren gelungen, das Gefühl der Bedrohung durch den Westen systematisch in die Köpfe einer Mehrheit der Russen einzupflanzen und wachsen zu lassen. Gleichzeitig wurde das Andenken an Stalin in einem wenig kritischen Sinn revitalisiert
(Stärke gegen äussere Feinde, ein Vergleich von dessen Gulag-Verbrechen mit Hitler ist gesetzlich verboten). Ein russischer Bekannter, der seit 7 Jahren in der Schweiz arbeitet und lebt, erzählte
mir, sein in Russland lebender Vater glaube ihm kein Wort zu dem, was in der Ukraine passiert.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Abwehrreflexe gegen die unangenehmen schrecklichen Wahrheiten passieren auch bei uns (die bösen Amis beim Bankgeheimnis, das Wegschauen bei den Rohstoffmultis etc.). Aber es kommt der Punkt, an dem auch einfache Menschen ihre Unschuld verlieren und sich den Fakten stellen müssen.
In seiner ersten Neujahrsansprache nach seinem Amtsantritt als Präsident garantierte Putin die Meinungsäusserungsfreiheit. Jeder Russe und jede Russion bekommt nun sehr konkret mit, was daraus geworden ist. Ein brutaler Unterdrückungs- und Polizeistaat. Ignorieren, wegschauen geht nicht mehr. Nawalny, dessen Mut und dessen Risikobereitschaft nicht übertragbar ist, sagte mal: Das Böse siegt, wenn die guten Menschen untätig bleiben. Werdet tätig!
Mit anderen Worten: es kommt auf jeden einzelnen Menschen an, hier (auf keinen Fall extreme Populisten links wie rechts wählen) wie dort. Auch in Russland wird niemand sagen können, er oder sie hätte es nicht gewusst. Wer will, kann es erfahren. Jetzt.

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Danke für Ihre Beschreibung von Russlands Innenleben. Da sind wir uns weitgehend einig.
Da, wo Sie auf uns zu sprechen kommen, beginnt es für mich zu knirschen. Unter extremen Rechtspopulisten kann ich mir etliche Gesichter vorstellen. Wer aber sind für Sie die extremen Linkspopulisten in der Schweiz? War das ein Wurmfortsatz Ihrer Aussage zwecks Austarierung? Oder können Sie diese Aussage sustanziieren?

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· editiert

In Poker Sprache: der Gegner hat 10x mehr Chips und called alles weil ich mit dem Rücken zur wand stehe. Ich weiss er hat ein gutes Blatt in der Hand. Das gehe ich nur all-in wenn ich ne Bombe in der Hand habe die wirklich zündet. Daher glaube ich die Analyse von Seibt ist Wunschdenken mit dem Kopf in den Sand gesteckt.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Andererseits: Die Art, wie man im Poker richtig Geld verliert, ist der Tilt: Wenn man mehrere Hände verloren hat, aber umso unkontrollierter setzt, um das Verlorene zurückzuholen.
(Aber Sie haben mit Ihrer Warnung Recht: Wunschdenken ist sehr verbreitet – bei mir, Herrn Putin, dem halben Telefonbuch. Man weiss nie, wann es einen erwischt.)

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Sie sagen es, Herr Seibt: »Es war eine kurze blasse Rede – an Stil und an Substanz.« Bluff besteht ja auch darin, Stil und Substanz vorzutäuschen. Danke für den Beitrag!

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Allerdings. Doch man muss sehr damit aufpassen. Wenn man zu lang Stil und Substanz vortäuscht, riskiert man, dass die eigene Hochstapelei keine mehr ist.

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NL
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Die Gewalttätigkeit der Nationalisten ist nicht zu unterschätzen. Vor allem eine NationalistIN hat einen riesigen Einfluss auf Putin.
Danke für die beachtliche Anzahl Informationen Herr Seibt.
Das Wort Bluff zu benützen ist meines Erachtens jedoch sehr unvorsichtig.

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Vorsicht ist sehr wichtig, gerade bei so gefährlichen Konflikten. Sich in einer solchen Situation durch so ein Gebaren allzu sehr einschüchtern zu lassen, kann aber halt auch extrem unvorsichtig sein.

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Danke für die Antwort Herr B. Ich finde ebenfalls, dass sich einschüchtern lassen extrem unvorsichtig ist.
Es geht um einen Balance Akt: Mut, Kraft und Durchhaltevermögen zeigen ohne Provokation durch Reizworte.

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Sicher ein schwieriges Thema.
Aber der Titel "Putins Bluff" dazu ist definitiv ein journalistischer Ausrutscher und wird der Republik nicht gerecht.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Ich finde es auch nicht den gelungensten Titel. Aber nicht ganz so katastrophal wie Sie. Warum meinen Sie?

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Ich denke es weiss niemand von uns wirklich, ob Putin mit dem Einsatz taktischer Atomwaffen (die gemäss russischer Doktrin zum Einsatz gelangen, wenn Russland bedroht ist) nur blufft.
Ich stelle fest: seit Russland die Ukraine brutal überfallen hat, hat sich die Gewaltspirale (Eskalation) dieses Konfliktes laufend weiter gedreht. Wir wissen aus anderen Konflikten, dass es immer schwieriger wird, diese Dynamik zu stoppen/beherrschen.
In dieser Situation finde ich es wichtig, alle Optionen nüchtern abzuwägen, keinesfalls sollten wir aber als Gesellschaft aber in den Modus verfallen "Putin wird Atom-Waffen schon nicht einsetzen".
Der Republik-Titel trägt aus meiner Sicht aber dazu bei.
Ich denke wir haben in der Presselandschaft/Kommentaren der Sozialen Medien sehr viele laute Stimmen, welche die gesellschaftliche Eskalation gerade zu befeuern. Es wäre toll, die Republik würde auch hier kühlen Kopf bewahren :-)

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7
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Herr Seibt, das Wort ‚Bluff‘ kommt nicht nur im Titel vor: gegen Ende des Artikel benutzen Sie es im Zusammenhang mit der Drohung Putins, Atomwaffen einzusetzen.
Der Titel kann aus diesem Grund kein ‚Ausrutscher‘ sein.

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Im siebtletzten Absatz, müsste es nicht "Die Frage" heissen?

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Gefunden und korrigiert.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Danke, Frau Kathrina, für die Frage, danke, Herr Venetz, für die Antwort!

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Frau 74 Theologin, Redaktorin aD
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Möge das mit dem "Bluff" stimmen; es ist mMn zu diesem Zeitpunkt als Titel grenzwertig. Ich habe noch einige Stimmen von früheren Freundinnen und Freunden, von Eltern, alten Mitmenschen im Ohr, die gerade noch ab Sommer 1944 hörten: das ist alles Bluff. Bei der Familie einer Freundin wurden alle mit Sack und Pack noch nach Polen geschickt, um das Deutsche Reich jetzt dort aufzubauen. Dann kam eine Teilmobilmachung (alle Unangenehmen in den Osten), dann eine Generalmobilmachung, dann kam an Weihnachten 1944 die Radiobotschaft: der Endsieg kommt, das nächste war: Vater an die Ostfront, Russen vor der Türe, Flucht...
Ich neige zu Vorsicht, bzw. zu "wehe, wenn diese Ex-Macht in die Ecke gedrängt wird".
In einem Beitrag beim WDR hörte ich: Teilmobilmachung heisst: es können Einzelne rausgepflückt und in Trainingslager verschickt werden; v.a Aufsässige, Unangenehme. Kurz: ich neige nicht nur zur Vorsicht, ich wünsche mir, "empfehle" uns allen Vorsicht.

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Nun, ich kenne dasselbe aus den Erzählungen meiner Familie. Die Frage ist nur, was "Vorsicht" konkret bedeutetet. Was tun?

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Frau 74 Theologin, Redaktorin aD
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Vorsicht bedeutet für mich hier und jetzt in der Schweiz zuerst einmal ganz konkret hinschauen, auf das, was wir gerade hier haben, was da los ist. Wer hier aus der Krise gerade welches Schnäppchen herausschlagen will. Wenn ich heute in unsere Parlamente in Bern schaue, hineinhöre, wird mir fast schlecht.
Da wird hier mMn unsere Demokratie lächerlich gemacht und dies mit dem Hinweis auf Putin.
Vorsicht bedeutet für mich: da, wo ich etwas bewirken kann (ja klar, meine, bewirken zu können), hinschauen, Personen (die ich vielleicht gar auf einem Stimmzettel nächstes Jahr eintragen "darf") kontaktieren. Eine Presseschau hierzulande machen und ausrufen! Kommentare schreiben;) Mich der Lähmung verweigern; Eventuell gehe ich morgen sogar an eine Demo, die sich "nur" um das Klima kümmert und nicht gerade noch um die Landwirtschaft. Joggen gehen, Musik zu hören z.B
John Rutter:
"Lullaby for Ana Gwen"
Catrin Finch (Harfe)
Sinfonia Cymru
Leitung: John Rutter

Vorsicht bedeutet für mich Aufmerksamkeit, aber auch das eine oder andere loslassen, weil ich sonst nämlich hier verrückt werde, was gar niemandem dient. Bin aber froh, wenn es möglicherweise funktionierende Geheimdienste etc. gibt, die gut und professionell hinschauen und laufend Triage machen: Bluff, Möglichkeit, Wirklichkeit..
Aber danke auch für diesen Text und die Nachfrage!

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Frau 74 Theologin, Redaktorin aD
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Das Wichtigste habe ich vergessen: danke Constantin Seibt für diesen Texte, Texte aus Seibtschem Kopf, Hand und Keyboard überhaupt. Gerne bald wieder und gute Gesundheit

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Leider habe ich nichts besseres als das gefunden https://www.blick.ch/ausland/putin-…89570.html

"russischen Historiker Kamil Galeev (29), der am Wilson Center in Washington forscht"

Für mich wichtig zur Einschätzung, hoffentlich behält er recht.

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Leser
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So kann man sich täuschen.... Oder ist der Link falsch?

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Constantin Seibt
Reporter / VR
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Ja, der Kerl hat noch keinen Titel. Aber einen Kopf. Falls Sie einen vollen Samowar und einen leeren Terminkalender haben – lesen Sie Galeeves lange, lange Threads auf Twitter!
Sie sind etwas vom Brillantesten, was ich über Russland und überhaupt gelesen habe.

https://twitter.com/kamilkazani/sta…WSRaek-BnQ

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Der Link passt, siehe dritter Absatz. Oder was meinen Sie?

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· editiert

Aber gibt es in diesem weiten Land denn gar nicht mehr so etwas wie eine Zivilgesellschaft? Könnte es denn nicht sein, dass P und seine Bande auch für einfache Russen usw. den Bogen überspannt? Hängt denn jede weitere Entwicklung einzig und allein ab von P? Was weiss man, was kann man wissen über die Stimmung im Lande? Die Mütter, die Väter, die Ehefrau, die Verlobte...?

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Wir müssen uns fragen: Gab es in der russischen Geschichte je eine echte Zivilgeselkschaft oder nur gewisse Ansätze dazu, die allerdings durch den Geheimdienst misstrauisch beobachtet und mehr oder weniger Repression erfuhren?

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acc@eml.cc
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Ja, Kanonenfutter ist mir auch als erstes eingefallen... und etwas später dann, bis er die Truppen an der Front hat, ist der Krieg längst vorbei.

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